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Auf zu neuen Ufern 2

Die Jagd nach Blackbeard
von

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Zorro und der Affe

+ Nicht verwirren lassen wegen der Überschrift. Ist bloß eine Anspielung, da mir kein passender Titel eingefallen ist +
 

Zusammen mit dem Jungen erreichte Sanji ohne weitere Vorkommnisse die "Hafenmaid". Hinter einen der oberen Fenster drang ein sanfter Lichtschein zu ihnen heraus und der Smutje vermutete sogleich, dass sich dahinter das Zimmer befand, das Zorro bewohnte. Leise betraten er und der Junge den gemütlichen Eingangsbereich, der aus einer kleinen Empfangstheke sowie einer Sitzgruppe bestand. Ein kurzer Blick durch den Raum genügte ihm, um ihn erkennen zu lassen, dass es sich hier um ein nobles Gasthaus handelte. Verwundert fragte sich Sanji, wie sich Zorro hier ein Zimmer leisten konnte.

Während er sich von dem Jungen erklären ließ, wo er den Freund finden konnte, zog er sich sein noch feuchtes und mittlerweile ganz zerknautschtes Hemd über, dessen Enden er achtlos in seine Hose stopfte. Anschließend stieg er immer drei Stufen auf einmal nehmend in den ersten Stock hinauf, wo der darauf folgende Gang sich einmal ganz um die Treppe wand.

Sanji fand Zorros Zimmer sofort, da unter einer der Türen ein fahler Lichtschein zu ihm herausdrang. Der Impuls, in den dahinter liegenden Raum zu stürmen, war übermächtig, doch der Smutje gemahnte sich innerlich zur Ruhe. Mit kreisenden Bewegungen des Nackens lockerte er seine Schultern auf und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, deren Strähnen ihm aber in der nächsten Sekunde auch schon wieder ins Gesicht fielen. In entspannter Haltung lehnte er sich mit einer Schulter an den Rahmen. Hinter der Tür vernahm er gedämpfte Stimmen, die aber so leise waren, dass Sanji nicht verstand, was sie sprachen. Nachdem er gegen das dunkle Holz geklopft hatte, wurde das Gespräch unterbrochen, derweil er sich in Ruhe eine ziemlich zerknitterte Zigarette anzündete.

Mit einer ungeduldig hochgezogenen Augenbraue klopfte er erneut an die Tür, nachdem niemand Anstalten machte diese zu öffnen. Daraufhin vernahm er aus dem Zimmer schwere Schritte und Sanji versuchte gar nicht erst sein schadenfreudiges Grinsen zu verstecken, als im nächsten Augenblick die Tür geöffnet wurde und ein ziemlich finsteres Gesicht ihm entgegenblickte.

"Wir schwächeln wohl mal wieder, was?", konnte Sanji es sich nicht verkneifen den Freund zu ärgern. "So lange, wie du gebraucht hast die Tür zu öffnen, ts, ts, ts."

"Wird man dich eigentlich nie los?", knurrte Zorro, der keinerlei Überraschung über die Anwesenheit des Smutjes erkennen ließ. Eher machte er auf Sanji einen etwas frustrierten Eindruck, so, als wenn dieser zu einem falschen Zeitpunkt gekommen wäre.

"Angesichts deiner Nachricht", antwortete Sanji achselzuckend und in trockenen Ton, "hättest du damit rechnen müssen, dass ich hier auftauche. Willst du mich denn nicht reinlassen?"

"Hab ich denn eine andere Wahl?"

In diesem Moment verwünschte Zorro sich von ganzem Herzen. Natürlich hatte er gewusst, dass der Smutje die Provokation nicht auf sich sitzen lassen würde und daher auch damit gerechnet, dass dieser irgendwann hier erscheinen würde. Doch wenn er zu dem Zeitpunkt bereits geahnt hätte, was sich zwischen ihm und Robin ereignen würde, hätte er die Nachricht ganz anders geschrieben.

