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Fanum Lucis

~Kapitel 24: Fallendisaster~ <=1.Platz im ersten Wb des FF-WB-Zirkels=>
von

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Kazekage und Jinaii II

Diese Nacht träumte Shingetsu nicht seine üblichen Alpträume. Seltsamerweise war er an einem nebeligen Ort, dessen silberne Dunstschleier es unmöglich machten weiter als fünf Meter zu sehen. Es war äußerst seltsam. Wo war er hier? Und warum? Wie kam er hier her und weshalb träumte er nicht das, was er sonst auch immer träumte?

°Weil ich dich sprechen wollte...°

Woher kam diese Stimme? Wem gehörte sie?

In den Nebelschwaden konnte man nun eine Gestalt Form annehmen sehen. Nach einem kurzen Augenblick stand ihm ein anderer Dämon gegenüber. Shingetsu merkte sofort, dass der Dämon, wie auch er selbst, das Feuer beherrschen konnte. Es war für ihn das allererste mal, dass er einen anderen Feuerdämon sah.

°Ja, wir sind selten geworden...°
 

Die Stimme gehörte eindeutig zu dem Fremden, doch er sprach nicht. Es waren nur seine Gedanken, die Shingetsu irgendwie vernahm. Genauso wie Shingetsu selbst hatte der andere Feuerdämon rote Haare, doch diese waren kürzer und etwas blasser. Außerdem wurden sie mit einem Stirnband aus seinen tiefgrünen Augen gehalten.

°Verzeih, dass ich in deinen Körper eindringen musste, aber mir blieb keine andere Wahl...°

"Was?! Du bist in meinen Körper eingedrungen? Bist du der Geist des Schwertes Kazekage?", fragte Shingetsu mit sichtlichen Unbehagen. Der Feuerdämon nickte, bevor er weitersprach.
 

°Ja, das bin ich. Nachdem ich Kemuel gebannt hatte musste ich einen hohen Preis bezahlen. Ich starb, doch meine Seele wurde in diesem Schwert gefangen. Über die Jahrtausende hinweg erhalten geblieben. Versteh mich bitte nicht falsch. Ich ahbe nicht vor deinen Körper zu übernehmen, aber ich möchte dich im unausweichlichen Kampf gegen Kemuel unterstützen...°

Nun verstand Shingetsu alles. "Du bist Jinaii, oder? Der berühmte Daiyoukai, der sich ganz alleine Kemuel gestellt hat? Dann bist du gar nicht plötzlich verschwunden, sondern...", da brach Shingetsu lieber ab. Jinaii nickte nur.

°Ja, es ist leider unmöglich ihn zu besiegen. Aber eine Bestie, die einal in Ketten war wird sich nicht wieder einsperren lassen. Er wird noch schwerer zu bannen sein als je zuvor. Man kann ihn leider nicht töten. Zumindest nicht hier. Nicht in dieser Welt. Man kann ihn nur nach seinen Regeln besiegen. In seiner Welt. Im Chaos. Doch auch dies wird beinahe unmöglich sein, denn dort ist seine Kraft am größten. Wir müssen es dennoch versuchen. Es gibt einen Weg in seine Welt zu gelangen. Einen einzigen, doch dieser birgt tötliche Gefahren. Aber er könnte vielleicht endlich den ersehnten Frieden bringen.°
 

Der junge Dämonenlord bedachte die Worte des Daiyoukais eine Weile, dann stellte er seine Frage. "Du willst nicht meinen Körper, aber dennoch Kemuel besiegen. Wie gedenckst du mir zu helfen?" Jinaii lächelte.

