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Sieben Momente zum Glück

Ryoki
von

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Kollision am Bahnhof

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 1/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: Kollisionen

Anmerkungen: Dies ist mein Beitrag zu Maddles und Rei17's "Päckchen-Challenge" aus dem Fanfic-Challenges-Zirkel hier bei Animexx. Das Oberthema lautet "7 Momente", was heißt, es kommen genau sieben Kapitel, die Kapitel verarbeiten jedes Mal ein Oberthema (Challenge), ich kann also nichts für die Klischees, die unweigerlich vorkommen werden. -.-°

Ansonsten... storybedingt werde ich in den Zeiten springen müssen (Präsens, Präteritum etc), ihr werdet schon noch sehen, warum. Ich hoffe, ich habe es nicht zu sehr versaut.

Meine letzte Deutschstunde ist schon eine Weile her... ^.^°

Kommentare: Immer her damit ^.^
 

1. Kollision am Bahnhof
 

Liebes... oh nein, so einen Schwachsinn schreibe ich nicht!

...

Eigentlich ist es voll dämlich... aber Jen meinte, es würde helfen, meine Gedanken zu sortieren.

Es könnte zwar auch ohne nicht mehr schlimmer werden, aber von mir aus. Dann mal los.

Mein Name ist Rika Nonaka, ich bin 19 Jahre alt und... Gott, warum schreibe ich so einen Schrott!?

Außer mir wird diesen Scheiß eh keiner zu lesen bekommen, ich bin ja nicht bescheuert!

Aber gut, nur der Form halber.

Ich heiße Rika Nonaka, bin 19 Jahre alt und studiere im ersten Semester Mathematik und Sport auf Lehramt.

Ist zwar ne bescheuerte Kombination aber wenigstens werden meine künftigen Schüler mich nicht komplett hassen.

Um mir neben der Uni etwas dazuzuverdienen tue ich etwas, wofür ich mich vor wenigen Jahren noch umgebracht hätte.

Ich arbeite nebenher als Model für... ach egal. Meine Mutter hat mir diesen Job besorgt, weil sie dort seit zwei Jahren als Designerin arbeitet. Sie plant schon meine große Karriere... irgendwann werde ich sie dafür noch umbringen.

Aber jetzt sollte ich vielleicht zu meinem eigentlichen Problem kommen.

Der Sache, warum Jen Kato unbedingt meinte, ich solle ein Tagebuch anfangen.

Alberner Mädchenkram.

Aber ich sitze hier, da wird es schon nicht so albern sein. Versuche ich mir jedenfalls mehr oder weniger erfolgreich einzureden.

Mein Problem hat streng genommen vor einigen Jahren begonnen und trägt den Namen Ryo Akiyama.

Ryo der Sunnyboy würde besser passen.

Zumindest war er früher einer.

Aber einer, auf den man sich verlassen konnte.

Nein... das geht jetzt zu weit.

Ich sollte in der Gegenwart bleiben.

Und in der Gegenwart sitze ich seit drei Tagen in einem netten kleinen Hotel mitten in der Eiswüste von Hokkaido. Ich muss nicht erwähnen, dass dieses Hotel von Jen ausgewählt wurde, oder?

Ich höre sie immer noch schwärmen... heiße Quellen... wunderschöne Landschaft für romantische Spaziergänge... dass mich das nicht stutzig gemacht hat... ich bin wohl selber Schuld, dass ich jetzt in einem - zugegeben sehr schönen - kleinem Hotel mit einem Pärchen, also Takato und Jen, einem Informatikstudenten der mir schöne Augen macht, dessen kleiner Schwester, die schon Hochzeitspläne für Henry und mich und Jen und Takato schmiedet, zwei Chaoten von denen einer Medizin studiert und der andere eine Ausbildung als Bankkaufmann macht - ich sollte dringend die Bank wechseln, fällt mir gerade ein, Kazu ist und bleibt ein Idiot! - und dem selbsternannten Digimonking, der immer noch derselbe arrogante, unglaublich von sich selbst überzeugte Penner wie damals ist, in einem Schneesturm festsitze! Meine Güte, was ein Satz...
 

Und so fing alles an:
 

1. Tag
 

Wir waren mitten in der Nacht in Tokyo losgefahren, damit wir auch ja früh in Hokkaido ankamen und den ersten Tag gut nutzen konnten.

Im Prinzip hatte ich da nichts gegen... nur die Uhrzeit war es, die mir Zahnschmerzen bereitete. Ich weiß, es heißt eigentlich Kopfschmerzen, aber da ich Zahnärzte hasse, sind Zahnschmerzen mein absoluter Alptraum. Und diese verrückte und voll gestörte Uhrzeit regt mich fast noch mehr auf!

Ein Uhr nachts.

Nachdem ich am vorherigen Tag bis elf Uhr nachts bei einem Shooting festsaß, weil das andere Model zu dämlich war, zu verstehen, was der Fotograf von ihr wollte!

Ich könnte sie immer noch erwürgen, diese blöde Pute, die sich einbildet, alles müsse nach ihrer Pfeife tanzen.

Jedenfalls hieß das, dass ich um Mitternacht zu Hause war, meine Koffer fertig packen und dann auch noch ewig auf das Taxi warten musste, das mich zum Bahnhof bringen sollte.

Die ersten Ausflüge würden die anderen wohl ohne mich machen müssen.

Jen fand das gar nicht lustig.

Gut, es war auch nicht lustig gemeint, davon mal ganz abgesehen.

"Du kannst dich doch nicht schon am ersten Tag absetzen!" klingt mir ihre empörte Stimme immer noch in den Ohren.

"Hör mal, ich weiß ja nicht, wie es bei Takato und dir mit dem Schlaf aussieht, seit ihr zusammenwohnt, ich hatte in den letzten Tagen aber nur sehr wenig davon und außerdem jetzt miese Laune. Ich wäre keine besonders gute Gesellschaft", versuchte ich ihr genervt klarzumachen.

"Aber... du kannst mich doch nicht mit Suzie alleine lassen, die plant schon Takatos und meine Hochzeit!" Ich kann mich irren, aber zu dem Zeitpunkt schien ihre Stimme ein wenig schriller als sonst... vermutlich bereute sie es da schon, dieses pubertäre Etwas eingeladen zu haben, nur weil sie auch ein Tamer war... geschah ihr ganz Recht.

"Ist doch super, hast du ne Menge Arbeit weniger..."

"Rika! Ich will doch gar nicht... obwohl... eigentlich schon... aber... doch... doch nicht jetzt schon!"

"Dann sag ihr das verdammt noch mal und gib Ruhe, ich will wenigstes ein paar Stunden pennen, okay? Vielleicht komme ich dann doch mit." Ich hatte das eigentlich nur gesagt, um endlich meine Ruhe zu haben, aber es wirkte.

Also kam ich doch noch zu ein paar wohlverdienten Stunden Schlaf und wachte erst wieder auf, als wir am Bahnhof von Sapporo ankamen. Es war Henry, der mich weckte.

Wir studieren an der derselben Uni und ich hatte schon lange das Gefühl, dass er etwas von mir will...

"Wir sind da, beeil dich."

"Warum hast du mich nicht eher geweckt?", blaffte ich ihn an, während ich hektisch nach meinen Sachen angelte. Ich hätte fast zuviel gekriegt, als er plötzlich rot wurde.

Damit war mein Verdacht bestätigt worden. Na toll... ich würde die Uni wechseln müssen... am besten hier nach Sapporo, Kyoto, Osaka oder was weiß-ich-wohin.

"Ich... Naja... du hast so süß ausgesehen, als du geschlafen hast..."

Nur mal fürs Protokoll: Ich habe es nicht einmal meiner Mutter erlaubt, mich als ,süß' zu bezeichnen, Henry darf es also erst recht nicht!

Ich hatte aber keine Zeit, diesen Punkt klarzustellen, also habe ich mich damit begnügen müssen, ihm einen wütenden Blick zuzuwerfen und so schnell wie möglich den Zug zu verlassen.

Ich hatte es anscheinend etwas zu eilig, denn im nächstem Moment lag ich auf dem Boden, mein Koffer und meine Reisetasche dekorativ auf dem umliegenden Boden verteilt und irgendjemanden unter mir.

Unnötig zu erklären, dass eines der dämlichsten Klischees aus sämtlichen Shojo-Mangas und den dazugehörigen Animes eingetroffen war.

Ich war voll in Ryo Akiyama reingerannt und... reden wir nicht drüber.

Nicht ganz so schnell, wie ich es gerne gehabt hätte, rappelte ich mich auf und sah mich meinem früherem Rivalen gegenüber, der mir grinsend meine Reisetasche reichte. "Ich wollte gerade gucken, wo ihr beiden bleibt."

Ich wollte gar nicht wissen, was er in dem Moment gedacht hat.

Nur sicherheitshalber stellte ich klar: "Die anderen waren zu bescheuert, mich rechtzeitig zu wecken!"

"Wir sind doch nicht lebensmüde!", rief Kazu gespielt schockiert. Kaum zu glauben, dass der den Rest seines Lebens in einer Bank arbeiten will...

Zu Kazus Glück fragte Ryo mich gerade mit einiger Verspätung, ob alles in Ordnung wäre.

Ich nickte und antwortete: "Ich bin ja weich gelandet... tschuldigung..."

Ich weiß selber nicht, was in dem Moment in mich gefahren ist. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich gerade noch wie Henry und allen anderen die Kinnlade runterklappte.

"Keine Sorge, mir ist nichts passiert, alle Knochen sind noch ganz... du wiegst ja nicht viel."

Seine Stimme klang scherzhaft, aber seine Augen waren ernst.

Ich konnte nicht verhindern, dass ich ihn erstaunt ansah... oder eher, zu ihm aufsah, schließlich war er einen Kopf größer als ich... eine Tatsache die mich auch drei Tage später immer noch ärgert.

Er hatte sich wirklich kaum verändert... sah immer noch so unverschämt gut aus, dass sein Weg sicherlich mit gebrochenen Herzen gepflastert war.

Dunkelblaue Augen, stylisch zerwuschelte hellbraune Haare, etwas länger als früher, sportliche Figur, modische Klamotten...

Ich hätte es da schon merken sollen... egal, weiter im Text.

Ryo musterte mich genauso aufmerksam. Ich weiß genau, was er sah: Eine schlanke junge Frau mit schulterlangen, stufig geschnittenen roten Haaren, dunkelgrauen Augen die bei dem richtigen Lichteinfall violett wirkten, helle Haut, sportliche Kleidung und ungeschminkt. Seit ich als Model jobbe kann ich es nicht ertragen, mich in meiner Freizeit auch noch zu bemalen.

Aber Ryo schien zu gefallen, was er sah, denn er lächelte leicht.

Erst da kam in meinem umnebelten Hirn an, dass ich ihn schon eine ganze Weile anstarrte! Flammende Röte überzog meine Wangen und mehr aus Trotz als aus wirklichem Interesse fragte ich: "Was treibst du eigentlich schon hier?"

Nicht, dass er damit aus der Fassung zu bringen gewesen wäre... "Ich wohne seit einem Jahr hier."

Oh... hätte ich das wissen müssen?

Keine Ahnung, mir hatte niemand etwas davon gesagt, und ehrlich gesagt, hatte es mich auch nicht interessiert.

Ich habe nichts mehr von Ryo gehört, seit der Sache mit D-Reaper...

Schließlich heiße ich ja nicht Kazu, der den Sunnyboy immer noch anbetet.

