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A soft touch

von

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Flucht vor der Gegenwart

Hmm-wirklich ungünstig an der japanischen und englischen Sprache ist, das es kein "Du" und Sie" wie im Deutschen gibt. Das verhindert eine detailiertere Differenzierung der Beziehung der beiden Charas..

*möp*
 

Für alle, die bei den vielen Zahlen nicht mehr durchsehen:

Als sich die Beiden kennengelernt haben, war Peter 28, Raphael 14 (also 14 Jahre Altersunterschied^^)

-dann blieben sie drei Jahre zusammen und Rafi-kun verschwand anschließend für vier Jahre

->folglich sind sie jetzt 35 und 21 (also volljährig nach englischem und japanischem Gesetz^^ *hehe*)
 

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Als Peter am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert. "Ich muss mir unbedingt eine Schlafcouch besorgen.", dachte er bei sich, während er seine steif gelegenen Glieder streckte.

Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht allein im Zimmer war. Raphael saß am Kopfende der Couch am Boden, die Arme unter seinem Kopf verschränkt, seelenruhig schlafend. "Sein Gesicht sieht so friedlich aus, wenn er schläft.", bemerkte Peter mit einem Lächeln. Er berührte den Jungen an seinen Schultern. Raphael war eiskalt. Ohne weiter darüber nachzudenken, stand Peter auf und legte den Jungen auf das Sofa und deckte ihn mit seiner warmen Decke zu. Er war immer noch so leicht wie früher, obwohl er nun mindestens einen Kopf größer war. Zärtlich strich Peter ihm über die lange schwarze Haarmähne.

"Er ist wirklich schön geworden, fast wie eine Frau..." Peter schüttelte den Kopf. Nicht mal im Traum durfte er daran denken, Raphael zu begehren. Unter einer kalten Dusche bekam er wieder einen klaren Kopf. Beim Frühstücken fielen ihm die durchzechten Nächte mit Raphael ein. Immer war es der Junge, der einfach nicht nach Hause gehen wollte, weil seine Wohnung sowieso leer sein würde, da seine Eltern ständig mit ihren Berufen beschäftigt waren und außerhalb übernachteten. Irgendwann hatte Peter aufgehört, ihn dafür zu tadeln, da er es eh nicht ändern konnte. Und nebenbei hatte er das Zusammensein mit Raphael genossen, so fiel es Peter jetzt auf. Nie war es zu sexuellen Handlungen zwischen ihnen gekommen. Auch wenn Raphael dies noch so sehr wollte, hatte Peter es nie zugelassen.

Damals war er sich sicher, dass der Junge ihm eines Tages eine Freundin vorstellen würde und die unzähligen Annäherungsversuche nur pubertäre Triebe waren. Ein Blick auf die Uhr verriet Peter, dass er los musste. Er stellte das Frühstück für Raphael bereit und schrieb ihm einen Zettel, auf dem stand: "Guten Morgen, Rafi-kun. Ich muss bis sechzehn Uhr arbeiten, wenn du mich besuchen willst, weißt du ja, wo die Schule ist. Und wenn du gehen solltest, hinterlasse mir bitte deine Adresse. Wir sehen uns, mach dir einen schönen Tag!" Peter fühlte einen leichten Schmerz, nachdem er die Zeilen geschrieben hatte. Was, wenn der Junge einfach wieder weglaufen würde? Wenn er keine Chance haben würde, ihn je wiederzusehen?

"Unsinn.", wiegelte er ab, "Soll er doch machen, was er will, schließlich ist er jetzt volljährig..."

Er putzte sich die Zähne und warf sich eine Ladung Wasser ins Gesicht. "Los jetzt!", forderte er sich selbst auf. Mit einem leisen Klacken der Tür verließ er die Wohnung und sprang vital die Stufen des unbeleuchteten Treppenhauses hinunter. "Was wohne ich auch im vierten Stock!", ermahnte sich Peter auf ein Neues. Die Luft war noch klamm vom gestrigen Regen und Peter war froh, einen langen Mantel zu haben, der ihn wärmte. An der Bushaltestelle musste Peter eine Weile warten. Er konnte von hier aus die Fenster seiner Wohnung sehen, und beobachtete, ob jemand das Fenster öffnete, aber es passierte nichts. Wahrscheinlich schlief Raphael noch. Eine seltsame Beklemmung erfasste ihn. Am Liebsten wäre er zu seiner Wohnung zurückgelaufen und hätte den Jungen geweckt. Aber er durfte jetzt nicht schwach werden. Es war besser so. Peter atmete einmal tief durch und stieg in den Bus, der quietschend vor ihm angehalten hatte.
 