°Ich bin in deinen Gedanken. Ich kann dir Hilfe geben und dir wichtige Informationen geben. Außerdem hast du ja schon selbst bemerkt, dass dem Schwert Kazekage eine große Kraft innewohnt. Es ist meine Kraft. Meine Energie, die in das Schwert eingedrungen ist, als ich starb. Eingedrungen zusammen mit meiner Seele. Nun denn, ich werde mich erst ausruhen müssen. Die Strapazen in einen anderen Körper einzudringen und eine Verbindung aufzubauen sind nicht gerade klein...°
 

Kaum war Jinaii und der silberne Nebel verschwunden, da verfiel Shingetsu auch wieder seinen Alpträumen. Tod. Blut. Verzweiflung. Verdammnis. Unendliches Leid. All das prägte seine Träume. Und vor allem Dunkelheit. Nie endende Dunkelheit, die alles Verschlang. Alles was ihr zu nahe kam fiel ihr zum Opfer. Alles ohne Ausnahme. Es gab kein entkommen. Die Dunkelheit verschlang alles wie eine gigantische hungrige Bestie. So war es in jedem seiner Träume. Immer und immer wieder. Ohne Ende. Doch in der Ferne erblickte er ein schwaches weisses Licht. Zerbrechlich. So zerbrechlich, dass ein kleiner Windstoß es hätte zerstören können. Doch es trotzte der Dunkelheit. Es verjagte, schlug sogar die Dunkelheit in die Flucht und kam auf ihn zu. Das Licht war eine kleine hübsche Kugel und als sie erstrahlte, so dass er geblendet wurde und erst die Augen aufmachen konnte als es nachliess, da stand eine Frau vor ihm. Hübsch und zerbrechlich wie das Licht. Die Dunkelheit kam wieder. Er wollte sie schützen, doch er erwachte aus seinen Traum. Sein Traum hatte sich geändert. Vorher existierte nie ein Licht in der Dunkelheit, doch nun war es da gewesen. Das Gesicht der Frau ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, denn er kannte es.

"Was hat das zu bedeuten?"

Doch die Frage sollte unbeantwortet bleiben.
 


 

Am nächsen Morgen erwachte Shingetsu recht früh und ging zu seinem Fenster. Er öffnete es und sah hinaus. Die Sonne ging gerade auf und er betrachtete den Kristallgarten seiner Mutter, der die Farben der aufgehenden Sonne spiegelte. "Warum hat sich der Traum nach all den jahren geändert?", dabei bemerkte er plötzlich einen Falken, der hoch über dem Schloss flog und seine Kreise ziehte. Als der Falke nun in das Licht der Sonne flog, reflecktierten seine Federn an den schwingen das Sonnenlicht für einen kurzen Augenblick. "Hm? Ein Falke mit silbernen Flügeln?" Kurz darauf verschwand dieser wieder am Horizont und Shingetsu macht sich auf den Weg zu Yuki, da bald das Frühstück begann und beide anwesend sein sollten. Er klopfte dreimal an der Tür von Yukis Gemach, doch diese gab keine Reaktion auf das Klopfen von sich, daher betrat er vorsichtig und leise ihr Zimmer. Sie lag noch in ihrem Bett und schlief noch immer seelenruhig. "Sie ändert sich wohl nie..." So ging der Feuerdämon zu der schlafenden Yuki und sah in ihr friedliches Gesicht.

Da konnte er nur noch ironisch lächeln.
 

(Wie gut, dass du so schön ruhig schlafen kannst, während ich versuchen darf, dich Schlafmütze zu wecken! Ich glaube der Kampf gegen Kemuel ist einfacher als dich aufzuwecken!)
 

Mit einem Seufzer versuchte er sie wach zu rütteln, doch sie schlief weiterhin wie ein Murmeltier.
 

(Wär ja auch zu schön gewesen....)
 

