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Youkai War - Ein Kampf um das Überleben aller

Egal wie das Ende aussieht - alles endet irgendwann
von

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Um alles zu verändern

Juhu, da bin ich wieder. Und es geht auch gleich weiter. ^^
 

Um alles zu verändern
 

Wie ein gehetztes Tier rannte er durch die verborgenen Gänge der Burg. Vor wenigen Minuten nahm er ganz plötzlich die Präsenz seines Vaters wahr.

Aber warum war er hier?

Warum war er nicht über sein Kommen unterrichtet worden?

Was war hier los?

Sein Vater hatte im Moment genug Dinge in der verborgenen Festung zu tun. Die wenigen Rebellen, die noch existierten, waren wieder aufmüpfig geworden und hatten bereites einigen Schaden angerichtet. Aus diesem Grund war sein Vater eigentlich derzeit unabkömmlich.

Also warum war er jetzt hier?

Was war der Grund dafür?
 

Er wusste nicht warum, doch trug er neben seinem Schwert auch das Schwert von Inu Yasha an seinem Gürtel. Fast automatisch hatte er nach diesem gegriffen, nach dem er es am Abend zuvor mit zu sich genommen hatte. Und wie am Abend zuvor, hatte das Schwert begonnen zu pulsieren, sobald er es in der Hand hielt.

Was hatte das alles zu bedeuten?

Er fühlte seinen schnellen Herzschlag. Dieser begann sich zu verdoppeln, als er neben den Geruch seines Vaters, auch noch den von Inu Yasha und Kagome wahrnahm.

Waren sie etwa der Grund?
 

Eilig trat er um die Ecke, trat auf den Saal zu, in dem er deutlich die Anwesenheit Takakos vernehmen konnte. Seine Augen weiteten sich leicht, als er sah, wie einer der Wachen Inu Yasha und Kagome gerade herbei brachte. Die mächtige Tür wurde geöffnet und Beide wurden hinein geführt.

Shinji beschleunigte seinen Schritt, wollte ebenfalls eintreten, wurde dann jedoch gestoppt. Beide Wachen, die vor dem Saal postiert worden waren, hatten ihre Waffen übereinander gekreuzt, versperrten ihm somit den Weg.

„Was soll das?“, knurrte er.

„Verzeiht. Aber Anweisung Eures Vaters. Er möchte zunächst alleine mit den Gefangenen reden. Er wird euch später dazu holen. Wartet daher.“

Shinji zog verwundert seine Augenbrauen nach oben. Diese Sache wurde immer mysteriöser.

Hatte sein Vater etwas vor ihm zu verbergen?

Angst kroch empor. Angst jedoch nicht über seinen Gedanken. Er hatte Angst, dass einem der Beiden etwas zustoßen könnte.

Aber warum?

Es war doch nur eine Behauptung. Er hatte keine Gewissheit. Und doch

zögerte er, diesen Gedankengang zu Ende zu denken, trat stattdessen zurück. Er würde hier bleiben. Genau hier warten, sich keinen weiteren Schritt von dem Saal entfernen.
 

~
 

Kurzes Erstaunen legte sich in die Gesichter derjenigen, die im Saal warteten, als sie sahen, wer gerade hereingeführt wurde.

„Wie…..ist…..das….Möglich?“ Korin schnappte nach Luft, wollte ihren Augen nicht trauen.

Takako und Mugi hatten ihre Mimik schon weitaus mehr unter Kontrolle. Und doch begann das Blut in Takako zu pulsieren. Als er die Benachrichtigung erhielt, hielt er es zunächst für einen schlechten Scherz. Einige seiner Untergebenen kannten noch den Namen des Hanyou, der zusammen mit anderen Widersachern den Aufstand anführte. Vor Shinji hatte er ihn nie erwähnt. Es wäre zu gefährlich gewesen. Er hatte befürchtet, wenn er dessen Namen aus seinem Mund hören würde, alte Erinnerungen in ihm zu erwecken. Erinnerung, die bis jetzt nicht mehr zurückgekehrt waren. Als ihm jedoch auch von dem merkwürdigen Benehmen seitens des Prinzen berichtet wurde, war er sofort aufgebrochen.
 

Ein Rauschen legte sich in Takakos Ohren. Auch er stellte sich die Frage: Wie war das möglich?

Er war tot. Er selbst war damals Zeuge seines Todes gewesen. Und doch stand er jetzt vor ihm. Er, der den Namen Inu Yasha trug. Der einst Prinz der westlichen Länder war.

Der Hauptmann ließ Inu Yasha völlig außer Acht. Nur eine Person interessierte ihn. Niemals hätte er geglaubt, ihr noch einmal gegenüber zu stehen, sie noch mal ansehen zu dürfen.
 

Die Tür wurde geschlossen. Nur noch zu fünft befanden sie sich im Raum. Kreidebleich sah Korin auf Kagome. Sie konnte den scharfen Blick der Miko spüren, der ganz alleine nur ihr galt.

Kagome spürte eine leichte Präsenz, die sie kannte. Die leicht der ihren glich. Sollte es wirklich so sein?
 

Stille herrschte zunächst. Blicke wurden ausgetauscht, bevor „KEH!“ Inu Yasha sah die Drei an. „Was ist los? Sind wir hierher gekommen, um uns gegenseitig anzustarren?“

„Ja. Ganz wie ich ihn in Erinnerung habe!“ Mugi trat einen Schritt nach vorne und Inu Yasha stellte sich sofort zwischen ihn und Kagome. „Und du wirst wohl nie begreifen, dass sie nichts von dir will!“, warf er ihm entgegen und wusste sofort, er hatte damit einen empfindlichen Nerv traf.

„Du verdammter Hanyou!“, knurrte Mugi los, war bereits dabei Fhunn zu ziehen.

Inu Yasha erhob schützend seine Krallen, bugsierte zugleich Kagome vollständig hinter sich. Doch zu einem Angriff sollte es nicht kommen.

„Hauptmann!“

Mugi biss sich auf die Lippen.

„Ich bitte um Zurückhaltung. Vor dir steht schließlich der Prinz der westlichen Länder. Oh, verzeiht. Nun mehr der Inu no Taishou der westlichen Länder.“ Ein finsteres Lächeln umspielte Takakos Lippen.

Inu Yasha hob nach Verlauten dieses Satzes seine Augenbrauen. Leicht öffnete sich sein Mund. Wenn er nach dieser Aussage gehen sollte, dann….. Das würde bedeuten, Sesshomaru wäre tot. Er schluckte schwer. Versuchte so die Trockenheit aus seiner Kehle zu verbannen.

Mugi befolgte umgehend den Befehl, trat zur Seite.

„Immer wieder das Gleiche. Es wiederholt sich immer wieder, Inu Yasha.“ Takako erhob sich aus seinem Stuhl. „Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen.“ Er war bereits zu dem Schluss gekommen, dass die Beiden aus einer anderen Zeit stammen mussten. Eine andere Erklärung gab es einfach nicht.

Aber warum waren sie verdammt noch mal hier?

„Und ich erinnere mich gerne zurück an den Momen, in dem ich dich und Kagome vor den Augen eures Sohnes töten ließ.“

Inu Yasha riss seine Augen auf.

Kagome wirkte wie erstarrt. Das war es gewesen. Das was der alte Mann ihnen sagen wollte.

- Sie sind leider………!“ – gestorben – [/i, ]fügte Kagome in ihren Gedanken hinzu.

Sie waren in dieser Zeit nicht mehr am Leben. Sie waren gestorben. Waren getötet worden. Getötet von ihrem größten Feind. Von Takako. Sie waren gescheitert. Sie hatten Shinji nicht zurückholen können. Das war es. Jetzt kannten sie die Wahrheit.
 

Inu Yasha sah wieder zu Takako, dem selbst ernannten Herrscher.

„Wie war es vor den eigenen Sohn zu stehen, in den Bewusstsein, alles verloren zu haben, was einem lieb und teuer ist? Selbst den eigenen Sohn an den verhassten Feind!?“ Takakos Stimme schnurrte fasst.

Ein immer lauter werdendes Knurren ertönte. Voller Hass sah der Hanyou ihm entgegen.

„Aber ich gewähre dir noch mal eine aller letzte Chance. Kehre allen den Rücken, kämpfe auf meiner Seite. Dann habt ihr auch die Möglichkeit an der Seite eures Sohnes zu sein.“

„Keh! Soll das ein Witz sein?“ Inu Yasha konnte es einfach nicht glauben.

Doch Takako fuhr fort. „Ich habe alle getötet, die euch einst zur Seite standen. Niemand ist mehr da. Ihr seid ganz alleine. Und bedenke, du bist wie ich. Ein Hanyou.“

„Ich bin niemals wie du. ALSO VERGLEICHE MICH NIE WIEDER MIT EINEM BASTARD WIE DIR!“, schrie Inu Yasha, bevor er auf Takako zustürmte. Aus dem Augenwinkel konnte er noch den Lichtblitz wahrnehmen, bevor er durch die Druckwelle nach hinten gerissen wurde. Vor Schmerz stöhnte er auf.

