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See the Angel

Oder: Oh, komm mir zwischen die Finger, du blaues Glühwürmchenvieh!!
von

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Kapitel 1

Konnichiwa!

Ich hab ne neue FF geschrieben.... Wie unschwer zu erkennen ist *augenroll*... Eigentlich wollt ich nur nen OneShot machen, um mich ein wenig von Zeitenwandel abzulenken, aber nach der 5. Seite ist mir klar geworden... Das wird mehr. Aber bei weiten nich sooo viel wie bei Zeitenwandel *gg* Für die hier hab ich nur schlappe 2,5 Tage gebraucht... Hm *schulterzuck* ging wie fast von alleine.
 

Meine liebe Naya01 ist Betaleserin und bei so manchem Verschreiber meinerseits hatten wir echt unseren Spaß *gg*
 

Noja. Ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen und hinterlasst mir einfach ein paar liebe Kommis.
 

Liebe Grüße

Ninale
 

***************************

See the Angel - Kapitel 1
 

Seto´s Sicht
 

Ein ganz normaler Schultag, sollte man meinen...

Wheeler kam wieder zu spät und gegen Ende der dritten Stunde begann ich mich zu langweilen. Der Laptop ist in der ersten Stunde kaputtgegangen und wegen Querelen in der Firma bin ich die letzten Tage eh schon total genervt. Noch mehr wie sonst. Ständig muss ich mich zusammenreißen, um nicht wegen Kleinigkeiten auszurasten...

... °Also was mach ich jetzt?... Ah! Ok... Hündchen ärgern, das könnte etwas Spaß bringen° grinse ich in mich hinein.
 

/Na, Köter? Wieder in der Hundehütte stecken geblieben? Aber heut muss dir jemand geholfen haben, deine Hundeleine zu entwirren. Du bist ja fast pünktlich gekommen!/

schreibe ich auf ein Zettelchen, knülle es zusammen und werfe es dem Blondschopf an den Kopf.

Nach einigem verwirrten Gucken, faltet er das Kügelchen auseinander und wenige Augenblicke später spießt er mich mit seinen braunen Augen fast auf. Ich muss grinsen, dann dreht er sich um und scheint eine Antwort auf das Zettelchen zu schreiben. Nachdem ich das zurückgeworfene Kügelchen aufgefangen habe, falte ich es auseinander...
 

/Wenn du nicht dauernd irgendeinen Butler oder Chauffeur am Arsch kleben hättest, würdest du nicht mal den Weg in die Schule finden, du verwöhnter Pinkel!. Würd mich ja nicht wundern, wenn Mister Oberschwuchtel "Ich bin ja so perfekt manikürt!" sich auch seinen zarten Hintern auswischen lassen würd!/
 

°WAS!?!?° MISTER OBERSCHWUCHTEL!!!?! VERWÖHNTER PINKEL!!!? Zarter Hintern?°

Ok, jetzt bin ich stinksauer. °Das ging eindeutig zu weit. Das wirst du mir büßen!°
 

*DingDong* - Pause!
 

Endlich! Sofort schieße ich von meinem Stuhl hoch, aber er entwischt mir, ich muss hinter ihm her rennen und schreie ihm drohend nach:

"Wheeler! Wenn ich dich in die Finger bekomme, du verlauster Drecksköter! Du bist eindeutig zu weit gegangen! Bleib gefälligst stehen!"

Es ist mir in diesem Moment herzlich egal, dass mir sämtliche Mitschüler mit offenen Mund hinterher starren, als ich hinter ihm durch die Türe sprinte und einige von ihnen Bekanntschaft mit dem Boden machen müssen.
 

Atemlos ruft er ein "Spinnst du? Ich lass mich doch von dir nicht umbringen!" zurück und fängt an die Treppe herunterzuspurten.
 

Joey´s Sicht
 

Ein ganz normaler Schultag... Sollte man meinen...

Wie üblich kam ich zu spät, aber hey! Nur fünf Minuten! Das ist meine persönliche Bestleistung! Hat den Lehrer aber herzlich wenig interessiert... *grummel*
 

In wenigen Minuten läutet es zur ersten Pause und mir fliegt plötzlich was an den Kopf. Ein Papierkügelchen? Hei, wir sind in der 11. Klasse... warum wirft mir jemand Papierkügelchen an den Kopf?!?

Das Teil faltet sich vor meinen Augen etwas auseinander und ich sehe, dass was da rein geschrieben wurde.
 

/Na, Köter? Wieder in der Hundehütte stecken geblieben? Aber heut muss dir jemand geholfen haben, deine Hundeleine zu entwirren. Du bist ja fast pünktlich gekommen!/
 

°KAAAIIIBAAA!!!!° Wütend drehe ich mich schräg nach hinten und begegne dem amüsierten Blick von diesem Oberkotz. Und dann grinst der auch noch so dämlich! Oh, wie ich ihn hasse!

Ich drehe mich um und schreibe meine Antwort ebenfalls auf das Stück Papier,

Fies grinsend schnipse ich das Teil zurück und warte auf die Reaktion. Als ich nach wenigen Sekunden immer noch nichts höre, drehe ich mich um und sehe, dass seine Augenbraue gefährlich zuckt.

°Auweia... Dem sollte ich besser aus dem Weg gehen.. Hihi... Treffer versenkt! Das hat gesessen!°
 

*DingDong* - Pause
 

°Scheiße! Nichts wie weg hier!° Kaiba springt auf und ich entwische ihm gerade noch. Schnell renne ich aus dem Klassenzimmer. Wir hatten Mathe und der Unterrichtsraum liegt im zweiten Stock. °Klasse! Hoffentlich geht das gut° denke ich hoffnungsvoll, als die Treppen in Sichtweite kommen
 

"Wheeler! Wenn ich dich in die Finger bekomme, du verlauster Drecksköter! Du bist eindeutig zu weit gegangen! Bleib gefälligst stehen!"
 

"Spinnst du? Ich lass mich doch von dir nicht umbringen!" Rufe ich zurück und haste die Treppe hinunter.
 

Die ersten fünf Stufen habe ich bereits hinter mir, doch irgendwie scheine ich mich verschätzt zu haben und mein Fuß tritt plötzlich ins Leere. Schlagartig schießt mir das Adrenalin durch den Körper und mein Herz rutscht mir in die Hose °Scheiße!°
 

"Aaaaahhhhhhhhhhhh"
 

"Joooeeeyyyy!!!"
 

Dass jemand meinen Namen ruft, bekomme ich gar nicht mehr mit. Ich sehe die harten Kanten der Marmortreppenstufen auf mich zukommen und schließe die Augen. Den rasenden Schmerz beim ersten Aufprall bekomme ich noch mit, dann wird alles Taub. Das Brechen meiner Knochen dröhnt in meinem Körper und es rauscht laut in meinen Ohren. Ich kann nicht sagen, was mir alles weh tut. Ein alles überblendender Schmerz fegt durch meinen ganzen Körper....
 

Es ist irgendwie Dumpf um mich herum. Wie Nebel. Ich sehe nichts. Ich höre nichts... oder doch? Ruft da jemand meinen Namen? Ich weiß es nicht. °Lass es aufhören. Mach, dass es aufhört, weh zu tun° Mein Atmen hallt mir in meinen Ohren wider. Ich halte es nicht mehr aus und endlich wird es schwarz um mich herum. Der Schmerz verschwindet und es wird still...

Kapitel 2

Setos Sicht
 

"Joooeeeeyyy!!!"
 

Ich sehe, wie er ins Leere tritt und vornüber kippt, beuge mich nach vorn und versuche noch seine Hand zu erreichen, aber ich schaffe es nicht. Wie erstarrt muss ich zusehen, wie er brutal auf den Stufen aufprallt und die restliche Treppe hinabstürzt. Mir wird schlecht, als ich das Knacken der brechenden Knochen höre.

Hinter mir schreit der Kindergarten geschockt auf und ich reiße mich zusammen und renne die Treppe hinunter, falle neben ihm auf die Knie.

Sein Körper ist total verdreht und mir fällt die Blutlache auf, die sich unter seinem Kopf bildet "Scheiße!" Mit zittrigen Fingern hole ich mein Handy aus meiner Jackentasche und wähle den Notruf. Mit gewohnt beherrschter Stimme teile ich der Dame das Geschehene mit und als ich meinen Namen erwähne, höre ich, wie sie kurz die Luft anhält bevor sie sich verabschiedet.
 

Der Kindergarten ist eben bei mir angekommen und ich kann sie nur mühsam davon abhalten, Joey *bequem* hinlegen zu wollen. Endlich habe ich das Taschentuch gefunden und drücke es vorsichtig auf die Platzwunde an Joeys Hinterkopf. Die Hibbeligkeit und das Heulen von Yugi, Tea und Tristan geht mir auf die Nerven und ich schnauze sie, obwohl ich sonst nie laut werde, an "Könnt ihr nicht mal aufhören so rumzuflennen?!? Das hilft ihm jetzt auch nicht!"
 

°Mein Gott. Wenn ich ihm nicht hinterher gejagt wäre, wäre das nicht passiert.° Meine Schuldgefühle werden immer größer. °Der Tag fing doch so friedlich an. Warum muss ich immer alles so versauen?° Meine Hände zittern und ich versuche, ihn anzusprechen. Doch er reagiert nicht.
 

Das Martinshorn ertönt vor der Schule und die Lehrer jagen die Schülertraube, die sich um uns gebildet hat, endlich weg. Die Sanitäter kommen bei uns an und ich erkläre mit knappen Worten, was passiert ist. Bestürzt sehen die Männer auf Joey, ehe der eine zu seinem Funkgerät greift und einen Heli ordert.

"Wir dürfen ihn auf keinen Fall ohne Spezialtrage bewegen. Er könnte sich die Wirbelsäule verletzt haben!" betet der langhaarige der beiden herunter und holt einen Verband aus seinem Koffer. Vorsichtig nehme ich das Taschentuch weg und mit Fingerspitzengefühl verbindet er die Kopfwunde notdürftig. Dann tastet er Joeys Arme und Beine vorsichtig ab und gibt seinem Kollegen die Verletzungen durch, die er findet. Mir kommt es vor, wie ein Bestellschein...
 

"Linker Oberarm mindestens zweimal gebrochen, die Elle ebenfalls. Das Handgelenk sieht auch unstabil aus, das muss auf jeden Fall auch geröntgt werden. Rechte Schulter ausgekugelt, der Oberarm einmal gebrochen, die Speiche ein- oder zweimal. Der Mittel- und der Ringfinger ausgerenkt. Linker Oberschenkel weist eine starke Prellung auf, Bruch nicht ausgeschlossen, Schien- und Wadenbein beide gebrochen. Rechtes Hüftgelenk ausgekugelt, Fußgelenk verdreht. Bruch nicht ausgeschlossen. Die fünfte bis siebte Rippe geben zu leicht nach, Bruch wahrscheinlich. Platzwunde am Hinterkopf, Verletzungen an Wirbelsäule sehr wahrscheinlich.... Ich würde sagen, der Pechvogel hat das volle Programm..."
 

"Hören Sie auf, so einen Scheiß zu labern! Helfen Sie Ihm!" fahre ich ihn an. Mir ist noch schlechter als vorher.
 

Endlose Minuten später ist endlich der Heli da und mein Hündchen wird auf eine luftgepolsterte Trage fixiert. °Moment... MEIN Hündchen? Egal. Geh weg, Stimme aus dem Hintergrund. Ich hab jetzt keine Zeit!°
 

Joey´s Sicht
 

Es ist dunkel um mich herum und ich irre umher. Wo bin ich? Was ist passiert? Gerade eben hat mich Kaiba noch fauchend verfolgt... Es hat Spaß gemacht... Aber was ist dann passiert? Filmriss? Verzweifelt versuche ich irgendwo irgendetwas auszumachen oder eine Wand zu ertasten. Aber da ist nichts, also bleibe ich stehen und warte. Irgendjemand holt mich bestimmt hier raus. Bestimmt!...
 

Halt, was ist das da hinten? Ein blaues Licht? Es kommt her? Herrje ist das klein! Wie ein Glühwürmchen! Dieses Licht strahlt so eine wunderbare Wärme aus. Spontan kommen mir Dori und Marvin in den Sinn. Auf der Suche nach Nemo werden auch sie von einem kleinen Licht angezogen und ... beinahe gefressen!

Erschrocken versuche ich zurückzuweichen, doch das Licht folgt mir

°Was willst du von mir?°

°Ich gebe dir das, was du dir gewünscht hast°

°Ach und was hab ich mir gewünscht du Leuchte?°

°Gerade eben hast du dir Licht und Wärme gewünscht. Aber ich werde dir auch etwas anderes Schenken.°

°Und das wäre?° frage ich zögernd und lasse zu, dass es direkt vor meinen Augen schweben bleibt. Dieses Blau. Fast so blau wie....

°Du hast dir Aufmerksamkeit gewünscht. Und Liebe.°

°Woher weißt du das?° flüstere ich und starre weiter in das Licht

°Ich weiß alles. Vertrau mir. Es wird alles gut.°

°Alles wird gut?° Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Was solls. Was hab ich denn zu verlieren? Ich bewege mein Gesicht vorsichtig auf das Licht zu und es berührt meine Nasenspitze.

°AAAAHHHHHHHHHHHH!!!!° Ein Stromstoß jagt durch meinen Körper und schlagartig ist es gleißend hell um mich herum

"Verdammt noch mal. Etwas weniger Licht hätte es auch getan!" schimpfe ich und nehme langsam die Hände von den Augen...
 

"Was zum!?!" Ich stehe in einem Krankenhauszimmer. Verwirrt sehe ich mich um. °Was mache ich denn hier?°

Ein stetes Piepsen lässt mich auf die vielen Geräte aufmerksam werden, die um ein Bett herumstehen und ein Arzt richtet sich gerade seufzend auf. Leise klopft es an die Türe, die sich sofort öffnet und, ich traue meinen Augen kaum, Kaiba kommt zum Vorschein.

"Mister Kaiba." Begrüßt der Arzt den Braunhaarigen, der wortlos an mir vorbeigeht.

"Hallo? Hei, du Eisberg! Ignorier mich nicht!" rufe ich, doch keiner der beiden reagiert. °Seltsam° denke ich und begebe mich ebenfalls zu dem Bett, an dem beide jetzt stehen

Kapitel 3

Kapitel 3
 

Seto´s Sicht
 

Endlich konnte ich diese dumme Kuh, die sich Stationsschwester nennt, davon überzeugen, dass ich momentan der einzige bin, der sich um Mr. Wheeler kümmert. Sein Vater sei Alkoholiker und nicht im Stande hier zu erscheinen. Woher ich das weiß? Keine Ahnung. Hab ich irgendwo mal gehört und Joey seitdem beobachtet. Er kam oft mit Prellungen und Schnittverletzungen in die Schule. Und Essen sah man ihn eigentlich nur, wenn einer seiner Kindergartenfreunde ihn einlud. Das bestätigte mir das Gerücht... Aber wirklich interessiert hat es mich eigentlich nicht...
 

An Joeys Krankenzimmer angekommen klopfe ich kurz an die Tür und trete dann ein.

Der Arzt steht am Bett und begrüßt mich mit einem knappen "Mr. Kaiba."

Ein letztes Mal schlucke ich meine Angst hinunter und gehe auf das Bett und den Arzt zu. War es hier grad warm?...

Mir stockt der Atem, als ich den Blondschopf so verkabelt dort liegen sehe. Eine Beatmungsmaschine lässt seinen Brustkorb heben und senken. Blass sieht er aus und meine Schuldgefühle melden sich erneut, als der Arzt mich anspricht.

"Nun, Mr. Kaiba. Der Junge hat ein massives Schädel-Hirntrauma erlitten. Die tiefe Bewusstlosigkeit, in der er sich befindet wird auch als Koma bezeichnet. Es ist nicht sicher wann und... ob er überhaupt wieder aufwachen wird... Und wenn er aufwacht... Nun... Sein dreizehnter und vierzehnter Wirbel wurden massiv beschädigt. Er wird wohl querschnittsgelähmt bleiben. Und wir wissen nicht, in wie weit sein Gehirn beschädigt wurde. Er wird auf jeden Fall ein Pflegefall sein. Körperlich sowieso... Nur das Geistige können wir noch nicht ausschließen."
 

"Mein Gott! Was habe ich getan!" schockiert schlage ich meine Hände vor mein Gesicht. Was habe ich Joey nur angetan?!? Wie kann ich niemals mehr gutmachen. Er wird, falls er aufwachen wird, an den Rollstuhl gefesselt sein! Geistig behindert? Ich frage lieber nicht nach.

Der Arzt zieht einen Stuhl heran und drückt mich darauf nieder. Erst jetzt bemerke ich, wie sehr ich zittere.

"Mr. Kaiba. Es tut mir leid, dass ich danach fragen muss... Aber der Junge ist anscheinend nicht Krankenversichert. Besitzt er genug Eigenvermögen, um das alles hier zu bezahlen? Sonst sind wir gezwungen, die Behandlung auf das Minimum herunterzufahren und den städtischen Fond zu beauftragen."

Ich überlege gar nicht groß "Die Kosten werde ich übernehmen. Jeden Cent. Egal wie viel es kostet. Lassen Sie ihm die beste medizinische Versorgung zukommen, die es gibt."

Der Arzt starrt mich erstaunt an "Sind Sie sich sicher?"

"Ich war mir noch nie sicherer. Schließlich bin ich Schuld an dem Ganzen. Das ist das mindeste, was ich tun kann... Was passiert, wenn er nicht mehr aufwacht?" flüstere ich heiser

"Nun, wenn die Brüche verheilt sind, wird er auch ohne Atemmaschine atmen können. Er wird zu seiner Familie nach hause verlegt werden. Oder wenn die ihn nicht pflegen kann, kommt er in ein Pflegeheim. Hier im Krankenhaus kann er nicht bleiben."

"Dann kommt er zu mir. Ich hab in meiner Villa genug Platz."

"Und seine Familie?"

"Er hat keine... einen Vater, aber der ist alkoholkrank und wird sich bestimmt nicht um ihn kümmern. Über seine Mutter weiß ich nichts."

"Der arme Junge. Ich muss jetzt weiter. Sie können ruhig noch etwas hier bleiben."

"Danke.... Kann.."

"Ja?"

"Kann er mich hören?"

"... Das weiß niemand. Viele Ärzte sind der Meinung, dass Komapatienten sehr wohl ihr Umfeld wahrnehmen können. Aber die meisten glauben, dass sie in einer Welt aus Dunkelheit gefangen sind. Oder in einer Welt aus Träumen."

"Danke..."

"Auf Wiedersehen, Mr. Kaiba."

"..."

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, lasse ich meinen aufgestauten Tränen freien Lauf, lege meine Arme neben Joey aufs Bett und stütze meinen Kopf darauf.

"Es tut mir so leid. Das wollte ich nicht. I... ich.. Oh Hündchen!"
 