"Shingetsu...", hörte er sie plötzlich im Schlaf murmeln. Da er damit rechnete mehr hören zu können, setzte er sich neben sie auf ihr Bett und lauschte interessiert. "....du bist wirklich ein Idiot!", damit legte sie sich von ihrer seitlichen Lage auf den Rücken. "Diese...! Was träumt die da eigentlich?!", fragte er sich leise und etwas verstimmt. Da er es am Ende doch besser nicht wissen wollte, beschloss er sie endgültig zu wecken, doch nicht indem er sie einfach nur schüttelte. Er legte ihr eine Hand auf die Stirn und konnte sich ein hinterhältiges Lächeln kaum verkneifen. Kurze Zeit später kniff Yuki auch schon mehr die Augen zusammen und drehte ihren Kopf etwas zur Seite. "Heiß...Viel zu heiß..." Doch Shingetsu machte munter weiter und liess die Temperatur noch etwas ansteigen. Yuki schlug auf der Stelle die Augen auf und setzte sich abrupt auf. "Heiiiiiß!", rief sie dabei noch entsetzt.
 

Shingetsu kicherte neben ihr außerst amüsiert. Nun bemerkte sie erst den Feuerdämon und konnte sich schon vorstellen, wer für ihr Aufwachen verantwortlich war. "Was sollte das denn?!", wollte sie auch sofort wissen. "Du wolltest ncht aufwachen, daher habe ich dich aufgeweckt...", brachte er mit einem breiten Grinsen hervor. "Na schönen Dank auch! Warum weckst du mich überhaupt?", fragte sie weiter und liess sich in ihr Kissen zurückfallen. "Weil wir beide zum Frühstück erscheinen sollen." Yuki seufzte. "Muss das sein? Ich bin noch so müde..." Als sie sich zurück fallen gelassen hatte fiel Shingetsu etwas auf und er überlegte gerade, ob er ihr es sagen sollte oder nicht. "Ich denke aber nicht mehr lange...", meinte er dann grinsend. "Hm?" Sie schaute ihn verwirrt an, doch er gab ihr nur ein Handzeichen, dass sie auf ihr Nachthemd sehen sollte.
 

Als die junge Priesterin nun an sich hinunterschaute erschrak sie. Auf ihrem nachthemd krabbelte doch tatsächlich eine große dicke Spinne. Sie verzog angewidert das Gesicht und überlegte wie sie das Vieh entfernen sollte. Leider war ihre Angst groß vor Spinnen dann doch recht groß und man konnte ja nie wissen, ob eine Spinnenart giftig oder ungiftig für Menschen war. So schaute sie hilfesuchend den jungen Dämonenlord an. Dieser grinst noch etwas breiter und nahm die Spinne von Yuki hinunter. "Danke, ich mag keine Spinnen...", sprach sie erleichtert. "Wenn du mir ja so dankbar bist, dann kannst du dich ja irgendwann revanchieren!"
 

"Waaas?! Vergiss...!", da stoppte sie, denn Shingetsu hielt ihr die Spinne genau vor die Nase. "Iih! Nimm sie weg! Das ist ja ecklig!", dabei rutschte sie mehr nach hinten. Er hätte sie noch gerne etwas weitergeärgert, doch er wollte nicht das Risiko eingehen von seinem Vater eine Standpauke über die Behandlung von Besuch zu erhalten, also liess er es dabei und öffnete Yukis Fenster. So entliess er die Spinne wieder in die Freiheit. "Beeil dich, sonst kommen wir noch zu spät. Ich warte vor der tür auf dich..." Die junge Priesterin war nach der Sache mir der Spinne wie von Shingetsu angekündig wirklich wach und zog sich schnell an.
 