In dem Moment war ich aber etwas überrumpelt von dieser Information und beließ es bei einem nicht besonders einfallsreichen "Aha..."

Zum Glück musste ich mich nicht weiter blamieren, denn Jen rief uns zu, dass wir uns beeilen sollten, der Bus führe jeden Moment ab.

Die Fahrt über versuchte ich nach Möglichkeit, nicht zu Ryo hinzusehen... was sehr schwer war, schließlich saß er mir direkt gegenüber...

Henry schien über diese Sitzordnung nicht besonders glücklich...

Das war mir aber herzlich egal, sollte er sich ruhig aufregen. Ich hatte ganz andere Probleme.

Warum...

Warum wollte mein Blick immer wieder zu Ryo wandern?

Warum, warum, warum!?
 

Das war der erste Tag. Okay, nur die Ankunft, der Tag selber hatte ja noch gar nicht richtig angefangen. Aber diese Szene ist mir am besten in Erinnerung geblieben...

Meine erste Begegnung mit Ryo Akiyama nach vielen Jahren.

Ich war verwirrter, als ich mir selbst gegenüber zugeben konnte oder wollte.

...

Ich weiß immer noch nicht, wie mir dieser Mädchenkram helfen soll, mir über meine Gefühle klar zu werden, in meinem Kopf herrscht immer noch Chaos.

Und nicht nur in meinem Kopf.

Moment, Jen ruft...
 

Fünf Minuten später.

Sie will einen Spieleabend machen und wollte wissen, ob ich mitmache.

...

Ich bezweifle dass sie mich noch mal fragen wird.

Bin ich froh, wenn diese Woche vorbei ist... in vier Tagen geht es wieder ab nach Hause.

Naja, ich wusste, dass das hier eine Schnapsidee war.

Damit meine ich jetzt den Urlaub und die Sache mit dem Tagebuch.

Ich sollte die Zeit besser nutzen um für die Uni zu lernen.
 

~*~to be continued~*~

Ryo der Playboy

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 2/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: Playboy

Dank an: Akra, Rei17 und Rikkubabe für eure Kommentare!

Kommentare: Immer willkommen ^.^
 

2. Ryo der Playboy
 

Immer noch der dritte Tag. Jetzt aber spätnachmittags. Ich habe noch eine Stunde, bis Jen mich wieder wegen dem Spieleabend nerven wird.

Denn das sie mich nerven wird, steht sowieso fest, auch wenn ich vorhin etwas anderes geschrieben habe.

Die braucht doch nur einen Vorwand um mich zu fragen, was ich in dieses dämliche Heft kritzel.

Ich habe das Lernen nach einer Stunde aufgegeben, die anderen Gäste (eine Gruppe Oberschülerinnen die die Winterferien hier verbringen und hauptsächlich Ryo anschmachten) machen zu viel Krach, wer soll sich denn da konzentrieren können?

Also ich nicht.

Jetzt sitze ich also wieder vor diesem billigen Heftchen und...

Rege mich auf.

Es sind diese Oberschülerinnen, die mich einfach wahnsinnig machen!

Schon seit ihrer Ankunft, einen Tag nach uns (also gestern logischerweise) kleben, sie an Ryo wie die Kletten!

Und dieser Playboy genießt das auch noch!

Genau, ab jetzt ist er kein Sunnyboy mehr, sondern ein Playboy!

Das charakterisiert ihn doch ganz gut...
 

2. Tag
 

Alles in allem fing der Tag verdammt gut an. Ich habe zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder eine Nacht durchgeschlafen, gut gefrühstückt und mir Henry erfolgreich vom Leib gehalten. Jen plant schon unsere nächste Tour zu einem kleinen Fischerdorf etwa fünf Kilometer von hier entfernt. Kazus und Kentas Protest wurde einfach überhört, ich gar nicht erst gefragt.

Klar, wer Sportlehrerin werden will, sollte auch fit sein, trotzdem hätte es doch sein können, dass ich keine Lust hatte, oder?

Als wir eine Stunde später losgehen wollen erledigt sich die Sache aber von selbst, die Wirtin rät uns dringend vom dem Ausflug ab, weil ein Schneesturm aufzieht.

Gut, um ehrlich zu sein entschuldigte sie sich erst mindestens tausendmal für die Unannehmlichkeiten und rückte dann endlich damit raus, dass im Radio eine Unwetterwarnung rausgegeben wurde.

Wenn wir ganz großes Pech hätten, könnte der Sturm einige Tage dauern.

Jen machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Irgendwie tat sie mir Leid... sie hatte sich schon so auf den Ausflug - auf den Urlaub allgemein - gefreut und dann machte ihr das Wetter einen Strich durch die Rechnung.

Aber immerhin weiß ich jetzt, dass Klassenfahrten nach Hokkaido eine schlechte Idee sind, vor allem, wenn sie im Winter stattfinden. Könnte praktisch sein zu wissen, wenn man später als Lehrerin arbeitet...

Zum Glück kann man Tage aber auch anders verbringen.

Suzie wollte unbedingt noch mal in der heißen Quelle baden, deswegen fiel die Möglichkeit für mich leider schon mal weg. Dieses Gör war echt das Letzte, was ich ertragen konnte!

Viel blieb da aber nicht mehr übrig... lesen oder lernen.

Ich habe mich dann für Letzteres entschieden, durfte mir anhören, ich wäre eine langweilige Streberin - irgendwie habe ich es geschafft, Kazu am Leben zu lassen - und hatte endlich meine Ruhe.

Für... exakt eine Viertelstunde.

So lange dauerte es nämlich, bis auf dem Gang draußen das Chaos ausbrach.

Schrille Mädchenstimmen stritten sich lautstark darüber, wer sich mit wem welches Zimmer teilen sollte.

Ich war noch nie ein geduldiger Mensch und wehe denen, die der Meinung sind, meinen nicht vorhandenen Langmut über die Maßen strapazieren zu müssen.

Ich riss also meine Tür auf und sah mich vier... Wesen gegenüber, die vor Ewigkeiten einmal Menschen gewesen sein mussten. Ich sah aber nur top gestylte und geschminkte Schaufensterpuppen, die aus unerfindlichen Gründen reden und sich bewegen konnten.

Meine Sprachlosigkeit dauerte glücklicherweise nicht sehr lange, und irgendwie war ich auch in der Lage, mein gutes Benehmen herauszukramen, als ich die Mädchen bat, ihre Lautstärke ein wenig runterzuschrauben, weil es auch noch andere Gäste gab.

Eine der vier, ein blond gefärbtes Etwas musterte mich erst von oben bis unten, kam zu dem Schluss, dass ich nicht weiter gefährlich war und war augenblicklich die Liebenswürdigkeit in Person. "Oh, das tut mir wirklich Leid, wir sollten Sie nicht stören. Wir sind nicht immer so laut. Es ist nur so... Wir können uns nicht über die Zimmeraufteilung einigen."

"Das habe ich gehört... Könnten Sie das nur bitte ein wenig leiser ausdiskutieren?"

"Selbstverständlich. Wie wollten Sie wirklich nicht stören, wir wollen uns ja alle erholen."

Ich konnte es mir einfach nicht erklären warum, aber ich mochte die Weiber nicht.

Die passten hier nicht im Geringsten hin!

Verflucht, was machten so Modepüppchen hier mitten in der Pampa?

Sollten die nicht diverse Szeneclubs unsicher machen... falls sie es schafften, sich am dem Türsteher vorbeizumogeln, versteht sich.

Da die vier aber leider nun mal da waren und ich irgendwie mit ihnen klarkommen musste, nickte ich knapp und verschwand wieder in meinem Zimmer.

Bis zum Abendessen hatte ich mehr oder weniger meine Ruhe, wenn man mal davon absah, dass ich von Jen und Suzie dazu genötigt wurde, mit ihnen Karten zu spielen, als die beiden genug gebadet hatten. Ich sollte heute Abend wohl auch noch mal reinspringen, man kann ja von einem Onsen sagen, was man will, aber es gibt nichts Tolleres, als in diese wunderschön gestalteten Becken zu springen und das heiße Wasser zu genießen. So schlecht kann das Wetter kaum sein, dass man nicht eben die paar Meter bis zum Wasser gehen kann...

Alleine versteht sich!

Bis zum Abendessen in dem gemütlichen Gemeinschaftsraum hatte sich meine Laune ein wenig gebessert und ich hab es sogar irgendwie geschafft, Henrys Anmachversuchversuchen mit Humor zu begegnen und weder Kazu noch Kenta oder Suzie versehentlich umzubringen. Dafür sollte ich eigentlich den Friedensnobelpreis bekommen... diese Leute die das entscheiden haben doch keine Ahnung, wie schwer es ist, bei diesen dreien ruhig zu bleiben!

Das es noch schlimmer kommen würde, war mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

Wir haben gerade unsere erste Portion verdrückt, als es auf dem Gang laut wurde.

Ich konnte ein genervtes Seufzen nicht verhindern, wusste ich doch, wer da jetzt kam.

"Umeko-chan, beeil dich, ich habe Hunger!" Das war die Blondine... glaubte ich.

"Jaja, geh doch schon mal vor, meine Kontaktlinse ist rausgefallen!" Das war dann wohl "Umeko-chan".

"Selber Schuld, was nimmst du auch dieses billige Maskara!"

"Hana-chan, du bist gemein!"

Oh Hilfe... Zickenterror hoch zehn. Aber immerhin bin ich ein wenig klüger geworden, Barbie - also die Blonde - hieß also Hana.

Nach einer Ewigkeit in der nur das Gezicke der Mädchen zu hören war, tauchten die vier endlich auf und setzten sich zu uns an den Tisch - der leider der einzige im Raum war.

Hana hockte sich neben mich und musterte unsere Gruppe neugierig.

Es hätte mich nicht überraschen sollen, als ihr Blick an Ryo hängen blieb.

Nur... aus irgendeinem Grund gefiel mir das gar nicht. Und die Art wie Ryo erst mich, dann die Blondine ansah, gefiel mir noch viel weniger!

Gut, das sollte ich noch ein wenig genauer definieren, es gibt ja genug Möglichkeiten, jemanden anzusehen, also versuche ich es. Vielleicht kriege ich es dann selber endlich mal auf die Reihe, was mich da genau gestört hat!

Als Ryo mich angesehen hat, war ein ganz kleines Lächeln auf seinem Gesicht... seine Augen - mir war vorher nie aufgefallen, wie blau sie sind - schienen zu leuchten und sich in meinen verlieren zu wollen.

Oh Gott. Ich fange an, rumzusülzen. Schlechtes Zeichen!

Weiter.

Als sein Blick dann zu dem Blondchen wanderte - muss ich noch erwähnen, dass es eine gefühlte Ewigkeit gedauert hat, bis er das tat? - war dieses Lächeln so schnell weg, dass ich fast dachte, ich hätte mich getäuscht. An dessen Stelle ist wieder dieses dämliche Sunnyboygrinsen getreten, das ich so hasse. Vermutlich ist das seine Geheimwaffe, um die Mädels alle rumzukriegen!

Verdammt, er müsste jetzt 21 sein, kann man da nicht langsam erwachsen werden?

Naja, die sprang natürlich sofort drauf an und sagte mit einem Augenaufschlag den sie auf irgendeiner dämlichen Kinoschnulze haben muss: "Hi. Ich bin Mikage Hana. Das sind meine Freundinnen Yanagawa Umeko, Watanabe Akemi und Egami Miu. Wir sind heute erst angekommen."