Joey´s Sicht
 

Ich stehe da wie vom Blitz getroffen. Da liege ich auf dem Bett. Total verkabelt. Schockiert vernehme ich das Gespräch zwischen Kaiba und dem Arzt. °Koma? Querschnittsgelähmt? Geistig behindert? Pflegeheim?!?° Als ich versuche meinen verkabelten Körper an der Wange zu berühren, fasse ich einfach durch. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter und ich weiche zitternd zurück "Verdammt noch mal, was ist hier los!?!" schreie ich entsetzt, doch keiner hört mich.

°Wunsch erfüllen!?! Alles wird gut?!? DU verdammtes blaues Glühwürmchen, wenn ich dich zwischen die Finger bekomme, landest du im nächsten Aschenbecher!° schimpfe ich in Gedanken, doch die verfliegen sofort, als ich höre, was Kaiba für mich tut. °Er übernimmt die Kosten und will mich bei sich aufnehmen?!? Warum ist er so nett?!?... Na klasse. Das MINDESTE!?! Super du reicher Pinkel!... Du..°

Aber ich nehme sofort alles zurück, als ich sehe, wie Kaiba weinend zusammenbricht, nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hat.

"Es tut mir so leid. Das wollte ich nicht. I... ich.. Oh Hündchen!"

°Hündchen? Was ist denn aus Köter geworden?°
 

Ich setzte mich neben ihn aufs Bett und betrachte ihn nachdenklich. Als ich versuche, ihn an der Schulter zu berühren, erfahre ich wieder dieses seltsame Gefühl, wenn ich durch ihn hindurch fasse. Kaiba tut mir leid. °Eigentlich sollte ich mir selbst Leid tun, weil ich dort wie tot liege, aber ich bin hier. Das verstehe ich nicht. Meine Verwirrung reicht offensichtlich soweit, dass ich sogar anfange, Kaiba trösten zu wollen.

"Du hast das nicht mit Absicht getan. Ich hab nicht aufgepasst. Wir haben uns schon so oft gejagt und noch nie ist was passiert...." Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, mit mir selbst zu sprechen... "Bitte hör doch auf zu weinen. Das passt gar nicht zu dir du Eisklotz" Ich kann gar nicht so bissig klingen wie sonst...

"Ach Köter" haucht es leise neben mir und ich blicke verwundert nach unten. "Sag mal, hast du mich etwa gehört?"

"Ach Köter" sagst du noch einmal "Was mach ich jetzt nur ohne dich...?" du wischt dir die Tränen aus den Augen und stehst dann auf

°Das Gleiche wie sonst auch? Baka...°

"Ich komm morgen wieder. Versprochen."

"Wie? Du kommst morgen wieder? Und was soll ich die ganze Zeit machen?!?"

Total verwirrt stehe ich in dem Raum und schaue Seto zu, wie er seinen Mantel überwirft, als ich etwas höre...
 

°Geh mit ihm!°

°DAS BLAUE GLÜHWÜRMCHEN! Oh komm mir zwischen die Finger, du Vieh!°

°Na na, langsam. Du hast eine kleine Aufgabe, Goldhaar.°

"Wie bitte?!?"

°Du solltest ein bisschen auf ihn aufpassen.°

"Ich soll auf ihn aufpassen?!? Falls es dir entgangen sein sollte, aber mein Körper liegt da total demoliert rum und ich kann, so wie ich bin, nichts anfassen. Wie kann ich da auf ihn aufpassen. Warum sollte ich auch?!?"

°Ich hab dir gesagt, dass alles gut werden wird. Seto hat jetzt ne schwere Zeit vor sich und du musst ihm helfen. Keine Angst. Wenn es notwendig ist zu helfen, dann wirst du Mittel und Wege finden es zu tun. Und du WIRST ihn schützen, damit er dich schützen kann°

"Klingt ja super" brumme ich "Und was ist, wenn mein Körper beschließt, wieder aufzuwachen und ich bin nicht da?"

°Ich werde da sein, um dich zu holen, falls es soweit sein sollte.°

"Na super... Hey, wo ist er denn hin?"

°Er ist bereits draußen im Flur auf dem Weg zum Fahrstuhl. Beeil dich lieber° grinste das Licht und verschwand (Können Lichter grinsen? Die Stimme klang eben gegrinst ^^)
 

"Das wird ja immer besser. (Sarkasmus lässt grüßen) Und wie komm ich hier raus?"

Ok... Augen zu und durch... die Tür. °Hey, war ja gar nicht schwer! Gut, wo ist er° *such* °Ah, da!°

Schnell husche ich hinterher und quetsche mich mit in den Fahrstuhl.

Kapitel 4

Kapitel 4
 

Seto´s Sicht
 

Irgendwie hat mich ein angenehmes Gefühl erwärmt, als ich an Joey Bett gesessen hab. Komisch...

Ich stecke die Hände in meine Manteltaschen und meine Finger finden einen Zettel "Ach herrje. Das hätt ich ja fast vergessen. Ich muss Yugi anrufen..." Der Kleine hat mir den Zettel mit seiner Telefonnummer zugesteckt, bevor ich in dem Heli hinterhergefahren bin.

Der Fahrstuhl hält im Erdgeschoss, ich gehe durch das Foyer nach draußen, rufe erst meine Limousine und wähle dann die Nummer von diesem Pseudopunk.

"JA!?! Hier Muto!?!"

"Kaiba hier. Schrei doch nicht so!"

"Kaiba! Was ist mit Joey?!? Geht es ihm gut?!?"

"..."

"Kaiba?"

"Ähm... Yugi.. Ich kann nicht sagen, dass es ihm gut geht. Das ist nämlich nicht so..."

"Was ist mit ihm!??"

"Unterbrich mich nicht"

"Sorry"

"Er liegt im Koma..."

"Oh mein Gott..."

"Ich war noch nicht fertig" °Verdammt, das ist wie ein Geständnis...°

"Was denn noch?!?"

"...Wenn er wieder aufwacht... wobei die Ärzte nicht wissen, ob er überhaupt aufwachen wird..." seufts "...Er wird ...querschnittsgelähmt sein, Yugi und ...vielleicht wurde sein Gehirn so stark beschädigt, dass ...er ein ...Pflegefall werden könnte..." °Das tut so weh°

"......"

"Yugi?"

"Sag, dass das nicht wahr ist..."

"Doch... ist wahr. Es tut mir so leid"

"Meine Güte! Aber... Gib nicht dir die Schuld, damit hilfst du ihm nicht." °Der

Satz kommt mir irgendwie bekannt vor... egal°

"Das ist wohl wahr. Damit helfe ich ihm nicht. Aber ich helfe ihm anders. Ich werde die medizinischen Kosten übernehmen. Joey ist nicht krankenversichert haben mir die Ärzte gesagt. Und... wenn seinen Verletzungen verheilt sind, hole ich ihn zu mir nach hause in die Villa. Sonst muss er in ein Pflegeheim und das will ich nicht."

"Kaiba! DAS machst du?"

"Aber wehe, dir kommt ein Wort davon gegenüber den anderen über die Lippen, haben wir uns verstanden, Muto!?!"

"Irks. Ja klar. Ich schweige wie ein Grab!"

"Gut. Gute Nacht. Ach ja... Joey liegt in der Yamato Hirashi Privatklinik im 4. Stock auf Zimmer 436. Ist die Intensivstation. Immer nur max. zwei Besucher auf einmal und ihr müsst euch bei der Stationsschwester melden. Vorsicht, das ist ne dumme Kuh. Gute Nacht"
 

Joey´s Sicht
 

Fast amüsiert schwebe ich neben dir her. Vorhin im Aufzug hab ich festgestellt, dass ich das kann. Erst war ich ziemlich erschrocken, aber mittlerweile macht das sogar spaß!

"Charmant wie immer, Drache" grinse ich und sehe dir zu, wie du hastig an einer Zigarette ziehst. "Danke, dass du Yugi bescheid gesagt hast... Aber... Was soll ich denn jetzt machen?" frage ich mich selbst und setze mich neben dich auf eine Bank. Es regnet und es ist kalt. Wir haben gerade mal März. Ich sehe, wie dir eine Gänsehaut überläuft und du erschauerst. Mir ist nicht kalt, obwohl ich die Kälte des Windes spüre, wird mir selbst nicht kalt. Und das nur in T-Shirt und Jeans...
 

Deine Limousine kommt um die Ecke gefahren und du steigst ein. Hey, ich wollt schon immer in so ner Luxuskarre mitfahren und schon sitze ich dir gegenüber auf den Ledersitzen. WOW! Neugierig sehe ich mich um und entdecke den Minikühlschrank. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich keinen Hunger fühle. Das ist doch nicht normal. Ich hab immer Hunger! Brummelnd gucke ich weiter, während du nur still da sitzt und aus dem Fenster schaust.

Doch statt zu dir in die Villa zu fahren, hält die Limo vor dem Firmengebäude der KC in der Innenstadt.

Als du aussteigen willst, registriere ich etwas Seltsames. Schnell stehe ich draußen und sehe einen Fahrradboten anrasen, genau auf dich zu. Beinahe instinktiv lege ich dir die Hände auf die Schultern und stelle mir vor, wie du zurück ins Auto fällst... Und das tust du. Ich kann dich zurückstoßen und keine Sekunde später knallt der Radfahrer in die offene Autotür und fliegt in hohen Bogen darüber.

°Puh, gerade noch mal geschafft. Das meinte das Glühwürmchen also mit Beschützen. Eine Art Schutzengel, hm?°

Kapitel 5

Kapitel 5
 

Setos Sicht
 

Entsetzt starre ich auf das geschrottete Fahrrad, das mich beinahe volle Breitseite erwischt hätte. Dann registriert mein Gehirn, dass mich irgendwer zurück ins Auto geschupst haben muss, ich hab deutlich den Druck an meinen Schultern gespürt, aber es ist niemand da. Vorsichtig steige ich aus und sehe, wie mein Chauffeur über dem Radfahrer kniet und mich dann erschrocken ansieht.

"Ist Ihnen etwas passiert, Mr. Kaiba?"

"Nein. Alles in Ordnung. Kümmern sie sich bitte um den Herrn. Ach ja.... Ich brauche heute nicht abgeholt werden, ich werde mit dem Carrera fahren, der in der Tiefgarage steht."

"Sehr wohl, Mr. Kaiba."

Mich immer noch wundernd, mache ich mich auf den Weg in mein Büro. Die Arbeit wird mich hoffentlich ablenken, ich will den Anblick von Joey aus meinen Gedanken bekommen, er quält mich zu sehr.

Die Angestellten, die mir über den Weg laufen, sehen mich alle so seltsam an. Hab ich irgendwas im Gesicht? Oder sehe ich so mitgenommen aus? Meine Sekretärin macht mir Tee statt Kaffee denn irgendwie ist mir mein Magen zu unruhig für Koffein. Für diesen ungewöhnlichen Wunsch ernte ich erneut seltsame Blicke. Ein eiskalter Blick zurück und ich habe endlich meine Ruhe. Schließlich sitze ich an meinem PC und brüte über der letzten Umsatzstatistik, nach einigen Minuten tun mir bereits meine Augen weh, aber ich habe irgendwie nicht das Bedürfnis nach Licht. Und trotzdem drängt mich etwas und ich stelle die indirekte Beleuchtung an. Diese ewige Düsternis da draußen und der Regen gehen mir auf die Nerven. Allerdings passen sie super zu meiner Stimmung... Ach Mist. Dabei wollte ich das doch vergessen...
 

Joey´s Sicht
 

Kaiba scheint nach dieser ganzen Aktion ziemlich neben sich zu stehen. Er geht in dieses riesige Gebäude, in das ich ihm staunend folge. Hier war ich noch nie und ich bin baff, wie groß das hier alles ist. Aber anscheinend ist Kaiba ein Gigantomane. Bei ihm ist, wie es scheint, alles größer als normal...

Bei seinem Büro angekommen verlangt er einen Tee von seiner Sekretärin, die ihn verdutzt ansieht, bevor er die Bürotür hinter sich schließt.

"Wieso will er denn Tee? Ist er krank? Sonst will er doch Kaffee, schwarz, ohne Zucker!" guckt die Sekretärin und sieht ihre Kollegin verwundert an.

"Keine Ahnung, was mit ihm ist. Aber das geht uns eigentlich nichts an. Du solltest dich beeilen, wenn er krank ist, hat er bestimmt miese Stimmung" warnte die blonde der beiden und macht sich wieder an die Arbeit.

°Kaffee, schwarz, ohne Zucker?!? Bääähh! Das ist widerlich! Wie kann man so was nur trinken?° schüttelt es mich und ich gehe einfach durch die Tür in sein Büro.

Das Büro ist mit cremefarbigen Teppich ausgelegt, die Wände in einem hellen Blauton gestrichen. Hier und da hängen Bilder von Duelmonsterkarten. Aber sie zeigen alle Drachen. Sogar der schwarze Red Eyes Black Dragon ist dabei, genau neben dem Blue Eyes White Dragon. Links an der Wand befindet sich eine Sitzgarnitur aus weißem Leder und mit Couchtisch. Der großzügige Raum besitzt gegenüber der Tür keine Wand sondern eine Fensterfront, an der feine weiße Chiffon-Schals hängen. Doch das triste Wetter lässt das Büro düster erscheinen. Direkt vor der Fensterfront befindet sich ein weißer Marmorschreibtisch. Der Bildschirm, als einzige Lichtquelle hier, beleuchtet Kaibas Gesicht und ich frage mich, wie er so arbeiten kann.

Ich sehe ihm über die Schulter und muss feststellen, dass ich kein bisschen verstehe, was er gerade tut.

"Tun dir deine Augen nicht weh?" Frage ich ihn ungläubig und ich stelle mit Erstaunen fest, dass er zur Seite greift und einen Regler betätigt, der angenehmes indirektes Licht an den Wänden erstrahlen lässt.

"Schon viel besser" grinse ich °Und jetzt geh ich mich mal umschaun. Du wirst ja wohl ein paar Minuten ohne mich zurechtkommen. Schließlich bist du bei weitem nicht so tollpatschig wie ich°

Und schon befinde ich mich auf dem Weg durch diese Etage, sehe mich in den Büroräumen um und höre den Angestellten bei ihren Gesprächen zu. Ich bekomme mit, dass die meisten sehr zufrieden mit ihrem Jobs sind. DER Kaiba, wie sie ihn nennen, sei zwar streng, aber fair.

°Das klingt doch schon mal gut, oder?°
 

Nach einer halben Stunde bin ich zurück und lege mich auf die Couch. Dort döse ich vor mich hin. Richtig müde fühle ich mich nicht, liegt wohl daran, dass ich keinen richtigen Körper habe. Ein komischer Gedanke, aber ich hab mich recht schnell daran gewöhnt, fällt mir so auf.

Kapitel 6

Kapitel 6
 

Setos Sicht
 

Nach vier Stunden im Büro strecke ich mich und sehe auf die Uhr. "Halb sechs. Mokuba hat in einer halben Stunde Schluss und ich wollte ihn abholen. Wird Zeit, dass ich losfahre."

Nachdem ich meinen Mantel umgelegt habe, den PC runter gefahren und mir noch einige Akten für Zuhause eingepackt habe, verlasse ich mein Büro und fahre mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage. Dort drücke ich den Knopf an meinem Autoschlüssel und der schwarze Sportwagen lässt seine Blinkleuchten aufblitzen. Ich mache es mir darin bequem und fahre ganz gemütlich zu Mokubas Schule. Als ich dort ankomme, öffnen sich gerade die Tore und ich sehe meinen Bruder schwatzend heraustreten. Er sieht mich, verabschiedet sich von seinen Freunden und steigt lachend in mein Auto. "Hey, Seto! Wie geht´s? Find ich ja super, dass du mich abholst... Was ist los mit dir? Du bist so blass. Geht's dir nicht gut?" guckt er mich besorgt an und ich seufze. "Mir geht's wirklich nicht so gut..." Erkläre ich, nachdem ich mich wieder in den Verkehr eingeordnet hab und Richtung Villa fahre "Es gab heute in der Schule einen Unfall"

"Ist dir was passiert?"

"Nein." Flüstere ich, meine Stimmbänder schaffens einfach nicht lauter

"Joey ist die Treppe runtergestürzt und hat sich schwer verletzt. Er liegt in der Yamato Hirashi Privatklinik."

"Mein Gott, Joey. Ist es schlimm?"

"Er liegt im Koma. Ich möchte jetzt nicht weiter drüber sprechen Mokuba, aber ich gebe mir die Schuld daran. Frag jetzt bitte nicht weiter. Ich erzähl es dir morgen, ja?"

Sein Gesichtsausdruck ist geschockt, aber er bleibt still und starrt auf die Straße vor uns. Ich bin so in Gedanken versunken, dass ich die rote Ampel gar nicht bemerke...
 

Joey´s Sicht
 

°Dieses verflixte Auto ist nur ein Zweisitzer. Was mach ich denn jetzt, wo Mokuba einsteigen will? Ich müsste mich echt klein machen, um hier noch reinzupassen...° Moment? Klein? °hihi° Schwupps, und ich bin tatsächlich nur noch knappe zwanzig Zentimeter groß, setze mich aufs Armaturenbrett und sehe nach vorn. Nebenher höre ich den beiden zu und wieder sagt Kaiba, dass er an meinem Unfall Schuld hätte. °Wie kann ich ihn nur davon überzeugen, dass es nicht so ist?°

Dann registriere ich erneut dieses drängende Gefühl und weiß auch gleich wieso. Die Ampel vor uns zeigt Rot, aber Kaiba bremst nicht. Er sieht die Ampel gar nicht. Einen Augenblick später bin ich im Pedalraum und drücke nur mit Kraft meiner Konzentration das Bremspedal herunter, ich höre Kaiba fluchen und der Wagen kommt zum Stehen... und der Motor stirbt ab.

"Was war das denn, großer Bruder?" Mokuba blinzelt erstaunt

Der jedoch starrt entgeistert auf den Zehntonner, der nur wenige Meter vor ihm über die Kreuzung rauscht und ich sinke erleichtert zusammen.

"Man, Kaiba! Jetzt pass doch mal auf! Dabei hab doch ich nicht mal nen Führerschein!" Schimpfe ich mehr erleichtert als böse.

Nervös sehen die blauen Augen zu mir in den Fußraum. "Du machst mir langsam Angst. Du siehst oder hörst mich doch nicht, oder?" blicke ich ebenso nervös zurück.

"Seto? Die Ampel ist grün..."

"Was?!? Oh..." schreckt er auf und fährt weiter.

"Du solltest dich zuhause hinlegen, du bist ja total von der Rolle" stellt Mokuba fest und lehnt sich zurück.

"Der Kleine hat echt Recht. Du bist nur eine Gefahr für dich selbst und sogar für deine Umgebung." Brumme ich und hänge mich hinter seinen Kopf an die Kopfstütze.

