Ich weise wieder strengsten darauf hin das diese Situationen NIEMALS passiert sind und auch NIEMALS passieren werden. Sie sind fiktiv und in Langeweile eingefallen und niedergeschrieben. Also nagelt mich nicht darauf fest.
Als Connichi Orga hat man es nicht leicht. Ein ganzes Jahr lang plant und Organisiert man und am ende geht doch alles schief. So auch die letzten Jahre. Im Vorfeld denkt man, man ist auf alles Vorbereitet. Es gibt Notfallpläne die bis zu einem terroristischem Anschlag reichen, aber womit keiner auch nur ansatzweise gerechnet hat war die Tatsache, das das eine oder andere Missgeschick eine Spontane Eingebung war. Denn was wäre das Leben, wenn alles so funktioniert wie es geplant war. Langweilig. Und ich hasse Langeweile.
Es regte mich schon immer auf das es häufig kein durchkommen auf den Gängen gab. So auch heute wieder. Ich stehe auf dem Gang vor der großen Halle und um mich herum wuseln Besucher und Helfer. Während die einen nur zum Händlerraum oder in den Eventsaal wollten blockierten Cosplayer die kompletten Gänge für fotoshootings. Als ich versuchte mich entlang zu schlängeln um nicht mit auf dem Bild zu sein stieß ich aus versehen gegen einen der anderen wartenden und erntete laute Protestrufe. Was mir den einfallen würde, und man könne doch warten. Ich schau den Besucher der mich anpöbelte mitleidig an. "Ich habe Zeit, aber der Junge der gerade den Eingangsbereich vollblutet weil er sich mit seinem Messer geschnitten hat, hat sie nicht." denke ich bei mir und lächel dann. Ich stelle mir vor wie er mit gebrochenen Knochen auf der Treppe liegt und der Sanitätsdienst die letzten Fünf Meter zu ihm nicht schafft, weil ein großes Fotoshooting veranstaltet wird. Der Besucher schaut mich weiter finster an. "Dafür hast du nun keine zeit" schalt ich mich für den fiesen Gedanken der sich in meinem Kopf ausbreitete. "Mach das wenn das jetzige Problem behoben ist". Ich bedanke mich bei dem Besucher für seine Geduld und eile weiter zum Eingangsbereich wo ich auch den Sanitätsdienst sehe wie er hereingestürmt kommt. Sie stürzen sich wie die Geier auf den Verletzten, wie Haie die Blut gerochen haben. Ich bewundere ihre Arbeit und ihre Ruhe in der Situation. Ich hätte den Kerl schon längst mit einem kräftigen schlag auf den Kopf ruhiggestellt. Es kann doch echt nicht sein das er den guten Teppich mit seinem Blut versaut. Ich nickte der Einlasskontrolle zu und diese zeigten mir die Fotos, die sie von einem am spieß schreienden Besucher geschossen hatten der sich den Daumen, oder besser, das was von seinem Daumen noch da war, hielt. Mit ein wenig Computerbearbeitung konnte man das ganze noch blutiger gestallten. Das würde ein gutes abschreckendes Bild geben, welches ich auf die Seite für nächstes Jahr Hochladen würde. Das würde die Besucher lehren, scharfe Messer mitzubringen. Da ich meine Aufgaben als Sicherheitschef sehr ernst nahm und leider gerade kein anderer Orga erreichbar war (mein Funkgerät war ja auch abgestellt) überprüfte ich die Personalien wegen der Erreichbarkeit eines Erziehungsberechtigen. Der Besucher war zwar bereits 22 Jahre alt, aber es konnte nie schaden für Online communitis neue Namen zu kennen. Da der Besucher natürlich nicht mehr in der lage war den Teppich zu reinigen, erteilte ich ihm noch während er verarztet wurde Hausverbot. Sollte er doch sehen wie er wieder nach Hamburg kam. Selbst schuld wenn man sich auf einen Zug der DB festlegte. Strafe musste sein. Zwei meiner etwas bereiteren Sicherheitshelfer bauten sich hinter mir auf und geleiteten uns nach draußen, wo wir dem verletzten die Straßenbahn zeigten.
