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A Practical Joke

Es ist doch nur ein Scherz.......(Takouji)
von

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Kapitel 3,

>>> Zweifel Edler Ritter <<<
 

Einige Stunden sind seitdem vergangen und nun sitzen wir alle, Takuya, Tommy, mein Bruder und ich, in Kouichis Zimmer auf dem Doppelbett und diskutieren, wie wir die Welt am Besten verarschen könnten. Wir hatten ja beschlossen, die gesamte Schülerschaft zu erschrecken, indem wir ihnen genau das zeigten was sie uns nachsagten. Takuya und ich würden uns auf dem Schulgelände und auch sonst wo in der Öffentlichkeit als schwul zu präsentieren. Aber für den Anfang brauchen wir einen "Schocker". Etwas was sie so richtig auf uns aufmerksam macht, und vor allem, etwas, dass ihr Interesse an uns hält.
 

Ich mache Notizen auf einem Block und schreibe alle Schockmöglichkeiten die uns einfallen auf.
 

"Was haben wir denn bis jetzt?" fragt mich Tommy. Ich lese von der Liste vor:
 

"Wir hätten da "nach Sport unter Dusche herum knutschen", "in Japanisch ein Liebesgedicht vortragen", "immer und überall küssen" und "schwuler anziehen"." Sowohl Takuya als auch ich laufen puterot an. Als es vorgeschlagen wurde, klang es irgendwie nicht so arg, aber jetzt ist es furchtbar peinlich. Ich war mir beim Aufschreiben glaube ich nicht wirklich bewusst gewesen, dass ich meinen besten Freund küssen würde. Diese Erkenntnis trifft Takuya scheinbar auch gerade. Verlegen sieht er zu mir rüber. Ich kann Unsicherheit in seinen Augen lesen. Ich bin mir sicher dass meine es auch zeigen. Plötzlich meint Tomoki:
 

"Seid ihr euch sicher, dass ihr das immer noch machen wollt?"
 

"Was?"
 

"Na ja, ihr habt euch grad so komisch angesehen und da dachte ich-"
 

"Ist schon okay! Wir machen's, haben wir doch versprochen!" melde ich mich, nach einem kurzen Blick zu Takuya.
 

"Ja, haben wir doch gesagt", pflichtet er mir bei.
 

"Und ihr seid euch wirklich sicher? Ich meine, könnt ihr euch denn wirklich vor allen Leuten küssen?" Kouichi und Tomoki schauen uns etwas zweifelnd an.
 

"Na klar können wir das!" sagt Takuya, der nie vor etwas flieht. Er schaut mich prüfend an. Ich nicke. Was Takuya kann, kann ich schon lange.
 

"Ich glaub euch nicht." Kouichi schüttelt den Kopf.
 

"Was soll das heißen, du glaubst uns nicht?" Ich bin sichtlich entrüstet über die Aussage meines Zwillings.
 

"Na das soll heißen, dass ich ernsthaft daran zweifle dass du Takuya küssen kannst, ob vor anderen Leuten oder nicht. Ich glaub's einfach nicht." Ganz kurz leuchtet etwas Herausforderndes in seinen Augen auf, doch es ist so schnell wieder verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Doch dieses kurze Blitzen veranlasst mich, schnell in Takuyas Augen zu schauen und mich dann langsam auf ihn zu zu bewegen. Er schaut mich erstaunt an, macht aber mit. Wir setzen uns ganz dicht voreinander und langsam nähern sich unsere Gesichter. Nie hätte ich mir träumen lassen, so etwas jemals zu tun. Ich schließe die Augen, mir wird abwechselnd heiß und kalt. Plötzliche Nervosität verursacht ein aufgeregtes Kribbeln in der Magengegend. Ich spüre noch kurz den raschen Atem meines besten Freundes auf meinem Mund, bevor sich unsere Lippen schüchtern aufeinander legen. Ganz sachte küssen wir uns und teilen unseren jeweils ersten Kuss mit dem gleichen Geschlecht. Nicht einmal mein richtiger erster Kuss hat so viel in mir ausgelöst wie dieser. Vorsichtig lösen wir uns voneinander und kurz kommt es mir so vor als wären wir alleine und der Kuss nur für ihn und mich bestimmt.
 

