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Verlust und Gewinn

Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?
von

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58. Kapitel

Weil so viele von euch gefragt haben, ob es nach dieser Geschichte wieder einer weitere von mir geben wird: Aber ja, natürlich. Ich schreibe gleich an zwei Stories und wenn diese hier zu Ende ist, geht es fast sofort mit einer neuen weiter.

Nun aber zurück zu „Verlust und Gewinn“: Nach all dem ewigen Auf und Ab haben sich Hermine und Severus nun wirklich mal ein wenig Ruhe und Frieden verdient und den kriegen sie auch. Los geht es!
 

58. Kapitel
 

Der Morgen brach früher an, als es Severus lieb war, doch auch der wenige Schlaf der vergangenen Nacht war besser, als gar nichts. Er rieb sich einige Male die Augen, ließ sie dann aber doch zu, als er sich ins Bad hinüber bewegte und dort in der Dusche solang blind herumtastete, bis er den Schalter für das kalte Wasser fand. Schlagartig war er in der Lage die Augen nun doch zu öffnen und außerdem schienen mit jeder Sekunde seine Lebensgeister etwas wacher zu werden.
 

Nach einem schnellen Frühstück und einem nicht minder schnellen Blick in die Zeitung, beeilte er sich noch rechtzeitig zu seiner Verabredung mit Albus und Minerva an der Appariergrenze zu kommen. Mit all den morgendlichen Aktivitäten, hatte er nur versucht, sich von der Tatsache abzulenken, dass er gleich Hermine wieder sehen würde. Der Gedanke an ihren Zustand, als er sie zuletzt verlassen hatte, ließ ihm den Angstschweiß auf die Stirn treten. Selbst Minervas beruhigende Worte und Albus Tätscheleien seines Armes, halfen ihm nicht. Er war so nervös, wie selten zuvor in seinem Leben.
 

Im Krankenhaus erwartete man ihn und seine Begleiter bereits, denn Albus hatte sein Versprechen gehalten und sie für den heutigen Morgen angekündigt. Schnell standen die drei gemeinsam vor Hermines Zimmer und hörten sich die Diagnose des behandelnden Heilers an. Natürlich fiel wieder einmal das Schlagwort „Posttraumatischer Stress“ und natürlich wies der Mediziner darauf hin, dass es kein Allheilmittel für Hermine gäbe.
 

Alle drei nickten und Severus sammelte sich dann genug, um die Frage zu stellen, wie es ihr aktuell ginge. Die Antwort erwartete er mit Bangen.
 

„Miss Granger schläft im Moment noch, wird aber sicher bald aufwachen, da die Dosierung des Schlaftrankes nicht sehr hoch war. Wie Professor Dumbledore vorgeschlagen hat, haben wir ihr keine weiteren Tränke verabreicht und sie wird nachher ganz sie selbst sein. Vielleicht hilft es ihr ja, wenn dann jemand bei ihr ist, der ihr nahe steht. Wenn Sie wollen, können Sie jetzt zu ihr gehen.“
 

Severus nickte und wollte schon die Tür aufmachen, als er bemerkte, wie Minerva und Albus sich zurückzogen. „Was soll das? Habt ihr nicht gesagt, ihr werdet mir beistehen?“ Eine gewisse Wut sammelte sich in seinen Gedärmen.
 

Minerva erkannte es sofort und trat etwas näher auf ihren langjährigen Kollegen zu. „Severus, bitte versteh doch. Wir sind für Dich da. Wir werden hier bleiben und wenn Du uns dringend brauchst, werden wir auch zu Dir kommen, aber DU musst zu ihr gehen. DU bist ihr wichtig, nicht wir.“
 

Seine Wut verrauchte so schnell wie sie gekommen war und er nickte, schloss die Augen kurz und atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor er sich umdrehte und leise die Tür zu Hermines Zimmer öffnete.
 