„Inu Yasha!“ Kagome wirbelte herum, wollte auf ihn zulaufen, als sie am Handgelenk gepackt wurde. „Hier geblieben Kago-chan. So leicht werde ich es dir dieses Mal nicht machen.“

Erschocken sah sie auf. „Mugi-kun“, entwich es ihr leicht überrascht. Gleichzeitig überschlugen sich ihre Gedanken. Der Zauber. Wieso reagierte nicht der Schutzzauber?
 

-Wir sind hier in einer anderen Zeit. Wir wissen nicht, was funktionieren wird und was nicht -
 

Das war eins dieser Dinge. Ein Arm schlang sich um ihre Hüfte, packte fest zu. Ein Schatten legte sich auf ihr Gesicht. Lippen, die der ihren gefährlich nahe kamen.

Inu Yasha rappelte sich gerade mühsam wieder auf.

„Lass los!“, schrie sie.

Mugis Kopf flog zur Seite. Ein roter Abdruck erschien auf seiner linken Wange. Doch es schien ihm ganz und gar nichts auszumachen. Langsam, fast unheimlich drehte er seinen Kopf wieder zu ihr. Ein verzehrtes Grinsen zierte sein Gesicht und in diesem Moment konnte sie es spüren; das dunkle Youki, das er bis jetzt unterdrückt hatte. Kagomes Vermutung bestätigte sich. Er hatte sich verloren, war zu einem Youkai geworden. Sie stemmte sich gegen ihn, neigte ihren Kopf zurück, um so etwas an Abstand zu gewinnen.

Kaum getan, schnellte bereits eine Faust nach vorne, warf Mugi über den Boden zurück. „Ich habe dir schon damals gesagt. Fass sie noch einmal an und ich töte dich. Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen.“, keifte Inu Yasha.
 

Takako meldete sich wieder zu Wort. „Der große Held, wie eh und je. Voller Stolz, selbst wenn die Situation aussichtslos erscheint.“, entwich es ihm abwertend.

Wie er ihn doch verabscheute. Bis heute hatte er seinen Namen nicht vollständig tilgen können. Unter seinen Feinden wurde sein Name immer noch ehrfürchtig ausgesprochen.

Der Hanyou neigte seinen Kopf zur Seite. „Wenigstens besitze ich Stolz. Es erstaunt mich, dass du dieses Wort überhaupt kennst.“

Takakos Augen verdunkelten sich aufgrund dieser Aussage noch mehr. Er spürte die Wut, die in ihm begann zu brodeln. Dieser verfluchte.. Er würde es ihm zeigen. Ein hässliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht. „Hauptmann!“

Mugi hatte sich zwischenzeitlich aufgerappelt, hatte sich an den Kiefer gefasst, bevor er zu seinem Gebieter aufsah.

„Was haltet ihr von einer kleinen Trainingseinheit?“

Mugi verstand und dessen Gesicht verzog sich ebenfalls zu einem gehässigen Grinsen.

Kagome sah sofort zu Inu Yasha. Dieser wandte jedoch seinen Blick nicht von Takako ab.
 

Die Tür wurde aufgestoßen, weshalb Shinji sofort seinen Kopf herum riss. Er konnte seinen Vater erkennen, gefolgt von Korin und Mugi. Zuletzt wurden Kagome und Inu Yasha herausgeführt.

„Vater!“

Takako wandte sich um. „Diese beiden Gefangenen werden hingerichtet.“ „Hingerichtet?“, wiederholte Shinji. Sein Herz schlug noch schneller.

„Ja!“ Er würde Inu Yasha abermals vor den Augen seines Sohnes hinrichten lassen und somit dem Hanyou endgültig beweisen, dass er der Stärker war. Diese Qual würde den Hanyou nie wieder los lassen, ihn bis in den Tod verfolgen. „Folge mir!“, war das Einzige, was Takako noch hinzufügte, bevor er sich wieder in Bewegung setzte.
 

Wenige Minuten später befanden sie sich auf eine Art Trainingsgelände. Neben Takako, Korin, Shinji und Mugi war nur noch Kurai mit auf dem Platz. Alle anderen waren angewiesen worden, fern zu bleiben. Takako wollte diesen Moment ganz alleine auskosten, mit so wenig anderen, wie möglich teilen.
 

Inu Yasha waren die Fesseln gelöst worden. Stumm stand er auf dem Platz, sah Mugi entgegen.

Dieser ließ seine Augen noch einmal kurz über den Hanyou gleiten. Er würde diesen Moment noch einmal genießen. Er spürte das Fhunn sich ebenfalls freute. Freute seine Klinge erneut in dem Blut des Hanyou zu tränken.

Inu Yasha erhob seine Krallen, ließ seine Knochen knacken.

Langsam zog Mugi Fhunn hervor. Sogleich würde es beginnen.

Kagome stand mit schock geweiteten Augen am Rande des Platzes. Sie wusste um Inu Yasha Können, wusste, wie stark er war. Aber er würde niemals ohne Tessaiga mit bloßen Händen gegen Fhunn gewinnen. Das war nicht möglich.

Kurai stand direkt neben der Miko, behielt diese im Auge, würde verhindern, dass diese sich einmischte.

Shinji stand in Kagomes unmittelbarer Nähe. Gebannt sah er auf das Feld hinaus. Takako und Korin hatten sich auf Kissen nieder gelassen, die ihnen gebracht worden waren.

Völlig Stille war eingekehrt.

Kagome verschlang ihre Hände ineinander. Betet dafür, dass alles gut gehen würde.
 

Und der Kampf begann.
 

Mit einem Aufschrei eilte Mugi auf Inu Yasha los.

Dieser hatte damit gerechnet In dieser Beziehung hatte er sich nicht geändert. Geschickt wich der Hanyou aus, brachte somit wieder etwas Abstand zwischen ihn und Mugi.

Doch Mugi machte dies nichts viel aus. Sofort stürzte er wieder los. Fhunn hoch über seinen Kopf erhoben.

Inu Yasha spürte das Vibrieren der Luft, konnte dort ein leises Knistern erfassen. Schnell versuchte er noch etwas mehr Abstand zu gewinnen. In diesem Moment wurde er von einer ungeheuren Druckwelle erfasst und sein Körper wurde nach oben gewirbelt. Dumpf kam er auf dem harten Boden auf. Es spürte, dass er an einigen Stellen seines Körpers Schnitte hatte. So war das also, Mugi hatte das Schwert über seinen Kopf erhoben gehabt und Fhunn dann etwas gesenkt. Dadurch was es ihm möglich gewesen, die Luft um ihn herum als Waffe gegen ihn einzusetzen.

„Was ist los, Inu Yasha? Schon am Ende deiner Kräfte?“

Der Hanyou drückte sich nach oben. „Mach dich nicht lächerlich. Ich habe gerade erst angefangen.“ Damit stand er wieder. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Dann bin ich ja beruhigt!“, gab Mugi von sich, bevor er Fhunn fest in den Boden rammte.

„Was?“, entwich es noch Inu Yashas Mund, als er von ungeheuer starker Energie erfasst wurde, die sich um seinen gesamten Körper schloss, ihn kurz aufschreien ließ, bevor er von neuem wieder zu Boden sank. Kaum berührte er den Boden, spürte er einen Tritt in die Seite, gefolgt von einem Ausruf. „RAI-DEN!“ Blitze schossen nieder, trafen an diversen Stellen auf dem Boden. Auch an der Stelle, an der sich Inu Yasha befand.
 

„INU YASHA!“, entfuhr es Kagome. Sofort wandte sie sich zu Takako um. Tränen standen in ihren Augen. „Du verdammter Mistkerl. Nennst du so etwas einen fairen Kampf?“, schleuderte sie ihm entgegen.

Takako lächelte amüsiert. Schüttelte seinen Kopf. „Aber, aber, Kagome. Solche hässlichen Worte aus dem Mund eines solch hübschen Wesens. So etwas gehört sich doch für eine Prinzessin nicht.“

Kagomes Augen verdunkelten sich noch mehr.

Takako sprach weiter. „Anstatt mich anzusehen, solltest du deinen Blick lieber wieder nach vorne richten. Denn dies werden die letzen Momente sein, in denen du deinen Verlobten noch lebend sehen wirst!“

„Ich verabscheue dich!“, würgte sie hervor, bevor sie sich wieder abwandte.

Shinji hatte jedes einzelne Wort genau verfolgt. Nach außen wirkte er völlig ruhig, fast so, als würde ihn der Kampf langweilen, doch in ihm tobte es. In ihm war ein Kampf ausgebrochen. Wissen gegen Intuition.
 

„Ich habe mir mehr Spaß mit dir erhofft, Inu Yasha! Schließlich bist du der Prinz der westlichen Länder. Du bist nach Sesshomaru der Stärkste in den westlichen Ländern gewesen. Aber ich muss sagen, dass dein Bruder mir mehr Probleme bereitet hat und auch dein anderes Ich, hat ebenfalls viel verbitterte gekämpft als Du!“

Shinji lauschte bei dieser Bemerkung auf. Was meine Mugi damit?

Kaum dass der Hauptmann gesprochen hatte, hob er Fhunn bereits wieder über seinen Kopf. Ließ seine Arme gleich darauf sinken, als er augenblicklich einen Widerstand spürte. Verwirrt hob er seinen Blick.