Ohne sich noch weiter um den Smutje zu kümmern, wandte sich Zorro genervt von der Tür ab und ließ sich in einen Stuhl am Rundtisch fallen. Derweil betrat Sanji seelenruhig das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich. Sein Blick fiel dabei sofort auf Robin, die er aus besorgten Augen nach irgendwelchen Verletzungen untersuchte. Doch zu seiner Beruhigung konnte er nichts dergleichen feststellen.

"Bei dir ist alles in Ordnung?", wandte sich Sanji dennoch an die junge Frau.

"Mir geht es gut", antwortete sie mit einem warmen Lächeln. Nachdem Zorro aus dem Bett aufgestanden war, hatte Robin sich aufgesetzt und das Hemd wieder ordentlich über ihre Schulter gezogen. Und während sie jetzt so da saß und ihre angezogenen Beine umschlang, ließ nichts an ihr darauf schließen, dass sie und Zorro vor kurzer Zeit noch sehr vertraut miteinander umgegangen waren.

"Ist Chopper gut bei euch angekommen?", fragte Robin und ein besorgter Ausdruck trat in ihre Augen.

"Er war zwar etwas zerzaust, aber gesund und munter", beruhigte Sanji die Freundin sofort, um sich dann an Zorro zu wenden. "Und wie hast du es geschafft zu überleben? Bist du auf dem Rücken eines Riesenvogels gelandet? Oder hat der Kopf eines Affen deinen Sturz abgebremst?"

Robin konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, da sie schon ahnte, wohin die Unterhaltung führen würde: nämlich in einen Schlagabtausch bestehend aus Sticheleien. Wie sehr sie diese Streitereien vermisst hatte, merkte sie erst jetzt. Und den beiden Freunden schien es ähnlich zu gehen. Zumindest bei Sanji konnte die junge Frau davon ausgehen, dass er die Provokationen genoss.

"Nun, du Möchtegern-Casanova", antwortete Zorro mit einem hämischen Grinsen, während er sich entspannt in den Stuhl lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. "Ich habe überlebt, weil Naturial mich liebt. Du weißt doch noch, wer sie ist, oder?"

"Aber sicher doch", kommentierte Sanji trockenen Tons und ließ sich gegenüber dem Freund an dem Tisch nieder. "Als wenn sie einen blöden Fuchtelheini wie dich lieben würde. Aber jetzt erzähl schon, wie hast du es geschafft?"

"Die Bäume haben mich aufgefangen", erwiderte Zorro achselzuckend, so, als wenn es die natürlichste Sache der Welt wäre. "Auf meinem Flug nach unten hatte ich gesehen, wie sie mir ihre Äste entgegengestreckt hatten."

"Das verstehe ich aber nicht", grübelte der Smutje laut nach und rieb sich dabei das stoppelige Kinn. "Dann hat sich die Prophezeiung dieses Eldons ja gar nicht erfüllt. Wir sollten doch etwas für unsere Ungläubigkeit verlieren, aber dennoch bist du am Leben."

"Darum ging es", meinte Robin leise erstaunt, wobei sie die Worte mehr an sich gerichtet hatte als an die Freunde. "Jetzt ergibt das alles auch einen Sinn."

"Wovon redest du?" Sanji sah die junge Frau fragend an, die ihr Kinn auf den Knien abstützte, während sie nachdenklich vor sich hinsah. Zorro wartete ebenfalls gespannt auf die Antwort, derweil er sich auf dem Stuhl vorbeugte. Die freudige Erregung, die Robin immer dann ergriff, wenn sie etwas Historischem auf der Spur war, war deutlich spürbar.

"Naturial ist doch die Verkörperung der vier Elemente. Und was haben die Elemente alle miteinander gemein? Das Leben! Wir Menschen haben mit der Zeit eine Ignoranz aufgebaut, womit wir unser Dasein einfach als gegeben ansehen. Doch durch Zorros vermeintlichen Tod ist uns die Kostbarkeit unseres Lebens bewusst geworden. Denk doch nur an die Veränderungen, die mit uns vorgegangen ist, Sanji. Genau darauf zielte die Prophezeiung ab."

