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Verlust und Gewinn

Hermine hat einige Aufregung und Schicksalsschläge zu verdauen. Was hat Professor Snape damit zu tun und wie kann er ihr helfen? HGSS ?
von

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43. Kapitel

Denkt ihr vielleicht gerade, nach dem letzten Kapitel könnte es nicht mehr schlimmer kommen? Da liegt ihr natürlich falsch und dieses und die noch ausstehenden Kapitel werden euch das beweisen. Denkt immer an den Titel der Geschichte und an den Prolog. Beides hat seinen Grund. Aber ich will euch nicht entmutigen. Es wird schon noch eine Menge geschehen und es gibt durchaus die Chance, dass Hermine und Severus am Ende der Geschichte glücklich (miteinander?) werden.
 

@Integra-love-alu: Leider wird es auch die kommenden Kapitel über erstmal recht traurig, aber auch spannend bleiben. Aber zum Glück geht es ja immer schnell weiter.
 

@Kyoko1990: Oh ja, die zwei sind ausgesprochene Dickschädel. Aber darin liegt für mich so ein bisschen der Reiz, überhaupt über sie zu schreiben. Das macht es spannend und manchmal, so wie jetzt, auch so schön tragisch.
 


 

43. Kapitel
 

Während Severus versuchte absolut jede Erinnerung an Hermine loszuwerden, hatte Hermine irgendwann für sich beschlossen, die Ehe in guter Erinnerung zu bewahren. Auch wenn das Ende so schrecklich schnell gekommen war und Severus sie nicht liebte, so hatte er ihr doch Geborgenheit gegeben und war in der Zeit in Hogwarts zu einem echten Freund geworden. Das er das jetzt auch nicht mehr sein konnte oder wollte, hatte sie am Vorabend ihres Auszuges gesehen, als sich ihre Blicke kurz trafen. Nun, sie würde lernen müssen damit umzugehen. Welche andere Möglichkeit blieb ihr denn auch?
 

Jetzt galt es erste einmal ihr Leben hier auf die Reihe zu kriegen. Auf dem Campus gab es keine Hauselfen, die einem all die Arbeit zu Hause abnahmen. Hier würde sie sich um sich selbst kümmern müssen. Auch ein paar administrative Punkte gab es da noch. Als erstes würde sie sich an der Universität ummelden müssen. Ihr Name war jetzt wieder Granger und nicht mehr Snape. Allerdings würde sie damit wohl besser noch warten, bis sie die amtliche Bestätigung vom Ministerium dafür erhielt. Die Adressänderung konnte sie dann auch gleich mit erledigen.
 

Hermine tat in den nächsten Tagen, was getan werden musste und stellte dabei fest, dass es ihr schwer fiel das letzte Jahr so einfach hinter sich zu lassen. Als sie ihren Namen ändern ließ, fühlte sich das an, als würde ihr jemand heiße Nadeln ins Fleisch bohren. Sein Name hatte zu ihr gehört. Ihn so einfach wegzuwischen, war so als ob sie ihn endgültig von sich stieße.
 

Auch das Alleinleben fiel ihr nicht wirklich leicht. Ja, sie hatte es nie sonderlich gemocht, wenn niemand da war, wenn sie nach Hause kam, aber jetzt, nach diesem Jahr gemeinsamen Lebens mit Severus, da fiel es ihr noch viel schwerer. In den letzten Monaten waren sie sich nicht nur körperlich näher gekommen, sondern hatten auch so ziemlich alles miteinander besprochen, was in ihrem Leben passierte. Er wusste so viel mehr von ihr, als sämtliche Freunde, oder Leute, die glaubten welche zu sein. Und sie wusste so viel über ihn. Sie wusste beispielsweise, dass er ein bezauberndes Lächeln zustande brachte, wenn er nur es nur wollte. Meist hatte er es nur gezeigt, wenn er sich unbeobachtet glaubte und auch dann nur selten. Doch es hatte sich tief in Hermines Herz gebrannt.
 

