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Lost Memory

Erinnerungen eines Engels
von

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Florian's Eltern

Florian' Eltern
 

Ein wunderschöner Tag brach an. Die Sonne schien und tauchte das

blonde Mädchen in ein goldenes Licht. Sie schloss die Augen und hörte

den Vögeln beim zwitschern zu. Als wenn sie verstehen würde, welches

Lied die Vögel singen würden fing sie selbst an eine Melodie zu

summen. Sie strich sich eine Haarstähne hinter ihr linkes Ohr und

seufzte. Seit nun einer Woche war sie hier in dieser Welt gefangen und

hatte noch immer nicht ihr Gedächtnis zurück erlangt. Nur bruchweise

tauchten Stücke in ihrem Kopf auf, die aber sehr schnell wieder

verschwanden. Wie diese Melodie, die ihr schon seit 2 Tagen im Kopf

herumspukte. Sie sah in den Himmel, die Wolken sahen aus, wie kleine

Schäfchen, die über eine Wiese tollten.

"Da oben muss ich herkommen..." sagte sie zu sich selbst.

Florian, bei dem sie wohnte, hatte ihr verboten, ohne sie draußen umher

zulaufen, aber so lange er das nicht mitbekam war das ja kein Problem.

Er saß jetzt sicher seelenruhig in der Schule und schlief, da er immer bis

spät in der Nacht Computer spielte. Hanna bog in eine Seitenstraße und

schlenderte weiter. Sie liebte es einfach nur spazieren zu gehen und die

Gewohnheiten der Menschen zu beobachten. Eine kleine Katze kam auf

sie zu und strich ihr um die Beine. Der Engel beugte sich zu ihr herunter

und streichelte ihr über den Rücken.

"Das du so klein bist und doch so stark... ich verstehe das nicht..." sagte

sie zu der Katze, sie miaute. In der Ferne hörte sie eine Kirchturmuhr 12

schlagen. Sie machte sich wieder auf ihren Heimweg, denn in einer

Stunde würde Florian aus der Schule wiederkommen.

Vor dem Haus der Kraut's blieb sie einen kurzen Moment stehen. Sie

überlegte, einfach mal nicht dazu sein wenn er wieder kommen würde.

Wahrscheinlich würden er einen Anfall bekommen. Sie betrat das Haus.

Eine schrille Stimme drang ihr aus der Küche entgegen.

"Schatz! Du bist ja schon so früh aus der Schule wieder gekommen! Das

Essen ist leider noch nicht fertig. Papa räumt grad die Koffer aus." eine

hübsche schwarzhaarige Frau kam ihr entgegen. Sie war braungebrannt

und trug so viel Schmuck, dass ihr ganzer Körper zu glitzern schien.

"Oh," sagte sie erstaunt, "wer bist du denn?"

Hanna schwieg.

"Ist unser Sohn etwa da???" Florians Vater kam die Treppe herunter, er

hatte dunkelblonde Haare, aber die selben Augen wie sein Sohn.

"Nein...." sagte seine Frau und zeigte auf das blonde Mädchen vor sich.

"Oh, wer ist das denn?"

"Bestimmt keine Einbrecherin Schatz." sagte Florians Mutter. Sie sahen

sich vielsagend an.

"Ich heiße Johanna." sagte der Engel schließlich

"Ja und wir sind Florians Eltern. Was machst du denn hier bei uns im

Haus."

"Ich... Ich... ähm..."

Florians Vater flüsterte seiner Frau etwas ins Ohr. Sie nickte.

"Ich bin eine Austauschschülerin. Florian war so freundlich mich bei

ihnen aufzunehmen. Ich hoffe, dass sie stört Sie nicht." Johanna

verbeugte sich kurz.

"So ein höfliches Mädchen stört uns doch nicht." warf Florians Mutter ein.

"Ich bin übrigends Marianne und das ist mein Mann Egon." setzte sie

nach.

"Freut mich sie kennenzulernen." sagte Johanna.

"Möchtest du mir vielleicht beim kochen helfen? Ich mache grad

Mittagessen." fragte Marianne vorsichtig.

"Aber natürlich, gerne! Ich freu mich immer wieder etwas neues zu

lernen!!" sagte das blonde Mädchen hocherfreut und klang dabei wie eine

5 jährige.
 

Florian lief währenddessen mit Rina und Torben von der Schule

nachhause. Die drei schwiegen, was sehr seltsam war, da Rina

eigentlich immer lautstark rumhüpfte. Doch das rothaarige Mädchen war

an diesem Tag gar nicht zum zappeln zu Mute. Bei jedem Atemzug

machte ihr Lunge ziemlich komische Geräusche. Besorgt sah ihr bester

freund sie an. Aber Rinas gütige Augen zeigten ihm, dass es nichts

schlimmes war. Irgendwann barch der etwas schwergewichtige Torben

aber das Schweigen.

"Warum hast du mir eigentlich nichts von deiner Schwester erzählt?"

Florian zuckte kurz zusammen. Rina konnte sich ein Grinsen nicht

verkneifen.

"Ich mein, wo war sie denn so lange?"

"Die... die... War in einem Internat. Weil sie etwas anders ist. Also

irgendwie zurückgeblieben, oder so, ich weiß nicht." stammelte Florian

einen unvernünftigen Satz zusammen.