"Es war also nie die Absicht", schlussfolgerte der Smutje daraufhin, während er die einzelnen Veränderungen der Freunde vor Augen hatte, "dass einer von uns bei diesem Unternehmen sterben sollte."

"Ganz genau", stimmte Robin ihm mit einem kurzen Nicken zu.

"Tja, mein lieber Grünschädel", wandte sich Sanji mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen an Zorro. "Sieht wohl so aus, als wenn Naturial dich doch nicht lieben würde. Ein streichholzschwingender Kohlkopf wie du kommt bei den Frauen nun einmal nicht gut an."

Während Sanji auf eine bissige Bemerkung von Zorro wartete, legte er sich bereits in Gedanken die passende Antwort zurecht. Doch zu seinem maßlosen Erstaunen sah er, wie der Schwertkämpfer sich wieder in seinem Stuhl zurücklehnte und ein breites Grinsen aufsetzte. Was hat das denn zu bedeuten, fragte sich Sanji, während er seinen Freund mit einem misstrauischen Glanz in den Augen musterte.

"Und wie ging es dann weiter?", fragte Robin an Zorro gewandt und rieb sich müde die Augen.

"Na ja", antwortete der Schwertkämpfer und wurde wieder ernst. "Ich musste erst einmal meine Schwerter wieder finden, die ich während des Fluges verloren hatte. Danach bin ich in die Stadt zurückgelaufen. Dort musste ich dann aber erfahren, dass ihr schon längst weitergefahren seid."

"Hattest du irgendwelche Schwierigkeiten in der Stadt?", wollte Sanji von ihm wissen, der dabei an den Hinterhalt denken musste, in denen sie geraten waren. Noch immer durchströmte ihn ein Anflug von Wut, wenn er sich an das Geschehen zurückerinnerte.

"Wenn du auf diesen schmierigen Dreckskerl anspielst", antwortete Zorro knurrend, dem ebenfalls wieder die Wut packte, die er bei dem Anblick von Robins Verletzung bereits nur mit Mühe hatte unter Kontrolle halten konnte, "der ist mit nicht einmal über den Weg gelaufen. Allerdings hatte mir auch niemand von eurer Auseinandersetzung mit diesem Hund erzählt."

"Ace hatte ihm ein ziemliches Brandloch verpasst", lachte der blonde Smutje kurz auf. "Und wahrscheinlich hat Darong sich deshalb nicht blicken lassen, weil er geglaubt hat, dass du ihm noch den Rest geben würdest."

"Lebend wäre er jedenfalls nicht wieder aufgestanden", murmelte Zorro leise vor sich hin. Doch Sanji hörte die Worte trotzdem und hob überrascht die Augenbrauen. Wenn es um die Freunde ging, konnte Zorro schon zu einem eiskalten Kämpfer werden. Aber so mordlüstern, wie jetzt, hatte er den Freund noch nie erlebt. Der ist wirklich auf dem Kopf eines Affen gelandet, dachte sich Sanji, der erkannte, dass irgendetwas mit dem Freund geschehen war.

"Und wie hast du es nach Counters Hill geschafft?", wollte Sanji wissen, während er innerlich beschloss Zorro künftig gut im Auge zu behalten, um eine Erklärung für sein unnatürliches Verhalten herauszufinden.

"Ich hab auf einem Schiff angeheuert", erklärte Zorro mit knapper Stimme und zuckte dabei mit den Schultern. "Da mir dieser komische Typ am Hafen sagte, dass Ace bei euch geblieben sei, habe ich mir gleich gedacht, dass ihr hier auf die Emerald Waters wolltet."

"Schön und gut", brummte Sanji unwirsch, da ihm die Antwort nicht ausreichte. "Aber wie konntest du wissen, dass wir gerade hier in Counters Hill sind?"

"Der Professor hatte das vermutet."

"Welcher Professor?" Allmählich wurde Sanji ungeduldig. Anstatt, dass der Schwertkämpfer ihm alles ausführlich erzählte, musste er dem Freund alles einzeln aus der Nase ziehen.