Raphael wurde sanft von den ersten Sonnenstrahlen dieses nebulösen Novembermorgens geweckt.

Das Licht war angenehm, blitzte immer mal wieder durch die weißen Nebelschlieren, die sich langsam verzogen. Auf der anderen Seite des Himmels war noch der Mond zu sehen, dessen blutrote Farbe ihn an einen Vorfall vor vier Jahren erinnerte. Der Junge wollte jetzt nicht daran denken und schüttelte den Gedanken fort. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er zugedeckt auf dem Sofa lag. Hatte ihn Peter so hingelegt? Bestimmt. Raphael stand auf und suchte nach ihm. Als er alle Räume abgesucht hatte, fiel ihm ein, dass Peter ja zur Arbeit musste und bestimmt schon vor ein paar Stunden mit dem Bus gefahren war. Er ging ins Bad und ließ fast kochend heißes Duschwasser über seinen schmalen, aber hochgewachsenen Körper laufen. Alles im Bad roch nach Peter. Das Duschbad, die Creme, das Aftershave, einfach alles. Raphael sog den Geruch gierig ein. Wie lange hatte er diesen vertrauten Geruch nicht mehr wahrgenommen... Der Junge bereute es, so lange aus London fortgeblieben gewesen zu sein. Die letzten Jahre hatte er im Heimatland seiner Mutter verbracht. Das erste muttersprachliche Englisch, das er zu hören bekam, war das der Flugbegleiterin gewesen, als er sich vor zwei Tagen nach London aufgemacht hatte. Raphael lächelte in sich hinein. Endlich war er wieder

Raphael Thunderstorm. In Japan hatte er wegen seiner Eltern und der besseren Schreibweise den Namen Arashikaze Kaminari annehmen müssen. Ein endloser Name, deren Kanji er satt hatte.

Er war froh, seinen englischen Pass in der Tasche zu haben, der ihm ein Leben als Raphael Thunderstorm ermöglichte. "An der Seite von Peter Serene.", schoss es ihm durch den Kopf.

Bei dem Gedanken musste er leise seufzen. Wie sollte er Peter jemals dazu bringen, sich in ihn zu verlieben? Er wollte keine platonische Liebe, wie Peter sie ihm entgegenbrachte. Sein freundliches Lächeln, wenn er ihn sah; seine Klugheit, die er nur zu gerne mit anderen teilte, um das Leben offenen Auges zu erleben; seine Unschuld, die von der Naivität eines Kindes geprägt war, obwohl er schon 35 Jahre Lebenserfahrung hatte; all das löste eine unbeschreibliche Sehnsucht in Raphael aus. Selbst in den vier Jahren, die er in Japan verbracht hatte, ohne auch nur einmal mit Peter zu sprechen, hatte er diese Sehnsucht verspürt. Der Junge hatte Peter immer wieder angerufen, aber immer wenn er "Hier bei Serene, wer spricht?" mit der gutmütigen Stimme seines ehemaligen Mentors vernahm, hatte er aufgelegt. Angst und Scham hielt ihn davon ab, mit Peter Kontakt aufzunehmen, aber er genoss die wenigen Worte. Es war jedesmal so, als wäre er gesegnet worden, nur um für ein paar weitere Wochen in Frieden leben zu können, bis ihn die Sehnsucht Peter wieder anrufen ließ. Ob Peter wusste, dass er der anonyme Anrufer gewesen war, der ihn manchmal nachts aus dem Bett holte? Elf Stunden Zeitunterschied zwischen den Ländern, der die Entfernung nur umso schmerzlicher deutlich werden ließ. Einen Augenblick später nahm er seine Sachen von der Heizung. Sie waren inzwischen getrocknet und mollig warm. Raphael verspürte Hunger, also ging er in die Küche. Dort entdeckte er den Zettel, den Peter ihm hinterlassen hatte. Er entschied sich, zur Schule zu fahren.

Er entdeckte einen Schlüssel auf dem Sideboard im Flur. Darunter lag ein Zettel. "Nimm ihn mit, wenn du wiederkommen möchtest. Vergiss nicht, abzuschließen."

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19.02.06



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