Als sie nun fertig angezogen aus ihrem Gemach kam, stellte sie tatsächlich fest, dass der Dämon auf sie gewartet hatte. Während des Weges zum Speisesaal fiel Yuki wieder die Sache mit Shingetsus Träumen ein. "Hast du wieder schlecht geträumt?", fragte sie ihn nach einiger Zeit etwas zögernd. Der Feuerdämon sah sie erst etwas verwudert an, da er mit dieser Frage nicht gerechnet hatte. "Naja, eigentlich schon, aber der Schluss meines Traumes hatte sich verändert...", erzählte er dann gut abschätzend wie viel er ihr erzählen konnte ohne Gefahr zu laufen, dass sie ihn damit irgendwann nerven konnte. "Tatsächlich? Vielleicht liegt es ja daran, dass du mir davon erzählt hast?", meinte Yuki fröhlich. "Vielleicht...Hast du schon einmal in deinem Leben einen Falken mit silbernen Flügeln gesehen?", fragte der junge Dämonenlord nun, da ihm der Falke nicht mehr aus dem Kopf ging. "Nein, noch nie. Du etwa?", staunte Yuki nicht schlecht über diesen abrupten Themenwechsel. "Ja. Heute morgen als ich aufstand. Ich habe selbst zuvor noch nie von einem solchen Falken gehört, daher dachte ich vielleicht, dass er aus Lumen stammen könnte, aber da scheine ich mich wohl getäuscht zu haben." Da Yuki ihn weiterhin wie einen Drachen, der plötzlich in einem Schloss Amok lief anstarrte, verwarf er den Gedanken erst einmal.
 


 

Nachdem er seine Kreise um Fanum Obscuritatis gezogen und Informationen gesammelt hatte, flog er wieder zurück. Seine Schwingen trugen ihn mit der Hilfe der Strömungen schnell in Richtung Norden, doch sein Ziel war ein anderes. Er hätte in jede mögliche Richtung fliegen können das Ergebniss blieb das selbe. Der Ort zu den er wollte war für andere Lebewesen unerreichbar. Nur ein paar wenige kannten ihn und konnten unbeschadet dort hin gelangen. Nachdem er sichergehen konnte nicht gesehen zu werden, stieg er noch etwas höher in die Luft. Seine silbernen Federn glitzerten in der Sonne und seine scharfen Augen suchten noch ein wenig die Umgebung ab. Als er nichts fand, das sich lohnte näher betrachtet zu werden, beschloss er seinen Erkundungsflug zu beenden.
 

Langsam aber sicher löste sich sein Körper während des Fluges auf, bis er vollständig verschwunden war. Hinübergeglitten in eine andere Welt. Diese war das absolute Chaos. Es gab nur wenige Bereiche in denne er fliegen konnte ohne Angst zu haben im nächsten Moment für immer ins Chaos zu tauchen. Doch es gab Wege. Er flog über wogende Chaoswellen vorbei, die eine Art stürmiges Amethystmeer bildeten und an wirbelsturmartigen Gebilden vorbei, die wie Säulen aus dem Chaosmeer stiegen. Alles lag in einer unendlichen Dunkelheit, die von Zeit zu Zeit von zuckenden schwarzen bis blauen Blitzen zerschlagen wurde. Sein Gefieder hatte sich beim Übergang in die Welt des Chaos verändert.
 

Es hatte keinen Braunton mehr wie zuvor, sondern war nun strahlend weiss. Nur seine Federn an seinen Schwingen hatten ihre silberne Farbe behalten.. Während er mit jedem Flügelschlag die feinen Strömungen des Chaos emporstieg, hatte er sein Zeil stets im Auge. Es war ein prachtvoller Tempel, der Mitten im Nichts stand. Er war das Zentrum des Chaos und der Sitz des dunklen Drachengottes Kemuel. Der Tempel war fast so weiss wie sein Gefieder, doch er strahlte ein geheimnissvolles blaues Licht aus, das einen nur zu leicht anzog und die Kraft des Inneren ausstrahlte noch bevor man es sah.
 

Er flog durch eine Öffnung im Dach des Tempels und wurde schon von seinem Herrn erwartet. Vorsichtig landete er auf dessen Arm und zog sanft die Schwingen ein. Wie immer wurde er von seinem Herrn zur Begrüßung gestreichelt, dabei achtete dieser darauf das Gefieder seines Falken nicht zu zerzausen, wie es viele andere machten, wofür ihm sein Bote sehr dankbar war. Er mochte seinen Herrn und würde für ihn aus Treue jederzeit sterben.
 