Inu Yasha hatte Fhunns Klinge mit seinen Händen gestoppt. Das silberne Metall war zwischen seinen beiden Handballen gebettet. „Du hast mich schon immer unterschätzt!“, stieß er hervor, bevor er sein Bein anhob und Mugi einen kräftigen tritt in die Magengegend gab.

Diese stöhnte auf, taumelte einige Schritte zurück.

„Hi-Jin-Kes-Sou!“

Er wurde getroffen, von den Füßen gerissen. Er spürte wie seine Haut aufriss. Langsam richtete er sich wieder auf. „Dreckskerl. Das wirst du mir büßen. Dafür werde ich dich jetzt töten. Und dann nehme ich mir das, was mir schon immer zusteht.“

Inu Yasha rührte sich keinen Zentimeter von Fleck, als Mugi Fhunn bereits wieder erhob. „Du wiederholst dich. Langsam wirst du unglaubwürdig.“

Kaum hatte der Hanyou gesprochen, schreckte Shinji zusammen.

Was war das?

Dieses Pulsieren?

Das Schwert pulsierte! Shinji riss seinen Kopf wieder nach oben. Der Kampf ging weiter.
 

Vor Schmerz keuchte Inu Yasha auf. Doch drang sonst kein weiterer Laut aus seiner Kehle. Seine Beine zitterten. An vielen Stellen seines Körpers befanden sich bereits Schrammen, tiefere Wunden. Die nächste Attacke erfasste ihn, schleuderte ihn zurück. Er spürte ein Stechen in seinem Rücken, den Aufprall auf dem Boden, nahm er für Sekunden gar nicht wahr. Sein Körper fühlte sich für Bruchteile völlig gelähmt an.

Die Augen des jungen Hanyou hafteten auf Inu Yasha. Er hatte bereits so viel einstecken müssen. Andere wären unter den Angriffen bereits zusammengebrochen, hätten das Bewusstsein verloren. Doch er stand immer wieder auf. Konnte sich sogar noch Mugi widersetzen. Ohne Schwert! Und auch wenn er bereits verletzt war, strahlte er immer noch einen unbeugsamen Stolz aus. Stolz, der niemals gebrochen werden konnte.

Kein Wimpernzucken war von Shinji zu vernehmen. Wie gefesselt sah er auf den ältern Hanyou, der für ihn wie in Zeitlupe zu Boden ging. Er nahm den Geruch seines Blutes augenblicklich noch intensiver wahr.
 

Dieser Moment!
 

Diese Situation!
 

Er hatte so etwas ähnliches schon einmal gesehen.

Aber wo?

Er kniff seine Augen zusammen, versuchte sich zu konzentrieren, was ihm immer schwerer fiel, da sein Herz immer schneller begann zu pochen. Sein Blut dröhnte in seinem Kopf. Der Wind um ihn herum schien zu kreischen.
 

„INU YASHA!!!!“

Kaum erklang diese herzzerreißende und vor Angst erfüllte Stimme aus ihrem Mund, riss Shinji seinen Kopf herum.

„NEIN!“, stieß Kagome hervor. Sie versuchte sich loszureißen, wollte zu ihm. Doch hinderte Kurai sie daran. Sie spürte den Blick, der auf ihr ruhte, weshalb sie ihre Augen kurz abwandte und in die Augen ihres Sohnes sah.

Etwas fiel zu Boden. Etwas was nach Salz und Wasser roch und das im Licht der Sonne schimmerte. Seine Augen folgten diesem Glitzern, bis es in der Erde verschwand.
 

- Mein Herz -
 

Kagomes Atem verlangsamte sich zunächst, bevor dieser begann zu rasen. Visionen keimten in ihr auf. Visionen, die sich nicht kannte. Sie wusste, dass es ihnen noch bevor stehen würde, und doch war es jetzt Vergangenheit.
 

Sie konnte ihre eigene Stimme hören. Tränen versanken in dem aufgerissenen Boden. In solch einer Zahl, dass sie niemand mehr zu zählen vermochte.

Feuer!

Es war überall.

Babygeschrei drang an ihre Ohren. „Shinji!“, keuchte ihre Stimme entsetzt. Ein Schatten, der neben ihr zu Boden ging. Sein leerer Blick, der ihr begegnete, ihr Herz zerschellen ließ, bevor ihr schmerzerfüllter Schrei alles zerriss. „INU YASHA!“ Tränen rannen ihre Wangen hinab.
 

Shinjis Augen weiteten sich zunächst. Schnell wanderten diese über das Gesicht der jungen Frau, die ganz in seiner Nähe stand. Ihre verzweifelten Versuche, sich zu lösen, zu Inu Yasha zu gelangen, riefen eine Regung in ihm hervor.

Er kannte diesen Geruch. Ihren Geruch, vermischt mit dem salzigen Geruch von Tränen.

Er kniff seine Augen zusammen.

Dieses Gesicht. Er hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen. Ihr tränenverschmiertes Gesicht. Er kehrte zu dem Moment im Kerker zurück. Er spürte von neuem ihre Berührung auf seiner Stirn. Ihre Berührung, so vertraut und doch so lange her, wie aus einem längst vergangenen Traum. Ein Traum, der ihn jetzt rief zu diesem zurückzukehren. Die Bilder aus seinen Träumen erschienen ihm. Bilder, klarer als jemals zuvor. Die verschiedensten Facetten von Licht überfluteten ihn. Lippen, die ihn liebevoll küssten. Braune Augen, die ihn morgens empfangen hatten, goldgelben die er abends zu letzt wahrgenommen hatte, den seinen so ähnlich - da war Sicherheit - – eine Hand, die ihm durchs Haar strich – da war Geborgenheit - schützende Arme, die sich um ihn legten – vorsichtig hin und her wiegten….so lange ……- liebevolle Berührungen – Personen, denen er im Kampf gegen über gestanden hatte. Sie trugen ein Lächeln auf ihren Lippen, waren ihm so nahe –

Es war so lange her. Erinnerungen, die mit dem Wind verschwunden waren. Seine Erinnerung, die jetzt zum ihm zurückkehrten. Sanfte Worte in seine Ohren geflüstert. – und da war…
 

Dann veränderte sich alles.

Alles war blutrot. Schwarze Erde, beißende Luft.

Er schrie. Er schrie aus Leibeskräften. Doch wurde hiervon keine Notiz genommen. Er war wieder ein Baby!

Er sah, was damals geschah. Seine verweinten Augen nahmen Gestalten wahr. Sein kleines Ich schrie noch mehr, verzweifelter. Wild streckte er seine Arme von sich. Erneut konnte er ihren Duft zwischen all den anderen Gerüchen wahrnehmen. Unbemerkt stöhnte der junge Hanyou auf, als eine Person zu Boden ging. Blutgetränkt sein Suikan. Ein mächtiges Schwert fiel an seiner Seite herab. Er kannte es. Er kannte den Namen, welchen es trug. Tessaiga. Sein letzter Blick galt ihm, bevor der goldene Glanz aus seinen Augen vollständig wich.
 

–Sein Herz setzte aus……-
 

Ein markerschütternder Schrei erklang, bevor auch dieser verebbte. Schwarzes Haar stob in die Luft. Augen so leer wir Glas, bevor sich ihre Lider darüber legten, die letzte Träne an ihrer Wimper schimmerte.
 

- ………und zersprang – So fühlte er sich genau in diesem Augenblick.
 

Gleißendes Licht legte sich über alles.

Das Bild verblasste.

Gestalten erschienen vor ihm. Zuvor immer verschleiert, von Schatten behütet. Jetzt konnte er sie endlich erkennen. Die zwei Personen, die in seinen Träumern immer im Schatten gestanden hatten. Immer hatte er nur ihre Stimmen gehört, sie nie erkannt. Bis jetzt. Jetzt standen sie klar und deutlich vor ihm, lächelten ihn an. Und alle Zweifel fielen in diesem Moment von ihm ab. Endlich konnte er ihnen ins Gesicht blicken. Den beiden Wesen, die ihn mehr liebten, als alles andere auf dieser Welt. Seinen Eltern.

Er hatte sie wieder. Seine verschütteten Erinnerungen waren wieder da. Das, wonach sein Herz die ganze Zeit sich verzehrte, war endlich wieder zu ihm zurückgekehrt.
 

…….und da war Liebe!
 

Er nahm das Hier und Jetzt wieder wahr. Für Sekunden sah er einfach nur ins Nichts, bevor er zur Seite blickte. Dort versuchte sich Kagome immer noch zu befreien. Takako schien von all dem gar nichts mit zu bekommen. Völlig konzentriert, sah er auf den Kampf, der sich abspielte.

Shinji presste seinen Lippen aufeinander, ballte seine Faust. Er musste etwas unternehmen. Und erneut spürte er das Pulsieren des Schwertes an seiner Hüfte. Als wollte das Schwert ihm etwas sagen.

Bumm!

Und er wusste, was zu tun war. Jetzt. Fest umklammerte er diesen Gedanken, als er sich zur Seite wandte und Kurai mit einem gekonnten Schlag auf die Erde beförderte. Verwundert sah Kagome ihn an.