Das sollte anscheinend an uns alle gerichtet sein, aber angesehen wurde selbstverständlich nur Ryo.

Und aus irgendeinem Grund regte mich das tierisch auf!

Irgendwann im Laufe des restlichen Abendessens hatte ich plötzlich Umeko - für mich selbst kann ich die wohl beim Vornamen nennen, ich werde mich aber hüten, sie auch so anzusprechen, hinterher denken die, ich würde sie mögen! - neben mir sitzen, die mich verlegen anlächelte. "Hana-chan ist immer sehr offensiv, wenn ihr ein Mann gefällt."

"Schön für sie." Ich hatte nicht die geringste Lust, mich näher mit der Girlietruppe abzugeben und stand auf.

Erst später, als ich das heiße Wasser der Quelle genoss, konnte ich mit selbst gegenüber zugeben, dass es mir einfach nicht gefiel, wie Hana-chan mit Ryo flirtete und ich deshalb gegangen bin.
 

Warum hat es mich so gestört? Und stört es mich immer noch, wenn ich ehrlich bin?

Ich will doch nichts von Ryo!

Oder?

Jetzt wo ich noch mal darüber nachdenke... ach, ich weiß nicht.

Ich habe ihn doch vor drei Tagen das erste Mal wieder gesehen, wie soll ich dann wissen, ob... geht das wirklich so schnell?

Okay, bei meinem Ex ist es auch schnell gegangen, der war aber auch ganz fix wieder mit der nächsten im Bett. Das sollte mich lehren, nie etwas mit einem angehenden Juristen anzufangen!

Nein, ich will keine Vorurteile haben, das wäre unfair den anderen gegenüber.

Außerdem war es keine schlechte Zeit... irgendwie.

Ob Ryo auch studiert?

Ich sollte über so etwas nicht nachdenken.

Warum denke ich überhaupt über ihn nach?

Warum habe ich mit diesem Tagebuch-Mist überhaupt erst angefangen?

Antwort: Weil sich in meinem Kopf alles im Kreis dreht und Ryo Akiyama mittendrin steckt!

Langsam löst sich der Sturm meiner Gedanken - Gott, ich sollte zu den Philosophen wechseln - aber das was übrig bleib, gefällt mir gar nicht.

Habe ich mich etwa in diesen Playboy... verliebt?
 

Ich hätte mich nie auf diesen Urlaub einlassen sollen!
 

~*~to be continued~*~

Unüberbrückbare Differenzen

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 3/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: Unüberbrückbare Differenzen (wenn man mit der Lupe danach sucht und ne Menge interpretiert -.-°)

Disclaimer: Hatte ich bisher vergessen, aber es dürfte eh klar sein. Nix meins, weder die Charas und streng genommen diesmal nicht mal die Idee... aber die Umsetzung gehört mir! ^.^

Anmerkungen: Heute lasse ich mal Ryo zu Wort kommen... ich habe ihn ziemlich verhunzt, lasst mich also bitte am Leben!

Dank an: Sats, Tacita, Akra, Rikkubabe und Kyoko1990

Kommentare: Auch weiterhin gerne gesehen.
 

3. Unüberbrückbare Differenzen
 

Ryo wusste nicht, was er erwartet hatte, als die Tür zu dem Zimmer, das Rika sich mit Suzie teilte, aufschob.

Das die Rothaarige bäuchlings auf ihrem Bett lag und etwas in ein kleines, unscheinbar aussehendes Heft kritzelte jedenfalls nicht.

Nach Notizen für die Uni sah es schon mal nicht aus, es sei denn, Rika unterschied sich von allen Studenten die er kannte und gab einem Heft, das vielleicht für eine Woche reichen würde dem praktischeren Colleblock oder einem Ordner den Vorzug. Und da er Rika als eine sehr praktisch denkende Person einschätze bezweifelte er mal stark, dass das der Fall war.

Aber... was konnte es sonst sein?

"Was tust du in meinem Zimmer?", riss ihn Rikas scharfe Stimme aus seinen Gedanken.

Erschrocken fuhr er zusammen und rettete sich in ein verlegenes Lächeln.

Sie hatte sich wirklich nicht verändert. Charakterlich.

Immer noch dieselbe aufbrausende, sture und... faszinierende Persönlichkeit.

Äußerlich sah die Sache schon ganz anders aus.

Aus der kleinen, etwas jungenhaft anmutenden Zicke war eine... Frau geworden.

Eine wirklich interessante Frau. Das war ihm schon am ersten Tag aufgefallen.

Ryo hatte wirklich genug weibliche Bekanntschaften und nicht wenige nur für eine Woche oder weniger aber Rika war... etwas Besonderes. Nicht eine von den Frauen, die in ein Lächeln gleich ein Eheversprechen hineininterpretierten.

Keine von denen, die jemanden hinterherliefen, nur weil er toll aussah - und Ryo war von seinem Aussehen sehr überzeugt. Er wusste sehr wohl um seine Wirkung auf das weibliche Geschlecht und nutzte diese Wirkung auch ganz gerne aus.

Nicht umsonst war er an seiner Uni als Playboy bekannt.

Ihm war es egal, er hatte seine Eroberungen zu nichts gezwungen, im Gegenteil. Er hatte sofort klar gemacht, dass er an einer festen Beziehung ungefähr so viel Interesse hegte wie ein Fisch für das Netz des Fischers.

Trotzdem bildeten sich immer wieder irgendwelche Weiber ein, ihn binden zu können. Und hinterher kam dann auch immer wieder das Geheule, was sie denn falsch gemacht hätte.

Aber Rika... sie passte eigentlich nicht mal in sein Beuteschema! Zu eigensinnig und zickig, die Haare zu kurz und... gut, er musste zugeben, sie hatte Potential, wenn sie mal ein wenig Schminke für sich entdecken würde und von ihrem ewig sportlichen Klamotten ein wenig Abstand nehmen würde. Die Figur war top, aber was ihn am meisten faszinierte waren ihre Augen. Dunkelgrau und ausdrucksstark. In ihnen leuchtete eine innere Stäke und ein Selbstbewusstsein, das nur wenige Mädchen... wenige Menschen besaßen.

Und ihre Art, sich zu bewegen... ohne irgendwelche Künsteleien, keine Bewegung zuviel und vollkommen selbstsicher.

Es wäre eigentlich sehr interessant zu sehen, ob er sie erobern könnte...

Trotzdem. Irgendetwas hielt ihn davon ab, sie anzuflirten und das war sicher nicht die sehr realistische Aussicht auf eine Ohrfeige.

"Ich habe dich gefragt, was du willst! Sag es und verschwinde, Playboy!"

In Ryos Innerem zuckte etwas heftig zusammen. Etwas, von dem er bisher gar nichts gewusst hatte! Besaß er etwa doch so etwas wie ein Gewissen? Oder lag es einfach daran, das Rika es gesagt hatte?

Bevor Rika allerdings wirklich ausrasten konnte - die schmalen Augenbrauen wurden schon drohend zusammengezogen und graue Augen verengte sich gefährlich - raffte er seinen letzten Rest seines Artikulationsvermögens zusammen und erklärte: "Jen wollte wissen, ob du jetzt bei ihrem Spieleabend mitmachst. Sie traut sich nicht, dich selber zu fragen." ~Und jetzt verstehe ich sogar, warum...~

Rika zierliche Gestalt - machte sie Sport? - entspannte sich sichtlich, was sich aber nur unwesentlich auf die Schärfe der Antwort auswirkte: "Ich habe ihr schon gesagt, dass ich keine Lust habe. Und jetzt zieh Leine!"

Etwas in ihrer Stimme sagte ihm mehr als eindeutig, dass er es bitter bereuen würde, sollte er dieser Aufforderung nicht schleunigst Folge leisten, also machte er, dass er weg kam.
 

Als er wenig später den Gemeinschaftsraum betrat schenkte er Jen nur ein angedeutetes Achselzucken und setzte sich neben Hana. Die war schließlich auch nicht übel.

Etwas jung zwar, aber gar nicht übel.

Und alles andere als abgeneigt.

Er wollte ihr gerade ein eindeutiges Angebot machen als Henry fragte, was denn nun mit Rika sei.

"Hatte keine Lust und außerdem miese Laune und ich wollte gerne weiterleben."

Wie erwartet lachten diejenigen die Rika und ihre Launen schon länger kennen. Aber Henry sah allerdings ein wenig enttäuscht aus...

Also stimmte Ryos Vermutung wirklich, der Chinese war in Rika verliebt... es wollte ihm allerdings nicht ganz klar werden, was genau ihn an dieser Tatsache störte...

Sollte Henry ihr doch Avancen machen, wenn er sein Leben riskieren wollte, bitte. Ryo konnte sich schlimmere Todesarten vorstellen.

Allerdings blieb er lieber bei ungefährlicheren Mädchen wie Hana die ,zufällig' ihre Hand an seine gelegt hatte.
 

~*~~*~
 

Gerade war Ryo hier.

Hat mich fast zu Tode erschreckt, der Idiot.

Wie sieht das denn bitte aus? Ich schreibe hier die schlimmsten Sülzerein über ihn und plötzlich steht er in meinem Zimmer.

Ohne sein sowieso schon unterentwickeltes Hirn.

Ich musste ihn zweimal fragen, was er wollte.

Eigentlich hätte ich es mir auch sparen können, es war so klar, dass Jen ihn vorgeschickt hat um mich zum Mitspielen zu überreden. Nur Suzie oder Henry wären schlimmer gewesen.

Da fällt mir auf... er hat nicht mal versucht mich zu überreden.

Komisch.

Hat sich sogar sofort rausschmeißen lassen.

Noch komischer.

Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hat er mich sehr komisch angesehen...

Wehe, er will mich seiner sicher schon sehr umfangreichen Sammlung hinzufügen!

Auch wenn er nicht den Eindruck machte, als ob...

Ach, lassen wir das. Gehöre ich denn zu den Psychologen, die allesamt selber eine Therapie nötig hätten?

...

...

Ich weiß nix mehr. Zu diesem Tag kann ich nichts schreiben, es ist nämlich nichts passiert, außer das Hana-chan höher im Kurs zu stehen scheint als ich, ich Suzie über die Bedeutung des Wortes Privatsphäre aufklären musste, weil sie sich an meinem Tagebuch vergreifen wollte und... Henry wieder genervt hat.

Gut, das wäre vielleicht doch eine ausführliche Beschreibung wert, aber es soll hier ja nicht um Henry gehen.

Nur so viel, beim Mittagessen hat er mich dermaßen angeschmachtet, dass mir der Appetit vergangen ist.

Kann der nicht endlich mal mit der Sprache herausrücken, damit ich ihm eine angemessene Abfuhr erteilen kann? Ist ja schlimm!

Wenn das noch länger so weitergeht, werde ich ihm wohl so mal sagen müssen, dass er keine Chance hat, bei mir zu landen. Hoffentlich kriege ich das einigermaßen nett hin...

Haha, der Witz ist gut... so was kann man nicht nett sagen.

Und... ich mag ihn ja auch und will ihn nicht verletzen. Aber er ist ein Freund nichts weiter! Ein guter Freund zwar, aber immer noch ein Freund und kein potentieller Verlobter, um es mal ganz krass auszudrücken.

Bei Ryo sieht die Sache schon anders aus.

Fürchte ich.
 