"Willkommen zurück, Eideen. Ich hoffe, dass du den Flug ohne Unannemlichkeiten genießen konntest." Dies wurde sofort von einem freudigen Schrei beantwortet. Sein Meister kehrte mit ihm auf dem Arm zu seinem Thron zurück und setzte sich. Eidenn hüpfte munter auf eine der Armlehnen und sah seinem Herrn in die amethystfarbenen Augen. "Du bist hier der Einzige dem ich vollkommen vertrauen kann. Du bist am loyalsten. Hast du mir ein paar Interessante Informationen gebracht?", dabei kraulte der Herr des Chaos seinen Falken am Kopf. Auch diese Frage wurde durch einen kurzen Schrei Eideens beantwortet, der bei den Streicheleinheiten kurzweilig die Augen schloss. Währenddessen sah sich Kemuel die neusten Erinnerungen seines Dieners an und stellte schnell fest, dass auch sein damaliger Widersacher Jinaii zurückgekehrt war. Auch wenn es sich dabei nur um dessen Geist handelte.
 

"Wie gut, dass deine Augen jede Seele wahrnehmen...", lächelte sein Meister kühl. "Ohne dich wäre ich durch den Bann für 5000 Jahre völlig aufgeschmissen gewesen. Ich danke dir Eideen. Ruh dich etwas aus..." Damit flog der Falke wieder fort. Seine silbernen Federn blitzten noch einmal im Licht des Tempels auf, bevor er verschwunden war.
 

(Mal sehen welche Schachfigur ich als nächstes schicken könnte. Vielleicht Takeru? Dieser Nichtsnutz kann ruhig sterben zumal da er mich beleidigt hat. Sollte er nicht sterben, dann werde ich halt ein wenig nachhelfen. Bis dahin bin ich vollkommen von meinem Bann befreit und kann Jinaii einmal einen kurzen Besuch abstatten...)
 

Bei dieser Vorstellung musste er kurz lächeln, denn er würde niemmanden töten, noch nicht. Er würde sie lediglich besuchen und ihnen jeglicher Hoffnungen berauben.
 


 

An diesem Abend war Yuki in ihrem Gemach und zog ihr Ballkleid an. Es passte ihr perfekt und sie fand den aufgestickten Phönix unbeschreiblich hübsch, denn im Licht flackerte die goldene Stickerei manchmal in einen Rotton, so dass es aussah, als ob er tatsächlich aus dem Feuer auferstehen würde. Für diesen Abend hatte sie sich einen eleganten Zopf gemacht und sogar den edlen Schmuck ihrer Mutter angezogen.
 

(Ich werde Shingetsu wesentlich diesmal schlagen! Ich werde neben ihn wie ein Stern leuchten, während er nur eine blasse hässlice Geistererscheinung sein wird. Das hat er davon, wenn er mich dauernd provozieren muss!)
 

Während Yuki fest entschlossen war Shingetsu wesentlich dieses eine mal überlegen zu sein, klopfte es an der Tür. Konnte denn dieser blöde Dämon nicht noch etwas warten? Aber egal! Heute würde sie sich ihre gute Laune höchstens steigern. Doch als sie die Tür öffnete trat eher das Gegenteil ein, denn der Feuerdämon trug ein äußerst prachtvolles Gewand, das Yuki schon fast in den Wahnsinn trieb.
 

(Das darf doch nicht wahr sein!? Muss der noch so unverschämt gut aussehen?! Hä? Was denke ich da eigentlich?! Er ist der Feind!!!)
 