Dann holt mich Tommys Stimme in die Realität zurück:
 

"Gut, edle Ritter, ihr habt Mut bewiesen. Doch mit so einem Kuss werdet ihr leider nur wenige erschrecken. Das muss leidenschaftlicher und fordernder wirken!" Takuya findet als erster seine Sprache wieder und faucht Tommy unfreundlich an:
 

"Hey, hör mal zu! Das ist nicht gerade einfach, kapiert? Ich hab grad meinen besten Freund geküsst, verdammt!" Er wird rot und ich spüre wie mein Gesicht heiß wird. Dann fällt mir wieder mein Bruder ein, der ja der Auslöser war und triumphierend blicke ich zu ihm rüber.

Er ist auch rot, hatten sich doch gerade zwei seiner besten Freunde vor ihm geküsst, doch ich kann seinen Blick nicht deuten. Er schaut mich noch kurz ganz komisch an, dann seufzt er ergeben und lächelt:
 

"Okay, ich geb's zu, ich hätt's dir nicht zugetraut, Bruderherz!" gratulierend klopft er mir auf die Schulter. Ich grinse ihn an. Doch bei seinen nächsten Satz erlischt mein Grinsen wieder:
 

"Aber Tommy hat Recht. Mit so einem Kuss erschreckt ihr keinen. Da muss schon die Zunge her!" Er grinst fies. Sadist! Mein Bruder ist ein Sadist!
 

"Genau!" Tommy ist wieder voll dabei. "Zeigt uns einen Zungenkuss! Einen richtig heißen, wenn ich bitte darf!"
 

"Nein, du darfst nicht bitten!" keifen Takuya und ich ihn gleichzeitig an. Der Junge mit dem großen Hut schaut plötzlich ganz traurig aus.
 

"Schade", meint er, "ich dachte, ihr wolltet mir helfen." Er schaut betrübt zu Boden.
 

"Schaut nur! Er hat sich doch solche Hoffnungen gemacht! Und was macht ihr?" Kouichi legt behutsam einen Arm um seinen Freund. Bestürzt blicken mein bester Freund und ich uns an. Ohne Vorwarnung meint er dann:
 

"Ist gut! Wir tun's! Ihr wollt einen heißen Zungenkuss sehen? Den könnt ihr haben! Nicht war, Kouji?" Ich nicke nur. Ich bin nicht ganz so begeistert wie er. Ich glaube nicht dass er den Grund dafür kennt. Das hoffe ich zumindest.
 

Die anderen sehen wieder zu uns rüber. Kouichi schaut noch kurz nachdenklich und schlägt dann vor:
 

"Wisst ihr was? Es zungenküsst sich besser im Liegen. Da kann man sich besser richtig ins Zeug legen." Wir starren ihn alle an.
 

"Was denn? Darf ich mich nicht auch amüsieren?" verteidigt er sich. Das ist nicht der Grund warum ich erstaunt bin.
 

"Also gut, na dann macht euch mal an die Arbeit! Wir wollen euch leidenschaftlich sehen!" Tommy und mein Bruder machen uns Platz am Kopfende, bei den Kissen. Wir krabbeln darauf zu. Fragend sehe ich Takuya an. Er versteht und drückt mich in die Kissen. Ich hätte es gleich wissen müssen. Schließlich ist er ja der erfahrene Liebhaber, nicht ich. Gerade als er sich auf mein Becken setzt und sein Gesicht meinem ganz nahe ist, schaltete sich irgendwo Musik ein.
 

"Für die Stimmung", höre ich Kouichi murmeln. Dann dreht er die Musik lauter. Die beiden anderen haben sich auf das Fensterbrett gesetzt und sehen uns zu. Ich schiele noch einmal zu ihnen rüber und bemerke, dass sie irgendetwas miteinander tuscheln, kann aber kein Wort verstehen. Ist wahrscheinlich auch besser so. In dem Moment zwingt mich Takuyas Hand vorsichtig dem Jungen über mir in die Augen zu sehen. Er ist mir so nah, dass ich gar nicht richtig in seine Augen schauen kann. Er mustert mich eine Weile und flüstert mir dann leise ins Ohr:
 

"Du hattest noch nie einen Zungenkuss, oder?" Ertappt. Er hat mich tatsächlich durchschaut. Das Blut schießt mir in die Wangen und beantwortet seine Frage. Er lächelt sanft und flüstert noch: "Es wird dir gefallen", bevor er langsam unsere Lippen miteinander verschließt. Dass er mich durchschaut hat macht die Sache für mich nicht gerade einfacher. Es ist mir etwas peinlich, wo ich ihn auf Partys und so schon so oft mir einem Mädchen habe herumknutschen sehen. Nicht selten hat er da seine Zunge eingesetzt. Ich habe ihm immer gerne dabei zugesehen, um zu lernen, denn nach Ende eines solchen Kusses strahlte das Mädchen immer und Takuya wurde fordernd in ein anders Zimmer verschleppt. Wo er erst einige Zeit später verschwitzt wieder herauskam.
 