Doch Shinji hatte keine Zeit, eilte sofort weiter.
 

Takako wusste in diesem Moment gar nicht genau, was gerade geschah.

Mugi hatte von dem noch nichts mitbekommen. „Ich werde dich jetzt endgültig aus dieser Welt schaffen!“

„Das sehe ich anders.“

Der Hauptmann zog seinen Kopf zurück. Ein Ritz in seiner Haut war zu erkennen. Ein einzelner Bluttropfen, der hervorquoll. Seine Augen verengten sich, als er sah, wer sich ihm in den Weg stellte. „Shinji-sama!“, krächzte er.

Takako erhob sich, sah mit geweiteten Augen auf die für ihn undenkliche Begebenheit. „Shinji.“, brachte auch er erstaunt hervor. Zu mehr war er gerade nicht in der Lage.

Der Hanyou sah hierauf kurz zu Takako hinüber, bevor er wieder seine volle Aufmerksamkeit Mugi schenkte. „Keine falsche Bewegung! Ich werde nicht zulassen, dass du ihn tötest!“, knurrte der junge Prinz. Und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, drückte er die Klinge seines Schwertes noch mehr an dessen Hals.

Ein nicht zu definierendes Geräusch entglitt hierauf dem Hauptmann, bevor er seinen Griff um Fhunn lockerte.

Kagome eilte heran. „Kannst du aufstehen?“

Der Hanyou nickte. Kam mit ihrer Hilfe schnell wieder auf seine Beine. Kaum stand Inu Yasha wieder fest auf dem Boden, trat Kagome auf Mugi zu, streckte ihre Hand aus, griff nach etwas schwarzem, was sie an seinem Gürtel entdeckt hatte. „Das nehme ich wieder an mich!“ Und zugleich holte sie ihre kleine Armbrust hervor. Sie sah auf. Funkelte ihn mit diesen wunderschönen Augen an, die er zugleich liebte und hasste. Er konnte erneut den Stolz darin erkennen. Genau mit diesen Augen war sie ihm an der Seite des Hanyou am Tag ihres Todes entgegen getreten. Seine Hand zuckte kurz, doch Shinji hatte seine Bewegung bereits wahrgenommen. Sein Knurren wurde lauter. Noch drohte er nur.
 

Kagome visierte mit ihrer Armbrust ihr Ziel. Takako.

Dieser funkelte sie zunächst nur an. In diesem Moment konnte er nicht sagen, was gespielt wurde. Die Tatsache mit Shinji ließ er derzeit völlig außer Acht, darum konnte er sich auch noch später kümmern. Langsam erlangte er aber einen leisen Verdacht. „Du stellst dich uns beiden entgegen, Kagome. Mit nur einem einzigen kleinen Pfeil und drehst dabei dem Feind noch den Rücken zu.“

Sie wusste, auf was er hinaus wollte. Und doch legte sich ein merkwürdiges, für Takako nicht zu deutendes Lächeln auf ihre Lippen. „Hör auf mit deinen Spielchen, Takako. Die konnte dein Vater wesentlich besser.“

Er zog die Augenbrauen nach oben.

„Ich vertraue meinem Sohn. Und was deine andere Aussage betrifft. Du und ich, wir beide wissen doch, dass Korin über keinerlei Macht mehr verfügt. Somit genügt mir derzeit nur ein einziger Pfeil“

Korin trat zurück, presste ihren Körper an die Wand. Die Angst war ihr ins Gesicht geschrieben.

„Kikyo-chan hat wie immer ausgesprochen gute Arbeit geleistet.“ Der Unterton der aus Kagomes Stimme hervor trat, jagte der einstigen schwarzen Miko einen Schauer über den Rücken.

Takako trat einen Schritt nach vorne.

„Und ich muss deinen Aussage völlig korrigieren, Takako. Denn es ist nicht nur ein Pfeil auf dich gerichtet.“ Gleißendes Licht erhellte kurz die Umgebung, Inu Yasha senkte Tessaiga gen Boden.

Takako biss sich auf die Lippen. Derzeit war er ohne Waffen. Er musste sich was einfallen lassen. „Shinji, kannst du mir verraten, was das soll?“ Wütend funkelte er den jungen Hanyou an. „Willst du wirklich deinem Vater in den Rücken fallen?“, warf er noch bedrohlich hinter her.

Shinji wusste zunächst nicht was er sagen sollte. Er stand hier, hielt seinem Lehrmeister ein Schwert an den Hals und ermöglichte somit, dass sein Va….. - Takako angegriffen werden konnte.

Mugi bemerkte das die Aufmerksamkeit des Prinzen nachließ. Er nutzte die Chance, griff nach dem Arm des Hanyou, warf ihn zu Boden. Sofort schnellte Fhunn nach oben. Er wollte sein Schwert schon auf ihn richten. Doch er hatte nicht mit Inu Yasha gerechnet. Ein Klirren erklang, Fhunn flog im hohen Bogen durch die Luft, blieb einige Meter entfern im Boden stecken.

Der Hanyou war direkt vor den, auf dem Boden sitzenden Inu-Hanyou getreten. „Anscheinend muss ich mich bei dir ständig wiederholen. Ich habe dir bereits damals im Wald gesagt, einen Schritt näher und ich töte dich!“, knurrte er.

Mugi hielt aufgrund dessen inne. Er sah sich jetzt nicht nur mit Inu Yasha konfrontiert, sondern auch mit dem mächtigen Tessaiga. Erschwerend kam noch hinzu, dass er Fhunn verloren hatte.

Aufmerksam musterte Shinji das Schwert. Er war richtig fasziniert.

„Denkst du etwa, nur weil du mit Tessaiga vor mir stehst, hätte ich Angst, dich und deinen Bastard von Sohn, zu töten.“

„KEH“, ertönte es aus zwei Mündern, bevor Shinji realisierte; was er da gerade getan hatte, was gehört hatte.

Kagome musste trotz der angespannten Lage leicht schmunzeln, bevor sie ihre Augen umher gleiten ließ. Sie mussten hier weg.
 

„Hört Ihr mich?“

Inu Yasha sowie auch Kagome tauschten schnell und unbemerkt Blicke.

„Ich bitte Euch, solltet Ihr mich hören, so gebt mir ein Zeichen.“

„Was hast du nun vor, Takako?“ Dabei nickte Kagome leicht.

„Hört gut zu. Ihr müsst aus dem Schloss hinaus gelangen. Begebt Euch schnell an den Waldrand. Dort werde ich auf euch warten.“

Kagome wich einen kleinen Schritt zurück. Sie war bereit, wartete jetzt nur noch auf ein Zeichen von Inu Yasha.
 

Takako sah nicht sehr erfreut aus. Er hatte ebenfalls Shinjis Reaktion bemerkt. Er musste jetzt etwas unternehmen. Seine Machtposition war in Gefahr. Und jetzt machte sich auch noch diese verdammte Miko über ihn lustig. Er erhob seinen Kopf. Finster musterten seine Augen seine Feinde. „Ihr werdet hier nicht raus kommen. Ich werde euch töten lassen. Alle Drei!“

Shinji riss seine Augen auf. Er war doch schockiert, diese Worte jetzt zu hören. „Aber!“, stieß er hervor.

Takako musterte ihn abschätzend, bevor er sprach. „Du bist genauso ein Dummkopf, wie dein Vater es war. Du warst nicht mal in der Lage, richtig zu hassen, geschweige denn zu töten, obwohl ich es dir tagtäglich vorgelebt habe. Wir dachten wir könnten alles im Keim ersticken, aber dein Herz war anscheinend doch zu stark von deinen Eltern geprägt worden.“ Er funkelte dabei die Miko sowie den Hanyou hasserfüllt an. „Huh. Wenn nicht die Prophezeiung gewesen wäre, hätte ich dich damals mit deinen Eltern töten lassen.“

Jedes Wort war wie ein Messerstich. Immer tiefer und tiefer glitt die Klinge in sein Fleisch. Shinji spürte Tränen in seinen Augen, doch waren es keine Tränen der Trauer. Nein, etwas anderes flammte in ihm auf.

Es war heiß, sehr heiß. Purer Hass. Langsam richtete er sich vollständig auf. Er hatte die Bilder gesehen, seine Vergangenheit, doch jetzt hatte er abschließend den endgültigen Beweis erhalten.

Starr sah er auf Takako. Er konnte gerade nicht ausdrücken, was er fühlte. Das Wort missbraucht legte sich in deine Gedanken. Er war missbraucht worden. Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, als sein Vater ihm ins Wort fiel. „Es ist Zeit.“

Kagome verstand sofort.

Shinji sah von Inu Yasha zu Kagome. Was meinte er mit dieser Aussage?

Auch die anderen Drei erhoben ihre Augenbrauen. Takako konnte sehen, wie Inu Yasha einen Schritt zurück trat, Tessaiga gleichzeitig anhob. „TÖTE SIE!“; schrie er Mugi entgegen. Doch es war schon zu spät. Inu Yasha ließ Tessaiga niederfahren. „KAZE NO KIZU! “Die Windnarbe kam zum Einsatz.

Mugi spürte zum ersten Mal seit langer Zeit die Kraft dieses Angriffs, versuchte so schnell wie möglich außer Reichweite zu gelangen.

