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Junger Autor von 18 Jahren

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18 Jahre jung

Junger Autor von 18 Jahren
 

Wenn meine Hände sich winden. Über die Tasten gleiten und mit ihnen Musik spielen. Kaltes gefühlsloses Tippen am Arbeitsplatz, doch abends, zu Hause bei meinem kleinen Bruder, während er neben mir im Sessel schläft, da kann ich schreiben. Ein Tagebuch, ein Tagebuch über die Philosophie des Lebens. Die Philosophie, die ich nie verstanden habe. Lyrik, Liebesballaden, was sind das für Gefühle, die in mir hochkommen, wenn ich sie lese oder wenn ich meinem kleinen Bruder beim spielen zu sehe? Ich bin kalt, ich kenne keine Gefühle, aber ich lebe. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Geht das überhaupt? Leben ohne Gefühle. Ich bin selbst überrascht, dass ich über so etwas nachdenke. Ich einer der gefühlskältesten Menschen, die es je gab, denke nach über Liebe und das Leben. Sagt nicht jeder, dass ich kalt bin? Ich, der Eisklotz. Selbst mein Hündchen meint das. Aber ich bin wirklich nicht sehr freundlich. Nein, aber was ist es dann für deine Seite, die mein kleiner Bruder meint zu kennen? Wieso kenn ich sie selber nicht? Oder glaube ich nur, sie nicht zu kennen?

Wieso stelle ich mir solche Fragen? Und warum schreibe ich überhaupt auf, was ich denke? Es wird niemand jemals wissen, was ich denke, fühle, wie ich handele um mich und meinen Bruder zu beschützen. Es mag absurd klingen, aber ich habe Angst. Angst davor geliebt zu werden. Angst davor gehasst zu werden. Angst davor verletzt zu werden. Angst davor ich selbst zu sein.

Mein ganzes Leben, war ich so wie andere mich haben wollten. Einige werden bestimmt denken, der und so wie andere ihn haben wollten? Das ich nicht lache. Aber es war so und es ist so. Mein Stiefvater wollte, dass ich kalt bin. Ich bin kalt geworden. Meine Geschäftspartner wollen, dass ich souverän, seriös und unantastbar bin. Also bin ich es geworden. Jeder wollte etwas von mir. Das ich der stärkste, beste, größte werde und dann kam ein daher gelaufener Schuljunge und besiegte mich. Mein Stolz war weg, ich war gebrochen, aber es war auch einer der Augenblicke, in denen ich Begriff, dass ich nicht so sein wollte, wie alle mich wollten. Ich wollte leben, frei sein, ich selbst sein. Doch habe ich es je geschafft?

Nein, ich bin immer noch am Anfang. Ich trage eine Maske, kalt und unnahbar, nur einer erlebt kurze Momente ohne sie. Kleiner Bruder, ich hoffe du weißt, dass ich dich sehr lieb hab...

Ich hab schon fast eine ganze Seite geschrieben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal so ehrlich sein könnte. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon wieder mit dem Gedanken spiele, es wieder zu löschen. Das liebe Schicksal, es treibt mich voran, es hält mich zurück und macht mit mir, was es will.

Aber will ich das? Ich hasse, wenn jemand über mich bestimmt. Bin ich deshalb so? So kalt, so einsam, so krank? Ja, ihr habt richtig gehört krank. Es weiß keiner und bis ich sterbe, wird es auch keiner erfahren. Auch nicht du kleiner Bruder. Es wird dich schmerzen, aber ich denke, die anderen werden auf dich aufpassen. Ich will zwar leben, aber das Schicksal wollte es wohl nicht. Ein Tumor im Kopf. Im Endstadion. Ich werde höchstens noch eine Woche leben.

Was ich in meiner letzten Woche machen werde?

Was könnte ich wohl machen? Ich könnte, ich selbst sein...

Ich könnte mich bei allen, die ich je verletzt habe entschuldigen.

Ich könnte fröhlich sein.

Ich werde lachen.

Ich werde weiter schreiben. Jemand soll das hier später lesen und dann vielleicht verstehen, warum ich so war, wie ich war.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Joey klappte, das kleine Heftchen in dem er gelesen hatte zu. Es war eine Schullektüre von einem jungen egozentrischen Autor, der mit 18 gestorben war.

Es erinnerte ihn an "ihn".

Er saß im Bus. Gelangweilt sah er den anderen Leuten zu. Er erblickte eine große Schlagzeile.

"Der jüngste Millionär der Welt ist gestern im Alter von 18 gestorben."

Er las weiter.

"Er starb mutmaßlich an einem Tumor im Kopf.

Sein kleiner Bruder wurde in einem Schockzustand in ein Krankenhaus gebracht. Es wird gemunkelt, dass selbst er nicht wusste, dass sein Bruder sterben würde..."
 

Welch Ironie des Schicksals...
 