Drinnen war alles noch dunkel und wie der Heiler gesagt hatte, schlief Hermine noch. In diesem Zustand sah sie so friedlich aus, so sorgenfrei und vor allem so jung, dass Severus für einen Moment vergaß, was alles passiert war, seit er sie zuletzt im Arm gehalten hatte. Mit unendlich viel Zärtlichkeit legte er ihr eine Hand an die Wange und spürte für wenige Augenblicke nichts anderes als die Wärme, die von ihr ausging.
 

Wie sehr wünschte er sich, er könnte rückgängig machen, was ihr passiert war? Wie oft hatte er sich sogar vorgestellt, Lucius Malfoy persönlich den Hals umzudrehen? Wie oft hatte er in den vergangenen Wochen an Hermine gedacht und sich gewünscht, er hätte sie niemals gehen lassen?
 

Aus einem Impuls heraus schlug Severus die Decke von Hermines Bett zurück, zog seine Schuhe aus und schlüpfte zu ihr. Zärtlich und immens darauf bedacht, sie nicht einzuengen, schob er einen Arm unter ihr hindurch und zog sie ein wenig zu sich. Seine andere Hand legte er wieder auf ihre Wange und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie aufwachen möge und sich freuen würde, ihn zu sehen.
 

Nicht alle Wünsche im Leben werden einem erfüllt, aber hin und wieder ist einer dabei, der dem Wünschenden wichtiger erscheint, als der Rest. Ein Wunsch, der seinen Schatten auf all die anderen bedeutungslosen Dinge wirft, die man sich sonst so gewünscht hat. Manche dieser großen und so endlos wichtigen Wünsche werden einem erfüllt.
 

Hermine schlug, nach gut einer halben Stunde, die Severus sie schon so im Arm hielt und hoffte und bangte, die Augen auf und begriff sofort, wer sie festhielt. Ebenso, wie sie begriff, wie sie sich in den letzten zwei Tagen aufgeführt hatte.
 

Irgendwo in ihrem Inneren war etwas auseinander gebrochen, als Severus von seiner Liebe zu ihr sprach. Nicht weil er sie liebte, nicht, weil er sie gerettet hatte, sondern, weil sie sich daran erinnerte, dass auch sie zu dem Zeitpunkt schon so viel für ihn empfunden hatte, als er seine Liebe zu ihr entdeckte. Und was hatten sie getan? Sie hatten sich trotzdem getrennt, weil sie beide zu feige gewesen waren, einander zu sagen, was sie fühlten.
 

In den letzten Tagen hatte Hermine nur Wut auf Severus empfunden, all den Schmerz und die Schuld auf ihn projiziert und angefangen ihn sogar dafür verantwortlich zu machen, dass sie in Malfoys Fänge geraten war.
 

Was für ein Irrsinn!
 

Sie hatte den Mann, den sie doch so sehr liebte, für etwas verantwortlich gemacht, an dem auch sie einen großen Teil der Schuld trug. Und sie hatte ihn ausgerechnet in dem Moment von sich gestoßen, als er ihr endlich die lang ersehnte Liebeserklärung machte.
 

Vorsichtig, um Severus, der die Augen geschlossen hatte, nicht zu erschrecken, griff Hermine nach der Hand, die auf ihrer Wange lag. Sofort riss Severus die Augen auf und sah in ihre.
 

Sie lächelte. Schwach, aber sie lächelte. Dann wanderte ihre Hand zu seiner Wange und strich sanft darüber. Severus konnte kaum verhindern, dass ihm Freudentränen in die Augen traten.
 

Ohne ein einziges Wort gesprochen zu haben zog sich Hermine enger an ihn, kuschelte sich an seine Brust und schlief noch einmal ein.
 

Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, lehnte Severus seinen Kopf auf ihren und seufzte leise. Alles schien gut zu werden. Er hatte die richtige Entscheidung getroffen, in dem er nicht weggegangen war. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und dann nickte auch er ein.
 

Zwei Stunden später erwachten sie fast gleichzeitig. Es war ein tolles Gefühl mit dem anderen gemeinsam zu erwachen, zu spüren, dass jemand da war, der einen liebte und Hermine gab diesem Gefühl als Erste Ausdruck. Sie reckte sich ein wenig in Severus Richtung und küsste ihn ganz leicht auf den Mund.
 