Takako, der los geeilt war, erfasste ein helles Licht, welches er nur zu gut kannte. Es hatte sich in sein Gehirn eingebrannt. Es war einer von Kagomes Pfeilen. Genauso wie Mugi war er nun daran, auszuweichen als bereits „KONGOSHUHA!“, erklang. Ein Erschüttern war zu spüren, Staub wirbelte auf, vernebelte die Sicht.
 

Shinji wurde von seinem Vater auf die Füße gezogen. Seine Mutter eilte an seine Seite. G

emeinsam rannten sie über den Platz, durch das Loch in der Mauer, die Inu Yasha zum Einsturz gebracht hatte.

Immer wieder wichen seine Augen zurück, sein letzter Blick erfasste nochmals die Dreigipfelburg, bevor er nach vorne sah. Er hatte einen Geruch wahrgenommen. „Buron!“, erklang Inu Yashas Stimme.

Diese trat einen Schritt nach vorne. Der Stein, der auf ihrem Stab thronte, begann zu strahlen und sie wurden von diesem Licht umschlossen.
 

~
 

Langsam zog sich die Schwärze, die ihnen die Sicht verhüllte zurück. Immer mehr und mehr Licht drang zu ihnen hindurch. Sie spürten die Wärme der Sonne auf ihrer erkalteten Haut, was ein angenehmes Kribbeln zur Folge hatte. Auch ihre Gedanken begannen sich wieder zu klären.

Unter Stöhnen begann sich Inu Yasha aufzurichten. Er wusste, dass sie sich nicht mehr in der Dreigipfelburg befanden. Andere Gerüche stiegen ihm in die Nase. Gerüche, die er kannte und es doch nicht glauben konnte.

Sollte es wirklich wahr sein?

Bis jetzt hatte er seine Augen nur leicht geöffnet, während er sich die letzten fehlenden Zentimeter nach oben stemmte.
 

Als er sich vollständig erhoben hatte, nahm er das Wagnis auf sich. Öffnete die Augen vollständig. Als erstes erkannte er „Buron!“

Diese nickte ihm lächelnd zu.

Er wollte weiter sprechen, als seine Augen weiter umher glitten. Er konnte Menschen sehen, Youkai, die ihm gegenüberstanden, ihn angespannt und doch aufmerksam musterten. Er konnte im Hintergrund Häuser erkennen. Sie mussten in einem Dorf sein. Die weiteren Personen, die er witterte, konnte er noch nicht erblicken. Langsam, wandte er sich Stück für Stück um. Er wollte alles genau betrachten, bevor er ein Urteil fällte. Ein Aufkeuchen seitens Kagome ließ ihn eine 180 Grad Drehung vollziehen. Er konnte noch sehen, wie die Miko aufsprang, bevor sie erstarrte, fest auf eine Person sah, die vor ihnen stand.

Ein Knurren seitens Shinji folgte. Doch verstummte es auch sofort, nachdem Inu Yasha leicht seinen Arm hob.
 

Die Person, die ihnen gegenüber stand, ließ ihre dunkelbraunen Augen über sie gleiten. „Sagt mir eure Namen.“, ertönte ihre Stimme. Eine Härte lag darin, die weder Kagome noch Inu Yasha von ihr kannten.

Aber sie taten, wie ihnen geheißen wurde. Nannten ihre Namen.

Ihre Stirn kräuselte sich leicht. „Wenn ihr die seid, für die ihr euch ausgebt, dann müsst ihr die nächste Frage spielend beantworten können.“

Kagome und Inu Yashas Gesichtsausdruck wurde noch ernster.

Alle sahen gespannt auf die Frau.

„Was ist Inu Yashas größtes Geheimnis?“

Ein Raunen ging durch die Massen.

Auf Kagomes Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab. „Du hast bedacht gewählt. Es ist die Nacht des Neumondes, denn in dieser Nacht ist er verwundbarer als sonst. Das wolltest du doch wissen, nicht wahr, Sango-chan!“

Die Augen der Angesprochenen weiteten sich zunächst, als sich kaum Sekunden später Tränen dort sammelten. Sie presste ihre Lippen fest aufeinander, dann trat sie nach vorne. Als sie vor der Miko stand, hob sie ihre Hand, streifte Kagomes Arm. „Du...., Ihr…… Ihr seid real!“, brachte sie brüchig hervor, bevor sie aufschluchzte und sich ihren Gefühlen hingab. „Kagome-chan!“

Schon schlang sie ihre Arme um die zitternde Taijiya. „Ja, Sango-chan.“

Zusammen fielen sie auf die Knie, weshalb ein junger Mann heran eilte. Besorgt sah er hinunter, wollte schon etwas sagen, als er inne hielt. Kagome hatte ihre Hand erhoben, strich sachte über Sangos Kopf, flüsterte ihr sanft etwas zu, worauf hin sie begann sich zu beruhigen. Immer wieder erklangen die Worte – „Es ist ein Wunder!“ – aus ihrem Mund.
 

„LAST UNS DURCH!“

Inu Yasha sah auf. Er konnte sehen, dass die Massen, die sie umgaben, zur Seite geschoben wurden.

Mehrere Personen eilten durch die gebildete Gasse um zugleich zu erstarren, nachdem sie die Neuankömmlinge erblickten. Mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern standen sie da. Konnten einfach nicht glauben, was sie sahen.

„Wie ist das möglich?“

„Hallo Katsuro.“ Inu Yasha nickte.

Langsam setzte der Angesprochene sich in Bewegung. Trat näher an den Hanyou heran. Die letzten Jahre hatten Spuren hinterlassen. Mehrere Narben zierten seine Arme. Eine zog sich quer über seine linke Gesichtshälfte. Der Drachen-Youkai stand jetzt direkt vor Inu Yasha, als er sich verbeugte. Andere folgten seinem Beispiel, verneigten sich ebenfalls vor ihm sowie Kagome.

Verwundert besah sich Inu Yasha diese Geste. „Was soll das, Katsuro?“

Langsam richtete er sich wieder auf, um dem Hanyou in die Augen sehen zu können. Zu einer Antwort sollte es jedoch nicht kommen.

Weiter Personen traten näher. Darunter Yu, Shippo, Sota und Ayame. Sota wollte von seiner Schwester gar nicht mehr ablassen. Diese schien doch etwas verwundert, ihren Bruder hier zu sehen.

Shinji betrachtete sich alles mit skeptischen Augen. Schließlich war er hier mitten unter den Rebellen. Auch wenn seine Eltern bei ihm waren, traute er der Sache nicht. Viele sahen ihm abwertend entgegen, da ihnen bewusst war, wer vor ihnen stand.
 

Kagome löste sich gerade von Shippo. „Wo sind Miroku-sama, Kikyo-chan, Kohaku-kun und Koga-kun!“ Das Lächeln auf dem Gesicht des Kitsunen erstarb sofort.

Auch Sango, die gerade Inu Yasha umarmte, zuckte bei dieser Frage zusammen.

Ein mulmiges Gefühl kam in Inu Yasha auf.

Kagome sah sich verwirrt um. Niemand wollte hierauf anscheinend Antwort geben, weshalb sich ein Ausdruck der Verzweiflung auf ihr Gesicht legte, „Sango-chan?“ Sofort stoppte sie, als sie in das blasse Gesicht der Taijiya sah. Tränen stiegen auf. Sollte es das sein, was sie vermutete?

Sie wandte ihren Blick zu Inu Yasha. Sie konnte den gleichen Ausdruck aus seinem Gesicht ablesen. Langsam begann sie ihren Kopf hin und her zu bewegen, als der Junge von vorhin die Stimme erhob. „Sie..... Sie weilen nicht mehr unter uns.“

Nach dieser Aussage rann bereits die erste Träne Kagomes Wange hinunter.

Inu Yasha reagierte überhaupt nicht.

„Wann? Ich meine, wie?“, flüsterte sie.

„Koga starb zwei Jahre nach eurem Tod, Inu Yasha-sama und Kagome-sama. Kikyo-sama und mein Vater...“, bei dieser Aussage sahen sie auf. „sie starben vor drei Jahren bei einem unserer letzten großen Kämpfe.“

Heiße Tränen rannen hinab, fielen an mehreren Stellen zu Boden. Erneut lagen sich Kagome und Sango in den Armen, vergossen dieses Mal Tränen der Trauer.

„Kohaku starb, als Takako ihm seien Splitter entfernte.“, erklang Shippos bittere Stimme.

Inu Yasha wandte sich an Katsuro, versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen. „Klärt uns auf, was hier passiert ist.“

Dieser nickte.

„Wir werden euch gleich aufklären, doch zuvor, solltet Ihr das noch an Euch nehmen, Kagome-sama!“ Die Miko wandte sich leicht um. Buron schritt auf sie zu, in ihren Händen. „Akarui Kiboo! Aber…..“

Doch Buron lächelte wieder nur geheimnisvoll. „Ihr werdet es brauchen!“ Kagome nickte, nahm ihr Schwert sowie auch ihren Bogen.
 

Es war kaum Zeit vergangen, nachdem Inu Yasha, darum gebeten hatte, alles zu erfahren.

