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Fanum Lucis

~Kapitel 24: Fallendisaster~ <=1.Platz im ersten Wb des FF-WB-Zirkels=>
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Das Spiegelportal

Kapitel 18: Das Spiegelportal
 

Schon seit mehreren Stunden saßen Yuki und Shingetsu nun schon vor einer Höhle, doch die Stimmung blieb angesichts von Tsukis Tod gedrückt. Generell lag momentan alles im Schatten von diesem grausamen Ereignis und seitdem hatten sie kaum ein Wort gewechselt. "Warum...", kam es traurig von Yuki. Shingetsu konnte nicht mehr mit ansehen, wie sie sich quälte und nahm sie schließlich wieder in die Arme, woraufhin sie erneut anfing zu weinen. "Er hätte das nicht tun dürfen! Er könnte nun noch leben, wenn er mich nicht gerettet hätte!"

"Hör auf damit dir selbst Vorwürfe zu machen. Es war seine Entscheidung, du kannst das nicht ändern. Was passiert ist, ist passiert. Das ist Schicksal. Irgendwann stirbt jeder, selbst wenn er Kemuel heißt Manchmal früher, manchmal später. Außerdem wäre Tsuki bestimmt traurig, wenn er dich so weinen sehen würde." Dabei streichelte der Feuerdämon ihr sanft über dem Rücken. "Weine nicht mehr", sagte er behutsam. "Meinst du, dass es ihm nun besser geht?", fragte die Priesterin ihren Begleiter und sah ihn mit Tränen in den Augen an. "Bestimmt. Kemuel hatte ihm doch alles genommen, daher ist er doch mitgekommen. Jetzt ist er bestimmt mit seinen Freunden und seiner Familie glücklich zusammen."
 

"Habt Gnade Meister Mesire!", kam es flehend von Tsuki, dessen Blick schon seit so einigen Minuten geschockt auf der Klinge eines Schwertes gebannt war. "Auf Gnade hat man kein Recht. Sie liegt alleine im Wohlwollen des Gegenübers. Ich kann Gnade walten lassen, aber ich muss es nicht." Damit hob die Seeschlange auch schon entschieden das Schwert zum Angriff und der junge Mondgott machte ängstlich einige Schritte zurück. "Wer so schwach ist, das er von einem solch kleinen Sturz umkommt, muss eben mehr trainieren oder glaubst du etwa, dass Kemuel-sama dich jedes Mal rettet?" Auch wenn Tsuki nicht glaubte, dass Mesire einen solchen Sturz überleben würde, blieb ihm doch nichts anderes übrig als nun die Flucht zu ergreifen. Meister hin oder her, bei seinem Training starb er unter Garantie. So lief er raschen Schrittes vor der ihm folgenden Seeschlange weg. "Bleib stehen und kämpfe! Das ist ein Befehl!"

"In meinem Vertrag steht aber, dass ich Befehle auch verweigern kann, wenn ich in ihnen eine Bedrohung für mein Leben sehe!!!", rief Tsuki im vollen Lauf, während er mehreren Schwerthieben auswich. "Was dich nicht umbringt, macht dich stark!"
 

Zu dieser Zeit trat Kemuel in Begleitung von Eideen auf den Vorhof des Tempels und der Chaosgott hob fragend eine Augenbraue zu dem Schauspiel, welches sich ihm bot. "Was ist denn hier los?"

"Äh...Sieht so aus, als ob Mesire mit Tsuki trainieren will und dieser scheinbar Angst hat...", kam es zögernd von Eideen, der noch immer seine menschliche Gestalt hatte. "Denen fällt auch immer wieder etwas neues ein...", kam es nun leicht amüsiert von Kemuel. "Scheint so...Hoffentlich trifft Mesire Tsuki nicht...", meinte der Bauernsohn dazu nur besorgt. "Ach Tsukiyomi scheint mir ganz erfahren im Ausweichen zu sein." Dabei grinste der Herr des Chaos belustigt, während der Mondgott hilferufend durch den ganzen Hof gejagt wurde, immer dicht gefolgt von Mesire, der sich nun ihm zielen übte. "Kemuel-sama, wie lange wollt Ihr denn wegbleiben?", fragte Eideen nun gegen dem Lärm auf dem Hof an. "Nicht lange. Du kannst unseren beiden Köchen sagen, dass sie das Essen nur eine Stunde später zubereiten müssen."