"Der, mit dem Nami losgezogen ist", erwiderte Zorro, so, als wäre es doch von vorneherein klar gewesen, von wem die Rede war. Aber dann hatte der Schwertkämpfer ein Einsehen mit dem Freund und erklärte ihm ausführlich, wie es zu dem Zusammentreffen mit dem Professor gekommen war.

*

Obwohl der Himmel über ihnen strahlend blau war und keine einzige Wolke sich zeigte, spürte Nami trotz allem, dass das Wetter sich bald schon ändern würde. Sie saß zusammen mit Professor Compton in seiner Kabine an einem Schreibtisch. Vor wenigen Minuten hatte sie die Karte der Insel fertig gestellt, die sie vor wenigen Tagen erst verlassen hatten.

Mit kritischen Blicken überprüfte der Professor die Ergebnisse ihrer Untersuchungen mit der auf der Karte. Er war mit seiner Schülerin mehr als nur zufrieden. Nicht nur, dass Nami bereits ein fundiertes Wissen auf dem Gebiet der Kartographie besaß. Hinzu kam noch, dass sie eine schnelle Auffassungsgabe hatte, durch die die junge Frau viel schneller lernte, als die meisten anderen Schüler, die der Professor an den verschiedenen Universitäten unterrichtete.

Während Nami auf das Urteil des älteren Mannes wartete, streckte sie ihre Arme in die Höhe, um ihre Muskeln ein wenig zu lockern, und schaute aus dem Bullauge auf das ruhige Wasser. Sie gab es nicht gerne zu, aber sie langweilte sich. Die Expeditionen auf den Inseln waren zwar für die junge Frau immer sehr spannend und aufregend, da Furlong Compton sie stets auf einige Dinge aufmerksam machte, die sie als Kartographin wissen musste. Aber sobald sie dann wieder auf dem Schiff waren, überkam sie eine gewisse Unruhe. Jeder Matrose hatte seine eigenen Aufgaben, denen er sorgfältig nachging. Nie passierte etwas Unvorhergesehenes. Seit sie mit dem Professor zusammenreiste, war kein einziges Mal Trubel unter den Seeleuten entstanden. Alles lief in geordneten Bahnen. Und das reizte Nami bis aufs Äußerste.

Plötzlich wurde auf Deck ein Ruf laut, der ihre Aufmerksamkeit erregte. Kurz darauf nahm Nami über sich aufgeregte Schritte wahr. Nervös begann sie auf ihrer Unterlippe zu kauen. Nur zu gerne wäre sie hinausgerannt, um den Grund für die Unruhe zu erfahren. Professor Compton schien jedoch unbeeindruckt von dem ungewöhnlichen Lärm zu sein, derweil er weiterhin ihre Karte begutachtete. Ihr rechter Fuß wippte leicht auf und ab, während sie ihre Blicke unstet durch die Kabine wandern ließ.

"Sie können ruhig an Deck gehen", sprach der Professor lächelnd, ohne seine Augen von dem riesigen Pergamentstück anzuwenden.

Bevor er auch nur eine Gelegenheit dazu bekam, seine Meinung wieder zu ändern, war Nami bereits zur Tür hinaus. Als sie aus dem etwas dunklen Gang auf das Deck hinaustrat, musste sie erst einmal wegen der plötzlichen Helligkeit blinzeln. Die Augen vor den Strahlen der Sonne abschirmend, sah sie, dass sie neben einem anderen Schiff hielten, das etwas kleiner war als die "Coronia", wie das Schiff des Professors hieß. Ein kurzer Blick auf die weiße Flagge mit einem Geldbeutel darauf, reichte aus, um Nami erkennen zu lassen, dass es Händler waren.

Interessiert beobachtete sie, wie sich die beiden Kapitäne der Schiffe begrüßten. Es war nicht das erste Mal, dass Nami eine solche Begegnung sah. Auf ihrer Reise hatten sie hin und wieder andere Schiffe angetroffen, mit denen Informationen über mögliche Stürme, Piraten oder ähnliches ausgetauscht wurden.