Fast das gesamte Dorf hatte sich eingefunden.

Sango atmete noch einmal tief durch. Dies würde für sie noch mal eine Reise in die Vergangenheit bedeuten. Und sie würde sie bis ins kleinste Detail erzählen, also begann sie. „Shinji-chan wurde von Korin geraubt. Ermöglicht durch den Verrat von Tsuyu und Nobuo. Danach kämpftet ihr Beide noch verbissener gegen Takako. In dieser Zeit musste er einiges einstecken, Teile seines bereits eroberten Landes wieder aufgeben. Wir glaubten sogar, nein, wir hatten ihn, Takako, sogar fast besiegt. Zwei Monate nach Shinji-chans Verschwinden, erschien einer unserer Boten, mit der Nachricht, dass Shinji-chan gefunden worden sei. In einem Dorf in den Bergen. Wir glaubten alle, dass es der Wahrheit entspreche. Wir hätten es besser nicht!“, gab sie traurig von sich. „Nach dem ihr den Bericht gehört hattet, wolltet ihr keine weitere Minute verschwenden. Ihr seid aufgebrochen. Zu Zweit!“ Inu Yasha sowie auch Kagome konnten den großen Vorwurf aus den letzten beiden Worten heraus hören.

„Ihr kamt im Dorf an. Shinji war dort, aber.....“ sie holte tief Luft. „ihr kamt nicht zurück. In dem Augenblick, als ihr im Dorf ankamt, erfuhren wir, dass unser Bote zwischenzeitlich die Seiten gewechselt hatte. Er war ein Verräter. Huh! Wieder ein Verräter.“, erklangen ihre bitteren Worte. „Um sein Leben zu retten, hat er euers verraten. Er hat euch Takako ans Messer geliefert. Ihr seid gerade Wegs in eine Falle geraten.“ Ihre Stimme begann zu zittern, als sie weiter sprach. „Wir haben uns natürlich sofort auf den Weg gemacht, .....doch....... doch wir kamen zu spät.“ Sie hielt inne, schloss die Augen.

Die Bilder der Vergangenheit kamen jetzt endgültig wieder hoch. Sie spürte erneut das Brennen in ihrer Lunge, die Stiche, die sich anfühlten, als würden sich tausende von Nadeln in ihre Lungen bohren. Das Pochen in ihrem Kopf, als sie durch das Dorf rannte. Sie rannte auf die beiden Personen zu, die dort auf dem Boden lagen, dicht beieinander. Sie schrie auf, als sie sich auf die Knie fallen ließ, und den geschundenen Körper ihrer kleinen Schwester besah. Ihre Arme schnellten nach vorne, ihre Finger verkrallten sich in dem dunkeln gefärbten Stoff.

Immer wieder rüttelte sie an dem leblosen Körper und versuchte Kagome dadurch wach zu bekommen. Sie konnte ihre Stimme hören, die sich überschlug.

Miroku war neben ihr, schrie Inu Yasha ins Gesicht. Riss ihn an seinem Suikan nach oben. Doch auch die Augen des Hanyou blieben geschlossen. Die Augen des Hoshi schock geweitet. Pures Entsetzen lag darin.

Die Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag. Als wären ihr im Moment der Erkenntnis alle Lebensgeister geraubt worden, bevor die Wut und der Hass noch mehr geschürt wurden. Erneut konnte sie das warme Blut fühlen, das an ihren Händen klebte. Das Blut ihrer Freunde. Dies war einer der schlimmsten Tage in ihrem bisherigen Leben. Erneut hatte sie einen Teil ihrer Familie verloren. „Ihr habt uns verlassen! Seid einfach gestorben. Ihr habt uns hier zurückgelassen.“, flüsterte sie. Minuten vergingen, bis sie wieder zu sich kam.

Alle wollten geduldig warten. Alle bis auf einer. „Was ist dann passiert?“ Shinji sah sie an.

Sango konnte an seiner Körperhaltung erkennen, dass sein Körper völlig verkrampft war. Sie lächelte schwach, als sie ihm ins Gesicht sah. Er hatte den gleichen Stolz in den Augen, wie sein Vater. „Es trat das ein, was deine Eltern versucht hatten mit aller Gewalt zu verhindern, Shinji-chan.“

„Die Prophezeiung trat ein.“

Sango nickte Inu Yasha zu.

Shinji war verwirrt. „Prophezeiung?“, fragte er nach. Takako hatte bereits etwas erwähnt gehabt.

Kagome sah ihn an und begann zu sprechen.
 

Zwei Wesen, ihr Schicksal mit einander verwoben,

Das Eine unschuldig und rein, wie die Sakura selbst,

Das Andere ein Teil zweier Welten und doch fremd,

Beide durch die Liebe zueinander verbunden,

Ihr Blut, ihre Empfindungen tragend vereint,

Wird das, was vom schwarzen Herzen begehrt erwecken

Alle, die das Licht in sich tragen finden

Und ewig an die Dunkelheit binden.

Während sie sprach stob Wind auf, wirbelte um das Feuer herum, ließ in den Flammen Gestalten erscheinen, die jedoch sofort wieder schwanden. Jene, die von Anbeginn dabei gewesen waren, kannten jedoch die Wesen, die dort kurz zu sehen waren.

Shinji Blick ruhte gebannt auf seiner Mutter, auch wenn er sie noch nicht so angesprochen hatte.

„Diese Worte, die für uns, deinen Vater und mich, vorher bestimmt waren und der Grund, warum Takako dich unbedingt in seine Gewalt bringen wollte.“

Shinji verstand jetzt völlig. Das hatte Takako damit gemeint. Wenn nicht die Prophezeiung nicht gewesen wäre, hätte er ihn auch getötet.

Welch Ironie.

Er saß hier Menschen zusammen, die er bis jetzt immer als seine Feinde betrachtet hatte. Und jetzt besaß er das Wissen, dass er eigentlich an ihrer Seite gekämpft hätte, wenn seine Eltern nicht getötet worden wären. Er stieß einen klagenden Laut aus, bevor er sich an die Taijiya wandte. „Aus diesem Grund habt ihr damals……“ Sango nickte sofort. „Wir haben immer wieder versucht, das, was Kagome-chan und Inu Yasha geschaffen haben, also dich, zurück zu bekommen. Aber wir haben kläglich versagt.“

„Aber Sango-chan!“ Kagome wollte fortfahren, doch Ayame fiel ihr ins Wort. „Doch das haben wir, Kagome-chan und daran gibt es nichts zu rütteln. Durch euren Tod begann sich alles zu ändern. So viele haben danach noch ihr Leben verloren, bis wir hier nur noch übrig geblieben sind. Denn die Prophezeiung hatte sich nicht nur auf Shinji bezogen, sondern auch auf euren Tod und stürzte somit alles ins Verderben.“
 

„Das ist ja alles schön und gut, aber wer sagt, dass sie uns freundlich gesonnen sind, schließlich ist Takakos Sohn an ihrer Seite. Was, wenn er uns alle verraten wird? Dann werden in wenigen Stunden Takakos Truppen vor unserem Bannkreis stehen!“ Erstickende Schreie erhoben sich, als der Youkai, der aufgesprungen war, seine Bedenken bekundete.

„Maru!“, zischte Toya.

Andere erhoben sich jedoch ebenfalls, waren der gleichen Meinung.

„Genau, wir sollten an ihm ein Exempel statuieren! Wenn er stirbt, wird auch Takakos Macht gebrochen.“

Das Ziehen von Schwertern erklang, weshalb Shinji aufsprang. Seine Hand eilte an den Griff seines Schwertes.

Kagome und Inu Yasha erhoben sich ebenfalls.

„Das ist doch der beste Beweis. Der große Inu Yasha stellt sich vor den Sohn des Feindes!“, keifte Maru.

Inu Yasha zog seine Augenbrauen tiefer in die Stirn, bevor er antwortete. „Er ist mein Sohn.“

Shinji zuckte bei dieser Aussage erneut mit seinen Ohren. Immer wieder breitete sich von neuem dieses angenehme Gefühl, das zugleich Wärme, Geborgenheit und Stolz vermischte aus, wenn er seinen Vater sprechen hörte.

„Ich werde mich jedem entgegen stellen, der meinen Sohn bedroht. Egal ob Freund oder Feind. Und ich denke nicht, dass wir in diese Zeit gekommen sind, um zuzusehen, wie unser Sohn getötet wird.“

Prüfend sah Maru den Hanyou an, dessen Name, wie von einigen anderen. legendär war, bevor er sich wieder fallen ließ.
 

Einige Zeit später hatte sich die Versammlung aufgelöst. Kagome drückte Sangos Hand

„Sango, sag mir, wie.... ist Miroku....?“, weiter wollte Inu Yasha gar nicht sprechen. Es fiel ihm zu schwer. Auch wenn es nicht ihre Zeit war, schmerzte ihn den Verlust seines besten Freundes.