"Ich werde es ihnen ausrichten. Und...ähm...was soll ich hinsichtlich Tsukiyomis machen?" Kemuel schaute noch einmal zu seinen beiden Dienern, bevor er antwortete. "Lass ihn noch etwas für seine Kondition laufen und hole ihn dann aus der Sache heraus, bevor er uns noch zusammenbricht", grinste der Gott und verschwand dann, während Eideen seufzte und sich fragte wie er das anstellen sollte.
 

"Ja, er ist nun bestimmt glücklicher...", sagte Yuki mit einem leichten Lächeln und lehnte sich mehr an Shingetsu. "Ich mochte ihn zwar nicht sonderlich, aber ich vermisse ihn auch ein wenig..."

"Schön und gut, aber habt ihr nicht etwas vergessen? Nichts gegen romantische Zweisamkeit, aber auf mich wartet ein erstklassiges Essen, dass ich nur ungern verschieben möchte", kam es kalt von oben herab. Als die Beiden nun nach oben sahen, erkannten sie auch auf dem ersten Blick den Sprecher. Es war Kemuel, der gelangweilt auf einem kleinen Vorsprung über der Höhle saß und ihnen schon länger zugehört hatte. "Du!", kam es nun zornig von Shingetsu und er sprang sofort auf und hatte seine rechte Hand auf den Schwertgriff Kazekages gelegt. "Lass stecken, ich bin nicht zum Kämpfen, sondern zu meiner Unterhaltung hier", kam es unbeeindruckt zurück. "Das ist mir egal! Heb sofort diesen blöden Fluch auf!" Erst sah Kemuel die beiden verdutzt an, doch dann lachte er los. "Aufheben? Ist euch denn nichts aufgefallen?", kam es unter kichern vom Chaosgott. "Was aufgefallen?", fragte nun Shingetsu gereizt, da sich der Herr des Chaos scheinbar über ihn lustig machte. "Der Fluch ist aufgehoben worden, als ihr euch meinem Portal genährt habt..." Mehr konnte Kemuel nicht sagen, da er erneut anfing zu lachen. "Äh?"

Erst jetzt fiel es ihnen auf. Kemuel hatte Recht und Shingetsu fühlte sich irgendwie blöde. "Um euch zu beruhigen. Tsuki, eigentlich Tsukiyomi, lebt wieder." Jetzt war es Yuki, die Kemuel verdattert ansah. "Aber wie...?", stotterte sie. "Elender Lügner...", erwiderte der Feuerdämon nur daraufhin noch immer recht sauer. Kemuel lächelte nur kühl bevor er von seinem Sitzplatz sprang und genau vor Yuki landet. Kaum, dass Shingetsu dies gesehen hatte, da wollte er der Prinzessin von Lumen auch schon zu Hilfe eilen. "Ich habe es nicht nötig zu lügen. Außerdem merke ich es, wenn man mich von hinten angreifen will..." Gerade als der zukünftige Dämonenlord Kemuel mit seinen Klauen verletzen wollte, wich dieser mit einem eleganten Schritt aus und stellte dem Dämonen ein Bein über das dieser auch gleich fiel und sich unter einem mitleidigen Blickes von Yuki auf dem Boden wiederfand. Murrend rappelte sich der Prinz wieder auf und versuchte sein Glück erneut, was darin endete, das er mit einer kleinen Handbewegung Kemuels Bekanntschaft mit der nächsten Wand machen durfte. "Findest du nicht, dass das irgendwie peinlich für dich im Angesicht deiner Begleiterin ist, wenn du dermaßen versagst?", gab der Herr des Chaos seinen Senf dazu. "Mistkerl!", fluchte Shingetsu nur leise und hielt sich seinen nun verletzten Arm, doch als er wieder zu Kemuel sah, brodelte es in ihm plötzlich wie in einem Vulkan.

