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Schmerzen vergessen und dem Tod verzeihen?

Mokubas Tod und Setos Gedanken...
von

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One-Shot

Schmerzen vergessen und dem Tod verzeihen?
 

Legende: ~jemand spricht~

Gedanken und Eindrücke aus Setossicht
 

Einsam saß ich auf einer Parkbank.

Mein Herz war von einem auf den anderen Moment zerfetzt worden.
 

Flashback:

~Es tut mir Leid. Er ist tot. ~

Ich starrte den Arzt an. Was sollte Mokuba sein? Das konnte doch nicht sein...

Ziellos lief ich durch die Straßen, sank auf einer Parkbank zusammen.

Flashback Ende.
 

Ich hatte sein lebloses Gesicht gesehen. Seine kalte Hand gespürt. Es zersplitterte das Glas in meiner Seele.

Mein Herz aus Glas. Es brach einfach auseinander. Ohne Vorwarnung.

Aus meinen Augen rannen Bäche von silbern glänzender Flüssigkeit. Meine Augen verschwammen, ein Schleier legte sich davor.

Meine Haut kreide weiß. Meine Lippen und Augen rot. Eine Schramme zog sich quer über meine Wange.

Ein leichter Rinnsaal Blut lief über meine Lippen, mein Kinn entlang, auf mein weißes blutgetränkter Hemd. Mein Blut und das meines Bruders vermischten sich in dem weiß meines Hemdes.

Mein Blick war leer.
 

Du, gerissen aus meinem Leben.

Du, dem ich versprach, immer für ihn da zu sein.

Du, dem mein Geld egal war.

Du, dessen leben mir mehr Wer war, als mein eigenes.

Du, dessen Lächeln, meine Sonne aufgehen ließ.

Du, den ich nie wieder sehen werde.

Du, gerissen aus meinem Leben.

Deine letzten Worte, bevor du in meinen Armen zusammengesunken bist, bevor du dem Tod zum Opfer gefallen bist, deine letzten Worte waren:

~Seto... Wenn ich jetzt sterbe... dann darfst du dich nicht umbringen, um mir zu folgen... sonst kommst du nicht dorthin, wo ich hinkomme... Ich will dich nämlich wieder sehen...~

Jetzt hier, auf der kleinen grünen Parkbank, spüre ich nichts als Schmerz. Ich werde deinen Wunsch erfüllen, auch wenn es mir schwer fällt. Du sagtest noch, dass du nicht willst, dass ich um dich weine... Du wolltest, dass ich lache und fröhlich bin...
 

Aber wie kann ich fröhlich sein, wenn du nicht mehr da bist? Warst du nicht der einzige, dem ich je Gefühle gezeigt habe? War es nicht so? Und selbst dir, dem Menschen, der mir am nächsten stand, habe ich nicht alle Gefühle gezeigt, weder Schmerz und Trauer noch meine Liebe. Aber ich glaube, du wusstest, mein kleiner Bruder, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben warst.

Wolltest du nicht heute mit mir in den Zoo? Du hattest solange darum gebettelt, bis ich Ja gesagt habe. Du hast dich riesig gefreut. Du wolltest die Tiger und Löwen sehen, deine Lieblingstiere. Du hast sie immer für ihre Stärke bewundert. Und genau, das wollte ich sein. Stark. Jemand, der dir über den Verlust unserer Eltern hinweg hilft. Jetzt bist du bei ihnen.

Und wieder spüre ich etwas zerspringen. Einen Teil, ganz tief in mir, einen Teil, den ich immer verdrängt habe... Der Teil meines Herzen in dem meine Eltern wohnen. Du bist gekommen, hast ihn einfach zerstört, mir die Schmerzen wiedergegeben, die ich verdrängt hatte. Selbst jetzt nach deinem Tod, hilfst du mir.
 

Ich sehe noch dein lachendes Gesicht vor mir. Und direkt daneben die Gesichter unserer Eltern.

Und plötzlich bin ich nicht mehr traurig. Ich bin wütend!

Ihr habt mich einfach allein gelassen. Erst war ja noch Mokuba da, aber jetzt bist du auch, kleiner Bruder, weg. Ihr lasst mich einfach allein in einer Welt, die ohne euch, keine Welt ist. Ihr seid wieder vereint, glücklich, dass ihr euch jetzt wieder seht. Und was ist mit mir? Was soll ich jetzt machen? Weiter die Firma führen? Wozu denn? Wem kann ich damit jetzt noch dienen? Geld allein macht nicht glücklich... Wie oft hast du mir das gesagt? Endlich weiß ich, was du meintest... Aber jetzt ist es zu spät.
 

Die Zeit vergeht. Sie bleibt nicht stehen. Warum sollte sie? Und auch die Welt dreht sich weiter. Alles geht seinen Gewohnheiten nach.