Außerdem wusste sie, dass er nicht der zynische grausame Mensch war, der er zu sein vorgab. Nicht, wenn man ihm nahe genug kam. Sie wusste, es gab mindestens noch einen Menschen, den er so nah an sich rangelassen hatte und das war Dumbledore. Auch eine der Sachen, die nicht alle wussten. Severus und Albus waren mehr als Kollegen. Sie waren Freunde. Hermine hatte immer gewusst, dass der Direktor Severus stets vertraute, aber nie, wie sehr und erst ganz allmählich hatte sie verstanden, dass Severus für den alten Schulleiter ein Sohnersatz war und das Severus in Albus den verständnisvollen Vater fand, den er nie gehabt hatte. Sie respektierte das, und war sogar froh darüber. Gerade jetzt mehr als je zuvor. Auch wenn Hermine sicher war, dass Severus sie nicht liebte, wusste sie doch, dass er die Freundschaft zu ihr nicht vorgetäuscht hatte. Jetzt wo sie weg war, blieb ihm immerhin noch Albus.
 

Damit hatte er einen Menschen mehr zum reden, als sie selbst.
 

Sie beschloss das zu ändern. Ginny war natürlich eine gute Freundin und ganz sicher die erste Person, mit der sie über alles reden würde, aber Hermine brauchte auch wieder Kontakt zu den Anderen. In den letzten Monaten war so viel mit ihr und Severus passiert, dass es ihr gar nicht auffiel, aber sie vermisste die alte Clique, besonders nach der Feier im Frühjahr.
 

Auch wenn die Nähe zu ihren Freunden nicht mehr so bestand, wie zu Schulzeiten, war das sicher kein bleibender Zustand, wenn sie sich nur anstrengte. Besonders Harry und erstaunlicherweise Draco fehlten ihr. Ron und Neville natürlich auch, aber das war anders. Sie konnte gar nicht sagen wieso, die beiden schienen bei dem Treffen schon so weit ab von den Personen, die sie früher kannte, dass es ihr schwerer fallen würde, sich den beiden zu öffnen. Nun konnte sie nur hoffen, dass innerhalb der letzten Monate nicht auch Harry und Draco ihr noch fremder geworden waren.
 

Gleich nach ihrem Entschluss setzte sie sich hin und schrieb zwei Briefe, einen an Harry und den anderen an Ginny und Draco. Die Antworten kamen schon am Abend an und beide enthielten Zusagen für Treffen in den nächsten Tagen.
 

Zu Hermines Glück wurde sie bis dahin von ihren Studien stärker als sonst in Anspruch genommen und hatte so keine Zeit sich mit Gedanken an Severus herumzuplagen. Nicht, dass sie nicht an ihn dachte, denn eigentlich vermisste sie ihn jede einzelne Sekunde, doch diese Gedanken drangen in der Zeit nicht bis an die Oberfläche. Erst als sie Ginny gegenübersaß, die eine Stunde vor Draco auftauchte, dachte Hermine an all das, was sie ihrer Freundin erzählen wollte.
 

Ginny war geschockt in Hermines Augen Tränen zu sehen. Sie hatte zwar geahnt, dass sich in Hermines Leben durch die Aufhebung des Ehegesetzes einiges getan hatte, aber nicht, in welchem Ausmaß sie das berührt. Sofort nahm sie sie in die Arme und strich ihr tröstend über den Rücken. „Schscht, schon gut, wein Dich aus.“
 

Nach ein paar Minuten hatte sich Hermine wieder so weit beruhigt, dass sie in der Lage war zu sprechen. „Ich weiß gar nicht, warum ich heule, Ginny. Aber ich bin völlig fertig.“
 

„Du weißt es vielleicht nicht, aber ich schon. Du liebst ihn, nicht wahr?“
 

Hermines Kopf schnellte nach oben. „Woher weißt Du ...“
 

„Mal ehrlich, dass ist doch nicht schwer zu erraten, wo Du doch im Sommer schon so gern mit ihm, statt mit mir gefahren wärst. Außerdem sprechen Deine Tränen Bände.“ Sie reichte ihrer Freundin ein frisches Taschentuch und strich ihr wieder über Rücken. „Warum seid ihr eigentlich geschieden, wenn Du ihn so liebst?“
 