Auf dem Rückweg ins Gebäude kamen wir an einigen Visus vorbei die sich mit einer Bierkiste direkt vor der Halle vergnügten. Als ich bemerkte das die Bierkiste noch zu ¾ gefüllt war, wusste ich, wie ich meine Sicherheitshelfer glücklich machen konnte. Mit meinen beiden Helfern im Rücken ging ich zu der Gruppe hin, welche bereits angetrunken war. "Gehört euch die Kiste?" Ich deutete auf die Bierkiste und schaute die Person an die mit einer Bierflasche in der Hand auf dem Sims direkt darüber saß. "Unsere Kiste? Ja klar, was willst du denn?" Der Atem des Visus roch nach Schnaps und Bier und ich verwünschte mich ein wiederholtes mal dafür das ich nicht doch das Alkoholtestgerät von der Polizei ausgeliehen hatte. "Nun ihr kennt die Conregeln oder und wisst daher das Alkohol verboten ist?" Ich konnte förmlich sehen wie in dem Gehirn des Visus die Musik und der Alk beiseite geschoben wurde und sich etwas undefinierbares den weg durch den dichten Nebel und die leere bahnte. "Ja und? Ist uns doch scheiß egal" lallte er mich daraufhin an. "Dann habt ihr ja nichts dagegen das wir euren Alkohol konfiszieren oder?" "Sach mal, spinnst du? Du kannst uns doch nicht den Alk wegnehmen!" "Nun doch kann ich, denn laut dem 7. Punkt der Hausordnung und der Conregeln ist der Alkohol verboten und darf von uns einkassiert werden." "Aber wir bekommen den doch wieder zurück oder?" "Ja, wenn ihr das Gelände verlasst" "Dann is gut." Auf eine Anweisung von mir griffen sich meine Helfer die Bierkiste und die Drei, noch vollen, Schnapsflaschen. Als wir uns umdrehten und gehen wollten sprang der Visu von seinem Sims und ging die paar schritte auf mich zu. Mit einer tiefen stimme versuchte er sich zu artikulieren was ihm nicht sonderlich gelang. Durch meinen realen job wusste ich in etwa was der Junge wollte, er sagte so etwas wie: "Bekommen wir denn keinen Abholschein?" wobei es sich eher anhörte wie "ich geh mit deiner Mutter saufen?" Ich schrieb auf einen abgerissenen Zettel die Utopische Zahl 22645 und unterschrieb mit "Harald Schmidt". Das zufriedene Lächeln welches der betrunkene Visu auflegte zeigte mir das es genau das war was er wollte. Da beide Gruppen zufrieden waren ließen sie uns in Ruhe und wir verschwanten im Gebäude. Im ConBüro angekommen köpften die dort ansässigen Sicherheitshelfer direkt die ersten Flaschen und freuten sich das die Besucher so nett sind uns zu Sponsoren.
Beinahe hätte ich die Cosplayer vergessen. Aber natürlich waren sie wieder auf der Treppe und veranstalteten ihr Fotoshooting als ich meine Runde drehte. Es reichte mir. Über Funk rief ich Vier meiner Helfer und trug ihnen auf einige Absperrgitter mitzubringen. Gemeinsam sperrten wir die eine Treppe ab, so das die Besucher gezwungen waren sich über die zweite zu zwängen. Eine Gruppe Mädchen wurde etwas ungehalten als wir von unserem Kartenspiel in der Mitte der Treppe aufschauten und sie zur anderen Seite der Halle scheuchten. Wieso war es so unverständlich für die Helfer das wir ihnen nur was gutes taten? Die meisten waren übergewichtig und sollten uns Danken das sie durch das hin und her Gerenne und gequetsche auf der anderen Treppe Kilos verloren. Das Geschrei wurde groß als einige Cosplayer, welche von der neuen Situation noch nichts mitbekommen hatten auf der anderen Seite der Halle die Treppe für ein Fotoshooting blockieren wollten. Dutzende Besucher wurden abgebremst und entwickelten sich ziemlich schnell zu einem Mobb als sie nicht vorbei gelassen wurden. Ich ging mit einem Helfer hinüber und bahnte mir einen Weg durch die Menge. In dem Moment wo ich die Mitte des Geschehens betrat sah ich wie ein Besucher eine hübsche Cosplayerin aus ihrer Formation schubste und diese auf die Stufen viel. Die gesamte Cosplaygruppe schien um die 20 Jahre alt zu sein und so sah ich meine Chance heute nacht nicht allein zu bleiben. Ich deutete auf den Angreifer und einer meiner Helfer packte diesen am Kragen. "RUHE" brüllte ich in den Raum und es wurde schlag artig still als erkannt wurde das ich Mitorganisator war. "Es ist mir egal was hier los war, aber sie werden jetzt alle ruhe bewahren und die Damen in ruhe lassen. Na los!" Vom Geschrei angelockt standen unterhalb der Treppe drei weitere meiner Helfer die so eine Böse Miene zur schau trugen das Bewegung in die Menge kam. Sie teilte sich und verlief sich ziemlich schnell und gleichmäßig nach oben und unten. Nur die Cosplayerinnin welche wohl unter schock standen blieben. "Immer mit der Ruhe, es ist vorbei." Die 4 Frauen schauten mich aus großen Augen an. "Danke" meine die Schönheit mit ihren langen schwarzen haaren und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Drüben auf der anderen Treppe könnt ihr ungestört fotografieren" meinte ich zu ihr. Als sie sich bei mir einharkte und ich sie, und die anderen zu unserem abgesperrten Bereich führte wusste ich ganz sicher, das der Abend sehr angenehm werden würde.