Nachdem er den Feuerdämon schon blamiert hatte, ließ er es sich nicht nehmen ihn noch etwas zu reizen. Er hatte dazu einfach seine Priesterin flüchtig geküsst, die daraufhin knallrot war und nicht wusste was sie nun tun sollte. "Natürlich lebt Tsukiyomi noch. Ich würde doch nicht eine so hübsche Frau deshalb weinen sehen wollen..."

Und wie er schon erwartet hatte, war dies der Tropfen gewesen, der bei Shingetsu das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. "Ich bring dich um!", kündigte der Feuerdämon auch gleich an. "Da wäre ich mir nicht so sicher. Das Portal liegt übrigens in dieser Höhle. Adios!" Gerade als Shingetsu ihn dieses Mal mit Kazekage angreifen wollte und sich sicher war ihn zu treffen, da hatte sich der Herr des Chaos im Nichts aufgelöst und der Feuerdämon traf nur Luft. "Verdammt!", fluchte er nur und steckte das Schwert weg. Warum ließ er sich auch immer von ihm provozieren? Selbst bei Takeru war er ruhig geblieben, nur Kemuel brachte ihn dauernd zur Weißglut. "Das er es wagt...", fing er an, aber brach wieder ab, als er zu der noch immer perplexen Yuki sah. "Jetzt sag ja nicht, dass du dich in ihn..." Aber auch hier musste er abbrechen. Dieses Mal jedoch wegen einem zornigen Blickes seitens Yukis. "Das hört sich ja so an, als ob ich ihn darum gebeten hätte!" Doch dann fiel ihr etwas ein, was der Chaosgott gesagt hatte. "Hat er nicht gesagt, dass das Portal in dieser Höhle ist?" Fragend sah sie nun den schlecht gelaunten Feuerdämon an. "Hat er...", kam es nur beleidigt zurück. Wie konnte sie sich auch nur so einfach küssen lassen? Und dann noch vom Feind.

Yuki hingegen sah ihn leicht irritiert an und fragte sich, warum er so mürrisch war. Kemuel hatte ihm zwar wieder bewiesen wie weit er ihm hinterherhinkte, doch sonst war Shingetsu dennoch nicht so wütend wie jetzt. "Bist du etwa eifersüchtig?", fragte die Priesterin nun aus Spaß. Keine Antwort. Normalerweise würde er sich nun mit ihr streiten, doch er gab keinen Ton von sich und drehte sich lediglich von ihr weg. Konnte es denn wirklich sein, dass er eifersüchtig war? Yuki ging nun zu ihm und stellte sich vor seine Nase. "Ich empfinde rein gar nichts für ihn, zufrieden?" Scheinbar nicht, denn seine Laune war dennoch im Keller. Nun wurde sie langsam doch etwas ungehalten und kniff ihn in beide Wangen. "Meinst du ich möchte von allen ohne mein Einverständnis geküsst werden? Und rate mal, wer mir ausgerechnet meinen ersten Kuss geraubt hat?" Damit ließ sie ihn los und ging vor. Warum sie ihn dies gefragt hatte wusste sie im nachhinein selbst nicht mehr und ihr war es sogar äußerst peinlich. Schließlich war es Shingetsu höchstpersönlich gewesen.
 