Es war kaum eine Berührung zu spüren gewesen, doch für Severus war es ein Erdbeben in seiner Gewühlswelt. Ohne einen weiteren Gedanken an seine früheren Ängste zu verschwenden, zog er sie zu sich und küsste sie solange, bis beide völlig außer Atem waren.
 

Kaum hatten sie sich wieder etwas erholt, wollte er weitermachen, wo er nur Sekunden zuvor aufgehört hatte, doch ein Kopfschütteln von Hermine ließ ihn einhalten. „Warte Severus, das hat Zeit. Ich … ich ….“ Es war schwieriger, als gedacht, ihm all das zu sagen, was sie fühlte und noch viel schwieriger, ihm zu erklären, warum sie sich in den letzten beiden Tagen so furchtbar aufgeführt hatte. Und so verstummte sie.
 

Severus erste Eingebung, war sich so schnell wie möglich aus dem Bett zurückzuziehen und all seine Zweifel nun durch ihr Verhalten, doch bestätigt zu sehen. Doch etwas in ihren Augen hielt ihn davon zurück und so handelte er instinktiv richtig.
 

Er zog sie noch enger an sich, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr und wiegte sie sanft hin und her, bis sie sich gefangen hatte und wieder in der Lage war zu reden.
 

Mehr flüsternd, als sprechender zählte sie ihm von ihrem Martyrium, von all den Ängsten und Qualen, die sie danke Malfoy durchlitten hatte, von den psychologischen Tricks, die er bei ihr angewandt hatte, von ihrer Resignation und der Angst ihn nie wieder zu sehen, selbst von den Qualen als Malfoy ihr berichtete, sie seien gerade jetzt im selben Haus. Dann erst verstummte sie.
 

Severus wischte sich schnell und heimlich die Tränen weg, die er nicht hatte zurückhalten können und tröstete sie dann wieder, bis ihm auffiel, dass sie zu keinem Zeitpunkt von der Wunde in ihrem Bein gesprochen hatte. Zaghaft fragte er nach, doch schon bald zeigte sich, dass sich Hermine an die letzten Minuten ihrer Folter nicht mehr erinnern konnte.
 

Stattdessen sprach sie sich nun all ihre Gefühle von der Seele, erklärte ihm, was sie für ihn empfand und was sie in den letzten Tagen gedacht hatte.
 

Von Minute zu Minute wechselte Severus Gemütslage. War er erst wahnsinnig erleichtert, zu hören, dass sie ihn liebte, verschlang ihn gleich darauf sein schlechtes Gewissen, als Hermine davon sprach, dass sie beide viel zu feige gewesen waren, es einander zu sagen. Dann wieder sprach sie davon, wie schön es war, ihn hier bei sich zu wissen und anschließend, dass sie ihm für einen kurzen Zeitraum die Schuld an ihren Erlebnissen gegeben hatte.
 

Obwohl manches davon Salz war, was sie in seine seelischen Wunden rieb, so konnte Severus doch nicht umhin, letztlich zu erkennen, dass Hermine hier in seinen Armen lag, sich alles von der Seele sprach und ihm gestanden hatte, ihn auch zu lieben. Vor Wochen hatte er sich das noch etwas anders vorgestellt. Romantisch verklärt, manchmal auch stürmischer und leidenschaftlicher, niemals aber so durchsetzt von Schuld und Gewissensbissen und von Angst sie wieder zu verlieren. Trotzdem war es das Beste, was er sich in diesem Moment vorstellen konnte.
 

TBC
 

Na, habe ich zuviel versprochen? Ich finde das ist doch ein guter Anfang für eine Beziehung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Belly-chan
2006-07-24T16:07:28+00:00 24.07.2006 18:07
*~* hammmmmmmmmaaaaa *freu*
mach schnell weiter so ! ^^
Bye bye belly
Von:  Noir001
2006-07-24T14:21:17+00:00 24.07.2006 16:21
WIE Cool
mach schnell weiter


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