Der Rest der Fahrt verläuft ruhig und wir kommen an der Villa an, das Tor öffnet sich und wir fahren die lange Kiesauffahrt hinauf. Kaiba lässt den Wagen in eine große Garage fahren, in der noch ein Ferrari, ein Porsche und ein Mercedes stehen, steigt aus und geht mit seinem Bruder zum Haus.

Mir jedoch bleibt der Mund offen stehen als ich diese Karossen sehe. Der Wahnsinn. Als sich das Garagentor zu schließen beginnt, haste ich hinter den beiden Kaibas her in die Villa und breche erneut in ungläubiges Staunen aus.

Kapitel 7

Kapitel 7
 

Seto´s Sicht
 

Das glaube ich einfach nicht. Mein Wagen bremste, ohne dass ich mich bewegt hätte. Nicht dass, ich nicht dankbar für dieses Phänomen bin, weil Mokuba und ich sonst nicht mehr hier beim Abendessen sitzen würden, aber ich versteh es einfach nicht. Das war heute schon das zweite Mal, dass etwas Seltsames passiert ist, und mich vor etwas schlimmen bewahrt hat.

Mein Teller ist kaum halb leer und ich massiere mir gequält meine Schläfen und meine Nasenwurzel.

"Hast du Kopfschmerzen, Seto?"

"Ja. Schon den ganzen Tag. Liegt wohl am Wetter" murmle ich erschöpft.

"Am besten, du duscht dich jetzt schön heiß und legst dich ins Bett. Ich bring dir gleich nen Tee vorbei. Deine Kopfschmerzen kommen bestimmt nicht nur vom Wetter. Du hattest heut auch ziemlich viel Stress."

°Manchmal frage ich mich, wer von uns beiden hier erwachsener ist.°

Dankbar streiche ich ihm über seine schwarzen Wuschelhaare und tappe aus der Küche in mein Schlafzimmer. Meine Kleidung lasse ich einfach fallen und gehe in das angrenzende Badezimmer und unter die Dusche.

Das heiße Wasser tut unendlich gut und der feine Apfelduft meines Shampoos beruhigt mich. Nachdem ich mich abgetrocknet habe, ziehe ich mir den Seidenschlafanzug an, den ich von Mokuba zu meinem letzten Geburtstag geschenkt bekomme hatte und kuschle mich in die weiche Decke meines Bettes. An meinem Nachttisch steht bereits eine große Tasse mit duftenden Tee. Müde schließe ich die Augen und trifte in einen traumlosen Schlaf hinüber.
 

Joey´s Sicht
 

O.H. M.E.I.N. G.O.T.T.!!!! Ich hab ihn nackt gesehen! Dabei wollt ich das gar nicht! Ich hab mich in der Villa umgesehen und als ich in die Küche zurückkam, hat Mokuba gerade dem Butler erzählt, dass Seto auf sein Zimmer gegangen sei, weil er müde wäre. Also bin ich hinterher und ins Bad geplatzt.

Dieser Körper ist Wahnsinn. Der gehört verboten. Eigentlich sollte ich gleich wieder verschwinden, aber ich konnte nicht. Ich stand einfach nur da und hab ihn angesehen. Diesen Apfelduft werde ich wohl für den Rest meines Lebens damit verbinden! °Rest meines Lebens? Welches Leben?...°

Einige Zeit später kommt Kaiba wieder aus der Dusche, trocknet sich ab und zieht sich einen schwarzen Pyjama über. Er sieht so sexy aus, mit diesen verstrubbelten Haaren und dem Schlafzimmerlook. So kennt den Eisberg wohl keiner, außer Mokuba natürlich.

Die Lichter gehen aus, nachdem er sich in sein Bett gekuschelt hat und seine Hand nach schräg hinten an eine Konsole gewandert ist. °Hier ist wohl alles automatisch, hm?°
 

Obwohl es dunkel ist, kann ich sein Zimmer nun genau betrachten. Groß ist es. Ich glaube, es ist sogar größer, als die Wohnung meines Vaters und mir. Die Wände sind mit dieser modernen Wischtechnik in verschiedenen Blautönen gestrichen. °Du magst blau, kann das sein?° grinse ich mir und fahre mit meiner Betrachtung fort. Über dem großen französischen Bett hängt ein Gemälde von zwei Drachen. Der weiße und der schwarze aus den Duelmonsters. Kaibas Drache und meiner. Auf dem Bild sieht es so aus, als würden sie miteinander spielen.

Die hohen Fenster lassen zu dem großen Parkähnlichen Garten hinaussehen. Eine Balkontür liegt ziemlich in der Mitte der Fensterfront und führt auf den kleinen °Man beachte die Kaiba-Verhältnisse!° Balkon hinaus, von dem wiederum eine Treppe in den Garten führt.

Doch der ist momentan wenig einladend. Dieses Wetter und die winterliche Tristesse sind einfach zu ungemütlich.
 

Hinter mir höre ich seinen ruhigen und tiefen Atem. Endlich ist er eingeschlafen und auch ich merke, wie ich müde werde. Aber wo soll ich denn schlafen? Lediglich zwei Sessel stehen noch im Raum und die sehen eher praktisch als gemütlich aus. Hey, ich weiß, dass ich keinen Körper habe, aber trotzdem will ich bequem schlafen!
 

Schließlich bleibt doch nur das Bett übrig. °Das ist so groß, wir werden uns in der Nacht kaum begegnen...° denke ich mir, schwebe hinüber und lege mich ans Fußende. Wie von Geisterhand erscheint eine Decke, die genauso wenig Real ist wie ich, aber mir dennoch ein wenig Wärme schenkt und ich schlafe ein.

Kapitel 8

Kapitel 8
 

Seto´s Sicht
 

Die nächsten Tage und Wochen verbringe ich pendelnd. Aufstehen - Schule - Krankenhaus bei Joey - Arbeit - Spät abends nach hause - Schlafen - Aufstehen. Mein Tag ist restlos ausgefüllt und ich habe kaum Zeit für Privates.

Mittlerweile haben wir Ende April und die Temperaturen beginnen langsam zu steigen. Immer öfter zeigt sich draußen ein blauer Himmel und die Sonne strahlt. Mokuba kommt heute Nachmittag wieder nach Hause, er war mit seiner Klasse auf einer Wochenfahrt am Meer. Das gab mir Zeit, die Abende in der Firma zu verbringen und erst spät Nachts nach Hause zu fahren.

Heute haben mir die Ärzte gesagt, dass Joey in wenigen Wochen entlassen werden kann. Das habe ich auch seinem Vater versucht mitzuteilen, aber er hat gar nicht reagiert. Ans Telefon ist er gar nicht rangegangen und als ich mit einem Boten eine Nachricht zu ihm geschickt habe, hat dieser mich danach angerufen und erzählt, er sei mit geworfenen Bierflaschen verjagt worden. Diesem Mann kann man nicht helfen und ich werde mich hüten, ihn noch einmal etwas von seinem Sohn erzählen zu wollen.
 

Die Sonne scheint durch die getönten Fenster meines Büros im zweiunddreißigsten Stock und wärmt meinen Rücken. Ich habe meinen großen Ledersessel zur Seite geschoben und mich auf einem Hocker niedergelassen, damit mein Rücken nicht bedeckt wird. Die Wärme tut einfach zu gut. Grummelnd sitze ich nichtsdestotrotz über einigen Abrechungen der letzten Wochen. Sie stimmen nicht. Irgendwo geht Geld verloren aber ich finde einfach nicht heraus wo.

"Verdammt noch mal. Wenn ich nur wüsste, wer hier in meiner Firma Geld unterschlägt! Derjenige würde von mir ungespitzt in den Boden gerammt!" knurre ich und balle meine Hände zu Fäusten, bevor ich mir genervt die Stirn massiere.
 

Es klopft an der Türe und ich sehe, noch immer den Kopf in meine Hände gestützt, auf "Ja?"

Meine Sekretärin steckt ihren brünetten Schopf herein, bemerkt wahrscheinlich gleich meine Gereiztheit und fasst sich kurz "Mr. Toya von Situshi Enterprises ist da. In welchen Raum darf ich ihn setzen?"

°Ach ja, den hätt ich ja fast vergessen. Scheiß Tag.°

"Ähm... Setzen Sie ihn in die Zwei. Das kleinere reicht heute aus. Stellen Sie ihm einen Kaffee hin oder so und sagen Sie ihm, dass ich in etwa zehn Minuten bei ihm bin."

"Jawohl, sofort. Mr. Kaiba?"

"Hm?"

"Geht es Ihnen nicht gut? Soll ich Ihnen eine Kopfschmerztablette bringen?"

°Kopfschmerztablette ist gut°

"Vielen Dank. Zwei Tabletten wären nicht schlecht, ich hab das Gefühl, als ob mein Kopf gleich zerspringt."

"Bin gleich wieder da, Mr. Kaiba."

°In solchen Momenten bin ich für diese Sekretärin echt dankbar. Auch wenn sie manchmal zu viel mit dieser Blonden aus der Entwicklungsabteilung unter uns quatscht, sie ist immer zuverlässig und selbständig.°

Nach zwei Minuten ist sie wieder da und stellt mir ein Glas Wasser auf den Tisch, legt zwei Tabletten daneben und verschwindet wieder.

Ein paar Minuten will ich noch warten, bis die Kopfschmerztabletten anschlagen, dann wird ich mich zu diesem quadratischen (weil klein und stark übergewichtig), kurzsichtigen nervtötenden Arschkriecher rein begeben und ihn wie so oft nieder putzen.
 

Joey´s Sicht
 

Mittlerweile hab ich mich echt dran gewöhnt, mehr oder weniger als Geist durch diese Welt zu wandern. Kaiba steht morgens auf und geht zur Schule. Wenn nicht gerade irgendein wichtiger Termin seiner Firma dazwischen fällt. In unserem Klassenzimmer sitze ich immer noch auf meinem alten Platz und, man glaubt es kaum, ich kann dem Unterricht folgen. Da ich weder Hunger noch Müdigkeit verspüre, lenkt mich viel weniger ab als früher. Zwar wissen die anderen nicht, dass ich da bin, aber ich stehe oft bei ihnen und verfolge ihre Gespräche. Am Anfang waren sie noch von Bestürzung und Trauer über meinen Unfall überdeckt, doch mittlerweile lachen sie wieder. Yugi hatte gemeint, dass mir das kaum gefallen würde, wenn sie nicht mehr lachen würden.

°Ey, Alter, du hast so was von Recht!° muss ich lachen und sehe mich in der Pause nach meinem Drachen um. Der lehnt an dem Stamm des großen Ahorns und wirkt mehr als nachdenklich.

Ich setze mich über ihn auf den großen Ast und schau auf ihn runter "Was bedrückt dich, hm?" frage ich ihn, wohl wissend, dass er mich nicht hört.

Seto seufzt jedoch nur und stößt sich von der glatten Rinde ab. Er hebt stolz seinen Kopf, drückt den Rücken durch und geht wieder zurück ins Klassenzimmer.

°So stolz. Nur nicht anmerken lassen, dass man auch nur ein Mensch ist, hm?° Denke ich und folge ihm.
 

Am Nachmittag sind wir wieder mal in seiner Firma. Er grübelt über verschwundenes Geld und dieser Speichellecker, der ihn seit drei Wochen nervt, ist auch schon wieder da.

Ich lasse Seto allein im Büro und setzte mich neben Mr. Toya in Zimmer zwei auf den Tisch. °Bin mal gespannt, um was es heute geht° Kaum zu glauben, aber ich interessiere mich mittlerweile auch für Setos Firma. Ich versteh mich selbst nicht mehr. Früher wär mir das alles viel zu langweilig gewesen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich früher auch viel mehr Unsinn machen konnte...

Mr. Toya grinst diabolisch, als er zwei Verträge vor sich auslegt "Wenn er dieses Exemplar unterschreibt, überschreibt er mir die ganzen Rechte an seiner neuen visuellen Technik. Das wird mein Exemplar sein, in seinem fehlt dieser Absatz... Er wird es nicht merken!"

°Roarrr! Du alter Speichellecker wagst es, Kaiba hintergehen zu wollen. Na warte!° stinksauer verlasse ich den Sitzungsraum und befinde mich nun in Setos Vorraum. Die Sekretärin schnappt sich gerade einen Stapel Akten und macht sich auf den Weg in den Kopierraum.

Durch meinen inneren Zorn fällt es mir dieses Mal gar nicht schwer, einen kleinen viereckigen Notizzettel aus der Box schweben zu lassen und meine Gedanken lassen meine geschwungene Schrift darauf erscheinen. Verwundert sehe ich mir mein Werk noch einmal an. Die Schrift ist in einem Azurblau und es glitzert sogar an einigen Stellen /Toya versucht zu betrügen. Die beiden Ausführungen des Vertrages sind nicht identisch./ steht auf dem Zettel.
 

°Hübsch, nicht?°

°Du schon wieder!° Genervt blicke ich zu dem blauen Glühwürmchen, das um mich herumschwebt.

°Willst du wissen, warum deine Schrift so blau und glitzernd ist?°

°... Hm°

°Weil es Seto ist, für den du das tust. Und mit ihm verbindest du die Farbe Blau. Dieses Blau.°

°Und das Geglitzer? Das sieht schwul aus!°

°kicher... Das Geglitzer kommt von dir...°

°WAS!?!°

°Seto verbindet mit dir die Farbe Gold oder Schokolade. Und weil Braun in Blau äußerst besch...eiden aussieht, projizieren deine Gedanken eben Gold hinein.°

°Aha...° bemerke ich skeptisch und höre die Sekretärin wiederkommen. Schnell verschwindet das Glühwürmchen und ich schnipse den Zettel unter Setos Türspalt hindurch.

Kapitel 9

Kapitel 9
 

Setos Sicht:
 

Verwundert sehe ich, wie ein Zettelchen unter meiner Tür durchgeschnipst wird. °Was soll denn die Kinderei?° frage ich mich und nehme den Zettel hoch. "Was!?!" bringe ich gerade noch heraus und starre auf die fein geschwungene Schrift vor mir /Toya versucht zu betrügen. Die beiden Ausführungen des Vertrages sind nicht identisch./

Ich reiße die Tür auf und sehe mich im Vorraum um. Meine Sekretärin kommt gerade wieder mit einem Arm voll Akten aus dem Flur herein und sieht mich verdutzt an "Stimmt etwas nicht, Mr. Kaiba? Sie sehen so blass aus"

"Nein, alles in Ordnung... Wo waren Sie?"

"Oh, ich habe die Kento-Akten kopiert. Warum? Hätten Sie mich gebraucht?"

"Nein, war nur neugierig" nuschle ich schnell und schlage die Tür von meinem Büro zu.

Ich kenne Wheelers Schrift genau. An der Tafel und auf dem Zettelchen.. mit dem alles angefangen hat... sehe ich sie noch genau vor mir. °Aber das ist unmöglich!° Vorsichtig lege ich den Zettel auf meinem Schreibtisch, schnappe mir ein paar Unterlagen und gehe zu Mr. Toya in den Besprechungsraum.
 

"Mr. Toya"

"Mr. Kaiba. Und wieder ist es mir eine Ehre, Sie zu sehen."

°Speichellecker, elendiger!° "Mir ebenfalls..., nun zeigen Sie mal, was sie mir dieses Mal zu bieten haben."

Er lächelt, legt mir einen Vertrag vor und erklärt mir etwas dazu. Mein Blick fällt auf die zweite Ausfertigung, die noch bei ihm liegt.

In meiner Ausfertigung scheint alles zu passen, nachdem ich sie nach fast zwanzig Minuten komplett durch hab

"Darf ich mal Ihre Ausfertigung sehen? Ich glaube da fehlt was" entschuldige ich mein Verhalten und schon habe ich den anderen Vertrag in der Hand. Toya´s Gesicht wird bleich "D..ddas ist nur eine Kopie. Sie ist mit I..Ihrer Ausfertigung identisch!" stottert der erschrockene Geschäftsmann "Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn ich ihn mir ebenfalls ansehe, nicht wahr, Mr. Toya?"

Ich sehe, wie er seine Hände zu Fäusten ballt und sein Kopf zu arbeiten beginnt. Anscheinend hatte mein anonymer Spion Recht. Auf Seite sechs finde ich einen Absatz, der in meiner Ausführung fehlt. Ungläubig lese ich mir durch, dass ich mit meiner Unterschrift die kompletten Rechte der neuen Visualtechnik SJK005 an Toya´s Firma Situshi Enterprises abgeben würde.

"Identisch, ja? Und warum ist hier ein Absatz drin, der in meiner Ausführung fehlt?"

"Wie? Die beiden sind nicht identisch? Da muss meine Sekretärin einen Fehler gemacht haben!"

°Bastard. Seine Sekretärin für seine Machenschaften beschuldigen.°

"Lassen Sie Ihre Inkompetenz nicht an Ihrer Sekretärin aus. Unser Geschäft ist gestorben. Mit solchen Leuten arbeite ich nicht zusammen. Auf Wiedersehen, Mr. Toya." Sage ich ihm eiskalt ins Gesicht, stehe auf und lasse ihn einfach sitzen, als ich den Raum verlasse.

"Miss Mitsuki?"

"Ja, Mr. Kaiba?"

"Mr. Toya will gehen. Rufen Sie doch bitte Kento und lassen sie Toya von ihm den Weg hinaus zeigen."

"Mr. Kento aus dem Sicherheitsdienst?" fragt sie noch mal vorsichtig nach.

"Genau der. Und keine weiteren Termine mit dieser Firma mehr, verstanden?"

"Jawohl, Mr. Kaiba." Sagt sie und greift sofort zum Telefonhörer. Ich gehe wieder in mein Büro zurück und betrachte nachdenklich wieder das Zettelchen, das immer noch auf meinem Schreibtisch liegt. Die blaue Schrift glitzert im Licht und irgendwie fange ich langsam an, an meinem Verstand zu zweifeln. "Das ist unmöglich!" zische ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.
 

Joey´s Sicht:
 

°Juhuu! Es hat funktioniert! Ich bin ja so stolz auf mich!° Ich freue mich tierisch über meinen Erfolg und hüpfe in deinem Büro umher. "Und dieser dämliche Gesichtsausdruck von diesem Idioten da drin. Geil!" ich lache und werde aber bald ruhiger, als ich sehe, wie verzweifelt du aussieht.

"Was hast du denn?" Frage ich und setze mich neben dich auf den Schreibtisch. Wie zur Antwort wendest du dich wieder deinem PC zu. "Wenn ich nur raus finden könnte, wer hier dieses sch*** Geld unterschlägt, dann ginge es mir wesentlich besser" murmelst du und beginnst wieder deine Schläfen zu massieren.

"Gut, hab schon verstanden. Ich wird mich mal auf die Suche machen, Drache. Bis später" flöte ich und verschwinde aus deinem Büro.
 

Knapp zwei Stunden später komme ich durch die technische Abteilung im fünfzehnten Stock. Sofort fällt mir eine gereizte Stimmung auf. Allerdings befindet sich in diesem Raum nur eine einzige Person...