Dieser hingegen rieb sich verblüfft über die rechte Wange, während er ihr beim Vorausgehen folgte und über ihre Worte nachdachte. Er hatte es wohl wirklich übertrieben. War er denn tatsächlich schon so eifersüchtig? Und das noch auf diesen hinterhältigen Chaosgott? Aber er musste dennoch gestehen, dass er auf jeden Fall eifersüchtig war. Scheinbar hatte er sich doch in sie verliebt, aber ob das gut ging? Zumal da sie ein Mensch war und sie sowieso nicht so lange wie er selbst leben würde. Außerdem wusste er nicht wie sie darüber dachte. Doch er wurde prompt aus seinen Gedanken gerissen. "In letzter Zeit bist du immer so still und nachdenklich, außerdem streitest du auch nicht mehr so häufig mit mir. Ist alles in Ordnung?", fragte Yuki nun doch recht besorgt und sah ihm tief in die Augen. Er versank regelrecht in ihnen und vergaß für kurze Zeit zu antworten, doch er sollte auch nicht mehr dazu kommen, denn plötzlich verwandelten sich sowohl die Wände als auch der Höhlenboden zu einer Spiegelfläche. "Was?!", wollte Yuki wissen, doch die ganze ehemalige Höhle erstrahlte plötzlich in einem weißen Licht, sodass beide ihr Augen schließen mussten.
 

Als Shingetsu diese wieder öffnete stand er auf einer großen Wiese auf deren Mitte ein Kirschblütenbaum stand und unter diesem saß niemand anderer als er selbst. Jedoch als er noch klein war. Er schätzte sich auf sieben vielleicht auch acht Jahren und neben ihm saß der kleine Leraya. Die beiden Freunde verabschiedeten sich gerade von einander, da Leraya nach Hause musste. Der kleine Shingetsu war nun wieder ganz alleine.

Da erinnerte sich der Feuerdämon auch wieder an seine Vergangenheit, die er immer verdrängte. Er war stets alleine gewesen nur Leraya war immer da und hatte ihm Gesellschaft geleistet. Früher hatte er stets die anderen gemieden, da sie in ihm immer nur den zukünftigen Dämonenlord gesehen hatten und ihn auch so behandelten. Nur Leraya war da anders gewesen. Er hatte ihn als Freund und Spielgefährten statt als Prinz gesehen und sie waren in kurzer Zeit die besten Freunde geworden. Aber warum sah er ausgerechnet seine Vergangenheit? Hatte das mit dem Portal zu tun?

Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er eine ihm wohlbekannte Stimme hinter sich, die vergnügt näher kam. "Nein, wie niedlich! Warst du das, als du klein warst?", wollte Yuki sofort wissen, nachdem sie den Dämon wiedergefunden hatte. "Ja, das ist wohl etwas aus meiner Vergangenheit."

Doch da rannte die Priesterin auch schon an ihm vorbei zu dem kleinen Shingetsu, der sie bisher nicht bemerkt hatte und die Priesterin völlig irritiert ansah, als diese ihn umarmte und an sich drückte. "Bist du niedlich!!!" Dabei vergaß sie völlig, dass der kleine Junge der Feuerdämon war, der sie schon die ganze Zeit begleitet hatte. "Hey! Lass das! Du weißt doch gar nicht wo wir sind! Nicht, dass du auf diese Weise die Vergangenheit änderst!", meckerte auch gleich der große Shingetsu die Priesterin an, die ihm dazu nur die Zunge herausstreckte. "Lass mich doch! Wann kann man schon einen so niedlichen Fratz drücken? Davon ist ja nun nichts mehr übrig..." Daraufhin schnaufte der ausgewachsene Dämon nur verächtlich. "Tse, darum geht es ja auch nicht..."

Während sie nun vor sich hin diskutierten, wurden sie ungläubig von dem kleinen Shingetsu beobachtet, der den großen Feuerdämonen aufgeregt ansah. Er hatte noch nie einen anderen seiner Art gesehen und war zutiefst neugierig. Die Frau hingegen fand er sehr nett und freundlich. Ob sie verheiratet waren? Zögerlich sah er die Frau an und überwand sich sie anzusprechen. "Wer bist du? Seit ihr verheiratet?"