Als ich mir meiner Gedanken bewusst werde, wird mir heiß. Am liebsten würde ich den Kuss unterbrechen, aufspringen und davonlaufen, doch ich kann nicht. Takuya liebkost meine Lippen mit seinen. Plötzlich spüre ich seine Zunge. Ganz vorsichtig streicht sie über meine verschlossenen Lippen, drückt sachte dagegen. Ich öffne meinen Mund und er verschwindet in ihm. Es ist ein ungewohntes Gefühl, aber nicht direkt schlecht. Seine Zunge streicht über meinen Gaumen, meine Zähne, immer und immer wieder, bis er sich schließlich meiner widmet. Vorsichtig stupst er sie an. Ich weiß nicht so recht was er von mir erwartet und belasse ich es dabei meine Hände unsicher in seinen Nacken zu legen. Meine Hände sind kalt und zittern. Er versteht meinen Körper und hilft mir. Seine Zunge zeigt meiner was sie machen soll. Schrecklich schüchtern erwidere ich seine Berührungen. Als er sich schließlich in seinen Mund zurückzieht, werde ich wieder unsicher. Habe ich denn etwas falsch gemacht? Doch sogleich spüre ich seine Zunge wieder, wie sie meine kurz berührt und dann wieder verschwindet. Dann verstehe ich. Er will mich necken, mich zu sich locken. Gut, kann er haben. Ich schiebe meine Zunge in seinen Mund. Da er ihr nicht entgegenkommt, fahre ich mit ihr seinen Gaumen und seine Zähne nach, wie er es vorher bei mir tat.

Dann ganz plötzlich attackiert seine Zunge die meine. Ich bin so erstaunt, dass ich aufkeuche. Doch er lässt sich dadurch nicht beirren und stachelt zu einem Zungegefecht an. Ein Machtkampf der etwas anderen Art, doch ich bin sofort dabei. Ich glaube fast, er hat gelächelt, als ich auf dem Kampf einging. Ganz rasch entwickelt sich das Ganze zu einem richtig heißen Zungenkuss. Ich glaube unsere Zuschauer werden zufrieden sein. Erst jetzt bemerke ich dass meine Hände rastlos seinen Rücken auf und ab fahren. Ich bemerke auch, dass seine, von unten unter mein Kopftuch geschoben, in mein Haar verkrallt sind. Unsere ganzen Körper bewegen sich im Rhythmus unseres Kampfes. Ich glaube Kouichi hatte Recht. Im Sitzen hätte ich mich das nie so richtig getraut. Die weichen Kissen und die Matratze unter mir geben mir eine Art Stütze. Erstaunlich, aber wahr.
 

Immer noch kreisen unsere Zungen umeinander, übereinander, auf- und nebeneinander. Als sein Hut mitsamt Fliegerbrille herunterfällt, lösen wir uns keuchend voneinander. Er befreit seine Finger aus meinen Haaren und schiebt die Sachen weg. Die ganze Zeit waren meine Augen geschlossen, doch nun schaue ich auf und blicke direkt in seine etwas glasigen Augen. Schwer atmend schaut er zurück und grinst mich an. Wieder beugt er sich kurz runter und flüstert mir abermals ins Ohr:
 

"Na? Hat's dir gefallen?" Ich kann nicht anders als ebenfalls zu grinsen. Es muss schrecklich bescheuert aussehen, doch dagegen kann ich nichts machen. Mir ist heiß und ich bin verschwitzt. Als er von mir runter steigt und ich mich aufsetzte murmele ich ein leises "Danke". Er hört es und nickt verlegen. Jetzt kann ich nur allzu gut verstehen wieso die Mädels auf den Partys immer so gestrahlt haben. Das war doch wirklich einfach nur geil. Ich erschrecke innerlich bei dem Gedanken meinen besten Freund geil zu finden, doch ich kann es nicht leugnen. Das war definitiv eine der aufregendsten Dummheiten die wir je gemacht haben. Dummheiten?
 

Da fallen mir doch schlagartig wieder mein Bruder und dessen schwuler Freund ein, die ja zugesehen hatten. Ich blicke mich nach ihnen um, um zu sehen wie es ihnen gefallen hat. Ich sehe grade wie Kouichi grinsend die Musik, welche ich übrigens total vergessen habe, abdreht, als Tomoki, ebenfalls grinsend, zu klatschen anfängt.
 