Das hatte einen neuen Strom Tränen zur Folge. Dann kam mit tränenerstickter Stimme die Antwort. „Scheidung? Welche Scheidung? Die Ehe wurde annulliert. Er hatte die Urkunde dafür schon unterschrieben, als ich noch nicht einmal was von der Gesetzesänderung wusste. Ich liebe ihn ja vielleicht, aber er mich nicht.“
 

Nach diesem Geständnis und noch viel mehr Tränen versuchte sich Hermine zu beruhigen, um nachher, wenn Harry und Draco auftauchten, nicht zu verheult auszusehen. Es gelang nur mit mäßigem Erfolg. Die beiden trafen fast gleichzeitig ein und fragten alle beide, was denn mit ihr los sei.
 

Ginny beantwortete die Frage so gut es ging ohne Beschönigung, denn Hermine sollte nicht gleich wieder anfangen zu weinen. Draco, der von Ginny nach dem Urlaub schon Andeutungen gehört hatte, dass Hermine seinen ehemaligen Hauslehrer liebte, fiel nicht ganz so aus allen Wolken, wie Harry, der die ganze Welt nicht mehr verstand. „Sag mal Mine, Du bist doch verrückt. Erst verlässt Du die ganze Zauberwelt, weil Du ihn nicht heiraten willst und nur bist Du traurig, weil Du nicht mehr mit ihm verheiratet bist. Das ist doch irre!“
 

„Ich weiß.“ flüsterte Hermine.
 

„Und was gedenkst Du jetzt zu tun?“ mischte sich nun Draco ein.
 

Hermine drehte sich zu ihm. „Draco, was meinst Du denn, was ich tun soll? Ich werde weiterleben. Ich habe gar keine andere Wahl. Er hat mir sehr deutlich gezeigt, dass er mich nur geduldet hat und ich habe es verstanden.
 

„Aber Du kannst doch nicht so einfach aufgeben!“ regte sich Ginny auf.
 

„Was soll ich denn sonst tun, Ginny?“ kam die brüske Antwort. „Soll ich ihn etwa anbetteln doch bitte ab und an so zu tun, als ob er mich lieben würde?“ Sie schüttelte wild mit dem Kopf. „Ich werde gar nichts tun, sondern jetzt mein Studium weiterführen und versuchen ihn aus meinem Kopf zu verdrängen. Und von euch erwarte ich nur, dass ihr es versteht und mir vielleicht ab und an mal Trost spendet.“
 

Resigniert ließ sich Ginny im Stuhl zurücksinken. Harry schüttelte immer noch mit dem Kopf und Draco starrte sie mitleidig an.
 

Den Rest des Abends vermieden sie das Thema Snape, so als hätte es nie eine Zeit gegeben, in der er ein Teil von Hermines Leben gewesen war. Ihre Freunde versuchten Hermine so gut es ging aufzumuntern. So recht gelang das nicht, aber zumindest weinte sie nicht mehr, als sie sich wieder trennten.
 

Die folgenden Tage zogen an Hermine vorbei, wie hinter einem Nebelschleier und wären da nicht das Studium und ab und an ein Besuch einer ihrer Freunde gewesen,

hätte sie sich sicherlich noch mehr zurückgezogen. Aber auch so reichte es schon.
 

Besonders Ginny reichte es bald. Sie hatte es satt zu sehen, wie schlecht es Hermine ging. Ihr schien völlig klar zu sein, dass es keine Chance gab das zwischen Hermine und Snape zu kitten, besonders, da aus dessen Sicht wohl nie etwas wirklich Ernstes gewesen war. Also faste sie einen Entschluss. Am Freitag, drei Wochen nach Hermines Auszug brachte sie die Freundin durch betteln, flehen und drängen dazu mit ihr und Draco auszugehen. Was sie ihr nicht verriet war, dass sie zu diesem Treffen auch einen jungen Mann eingeladen hatte. Es war einer ihrer eigenen Kommilitonen, dem sie das Versprechen abgenommen hatte, auf jeden Fall nett zu Hermine zu sein.
 