Jetzt war Yuki gleich rot angelaufen und streitete dies auch gleich ab. "Nein! Wir sind zwar zwangsverlobt..."

Doch da war sie auch nicht mehr interessant für den Kleinen, der nun zu seinem älteren Gegenüber ging und sich an diesen schmiegte. Dies empfand die Priesterin irgendwie als beleidigend. "Da sieht man mal wieder wie selbst verliebt du bist...", murmelte sie, was dem Feuerdämon nicht entging. "Ach was! Das macht er...ähm...ich nur wegen der Wärme."

Daraufhin nickte der Kleine nur zufrieden und freute sich, dass er geduldet wurde. Shingetsu kniete sich nun zu seinem kleinen Selbst hin und nahm ihn in den Arm, um ihn besser wärmen zu können. Dies sah Yuki und musste schmunzeln. "Na sowas! Ich wusste gar nicht, dass du so kinderfreundlich bist!" Nun grinste er sie an. "Du weißt so vieles nicht..."

Nach einer Weile ließ er den kleinen Shingetsu los und flüsterte ihm noch etwas ins Ohr, dann verabschiedeten sie sich voneinander, da der Kleine wieder nach Hause musste. "Was hast du denn geflüstert?", wollte die Priesterin neugierig wie sie war wissen. Doch der Feuerdämon schüttelte nur lächelnd den Kopf, bevor er das Thema wechselte. "Soso, du fandest mich als Knirps also niedlich?", fragte er leicht hinterhältig. "Kinder sind ja auch meist süß und lieb, was man zu ihren erwachsenen Abbildern nicht sagen kann...", ärgerte sie zurück. Doch dann änderte sich plötzlich die Umgebung und sie befanden sich nun in einem Gebäude voller Licht. "Wo sind wir denn nun schon wieder?" Dabei sah sich der zukünftige Dämonenlord um und stellte fest, dass er noch nie hiergewesen war. "Das ist der Tempel von Fanum Lucis. Der meines Gottes."

Und wie auf ein Stichwort hin bog auch schon die kleine Yuki um die Ecke und folgte einer Lichtkugel. "Ah! Das ist der Tag!"

"Was so ein Tag?", fragte der Feuerdämon mit hochgezogener Augenbraue. "An dem ich meinen Gott gesehen habe. Komm!" Mit diesen Worten packte sie den etwas irritierten Dämon und zog ihn hinter sich her. "Ich muss ihn noch einmal sehen!"
 

Nach kurzer Zeit kamen die Beiden im Allerheiligsten an. Es sah genauso aus, wie es die Priesterin in Erinnerung hatte. Zuerst hatte sie sich gefreut ihren Gott wiederzusehen, doch als er erschien brach für Yuki eine Welt zusammen. Es war niemand geringeres als der Herr des Chaos, der vor der kleinen Yuki stand und freundlich mit ihr redete und dies vollkommen ohne die Kälte, die man von ihm gewohnt war. War das alles nur ein schlechter Scherz Kemuels oder war es doch grausame Wahrheit? Schließlich konnte sie sich nicht mehr richtig erinnern. "Kemuel? Dein Gott ist...?", fragte Shingetsu nicht minder geschockt. "Nein!", rief die Priesterin nur. Sie wollte das nicht glauben. Niemals. Es konnte nicht stimmen. Doch dann erstrahlte alles ein weiteres Mal in diesem rätselhaften weißen Licht und die Umgebung verschwand. Zurück blieb dieses Mal nur eine kleine Welt, die vollkommen aus Kristallen zu bestehen schien. Und auf einem großen Kristall in deren Mitte der Herr des Chaos thronte und die beiden interessiert ansah. "Was soll das? Warum tust du ihr das an, Mistkerl!?", wollte der Feuerdämon wütend wissen, während er die verzweifelte Yuki zu sich zog und versuchte sie etwas zu beruhigen. "Warum zeigst du ihr auch noch dies Lügen?"