"Wie waren wir?" fragt Takuya unschuldig, als frage er seine Mutter was sie von der Schulaufführung halte, in der wir gespielt hatten.
 

"Wart echt gut! So richtig heiß. Am Anfang ein wenig zurückhaltend, aber das hat sich doch glücklicherweise gelegt, oder?" Tommy schaut zu Kouichi, der sich neben ihn gestellt hat.

"Genau, " stimmt dieser ihm zu, "am Ende wart ihr so richtig schön heiß. Ich glaube so einen Kuss kann man sehen lassen."
 

"Definitiv, ich hätt' echt fast selber nen Ständer bekommen." Tomoki grinst uns viel sagend an. Ich schaue zu Takuya und er zu mir. Dann wirkt er plötzlich entsetzt und schaut auf seinen Schoß. Unweigerlich folge ich seinem Blick. Und entdecke eine etwas ausgebeulte Hose. Scheiße. Ich kontrolliere mich selbst und komme zu dem gleiche Ergebnis: einer fast vollkommenen Erektion. Scheiße. Ich springe auf, düse aus dem Zimmer und in mein persönliches Bad. Ich höre wie Takuya fluchend in Kouichi's verschwindet. Die Bäder liegen nebeneinander und kurz bevor ich die Dusche eiskalt aufdrehe dringt das Rauschen von Wasser durch die danebenliegende Wand.
 

***
 

Seitdem sind etwa, äh, anderthalb Stunden vergangen und ich habe mich noch immer nicht aus dem Bad getraut. Takuya ist vor etwa zwanzig Minuten zu den anderen zurück. Auch er hat lange gezögert, sich aber schließlich ein Herz gefasst. Das hat mir bei meiner Entscheidung, vielleicht doch noch etwas länger zu warten, sehr geholfen. Folglich warte ich immer noch. Ich weiß nicht auf was. Vielleicht darauf, dass ein Engel erscheint und mir versichert, meine Erektion wäre nur ganz natürlich gewesen, dass jeder, der so intensiv geküsst wurde, da körperliche Erregung gezeigt hätte. Doch ich weiß, dass dem nicht so ist. Der Engel wird nie erscheinen und ich werde vielleicht den Rest meines Lebens in diesem Badezimmer verbringen müssen. Jetzt zu leugnen. dass mir unsere Aktion nicht gefallen hätte, wäre Schwachsinn. Und außerdem gelogen. Ich kann es immer noch nicht fassen! Mein bester Freund hat mich geil gemacht! Aber, hey! Hatte er nicht auch ...? War er nicht auch ...? Ja. Er war. Er war auch erregt gewesen. Das heißt, ich habe meinen besten Freund geil gemacht? Meinen besten Freund, den erfahrenen Liebhaber? Irgendwie kann ich das nicht ganz glauben.
 

In dem Moment klopft es an die Tür und weil ich nicht länger darüber nachdenke, öffne ich. Und hätte das verdammte Stück Holz am Liebsten wieder zugeschlagen. Doch das tue ich nicht. Stattdessen erblicke ich zwei mich entschuldigend ansehende Augen. Ich schaue nur zurück. Takuya windet sich unsicher unter meinem Blick, doch ich wende ihn nicht ab.

"Kann ich, äh, kann ich rein kommen... Ich möchte mit dir reden..." Jetzt stiert er auf den Boden. Ich sehe wie unangenehm es ihm ist und öffne die Tür weit genug, dass er auch herein kann. Wir setzten uns auf die Kante der Badewanne und starren das Klo an, bis er endlich etwas sagt:
 

"Ich, äh, ich, es tut mir leid." Ich schüttle den Kopf.
 

"Nein, mir tut es leid." Er schüttelt den Kopf.
 

"Aber ich hatte da doch eindeutig die Führung. Es war meine Schuld."
 

"Nein, du kannst nichts dafür. Du hast es ja nicht mit Absicht gemacht. Oder doch?" Jetzt schaue ich ihm fest in die Augen. Oder will es zumindest, aber sein Gesicht ist starr geradeaus gerichtet. Ich schiebe meine Hand unter sein Kinn und drehe seinen Kopf zu mir. Jetzt schaue ich ihm tief in die Augen. Damit er den Kopf nicht wieder wegdreht, halte ich ihn weiter fest.
 