„Wir waren bereits auf dem Rückzug, doch er wollte warten bis Kikyo wieder zurück war. Das wurde ihm zum Verhängnis. Mugi lauerte ihm auf und ermordete ihn. Ich konnte nichts tun, außer zusehen“, gleichzeitig entwichen ihr einige Tränen. „Ich machte mir immer Sorgen, dass er sein Leben durch das Kazaana verliert. Dass es so kommen würde, daran hat niemand gedacht.“ Ein bitteres Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Kikyo-chan ist an dem Tag ebenfalls getötet worden, nicht wahr?“

Verwundert sahen jetzt nicht nur Sango und die Anderen, sondern auch Inu Yasha auf die Miko.

„Du sagtest, dass Miroku-sama auf Kikyo-chan warten wollte. Sie war dabei Korin die Kräfte zu nehmen, oder? Ich konnte es spüren, als ich Korin gegenüber stand. Ein Hauch von Kikyos Macht umgab sie immer noch.“

Sango nickte wie so oft an dem Abend. „Es war manchmal ziemlich schwer!“

Kagome und Inu Yasha sahen auf. „Wenn ich Shinji gesehen habe, dachte ich immer für einen kurzen Augenblick, Inu Yasha stünde wieder vor mir. Schon als Baby sah er dir so ähnlich.“ Alle Drei sahen zu Shinji hinüber, der zusammen mit Toya und Shippo etwas weiter entfernt von ihnen saßen und sich gegenseitig anschwiegen.

„Wenn alles anders verlaufen wäre, wären sie wahrscheinlich beste Freunde. Aber so vieles hat sich verändert.“

„Vieles, was wir morgen noch ergründen können.“ Inu Yasha war Sangos Müdigkeit nicht entgangen.
 

Spät in der Nacht sah Kagome zu den Sternen hinauf. Weder sie noch Inu Yasha konnten schlafen, weshalb sie sich etwas vom Dorf entfernt, im Gras nieder gelassen hatten.

Ihr schwarzes Haar hob sich, legte sich wieder nieder. Beim nächsten Windhauch stob es erneut auf, verwirbelte mit silbernem Haar. Auch wenn er neben ihr war, sie seine Wärme spüren konnte, reichte es heute nicht aus, um sie zu wärmen. Gänsehaut überzog ihre Haut.

Der Hanyou sah starr in den Wald hinein. Tausende von Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er aber nicht in der Lage, einen davon fest zu ergreifen, sich zunächst nur mit diesem zu befassen. Was sie in den letzten Stunden erfahren hatten, lag wie eine schwere Last auf ihnen.

Was sollte das alles?

Warum waren sie hier?

„Soll es so sein, um uns über unser Handeln aufzuklären?“

Inu Yasha sah auf die junge Frau hinab. Ihre Augen waren erneut von Kummer überflutet, wie so oft in letzter Zeit.

Kagome fuhr leise fort. „Sollen wir so bestraft werden? Damit uns bewusst wird, dass es niemals hätte passieren dürfen. Das….“

„Hör auf damit!“, fiel ihr der Hanyou ins Wort. „Willst du jetzt alles anzweifeln?!“, vorwurfsvoll sah er ihr entgegen.

„Nein, natürlich nicht. Aber du weist genauso gut wie ich, das es niemals hätte passieren dürfen. Niemals hätten unsere Gefühle über Freundschaft hinausgehen dürfen. Meine Aufgabe war es gewesen, den zerstörten Shikon wieder zusammen zu setzen. Damit wäre meine Aufgabe hier in der Sengoku Jidai erfüllt gewesen. Wir beide wissen, dass ich eigentlich nicht hier sein dürfte.“, gab sie erhitzt zurück

„Keh! Das weis ich selbst. Aber es ist nun mal so weit gekommen. Bereust du es etwa?“

Sie atmete tief ein, legte ihre Arme auf ihre Knie. „Wie kannst du nur fragen?“ Sie war gekränkt, sprach aber weiter. „Ich bereue keine einzige Minute, seit dem ich dich von Kikyos Bann befreit habe. Keine Einzige!“ Den letzten Satz formte sie still mit ihren Lippen.

Inu Yasha wandte seinen Blick ab, seufzte innerlich auf. „Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“

„Schon in Ordnung.“

Er ließ sich ins Gras zurückfallen, verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Auch wenn es nicht so sein sollte, sie gegen eins der höchsten Gesetzt verstoßen hatten, war es dennoch das Schicksal, das sie zusammengeführt hatte. Somit diese tiefen Gefühle in ihnen hervorgerufen hatte. Er lachte leise auf, weshalb sich Kagome leicht umwandte.

„Wenn man bedenkt, was alles passiert ist. Ich wollte dich doch nur heiraten, wollte, dass du endlich meine Frau wirst.“ Sanft und liebevoll sprach er diese Worte aus. Kagome errötete, bevor sie sich zu ihm hinunter neigte. „Das werde ich auch noch!“, flüsterte sie.

„Meine Kagome“, gab er noch zurück, bevor er endlich wieder ihre Süße schmecken konnte. Es kam ihm bereits vor, als sei seit dem letzten Kuss eine Unendlichkeit vergangen. Doch lange sollte es nicht andauern, als er seine Geliebte zurück drückte, seine Stimme erhob. „Wie lange willst du noch lauschen, Shinji!“

Der junge Hanyou schreckte auf, wodurch das Gebüsch, das ihm Deckung verliehen hatte, in Bewegung geriet. Verdammt, daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Kagome kicherte auf, als er wie ein begossener Pudel hervor trat.

Inu Yasha erhob sich leicht. Auch er trug ein Grinsen. „Setz dich.“
 

Langsam trotte er näher ließ sich fallen. Doch schaute er nicht auf. Er war vollkommen verwirrt, wusste nicht, wie er sich jetzt verhalten sollte. Er fuhr sich durch sein Haar, seufzte leise auf. Eine Hand berührte seine Wange, streichelte ihn, wie eine Feder. Langsam sah er auf. „Sag mir, dieses Lied, das du gesungen hattest.“ Kurz hielt er inne. „Was…?“

„Du meinst dein Wiegendlied!?“, antwortete Inu Yasha.

Shinji nickte zögerlich.

„Jeden Abend hat deine Mutter es dir vorgesungen. Es hat dich jeden Abend in den Schlaf begleitet.“ Inu Yasha begann sanft zu lächeln, was Kagomes Herz höher schlagen ließ. Dieses Lächeln trug er erst, seit dem Shinji und sie zu ihm zurückgekehrt waren. Er hatte schon zuvor gelächelt, sie angelächelt, aber nie lag so viel Sanftheit, Güte und Glück darin. Ein innere Zufriedenheit bereite sich in ihr aus, als sie von dem einem zum anderen Hanyou sah. Hier saß ihr gesamtes Glück. Sie war mit den beiden Lebewesen vereint, denen allein ihr Herz gehörte. Sie waren der Mittelpunkt ihres Lebens.
 

„Alles, was ich zu kennen glaubte war eine Lüge. Keh! Als ich klein war, sagte man mir, dass du bei meiner Geburt gestorben bist. Ich habe nie ein Bild von dir gesehen und doch konnte ich dich immer verschwommen in meinen Träumen sehen!“ Shinji ließ seine Augen nach oben wandern. Die Worte sprudelten jetzt automatisch aus ihm heraus. „Als ich ein Kind war wurde ich immer merkwürdig gemustert. Egal ob es Menschen waren, die gefangen genommen worden waren, oder Youkai. Immer wieder hörte ich den Namen Inu Yasha. Viele sahen mich mitleidig an, andere sahen wütend aus. Sogar Tränen wurden vergossen. Doch ich habe nie verstanden, was das zu bedeuten hatte.“ Er hielt erneut inne. Atmete wieder tief durch. „Als ich älter wurde, kämpfte ich bei einem Angriff auf ein Dorf mit. Es sollte Training für mich sein. An diesem Tag traf ich auch diese Taijiya sowie einen Hoshi.“

Inu Yasha und Kagome verstanden augenblicklich. Das hatte Sango also mit ihrer Aussage gemeint.

„Ich war sehr überrascht. Sie kannten meinen Namen. In den Augen der Taijiya legte sich etwas, was Trauer und Freude zugleich zu sein schien. Ihr:…… Ihr Blick…….. Er hatte…….mich …voll…kommen irritiert. Ihre Worte. Sie beide waren der Feind und doch…….“ Er stoppte. Er konnte einfach nicht weiter sprechen.

Kagome griff nach seinen Schultern, zog ihn zu sich. Beruhigend strich sie ihm über den Rücken, sah kurz zu Inu Yasha, bevor sie das Wort an sich nahm. „Sie waren freundlich zu dir. Sie haben dir gesagt, dass du auf ihre Seite gehörst, nicht wahr?“ Er nickte zunächst nur stumm.

„Wie Sango bereits gesagt hat. Sie haben alles versucht, um dich zurück zu holen, nachdem wir..-“ Der ältere Hanyou wollte es nicht aussprechen.

„Nachdem ihr getötet worden seid.“, beendete Shinji tonlos, drückte sich noch mehr an seine Mutter. Tränen rannen ihm jetzt die Wange hinunter. Er hatte nach all der Zeit die merkwürdigen Begebenheiten zusammenfügen können, wie Puzzelteile, die ihm noch gefehlt hatten. Jetzt konnte er klar und deutlich ein Bild erkennen.
 