Leider hielt die Absperrung nicht lange. Kurz nachdem es sich die Mädchen bei uns gemütlich gemacht hatten tauchte der Geschäftsführer auf. Er schaute mich verständnislos an und machte eine Handbewegung, welche die gesamte Treppe mit einschloss. "Ben, was soll das?" Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. "Hat ihnen die Haustechnik nichts gesagt?" "Was soll sie mir gesagt haben?" "Wir sollten diese Treppe absperren, aus Feuerschutztechnischen gründen." "Was hat das denn damit zu tun?" "Die Haustechnik ist der Meinung, und ich stimme ihnen zu, wenn hier oben Panik ausbricht sind die Besucher froh eine weitere Treppe nach unten zu haben." "Aber die würde ihnen doch auch so zur Verfügung stehen, oder etwa nicht?" "Ja natürlich, aber es ist psychologisch besser wenn sie eine Zusätzliche Treppe hätten." "mhm" meinte der Geschäftsführer und war noch nicht überzeugt. "Außerdem sparen wir Miete weil wir diese Treppe absperren müssen und wir ja nichts dafür können." Unser Geschäftsführer war dafür bekannt das Sicherheit und Geldeinsparungen bei ihm ganz oben standen. Geld zu sparen noch mehr als Sicherheit. "Wie viel sparen wir denn dadurch?" fragte er mich. "Knapp 2000 Euro" Das war eine stolze Summe die den Geschäftsführer sofort besänftigte. "Ah, dann wird das wohl das richtige sein." "Oh ich muss weg, wir müssen noch das neue nicht-schlafen-gesetz der Regierung prüfen welches seid letzter Woche in Kraft ist." Ich lies ihn stehen und marschierte mit einem meiner Helfer in Richtung des größten Videoraums.
Nachdem ich ihn betreten und mich umgeschaut hatte, hieb ich auf den Lichtschalter und die Deckenfluter schickten blendendes Licht in den Raum. Sofort ertönten Protestrufe nicht nur von den Besuchern sondern auch von den Helfern die gebannt auf ihrer Ampore saßen und den Film schauten. "Immer mit der ruhe" rief ich in den Raum und betrat die kleine Bühne. "Mir wurde eben mitgeteilt das es ein neues Veranstaltungsgesetz der Regierung gibt. Wir müssen nun in unregelmäßigen abständen Prüfen ob Besucher in ihren Sesseln eingeschlafen sind." Gemurmel geht durch den Raum und ich fuhr fort. "Es hat sich scheinbar herausgestellt das das schlafen in solchen Sitzen die Gesundheit schädigt und Veranstalter daher gebeten werden diesem Abhilfe zu schaffen. Das Gesetz sieht Leibesübungen vor und ich habe beschlossen das es reicht wenn wir alle zusammen jeweils 40 Kniebeugen machen." Alle schauten mich geschockt an. "Das ist ein scherz oder?" lies es sich aus dem hinteren Teil des Raumes vernehmen. "Nein absolut nicht, sie können das gerne nachlesen. Es wird sogar mit einer Geldstrafe geahndet sofern wir dies nicht tun oder ihnen zu mindestens die Möglichkeit geben dies durchzuführen." "Ich will das aber nicht!" die piepsige stimme kam von einer jungen Frau aus der zweiten Reihe. "Wenn sie weiter sehen möchten, auf jeden fall, ansonsten muss ich sie bitten den Raum zu verlassen und sich durch das gehen Bewegung zu verschaffen." Mit einem murmeln erhob sich das Mädchen und marschierte sauer zur Tür. Der nächste folgte ihr und nach wenigen Sekunden war der Raum bis auf die Helfer komplett leer. Diese schauten mich kopfschüttelnd an als ich zu meinem Funkgerät griff. "Hier ist Ben, an Alle, der Videoraum ist frei und wir können uns nun in aller ruhe die Premiere des neuen Filmes anschauen! Achja und Treppe, bringt doch bitte die Damen mit, ich denke sie möchten sich auch diesen Film im Kino feeling anschauen." Als die Bestätigungen eintrafen hatte ich bereits das Licht gelöscht und mich in eine der hinteren Reihen gesetzt. Der Film war sehr interessant, wobei er mich nur nebenbei interessierte und ich die Handlung nicht ganz mitverfolgen konnte.