Nami ließ ein wenig enttäuscht ihren Blick weiter über das Deck des anderen Schiffes wandern. Insgeheim hatte sie gehofft, dass etwas Aufregenderes passieren würde, das den trübseligen Alltag ein wenig auflockern würde.

Auf einmal wurde ihr Blick auf einen Matrosen gelenkt, der mit zwei anderen zusammen ein Segel einholte, in dem sich ein kleiner Riss befand. Nami kniff verwirrt die Augen zusammen, um den Mann besser erkennen zu können, während sie näher an die Reling trat. Verblüfft riss sie den Mund weit auf, als es keinen Zweifel mehr gab.

"Zorro?!"

Der grünhaarige Mann wandte bei dem Ruf sein Gesicht zu Nami um. Nach einem kurzen Moment der Überraschung breitete sich ein strahlendes Grinsen auf seinen Lippen aus. Unbekümmert ließ er das Tau in seinen Händen los, wodurch sich eine Seite des Segels hinabsenkte und die anderen beiden Seeleute aus dem Gleichgewicht kamen, und ging zur Reling. Die unterdrückten Flüche der Männer ignorierte er dabei, ebenso auch das grimmig verzogene Gesicht des Kapitäns, der missbilligend zu ihm sah.

"Hey, Nami", grüßte Zorro sie freudestrahlend. "Was machst du denn hier?"

"Das würde ich gerne von dir wissen." Nami war immer noch erstaunt darüber, dass der Schwertkämpfer plötzlich vor ihr stand. "Wo sind die anderen?"

"Gute Frage", zuckte Zorro ratlos mit den Schultern. "Ich hoffe ja, dass sie auf dem Weg nach Emerald Waters sind."

"Du hoffst?", wiederholte die junge Frau langsam, derweil sie sich fragte, was die Freunde während ihrer Abwesenheit schon wieder für Dummheiten angestellt hatten.

"Sicher bin ich mir nicht", meinte der Schwertkämpfer. "Aber ich vermute mal, dass Ace dort hin will."

Innerlich gemahnte Nami sich zur Ruhe, während sie langsam eine Hand vor Wut zur Faust ballte. Eigentlich hätte sie damit rechnen müssen, dass sie nur unvollständige Erklärungen bekommen würde. Schließlich war es so typisch für ihre Freunde, ganz besonders für Zorro, Antworten abzugeben, die gar nichts erklärten.

"Ist der junge Mann ein Freund von Ihnen?", hörte Nami hinter sich die Stimme des Professors. Die Wut war sofort vergessen, als sie sich ihrem Mentor zuwandte.

"Oh ... ähm ... ja", stotterte Nami unsicher. Furlong Compton wusste nur sehr wenig über ihre Freunde. Sie hatte ihm gegenüber einmal kurz erwähnt, dass sie einige "kleine Reibereien" mit der Marine hatten. Dass aber ihre Freunde die berüchtigte Strohhutbande war, hatte sie ausgelassen, genau wie auch die Höhe der einzelnen Kopfgelder.

"Das ist Zorro", wies Nami dann auf den Schwertkämpfer. "Und das ist Professor Compton."

"Sie wurden von ihren Freunden getrennt?", griff der Professor das Gespräch auf, vom dem er nur die letzten Sätze zwischen den beiden Freunden mitbekommen hatte.

"Um genau zu sein", antwortete Zorro, derweil er den Mann von oben bis unten kritisch musterte, "halten mich die anderen für tot."

"Wieso das denn?", platzte Nami verständnislos dazwischen. Durch den chaotischen Verlauf des Gespräches, in denen sich immer mehr Fragen in ihr auftürmten, verspürte sie bereits den Anflug von Kopfschmerzen.

"Sie sagten, ihre Freunde wollen vielleicht nach Emerald Waters?", hakte der ältere Mann grübelnd nach. Als Antwort erhielt er lediglich ein kurzes Kopfnicken, derweil Nami ihre Blicke ratlos zwischen den beiden Männer hin und her wandern ließ.