Das Blut auf meinem Hemd ist getrocknet, meine Tränen versiegt. Doch ich fühle nichts außer Schmerz. Die Leute starren mich komisch an. Wann sieht man schon mal einen weltbekannten, blutgetränkten, verheulten Firmenchef? Wie oft wird man mir jetzt wohl sein Beileid aussprechen? Mitleid... super, wie ich es hasse... Wozu Mitleid? Ich hasse es. Es hilft mir genau so wenig wie nicht ernst gemeintes Mitleid. Es ist dasselbe.
 

Ich sollte wohl langsam nach Hause. Es wird Dunkel.

Aber dort erinnert mich alles an dich. Wo sollte ich sonst hin? Ins Büro? Ich kann mich eh nicht konzentrieren. Und die verdammten Sekretärinnen, die immer um mich herum schleichen, wie Aasgeier, allerdings nicht um Fressen, sondern um Geld, zu bekommen. Langsam stand ich auf.

Ich schwankte. Es drehte sich alles. Mir war übel. Meine Beine gaben unter mir nach.
 

Zwei Hände packten mich von hinten. Sie fingen mich auf, bevor ich auf dem Boden aufschlagen konnte. Ich sah die Fremden an. Doch es war kein Fremder. Aber er hatte sich verändert. Er wirkte erwachsener. Er hatte längere Haare bekommen. So weit ich es mitbekommen hatte, war er wohl Model geworden. Vor einem Jahr, auf der Abschlussfeier unserer Schule, hatte ich ihn das letzte Mal gesehen...

Er legte seinen Arm um mich. So schleifte er mich zu seinem kleinen roten Auto. Wie ein nasser Sack ließ ich mich von ihm ziehen. Unfähig etwas zu machen. Er setzte mich auf den Beifahrersitz. Kurz danach saß er neben mir und ließ den Motor an. Er fuhr los.

~Ich nehme dich mit zu mir.~

Ich nickte. ~Danke, Joey.~

Das war das einzige, wozu ich in der Lage war zu antworten. Ich senkte meinen Blick. Die Wut verebbte langsam wieder und auch der Schmerz war eingeschlossen worden. Eingeschlossen ganz tief in meinem Herzen. Eine Leere breitete sich in mir aus. Du sagst nichts. Du machst dich nicht lustig über mich. Nicht so wie ich es wahrscheinlich gemacht hätte. Du bist einfach da. Ganz still in meiner Nähe. Du hältst an, steigst aus. Du öffnest die Beifahrertür und hilfst mir aufzustehen. Ich versuche zu gehen. Ich schwanke wieder. Du schlingst deine Arme um mich und hilfst mir hoch in deine Wohnung. Du legst mich auf deine Couch, bringst mir etwas zu trinken. Du setzt dich neben mich und streichelst mein Haar.
 

Ich greife nach deiner Hand. Ich halte sie in meiner. Sanft gibst du mir einen Kuss. Immer noch deine Hand haltend schlafe ich ein. In dem Wissen, dass auch, wenn meine Eltern und Mokuba nicht mehr da sind, ich nicht allein bin. Denn jetzt habe ich dich.

Ich lächle ein letztes Mal, zumindest für diesen Tag...
 


 

So das wars... Würde mich über Feedback freuen ^^
 

gez. cheza



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Manami89
2007-02-24T11:42:42+00:00 24.02.2007 12:42
*schnief*
diese ff ist einfach nur schön traurig...
Von:  _Puppyshipper_
2006-05-12T06:12:46+00:00 12.05.2006 08:12
*-* Deine FF gefallen mir!^^
Von: abgemeldet
2006-05-01T20:29:41+00:00 01.05.2006 22:29
*schnief* *schluchz*
wirklich trautig, warum ist mokuba nur gestorben *heul*
Nein, mal ehrlich, war wirklich klasse!!
Immer wieder ein vergnügen, dein FFs zu lesen^^
kiu
Von: abgemeldet
2006-04-03T17:54:40+00:00 03.04.2006 19:54
*in Taschentuch schneutz*
Das war ja tottraurig!
Aber trotzdem wunderschön..
Hach *schnief* das muss man erstmal sacken lassen.

Super gemacht *auf Schulter klopf*
Von:  CaribbeanSakura
2006-03-18T20:54:21+00:00 18.03.2006 21:54
Hi!

Das war total traurig, aber schön und gut geschrieben. Du hast die Gedanken von Kaiba sehr gut beschrieben. Was ich auch noch schön fand, waren die letzten Worte Mokubas.

Ciao,Caribean
Von:  ZackenWolf
2006-02-21T17:44:34+00:00 21.02.2006 18:44
Hey!
Ich muss sagen es war traurig*schnief*
Nur schade das es zu ende ist...
Aber wie immer ein Pluspunkt von mir..^^
hdgdl
Von:  vulkanier2
2006-02-20T20:34:39+00:00 20.02.2006 21:34
hach,war das schön. aber auch traurig. schade das es zu ende ist. seufz


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