Kemuel sah ihn kühl an und zeigte keinerlei Mitgefühl. "Das ist keine Lüge. Was ihr gesehen habt war die Vergangenheit. So wie sie sich einst zugetragen hat. Alles was ihr hier erlebt habt entspricht der Wahrheit. Ihr seit im Spiegelportal, das sowohl Vergangenheit als auch Zukunft zeigt und zudem eines der vier Portale zu meinem Reich darstellt. Ob ihr es wahr haben wollt oder nicht, ich bin Yukis Gott", erwiderte Kemuel mit größter Gelassenheit. "Schon ihre Mutter hat für mich als Priesterin gedient. Auch sie hatte von mir die Geluhecis gelernt, später kam noch die schwächere Form der Quadringenti hinzu", erklärte der Herr des Chaos munter weiter, doch man hörte ihm bereits schon nicht mehr zu, was er mit einem übelgelaunten Blick quittierte.

"Yuki, wenn Kemuel wirklich dein Gott sein sollte, dann vergiss ihn einfach und diene einem anderen oder lass es einfach bleiben. Du kannst auch ohne einen leben. Außerdem bist du, wie bald du Königin von Lumen bist, sowieso viel zu beschäftigt für Priesterinnenarbeiten", versuchte Shingetsu ihr zuzureden, während er schweren Herzens mit ansehen musste wie sie schon das zweite Mal an diesem Tag bitterlich weinte. "Wolltet ihr nicht die Portale öffnen?", fragte nun Kemuel um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Doch auch dies brachte nichts. "Bin ich verflucht?", murmelte die Prinzessin unter Tränen vor sich hin. "Nein...", kam es sanft von Shingetsu und er streichelte ihr behutsam über das goldene Haar. Langsam glaubte der Chaosgott wirklich, dass er im falschen Film war und sah der Szene skeptisch zu. "Eine ernsthafte Frage...Habt ihr mich vergessen?" Keine Antwort. "Meine Güte. Da denke ich mir eine schöne Aufgabe aus und nichts wird heut zu Tage gewürdigt. Dabei macht man sich schon die Mühe und versucht alles abwechslungsreich zu gestalten. Na wie ihr wollt, dann verschieben wir das auf später und lassen es für heute gut sein..."

Mit diesen Worten verschwand Kemuel wieder und mit ihm auch die Kristallumgebung. Nun befanden sich die beiden Zwangsverlobten vor einem Portal durch welches man einen Tempel in völliger Dunkelheit sah. "Ist das Kemuels Tempel?", kam es fragend aus Shingetsus Richtung und Yuki schaute auf. "Ich denke schon...", antwortete sie geknickt. "Ich wusste es nicht und habe ihm die ganze Zeit gedient..."

Doch da fiel Shingetsu etwas ein, was er eigentlich schon längst aus seinem Gedächtnis verbannt hatte. "Doch. Man hatte es uns gesagt, zumindest wollte er es, bevor er starb. Takeru wollte es dir sagen, doch es war für ihn zu spät..."

Erst jetzt erinnerte sich auch die junge Priesterin an den Vorfall und konnte nur zustimmend nicken. "Aber wie können wir ihn aufhalten? Ich habe ihm Treue geschworen", sagte sie traurig. "Du hast einem guten Gott Treue geschworen und keinem bösen. Damals hattest du keine Ahnung und viel zu klein. Das hat er ausgenutzt. Du bist ihm zu nichts verpflichtet."