Naja, ich denke, ich kann es mir sparen, weiter darüber nachzudenken. Wir passen einfach nicht zusammen.

Ich durfte mir schon genug ansehen, um mir denken zu können, dass er alles anflirtet, was nicht bei drei - ach, was rede, sorry, schreibe ich denn da, bei eins auf den Bäumen ist.

Und... eine Sache teile ich wohl mit allen Mädchen dieser Welt.

So ungerne ich es auch zugebe, aber... ich möchte gerne etwas Festes.

Mit einem Partner, auf den ich mich voll und ganz verlassen kann.

Vielleicht heiraten, Kinder kriegen... warum nicht?
 

Aber dafür ist Ryo auf jeden Fall der falsche Kandidat.
 

Schade eigentlich.
 

~*~~*~
 

Mitternacht war lange verstrichen, aber Ryo lag wach auf seinem Futon, hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt, starrte in die Dunkelheit und lauschte dem schwächer werdenden Sturm.

Wie es aussah würde sie doch noch etwas mehr sehen als das Innere der Pension.

Aber er hatte ganz andere Probleme.

Was war an diesem Abend bloß schiefgelaufen?

Warum hatte er die sich bietende Chance nicht genutzt?

Hana war mehr als bereit gewesen, und er... hatte eine Möglichkeit nach der anderen verstreichen lassen, nur weil...

Vor seinem geistigen Auge immer wieder Rikas graue Augen gesehen hatte, die ihn voller Verachtung ansahen.

Wieso machte er sich so viele Gedanken darum, ob sie eine schlechte Meinung von ihm hatte? Sie hatte doch vollkommen Recht!

Er war ein Playboy und eigentlich verdammt stolz darauf!

Aber... für einen winzigen Moment war er froh, dass sie ihn nicht leiden konnte.

Sonst würde er sie nur verletzen und das war das Letzte, was er wollte.
 

~*~to be continued~*~
 

Nja... was soll ich dazu noch sagen... wenn ich mir so anschaue, was ich aus Ryo gemacht habe... Sorry! *verbeug*
 

Bis zum nächsten Mal!

Rikas Prinzipien

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 4/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: Prinzipien

Disclaimer: Nix meins, weder die Charas und streng genommen nicht mal die Idee... aber die Umsetzung gehört mir! ^.^

Anmerkungen: Dieses Kapitel habe ich gestern in eineinhalb Stunden runtergeschrieben, erstaunlich. Ich hoffe, es ist nicht zu schlecht geworden. Ich stehe ein wenig unter Zeitdruck, weil die Challenge nächste Woche fertig sein sollte aber das wird wohl nix.

Keine Sorge, ich werde es trotzdem zu Ende schreiben, schlimm genug wenn eine Story im Moment nicht weitergeht. An die, die mich schon länger kennen: Es tut mir echt Leid, aber ich komme einfach nicht weiter!

Abgebrochen wird ,EW' aber auf keinen Fall, irgendwann geht es weiter!

Dank an: Sats, Tacita, Kimie_Yashi und Rika_Makino *knuddel*

Kommentare: Auch weiterhin gerne gesehen.
 

4. Rikas Prinzipien
 

Ryo ist echt komisch... erst taucht er vorgestern plötzlich bei mir im Zimmer auf, verschwindet, ohne mich einmal irgendwie zu reizen und gestern... hat er mich gar nicht beachtet!

Und mich... regte das tierisch auf!

Warum?

Das weiß ich selber nicht einmal.

...

Doch, ich weiß es... irgendwie. Aber... ich will das nicht! Ich will mich nicht in Ryo verlieben! Er ist ein Riesenidiot und Playboy, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte.

Ich glaube, er kennt das Wort ,Treue' nicht einmal.

Oder bin ich da unfair?

Ich meine... heute war er anders...

Ach, keine Ahnung.

Warum muss das Leben nur so kompliziert sein?

Der Typ in den ich verliebt bin, ist ein verdammter Playboy (wollte es nur noch einmal erwähnt haben), wohnt außerdem an anderen Ende Japans (juhu, Fernbeziehung, das fehlte mir gerade noch) und will rein gar nichts von mir wissen!

Immer flirtet er mit Mikage, also Hana, und lässt mich vollkommen links liegen. Aber gut, was erwarte ich?

Ich takel mich auch nicht so auf, wie diese Schaufensterpuppe, so weit kommts noch! Schlimm genug, dass ich das bei der Arbeit über mich ergehen lassen muss!

Vermutlich würde er mich nicht erkennen, würde ihm auf mysteriöse Art und Weise ein Bild von mir in die Hände fallen.

Naja... wenn jemand nur auf solche Äußerlichkeiten achtet, kann er mir gleich gestohlen bleiben.

Bei Henry ist das schon etwas anderes...

Er kennt mich schon seit Jahren. Wir haben oft etwas zusammen unternommen und es war lustig! So ungerne ich das auch zugebe, ich habe Spaß mit ihm gehabt!

So wie heute...
 

Tag 4
 

"Ach komm, nur ein Foto! Und wenn du dann berühmt bist, kann ich es teuer verkaufen!"

Lachend duckte ich mich unter einem erneuten Versuch Henrys hinweg, mich zu fotografieren.

Wir haben es endlich geschafft unseren Ausflug zu machen und befinden uns an einer Steilküste.

Es ist immer noch ein bisschen windig, aber die Sonne scheint und wir haben ein Licht und eine Kulisse für die jeder Fotograf den ich kenne - und ich kenne viele! - ohne zu zögern seine Seele verkauft hätte.

Gut, Henry ist zwar nicht unbedingt das, was man als einen Fotografen bezeichnen kann, er ist aber nicht weniger hartnäckig dabei, mich irgendwie vor die Linse kriegen zu wollen.

Mit dem kleinen Unterschied, dass ich normalerweise dafür bezahlt werde, mich fotografieren zu lassen.

Ryo hatte derweil Hana an seinem Arm hängen, aber irgendwie schien die ,Beziehung' der beiden merklich abgekühlt zu sein.

Beide konnten die Scherze die ich von allen Seiten meiner Toykoter Clique zu hören bekam nicht wirklich verstehen.

"Stell dich nicht so an, man könnte ja meinen, du wirst nicht gerne fotografiert!", feixte Kazu, den ich immer noch umbringen könnte, und Takato machte eine Pause davon, Jen seine Zunge in den Hals zu stecken um mir zu sagen, dass das meine Arbeit als schwierig gestalten könnte.

Das reichte. So was musste ich mir von einem Bäckerlehrling nicht sagen lassen.

Ich schnappte mir Henrys Kamera und ging auf Takato los, der sich lachend hinter Jen versteckte. "Von mir aus, sie ist ein besseres Motiv als du!"

Jen kreischte auf und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Armen, aber zu spät. Ich hatte ihr überraschtes Gesicht schon festgehalten.

"Lösch das! Lösch das sofort!"

Und schon wieder war ich auf der Flucht... diesmal vor einer Jen, die mit ihrem Foto ganz und gar nicht einverstanden war.

Blöd nur, dass ich um einiges fitter bin als sie.

Trotzdem gab ich nach einer Weile auf, sollte Henrys Kamera etwas passieren, wäre das teuer für mich geworden und ich habe mein Geld eigentlich schon anderweitig verplant.

Für eine eigene Wohnung.

Aber da ich mir keine Illusionen über die Preise in Tokyo mache, wird das wohl noch eine Weile dauern.

Trotzdem.

Das Bild musste ich trotzdem nicht löschen, kaum hatte Jen es gesehen, brach sie in schallendes Gelächter aus und bestand darauf, dass Henry ihr die Bilder später auf CD brennen sollte.

Das Ende vom Lied war, dass wir erst dem wohl bekanntesten Klischee über japanische Touristen alle Ehre machten, indem wir erst ein paar Gruppenfotos von uns machten, wo ich mich komischerweise zwischen Ryo und Henry wiederfand, dann wurde ein Foto von Jen und Takato gemacht, eins von Jen und mir, von Kazu und Kenta, von Kazu, Kenta und Ryo und schließlich von Jen, Suzie und mir.

Warum verfolgt mein Job mich sogar bis in die Ferien?

Aber ich muss schon zugeben, es hat mir echt Spaß gemacht! Es war nicht so stressig wie bei einem Shooting wo immer noch jemand an dir herumzupft, weil die Klamotten nicht die richten Falten werfen, eine Haarsträhne nicht da sitzt wo sie hingehört, eine Hand nicht richtig platziert ist und so weiter.

Während die anderen noch weitermachten und die komischsten Grimassen ausprobierten setzte ich mich ein wenig ab und hockte mich auf den kalten Fels.

Der Wind hatte aufgefrischt und blies mir die Gischt ins Gesicht. Meine Haare, die sich ohnehin schon aus dem Zopfbad lösten, machten sich ganz selbstständig und flatterten um meinen Kopf herum.

Der Krach den die anderen veranstalteten schien plötzlich ganz weit weg zu sein und ich fühlte mich... friedlich.

Friedlich und entspannt.

Unter mit brach eine weitere Welle an dem Felsen und die feine Gischt hüllte mich ein.

Schaudernd zog ich mein Knie enger an meinen Oberkörper.

"Du wirst dich noch erkälten, wenn du weiter auf diesem kalten Boden sitzt." Ryo hockte sich neben mich und sah mich aufmerksam an.

Unsicher erwiderte ich seinen Blick.

Etwas in diesen blauen Augen zog mich in ihren Bann, ich weiß immer noch nicht was, aber ich konnte nicht wegsehen.

Dann hielt er grinsend eine Digitalkamera hoch. "Jetzt hab ich etwas, mit dem ich Henry ärgern kann."

"Was..." Ich musste gar nicht fragen, schon hatte er das Foto das er von mir gemacht hatte wieder aufgerufen und hielt es mir vor die Nase.

Es war gut geworden.

Sehr gut sogar.

Steve, der Fotograf mit dem ich am liebsten arbeite, hätte es kaum besser machen können. Zumindest nicht ohne seine teuer Ausrüstung.

Als ich wieder aufsehe, direkt in diese verwirrenden Augen, ist Ryo wieder ernst geworden. "Du bist wunderschön..."

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir die Worte fehlten.

Aber ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen schoss.

Es war diese Reaktion meines Körpers, nicht etwa, weil ich beleidigt war, die dafür verantwortlich war, dass ich sagte: "Das haben mir schon andere gesagt", und aufstand.

Als ich aber wieder seinem Blick begegnete, entwischte mir ein: "Trotzdem danke..."

Erst dann ergriff ich die Flucht.

Und lief direkt Henry in die Arme.

Auch das noch.

"Was wollte er von dir?" Er will locker klingen, aber das gelingt ihm nicht ganz. Er ist eifersüchtig.

"Mit dem Foto, das er von mir gemacht hat, angeben."

"Ach so..."
 

Aber ich glaube, er ahnte, dass zwischen Ryo und mir noch mehr ist... er hat mich so merkwürdig angesehen.

Nicht unbedingt traurig, sondern eher... resigniert.

Naja, besser er begreift es jetzt, als das er später verletzt wird, weil er die Wahrheit nicht sehen wollte.

Aber was ist die Wahrheit?

Ich liebe Henry nicht, aber es gab eine Zeit, wo ich ernsthaft überlegt habe, ihm eine Chance zu geben.

Er hätte mich nicht verletzt.

Das wäre nicht seine Art.