"Hast du es mit Absicht gemacht?" Er schüttelt den Kopf. Fast hätte ich erleichtert geseufzt. Doch ich erwarte immer noch eine klare Antwort.
 

"Nein, es war keine Absicht. Ich wusste nicht, dass es so.... du weißt schon. Es war einfach.... Ich weiß nicht wie." Unsicher schaut er mich an:
 

"Hat es dir denn nicht gefallen?" Jetzt seufze ich und lasse ihn los.
 

"Danke."
 

"Wofür?"
 

"Für, na du weißt schon..."
 

"Dafür, dass es dein erster Zungenkuss war?" Ich nicke. Ich bin ihm wirklich dankbar für den Kuss.
 

"Es hat uns also beiden gefallen. Macht uns das schwul?" Er schafft es immer wieder mich zu überraschen. Ich denke kurz nach und antworte langsam:
 

"Ich glaube nicht. Ich meine, stand das nicht mal wo, dass viele Jugendlich die ersten sexuellen Erfahrungen mit den besten Freunden machen?" Ich bin sicher dass schon mal irgendwo gehört zu haben.
 

"Schon möglich..."
 

"Und außerdem, muss man nicht,... Sex wollen um richtig schwul zu sein?"
 

"Ich weiß nicht. Ich glaube das hängt von der Perspektive ab, von der man es betrachtet. Aber sagen wir mal ja."
 

"Gut."
 

"Gut... Bist du jetzt schwul?"
 

"Nein, du?"
 

"Nein."
 

"Gut."
 

"Gut".
 

Schweigen. Es ist schrecklich unangenehm. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Da auch Takuya nur stumm neben mir sitzt, nehme ich an dass er ebenso ratlos ist.
 

Ich schrecke zusammen als an die Badezimmertür klopft und mein Bruder sich nach unserem Wohlbefinden erkundigt. Dankbar, dass er die Stille unterbrochen hat, springe ich auf und reiße die Tür auf.
 

"Es geht uns gut, danke."
 

"Äh, gut. Ähm, Mama hat zum Essen gerufen. Kommt ihr?"
 

Er dreht sich um und ich folge ihm. Wir gehen in die Küche und setzen uns an den Tisch. Ich bemerke dass Takuya sich nicht neben mich gesetzt hat. Verwundert schaue ich mich um. Takuya ist noch nie nicht zum Essen geblieben. Ich höre Rascheln im Flur und schaue nach. Meine Vermutung bestätigt sich, als ich meinen besten Freund in seine Jacke schlüpfen sehe. Ich gehe auf ihn zu und nehme ihm die Jacke weg.
 

"Was tust du da?" fragt er mich.
 

"Was tust du da?" frage ich zurück.
 

"Ich gehe."
 

"Das sehe ich. Aber wieso?" Er hält einen Moment in der Bewegung inne. Dann sieht er mich vorsichtig an.
 

"Willst du, dass ich bleibe?" Ich zucke mit den Schultern.
 

"Insofern es dir nicht unangenehm ist. Du bist doch mein bester Freund Takuya! Wie kannst du nur denken, ich würde wollen dass du fort gehst?" Immer noch unsicher mustert er mich.

"Bin ich das denn? Dein Freund?" Ich schaue ihn mit einem ich-hoffe-das-meinst-du-nicht-ernst Blick an. Ich halte seine Jacke immer noch in Händen und hänge sie kurzer Hand auf ihren Haken zurück. Ohne ein weiteres Wort drehe ich mich um und verschwinde in der Küche. Diesmal folgt er mir.
 

Nach dem Essen sind wir wieder so weit. Eigentlich haben wir ja geplant, dass Takuya hier übernachtet, sowie auch Tomoki, aber jetzt sind wir uns nicht mehr so sicher. Das heißt, ich mir schon, aber Takuya nicht. Ich bin mir nicht sicher, wovor er Angst hat, aber ich sehe eine leichte Furcht in seinen Augen. Bemüht locker und lässig frage ich meinen besten Freund, der vor einigen Minuten in meinem Türrahmen versteinert ist:
 

"Was ist, hast du schon Wurzeln geschlagen?" Ich scheine ihn aus seiner Erstarrung gerissen zu haben.
 

"Was?" Er schaut verwirrt. Ich bin mir nicht sicher ob's echte Verwirrung ist oder nur gespielt.
 

"Willst du nicht herein kommen?" Er kommt herein. Doch er setzt sich nicht wie sonst auf mein Bett sondern auf meinen Schreibtischsessel und setzt auch seinen Rucksack nicht ab. Diese Geste verletzt mich irgendwie.
 