Neugierig nähere ich mich und sehe dem Mann im mittleren Alter über die Schulter. Er sitzt vor einem Bildschirm, der mich sehr an das alte DOS-System erinnert. Blauer Hintergrund und weiße Schrift. Seine Finger fliegen über die Tastatur und der Bildschirm ändert sich bald. Es werden nur acht Zeilen auf einem schwarzen Hintergrund angezeigt:
 

15.000 Dollar

Von Konto 098765854

Domino´sche Bank

Auf Konto 683484050

Internationale Bank Tokio

Vorgang: verschlüsselt

Anonym
 

Bestätigen mit OK
 

°Aha. Gefunden.°

Suchend sehe ich mich um... Fünfzehnter Stock, Büroraum 1526. Aber wer ist der Fatzke hier?°

Dann fällt mir seine Chipkarte ins Auge. °Takeshi Maori. Aha.., merken°

Ich überwinde die restlichen Stockwerke zu Setos Büro über die Treppe, denn ich hasse es durch Decken zu schweben, weil ich einmal tatsächlich unter den Rock dieser fetten alten Schachtel aus der Kantine geraten bin °uah!° mich schüttelts, als ich dran denken muss

Während ich durch das Treppenhaus schwebe, überlege ich, wie ich dieses Mal meine Nachricht weitergebe....

Dann fällt mir etwas ein. Im einunddreißigsten Stock verlasse ich das Treppenhaus und finde tatsächlich einen unbenutzten Rechner. Mit meinen Gedanken rufe ich das Emailprogramm auf.

Und weil ich nicht will, dass er die Email an diesen Rechner zurückverfolgen kann, gebe ich als Absender lediglich Un-sei" ein. (Bei mir geht das jetzt!) Im Wörterbuch würde man dahinter "Schicksal; Zukunft; Geschick; Glück; jmds. Stern." finden. Passt doch irgendwie, oder?
 

Als Betreff schreibe ich /Ich weiß etwas, was du nicht weißt/ °Das bringt ihn sicher zur Weißglut, hihi°

/Takeshi Maori. Technisches Büro. 15. Stock. Büro 1526. Geldunterschlagung./

Mehr braucht mein Drache gar nicht, um dem Besten auf die Spur zu kommen. °Moment mal... MEIN Drache?... Ach egal........ Senden!°
 

Mit einem Fingerzeig verschwindet das Fenster vom Bildschirm und jetzt steige ich doch durch die Decke nach oben, denn direkt über mir ist Setos Büro. Und da laufen höchst unwahrscheinlich Fette Tanten mit Röcken rum °Uahh.. mir läuft schon wieder ne Gänsehaut!° *schüttel*
 

*You got a Email!* Tönt die weibliche Stimme durch das Büro und Seto wirft einen genervten Seitenblick auf das tönende Teil. "Wer stört denn jetzt schon wieder?"

Er rollt mit dem Bürostuhl rüber und klickt die Email auf.

Kapitel 10

Kapitel 10
 

Seto´s Sicht:
 

Ich hasse es, gestört zu werden, wenn ich über einem Problem sitze. Könnt aber doch wichtig sein und ich öffne die Email...

°Un-Sei? Wer soll das denn sein?°

"Ich weiß etwas, was du nicht weißt!?! Ja bin ich denn hier im Kindergarten?" Fauche ich ungehalten und will die Email schon in den Papierkorb verschieben, als mein Blick das Wort "Geldunterschlagung" wahrnimmt. Verdutzt halte ich inne und lese auch den Rest.

/Takeshi Maori. Technisches Büro. 15. Stock. Büro 1526. Geldunterschlagung./

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ich sehe mir noch einmal den Absender an. °Un-Sei... Schicksal?° Meine Finger fliegen über die Tastatur doch ich kann die Email nicht zurückverfolgen. Sie kommt aus dem Nichts. Ganz langsam kriecht eine Gänsehaut über meinen Rücken. "Ich verlier echt langsam meinen Verstand."
 

Ruckartig stehe ich auf und marschiere aus dem Büro. Meine Sekretärin hat vor ein paar Minuten Schluss gemacht und im Fahrstuhl tippe ich auf die 15. Wenige Minuten später stehe ich vor dem Büro 1526. °Takeshi Maori. Wenn ich mich recht erinnere, ist das ein Mann in den Endvierzigern. Ziemlich schlank und mit etwas schütterem Haar. Doch ansonsten weiß ich nur, dass es ein normaler Angestellter ist, der mir nie sonderlich aufgefallen ist. An sein Aussehen kann ich mich nur deshalb erinnern, weil er zu den ersten gehörte, die ich selbst eingestellt hatte, nachdem ich die Firma übernahm.°

Mit Schwung schlage ich die Tür auf und sehe einen geschockten Takeshi Maori von seinem Schreibtisch aufspringen. Er starrt mich an, doch statt zu fragen, was ich wünsche, wie es ein normaler Arbeiter getan hätte, dreht er sich panisch zu seinem Bildschirm um und hämmert auf seiner Tastatur rum. Mit wenigen Schritten bin ich bei ihm und reiße ihn zurück. Mein Blick fällt auf den Bildschirm und darauf ist immer noch etwas zu lesen, was ihn eindeutig überführt.
 

15.000 Dollar

Von Konto 098765854

Domino´sche Bank

Auf Konto 683484050

Internationale Bank Tokio

Vorgang: verschlüsselt

Anonym
 

Bestätigen m...
 

Mit eiskaltem Blick wende ich mich dem zappelnden Herrn zu. "Was denken Sie sich eigentlich dabei?" fauche ich ihn an. Ihn immer noch am Kragen festhaltend greife ich nach dem Telefon und ordere Kento in das Büro, der auch wenige Minuten später auftaucht.

"Nehmen sie Mr. Maori in Gewahrsam und rufen Sie die Polizei. Wir erstatten Anzeige wegen Unterschlagung." Teile ich mit und sichere, während die beiden das Büro verlassen, mit einem Screenshot die Beweise und speichere sie ab. Schicke sie mir selbst sogar noch als Email.
 

Am Abend sinke ich erschöpft auf die Couch in meinem Wohnzimmer. "Oh man, was für ein Tag!" stöhne ich und Mokuba rutscht neben mich, kuschelt sich an. Zärtlich lege ich meinen Arm um ihn. "Jetzt hab ich wieder etwas mehr Zeit für dich, mein Kleiner."

"Warum denn, großer Bruder?" willst du wissen.

"Weil heute mein Glück Schicksal gespielt hat" sage ich und muss über Mokubas Gesichtsausdruck lachen.
 

Joey´s Sicht.
 

Setos Lachen steckt an.

Dem verwirrten Mokuba erklärt er von der anonymen Email und dem seltsamen Zettel, den er sogar dabei hat und ihn seinem Bruder zeigt. Der hat aber ebenso keine Erklärung für das ganze und die beiden sehen sich seeehr merkwürdig an.

Ich bin zufrieden mit mir und setzte mich auf die Couchlehne, als Mokuba den Fernseher einschaltet und die beiden Brüder den Abendfilm ansehen. Der Schwarzhaarige bestand auf Stadt der Engel, aber Seto meinte, das sei Kitsch und schaltete auf The day after tomorrow. "Das ist doch viel interessanter!" und schließlich gab ihm sein kleiner Bruder Recht.
 

Auch finde diesen Film echt genial und die Vorstellung, dass das echt bald passieren könnte geht mir ein wenig nach. Um halb elf ist der Film zu Ende und Seto bringt den Wuschel noch ins Bett, bevor wir beide in sein Schlafzimmer gehen und er erschöpft ins Bett fällt. Eine Zeit bleibt er einfach am Rücken liegen und starrt an die Decke. Dann dreht er sich auf den Bauch und betrachtet das Drachenbild über dem Kopfende seines Bettes. Was er nicht weiß, ist dass er mir dabei geradewegs in die Augen blickt, als er das tut. Ein seltsames Gefühl.

Nach endlos scheinenden Minuten steht er von seinem Bett auf, geht ins Bad und ich höre die Dusche.

°Um kurz vor elf nachts duscht du noch?!?° brummle ich und bleibe brav auf dem Bett sitzen. Wenn es sich vermeiden lässt, lasse ich Seto diese Intimsphäre. °Ich muss ja nicht alles sehen... wobei... dieser Knackige Hintern schon was hat... und der gut angedeutete Waschbrettbauch, und diese breiten Schultern... und die langen Beine! Hach!° schmachte ich vor mich hin, bis Seto wieder auftaucht, dieses Mal im dunkelblauen Seidenpyjama.

Der kuschelt sich ins Bett, ich mich dazu und er schläft nach einer kleinen Weile ein. Seltsamerweise kann ich nur dann Schlafen, wenn auch er schläft. Und da er ziemlich wenig Schlaf braucht, durch seinen enormen Kaffeekonsum, bekomme ich wesentlich mehr vom Tag mit als früher. Mit diesem Gedanken treibe ich ebenfalls in den Schlaf hinüber...

Kapitel 11

Kapitel 11
 

Seto´s Sicht
 

Nach weiteren vier Wochen habe ich mein Leben soweit geordnet, dass ich wieder mehr Zeit für meinen kleinen Bruder und auch für Wanwan aufbringe. Wanwan. So habe ich als Kind immer kleine Hunde genannt. Erst vor ein paar Tagen habe ich mich daran erinnert, als ich in einer Schublade ein altes Photo gefunden habe.

Mein Wanwan ist zu Zeit wieder im Krankenhaus, denn als sie ihn hier in der Villa von einem der Geräte abtrennen wollten, hörte er plötzlich auf zu atmen. Momentan ist er wieder stabil, aber sie wollen ihn weiter beobachten.
 

Summend stehe ich unter der Dusche und lasse das warme Wasser durch meine Haare rauschen. Gestern Abend war es spät geworden und weil fast alle geraucht haben, konnte man diese verdammt dicke Luft fast mit einem Messer schneiden. Ich rauche zwar auch, aber nur wenn ich unter extremen Stress stehe.

Ein leises Kichern kommt mir über die Lippen, als ich daran denken muss, dass der Geschäftsführer von Miogura Ldt. mit seiner "geschmeidigen" Bewegung das Tischtuch mitgenommen hat und die gesamte Tischdeco gleich mit. Natürlich sind auch sämtliche Gläser geflogen und die Ehefrauen schrieen Zeder und Mordio, weil sich Rotwein und Sakeflecken auf ihren teuren Abendkleidern ausgebreitet haben. Seltsamerweise musste ich just in diesem Augenblick mein Handy holen, das aus meiner Hosentasche gefallen und einen Meter weiter weg lag. Somit ging ich als einziger mit sauberer Kleidung aus dem Red Dragon.

Dieses Restaurant muss ich mir merken. Ein wunderbares Ambiente und tolles Essen. Wenns nicht grad ein Geschäftsessen wäre....
 

Meine Haare sind noch feucht, als ich meinen begehbaren Kleiderschrank betrete und den graublauen Hosenanzug herausnehme. Dazu ein dunkelblaues Seidenhemd, drunter die Red Eyes Black Dragon Retro, die mir Mokuba zum letzten Geburtstag geschenkt hat, und fertig.

Prüfend sehe ich mich im Spiegel an. Meine zerzausten Haare machen diesen Aufzug lockerer, irgendwie gefällt mir das. Aber das kann ich nicht bringen. In dieser verdammt harten Geschäftswelt darf man nicht locker sondern Steinhart wirken, also bändige ich meinen Schopf und schon sehe ich aus, wie immer. °Irgendwie langweilig...° denke ich für mich, während ich in die Küche schlendere und dort auf den bereits fertigen Mokuba treffe.
 

"Guten Morgen, Seto. Muss ich denn wirklich mit?" bettelnd blickt er mich an

°Oh Nein! Nicht diese Hundeaugen! Schnell weggucken° rasch wende ich mich der Kaffeemaschine zu

"Du gehst da mit, Mokuba. Auch wenn du das schon kennst, das ist gut für das Gemeinschaftsgefühl. Leide ruhig mit deinen Klassenkameraden."

"Aber Seto. Ich kenne die Betriebshallen der Kaiba Corp. doch schon. Kann ich nicht zuhause bleiben?"

"Nein. Roland wartet bestimmt schon auf dich, also beeil dich. Ich wünsch dir trotzdem nen schönen Tag." Blinzle ich ihm zu und winke noch mal schadenfroh zum Abschied

"Verräter" brummelt der Wuschel und schlurft aus der Küche nach unten in die Halle
 

°Du wirst mehr Freunde haben als ich, mein Kleiner. Denn du bis in dem Moment weder besser oder schlechter als sie. Und dieses Gefühl ist wichtig. Ich habe das verpasst und bereue es sehr... Oh, wir haben fast halb acht. Wird aber Zeit...°

Schnell kippe ich den Kaffee hinunter und gehe zu den Garagen. "Wen nehm ich denn heute?" nachdenklich betrachte ich erst die Nobelkarossen vor mir und dann den Himmel über mir. Es ist leicht bewölkt und wenn ich mich richtig erinnere, hat man Regen vorausgesagt.

°Na gut, dann dich.° beschließe ich und greife nach dem Schlüssel des schwarzen SLK. Der SLK liegt gut auf der Straße und zwanzig Minuten später parke ich auf dem Parkplatz vor der Schule und steige aus.

Auf halben Weg ins Schulgebäude hebe ich meine linke Hand mit dem Autoschlüssel über die Schulter und höre hinter mir das Piepsen der Zentralverriegelung.

"Ohhh!" "Wow" "Geiles Teil"

Das Geraune um mich herum bin ich ja schon gewohnt, aber innerlich muss ich grinsen. Wie schön es doch ist, vor anderen ein wenig angeben zu können. Wie gern hätt ich das als Kind auch gekonnt.
 

Im Klassenzimmer angekommen fällt mir auf, dass Joeys Platz nicht mehr leer ist. Ein neuer Schüler sitzt dort und sieht sich unsicher um. Ich merke, dass sich meine Augen gefährlich verengen. °Was hast du dort verloren! Dieser Platz gehört Wanwan!° sofort bin ich gereizt, lasse mich aber still an meinem Platz nieder, von wo ich den neuen weiter aus den Augenwinkeln beobachte. Sein Sandfarbenes Haar und die violetten Augen wirken seltsam zu seiner dunklen Haut. Vielleicht ein Austauschschüler oder ein Zugezogener.

Yugi und Co. Stehen keine fünf Minuten nach ihren Erscheinen auch schon um den neuen herum und schließen Freundschaft. Fällt ihnen denn gar nicht auf, wo er sitzt?
 

Frau Higashi betritt die Klasse, ein Stühlerücken ist zu hören, dann ist es ruhig. Sie wirft einen verdutzten Blick über ihre Brillenränder auf den Neuen und nimmt einen Zettel zur Hand. "Marik Ishtar aus Ägypten?" fragend sieht sie ihn an und er nickt schüchtern

"Ja. Bitte entschuldigen. Mein Japanisch noch nicht so gut." Bringt er leise heraus.

"Kein Problem. Du kannst auch dort sitzen bleiben, der Platz wird wohl nicht mehr besetzt werden." Fügt sie hinzu und ich koche fast über. °Eins, zwei, drei, vier....° als ich bei einhundert geendet habe, weiß ich, dass sei eigentlich Recht hat. Jetzt erinnert hier nichts mehr an Joey. Kein freier Platz macht uns bewusst, dass einer fehlt. Ich werde es trotzdem nie vergessen. Seine Tollpatschigkeit und seine Streitgefechte mit mir gehen mir furchtbar ab. Gelangweilt sitze ich jeden Tag hier, höre dem sinnlosen Gequatsche zu, schreibe eine Eins nach der anderen und kann es kaum abwarten, bis die Schulglocke zum Schulende ertönt.
 

Um fünfzehn Uhr komme ich endlich in meiner Firma an und steige in der Tiefgarage in den Fahrstuhl, der mich in den zweiunddreißigsten Stock bringen wird. Dort finde ich ein Schreiben des Staatsanwaltes vor.
 

/Sehr geehrter Mr. Kaiba.
 

Hiermit muss ich Ihnen mitteilen, dass Mr. Maori´s Haftstrafe vom Gericht Domino nach vier Wochen zur Bewährung ausgesetzt wurde. Die Geldbuße von einhunderttausend Dollar wird er in Raten abzahlen. Das unterschlagene Geld wurde mittlerweile sichergestellt und an Ihr u.g. Konto überwiesen.

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Bei eventuellen Rückfragen können Sie mich unter o.g. Telefonnummer mit der Durchwahl (-134) erreichen.
 

Mit freundlichen Grüßen

Kogoro Hamato

Dipl. Staatsanw. /
 

Aha. Also läuft der Kerl wieder draußen rum... °Ich werde ein Rundschreiben an sämtliche Niederlassungen der Kaiba Corp. Schreiben. Maori wird nie wieder für mich arbeiten.°
 

Joey´s Sicht
 

Heute in der Schule dachte ich echt, mich trifft der Schlag! Da sitzt wer fremdes auf MEINEM Platz! Dort, wo ich seit etlichen Wochen sitze und lerne! Man mag es kaum glauben! Ich tu´s nicht. Sogar Seto ist verärgert, weil es keinem etwas auszumachen scheint. Das spüre ich. Und ich bin auch irgendwie sauer.

Kurz darauf ist meine alte Clique da und schließt sofort Bekanntschaft. Marik Ishtar heißt der Typ und kommt aus Afrika. Aus Ägypten genauer gesagt. °Was will der denn hier?°

Marik erklärt, dass er mit seiner Schwester hierher ziehen musste, weil die vom Städtischen Museum Domino engagiert wurde.

Man merkt sofort, wenn der mal auftaut, dann ist er ein Witzbold sondergleichen. Er kabbelt schon jetzt mit den anderen herum... °Aber ich war doch immer der Clown in unserer Gruppe°. Schmerzhaft wird mir bewusst, dass ich immer mehr ersetzt werde. Das tut weh.

Schluckend und wie ein geprügelter Hund schleiche ich zu Seto hinüber und kauere mich auf dem freien Platz seines Doppeltischs an die Wand.
 

Heute gehe ich nicht einmal mehr in den Pausen zu meinen früheren Freunden. Auch aus dieser Entfernung sehe ich, wie viel Spaß sie mit dem hellhaarigen Ägypter haben und ich höre jetzt sogar Yamis Stimme heraus. Er unterhält sich mit Marik auf Ägyptisch. Anscheinend hat der Milleniumsgeist einen Gleichgesinnten getroffen.
 

Doch dann fällt mir etwas auf und ich rucke herum. Warum zeigt er sich dem eigentlich gleich beim ersten Treffen?!? Bei mir, als Yugis bester Freund, haben sie lang gewartet, bis sie mir davon erzählten. Und noch länger hat es gedauert, bis sie sich so verwandelt und gegeben haben, dass wir es genau mitbekamen.