Meine Mutter sagte einmal, ich könnte es schlimmer treffen. Und Oma... die ist in einer Zeit aufgewachsen, wo man noch nicht groß nach Liebe fragte.

Aber ich will Henry nicht etwas vorspielen das ich nicht fühle, das geht gegen meine Prinzipien.

Lieber zeige ich ihm klar was Sache ist, wenn er mir schon nicht die Gelegenheit gibt, es zu sagen. Das macht es für uns beide einfacher.

...

Nein, für mich nicht.

Denn... ich liebe Ryo, das weiß ich jetzt.

Er hat zu mir gesagt, dass ich schön bin... nein, wunderschön. Ich hätte ihm nie zugetraut, dass er solche Worte zu einer Frau sagen kann.

Eher ein lässiges ,Du siehst toll aus'.

Aber das... Ich habe gelogen, als ich ihm gesagt habe, dass mir das schon andere gesagt hätten.

Klar, ich habe schon viele Komplimente bekommen, aber keines klang so... ja... so ehrlich.
 

So du blöder Packen Papier!

Dank dir weiß ich jetzt also, dass ich in Ryo verliebt bin.

Und jetzt?
 

~*~~*~
 

"Das haben mir schon andere gesagt"

Ryo wusste nicht warum, aber diese Worte hatten ihn getroffen.

Dabei wusste er ja nicht einmal, warum er Rika gesagt hatte, dass sie wunderschön sei. Er hatte sie eigentlich gar nicht ansprechen wollen, zu sehr verwirrten ihn die Gefühle, die ihn plötzlich gefangen hielten.

Trotzdem hatte er es ihr gesagt. Nur... warum?

~Vielleicht weil es die Wahrheit ist?~

Wie sie so dagesessen hatte... den Blick in die Ferne gerichtet, das Haar das wild ihren Kopf umflatterte, etwas feucht von der Gischt...

Dieses Bild hatte ihn vollkommen in seinen Bann geschlagen.

Schon Ewigkeiten starrte er auf das Foto, das er gemacht hatte.

Es kam der Wirklichkeit nicht einmal nahe! Die Dynamik fehlte, diese... Natürlichkeit.

Jetzt war es einfach nur ein unbewegtes Bild, ein Teil der Vergangenheit.

Teil einer Szene, die er nie wieder vergessen würde.

Als Rika aufgestanden war, war diese Szene vorbei gewesen. Trotzdem hatte er ein weiteres Bild für die Ewigkeit in seinen Erinnerungen gespeichert.

Sie hatte ihn angelächelt. Ganz leicht nur. Aber... ~Wunderschön... es gibt kein anderes Wort dafür. Einfach... wunderschön.~

Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, sie hatte sich über sein Kompliment gefreut.

Aber warum hatte er es ihr überhaupt gemacht?

Er kannte die Antwort.

Er stellte die Kamera aus und legte sich auf sein Futon, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Das immer fröhliche, breite Lächeln war einem kleinen, fast nicht sichtbarem gewichen.

~Das ich mich verlieben kann... kaum zu glauben~
 

~*~to be continued~*~

Kirschbäume im Winter

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 5/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: „Freak“

Disclaimer: Nix meins, wie immer. Auch die Idee gehört nicht mir, sondern Rei und Maddle… aber die Umsetzung ist auf meinen Mist gewachsen. ^.^

Anmerkungen: Nach Ewigkeiten wieder ein neues Kapitel, tut mir echt leid, dass ich euch so lange warten ließ.

Nya, jetzt geht es jedenfalls weiter und es gab einen neuen Perspektivenwechsel. ^.^

Ach ja, und lasst mich für das Ende bitte am Leben!

Komma- und rechtschreibfehler könnt ihr gerne behalten, ich hatte keine Zeit, nochmal korrekturzulesen.

Dank an: -Rei17: Ein Kommentar zum letzten Kapitel hätte vollkommen gereicht, so viel Lob verkraftet meine Muse nicht besonders gut, sie neigt zum Größenwahn. Und du hast nun wirklich schon genug angerichtet, meine Liebe... *murmel* PoT ^.~

-WithTheLightsOut: Dann wird es aber echt mal Zeit XD! Danke!

-Kyoko1990: Danke! Auch für deine Mail, die hat mich wieder ein bisschen wachgerüttelt.

-_Yama_: Schäm dich! ALs Strafe... will ich bis zum bitteren Ende (in zwei Kapiteln -.-°) einen Kommentar von dir haben! ^.^

-KimieYashi: Jaja, es geht voran. Langsam, aber sicher. Hab nur noch ein wenig Geduld.

-Sats: Danke!

-Rika_Makino: Vielen, vielen Dank! ^.^

-Tacita: Hana... jaaaah... die hatte ich ganz ehrlich total vergessen. *sich schämend in die Ecke verkriech* Danke für den Hinweis!

Fast vom Stuhl geflogen? Alle Knochen noch ganz? Also für eventuelle Folgeschäden übernehme ich keine Haftung, damit das schon mal klar ist!

-fehu-fin: Ich mache ja schon...
 

-.- Sagt mal... irre ich mich, oder werden das immer mehr?

Nya, jetzt genug rumgelabert.

Viel Spaß beim Lesen! Und vergesst die Kommis nicht!
 

5. Kirschbäume im Winter
 

„Sag mal…“ frage Jen, als sie am Abend des fünften Tages in dem Zimmer saßen, dass die Braunhaarige sich mit Takato teilte, „Wie kommst du mit dem Tagebuch voran?

Da der im Moment aber bei den anderen jungen Männern war, hatten die beiden Frauen ihre Ruhe und konnten sich endlich mal unterhalten, ohne gestört zu werden.

Rika zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht…“

„Bist du dir über deine Gefühle klar geworden?“

„Ja…“

„Und?“

Und Rika hatte gedacht, Suzie wäre neugierig. Aber da Jen immer noch ihre beste Freundin war… „Ich glaube… nein, ich weiß es jetzt. Ich…“ Sie konnte es nicht aussprechen.

Es aufzuschreiben war schon schwer genug gewesen. Aber laut zu sagen, dass sie in Ryo verliebt war, gab dem ganzen noch mehr… Wirklichkeit.

Sie würde es nicht einmal vor sich selbst mehr leugnen können.

„Du bist verliebt! Ich wusste es! In wen? Henry?“ Jens Augen wurden groß und begannen zu leuchten.

~Die spinnt wohl!~ Rika sah Jen schon mit Suzie in der Ecke sitzen und die Gästeliste für die Hochzeit ausarbeiten… „Nein… das wäre ja kein großes Problem…“

„Wer ist es dann?“

Rika schwieg. Was Jen aber keineswegs davon abhielt, wilde Vermutungen anzustellen. „Vielleicht… Kazu? Oder Kenta?“

„Sehe ich aus, als litte ich an einer Geschmacksverirrung?“ Die Drogen müssten schon sehr hart sein, dass Rika etwas mit einem der beiden Chaoten vom Dienst anfing!

Aber der Gesichtsausdruck den Jen nun hatte, wollte ihr fast noch weniger gefallen… „Da ich bezweifle, dass du was von Takato willst, bleibt nur noch…“

„Ryo, genau.“ Jetzt war es raus. Unwiderrufbar.

Nonaka Rika war in Akiyama Ryo verliebt.

Draußen vor der Tür erklang aufgeregte Gewisper. „Frag du!“ „Nein, du“ „Umeko-chan, willst du nicht?“ „Spinnst du? Es war deine Idee!“

Rika sah Jen verwirrt an. „Hattest du eine Verabredung mit den Mädels?“

„Nein… keine Ahnung, was die wollen…“

Seufzend stand Rika auf. Wenn Hana irgendeinen Verdacht hatte, dass Ryo ihr doch nicht so sicher war, wie sie vermutlich hoffte, versprach das lustig zu werden. Nicht das Rika ernsthaft plante, eine Beziehung mit diesem Playboy einzugehen…

Ruckartig zog sie die Tür auf und sah sich vier erschrockenen Mädchen gegenüber, von denen eine, die Rika als Akemi wieder erkannte, eine zusammengerollte Zeitschrift in der Hand hielt. ~Oha…~ Sie ahnte etwas.

Hana fand als erste ihre Sprache wieder. „Ah… Nonaka-san… wir… wollte Sie nur etwas fragen… wir wollten nicht stören oder so…“

„Und was wollt ihr fragen?“, Rika wusste, dass sie genervt klang und störte sich nicht im Geringsten daran.

Schon blätterte Akemi in der Zeitschrift und hielt ihr ein ganzseitiges Bild unter die Nase. Jen trat hinter Rika und schaute über ihre Schulter auf das Foto.

Es zeigte eine junge Frau, die in einem klassischen schwarzen Hosenanzug vor einem weißen Hintergrund hockte.

Entgegen der seriösen Kleidung waren das Gesicht – vor allem die Augen – auffällig geschminkt und die Haare zu etwas frisiert, dass nur wenig mit einer üblichen Hochsteckfrisur zu tun hatte. Die Spitzen standen wild zu allen Seiten ab und einige Strähnen fielen verwegen in das weiß gepuderte Gesicht, dessen Blick kühl in die Ferne gerichtet war.

Rika wusste, dass dieses Bild nur mit einiger Mühe zustande gekommen war, irgendetwas hatte nie ganz hundertprozentig gepasst, oder irgendjemand aus dem Team hatte Rika eine Grimasse geschnitten, sodass sie lachen musste. Zum Schluss hatte Steve, der Fotograf, einfach alle rausgeworfen, die nicht unmittelbar gebraucht wurden.

Rika seufzte. „Ja, das bin ich.“

„Woooooow!“ „Sie sind Model?“

Sie unterbrach die beginnende Flut von Fragen mit einer schnellen Handbewegung.

„Nur nebenberuflich! Und ich gebe keine Interviews, damit das schon mal klar ist, ich habe Ferien!“

„Aber…“

„Kein ‚Aber’. Ich werde euch niemandem vorstellen und auch nirgendwo ein gutes Wort einlegen, ich habe auch keinerlei Einfluss auf die Leute da, okay?“ Rika ließ die Mädchen einfach auf dem Flur stehen und schob die Tür wieder zu und lehnte sich leicht dagegen.

„Ich hasse das…“

Jen lächelte belustigt. „Dann solltest du dir einen anderen Beruf suchen.“

„Das sagt sich so einfach. Ist nicht unbedingt so, als hätte ich eine übermäßige Auswahl, schon vergessen?“

„Okay, okay. Beruhige dich wieder. Wo waren wir stehen geblieben?“

Als ob Jen ein so schlechtes Gedächtnis hätte, dass sie so ein Thema wieder vergessen würde. Also schwieg Rika, während Jen es sich wieder auf ihrem Futon bequem machte.

Dieses versonnene Lächeln wollte ihr gar nicht gefallen… Es war ein Fehler gewesen, Jen davon zu erzählen. Ganz eindeutig, war es ein Fehler gewesen.

Als ihre beste Freundin nicht antwortete, beantwortete Jen sich ihre Frage selber: „Du bist also in Ryo verliebt… ich hätte es wissen sollen.“

„Pfff…“ ~Ich wusste es ja selber nicht einmal!~ Aber die Braunhaarige fuhr schon fort: „Du reagierst immer, wenn er dich auch nur ansieht, sehr… gereizt. Und wenn du glaubst, es merkt keiner, starrst du ihn an.“

„Ich tue was? Jetzt mach mal halblang!“ Blöd war nur, dass es stimmte! Viel zu oft war ihr Blick zu Ryo gewandert, das konnte man nicht mehr schönreden.