 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

also die anspielungen des autors waren geplant... und falls offene Fragen sind, beantwortet sie euch selbst ^^ soviel Fantasie bestitzt jeder von euch ...

gez. cheza



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Nightstalcer
2007-01-26T13:46:21+00:00 26.01.2007 14:46
Also, man sieht ja, was man so alles verpasst, wenn man nicht regelmäßig auf die Finger (oder Steckbriefe) von Freunden schaut o.o
Aber ich hab sie nunmal entdeckt und ich muss wirklich sagen, dass mir diese Sicht der Dinge doch sehr gefallen hat und es eine rundum gelungene Dark-fic war, auch wenn ich den Tod Setos seeehr traurig finde *sniff*
Das Joey sich keine Gedanken zu der Schlagzeile macht, ist auch schade, aber gut für einen Oneshot ist das schon ein gut gelungenes Ende.
Wäre auch sehr an einer Fortsetzung interessiert, aber was nicht sein soll, soll nicht sein ^^°
Also, ich schließ mich Rei-chan an, weiter so und hoffentlich auch mal wieder etwas fröhlicher ^^
de sunni
Von:  Nazzu
2006-09-25T06:44:04+00:00 25.09.2006 08:44
eine sehr schöne geschichte, aber das am ende ist nicht ganz schlüssig. wenn das Seto angeblich geschrieben haben sollen, wie konnt Joey das Schullecktüre den lesen. Wenn Seto doch erst rande gestorben ist.
Hat sich den da mal jemand gedacken gemacht??????

Kast du mir jetzt sagen ob das jetzt von Seto oder von einen anderen stammt, der mal das selbe schicksal erlitten hate.
Bitte beantworte das ist weis sonst nicht wie Joey sonst das so ein Heft kommt, was auch noch Schulstoff ist.

Deine Nazzu ^-^
Von:  fukuyama
2006-05-01T16:27:51+00:00 01.05.2006 18:27
Ähm cheza?
Ich habe das dumme, unbestimmte, aber doch nicht zu unterdrückende Gefühl, dass das, was du tust oder zu tun vorhast und von dem ich versuchen werde, dich mit allen Mitteln abzubringen, ist … nicht weiter zu schreiben!
[Stimme der Vernunft (meine geliebte Begleiterin! -_-): Was für ein Satz! Bist du noch ganz dicht?!
Yama: Solange du noch funktionierst… ja, ich würde sagen schon. Allerdings könnte es sein, dass ich gerade deshalb nicht mehr dicht bin, denn dass du vor meinem inneren Auge, beziehungsweise in meinem Computer, also meinen Finger, lebst oder dich zumindest äußerst und es sein könnte, dass ich dies selbst bin, denn noch wurde bei keinem Menschen irgendein intelligenter Parasit mit Ausnahme eventuell der Bakterien und anderen Mikroorganismen, die für die lebenswichtige Zersetzung gewisser Bestandteile des…
Stimme der Vernunft: Arghhh! *sich den imaginären Kopf hält* Bist du noch ganz sauber, so ein Zeug zusammen zudenken? Das ist doch verrückt! -.-
Yama: Aber bei Greg Bear…
Stimme der Vernunft: Außerdem bin ich keiner dieser eingebildeten Mikroorganismen!
Yama: Nein, du bist ein supereingebildeter! -__-]
Wie auch immer! *pfeif* Was ich eigentlich sagen wollte: WAR DAS EIN ONE-SHOT??!! Doch hoffentlich nicht! *schockiert ist*
Aber selbst, wenn’s nicht weiter gehen sollte: Es ist supergut geschrieben!^^ Ich liebe FFs, deren Autoren ihre eigene Philo aufstellen und normalerweise sitze ich dann immer eine Weile da und versuche auf alle noch so retorischen Fragen eine Antwort zu finden. Die ich dann ins Kommi schreibt, versteht sich. Ich hoffe mal, du bist mir nicht böse, weil ich hier drauf verzichte.^^° *schiel*
Die Idee ist aber klasse. Hättest du es nicht aber lieber so gemacht, dass Joey sich das im Internet auf seinen Laptop geladen hat, statt es in einem Heftchen zu lesen? Dann hätte ich nämlich folgenden Vorschlag für (hoffentlich) folgende Kapitel: Kaiba könnte eine Art Zeitverzögerung eingebaut haben, so dass die ‚Kapitel’ sich immer nacheinander up loaden. Und Joey liest sie und macht sich so seine Gedanken dazu! *.* Oh! Bitte tu das! *total begeistert ist* Du kannst das mit dem Heftchen in der Kap-Bearbeitung ja umschreiben. *ab tu und ignorier, dass die Autorin offensichtlich eine One-Shot geplant hat* Bütte! *anfleh* Tu es für deine Leser! (Leserin, bitte!) Bütte, bütte, bütte… *dich auf Knien anfleh*
[Stimme der Vernunft: *es hat ihr die Sprache verschlagen*
Yama: *kurz vorm Heulen is* Bütte!
Stimme der Vernunft: *zu dir* Du hast nichts gesehen! *beschwörend red*
Yama: *schnüff* BÜTTE!! >.< Ich tu auch alles, was du willst! *auf Knien rum rutscht*
Stimme der Vernunft: ._. Ich will hier weg!
Yama: *inne hält* Das willst du irgendwie immer, oder?
Stimme der Vernunft: Ja. Woher das wohl kommt, hm?
Yama: *schultern zuck*
Stimme der Vernunft: *die hat’s weggehauen*]
Jedenfalls finde ich Setos Philo klasse. *.* Obwohl sie sich wirklich schwer auf andere übertragen lässt. Ich glaube, einen Mensch wie Kaiba gibt’s nicht noch mal! In dem Heftchen (oder der Web-site, ja? ^0.0^) war es so klar formuliert, dass eigentlich nur er gemeint sein konnte. Mit den ganzen Erfolgen? *zweifel*
[Stimme der Vernunft: *zu dir* Lass dich von ihr nicht runter machen!
Yama: Ich mach sie gar nicht runter! *zick*
Stimme der Vernunft: Stimmt, du lebst ja nur deine Fantasie aus, nicht wahr?
Yama: *verblüfft* Woher weißt du das? oÒ
Stimme der Vernunft: Ich…
Yama: Ist ja gut! Ich weiß, dass du hier weg willst! ò.ó
Stimme der Vernunft: *schließt ihren nicht vorhandenen Mund wieder* -,-
Yama: *ebenfalls* -,-]
Schreib auf jeden Fall weiter, denn das kannst du richtig gut! *dich pat pat* Heißt nicht, dass du anderes nicht kannst!
Schickst du mir ne ENS, falls es weitergehen sollte? (Es. Wird. Weitergehen!)
Yama^^