"Takuya-"
 

"Schon gut. Lass stecken." Mit diesen Worten lässt er seine Tasche fallen und kommt zu mir aufs große Bett.
 

"Tut mir leid." Er schaut mich nicht an.
 

"Braucht es nicht."
 

***
 

Den restlichen Abend verbringen wir damit, "Das Spiel des Lebens" zu spielen. Es ist eines meiner Lieblingsspiele. Ich bin immer total erfolgreich. Das muss irgendwie in der Familie liegen, denn heute werde ich nur knapp von Kouichi geschlagen.
 

Inzwischen ist es halb elf. Da heute Freitag ist, räumen wir das Spiel weg und setzten uns wieder zusammen auf Kouichis Bett. Da werden Erinnerungen wach...
 

Wir alle wissen, dass in naher Zukunft Takuya zu mir und Tommy zu Kouichi ins Bett kommen würde. Und es stört uns nicht. Wir haben beschlossen, Tommy zu helfen und das werden wir auch. Ich meine, wenn wir nackt unter der Dusche der Umkleide herummachen würden, vor anderen, dann können wir doch auch getrost im einem Bett schlafen, was wir übrigens schon des Öfteren getan haben.
 

"Okay Jungs, zurück zum Plan. Womit werden wir am Montag die gesamte Schülerschaft schocken?" Tomoki ist wieder eifrig bei der Sache.
 

"Ich weiß noch nicht, aber Sport hätten wir erst wieder am Donnerstag."
 

"Ist das nicht krass? Ich meine das Ganze hat erst gestern angefangen! Könnt ihr das fassen?"
 

"Das Leben vergeht viel zu schnell als dass man es fassen könnte."
 

"Nicht so depressiv, Tommy!"
 

"Ja genau! Also, noch mal: Mit welcher Aktion können wir die gesamte Schülerschaft von ihrer eigenen bescheuerten Idee überzeugen? Und zwar so, dass ihnen die Augen über den Boden kullern!"
 

"Hey Jungs! Ich hab ne Idee!"
 

***
 

Kouichis Idee ist aufgeschrieben besprochen und so ziemlich bereit zum ausführen. Inzwischen ist es 00:20. Endlich liegen alle im Bett. Wie immer liegt Takuya zu meiner Rechten. Wir reden über total belanglose Dinge wie die Fußball WM und Pinks neue Frisur, als Takuya mich schon wieder schockt:
 

"Du hast mir eigentlich gar nicht auf meine Frage geantwortet." Ich überlege kurz. Ach, die Frage, ob mir unser Zungekuss gefallen hätte. Ich hab zwar geschwitzt, war wahrscheinlich ferrarirot und hatte verdammt noch mal fast eine beschissene Erektion, aber nein, eigentlich habe ich ihm nicht geantwortet. Ich habe auch nichts erwidert als er sagte "Es hat uns beiden gefallen". Also habe ich angenommen, er wüsste es. Anscheinend braucht er es wörtlich:

"Ja, Takuya. Mir hat dein Kuss gefallen. Alle beide haben mir gefallen. Ich dachte, das wüsstest du."
 

"Ich glaube, ich hab's gehofft."
 

"Wieso?" Er antwortet nicht sofort. Doch als er dann doch tut, bin ich, wie könnte es auch anders sein, geschockt:
 

"Vielleicht sind wir ja bi."
 

"Was?"
 

"Vielleicht sind wir bi. Ich meine, mein bester Freund geilt mich total auf und trotzdem würde ich jetzt am Liebsten mit Mikaya ins Bett." Mikaya ist ein Mädchen aus Takuyas Bogenschützenclub. Sie ist total hübsch, hat einen Modelkörper und ein Werbekampagnegesicht. Doch für mich war sie nie attraktiv. Sie ist genau Takuyas Typ Frau. Takuyas Worte machen mich nachdenklich. Ja, mein bester Freund macht mich geil, aber... ich kenne kein Mädchen mit dem ich gern schlafen würde. Das erschreckt mich. Heißt das ich bin nicht bi? Heißt das- ich will gar nicht weiter darüber nachdenken... Meine Gedanken auf unsere geplante Wahnsinnsaktionen, unseren Racheplan gerichtet, schlafe ich ein.
 

~*~

Kapii 3 is da^^

Rita



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ReiRei-chan
2006-03-05T15:39:57+00:00 05.03.2006 16:39
Einfach cool!!! Hoffe die beiden kommen zusammen!


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