Traurig drehe ich mich wieder um und blicke in die blauen Augen, die jetzt den gesamten Inhalts meines Lebens, wenn man es denn so nennen kann, bedeuten und ich resigniere °Wird Zeit, dass ich das alte hinter mir lasse. Es wird sich ja doch nicht mehr so fügen, wie früher.°
 

Später sind wir in Setos Büro und ich überfliege den Brief des Staatsanwaltes, der auf seinem Schreibtisch liegt. Er sitzt vor dem PC und erstellt ein Rundschreiben, damit Maori nicht noch einmal die Chance bekommt, in seiner Firma Fuß zu fassen.

Heute scheint ein langweiliger Tag zu werden und ich lasse mich an der Fensterfront in der Sonne nieder. Wir haben Anfang Juni und draußen ist es schon richtig sommerlich. Der vorhergesagte Regen ist nicht eingetreten. Im Gegenteil. Die Sonne strahlt vom fast wolkenlosen Himmel und ich genieße die Wärme. Die Vögel fliegen an den Fenstern vorbei und ich verspüre Lust mit ihnen zu fliegen. Nach einem Seitenblick auf Seto lasse ich mich durch die Glasfront fallen und spüre den imaginären Wind auf meinem Gesicht. Schwerelos lasse ich mich treiben und bin das erste Mal seit langem mit mir alleine. Ohne Seto. Nach einer halben Stunde sehe ich schräg unter mir das Freibad und ich gehe neugierig tiefer.
 

Das hätte ich lieber bleiben lassen sollen. Denn mein alter Freundeskreis und mein Ersatz laufen lachend über die Wiese auf das beheizte Becken zu. Dann fällt mir etwas auf. Ein riesiges Tatoo nimmt fast seinen gesamten Rücken ein. Neugierig schwebe ich näher heran und erkenne Hieroglyphen, Flügel und andere seltsame Symbole. Und die drei legendären Götterkarten!?!
 

"Hei, Grabwächter! Lust auf ne Wasserschlacht?!?" ruft Yami dem Blonden zu und der antwortet lachend, aber mit hörbaren Respekt in seiner Stimme "Aber immer gerne, mein Pharao!"

"Deswegen hat Yami sich ihm gezeigt. Er weiß es! Ich Rindvieh!" Meine Hand landet klatschend an meiner Stirn. Yami tut nie etwas ohne Grund, ich hätte es besser wissen sollen.

Erleichtert mache ich mich auf den Weg zurück zu Seto. Vielleicht werd ich doch nicht so einfach ersetzt...

Kapitel 12

Kapitel 12
 

Seto´s Sicht
 

Irgendwie ist heute nicht so ganz mein Tag...

Kaum im Büro angekommen, kipp ich mir den Kaffee über die Hose, der PC stürzt ab, die Sekretärin klemmt sich den Finger im Kopierer ein und muss zum Arzt...

An meinem Finger lutschend, der vorhin in den Tacker gekommen ist, trete ich aus dem Toilettenraum und gehe wieder zurück zu meinem Büro. So viel Pech hatte ich ja schon ewig nicht mehr. Es ist als ob der heutige Tag verhext wäre.

Meinen Gedanken nachhängend greife ich mit meiner linken Hand zur Türklinke, als ich besagte Türe auch schon an der Stirn kleben habe.

"Auaaahh!" fluchend gehe ich zu Boden und sitze, wahrscheinlich total peinlich anzusehen, mit einem Finger im Mund und der anderen Hand an der Stirn auf dem blauen Teppich.

"Oh, Mr. Kaiba! Das tut mir leid! Wirklich!"

"Mrs. Togashi! Sind Sie auf der Flucht?!?" mir brummt der Schädel und ich kann gar nicht so laut sein, wie es gern möchte. Diese Blondine, mit der meine Sekretärin die ganze Zeit tratscht, nervt mich tierisch

"Oh, nein Mr. Kaiba. Ich wollte Ruyi etwas fragen, aber sie ist nicht da."

"Miss Mitsuki ist beim Arzt. Sie hatte einen kleinen Unfall mit dem Kopierer.... Oh, Mrs. Togashi, ich sollte sie beim Wachdienst einteilen. Mit dem Schwung schlagen Sie jeden Einbrecher in die Flucht."

Sie hält mir lächelnd die Hand hin und ich lasse mir von ihr aufhelfen

"Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee wäre, Mr. Kaiba. Ich habe bestimmt wesentlich mehr Angst vor den Einbrechern als die vor mir. Geht es wieder? War wirklich keine Absicht"

"Schon gut." Ich winke ab und wanke in mein Büro zurück, wo ich mich erstmal auf die Couch fallen lasse und die Beine hochlege. °Erstmal entspannen. Mit dem Brummschädel bekomm ich jetzt sowieso nichts auf die Reihe°
 

Nach einiger Zeit merke ich ein wohliges Gefühl und mir geht es gleich besser. Seltsam. "Vielleicht sollte ich heute früher Schluss machen und nach Hause fahren..." murmle ich leise vor mich hin

Mein Kopf hat sich mittlerweile beruhigt und ich stehe vom Sofa auf, gehe zu meinem Schreibtisch, um noch etwas Ordnung zu schaffen, bevor ich den PC abschalte, mir ein paar Akten kralle und das Büro verlasse.

Miss Mitsuki lasse ich einen Zettel da, auf dem steht, dass ich früher nach hause gefahren bin und nur bei wichtigen Sachen gestört werden will.

Mir mit meiner linken Hand immer noch über die Stirn reibend, stehe ich im Fahrstuhl und betrachte in den Spiegeln die kleine Beule, die sich dort bildet. "Na klasse. Dann werd ich zuhause mal nach nem Eisbeutel suchen... Nicht, dass demnächst die Schlagzeile "Seto Kaiba im eigenen Büro K.O. geschlagen" in den Zeitungen auftaucht"

°Was tue ich hier eigentlich? Fange ich schon an, Selbstgespräche zu führen?°
 

Der Fahrstuhl lässt den leisen Gong ertönen und ich betrete die dunkle und kühle Tiefgarage. Mit der Fernbedienung lasse ich das Piepsen der Zentralverriegelung ertönen und ich öffne die Tür des SLK. Doch bevor ich mich auf den Sitz fallen lassen kann, passiert etwas, dass mich erneut an meinem Verstand zweifeln lässt.
 

Joey´s Sicht
 

Auweia. Anscheinend ging meine "Freizeit" auf Setos Kosten, denn als ich nach zwei Stunden wieder da bin, liegt er total fertig auf der weißen Couch in seinem Büro und döst. Den rechten Zeigefinger im Mundwinkel und die linke Hand auf die Stirn gepresst sieht er irgendwie niedlich aus. °Niedlich?!?!!!° Ich streiche ihm über seine malträtierte Stirn und sein Gesichtsausdruck entspannt sich. Auch wenn ich ihn nicht wirklich berühren kann, wenn er nicht in Gefahr ist, so scheint er diese Scheinberührungen doch irgendwie zu spüren.
 

"Vielleicht sollte ich heute früher Schluss machen und nach Hause fahren..." murmelt er leise und steht von der Couch auf.
 

"Gute Idee, Alter. So wie du aussiehst, bringst du eh nichts mehr auf die Reihe" grinse ich breit und sehe ihm dabei zu, wie er Ordnung schafft und schließlich Richtung Fahrstuhl abrauscht.

Im Fahrstuhl steht er vor den Spiegeln und betrachtet seine Stirn, auf der sich eine kleine Beule gebildet hat "Na klasse. Dann werd ich zuhause mal nach nem Eisbeutel suchen... Nicht, dass demnächst die Schlagzeile "Seto Kaiba im eigenen Büro K.O. geschlagen" in den Zeitungen auftaucht" brummelt er vor sich hin und ich breche in schallendes Gelächter aus

"Mann, Kaiba! Ich wusste gar nicht, dass du so nen geilen Humor hast! Ich liebe diesen Sarkasmus!!!" breit grinsend wische ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln, als wir schließlich die "Gewölbe" des Kaiba Corp.-Towers betreten.

Seto betätigt den Schlüssel und auf einmal wird mir seltsam flau im Magen. Wobei, flau gar kein Ausdruck mehr ist. Ich habe das Gefühl, als würde ihn eine eiskalte Faust zusammendrücken. "Scheiße! Irgendwas ist hier verdammt am Arsch!" fluchend haste ich auf das Auto zu und nur einen Wimpernschlag später habe ich das Kästchen am Wagenunterboden bemerkt, dass da eindeutig nichts verloren hat. Ich fange an zu zittern °Was mach ich nur jetzt?°
 

Seto öffnet die Tür und will sich auf den Sitz fallen lassen und die einzige Chance, ihm davor zu bewahren zerfetzt zu werden, ist es, ihn einfach wieder hinauszubefördern. Meine eigene Angst gibt mir Kraft und Seto landet im hohen Bogen vor dem SLK. Schnell trete ich nach seinem Aktenkoffer, der jetzt am Boden liegt und befördere ihn zurück in den Fahrstuhl, welcher nur wenige Meter entfernt immer noch offen steht.

Seto bleibt der Mund offen stehen "Ich glaub, ich muss doch mal zum Arzt" murmelt er und schaut noch mal zwischen dem SLK und dem Aktenkoffer hin und her. Er rappelt sich auf und geht los, um seinen Koffer zurückzuholen.
 

°Verdammt. Wie bekomme ich ihn dazu, nicht einzusteigen?!?° Dann kommt mir endlich eine Idee. Mir wird nichts passieren, ich bin ja nicht mal real. Gespannt warte ich, bis Seto in der Kabine steht und drücke mit einem Fingerzeig den Knopf, der die Türen verschließt. Ein empörter Aufruf des Drachen kann ich noch vernehmen und dann lege ich all meine Kraft auf den Fahrersitz, unter dem die Mechanik angebracht wurde.

Sekunden später zerreißt eine gewaltige Explosion den SLK und die umstehenden Autos. Eine undurchdringliche Rauchwolke füllt die Parkebene aus und Flammen schlagen empor, was die Sprinkleranlage auslöst, welche die Flammen zischend verlöschen lässt.
 

Geschockt stehe ich in dem Chaos und besitze wahrscheinlich als einziger Mensch die ungetrübte Erfahrung, wie es ist, mitten in einer Explosion zu stehen. Meine Beine fühlen sich an wie gekochte Spaghetti und ich schwebe durch die Fahrstuhltüre zu Seto hinein. Der sitzt mit kreidebleichem Gesicht an der hinteren Wand am Boden und starrt total geschockt auf die nach innen gedrückte Metalltüre. Er zittert und sein Brustkorb hebt und senkt sich schnell und flach. Er hyperventiliert. Unendlich erleichtert darüber, dass ihm nichts passiert ist, lasse ich mich neben ihm nieder und kann nicht anders, als ihn zu umarmen. Sofort wird er ruhiger und er schließt kurz die Augen. Seine Atmung beruhigt sich und sogar ein wenig Farbe kehrt in seine Wangen zurück.

Dann lasse ich ihn los und er steht auf. Auch wenn ich weiß, dass er mich nicht sieht oder wirklich spürt... Irgendwas scheint da zu sein. Irgendwie nimmt er mich trotzdem wahr.
 

Er tastet die Schiebetüren ab und versucht sie auseinanderzudrücken, doch sie sind verkeilt. Und der Fahrstuhl kann deswegen auch nicht wieder hinauffahren. Resigniert drückt Seto den Hilfebutton und sofort ertönt eine männliche Stimme aus dem Lautsprecher. "Sicherheitsdienst, wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

"Keno, hier Kaiba. Ich ... ähm... Am besten sehen Sie sich auf Ihren Überwachungsmonitoren die Tiefgarage an. Ich glaube, hier werden Aufräumarbeiten notwendig sein.... Und ich stecke hier im Aufzug fest."

"Mr. Kaiba! Die Tiefgarage? Aber warum.... Oh Scheiße!"

"Sie sagen es. Könnten Sie sich bitte beeilen, mich hier rauszuholen?"

Ich merke, dass seine immer noch ruhige Stimme anfängt, vor Panik zu zittern und ich lege ihm wieder die Hand auf die Schulter "Hey, ist doch alles gut. Dir ist nichts passiert. Und es wird dir nichts geschehen, solange ich da bin"

"Bin schon unterwegs, Mr. Kaiba. Soll ich die Polizei verständigen?"

"Ja. Bitte. Dieses Mal sollen die ruhig herkommen und sehen, was ihre verdammte Bürokratie angerichtet hat. Ich habe nämlich irgendwie einen Verdacht, wer das gewesen sein könnte..."

"Meinen Sie Maori?"

"Ja... Keno, bitte. Ich will hier raus!"

Ok, jetzt schlägt die Panik doch durch, denn die ersten Rauchschwaden kriegen durch die Ritzen in den Innenraum und Seto fängt wieder an zu zittern. Der Schock scheint tiefer zu sitzen, als ich erst angenommen hatte.
 

Nach etwa zehn Minuten knirscht die Schiebetüre und gleitet auseinander. Zum Vorschein kommt ein mit einer Atemmaske bestückter Keno, der dem am Boden kauernden Seto eine zweite Maske sofort überzieht. Der krallt sich in die Jacke des Sicherheitschefs und lässt sich nach draußen führen, ein Krankenwagen ist bereits da und nimmt meinen Drachen in Empfang. Die Beruhigungsspritzen beginnen bald zu wirken und endlich kann auch ich etwas zur Ruhe kommen. Es ist vorbei....
 

Nachdem die Überwachungsbänder ausgewertet waren, wurde festgestellt, dass Maori wirklich der Attentäter war und er wurde erneut eingebuchtet. Dieses Mal aber nicht auf Bewährung freigelassen, sondern für mindestens zwanzig Jahre weggesperrt. Versuchter Mord stand auf der Anklageschrift.
 

Nach einigen Tagen war Seto wieder fit, aber eine gewisse Unruhe in geschlossenen Räumen war ihm geblieben. Aber er lebt. Er lebt, weil ich da war. Ein schönes Gefühl...

Kapitel 13

Kapitel 13
 

Seto´s Sicht
 

*Rrrrrrrrring*

Ich stelle den nervenden Wecker aus, es ist Sonntag und trotzdem darf ich nicht ausschlafen. °Quatsch, eigentlich will ich ja gar nicht ausschlafen.° Mit Schwung springe ich aus dem Bett, ziehe die Vorhänge zur Seite und öffne die Terrassentüre. Es ist Juli und wir haben erst acht Uhr morgens, aber es sind bestimmt schon über zwanzig Grad da draußen. Der Himmel leuchtet Blau und die Sonne wärmt den letzten Morgentau weg.

Nach meiner Morgentoilette ziehe ich mir eine weiße Dreiviertelhose und ein lockeres blau gemustertes Hemd an. Dann gehe ich zwei Zimmer weiter.
 

"Guten morgen, mein Tenshi. Na, freust du dich schon auf den Tiergarten?" nachdem ich auch hier die Fenster geöffnet habe blicke ich zärtlich auf den Blondschopf hinab, der in dem Bett liegt und seine Augen halb geöffnet hat. Das warme Braun schimmert durch, aber sie sehen mich nicht an. Starren einfach ins Leere. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und mich stört es nicht mehr. Seit Joey hier bei mir ist, nenne ich ihn eigentlich nur noch meinen Engel. Ich habe mir eingestanden, dass ich mich in ihn verliebt habe, aber er wird es wahrscheinlich nie erfahren.
 

Vor vier Monaten war der Unfall und er ist mittlerweile aus dem Tiefschlafkoma aufgewacht. Allerdings sagen die Ärzte, dass er in einem Stadium des so genannten Wachkomas liegt. Das heißt, dass der Körper sich zwar ab und zu bewegen kann, aber nicht bewusst auf äußere Einflüsse reagiert. Die Chancen, dass mein kleiner Engel irgendwann wieder aufwacht, werden immer geringer, das macht mich traurig, aber ich habe ihn hier bei mir. Ich darf mich um ihn kümmern und ich tue es gern.
 

Vorsichtig nehme ich ihn hoch und setze ihn in seinen Rollstuhl, schnalle den Gurt um seine Hüfte, damit er nicht herausrutscht. Nachdem auch Joey seinen allmorgendlichen Besuch im Bad hinter sich hat, begeben wir uns in die Küche, wo auch schon Mokuba auf uns wartet.

"Guten Morgen, großer Bruder! Ich freu mich so auf heute!" ruft er fröhlich und hoppelt quer durch die Küche um mir und auch Joey einen gutem Morgen Kuss zu geben.

"Guten Morgen, Joey. Du freust dich doch genauso wie ich, stimmts?" lacht der Kleine und ist schon auf den Weg zurück zum Küchentisch um seinen Kakao zu trinken.
 

Ja, auch er spricht mit dir, mein Tenshi. Ich habe ihm darum gebeten, so normal wie möglich mit dir umzugehen. Weil niemand weiß, ob du dein Umfeld nicht doch mitbekommst, kann ich den Gedanken nicht ertragen, wie schlimm es für dich sein würde, als Gegenstand behandelt zu werden. Liebvoll streiche ich dir durch dein blondes Haar und schiebe dich an den Esstisch.
 

Joey´s Sicht
 

Dieser nervige Wecker! Aber ich hüpfe genauso schwungvoll vom Bett wie Seto. Allerdings nicht zur Seite sondern senkrecht nach oben, weil er sonst wieder einmal genau durch mich durchgejumpt wäre. Ausgiebig strecke ich mich, meine Flügel werden genussvoll ausgeschüttelt und wieder angelegt.
 

Unglaublich ja, aber seit einiger Zeit habe ich Flügel. Keine Ahnung wieso, aber ich glaube sie sind da, seit Seto mich Tenshi nennt. Seinen Engel. Darüber habe ich mich so gefreut, dass meine Gedanken mir anscheinend Flügel verpasst haben.
 

Seto sieht in seinen sommerlichen Klamotten einfach zum Anbeißen aus und auch ich beschließe mich heute sommerlich zu kleiden. Ähnlich wie mein blauäugiger Drache, wie ich ihn manchmal zärtlich nenne, aber doch eher in meinen Farben. Schwarze Dreiviertelhose und ein Rotgemustertes Hemd.
 

Dann folge ich ihm in mein Zimmer und sehe lächelnd zu, wie er mich begrüßt und mich für den heutigen Tag fertig macht.

Mein Körper ist schmal und blass geworden. Der kleine Schlauch, der aus der Nase kommt geht über meine Wange und verschwindet hinter dem Ohr. Über diesen Schlauch wird mein Körper künstlich ernährt. Seto setzt ihn in den Rollstuhl und eine halbe Stunde später sitzen wir in der Küche beim Frühstück. Die beiden futtern frische Brötchen, mein Schlauch wurde an einen Tropf angeschlossen. Ich bewundere beide, dass sie sich davor nicht ekeln und ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, dass sie versuchen, so normal wie möglich mit mir umzugehen. Sie wissen nicht, dass ich hier so herumgeistere und alles mitbekomme.

Nachdem der Tropf leer ist, nimmt Seto ihn ab und wir werden von einer Limousine in den Tiergarten gefahren.
 