"Mensch, jetzt sei nicht so gemein zu deiner Schwester! Du redest ja von

ihr, als wäre sie total behindert! Nein Torben, Flo kann sich nur nicht

richtig ausdrücken..." rettete Rina die Situation.

"Hä? Wie denn?" fragte der braunhaarige Junge.

"Nun. In manchen Situationen reagiert sie eher wie ein kleines Mädchen.

Du kannst sie also nicht soooo wie eine 17 jährige nehmen."

"Achsooo sie ist also seine Zwillingsschwester." sagte Torben.

"Ja!!" rief Florian laut.

"Ach halt doch mal die Klappe!!" fauchte Rina und begann plötzlich

lautstark zu husten. Sie krümmte sich und hielt sich mit

schmerzverzogenen gesicht ihre Brust.

"Rina!!" brüllten die Jungen gleichzeitig und Florian begann sie zu stützen.

"Alles... alles ok... hust" röchelte Rina und befreite sich von den Jungen.

"Das glaub ich eher nicht!!!!" mahnte Florian seine freundin.

"Lasst mich, mir gehts gut." Sie waren vor dem Haus von Rina's Familie

angekommen. Sie sah die Jungen freundlich mit ihren glasigen Augen

an.

"Macht euch keine Sorgen, mir geht's wirklich gut." sagte sie noch kurz,

bevor sie ins Haus ging. Drinnen angekommen, begrüßte sie eine

angenehme Dunkelheit. Es war keiner zuhause. Sie atmete, so weit es

ging tief durch und ließ an der Wand auf den Boden sinken. Tränen

sammelten sich in ihren Augen.

"Es tut mir Leid... ich kann es euch nicht sagen..."
 

Gähnend öffnete Florian seine Haustür. Er würde sich erstmal auf sein

Bett werfen und ein paar stunden schlafen, während er Hanna mit einem

Wollknäul beschäftigen wollte. Aber bevor er diesen Plan verwirklichen

wollte, wollte er sich erstmal ein leckeres tiefkühlgericht in der Mikrowelle

"kochen". Ein angenehmer Geruch stieg ihm in die Nase, jeh näher an

die Küche heran kam.

"Oh ne Hanna!!" rief er laut und rannte dem Geruch hinterher er war sehr

erstaunt, als Hanna am hübsch gedeckten Mittagstisch saß.

"Mein Soooooooooooooooooohn!!!!!!!!!!!!!!!!!" mit lautem Kriegsgebrüll

rannte seine Mutter auf ihn zu und drückte ihn so fest sie konnte.

"Mama..." sagte er gequetscht.

"Surprise, Surprise!!!!! Wir sind einen Tag früher wieder hier!" sagte

Marianne glücklich.

"Aber..."

"Deine Freundin Hanna haben wir schon kennengelernt." sie ließ ihren

sohn los.

Florian warf einen bösen Blick auf den Engel.

"Ausstauschschülerin.." berichtigte Hanna Marianne. Florian atmete auf.

"Jetzt guck nicht so doof und setzt an den Tisch." sagte seine Mutter.

Immer noch völlig perplex ließ der schwarzhaarige Junge sich neben das

blonde Mädchen auf den Stuhl fallen. In einem Unbeobachteten moment,

in dem seine Mutter zum Herd lief beugte er sich zu Hanna herüber.

"Du dachtest ich wär blöd, oder?" Schnitt Sie ihm das Wort ab.

"Nein, gar nicht. Ich bin nur erstaunt, dass sie dir so geglaubt haben."

füsterte Florian.

"Wann finden wir endlich heraus, warum ich hier bin?"

"Pssst! Lass uns da später drüber reden!"

"So. Eeeeeegoooooon!!!!!" brüllte Marianne, als sie wieder an den

Küchentisch zurück gekehrt war um die Schüsseln auf ihn zu stellen.

"Ich hab deiner Mutter dabei geholfen." sagte Hanna stolz.

"Ja, sie ist wirklich talentiert im Kochen." freute ihre Mutter sich.

"Hört sich an wie die perfekte Schwiegertochter..." Florians Vater kam in

die Küche und setzte sich mit an den Tisch.

"Bist du doof???" begrüßte Florian ihn.

"Das ist ja ne Begrüßung!" maulte Egon.

"Was ist denn ne Schwiegertochter?" flüsterte Hanna an Florian gewand.

"Psssst, jetzt nicht!"

"Lasst es euch schmecken!" warf seine Mutter in den Raum und alle

stürzten sich auf das essen.

Noch nie hatte Hanna so etwas erlebt. Eine richtige Familie. Diese

Wärme, obwohl sie sich andauernd ankeiften. Nach dem Essen

hoppelten die beiden Jugendlichen nach oben in Florians Zimmer.

Aufgeplustert ließ Florian sich auf sein Bett fallen. Seit dem seine Eltern

im Urlaub waren hatte er nur Tiefkühlnahrung zu sich genommen. Hanna

legte sich neben ihn. Erschrocken rückte er ein Stück zur Seite.

"Hanna! Runter von meinem Bett...." grummelte er. Aber Johanna war

längst eingeschlafen. Seelenruhig atmete sie gleichmäßig ein und aus.

Er sah, wie sich ihre Brust leicht hob und wieder senkte. Beim Anblick

des Engels wurde ihm ganz anders und er beschloss das Bett für sie zu

räumen.



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