PS: Zur Anregung für die Philo empfehle ich dir >diary-facts< von Aliq!^^ Die schreibt zwar nicht mehr weiter, aber hat sich anscheinend viele Gedanken gemacht!
Und >Macht< von Tebi-chan. Eigentlich ist es eine Erzählung (auch zu empfehlen!), die im alten Ägypten spielt, aber im Prolog baut sie alle zwei Absätze auch so’n bissl Philo ein!^^

PPS: Irgendwie mag ich Philo! Blöd, dass wir das an unserer Schule wahrscheinlich nicht als LK haben werden! *moser*

PPPS: *schiel* Wenn ich dir schon nicht sehr viel konstruktive Kritik gebracht habe, hoffe ich wenigstens, du hattest ein bissl Spaß an meinem zweiten und doch - wie der Name besagt - so vernünftigen Ich! *augen verdreh* [Stimme der Vernunft: Das hab ich gehört! -.-
Yama: Wo das? *wunder*
Stimme der Vernunft: *grummel* Na gut, ich hab’s gelesen!
Yama: *selbstgefälliges Grinsen* Sieg!
Stimme der Vernunft: *moser*]

PPPPS: Mist! Ich wollte noch irgendwas verdammt wichtiges Loswerden. Konstruktive Kritik! *verzweifel* Ey, ne! >_<
Von: abgemeldet
2006-05-01T14:34:58+00:00 01.05.2006 16:34
Einfach... unglaublich!
Ich mag solche Darkfics wirklich gern und du hast auch die düstere Stimmung ziemlich gut rüber gebracht.

Weiter so!!
Von:  Hikari-chi-san
2006-04-11T17:48:46+00:00 11.04.2006 19:48
endlich komme ich mal dazu, deine FFs zu lesen *hüstel*
musstest ja echt lang genung drauf warten *lachz*
also... ich fand die gedanken von seto echt cool, das hätte er so in der art wirklich denken können!! ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass seto wirklich so fühlt (bzw. fühlte v.v"").
echt traurig, diese "Ironie", dass joey es einfach so ein der zeitung und ich einembuch liest (und sich anscheindend keine gedanke drüber macht *fortsetztung willz*)
nyo, das einzige, was mich gestört hat, war, dass du den leser angesprochen hast, ich fand das irgendwie unpassend (nich schimpfen, aber das is meine meinung ^^"")
bye Hikari
Von: abgemeldet
2006-03-04T11:58:14+00:00 04.03.2006 12:58
Ich finde das Ganze sehr schön geschrieben.
Die Idee find eich auch sehr gut und irgendwie bin ich jetzt depri XD
Also,w enn du das erreichen wolltest, ist es dir gelungen.

Nur ein Manko:
Absätze!

Du hast gegen Ende zwar welche gemacht, es würde aber besser aussehen und sich auch besser anhören, wenn du den text direkt von anfang an durchstufen würdest.

Ansonsten

Viele Grüße

Arisa^^
Von:  Pandir
2006-03-04T10:06:59+00:00 04.03.2006 11:06
Klasse. Nicht nur melancholisch und nachdenklich, auch wunderbar ironisch und noch ein Plus für dein gelungenes Spiel mit dem Leser. ^^
Inwiefern dieser Text der Wahrheit entspricht, darf sich der Leser nun selbst denken, schöne Idee.
Und die Überlegung, ob Seto eigentlich ein Spielball des Schicksals war, der sich im Prinzip nur so gewandelt hat, wie es von ihm erwartet wurde, das ist eine Sichtweise, die ich so noch nicht gefunden habe. Und sie hat eindeutig einen wahren Kern...

Alles in allem eine sehr gelungene Oneshot.
Keep it up!

Gruß, Lynn


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