Draußen hat es mittlerweile um die fünfundzwanzig Grad, dabei haben wir erst zehn Uhr. Ganz hibbelig betrete ich zum ersten Mal einen Tiergarten und sehe mich neugierig um. Der Tiergarten ist von einem weitläufigen Wald umgeben und die Bäume sorgen für eine angenehme kühlende Atmosphäre. Eine Sandsteinmauer umgibt das Gelände und als wir durch das gusseiserne Tor treten, blickt ein Sandsteinlöwe auf uns herab. Gleich nach den Toren sind kleine Geschäfte die Andenken verkaufen. Tierfiguren, Pfauenfedern, T-Shirts, Hüte, Mützen, Naschereien, Poster, Postkarten das ganze Pipapo.
 

Gegenüber befindet sich das erste Gehege. Kängurus hüpfen umher und Emus und stolzieren da drin herum. Staunend betrachten Mokuba und ich die exotischen Tiere. Ein Stück weiter auf der rechten Seite ist ein kleines Affenhaus mit Totenkopfäffchen. Über Seile und Äste hangeln sie sich sogar über den Fußweg der Besucher auf eine kleine Insel hinüber. Direkt hinter dem Affenhaus ist das Gehege der Giraffen und gerade eben läuft eines der riesigen Tiere an der Umzäunung vorbei.

Ich kann richtig spüren, wie ich anfange zu strahlen und laufe dorthin, um mir dieses beeindruckende Geschöpf näher zu betrachten. Kurz darauf ist auch Mokuba neben mir und winkt seinem Bruder zu, der natürlich langsamer nachkommt und meinem Körper im Rollstuhl vor sich herschiebt.

"Das ist so klasse, Seto! Schau doch mal, wie groß die sind!"

Seto lächelt seinen Bruder an und sieht kurz in meine Richtung, sein Gesicht nimmt einen verträumten Ausdruck an und blickt dann zu meinem Körper im Rollstuhl. Etwas verdutzt nehme ich das wahr, vergesse es aber gleich wieder, weil wir dann weiterlaufen. Dort ist die Voliere der Papageien. Lautes Geschrei der kunterbunten Vögel hallt durch die warme Morgenluft, als Seto und Mokuba die Schreihälse links liegen lassen. Dann kommen wir zu den Affen. Lachend lehne ich mich über die Brusthohe Sandsteinmauer und sehe den Tieren bei ihren Verfolgungsjagden zu. Einige der Tiere tragen kleine mit sich herum, Halbwüchsige springen von Baum zu Baum. Sogar Seto muss lachen, als er sieht, wie sich ein Winzaffe mit dem Chef des Rudels um einen Apfel streitet. Er steht neben mir und ich betrachte ihn, als er sich zu meinem Körper hinabbeugt und ihm ins Ohr flüstert, was es hinter der Mauer zu sehen gibt. Ein lauter Seufzer meinerseits und er richtet sich wieder auf, sieht irgendwie verwundert in meine Richtung.
 

Als eine lärmende Schulklasse naht, ergreifen wir jedoch die Flucht nach vorne und gehen den Weg weiter an einem weiteren Affengehege vorbei und kommen auf einem größeren Platz. Links von uns ist das Gorillagehege und das alte Affenhaus. Dort drin sehen wir Schimpansen und auch OrangUtans. Viele kleine Aquarien sind in einer Seitenwand eingelassen und wir bestaunen die bunten Fischchen, Anemonen, Schildkröten, Piranhas und Seesterne.

Als wir vor den Seepferdchen stehen bleiben, streiche ich Seto über den Rücken, merke wie er erschauert. Seepferdchen... Im Japanischen heißen sie Kaiba. Nach einer alten japanischen Sage sind Seepferdchen verlorene Drachenkinder. °Ach mein Drache, ich wünschte ich könnte dir genauso sagen, wie sehr ich dich mittlerweile liebe. Du sagst mir das fast jeden Tag und doch kann ich dir nicht antworten...° traurig verlasse ich das Affenhaus und die beiden Kaibabrüder folgen mir kurze Zeit später.

Auf dem Platz vor mir stolziert ein Pfau mit aufgeschlagenen Federrad und da mich das Tier nicht sehen kann, gehe ich darauf zu, um es mir genau anzusehen. Doch der große Vogel ergreift schreiend die Flucht und ich bleibe perplex stehen. °Konnte er mich doch sehen?!?°

Ein leises Lachen dringt an mein Ohr und ich sehe Seto mit den Kopf schütteln, ehe er den Rollstuhl seinem kleinen Bruder hinterher zum Delphinarium schiebt.

Kapitel 14

Kapitel 14
 

Seto´s Sicht
 

Mir macht es Spaß, zu sehen, wie sehr sich Mokuba freut. Das Wetter ist herrlich und auch ich betrachte die Tier neugierig. Doch immer wieder sehe ich Joey vor mir. Wie er sich über eine Absperrung lehnt oder mit strahlendem Gesicht vor den Giraffengehege steht. Nur einen winzigen Moment lang und ich blicke auf ihn hinunter, wie er regungslos in seinem Rollstuhl sitzt. Wahrscheinlich wünsche ich mir so sehr, dass er ganz normal mit uns in den Tiergarten gehen könnte, dass ich mir diese Bilder einbilde. Aber so oft?

Ab und zu hatte ich das auch schon bei uns zuhause. Dann sehe ich ihn auf dem Balkongeländer sitzen und in den Himmel sehen. Oder im Garten unter einem Baum stehen mit der Hand auf dem Stamm. Seltsam, war er doch nie bei uns in der Villa. Jedenfalls nicht, um ihn in diesen Situationen bereits gesehen zu haben.
 

Als wir im Affenhaus bei den Aquarien stehen bleiben und die Seepferdchen durch das Wasser vor mir zu schweben scheinen, läuft mir ein warmer Schauer über den Rücken. Es fühlt sich, wie eine streichelnde Hand an. Die Seepferdchen. Kaiba. Wie mein Name. Zwar nicht von Geburt an, aber mein Name. Erst vor wenigen Jahren habe ich von dem alten Märchen gelesen, dass die Seepferdchen verlorene Drachenkinder seien. Und dass, wo ich meinen Blue Eyes White Dragon so liebe. Seltsame Zusammenhänge und als ich Mokuba davon erzählt habe, hat er gestrahlt und gefragt, ob er das in seinem Aufsatz für die Schule schreiben dürfte. Dort hatten sie das Thema alte Geschichten und natürlich durfte er. Mit einer Eins kam er damals nach hause und hat über das ganze Gesicht gestrahlt. Er war ein Seepferdchen und ein verlorenes Drachenkind.

Kinder haben so viel Phantasie und er geht jetzt oft schwimmen. Er ist gut und sein Trainer will ihn bald bei Wettkämpfen starten lassen. Ich habe nichts dagegen, bin eher froh, dass er ein Hobby hat.
 

Wir gehen wieder ins Freie und ich sehe diesen eingebildeten Pfau auf dem Platz stehen. Und wieder sehe ich Joey vor mir, wie er auf den Pfau zugeht um ihn zu streicheln. Der Pfau ergreift schreiend die Flucht vor ihm und Joey bleibt mit verdattertem Gesicht stehen. Ich muss lachen und gehe hinter Mokuba her zu dem Delphinarium. Dort angekommen sehen wir, dass die nächste Vorstellung erst in einer Stunde ist. Und die darauf folgende erst wieder um dreizehn Uhr.

Also schlendern wir weiter, an den Hirschen und Flusspferden vorbei. Kommen an den großen Seen mit den Schwänen, exotischen Enten, Reihern, Pelikanen und Gänsen entlang zu den farbenprächtigen Flamingos.

Und immer wieder kommt der Bummelzug an uns vorbei, in dem strahlende Kinder sitzen und herauswinken. Mokuba sieht mich bettelnd an. "Du müsstest alleine fahren, Mokuba. Ich kann Joey nicht alleine lassen."

"Bitte, ich fahr auch nur einmal mit. Einmal vor zum Giraffenhaus und wieder hierher zurück. Versprochen."

Als ich nicke, freut er sich noch mehr und springt die ganze Zeit um uns herum.

Wir laufen weiter zu den Zebras, neben denen auch der "Bahnhof" für den Bummelzug ist und Mokuba wartet dort auf den nächsten. Joey und ich gehen ein paar Meter weiter und setzen uns in den Halbschatten. Die beiden großen Kamele, die bei den Zebras mit im Gehege sind sehen uns aus halboffenen Augen und mit herabhängenden Unterlippen an. Irgendwie erinnern die mich an diesen Speichellecker Toya...

Zwanzig Minuten später ist Mokuba wieder da und wir wandern den Hügel hinauf. Dort sehen wir die neue Anlage der Pinguine, Eisbären und Seelöwen. Unter dem Eisbärengehege kann man durch einen Tunnel gehen und durch Plexiglasscheiben den gefährlichen Bären beim Schwimmen zusehen. Weiter geht es an den Raubtieren vorbei. Die Löwen, Tiger und Braunbären halten jedoch alle ihren Mittagsschlaf und es ist nicht wirklich viel los. Die Greifvögel sind auch nicht wirklich aufregend, erst als wir bei den Schneeleoparden vorbeikommen bleibe ich verzaubert stehen. Wie wundervoll. Ihr hellgrauer getupfter Pelz, der elegante Gang und der wilde Blick, mit dem sie uns mustern. Das neue Gehege ist einfach über ein Stück Wald gespannt worden. Die großen Sandsteinfelsen und auch die Bäume wurden einfach stehen gelassen und sind nun Bestandteil der großzügigen Voliere.

Immer wieder sehe ich Joey vor mir, wie er lachend und begeistert durch den Tiergarten hoppelt. So sehr wünsche ich mir, dass er gesund wäre.

Schließlich gehen wir den Berg wieder herunter, sehen noch die Elefanten, Büffel und Nashörner, bevor wir uns wieder dem Delphinarium nähern.
 

Wir haben kurz vor eins und kommen gerade noch rechtzeitig zur nächsten Vorstellung.

Ganz oben auf der Tribüne stelle ich Joey Rollstuhl ab und setze mich zusammen mit Mokuba daneben. Die Show fängt mit den Seelöwen an. Erstmal zwei Weibchen. Die Vorführung gefällt mir. Keine stumpfsinnigen Kunststückchen, sondern es werden damit die körperlichen Besonderheiten der Meeressäuger ganz genau vorgestellt und gezeigt. Dann kommt ein Seelöwenmännchen. Mann ist der riesig! Wenn der sich aufstellt, überragt er sogar mich mit meinen fast zwei Metern. Krass.

Dann endlich kommen die Delphine und ein Raunen geht durch die Menge, als sie ihre ersten eleganten Sprünge zeigen. Hier wieder das gleiche wie bei den Seelöwen. Der Körperbau und die Fähigkeiten werden genau erklärt und am Ende wird auf eine Spendenaktion hingewiesen, damit das Delphinarium ausgebaut werden kann und "Flipper" auch ein Freiluftgewässer bekommt.

Der Hundeblick von Mokuba folgt natürlich auf dem Fuße und ich übergebe, nachdem sich die Menschen nach der Show verzogen haben, einem der Trainer einen Scheck über 10.000 Dollar. Das zahle ich mal so nebenher aus der Portokasse. Der Trainer bedankt sich überschwänglich, ich winke ab und gehe wieder zu Joey und Mokuba zurück. Dann berührt mich jemand bei der Schulter und der Trainer fragt, ob ich vielleicht mit dem jungen blonden Mann eine Delphintherapie probieren möchte.

Da ich nicht genau weiß, was ich mir darunter vorzustellen habe, drückt er mir einen Hefter in die Hand und meinte, dass ich ruhig anrufen könne.
 

Eine halbe Stunde später, um zwei T-Shirts, eine Pfauenfeder, fünf Postkarten reicher und vierzig Dollar "ärmer" hält die Limousine vor uns und wir fahren wieder nach hause.
 

Joey´s Sicht
 

Man, der Tiergarten war echt klasse. Super! Als wir nach hause kamen, beschloss Seto, dass es an der Zeit wäre, für ein bisschen Ruhe im Garten.

Freudig flattere ich in den Garten hinaus und setze mich an den großen Gartenteich. Mein Körper liegt schon auf einer Decke unter dem Sonnenschirm und wenig später kommen Mokuba und Seto, der kühle Getränke auf einem Tablett trägt und diese dann auch auf dem weichen Gras abstellt. Viel gesprochen wird nicht, Mokuba legt sich zu meinem Körper auf die große Decke und ist bald eingeschlafen. Seto legt sich auf den Bauch und liest ein Buch, das er mitgebracht hat. Und auch ich lehne mich ein wenig zurück und genieße die friedliche Stimmung.
 

Seto greift nach seiner Fanta und ich spüre eine Unruhe in mir. Mittlerweile weiß ich genau, was diese Unruhen bedeuten und finde sofort, was mich stört. Eine Wespe schwimmt in dem Glas und Seto sieht sich nicht, konzentriert sich nur auf sein Buch.

"Sorry, Alter. Das muss jetzt sein" Entschuldige ich mich schnell und zwicke ihn in die Hand, so dass er das Glas erschrocken loslässt

"Was zum!?! Oh!" bemerkt er und schüttet die restliche Fanta in den Gartenteich. "Danke, Tenshi" flüstert er leise und ich sehe ihn erstaunt an
 

"Soso. Hast du mittlerweile auch gemerkt, dass du nen Schutzengel hast, mein Seepferdchen?" grinse ich und lege mich wieder gemütlich hin...
 


 

Es ist still im Haus, Mokuba schläft bereits und Seto sitzt an die Rückseite seines Bettes und liest wieder in seinem Buch. Eine melancholische und doch friedliche Stimmung macht sich in mir breit und ich gehe durch die offene Balkontür hinaus. Draußen ist es noch immer wunderbar warm, die Sterne glitzern, genau wie das Häusermeer direkt unter uns. Domino City. Von hier oben hat man einen wunderbaren Ausblick über die ganze Stadt. Am Horizont verschwindet gerade das letzte Abendrot, der Vollmond scheint strahlend hell vom klaren Nachthimmel und die Grillen zirpen ihr Lied. Das ist der erste Vollmond, den ich in meiner jetzigen Gestalt sehe, denn in den letzten Monaten war es gerade um die Vollmondnacht immer verregnet oder bewölkt.
 

Ich setzte mich auf die Balkonbrüstung und sehe mir die Sterne an. Sie glitzern vor dem nachtsamtenen Himmel herab und hüllen mich in ihr kaltes Licht.

Lang sitze ich dort draußen und genieße einfach die wundervolle Stimmung um mich herum.

Doch dann Seto schlägt sein Buch zu und stellt es zurück in sein Bücherregal. Anscheinend ist er gerade fertig geworden und ich höre, wie er hinter mir auf den Balkon tritt...

Kapitel 15

Kapitel 15
 

Seto´s Sicht
 

Rückblickend finde ich, dass das ein wunderbar gelungener Tag war. Auch der ruhige Nachmittag im Garten war sehr schön, leider ist morgen schon wieder Montag und eine neue Arbeitswoche beginnt.

Gerade schlage ich das Buch zu, das ich gelesen habe. Das große Buch der Engel. Meine Sekretärin hatte ihres neulich nach Feierabend auf ihrem Schreibtisch liegen gelassen und ich konnte einen Blick hineinwerfen. Es klang sehr interessant, also habe ich es mir auch gekauft. Mittlerweile glaube ich sogar selbst daran, dass ich wirklich von einem Schutzengel begleitet werde. So vielen Unfällen bin ich in den letzten Monaten entgangen. Und oft sind es eigentlich unwirkliche Kleinigkeiten, die mir auffallen. Ein warmer Hauch, wo keiner sein dürfte, ein leises Flüstern, das ich nicht verstehe, Trost, wenn ich traurig bin aber keiner ist hier... Und die Hinweise in der Firma, die ich mir nicht erklären kann, der Vorfall in der Tiefgarage.... Seufzend stelle ich das Buch zurück in das Regal und beschließe noch ein wenig in die warme Nacht hinauszugehen.
 

Als ich durch die Balkontüre trete, stockt mir der Atem.

Mein Verstand sagt mir, dass das eigentlich unmöglich ist, aber...

Dort sitzt ein Engel im Mondlicht. Die weichen Federn der großen silbrig weißen Flügel fließen über das Balkongeländer und liegen auf dem Boden auf. Die hautenge schwarze Hose und das Rotgemusterte Hemd betonen seine Figur und ich traue meinen Augen kaum, denn es ist nicht einfach nur ein Engel der dort sitzt. Sein blondes Haar schimmert im Licht des Vollmondes und die braunen Augen leuchten, während sie die Sterne betrachten.
 

Vorsichtig und langsam nähere ich mich und stelle mich neben ihn an das Geländer. Doch ich habe keine Angst, irgendwie wirkt das hier vertraut.

"Eine wundervolle Nacht, findest du nicht auch, Seto?" fragt der Engel ganz leise und erneut muss ich die Luft anhalten. Das erste Mal, seit über vier Monaten, dass ich seine Stimme höre. Das erste Mal überhaupt, dass sie so ruhig und zärtlich klingt.

"Ja. Eine wundervolle Nacht, mein Tenshi." Antworte ich ebenso leise und wende den Kopf um ihn in die Augen zu sehen.

Ich habe keine Erklärung dafür, aber ich weiß, dass das keine Einbildung sein kann.
 

Joey´s Sicht
 

"Eine wundervolle Nacht, findest du nicht auch Seto?" flüstere ich leise wie so oft und bedauere es, dass er mir nie antworten wird

"Ja. Eine wundervolle Nacht, mein Tenshi." Antwortet mir deine leise Stimme von links...
 

Erschrocken fahre ich herum und sehe in tiefblaue Augen, die mich ansehen. Sie sehen nicht durch mich hindurch. Nein. Sie sehen mich an.

"Aaaahhh!" rufe ich geschockt aus, verliere das Gleichgewicht und falle rückwärts auf den Boden. Zum Glück federn meine Flügel den Sturz ab... Aber das wäre eigentlich sowieso egal gewesen, denn ich verspüre keinen Schmerz mehr ... eigentlich... "aua" .... °Doch! Warum spüre ich Schmerzen?!?°

Überrascht siehst du auf mich hinab und lächelst, bevor du mir die Hand hinstreckst. Zögernd ergreife ich sie und lasse mir hoch helfen. Tatsächlich. Wir berühren uns. Niemand fasst durch den anderen hindurch und ich kann es kaum glauben.

"Bist du es wirklich?" fragst du mich und ich versinke in deinen blauen Augen.

"Warum kannst du mich sehen, Seto? Du konntest mich noch nie sehen. Warum kannst du mich berühren?" ich merke, dass ich total durcheinander bin und ihm scheint es nicht wirklich anders zu gehen. °Irgendetwas läuft hier total falsch... oder total genial?°

Kapitel 16

Kapitel 16
 

Seto´s Sicht
 

Ich muss doch tatsächlich lächeln, als Joey, tollpatschig wie eh und je, vom Balkongeländer kippt und mich geschockt ansieht.