*

"Und daraufhin hatte er gemeint, dass er mich mitnehmen könnte", schloss Zorro seine Geschichte ab, während sich in Sanjis Augen kleine Sternchen zeigten.

"Meine Nami-Maus ist hier", schwärmte der Smutje mit verzückter Stimme, dass bei dem Schwertkämpfer sofort ein entnervtes Stöhnen herauf beschwor, obwohl er ja mit dieser Reaktion bereits gerechnet hatte. Dann warf er einen Blick auf Robin, um zu sehen, wie sie darauf reagierte. Überrascht hob er eine Augenbraue, während sich ein leises Lächeln auf seine Lippen stahl. Sanji, der sich langsam aus seiner Entzückung riss, folgte dem Blick seines Freundes. Robin hielt ihre Beine noch immer fest umschlungen, derweil ihr Kopf etwas seitlich auf ihren Knien lag.

"Robin?", flüsterte Sanji leise ihren Namen, woraufhin sie langsam ihre Augen zu einem winzigen Spalt öffnete und ihn müde ansah, um im nächsten Moment die Lider auch schon wieder zu schließen.

"Das ist keine schlechte Idee", murmelte Zorro und erhob sich, die Arme weit streckend, aus dem Stuhl. "Ich könnte auch noch etwas Schlaf vertragen."

"Das ist bei dir ja nichts neues", erwiderte der Smutje trockenen Tons, derweil er lustlos den Boden betrachtete. Sehnsüchtig dachte er an das weiche Bett in dem Gasthaus zurück, in dem er wenige Stunden geschlafen hatte.

Zorro war mittlerweile an den Schrank getreten, wo er einige Decken herausholte, die am Boden auf dem Inneren gelegen hatten.

"Wenn ihr mich in Ruhe schlafen lasst", murmelte Robin leise und verkroch sich immer noch mit geschlossenen Augen unter die kuschelige Bettdecke, "dann könnt ihr euch auch ins Bett legen."

"Aber klar doch!", rief Sanji erfreut aus, der bereits seine geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen sah, und stürmte auch schon an die Seite des Bettes. Doch bevor er auch nur die Gelegenheit hatte die Decke umzuschlagen, um sich dann anschließend darunter zu legen, wurde er mit einem warnenden Knurren unsanft am Arm zurückgezogen.

"Wir schlafen auf dem Boden", befahl Zorro unwirsch, dessen Ton keinen Widerspruch zuließ. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass der Möchtegern-Casanova auch nur die winzigste Möglichkeit bekommen würde, sich an Robin heranzumachen. Daher zog er den überraschten Smutje jetzt hinter sich her zum Fenster, wo sich beide darunter an der Wand niederließen. Achtlos drückte Zorro dem Freund anschließend eine Decke gegen die Brust, bevor er seine Arme verschränkte und die Augen schloss. Nicht ohne jedoch vorher noch einen kurzen Blick auf Robin zu werfen, die ein amüsiertes Lächeln hinter dem Kopfkissen versteckte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-02-15T19:58:40+00:00 15.02.2006 20:58
Jo, spitze wie immer.
Weiter so.
Von:  Heroeumel
2006-02-15T16:33:11+00:00 15.02.2006 17:33
Oh, das war wieder ein super Kap!! Ich schliesse mich mal den Meinungen der Anderen an!HAHAHAH, war echt mal wieder klasse!!
Ach und wie immer:WEITER SO!!!
Von: abgemeldet
2006-02-15T16:17:31+00:00 15.02.2006 17:17
Sanjis Reaktion als er erfahren hat das Nami wieder da ist war so typisch für ihn! Wirklich klasse Kapi!!!
Nur ganz schnell weiter!!!! ^^

LG
Von:  Lalla
2006-02-15T15:47:21+00:00 15.02.2006 16:47
Hey,
wieder ein supi kap!!! Und diesmal bin ich ERSTE!!! harharhar.....ich hab ja gesagt das nami auch wieder kommt...jetzt muss nur noch zorro mit robin zusammen kommen und sanji mit nami dann is alles perfekt!!!!


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