Der Dämon hatte, wie auch Yuki, ein rot-goldenes Gewand an, nur mit einem silbernen Drachen stt eines Phönixes. "Ein Drache?", fragte Yuki entnervt. "Ja. Der Drache ist das Symbol unserer Familie. Und der Phönix?", meinte der Feuerdämon darauf nur. "Das Symbol meines Gottes und der Stadt!", brachte sie gereizt hervor. "Hast du etwa wieder etwas an meinem Kleid zu nörgeln?", wollte sie wissen, als sie Shingetsus musternden Blick bemerkte. Dieser grinste nur. "Nicht das ich wüsste. Es steht dir sehr gut." Nun konnte die Priesterin nicht anders als ihn verwundert anzustarren.
 

(War das etwa ein Kompliment? Von ihm?!)
 

"Nun denn, wie eher wir da sind, desto früher können wir wieder gehen...", dabei bot er ihr seinen Arm an. Sie hakte sich schnell bei ihm ein und ging mit ihm los. "Wo du Recht hast, hast du Recht."

Nun betrachtete sie Shingetsus Gewand genauer.
 

(Also stimmt das Sprichwort doch! Kleider machen Leute. Jetzt glaube ich ihm sogar, dass er wirklich der Thronfolger von König Tengu ist...)
 


 

Als Shingetsu Yuki vorhin sah fiel es ihm schon fast schwer seinen Blick von ihr abzuwenden, außerdem hatte er ihr tatsächlich ein Kompliment gemacht, welches er sonst nie ausgesprochen hätte. Was hatte sie nur an sich, dass er ihr so häufig seine wahren Gedanken, die er stets geheim hielt, offenbarte? Langsam machte ihm dies schon Angst.

°Soll ich es dir verraten?°, hörte er Jinaiis anscheinend amüsierte Stimme fragen.
 

(Nein! Halt du dich bloss von meinen Gedanken fern!)
 

Dieser Geist ging ihm von Zeit zu Zeit richtig auf die Nerven.

°Das ist ziemlich schwer, zumal ich sehe was du siehst. Aber mal ehrlich: So schwer ist es auch wieder nicht! Es ist ganz leicht darauf zu kommen!° Shingetsu versuchte nun Jinaii zu ignorieren, in der Hoffnung, dass dieser dann aufhören würde zu reden.

°Dann halt nicht. Dann quäle dich doch noch etwas länger...°
 

Im Ballsaal angekommen wurden die beiden von fast allen anwesenden Gästen lange angestarrten. Dies war Yuki schon fast peinlich, doch sie versuchte weiter durchzuhalten. Wie sie solche Veranstaltungen doch hasste! Als sie versuchte zu sehen was Shingetsu dachte, stoß sie auf seine gleichgültige Miene, die sie so gut von ihm kannte.
 

(Diesen Dämon scheint das alles egal zu sein. Er will wohl wirklich nur schnell weg und stört sich nicht an den anderen Gästen...)
 

Die beiden gingen auf ihre Eltern zu, wo sie auch schon freudig vonShingetsus Muter begrüßt wurden. "Ihr seid wirklich ein hübsches Paar!" Dies entlockte Shingetsu schon gleich eine gereizte Reaktion. "Was heißt hier bitteschön, Paar?!" Doch er wurde gänzlich ignoriert, denn die Musik fing an und seine Mutter schnappte sich seinen Vater und zog diesen hinter sich her. "Los! Lass uns tanzen, Schatz! Das ist eines meiner Lieblingslieder!" Erst wollte Tengu Einwände einbringen, doch dann liess er sich dennoch breitschlagen und fing an eine Art Walzer zu tanzen.
 

In der Ferne erblickten sie Leraya und Yoru, die bereits schon einige Tänze hinter sich hatten und sichtlich gut gelaunt waren. Yukis Vater wurde gerade von einer Dämonin gefragt und nahm das Angebot dankend an. "Na dann sollten wir auch mal, mein Vater schaut schon wieder so auffordernt...", seufzte Shingetsu. Die junge Priesterin hatte nun allerdings etwas gefunden, indem sie den Dämon vielleicht schlagen konnte. "Vorrausgesetzt du kannst mit mir mithalten, Shin!", grinste sie ihn an. "Ist das etwa eine Herausforderung?", meinte dieser nur hinterhältig. Während sie nickte wechselte die Musik und sie versteifte sich.
 