Oh wie sie es hasste, wenn andere auf ihre Kosten im Recht waren.

Und zu allem Überfluss spürte sie, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie errötete wie eine Mittelschülerin!!!

Jen kicherte in sich hinein. „Dich hat es ja wirklich ganz schön erwischt!“

Rika zog es vor, gar nichts zu sagen.

Wie war das noch?

In Verhören hatte man das recht zu schweigen und auf einen Anwalt. Und wenn das kein Verhör war, wusste sie es auch nicht mehr. Sie sollte wirklich ganz dringend einen Anwalt anrufen…

Seufzend ließ sie sich ebenfalls auf dem Futon nieder und sah sich wieder von einer neugierigen Jen belagert. „Und? Wann und wie hast du es gemerkt? Jetzt spann mich nicht auf die Folter, los erzähl schon!“

„Wenn du mich weiter so nervst, sage ich gar nichts mehr!“

„Jetzt komm schon stell dich nicht so an! Ist doch nichts dabei!“

Seufzend gab Rika nach. So ungerne sie es auch zugab, sie wollte gerne mit jemandem darüber reden und Jen wäre auch in Tokyo die einzige Kandidatin gewesen, hier war sie es erst recht! „Als diese blöden Weiber angekommen sind und Mikage sich an Ryo rangemacht hat… und der Idiot das auch noch genossen hat!“

Jen nickte verständisvoll. „Das würde mich auch aufregen. Aber… sorry, wenn ich das so direkt sage, aber so ist er eben.“

„Ich weiß… außerdem sieht er mich doch gar nicht.“

Rika zog ihre Knie an den Körper und legte ihren Kopf darauf. Erst viel zu spät bemerkte sie, dass es genau die Position war, in der Ryo sie fotografiert hatte. Sah er sie wirklich nicht?

Jen sagte leise: „Das würde ich nicht so sagen…“

„Hm?“

Jen sah nachdenklich auf die Wand, die ihr Zimmer von dem trennte, dass sich Ryo und Henry teilten. „Er will es nur genauso wenig wahrhaben wie du am Anfang. Weißt du noch, gestern?“

Rika schnaubte. Woran hatte sie denn bitte gerade gedacht? Außerdem… wie sollte sie das jemals wieder vergessen können? Immer noch klangen ihr Ryos Worte in den Ohren. „Du bist wunderschön…“

„Mikage und die anderen waren ja auch dabei“, fuhr Jen fort.

„Ich weiß.“

„Als du dich von uns abgesetzt hast, hat er Mikage einfach stehen gelassen und ist dir gefolgt. Du kannst dir vorstellen, dass sie nicht besonders begeistert war.“

Das konnte sie allerdings, es war ihr aber herzlich egal. Je eher, das Girlie merkte, was Ryo wirklich für einer, desto besser.

Und sie selbst sollte es endlich auch kapieren. Selbst wenn Ryo aus irgendeinem Grund Interesse an ihr hatte, wer sagte, dass er nicht sofort dem nächsten knackigen Hintern hinterherjagte, wenn ihm langweilig geworden war… so nach ein, zwei Wochen. „Ich sollte ihn mir ganz schnell aus dem Kopf schlagen…“

Jen schwieg. Erst nach endlosen Sekunden nickte sie. „Vielleicht hast du Recht. Nach dem, was ich bis jetzt von ihm erlebt und gehört habe… ist er ein ziemlicher Playboy und auch noch stolz darauf. Ich fürchte, er würde dich nur verletzen.“

„Mhm…“ Wenn sogar Jen das sagte…

Rika ließ den Kopf hängen.

Das tat weh… wie konnte etwas das noch nicht einmal Gelegenheit bekommen hatte, zu beginnen, so schmerzen?
 

Der letzte Tag war angebrochen und es stand ein Ausflug in die nahegelegene Stadt auf dem Programm.

Rika, Jen und Suzie hatten sich von den anderen gleich zu Beginn getrennt und stürmten die Klamottenläden.

Klartext: Suzie und Jen plünderten die Läden und schleiften Rika einfach mit, ohne sich um deren Protest zu kümmern.

Nach zwei Stunden Extrem-shopping ließen sich die beiden endlich zu einer Pause überreden und sie gingen in ein Café, wo Rika sich einen extra starken Latte Macchiato genehmigte. Anschließend bemühte sie sich, das aufgeregte Geplapper ihrer Begleiterinnen einfach zu überhören, was sich als recht schwierig erwies.

Aber die Rettung nahte schon in Gestalt von Takato und Ryo. Takato zog den letzten freien Stuhl dicht neben Jens und wurde mit einem langen Kuss empfangen.

Ryo hob bloß grüßend die Hand, beugte sich zu Rika und sagte dicht an ihrem Ohr: „Habe ich die Erlaubnis, dich für eine Weile zu entführen?“

Suzies Augen wurden groß, Jen warf Rika einen warnenden Blick zu und Rika selber… nickte.

Schlimmer als die Gesellschaft von zwei einkaufssüchtigen Mädchen konnte es schließlich nicht werden.
 

Dicke Schneeflocken begannen vom Himmel zu fallen, als Ryo endlich eine Stelle gefunden hatte, die ihm zusagte.

Rika war inzwischen mehr als nur ein wenig genervt, sie sagte aber nichts, sondern lehnte sich nur stumm gegen den Stamm eines Kirschbaumes, der in Gesellschaft von gut 20 anderen in dem Park stand, in den Ryo sie geführt hatte.

„Also? Was willst du?“, fragte sie schließlich, als auch Ryo keine Anstalten machte, ihr eine akzeptable Erklärung zu liefern.

„Ich wollte dir etwas geben.“

„Und dafür schleppst du mich hierher?“

„Dafür schleppe ich dich hierher. Ich dachte, du magst Kirschbäume.“

„Schon, aber nur wenn sie blühen. Und das tun diese ganz sicher nicht.“

„Nicht?“ Ryo sah sich suchend um. Als er sich ihr wieder zuwandte, hatte er dieses kleine, aufrichtige Lächeln auf den Lippen, dass Rika schon einmal bei ihm gesehen hatte. „Kannst du dir nicht einfach vorstellen, der Schnee auf den Ästen wäre die Kirschblüten?“

Rika sagte lieber nicht, dass Schnee für gewöhnlich weiß war. Wahlweise auch grau, wenn er auf der Straße lag. Aber es gab ja auch Kirschbäume mit weißen Blüten…

„Freak“

„Ich weiß.“ Er kramte in seinem Rucksack und holte ein hübsch verpacktes Geschenk heraus. Verwirrt sah Rika es an, ohne es zu nehmen. „Was soll das?“

„Eine kleine Erinnerung. Ich wollte es dir nicht geben, wenn die anderen dabei sind…“

„Aber…“

„Mach es schon auf!“, drängte Ryo sie. Seufzend gab Rika nach, sie wusste selber nicht warum. Als sie Ryo das Geschenk aus der Hand nahm, streifte ihre bloße Hand Ryos. Erst jetzt bemerkte sie, dass er auch keine Handschuhe trug… und ärgerte sich, dass ihr solche Kleinigkeiten auffielen!

Vorsichtig löste sie das Papier und zum Vorschein kam ein matt silberner Bilderrahmen. Auf dem Foto war sie selber, wie sie auf der Klippe hocke. Das Haar umwehte ihren Kopf…

„Aber…“ wiederholte sie verwirrt, aber Ryo unterbrach sie schon wieder. „Ich hoffe, es gefällt dir…“ Fast schüchtern sah er ihr in die Augen.

Rika konnte nur sprachlos nicken. „Aber warum schenkst du mir das?“

„Darum.“

Nur die kahlen Kirschbäume und der Schnee waren Zeuge, als Ryo Rikas Hand nahm, sie an sich zog und küsste.
 

to be continued

Titel: Sieben Momente zum Glück

Kapitel: 6/7

Disclaimer: Muss der echt noch sein?

Challenge: 10 Dinge die ich an die hasse

Anmerkung: Dieses Kapitel ist sehr kurz geworden, tut mir echt Leid. Und dafür musstet ihr jetzt so lange warten... aber alles andere hätte nicht mehr zur Challenge gepasst *schulterzuck*

Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.

Dank an: Kyoko1990, _Yama_, Kimie_Yashi, Rika_Makino, Maggi-chan, Anna_Kyoyama für eure tollen Kommentare! Ich hoffe, ihr habt mich noch nicht vergessen, obwohl ich es wirklich verdient hätte ^^°
 

~*~
 

Ryo ist echt komisch…

Wirklich!

Und ein Idiot ist er noch dazu!

Ich habe gestern eine Liste angefangen, mit Dingen, die mich an ihn aufregen.

1. seine Arrogante Art

2. dass er sich einbildet, er könne jede haben

3. dass er damit leider nicht ganz so falsch liegt…

4. dass er immer wieder mit anderen Mädchen flirtet

5. dass er mich trotzdem immer wieder so süß ansieht.

6. dass er mich zum Lachen bringt, obwohl ich es gar nicht will

7. die Art, wie er jeden Raum beherrscht, den er betritt

8. dass er mich einfach nicht in Ruhe lassen kann

9. dass ich immer wieder an ihn denken muss…
 

Neun Punkte sind schon eine ganze Menge… aber… ach, keine Ahnung.

Eigentlich gehört da noch ein zehnter hin.

Weil… wegen der Sache heute Nachmittag.

Nicht, dass er mich geküsst hat, das hat mich ehrlich gesagt, nicht besonders gestört, aber wegen dem, was er hinterher gesagt hat.

Ich sollte besser der Reihe nach vorgehen, vielleicht kriege ich es dann auch selber endlich mal auf die Reihe.
 

Ich habe ihm keine geknallt, obwohl ich erst wirklich kurz davor war.

Im Gegenteil, ich habe den Kuss sogar genossen.

Verdammt, der kann aber auch küssen… hat wohl auch genug Übung, da sollte ich mir besser nichts vormachen.

Aber zurück zum Thema.

Als wir dann doch mal Luft holen mussten – Gott, habe ich das bedauert! – hat er mich plötzlich losgelassen und konnte mir nicht mehr in die Augen sehen.

Als ich ihn fragte, was los sei, sagte er: „Ich hätte das nicht tun sollen…“

„Was? Mich küssen? Das hättest du dir vorher überlegen sollen.“ Am liebsten hätte ich ihm doch eine geknallt, war ich für ihn etwa nichts weiter, als einer seiner vielen Eroberungen? Als er nichts sagte, fragte ich ihn das laut.

Ich hatte Angst vor der Antwort.

Große Angst.

Umso erleichterter war ich, als er den Kopf schüttelte. „Nein“, sagte er, „Bist du nicht. Und das ist das Problem.“

Ich denke, es ist klar, dass ich dem nicht ganz folgen konnte. „Red mal Klartext, okay?“

„Ich… ach, scheiße! Ich will dich nicht verletzen.“

Dass er das gerade tat, habe ich ihm lieber nicht gesagt. So leicht wollte ich es ihm nicht machen.

Idiot.

Also fragte ich so scharf ich konnte: „Wie meinst du das?“

Ich denke, ich muss nicht mehr erwähnen, dass ich ungerne verarscht oder unterschätzt werde.