Da hatte sie jedoch ihre Bedenken, aber sie wollte diese nicht aussprechen und das Thema weiter ausschöpfen. Für heute wollte sie sich nur noch ausruhen und nachdenken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  -Kirei-
2007-04-13T10:15:18+00:00 13.04.2007 12:15
*schnief*
die amr eyuki
óò
kann einem ya richtig leid tun...
aber das shingetsu so einfühlsam sein kann XD
*lach*
und yuki gibt zu shingetsu süß zu finden
ok..zwar als kind aber das sagt ya schon einiges XDDD
Von:  Ignis_Solis
2007-04-11T17:54:22+00:00 11.04.2007 19:54
Ich find die Stelle am besten wo Yuki auf den kleinen Shingetsu zu läuft und sie ihn in díe Arme nimmt!
Und das wo sie heraus findet das ihr Gott Kemuel ist!XDDDD
Von:  josie
2007-02-15T15:33:43+00:00 15.02.2007 16:33
schock schwere not. also doch. die arme yuki, ein verdammter schreck wirklich. was für folgen hat es, wenn yuki kemuel dient, kann sie ihn nicht irgendwie naja besiegen?
ausserdem das hat kemu nun wirklich verdient, zuerst nen schock verpassen und dann noch die ungeteilte aufmerksamkeit haben, also bitt.XD

beim anfang, als shin so fürsorglich auf yuki eingeredet hat, um sie zu beruhigen und zu trösten, könnte man es sogar glat glauben. das mit dem besseren ort.

kaum drei sätze später, wird man mit der wahrheit konfrontiert. der arme yuki, da tut er mir doch sogar glatt mehr leid, vorallem weil sein trainer mesire is.

und wieder kommt kemu mit seinem schwaren humor. mystery-vampire hat schon mit der aussage recht, das kemu gar nicht so bös rüber kommt, vielleicht liegt es daran das er mal gut war?

glg

josie
Von: abgemeldet
2007-01-29T11:28:15+00:00 29.01.2007 12:28
Armer Kemuel. Passiert wohl selten, dass man ihn nicht beachtet. *lach* Die Idee mit dem kleinen Shingetsu fand ich ja zu süß, wie der kleine sich unwissend an sein größeres Abbild schmiegt. ^///^
Ich frage mich, was Shingetsu dem Kleinen noch ins Ohr geflüstert hat. Vielleicht, dass er zu Hause nicht darüber reden soll, wenn es tatsächlich die Zukunft verändern sollte? Aber warum sagt er das dann nicht vor Yuki?
Ach, egal.^^

Ob es Tsuki nun in seinem neugeschenkten Leben besser geht? Oder hätte er doch einfach tot bleiben sollen? xD
Und die Aussage von Kemuel, die Köche sollen das Essen eine Stunde später zubereiten. Wer die wohl sind? *gg*

Bin gespannt auf das nächste Kapi!
LG Kri
Von:  Torako
2007-01-16T19:50:04+00:00 16.01.2007 20:50
Yoa, ich muss mich kurz fassen^^" *Bio lernen muss*
Dat wird ja imma besser >/////< *die romantischen Szenen mag*
Aber ich mag das Pairing Leraya x Yoru irgendwie mehr *heke*
So, die Mängel hab ich vergessen ~____~° Also war es auch nicht so wichtig^^"

Doin Ri~
Von:  Mystery-Vampire
2007-01-16T10:04:23+00:00 16.01.2007 11:04
Oh, ich bin die erste...^^
Also das Kapi war zwar ziemlich kurz, aber ich fand das einfach spitze.
Als Shingetsu zu Yuki sagt, dass Tsuki nun glücklich bei seiner Familie wäre, während Besagter gerade panisch die Flucht vor Mesire ergreift, da musste ich so lachen. Ich habe mir das bildlich vorgestellt...^^
Auch die Stelle mit klein Shingetsu und Yuki, die ihm vorwirft, dass ja heute von dem Süßen nichts mehr übrig geblieben ist, fand ich toll.

Nur habe ich das Gefühl, dass du Kemuel manchmal zu menschlich darstellst. Auch wenn ich das witzig fand, dass man nicht wirklich böse auf die Bösen sein kann, irgendwie kommt er mir gerade zu lieb vor...

Naja, bis zum nächsten Kapi.

LG,
Myst


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