(Nein! Nicht dieser Tanz! Nicht mit ihm!)
 

Dies fiel dem Dämon sofort auf, daher fragte er nur provozierend. "Du hast doch keine Angst, oder?" Das erweckte den Kampfgeist der jungen Priesterin sofort wieder zum neuen Leben "Nein!", dabei stellte sie sich näher zu Shingetsu und in die für den Tanz gehörige Position. Doch zu Yukis Leidwesen konnte Shingetsu tatsächlich besser tanzen, als all ihre vorherigen Tanzpartner. Es war ein Tango ähnlicher Tanz, den der Feuerdämon anscheinend perfekt beherrschte. Langsam verzweifelte Yuki schon.
 

(Der ist ja bald schon besser als ich! Wir sind uns mindestens ebenbürtig! Wie unfair! Hat er denn gar keine Schwachstelle?!)
 

Als er Yuki im Tanz führte musste er zu seinem Erstaunen feststellen, dass sie wirklich gut tanzte. Sehr viel besser als seine Tanzlehrerin und diese war eine der besten im Land gewesen. Er musste ehrlich zugeben, dass sie ihn mal wieder erstaunte. Meist hatte er nie Vergnügen beim Tanzen, doch dieses Mal?

°Also ich weiss nicht. Ihr könntet ja schon etwas verliebter gucken, dann würdet ihr dem Tanz vielleicht etwas gerechter werden! Es ist ja ein anmutiger Tanz der Lie...°, fing Jinaii an zu scherzen, doch er wurde durch Shingetsus Gedanken unterbrochen.
 

(Ach halt doch den Rand! Ich brauche deine blöden Kommentare nicht!)
 

°Tatsächlich? Und was ist mit denne die du Yuki immer gibst?°, wollte der Daiyoukai nun wissen.
 

(Das ist etwas ganz anderes!)
 

Dies sah Jinaii ncht so, doch er beliess es dabei, da er den beiden lieber zusah, als sich mit dem jungen Dämonenlord zu streiten.
 

Als sich der Tanz dem Ende neigte, stellte Yuki ihm die Frage, die sie schon seit längerem quälte. "Gibt es denn eigentlich etwas, was du nicht kannst?" Dabei vergaß sie fast, dass sie sich nun im Tanz nach hintenlehnen musste, doch sie wurde promt von Shingetsu daran erinnert. Er nutzte einfach ihre mangelnde Konzentration aus und sie lag völlig überrascht in seinem Arm, wie es der Tanz vorsah. Während sie ihn dafür am liebsen mit ihrem Blick erdolcht hätte, lächelte er nur fies. "Vielleicht die Tatsache, dass ich es nicht schaffen würde dich eine Woche in Ruhe zu lassen ohne dich zu ärgern?"
 

Dann war der Tanz zu Ende und sie stapfte wütend nach draußen, was dem Dämon nur recht war, denn es waren ihm zu viele Blicke gewesen, die ihnen beim Tanz gefolgt waren. Darunter auch die blicke Lerayas, Yorus und seines Vaters. Alle drei hatten den selben Gesichtsausdruck. Sie alle waren zutiefst erstaunt über den perfekten Tanz, den die beiden abgelegt hatten. Der Blick seiner Mutter sprach einmal mehr Bände, daher schnappte er sich schnell zwei Gläser mit Wasser und ging Yuki hinterher. Nur kurze Zeit später fand er sie auch, wie sie vom Balkon aus auf den Kristallgarten schaute. Er ging zu ihr und reichte ihr eines der Gläser.
 