„So wie ich es sage. Hör mal, Rika… so gerne ich es auch wollte, das mit uns kann nichts werden. Ich bin nun mal ein Playboy. Ich könnte dir nie im Leben treu bleiben… nicht über diese Entfernung und wahrscheinlich auch nicht mal, wenn wir nicht so weit auseinander wohnen würden.“

In dem Moment wusste ich, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlt.

Es ist nicht ganz zersprungen, dafür standen wir uns noch nicht nahe genug, aber erst der Kuss, dann diese Abfuhr…

Das tat unglaublich weh.

Aber er war nicht der einzige, der verletzen konnte. Obwohl ich zwischen Wut und Schmerz gefangen war, sagte ich so kalt, als gäbe es die zahllosen Gefühle in mir gar nicht: „Wer sagt denn, dass zwischen uns jemals etwas gelaufen wäre?“

Oh ja, diese Worte haben ihm wehgetan, ich konnte es sehen.

Aber ich wollte es nicht länger sehen.

Er war doch selber Schuld.

Ich drehte mich um und ließ ihn stehen.

Sein Geschenk ließ ich achtlos in den Schnee fallen.
 

Ohne mich umzusehen, ging ich zu Jen und Takato zurück die… sagen wir mal… beschäftigt waren.

Und zwar damit, Suzie irgendwelche spätpubertären Fragen zu beantworten.

Meine Güte, die war ja schon früher nervig, aber jetzt ist es wirklich extrem geworden.

Es ist ja nicht so, als ob sie nicht mag, echt nicht, aber… das muss nun wirklich nicht sein.

In der Schule benehmen sich solche Kinder wenigstens…

In der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden, setze ich mich wieder auf meinen Platz.

Ha!

Ich hätte es echt besser wissen müssen.

„Rika-san!“
 

Den Rest des Nachmittags werde ich jetzt einfach mal überspringen, es war einfach zu deprimierend.

Jen bedauerte mich ausgiebig, als ich ihr von dem Desaster erzählt habe und beglückwünschte sich insgeheim sicherlich dafür, dass sie Recht hatte… und ich… habe krampfhaft versucht, nicht an Ryo zu denken.

Was natürlich wenig bis gar nichts gebracht hat.

Idiot!

Idiot!

Idiot!

Idiot!

Sorry, aber das musste jetzt sein.

Er ist schuld… dass ich fast anfange zu heulen!

Verdammt, ich will nicht weinen!

Nicht wegen ihm!

Nicht… wegen ihm.

Wieso nimmt es mich so mit?

Nur, weil ich in ihn verliebt bin?

Muss wohl sein…

Bei Masaru hat es nicht so wehgetan.

Es war zwar nicht schön, wie es geendet hat, aber… es war nicht so schlimm. Dabei hätte es das doch sein müssen.

Schließlich… war da wesentlich mehr als nur ein Kuss… Klar, die große Liebe war es nicht, aber… ach, keine Ahnung!

Es ist mir jetzt auch egal, ich sollte lieber meine Sachen packen, morgen früh geht’s wieder ab nach Hause.

Zum Glück.
 

Moment!

Ich habe noch etwas vergessen!

10. DASS ER ES NICHT EINMAL VERSUCHEN WILL!!!
 

~*~to be continued~*~

Letzte Chance

Titel: Sieben Momente zum Glück

Teil: 7/7

Autorin: Luinaldawen

Genre: Romance

Pairing: Ryoki

Challenge: Letzte Chance

Disclaimer: Muss der echt noch sein? <.<°

Anmerkungen: Es ist vollbracht.

Das letzte Kapitel liegt vor euch. Ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt…

Ihr vermutlich auch nicht, falls mich überhaupt noch jemand kennt. ^^°

Aber jetzt bin ich fertig und kann diese Story endlich zu den Akten legen. XD

Warnung: Kitsch... und ich habe fast zwei Jahre nicht mehr an dieser Story oder überhaupt Ryoki geschrieben. Seid also nachsichtig, wenn ich die beiden und das ganze Kapitel verhunzt haben sollte. ^^°

Dank an: Alle die mich nicht vergessen haben. ^.~

Special Thanx: An meine großartige Beta Exile und Kizuna16 für die erstaunlich schnelle Reaktion auf die Ankündigung des letzten Kapitels. ^.^
 

Und nun: Viel Spaß beim Lesen!
 

Dies war einer der Tage, die Rika hasste.

Wirklich, wirklich hasste.

Und Kirschblüten umgaben sie, schwebten wie rosafarbene Schneeflocken vom Wind getrieben um sie herum.

Es könnte so schön sein...

Könnte sie einen Kirschbaum sehen, ohne an ihn zu denken.

Seufzend ließ sie sich rücklings auf die Decke fallen und legte sich die Zeitschrift die sie gerade las über das Gesicht. Die erwartungsgemäß nicht lange dort verweilte und dem hübschen Gesicht von Nao Platz machte. „Du bist schon wieder so still...“ Sie grinste wissend. „Willst du uns nicht endlich sagen, wer er ist?“

Sofort befand Rika sich wieder in der Senkrechte. „Niemand, verflucht, wie oft soll ich dir das noch sagen?“

Amüsiertes Kichern antwortete und zeigte ihr eindrucksvoll, dass sie nicht nur Naos Aufmerksamkeit hatte, sondern auch die der anderen.

„Könnt ihr mich nicht endlich in Ruhe lassen?“, fauchte sie, natürlich ohne Erfolg.

„Wenn du schon seit Wochen Trübsal bläst... da wird man eben neugierig.“

Wieder folgte ein Kichern.

Irgendwie wurde Rika das Gefühl nicht los, dass sie sich nicht in Gesellschaft von Studenten befand sondern von hirnlosen Mittelschülerinnen. Und sowas zählte zu ihrem Freundeskreis... im weitesten Sinne.

„Fängt nicht bald die Vorlesung von der Yasuda an?“

„Du lenkst ab!“

„Was dagegen?“

„JA!“

„Pech für dich.“

Rika packte ihre Zeitschrift weg und stand auf. Es war ihr egal, wenn sie viel zu früh kommen würde aber Hauptsache, sie hatte ihre Ruhe.
 

Diese hielt nicht lange an, denn kaum zu Hause angekommen, wurde sie von ihrer Mutter entdeckt, die nur auf sie gewartet zu haben schien.

„Du willst doch heute zu dem Kirschblütenfest, oder?“

„Nein.“

„Großartig. Jen hat schon angerufen, sie holt dich um sieben ab.“

„Ich gehe nicht hin.“

„Ich habe einen wunderschönen Kimono für dich gemacht, er ist gerade fertig geworden!“

„Ich habe gesagt...“

„Ja, ich weiß, wir haben nicht viel Zeit, also komm!“

Rika hatte das dringende Gefühl, dass Rumiko ihr, wie schon so oft, gar nicht zugehört hatte, als sie den Flur entlang in das Arbeitszimmer geschoben wurde. Weitere Protestversuche wurden ebenso ignoriert und eine Stunde später war sie in einen – zugegeben wunderschönen – schwarzen Seidenkimono gehüllt, der mit weiß-rosa Kirschblüten bestickt war. Irgendwie hatte Rumiko es sogar fertiggebracht, Rikas Haare hochzustecken und sie zu schminken. Warum sie das mit sich hatte machen lassen, konnte Rika sich selber niht erklären.

Als Rika in den Spiegel sah, warf sie ihrer Mutter einen skeptischen Blick zu. „Mit wem willst du mich verkuppeln?“

Einzige Antwort war jedoch nur ein Kichern. Schon wieder. ~Warum kichern heute alle?~

„Mit niemandem!“, hatte die empörte Antwort gelautet. Wers glaubte...

Sie wollte gerade zu einer weiteren Frage ansetzen, als es an der Tür klingelte.

„Ah, das muss Jen sein! Machst du bitte auf?“

„Jaja...“

Offenbar wollten die beiden sichergehen, dass sie auch wirklich zu diesem Fest ging...

Jen trug ebenfalls einen Kinomo, nur in dunkelblau mit einem wunderschönen Muster, das sich vom unteren Saum bis zum Kragen zog, und nur durch den Obi unterbrochen wurde. Als sie Rika sah, breitete sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht aus. „Du siehst großartig aus! Wunderschön!“

Kazu und Kenta, die mit Takato ein paar Schritte hinter ihr standen, bekamen ganz verklärte Blicke... Männer.

„Was habt ihr vor?“, fragte Rika geradeheraus, hatte aber kaum Hoffnung, dass sie eine Erklärung bekommen würde.

„Mit dir auf das Fest gehen“, antwortete Jen mit einem unschuldigen Lächeln, das wohl jeden überzeugt hätte. Rika störte gerade das am meisten. Und das wissende Zwinkern ihrer Mutter, als sie sie aus der Tür schob, machte es nur noch schlimmer.

„Und was ist da?“

„Wir treffen uns mit den anderen.“

„Welchen anderen?“

„Tamern.“

Also Henry und Suzie... Ryo auch?

Rika schüttelte leicht den Kopf. Der war in Hokkaido und das war auch besser so. Bevor sie sich noch einen Grund einfallen lassen konnte, nicht hinzugehen, hatte Jen sich bei ihr untergehakt und zwang sie regelrecht dazu, mitzukommen. Aber sie wehrte sich auch nicht mehr besonders, schließlich hatte sie ja eh nicht vor, lange zu bleiben. Da konnte sie auch erstmal mitkommen.

Nur lange genug, um die anderen zufriedenzustellen.
 

Auf dem Fest war schon eine ganze Menge los, Rika sah viele Familien elegant in Kimonos gekleidet und einige der Kinder hielten stolz gefangene Goldfische in einer Tüte in der Hand. Andere knabberten zufrieden an kandierten Äpfeln herum oder vernaschten mit verschmierten Mund Zuckerwatte. Leuchtende Augen sahen auf das bunte Treiben und entlockte selbst Rika ein leichtes Lächeln.

„Siehst du, ich wusste, es gefällt dir?“, triumphierte Jen. Rika warf ihr nur einen kurzen Blick zu und schwieg.

„Da ist Henry!“, rief Takato plötzlich und winkte enthusiastisch, bis dieser sie entdeckt hatte und auf die kleine Gruppe zukam. Suzie folgte ihm auf dem Fuße und begrüßte die andere Tamer mit allerbester Laune. Sie sah richtig niedlich aus in ihrem pinken Kimono und Rika sah einige Jungen, die etwa in Suzies Alter sein mussten und dem Mädchen mehr als nur bewundernde Blicke schenkten.

„Hey, wie geht’s?“, begann die allgemeine Begrüßungsrunde aus der Rika sich weitestgehend heraushielt. Erst als Kenta sagte: „Jetzt fehlt nur noch einer.“

„Was?“, rutschte es ihr heraus und Jens Augen funkelten belustigt.

„Ich habe doch gesagt, wir treffen uns mit den anderen Tamern. Noch sind wir nicht vollzählig.“

„Oh nein! Vergiss es!“ Sie wollte Ryo nicht sehen! Und schon gar nicht in diesen Klamotten!

Abrupt drehte sie sich um und ging. Nicht so schnell und energisch wie sie es gerne gehabt hätte – der Kimono ließ keine großen Schritte zu – aber offenbar eindrucksvoll genug, um die anderen daran zu hindern, ihr zu folgen.

Eine Weile ging sie ziellos an den zahllosen Ständen vorbei, ohne etwas zu kaufen oder auch nur wirklich zu sehen, was dort angeboten wurde. Als sie das Ende des Volksfestes erreicht hatte, blieb sie stehen und seufzte leise. Warum musste Ryo auch kommen?