"Bist du es wirklich?" frage ich ihn, als ich ihm aufgeholfen habe, doch er antwortet mir nicht, sonder fängt selbst an mich mit Fragen zu löchern

"Warum kannst du mich sehen, Seto? Du konntest mich noch nie sehen. Warum kannst du mich berühren?"

Selbst etwas durcheinander lege ich meine Hand an seine Wange. Anfassen, bist du wirklich hier, mein Engel? Deine braunen Augen schließen sich entspannt, als ich über dein Gesicht streichle und ich kann nicht anders, als dich einfach in den Arm zu nehmen. Meine Erleichterung, dich so lebendig vor mir zu sehen, ist überwältigend!

Doch wenn ich dachte, du würdest zurückweichen, so wie früher und mich anschreien, hab ich mich furchtbar geschnitten. Du erwiderst sogar die Umarmung und mehr noch. Deine wunderschönen weichen Flügel legen sich auch um mich und hüllen uns ein.

°So Warm... So weich...°

"Warum bist du ein Engel? Du bist nicht tot."
 

Joey´s Sicht
 

"Warum bist du ein Engel? Du bist nicht tot." Fragst du mich und weiß nicht, was ich sagen soll

"Mein Körper ist nicht tot, Seto. Aber er kann meine Seele nicht mehr beschützen. Darum bin ich so, wie ich bin. Und ich bin bei dir. Die ganze Zeit über schon gewesen. Danke, dass du dich so um mich gekümmert hast. Du hast mich damit sehr glücklich gemacht."

"Ich dachte, Engel entstehen aus sterbenden Seelen."

"Ich wäre auch fast gestorben. Aber etwas hat mich zurückgehalten und mir gesagt, dass ich noch eine Aufgabe habe. Und wenn ich diese Aufgabe erfülle, wird alles wieder gut."

"Was für eine Aufgabe?"

"Das darf ich dir nicht sagen. Nur soviel, dass es mit dir zu tun hat, denn ich bin bei dir."

°Mach ihn glücklich° hatte mir das kleine blaue Glühwürmchen vor einiger Zeit befohlen. Aber wie sollte ich dich glücklich machen, wenn ich sah, dass du mich liebst und ich das nie erwidern konnte. Heute Nacht kann ich das.

"Vertraust du mir, Seto?"
 


 

****************************
 

Danke für mittlerweile über 50 Kommis.

Als kleines Dankeschön gibts den Tenshi unter den Charakteren. Oder in meinen Fanarts ;)

*flausch*

Ninale

Kapitel 17

*************
 

Der folgende Songtext is von Nightwish - Wish I had an Angel. Er wurde geringfügig von mir verändert, damit er auch perfekt passt.

Falls jemand das Lied kennt... bitte nicht auf den Sound achten. Der is total unpassend ^^"

Bitte achtet nur auf den Text und vergesst die Melodie. Danke. Und nun viel Spaß beim Lesen. Die Nina
 

*************
 

Kapitel 17
 

Seto´s Sicht
 

„Vertraust du mir, Seto?“ deine raue Stimme an meinem Ohr jagt mir einen Schauer nach dem anderen über meinen Körper und lässt mich aufstöhnen. Ich vergrabe mein Gesicht in deiner Halsbeuge °Wie sehr habe ich mich nach dir verzehrt, Joey.°

„Ja. Ich vertraue keinem mehr als dir, mein Tenshi. Mein Engel.“

„Gut.“ Erwiderst du nur und greifst unter meine Knie und hebst mich hoch. Erstaunt bemerke ich, wie stark du bist. Du bewegst dich auch ganz anders als früher. Nicht tollpatschig. Nein. Grazil und elegant sind deine Bewegungen. Dein Gesicht wirkt irgendwie erwachsener und noch perfekter als ich es in Erinnerung habe. Mein Herz pocht während ich meine Arme um deinen Nacken schlinge, um mich festzuhalten. Aber ich habe keine Angst, dass du mich fallen lassen könntest. In deine Armen fühle ich mich so sicher wie noch nie in meinem Leben.
 

Du legst mich auf mein Bett und küsst mich. Mir wird schlagartig bewusst, dass du alle Liebesbekundungen, die ich dir so oft gemacht habe, gehört hast. Du weißt es… Und du küsst mich so intensiv, dass ich das Gefühl habe zu verbrennen. Mein Glücksgefühl ist zu groß für meinen Körper und bahnt sich in Form von Tränen seinen Weg nach außen.

°Das ist der glücklichste Moment in meinem ganzen Leben°
 

I wish I had an angel

For one moment of love.
 

“Nicht weinen” hauchst du und streichst die feuchten Spuren mit deinem Daumen fort.

„Mein Gott, Joey. Ich liebe dich so sehr. Ich kann es immer noch nicht ganz glauben, dass du wirklich hier bist und…“

„Shhh“ flüsterst du und legst deinen Finger auf meine Lippen. „Nicht jetzt. Ich bin hier, ganz nah. Und ich lass dich nie wieder alleine. Hab keine Angst und lass los. Ich fang dich auf.” Und küsst an meinem Hals entlang...
 

I wish I had you, angel, tonight!
 

Die Geräusche der Nacht dringen herein und ein feiner Schweißfilm bildete sich auf unseren Körpern. °Kann ich mich dir öffnen?... bitte… ja… Bitte fang mich auf.°
 

Deep into a dying day,

I took a step outside an innocent heart.
 

Mit zitternden Fingern beginne ich, die Knöpfe an seinem Hemd zu lösen und es ihm bis über die Schultern herunterzuziehen. „Oh“ sage ich leise, als das Hemd an den Flügeln hängen bleibt. Du lächelst mich an und mit einer kleinen Handbewegung ist das Hemd verschwunden. Mir bleibt der Mund offen stehen

„In meiner Welt ist mit Hilfe meiner Gedanken alles möglich.“ Erklärst du mir lächelnd

„Es ist so dunkel hier. Ich würde dich gerne ansehen“ keuche ich als meine Hand über deine Brust streicht und du aufseufzt. Und wieder machst du eine kleine Bewegung mit deiner Hand und um uns herum erhellen hunderte von Kerzen mein Schlafzimmer, tauchen uns in goldenes Licht.
 

Joey´s Sicht
 

„Wow“ ist alles, was du noch hervorbringst, bevor ich deinen wundervollen Körper weiter mit Küssen bedecke und weiter nach unten wandere. Doch bevor ich mich deiner Hose widmen kann, taucht plötzlich das blaue Glühwürmchen vor mir auf, ich spüre das Licht mehr als ich es sehe.

°Nur wegen dem Vollmondlicht und Setos Glaube an dich hast du heute einen realen Körper. Das wird die einzige Nacht sein. Wenn du ihn heute mit deinem Körper und mit deinem Herz berührst, ihn glücklich machst, ist deine Aufgabe erfüllt. Aber ich muss dir sagen, dass sie einen hohen Preis hat.°

°Und der wäre?° Frage ich in Gedanken, ohne von Seto abzulassen

°Du wirst fallen.°

Ich halte kurz inne und sehe dann auf. Seto bekommt davon nichts mit, ich beschäftige ihn mit meinem Finger, der mit seiner Zunge und seinen Lippen spielt.

°Ich werde ein gefallener Engel sein?° frage ich traurig

°Ja. Du wirst bei Sonnenaufgang in das Leben zurückgegeben, was dich losgelassen hat. Du wirst in deinen Körper zurückgehen°

°In dem ich mich nicht bewegen und niemals mehr erwachen kann….°

°Es tut mir leid. Du hast die Wahl. Entweder du bleibst ein Engel und Seto bleibt unglücklich. Oder du gibst ihm endlich das Glück, dass er so verdient hat und fällst dafür.° Mit diesen Worten verschwand es und ich blicke schluckend zu Seto hinunter.

°Das ist nicht wahr, du Glühwürmchenvieh… Das ist keine Wahl. Ich werde dich glücklich machen, Seto. Das bin ich dir schuldig. Und dann muss ich dich als dein Tenshi verlassen. Es tut mir so Leid°
 

Prepare to hate me fall when I may,

This night will hurt you like never before.
 

Mittlerweile liegst du nur noch in Boxershorts vor mir und siehst mich aus deinen tiefen lustverschleierten Augen an.

“Warum haben wir uns das nicht früher eingestanden? Ich habe dich nie gehasst, Seto. Das habe ich mir jedes Mal eingeredet. Heute bereue ich das so sehr.”

“Ich liebe dich auch schon so lange, Joey. Und mir ging es genau wie dir. Ich wollte es nicht wahrhaben und habe es verdrängt. Warum waren wir so dumm?“
 

Old loves, they die hard!

Old lies, they die harder!
 

Deine Hände gleiten über meinen Körper, dem die Berührungen so gefehlt haben, bleiben an meinen Schwingen hängen. „Darf ich?“ fragst du und statt zu antworten, breite ich meine Flügel aus um sie gleich danach zu dir hinabzusenken…

Kapitel 18 (Adult)

Kapitel 18 -Adult
 

Seto´s Sicht
 

Wie Seide fühlen sich die weichen silbrigen Federn an und sie rascheln leicht, als ich über sie streichle. „Die sind manchmal echt unpraktisch. Dauernd sind sie im Weg“ grinst du mich an und ich muss lachen. Wie sehr hab ich mir gewünscht, so mit dir zusammen zu sein und wieder laufen mir Tränen des Glücks über meine heißen Wangen. Ich bin fassungslos, dich in dieser atemberaubenden Schönheit vor mir zu sehen und dich berühren zu dürfen.
 

I wish I had an angel

For one moment of love
 

Meine Hand gleitet an der Oberseite deines Flügels hinauf und ich lande bei deinen kräftigen und breiten Schultern. Sie legt sich dir in den Nacken und zieht dich zu mir herunter um dich zu küssen. Du schmeckst so wunderbar süß, bebend lecke ich dir deinen Hals hinunter, schmecke deinen salzigen Schweiß und höre wie du aufstöhnst.

Meine Hände finden deine Hose und befreien dich aus ihrer Enge. Am liebsten würde ich dich umdrehen und mich über dich bringen, dich verwöhnen, aber ich traue mich nicht. Ich habe Angst deine Flügel zu verletzen und ich zögere

„Was macht dir Angst?“ fragst du und ich schaue dich verwundert an
 

I wish I had you, angel,

To make all pain undone
 

Joey´s Sicht
 

“Kannst du Gedankenlesen?” fragst du mich und ich lache rauh.

„Nein. Aber deine Augen verraten mir sehr viel über dich“ antworte ich dir

„Deine Flügel. Sie sind so zart. Ich habe Angst sie zu verletzen.”

„Sie sehen nur zart aus. Und sie vertragen einiges. Aber erschrick jetzt nicht. Es wird mir nur kurz wehtun, versprochen.“

Ich halte deine Hände fest um dich zu beruhigen und konzentriere mich
 

I’m in love with my lust,

Burning angel wings to dust
 

Ich höre dich, wie du einen erschrockenen Schrei ausstößt, als meine Flügel in blaue Flammen getaucht werden, sich auflösen und dann in einem Sternenregen zu Boden schweben. °Wenn ich falle, brauche ich sie nicht mehr und jetzt würden sie nur stören.°
 

I wish I´ll be your angel tonight!
 

„Warum hast du das getan?“ fragst du mich und in deinem Gesicht sehe ich die Trauer über den Verlust meiner Schwingen.

„Sie sind nicht wichtig. Du bist wichtig und das ist alles was zählt.“ Sage ich mit fester Stimme und sehe dir tief in deine azurblauen Augen, versinke in ihnen. Meine Lippen legen sich auf deine und ich ziehe dich über mich, bleibe unter dir liegen, ohne den tiefen Kuss von dir zu lösen.
 

Ich werfe einen Seitenblick auf die Uhr. Halb Drei. In zweieinhalb Stunden geht die Sonne auf. Wir haben nur zweieinhalb Stunden füreinander. Ich spüre, wie ich an diesem Gedanken verzweifle, halte mich an dir fest, wie ein ertrinkender. Ohne es zu wollen, muss ich nun auf aufschluchzen und als du das hörst, hältst du mich einfach nur fest.
 

I’m going down so frail ’n’ cruel,

Drunken disguise changes all the rules.
 

Stöhnend liege ich unter dir, kann mich kaum noch zurückhalten. Deine Hände sind so gut und gleichzeitig quälen sie mich so. Gleich kann ich nicht mehr und ich drehe mich keuchend unter dir heraus, werfe dich auf den Rücken und drücke dich in die Kissen. „Noch nicht.“ stöhne ich und mein Kopf senkt sich zu deinen Lenden. Du drückst deinen Rücken durch und spreizt deine Beine, um mir mehr Platz zu verschaffen. Langsam fahre ich mit meiner Zunge deinem gesamten Schaft entlang, höre dich aufkeuchen und kitzle die Spitze bevor ich ihn ganz aufnehme. Deine Hände krallen sich in das Betttuch und du versuchst dich irgendwo festzuhalten.

Ich weiß, dass du dich niemanden sonst, nur mir, unterordnen würdest und so benetze ich meine Finger mit deiner ersten Lust, führe einen Finger vorsichtig ein und spüre, wie du dich etwas anspannst.

„Entspann dich und vertrau mir. Ich werde dir nicht wehtun. Lass dich von mir auffangen.“ Beruhige ich dich und puste neckend über dein Glied, was dir einen wohligen Schauer über den Körper jagt und dir hoffentlich die Anspannung nimmt.
 

Endlich entspannst du dich und mein zweiter und schließlich auch ein dritter Finger gesellen sich zu dem ersten und bereiten dich zärtlich vor. Dein Stöhnen macht mich fast wahnsinnig und ich ziehe schließlich meine Finger zurück und gleite selbst zwischen deine Beine, sehe dich fragend an.
 

Greatest thrill!

Not to kill!

But to have

The prize of the night!

Kapitel 19 (Adult)

Kapitel 19 - Adult
 

Seto´s Sicht
 

Ich kann dir auf deine stumme Frage nur ebenso stumm antworten und dränge mich dir entgegen. Die Feuchtigkeit auf deiner Stirn, deine verwuschelten blonden Haare die dir in deine braunen lustgetränkten Augen fallen, dein halboffener Mund rauben mir meinen Atem.

Als ich dich spüre, wie du mich immer mehr ausfüllst, gibt mein Verstand auf und verabschiedet sich. Ich kann nicht mehr klar denken. Dieses wahnsinnige Gefühl, endlich mit dir Eins sein zu dürfen, kann ich nicht beschreiben.

Kurz wartest du, bis ich mich an dich gewöhnt habe und als ich mich zu dir bewege, stößt du das erste Mal zu. Ganz vorsichtig und doch habe ich das Gefühl zu verbrennen. Mir ist so heiß und du erhöhst deinen Rhythmus und die Stärke deiner Stöße, findest diesen magischen Punkt und ein Schrei verlässt meine Kehle. Ich sehe Sterne, spüre, wie du dein Gewicht etwas verlagerst und jetzt mit beinahe jedem Stoß diesen wundervollen Punkt erreichst.
 

Meine Schreie werden immer lauter und du lässt sie verstummen, indem du mich stürmisch und voller Leidenschaft küsst. Meine Hände graben sich in deine Schultern, du stöhnst tief in unseren wilden Kuss und wir jagen uns gegenseitig über die Klippe, unsere stummen Schreie vibrieren auf den Lippen unseres Gegenübers.
 

Last dance, first kiss,

Your touch, my bliss.
 

Dann liegen wir ganz still. Dein Kopf ist auf meine Brust gebettet und ich streichle dein Haar.

„Danke, mein Tenshi. Du hast mich zum glücklichsten Menschen auf Erden gemacht. Bleib bei mir. Für immer. Bitte!“ hauche ich dir ins Ohr, doch ich muss mit Entsetzen feststellen, dass deine Brust anfängt zu beben. Du weinst!
 

Joey´s Sicht
 

„Danke, mein Tenshi. Du hast mich zum glücklichsten Menschen auf Erden gemacht. Bleib bei mir. Für immer. Bitte!“

Bei diesen Worten zerreißt mein Herz und ich habe das Gefühl, innerlich verbluten zu müssen. Tränen der Verzweiflung bahnen sich ihren Weg und du streichelst mir erschrocken durchs Haar.

„Warum weinst du, Tenshi?
 

Beauty always comes with dark thoughts.
 

“Seto. Es tut mir leid.” Meine Stimme kommt mir nur brüchig über die Lippen

„Ich darf nicht hier bleiben.“

Du guckst mich verdutzt an „Was meinst du damit? Du hast es mir versprochen!“

„Mir wurde vorhin… Nachdem ich dir das versprochen hatte, mitgeteilt, dass, wenn ich es schaffe dich heute Nacht glücklich zu machen… Mit meinem Körper und meinem Herzen…, dann werde ich fallen. Ich hatte die Wahl. Dich unglücklich zu lassen und ich würde ein Engel bleiben oder dich glücklich machen und ich würde fallen. Es stand für mich schnell fest. Ich wollte dich glücklich machen, Seto. Du hast es so verdient…“

„Was meinst du damit, du wirst fallen? Und warum darfst du nicht hier bleiben?“
 

„Gefallene Engel, Seto. Gefallene Engel kehren in das Leben zurück, aus dem sie gerissen wurden. Ich werde in meinen Körper zurückkehren. Bei Sonnenaufgang muss ich dich alleine lassen…“

„Wird dein Körper dann aufwachen, wenn du wieder in ihm bist?“ fragst du hoffnungsvoll

„Nein.“ Hauche ich leise „Ich werde in ihm gefangen sein und nie wieder aufwachen“
 

„Mein Engel“ schluchzt du leise und drückst mich ganz fest an dich. „Hast du deshalb deine Flügel geopfert? Weil du wusstest, dass du sie nicht mehr brauchst?“

„Ich bin mir unserer Liebe, und meiner Sinneslust so sicher, dass ich nicht gezögert habe, meine Flügel zu Staub zu verbrennen. Ich bin heute Nacht einfach nur dein Engel….“

°Irgendwie ergibt dieser Satz keinen richtigen Sinn, und doch sagt er alles aus, was ich fühle.°
 

I’m in love with my lust,

Burning angel wings to dust,

I wish I´ll be your angel tonight!
 

„Wir haben noch eine Stunde zeit, Seto. Wollen wir sie nicht nutzen?“ schaue ich dich fragend an und du küsst mich mit einer Verzweiflung, die mir erneut die Tränen in die Augen treibt.
 

Wieder lieben wir uns bis zur völligen Erschöpfung und liegen schließlich, in eine Decke gehüllt, auf einer Liege am Balkon. Auf einer weiteren Liege neben uns liegt mein Körper. „Ich will nicht, dass einer von uns alleine bleibt, wenn du gehen musst“ hast du gesagt.

Der Himmel färbt sich heller und erstrahlt in leuchtendem Purpur, Orange, Gelb und Rot. Wir betrachten ihn und die Zeit rinnt uns davon, wie Wasser durch die Finger und ein klares Hellblau breitet sich immer mehr über uns aus.

