Veränderungen
Veränderungen
Inu Yasha saß zusammengekauert in der Dunkelheit. Er zitterte vor Kälte. Unerwartet durchzuckte ihn Schmerz und er schrie gequält auf. Es schüttelte ihn regelrecht durch und er schlang sich die Arme um seinen Oberkörper um sich festzuhalten. Nur langsam wurde ihm bewusst, dass seine Eckzähne nicht mehr lang und spitz waren und auch seine Klauen normalen Fingernägeln gewichen waren. Als er mit seinen Händen seinen Kopf berührte, merkte er, dass seine Hundeohren weg waren. „NEIN! Ich will kein Mensch sein! Diese Verräter! Diese verlogenen Menschen! Ich will nicht so verdammt schwach sein!“ Inu Yasha schrie und sträubte sich mit allen Gedanken gegen seine menschliche Gestalt.
Ein Lächeln glitt über Narakus Gesicht als er die Veränderungen des Hanyou bemerkte. °So so. Mensch zu Neumond…interessant... Das lässt sich nutzen... ° Er legte seinen Finger an Inu Yashas Stirn und drang erneut in dessen Gedanken ein. „Du willst also kein Mensch sein, Menschenkind?“
„NENN MICH NICHT SO!“ Inu Yasha fühlte sich von Moment zu Moment schrecklicher.
„Warum nicht, Menschenjunge. Du bist doch ein Mensch, oder nicht?“ Seine Samenkörner hatten anscheinend Früchte getragen.
„… Ich will kein Mensch sein“ flüsterte Inu Yasha.
„Nein? Dann lehne deine Menschlichkeit ab und wende dich dem Dämon zu, der in dir wohnt.“
„Das kann ich nicht. Ich habe die Kraft dazu nicht. Ich bin nur ein schwacher Hanyou“
„Doch. Du bist stark. Greif einfach nach dem Licht, dann helfe ich dir dabei.“
Vor Inu Yasha leuchtet ein kleines rotes Licht auf. °Wie ein Glühwürmchen!° schoss es Inu Yasha durch den Kopf, bevor er entschlossen danach griff und seine Finger darum schloss… Und in ein wahres Feuerwerk aus Sinneseindrücken und Lichtexplosionen hineinstürzte.
Ihm war, als würden er zu den Sternen fliegen, die dann einem gleißendem Licht wichen.
Naraku verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen und jagte einen Energiestoß durch Inu Yashas menschlichen Körper. Der Schwarzhaarige Hanyou bäumte sich auf und sein Atem entwich keuchend seinen Lungen. Dann lag er still. Jedoch nicht sehr lange. Sein Körper begann sich zu wandeln. Sein schwarzes Haar wurde silbrig weiß, seine menschlichen Ohren wurden lang und spitz und seine Eckzähne bildeten sich erneut aus. Dämonenmale erschienen auf seinen Wangenknochen und an seinen Handgelenken.
Naraku lachte triumphierend auf. Er hielt seine Hand über Inu Yashas Stirn und als er sie wegnahm, prangte sein schwarzes spinnenförmiges Zeichen darauf.
„Kohaku.“
„Meister Naraku?“ Der Junge war in der Tür erschienen.
„Hol den dunkelroten Kimono aus dem Zimmer im Ostflügel und zieh ihm diesen an. Den verschlissenen hier kannst du wegwerfen. Das ist meines Dieners nicht würdig in so einem verdreckten Fetzen herumzulaufen.
Der Junge verbeugte sich und verschwand, nur um kurze Zeit später mit dem neuen Kleidungsstück über dem Arm wieder aufzutauchen.
Als Kohaku fertig war den jungen Youkai einzukleiden, trat er zurück und betrachtete den silberhaarigen. Er war eine imposante Erscheinung. Und der neue Kimono unterstrich diese noch. Das Joo-bu (Das Oberteil) des Kimonos war in einem sehr dunklen Rot gehalten, hatte aber an Kragen und Ärmeln schwarze Absätze und je drei weiße Kamon. Die Hakama (die Hose) war ebenfalls komplett dunkelrot und weit geschnitten, die lange Obi (das lange Band oder auch Gürtel) war in schwarz und einem stechenden Blau gehalten und mit weißen Linien verziert.
„Leg ihm sein Tessaiga um, Kohaku.“
Kohaku befestigte das abgenutzt wirkende Schwert mit einem Doo-jime (Einer festen Schnur) an Inu Yashas Kimono.
„Du kannst jetzt gehen“ sagte Naraku. Kohaku verließ das Zimmer und zog die Schiebewand zu. Der Schwarzhaarige atmete noch einmal tief durch, zerschnitt mit einer Handbewegung die Bann-Bänder und wartete ab.