Konnte sie nicht einfach ihre Ruhe vor ihm haben?

Sie wollte ihn doch nur vergessen... nicht mehr an ihn denken.

Sicher hatte er schon längst eine andere.

„Rika...“

Sie erstarrte. Das war er...

Ryo...

Hatte er sie gesucht?

Oder war es nur Zufall?

In ihrem Kopf herrschte so ein Chaos, dass sie ganz vergaß, eine Antwort zu geben. Aber eigentlich wollte sie es auch gar nicht.

„Alles okay?“

„Verschwinde! Lass mich allein!“, zischte sie, aber es klang nicht so, wie es klingen sollte. So kläglich... so kannte sie sich nicht. Und so wollte sie sich auch gar nicht kennenlernen.

„Es tut mir Leid...“

Sie spürte, wie er seine Arme um sie legte und ein wenig an sich zog.

„Die Schleife stört...“, lachte er etwas verlegen.

„Gut so.“

Hatten die umständlichen, umbequemen Dinger doch einen Vorteil.

„Es tut mir Leid...“, wiederholte er.

„Das sagtest du schon. Aber es ändert nichts.“

Er lässt mich los, weicht aber nicht zurück. Sie konnte ihn immer noch dicht an ihrem Körper spüren. Sehr zu ihrem Verdruss begann ihr Herz zu rasen.

„Wirklich nicht? Ich konnte dich nicht vergessen...“

„Nicht mein Problem.“

„Ich habe dir wehgetan...“

„Wie schön, dass du das auch merkst.“

„Es tut mir Leid...“

„Ja, das ist angekommen.“

„Dann sag doch etwas dazu...“

„Habe ich schon. Das ändert nichts. Wasch dir mal die Ohren.“

„Das meinst du doch nicht ernst.“

Nein... meinte sie nicht. Sie wollte sich eigentlich nur umdrehen und sehen, ob er es ernst meinte oder nicht.

„Ich liebe dich...“

Jetzt fuhr sie doch herum. „Verdammt, das ändert nichts! Wie stellst du dir das denn vor? Ich wohne in Tokyo, du in Sapporo. Hast du ne Ahnung, was das für eine Entfernung ist?“ Sie merkte erst, dass vereinzelt Tränen über ihre Wangen liefen, als Ryo sie fast schon schüchtern wegstrich. „Bitte weine nicht... ich kann es nicht ertragen, wenn Mädchen wegen mir weinen... vor allem nicht, wenn du es bist.“

„Kriegst du die anderen auch so rum?“

„Meistens...“, seufzte er, „Aber noch nie habe ich es so ernst gemeint...“

„Wie lange hält dieser Vorsatz? Bist du wieder in Sapporo bist?“

„Ich habe seit du weg bist keine andere auch nur angesehen...“

„Und das soll ich dir glauben?“ Sämtliches Gift war aus Rikas Stimme verschwunden und sie klang nur noch kraftlos. Sie war sich gar nicht bewusst gewesen, wie erschöpft sie wirklich war, bis Ryo sie in seine Arme nahm.

„Nein... aber ich würde mir wünschen, du tätest es. Außerdem... ich bin dieses Jahr mit dem Studium fertig...“

„Und?“ Fragend sah Rika zu Ryo auf und leise Hoffnung kam in ihr auf.

„Ich habe schon einen Job in Tokyo in Aussicht.“

Sie schwieg und senkte den Blick wieder. Der sollte bloß nicht glauben, dass er sie so leicht rumkriegen würde.

„Ach Rika...“ Er drückte sie etwas enger an sich. „Gib mir noch eine Chance... bitte...“

„Ich... ich weiß nicht...“

„Ich werde dich nicht verletzen... ich verspreche es dir.“

„Versprich nichts, was du nicht halten kannst...“

„Ich werde es halten. Wenn nicht, wird Henry mich umbringen, das hat er mir schon klargemacht.“

Rikas Widerstand erwachte wieder. „Ihr habt das alle so eingefädelt? Wusste Mama auch davon und kam deswegen mit diesem blöden Kimono um die Ecke?“ Wütend funkelte sie ihn an, riss sich los und entfernte sich ein paar Schritte von ihm. Was ihr aber vermutlich auch nur deswegen gelang, weil er sie gehen lassen wollte. Sie wandte ihm den Rücken zu.

„Ja... wir brauchten ihre Unterstützung... Sonst wärst du nie zu dem Fest gekommen.“

Da hatte er Recht.

Nachdem er lange keine Antwort erhalten hatte, bat er leise: „Sag doch was... Irgendwas...“

„Ich weiß nicht was...“

„Dass du mir eine letzte Chance gibst.“ Ein schwaches Grinsen schwang in seiner Stimme mit.

„Ich überlege es mir... Gib mir etwas Zeit.“

„So viel du willst...“

Langsam drehte sie sich wieder um und lächelte. Und war nicht wirklich überrascht, als Ryo die kurze Distanz zwischen ihnen mit schnellen Schritten überwand und sie küsste.

Nur der volle Mond und ein Kirschbaum in voller Blüte beobachteten ihn dabei.
 

~*~~*~Ende~*~~*~



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Kommentare zu dieser Fanfic (64)
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Von:  Nushifalushi
2013-11-19T22:49:05+00:00 19.11.2013 23:49
Heyho, ich hab mir grade das erste Kapitel deiner sieben Moment durchgelesen und bin schon gespannt wie es weitergeht! Was ich gelesen hab hat mir sehr gefallen und ich bezweifle, dass du mich in den weiteren Kapiteln enttäuschen wirst.
Aber langsam werden meine Augen müde und da schenke ich meine Aufmerksamkeit jetzt erstmal meinem Bett.

Mfg
Von:  Rikachan_
2012-10-11T00:52:47+00:00 11.10.2012 02:52
Das war eine schöne Geschichte. Ich hoffe du schreibst mehr davon =)
Ich liebe Ryokis!!!! <3
Von:  chrissy-chan91
2011-03-11T20:11:54+00:00 11.03.2011 21:11
hey
hab deine story auch auf ff gelesen
und hab sie jetzt hier gefunden
und als ich gesehen habe das sie hier schon fertiggestellt ist
musste ich einfach die letzten kapis lesen

ich find die story wirklich super
ich weis eigentlich garnet genau was ich dir noch schreiben soll
auser das die die story geil finde

lg chrissy
Von:  -Michiyo-
2011-02-05T14:02:32+00:00 05.02.2011 15:02
Oh mein Gott! Mehr kann ich zu dieser Fanfic eigentlich gar nicht sagen, diese drei Wörter drücken es nämlich sehr gut aus.
Ich habe deine Fanfic heute gefunden und mit einem Ruck durchgelesen. Sie gehört wahrlich zu den besten Ryoki-Fanfics, die ich bisher gelesen habe. Rika ist so schön zynisch, besonders die Tagebucheinträge von ihr haben mir gefallen. Und Ryo hast du auch nicht "verhunzt", ich finde es eher sehr gut, dass er mal nicht so nachsichtig ist oder so anhänglich, wie in manch anderen Fanfics. So ein bisschen draufgängerisch, ist er mir gleich viel sympathischer.
Das Ende war natürlich Kitsch pur, aber manchmal brauch man sowas auch und ich finde hier passt es auch sehr gut.
Dein Schreibstil ist toll und ich würde mir wünschen, wenn ich auch so schreiben könnte. Besonders Rika's Emotionen hast du schön rüber gebracht, ich konnte mich manchmal richtig mit ihr identifizieren.
Ich hoffe, du schreibst bald wieder eine Ryoki, eine Leserin hättest du auf jeden Fall sicher.
Dankeschön für so eine tolle Fanfic zu einem meiner Lieblingsparings.

Liebe Grüße
Michiyo

Von: abgemeldet
2010-04-14T13:32:18+00:00 14.04.2010 15:32
Argh! Ich hab das letzte Kapitel nie kommentiert?! Wie blöd von mir.
Also, ich hatte ehrlich gesagt vergessen, dass ich diese FF überhaupt schonmal gelesen hab.

So. Zum letzten Kapitel. Schön, das Einzige, was ich auszusetzen habe ist eine Stelle wo du von der ersten Person wieder in die dritte gefallen bist. das hat mich verwirrt.

Ansonsten hat's mir gefallen =)
Von:  Wortfetzen
2010-02-06T15:17:21+00:00 06.02.2010 16:17
Hallo :),
leider stößt man viel zu selten auf richtig gute FFs. Wenn doch, dann finde ich sie wohl einfach nicht. xD

Es ist auch schon eine Ewigkeit her, dass ich zum letzten Mal eine FF zu Digimon gelesen habe, umso begeisteter bin ich. *hihi*
Ich liebe deine Geschichte vor allem deswegen, weil sie erwachsener ist, als so viele anderen Geschichten, die hier rumschwirren. Dazu auch noch witzig geschrieben. Rikas zynische Kommentare waren wirklich herrlich zu lesen. :)

Auszusetzen habe ich nur etwas an der geschriebenen Form. Mich haben die vielen Punkte (...) sehr gestört. Das hat den Lesefluß doch ein klein wenig ins Stocken gebracht und ist auch vom Gesamtbild nicht sehr schön anzusehen.

Trotzdem: Richtig klasse! :D

Liebe Grüße, Tanya
Von: abgemeldet
2008-10-01T16:17:58+00:00 01.10.2008 18:17
oh!
mein!
gott!

ich hab die ff grade entdeckt und in einem wisch durchgelesen
verdammt ich will dass du weiter schreibst *___*
unbedingt!
ansonsten kriegst du probleme! ^___^

lg <3
Von:  eulchen
2008-09-29T19:27:41+00:00 29.09.2008 21:27
Woa, ich hab es endlich einmal geschafft, die FF zu lesen und auch zu kommentieren! Sie ist einfach genial! Und sie schreit so nach einer Fortsetzung! Allein die Art und Weise wie du vor allem Ruki beschrieben hast, war sehr in character. Einfach tollig =3
Oh große Dani, schreib bitte weiter *_*
Von: abgemeldet
2008-06-13T14:03:54+00:00 13.06.2008 16:03
*schmelz* die ff is echt der hammer =)
total süß geschriebn un ich freu mich, dass heute das letzte kapi on gekommn is =)
is wirklich super gut geschriebn und ich hoffe, dass du noch viele ffs schreibst ;)

LG Michi
Von:  kizuna16
2008-06-13T12:38:16+00:00 13.06.2008 14:38
yeay endlich doch noch da! ^_^
maaan ich hab echt so gut wie jeden tag nachgeguckt ob das kapitel endlich da ist, man man man ein paar tage hast du gesagt jetzt sind es fast drei wochen gewesen >_< :P
das ist echt ein gutes kapitel und ein toller schluss, obwohl es im vergleich zur restlichen story sehr schnell ging...aber ich kann's verstehn wenn man nach zwei jahren keinen bock mehr hat und bin froh das du's doch noch zuende geschrieben hast!
es ist auf jeden fall anders als ich's erwartet hab, dachte es würde immer noch im urlaub spielen, mit dem tagebuch und diesen komischen aufgetackelten perlen und so, aber diese variante find ich auch super!!!
mit kitsch ist man bei mir eigentlich immer auf der richtigen seite solange es nicht zu krass ist ;)
ich hoffe du schreibst bald wieder was schönes!
danke für die ens und den dank ^_^
alles liebe
kizuna
<3


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