„Ich liebe dich Seto.“ Flüstere ich und küsse dich ein letztes Mal, als die Sonne am Horizont erscheint

Kapitel 20

Kapitel 20
 

(Songtext von Within Temptation und Nightwish – Nur ausgeliehen)
 

Seto´s Sicht
 

Unsere Lippen begegnen sich und wir klammern uns aneinander, als ob wir damit deinen Abschied aufhalten könnten.
 

Die Sonnenstrahlen treffen uns, ein Ruck geht durch deinen Körper und du schnappst erschrocken nach Luft. Geschockt muss ich zusehen, wie du dich aufbäumst und deine Arme um dich schlingst, so als ob du dich an dir selbst festhalten willst. Plötzlich spüre ich dein Gewicht nicht mehr und als ich dich wieder festhalten will, greife ich durch dich hindurch. Der Schmerz in deinen Augen bringt mich fast um den Verstand. Ich will dich nicht verlieren und rufe deinen Namen, doch statt einer Antwort erscheint ein kleines leuchtend blaues Licht zwischen uns und es wird still. Als ich mich umsehe, bemerke ich einen Vogel, der, in nur wenigen Metern Abstand von uns, in der Luft hängt.

°Die Zeit ist stehen geblieben…?° wobei… mich wundert schon gar nichts mehr…
 

Das blaue Licht schwebt auf dich zu und ich sehe dich nicken. Dann breitest du deine Arme aus und blickst mir lächelnd in die Augen, während das Licht auf deinen Oberkörper zuschwebt. Noch einmal leuchtete es auf bevor es in deiner Brust verschwindet.

Auf das, was dann passiert, bin ich nicht vorbereitet. Dein durchscheinender Körper wird immer mehr durchsichtig und rieselt schließlich in vielen kleinen Lichtkörnchen herab.
 

Tränen laufen mir über mein Gesicht, ich kann es nicht fassen. „Lass mich nicht allein“ schluchze ich und starre schließlich zitternd auf die golden leuchtende Kugel, die statt deines Körpers nun vor mir schwebt. Dieses Licht streift meine Wange, streichelt tröstend warm an ihr entlang, bevor es zu deinem Körper hinüber gleitet und in ihm verschwindet. Dann ist es noch einen kurzen Moment völlig still.
 

Die Vögel beginnen wieder zu singen und ich spüre die wärmenden Strahlen der Sonne auf meinem Gesicht. Meine Beine tragen mich nicht, deswegen krabble zu dir und streiche die blonden Strähnen aus deinem Gesicht. Die halbgeöffneten ausdruckslosen Augen starren ins Nichts und ich breche verzweifelt über dir zusammen. Weine mir meine Seele aus dem Leib.
 

Sparkling angel,

I couldn't see

your dark intentions,

your feelings for me

Fallen angel,

tell me why!

What is the reason?

the thorn in your eye?
 

I see the angels

I'll lead them to your door.

There's no escape now

no mercy no more
 

No remorse cause I still remember

the smile when you tore me apart
 

You took my heart

deceived me right from the start

You showed me dreams

I wished they would turn into real

You broke the promise and made me realise

It was all just a lie

Could have been forever

Now we have reached the end...
 

Joey´s Sicht
 

Die Sonnenstrahlen erreichen uns und ein Schock durchfährt mich.

°Oh, verdammt, tut das weh!° Es zerreißt mich innerlich und ich spüre, wie mein irdischer Körper sich auflöst. Ich schlinge schützend meine Arme um mich, aber ich kann es nicht aufhalten. Ein blaues Leuchten direkt vor mir erscheint und ich weiß, … es ist vorbei…

°Hey, Glühwürmchen, alles in der Schwebe?°

°Tztz. Du bist gerade dabei zu fallen und du machst immer noch Witze. Du wirst immer ein Scherzkeks bleiben, hm? Mein Goldhaar,… Bist du bereit?°

°Ich weiß nicht. Was passiert jetzt?°

°Du musst mir dein Herz öffnen und mich aufnehmen. Dann verwandelst du dich in Energie und kehrst in deinen Körper zurück.°
 

Kurz zögere ich, doch dann nicke ich, breite meine Arme aus und sehe Seto wohl zum letzten Mal in diese einzigartigen blauen Augen. Seine Angst und die Verzweiflung in ihnen brechen mir mein Herz, das sich jetzt öffnet und jenes blaue Leuchten aufnimmt, welches, während ich die letzten vier Monate auf Seto aufgepasst habe, über mich gewacht hat.

Warme und weiche Empfindungen breiten sich in mir aus und ich habe das Gefühl der Vollkommenheit. Es wird hell um mich herum und ich nehme die Welt anders wahr. Ich sehe nichts mehr, ich fühle nur noch. Ich spüre die Energien um mich herum und streiche meinem Lieblingsdrachen noch einmal zum Abschied über die Wange bevor ich zu der schwachen und kränklichen Energie meines Körpers hinüberschwebe und mich in ihn hinab sinken lasse.
 

Alles um mich herum wandelt sich in Schwärze und mir ist, als ob ich gefesselt wäre. Ich kann mich nicht bewegen, nicht hören, nicht sehen, nichts spüren. Ich bin gelähmt und in Dunkelheit gefangen. Das ist die Strafe für gefallene Engel… Das erleben zu müssen, was einem am meisten verhasst ist. Bei mir ist es Einsamkeit.
 

°Du hast versprochen, dass alles gut wird, Glühwürmchen. Du hast dein Versprechen gebrochen…°
 

Mandylion without a face

Deathwish without a prayer

End of hope

End of love

End of time

The rest is silence
 


 


 


 

°Ich breche niemals meine Versprechen, golden angel...°
 


 

********************************************************************************
 

Konnichiwa!
 

So...
 

Jetzt meldet sich die Autorin auch mal zu Wort :3

Ich bin ja gemein, gell? An sooo einer Stelle aufzuhören. o^^o

Aber ich möchte die Spannung bis zum Schluss halten. *auf die 95% schielt* Weil das da *nach oben zeigt* war das vorletzte Kapitel.
 

Wenn ich das bis jetzt mal so resümieren lasse... Ich hätte nie gedacht, dass See the Angel so erfolgreich wird. Das ist erst meine zweite FF.

Und meine erste Seto x Joey... bzw... Joey x Seto. (Den One-Shot "Schnee und feiner Nebel" lass ich jetzt mal außen vor) Zu meiner Verteidigung muss ich sagen... DAS ist mir erst im Nachhinein aufgefallen! Ich hatte eigentlich nicht vor, Seto zum Uke zu machen ^^"

Aber machen wir das Beste draus: Sie wechseln sich ab XD
 

Also: Ich bedanke mich bei allen lieben Lesern, die mir so viele liebe Kommentare hinterlassen! Das spornt echt an! ;)

*schwör* weil....

bereits eine Fortsetzung in Arbeit ist. Die hat bis jetzt 15 Word Seiten! -..- Ok, das ist nicht viel... See the Angel hat 42 Word-Seiten. Aber hey! Das ist doch ein Anfang ^^
 

Außerdem schreib ich an Zeitenwandel weiter. Da muss ich pro Kapitel zwischen 15 und 20 Seiten schreiben... 13 hab ich beim neuesten schon o^^o
 

Und es entwickelt sich auch eine weitere Seto x Joey, die allerdings nichts mit See the Angel zu tun hat. Die hat bereits 11 Word Seiten. Ihr seht also: Ich bin voll im Schreib-Stress! *gg*
 

So, das wars vorerst vor mir. Wir lesen uns Anfang bis Mitte übernächster Woche wieder. Weil ich mich von Donnerstag bis Sonntag im Europapark in Rust vergnügen werde XD O^^O *froi*
 

Bis dahin *wink*

Ittekimasu!

(wörtl.: Ich gehe weg und komme wieder)
 

Die Nina!

Kapitel 21

Kapitel 21
 

Seto´s Sicht
 

Das erste Mal in meinem Leben bete ich.

°Gib mir meinen Engel wieder! Du kannst ihn mir nicht wegnehmen! Das darfst du nicht!° Ich weine und schreie, wiege deinen bewegungslosen Körper vor und zurück. Nach so langer Zeit waren wir gerade eben noch Eins miteinander und jetzt sind wir schon wieder so unendlich weit voneinander entfernt. Mein Herz zerbricht in tausend Scherben und ich spüre einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Dein Verlust nimmt mir sogar die Luft zum Atmen und bekomme das Gefühl, meine Lungen würden gleich Platzen.
 

Mir ist, als würde ich in ein tiefes, schwarzes Loch fallen. °Als ich noch nichts über dich wusste, mein Tenshi, hatte ich die Hoffnung, dass du mich trotz des Komas wahrnehmen könntest. Ich war dir nah und du warst in meiner Nähe. Das war nicht perfekt, aber mehr, so wusste ich, war einfach nicht möglich und ich war zufrieden.
 

Jetzt, wo ich weiß, dass du mich nicht nur wahrgenommen, sondern mich sogar beschützt und geliebt hast… Wir einander in den Armen lagen und für diese kurzen Momente so glücklich waren… Das kann doch nicht alles gewesen sein?!? Ich würde dich so liegen sehen und wüsste, dass du in deinem Körper gefangen bist. Unfähig mich zu hören. Unfähig mich zu sehen oder zu spüren. Ich kann dich nicht erreichen und das macht mich nicht nur unbeschreiblich traurig. Das macht mir Angst. Große Angst. Lass mich nicht allein, mein Tenshi. Ich habe nicht die Kraft dazu, das weiß ich jetzt.°
 

Mir kommt es vor, als würde ich Stunden dort sitzen, beten, flehen und weinen aber als ich die Augen aufschlage muss ich feststellen, dass nicht einmal eine Stunde vergangen ist. Doch irgendwas ist anders und ich blicke auf dich hinunter. Deine braunen Augen ruhen auf meinem Gesicht. Du schaust mich an … und lächelst. Meine Gesichtszüge entgleiten und ich starre dich fassungslos an.
 

Du schließt deine Augen wieder und holst tief Luft. Ein Licht strahlt unter deinem Körper hervor und ich springe erschrocken von der Liege hoch, beobachte fasziniert was dort passiert.

Ein Reißen ertönt und deine Flügel sind wieder da! Das Leuchten erfüllt deinen ganzen Körper, ich sehe ihn durch die Decke leuchten, die auf dir liegt.

Alle Verletzungen und Narben leuchten in einem Rosé-Ton und das kleine blaue Leuchten von vorhin wandert jede von ihnen ab, lässt sie verschwinden und hinterlässt kristallklares Weiß.

Dann verschwindet das gesamte Leuchten und du liegst einfach nur da. Ganz still und mit einem Lächeln auf deinen wunderschönen Lippen. Ob du wieder eingeschlafen bist?
 

Vorsichtig hebe ich deinen Oberkörper hoch, falte deine Flügel zusammen und trage dich in mein Zimmer, lege dich auf mein Bett. Wieder streiche ich fasziniert über die großen Schwingen.

„Ob du damit fliegen kannst? Du hast gesagt, dass sie furchtbar unpraktisch sind…“ hauche ich und muss lächeln, als ich mich an dein Gesicht in dieser Nacht erinnere und ich lege erleichtert meine Stirn auf deine.

Doch du schläfst nicht, umschlingst mich mit deinen Armen und gibst mir einen Kuss, bevor du deine Flügel ausbreitest und mir etwas in mein Ohr hauchst „Natürlich kann ich damit fliegen. Aber weil sie so unpraktisch sind….“ Sie leuchten auf und verschwinden einfach.
 

Ich bin … ja was bin ich? Geschockt? Ungläubig? Fassungslos? „Was ist nur mit dir passiert, mein Tenshi!?“

Du lächelst mich so warm an, dass mein Herz wieder anfängt zu strahlen.

„Ich bin neu geboren worden. Weil ich mich für dein Glück geopfert habe.“

„Das ist wundervoll. Einfach unglaublich… Aber… Warum hast du deine Flügel wieder kaputtgemacht?“ frage ich, weil ich nicht weiß, was ich von alle dem halten soll. Das ging sogar mir zu schnell.

„Die Flügel sind jetzt ein Teil von mir und ich kann sie jederzeit wieder erscheinen lassen. Das bleibt aber unser kleines Geheimnis, mein Drachenkind“ flüsterst du zärtlich und endlich macht sich die Erleichterung in mir breit.
 

„Hab ich dich jetzt wieder?“

„Solange du lebst, lebe auch ich. Solange ich lebe, lebst auch du. Wir werden zusammen leben und zusammen sterben. Wann auch immer das sein wird, Aiji. Liebling“
 

Ich kann nicht anders, als dich zu küssen. Tränen laufen mir über meine Wangen. °Ich habe mich geirrt, Tenshi. DAS hier ist der glücklichste Moment in meinem Leben.°
 

This is the birth of all hope

To have what I once had

This life unforgiven

It will end with a birth
 

.

.

.

.

.
 

Joey´s Sicht:
 

*Über Seto´s Schulter guckt* °Hey, ihr seid ja immer noch da! ^^°

*Zwinker und Wink*
 

“Owari...”
 

***********
 

T__T *sniff*

Das wars. Ende... Finito.. The Ende...

Oder?
 

nee...

es geht weiter... irgendwann...

die Fortsetzung is schon in Arbeit :3
 

Ach ja... In den Charakteren is ein kleines Dankeschön für euch, meine lieben Fans ^^
 

Hab euch lieb!

Vielen Dank für die vielen Kommis!

Alle meine kommischreibenden Leser:

Engelchen_Fynn

Nazzu

Noa-Willow

Nariaki

Komagoru-Kun

Loscar

_Morrigan_

ai-lila

JuliaManetsberge

Saturn0100

Sugalein

_desertstorm_

SonjaBluesky

Harper20

4my

Neiiko

Talischa

Zack
 

Und meine liebe Betaleserin:

Naya01
 

Vielen Lieben Dank!

Und wir sehen uns beim nächsten Mal :3

*wink*
 

Die Nina



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Kommentare zu dieser Fanfic (117)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MrsJuliaNanba
2007-05-24T16:58:50+00:00 24.05.2007 18:58
*Tatü such*
Wie schön *schnief*
Ich hab jetz zwar meinen Nachmittag für die FF geopfert, aber es hat sich gelohnt ;)
Das Ende brignt einen echt zum heulen Q.Q
Von: abgemeldet
2006-08-19T20:25:33+00:00 19.08.2006 22:25
TT^TT
Oh mein Gott! ey...ich glaub ich hab noch nie sowas wunderschön trauriges gelesen...
*sturzbäche vor freude heult*
Einfach wahnsinn! Erst wollt ich gar nicht weiterlesen als Joey ins Koma gefallen ist...aber dann hab ichs doch getan! und nun...jetzt heul ich hier rum, weil das so unglaublich traurig und wunderschön zugleich ist! *flenn*
Einfach Wahnsinn! Die Fortsetzung muss ich unbedingt lesen! *sofort loseilt*

cu~
dat Manni
PS: die FF kommt in meine Favos! d^.^b
Von:  TyKa
2006-08-06T16:04:10+00:00 06.08.2006 18:04
*komplette FF gelesen hab*
*heul*
oh man, der arme joey *weint*
er muss ja soviel durchmachen
und dann kommt er als engel wieder *schmacht*
diese ff passt perfekt zu joey (als engel)
und seto kommt auch gut rüber
einfach superschön geworden
Von: abgemeldet
2006-06-19T19:17:07+00:00 19.06.2006 21:17
huhu,
hab dein FF erst jetzt gefunden (so beim rumstöbern)
man das is ja eine super-süße story und das ende is auch unheimlich schön geworden. *schnief*
cu trini
Von: abgemeldet
2006-06-13T09:42:24+00:00 13.06.2006 11:42
Es tut mir leif das ich erst jetzt meinen Kommi schreibe
T_T
Es war so super das Kapi....*schnüffel*
Ich kann mich den anderen nur anschließen.
Ich freu kich auch schon riesig auf die Fortsetzung.
^__________^V
lg
neiiko
Von:  LostTenshi
2006-05-31T11:46:29+00:00 31.05.2006 13:46
Wow, es ist wirklich zu Ende! Herzlichen Glückwunsch du hast es geschafft! ^^ Schade irgendwie, die FF hat mir sogut gefallen, am liebsten hätte ich noch mehr zu lesen. ^^ Na ja, aber das Ende war durchaus würdig und sehr schön! *schnief* Dann ist Joey jetzt wohl ein Menschlicher Engel oder wie? ^^° Auf jeden Fall war die FF einfach nur zuckersüss *hilfe ich bekomm Karies* und auch traurig. Sie hat mir sehr gur gefallen! Ich hoffe es kommen noch weitere FFs von dir, ich würde mich freuen. ^^

Also dann,
LG
Kumagoro-kun
Von:  Noa-Willow
2006-05-31T11:00:34+00:00 31.05.2006 13:00
Ein würdiges Ende! Hast du wirklich toll gemacht! Es freut mich riesig, dass die beiden nun zusammen bleiben können!^^
Von:  Naya
2006-05-28T15:33:18+00:00 28.05.2006 17:33
jetzt isses zuende ^^ schade eigentlich. Ich hätte wirklich gerne länger Beta-gelesen ;)
Aber ich bekomm ja bestimmt bald nochn Packen neuer Schreibseleien von meiner lieben Nina ^^
Was soll ich denn nu sagen... *es garnet weiß*
Du weißt, wie vernarrt ich in deine Fanfictions bin xD

hdl deine Süße :)
Von: abgemeldet
2006-05-28T13:45:19+00:00 28.05.2006 15:45
Was soll man da sagen?
Für diesen wünderschönen Schluss gibt es keine passenden worte u.u.
Ahhh ich könnte dahin schmelzen
bin ich das nicht schon XD
Freu mich schon auf die fortsetzung ^.~ die wird bestimmt auch wieder super ne?
Bei dir gibts ja nix was ned supi is XD na ja jetzt aber mal schluss mit meinem gelabbere
Abayo deine 4my

Wenn du deinen Körper verkaufst, verkaufst du auch deine Seele, doch wenn du deine Seele verkaufst, lebt dein Körper, als leblose Hülle auf der verdorbenen Erdenwelt weiter, denke auch immer dran ohne Seele und ohne Körper wirst du nie ein Himmelsengel, der die menschen erfreut, werden.
Von:  Nazzu
2006-05-27T21:39:43+00:00 27.05.2006 23:39
ja ich kann mich den anderen nur anschlissen, das Ende war wirklich schön... aber doof das es jetzt zuende ist..... aber dafür freue ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung.

das Glühvieh, glaube ich freut sich genau so wie ich (dann brauch ich es nämlich nicht jagen ^-^) und das du Joey seine Flügel wieder gegeben hast war super süß... da passt wenigsten der Kosename von Seto immer noch super gut zu ihm.

Bis dann zum nächsten mal,
deine liebe Leserin
Nazzu
^-^.


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