Dumm war nur, dass sie dieses Versprechen nicht auch umgekehrt Hermine abgenommen hatte. Diese war schon wenig erbaut davon, überhaupt außer Haus geschleift zu werden. Der Anblick eines blonden Schönlings, der ihr den ganzen Abend Nettigkeiten ins Ohr zu flüstern versuchte, raubte ihr jedoch den letzten Nerv.
 

Sie war gar nicht freundlich zu Steven, wie der junge Mann hieß. Genau genommen war sie noch nicht einmal höflich zu ihm. Ganz im Gegenteil. Sie gab sich kratzbürstig und hatte den ganzen Abend immer eine spitze Bemerkung für ihn auf der Zunge. Erst als Steven Hilfe suchend zu Ginny sah, zog diese ihre Freundin vom Tisch weg. „Ihr entschuldigt uns bitte, Jungs. Wir wollen uns nur mal schnell die Nasen pudern.“
 

„Ich weiß ja nicht, was Du willst, Ginny, aber ich will das bestimmt nicht.“ Die mies gelaunte Hermine riss sich von ihrer Freundin los und wollte schon zum Tisch zurück spazieren, als sie giftig angefunkelt wurde.
 

Ginnys Blick brachte sie letztlich doch dazu, mit ihr zur Toilette zu gehen. Im Vorraum verschränkte Ginny die Arme und starrte Hermine so finster an, dass diese sich ungemein stark an Snape erinnert fühlte. „Was ist, Ginny?“
 

„Was ist? Ja, was ist denn wohl, Hermine?“ brauste Ginny auf. „Ich schleppe hier einen meiner Freunde an, damit Du mal wieder in nette männliche Gesellschaft kommst und Du führst Dich auf, als hättest Du sämtliche Unarten von Snape übernommen. Wenn Du so sehr an dem Ekel hängst kann ich Dir mittlerweile nur bestätigen, dass ihr glänzend zusammen passt. Geh zu ihm und klär das und ansonsten erwarte nicht, dass wir uns um Dich kümmern, wenn Du Dich so benimmst. Ich gehe jetzt zu Steven und entschuldige mich für Dich. Ich denke Du kommst wohl besser nicht mit.“
 

Als nächstes nahm Hermine noch wahr, wie die Tür hinter Ginny zu schwang. Wie ein begossener Pudel stand sie da und hatte mal wieder Tränen in den Augen. Schnell blinzelte sie sie weg, machte sich ein wenig frisch und suchte sich den nächst besten Kellner. Sie ließ sich ihre Rechnung bringen und verschwand ohne ein weiteres Wort zu irgendwem aus dem Restaurant.
 

TBC
 

Da hat sich Hermine ganz schön daneben benommen und ihre Freunde vor den Kopf gestoßen. Ob sie das wieder gerade biegen kann?
 

Ach bevor ich es vergesse: Ich werde heute anfangen, meine bisher größte Story "Verletzungen" hier zu veröffentlichen. Da die Geschichte schon fertig ist, sind es immer fünf Kapitel auf einmal. Vielleicht lest ihr ja mal rein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-06-13T12:48:34+00:00 13.06.2006 14:48
hab deine geschichte grad ma auf animexx entdeckt :) ;) und hier kann ich wenigstens registrierte kommis schreiben ;)

also tolles kap!

tja ... herm pech gehabt ;)hm.. ginny tut mir echt leid aber nun ja das renkt sich sicher wieder ein.

und ich hoffe dass herm sich dazu aufrafft wieder kontakt mit sev aufzunehmen.. wenigstens in aller freundschaft!

lg souhnie
Von:  NordicNidhogg
2006-06-13T11:54:44+00:00 13.06.2006 13:54
auweia ja da hat sie wohl mist gebaut, nundenn: meeeeeeeeeeeeeeehr!


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