"Der Halter des Kraftfahrzeugs mit dem Amtlichen Kennzeichen Oska, Siera, Papa, Mike Zwo Zwo Null, möchte bitte dringend sein Fahrzeug aus dem Parkverbot entfernen." Ich lies den Knopf der Sprechanlage los und musste diabolisch grinsen. Das war ein Teil meines Jobs der mir am meisten spaß machte. Ich stand mit Drei meiner Helfer an der Kasse und zählte langsam vor mich hin. Als ich bei "Vierzehn" angekommen war sah ich einen etwas beleibteren Mann laufend um die Ecke biegen. Er rannte an uns vorbei und aus der Halle hinaus. "Drei, Zwei, Eins, .." ein markerschütternder Schrei zeriss die Ruhe im Eingangsbereich. Der Halter des Kraftfahrzeugs hatte wohl das Gelbe Abschleppfahrzeug bemerkt welches sein Auto gerade auf der Ladefläche abgelegt und losgefahren war. Schnaubend kommt der Halter auf mich zu und schaut mich finster an. "Wieso haben sie mich nicht vorher benachrichtigt?" schnauzt er mich an. "Wieso haben sie im Halteverbot geparkt?" kontere ich doch er geht nicht darauf ein. "Wegen ihnen kann ich nun meine Waren nicht zurück transportieren und muss einen neuen Transporter mieten. Das stelle ich ihnen in Rechnung." Er spie das "ihnen" heraus als wären wir die Pest und Kolera zusammen. "Nun dann stellen wir ihnen den Vertragsbruch in Rechnung." Er wurde auf einmal still und vorsichtig. "Welcher Vertragsbruch?" "Nun im Händlervertrag steht eindeutig und unmissverständlich drin, das der Verkauf von Verbotenen Waren und Raubkopien, in diesem Fall Hongkong DVDs nicht gestattet ist und den auschluss von der Veranstaltung zur folge hat." Der Händler lief rot an. "Ich halte mich aber an die Regeln!" "Das heißt der Karton unter ihrem Tisch mit der Aufschrift "Reserve" sind Original Filme?" "Natürlich" "Dann haben sie auch nichts dagegen wenn wir das überprüfen?" "Doch habe ich, verdammt noch mal". Mittlerweile kochte er vor wut. "Was würden denn die Kunden sagen wenn wir sie vor aller Augen bitten ihre Sachen zu packen?" "Das wagen sie nicht!" "ach nein?" ich griff zu meinem Funkgerät und wechselte die Frequenz zum Orgakanal. "Ina, können wir uns bitte im Händlerraum treffen?" "Bin in 5 Minuten da!" "Danke Dir Ina!" Ich stellte die Frequenz auf den Sicherheitskanal. "Das muss doch nicht sein oder?" Der Händler wurde kleinlaut als er merkte das ich es ernst meinte. "nein muss es nicht, natürlich nicht." "Aber was kann man dagegen denn machen? Ich mache hier so viel Gewinn das es fast ein Ruin wäre nicht mehr hier zu sein." Ich tat so als würde ich länger nachdenken und schaute meine Sicherheitsleute die um uns herumstanden fragend an. Als würden sie über Telepathische Fähigkeiten verfügen nickten sie alle gleichzeitig. "Es gäbe da etwas was sie für uns tun könnten..." Der Händler nickte eifrig. "Was kann ich für sie tun?" "... nun wir wollten heute Abend im Videoraum eine kleine Sicherheitsfeier abhalten, halt wir unter uns, aber dafür haben wir nicht das entsprechende Filmmaterial." "Oh ich verstehe. Ich denke da ließe sich was machen." Ich schaute ihn etwas beschämt und fragend an. "Ich möchte sie nicht dazu drängen und nicht das sie das Gefühl haben das wir sie unter druck setzen." "Nein natürlich nicht, ich freue mich zur Entspannung der Sicherheitshelfer, welche ja sehr viel hier für tun, beizutragen." "Das finde ich sehr klasse von ihnen, wir wollten um 0 Uhr mit der Feier beginnen...:" "Verlassen sie sich auf mich, ich werde ein paar sachen raussuchen und ihnen zukommen lassen." Er schaute mich erwartungsvoll an. Ich hob das Funkgerät und schaltete es wieder auf den Orgakanal. "Ina?" "Ja?" "Die Sache hat sich erledigt, dennoch dank." "okai, kein Problem." Ich schaltete das Gerät ab und reichte dem Händler die Hand. "Ich danke ihn für ihre Hilfe. ich denke das wird ein unvergesslicher Abend." "Ich freue mich euch helfen zu können."
So ging für uns der Tag auf der Connichi sehr schön zuende. Nicht nur das wir den gesamten Alkoholbedarf aus konfiszierten Material begleichen konnten und für die nötige Unterhaltung durch die milden gaben des Händlers gesorgt war, auch die Geladenen Gäste, die anderen Connichi orgas und die Jungen Damen von vorhin hatten ihren Spaß.