Er hatte sich immer schon gefragt, warum er so anders war. Jetzt wusste er es. Allein durch sie, war verhindert worden, dass er sich dem Hass, dem Bösen, vollkommen hingegeben hatte. Sie hatten ihn beschütz, obwohl sie nicht mehr da waren. Den warmen Hauch, den er immer wieder verspürt hatte. Er fühlte wie erneut eine Träne seine Wange hinab rann, fühlte die leichten Küsse von Kagome auf seinem Haar. Er schloss kurz die Augen. Genoss einfach nur die Geborgenheit, die ihn völlig einschloss. Nie wieder wollte er dieses Gefühl verlieren. Nie wieder.
 

„Shinji-chan!“

Seine Ohren zuckten, als ihre Stimme seine Ohren streifte. Langsam entfernte er sich etwas von ihr. “Eine Frage habe ich noch.” Unsicher sah er auf.

Kagome nickte ihm aufmunternd zu. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, stand Inu Yasha und Kagome gegenüber. „Wieso…. Wieso habt ihr mir vertraut?“ Beide wussten, dass diese Frage vollkommen berechtigt war und trotzdem…. Kurz tauschten sie Blicke aus.

Die Miko begann zu lächeln, was Shinji jetzt gar nicht verstand. Ein Kichern erklang, was ihn noch mehr zu verwirren schien. „Kannst du dir das nicht denken? Du bist wie dein Vater. Das Offensichtliche siehst er nicht.“, lachte Kagome.

Shinji begann aufgrund dessen seine Backen aufzublähen, seine Augenbrauen tiefer zu ziehen. „Keh. Was soll denn jetzt die Aussage. Mama?!“

Sofort hielt Kagome inne. Tränen stiegen ihr in die Augen.

Shinji kam näher gesprungen.

Was hatte er schlimmes gesagt?

Er wusste es nicht. „Nicht… Nicht weinen! Bitte nicht, Mama.“, stotterte er. Eine Hand legte sich behutsam auf seine Schulter. Goldgelbe Augen strahlten ihm entgegen. Inu Yasha stand neben ihm, Kagome erhob sich ebenfalls.
 

„Weil wir dich lieben. Mehr als alles andere auf dieser Welt.“

„Du bist unser größter Schatz, denn dir gehört unser Herz.“, fügte Kagome mit zittriger Stimme zu Inu Yashas Aussage hinzu.

Als der junge Hanyou diese Worte hörte, presste er seine Lippen aufeinander. Er wollte nicht schon wieder weinen. Doch der Druck hinter seine Lider schien langsam übermächtig zu werden. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Ein Zittern erfasste ihn von neuem.

Nannte man das Glück?

Wenn ja, so hatte er es gefunden.

Was dann geschah, konnte er nicht mehr kontrollieren. Sein Herz übernahm seinen Körper. Steuerte es, ohne sein zutun. Als er wieder zu sich kam, lag er in den Armen seiner Eltern. „Mutter! Vater!“ Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf sein Gesicht.

Inu Yasha erhob leicht seinen Kopf. Seine Brust schwoll vor Stolz und Freude förmlich an.

„Mein Herz!“, flüsterte Kagomes sanfte Stimme
 

- Warum sind sie hier? -

Eine süßliche Stimme ertönte in Shinjis Kopf. Er schmiegte sich noch mehr an seine Eltern, bevor er leise sprach.„Um alles zu verändern!!“
 

***
 

Fortsetzung folgt.....
 

Wann, kann ich jedoch jetzt noch nicht sagen. Hab im Moment ziemlich viel um die Ohren. Ich hoffe jedoch, dass ich irgendwo etwas Zeit finde, um das nächte Kapitel zu schreiben.

Vielen lieben Danke für eure Kommis. Ich hab mich wieder sehr darüber gefreut. Wünsch euch allen ein schönes Wochenende. Bis bald.
 

Liebe Grüße



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  Kagome0302
2007-04-25T18:10:56+00:00 25.04.2007 20:10
So eine tolle Geschichte...
Ich weis gar nicht was mir am besten Gefallen hat... Ich sag mal alles... InuYasha und Kagome mussten ja einiges einstecken... Aber es hat sich doch noch zum Guten gewendet... Ich hoffe das die beiden aus der Zukunft lernen und den süßen Shinji befreien können, bevor alles zu spät ist...
Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht...
Von:  Himiko-chan18
2007-04-24T12:13:24+00:00 24.04.2007 14:13
Tolles Kap.
Da ist Shinji endlich wieder in den richtigen Händen. Wenn such in der Zukunft.
Bin echt gespannt was als nächstes passiert.
Gruß
Himi-chan
Von:  Rex041085
2007-03-28T00:42:00+00:00 28.03.2007 02:42
War schon ziemlich traurig als ich las daß Miroku, Kohaku, und noch ein paar andere tot sind. Das war schon herzereissend. Aber das Ende des Kapitels mit Shinji war so süß!
Hoffe Du überstehst den Streß und kommst dazu weiter zu schreiben.
Hoffentlich können Inu Yasha und Kagome diese Zukunft verändern, also daß die eigentlich schon Toten, in der damaligen Vergangenheit dann nicht sterben (ergibt mein Satz noch Sinn???).
Von:  Rex041085
2007-03-28T00:41:44+00:00 28.03.2007 02:41
War schon ziemlich traurig als ich las daß Miroku, Kohaku, und noch ein paar andere tot sind. Das war schon herzereissend. Aber das Ende des Kapitels mit Shinji war so süß!
Hoffe Du überstehst den Streß und kommst dazu weiter zu schreiben.
Hoffentlich können Inu Yasha und Kagome diese Zukunft verändern, also daß die eigentlich schon Toten, in der damaligen Vergangenheit dann nicht sterben (ergibt mein Satz noch Sinn???).
Von:  chaska
2007-03-22T20:05:13+00:00 22.03.2007 21:05
Da hat sich einiges in der "Zukunft" verändert und nicht zum Vorteil. Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. Machts Du nochmals einen Zeitsprung zurück, oder bleiben die beiden nun da und versuchen dort erneut den Widerstand gegen Takeo zu formieren?
Es sind viele neue Fragen aufgekommen. Bitte schreib auf jeden Fall weiter und laß Dich von dem Stress auf gar keinen Fall vereinnahmen.
Bis vielleicht bald
Liebe Grüße
chaska
Von:  kagochan
2007-03-19T22:20:58+00:00 19.03.2007 23:20
Super, ich hatte schon Angst das meine Taschentücher nicht reichen, als ich lass das Miroku und ein Teil der anderen tot sind. Und erst der Schluss, wo Inu, Kagome und Shinji alleine sind *Snif*. Ich hoffe das sie ihren Shinji aus ihrer Zeit auch zurück bekommen. Warte also mit Spannung auf's nächste Kap. kagochan
Von:  Nochnoi
2007-03-19T17:39:40+00:00 19.03.2007 18:39
War mal wieder klasse ^^
Endlich haben sie Shinji wieder!! Das war ja wirklich herzzerreißend *schluchz*
Und dass sie all die anderen wiedergefunden haben ^.^ Dieser Rückblick war wirklich super!! Du hast ja fast alle sterben lassen XDDD Macht wohl Spaß, so ein paar Charas abzumurksen, was? ^.~ Na ja, Kago und Inu können das Ganze sicher noch abwenden ...
Dann bin ich mal gespannt, wie's weitergeht!!

LG
Nochnoi
Von: abgemeldet
2007-03-19T13:50:12+00:00 19.03.2007 14:50
Supertolles Kapi!!!Bitte mach schnell weiter!
Ich bin wirklich ein riesen Fan von dieser FF^^!
Von:  arrachnia
2007-03-19T11:57:52+00:00 19.03.2007 12:57
Hallo!!!
ich kann einfach nur das wiederholen was ich dir jedes mal schreibe! WOW!!!!!
einfach super, klasse, gigantisch.......
endlich ist die Familie wieder vereint und können nun einige Zeit glücklch sein!
Ich hab fast angefangen zu heulen... Ich fand das ganze so gefühlvoll!!
Takako sollte mal kräftig eine auf die Rübe bekommen, das hat er nämlich verdient.
Bin dann mal gespannt, warum Kago und Inu in die Zukunft geschickt worden sind, ich hoffe damit sie aus ihren Fehlern lernen und die Vergangenheit ändern können...
Ich hoffe du findest bald Zeit dich wieder mit der story zu beschäftigen, wenn nicht dann wäre das Schade aber verständlich wenn du so viel um die Ohren hast!!!
Ich drücke dir die Daumen dass du den Stress gut überwindest und dich bald wieder bei deinen Lesern melden kannst :o)
Schreib weiterhin so spannende und süsse Kapitel und wer weiss, vielleicht bringst du mich dann wirklich irgendwann mal zum weinen ;o)
bis bald mal
deine arrachnia
Von:  conny_angel_87
2007-03-17T11:00:14+00:00 17.03.2007 12:00
Super Kapitel!!!
Endlich haben sie ihren Kleinen *der ja garnicht mehr so klein ist ^.^* wieder!
Wenn auch nur in der Zukunft!!
Bin echt mal gespannt wie es weiter geht!!!!
GLG
Conny


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