"Du hast wirklich gut getanzt. Möchtest du jetzt den Garten aus der nähe sehen?", fragte er sie als er sich an das geländer des Balkones lehnte. Sie trank einen Schluck Wasser eh sie sprach. "Danke. Ja, ich möchte ihn mir nur zu gerne ansehen. Deine Mutter hatte ja gesagt, dass er im Licht der Monde am schönsten ist.
 

So führte der Feuerdämon sie an seinen Lieblingsplatz. "Wow! Ist das schön! Wirklich atemberauend!" Yuki war von der Pracht des Gartens vollkommen überwältigt. Vollkommen neugierig, wie sich der kristall anfühlte, strich die über die glatte Oberfläche eines Baumes, bis sie sich plötzlich an einem feinen Splitter im Kristall stach. "Au!" Nun schaute der junge Dämonenlord zu der Priesterin und kam näher. Als Yuki dies bemerkte winkte sie sogleich ab. "Ach das ist nur ein Kratzer...", doch Shingetsu ergriff ihre Hand und heilte den kleinen Schnitt mittels seiner dämonischen Kräfte. Jetzt sah Yuki ihn richtig entgeistert an.
 

"Ich kann nur kleinere Schnittwunden und auch nur von anderen heilen...", erklärte er noch bevor Yuki ihn fragen konnte. Dabei sah er in ihre saphirblauen Augen und versank in ihnen. In diesen Augenblick, in diesen kleinen Moment, vergaß er seine Sorgen und all seine Vorsicht. Er hob ihren Kopf sanft an, so dass sie ihm genau in die Augen sehen konnte. Als sie in seine wunderschönen goldenen Augen schaute war sie wie gebannt. Das Gold seiner Augen war so lebendig und sanft.

Es kam ihr so vor, als ob hinter ihnen ein sanftes alles verzehrendes Feuer brannte. Gefangen unter dem Licht der rdei Monde, gefangen in diesem Augenblick oder vielleicht gebannt von der mAgie dieses Ortes, beugte er sich langsam zu ihr vor, so dass sie ausweichen konnte wenn sie wollte. Doch dies tat sie nicht, im Gegenteil, sie kam ihm kaum merklich entgegen. Dann berührten sich ihre Lippen. Es war ein sehr sanfter Kuss und Yuki kam es so vor, als ob ihr Herz einen Schlag aussetzte, nur um dann unüberhörbar schnell weiter zuschlagen.
 

Dieser eine Augenblick war kurz, aber unwiderruflich. Als sie sich von einander lösten konnten sie beide nicht glauben, was sie da getan hatten. Was hatte sie nur dazu gebracht? Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden, doch nach einer Ewigkeit, wie es schien, fand Shingetsu seine Stimme wieder, die beiden beim Kuss abhanden gekommen waren. "Verzeih bitte. Ich weiss wirklich nicht, was mich geriten hat...", meinte er leise. Sie nickte nur kurz, doch dann fand auch sie ihre Sprache wieder. "Ja...Ich weiss es auch nicht. Meinst du, dass es an diesem Ort lag?", fragte sie nicht minder so leise wie ihr gegenüber. "Ich weiss es nicht. Am besten wir vergessen diese Sache einfach..." Nun war Yuki erleichtert, dass er genauso dachte. "Ja, das ist besser. Es ist nie passiert...", stimmte sie ihm zu. "Es war nur eine Halluzination, ausgelöst durch diesen Ort...", redete sich Shingetsu ein. Sie nickt nur ein weiteres mal und beide gingen ohne ein weiteres Wort in ihre Gemächer.
 

Beide versuchten für sich im Stillen das Geschehen zu verarbeiten, dabei konnten sie nicht ahnen, dass sie zuvor von mehreren neugierigen Augenpaaren beobachtet wurden...
 


 

Kaum war Shingetsu in seinem Gemach angekommen, da liess er sich auch schon erschöpft in sein Bett fallen.
 

(Ich bin Tod! Wenn das mein Vater herausfindet, dann kann ich nur hoffen, dass ich zu der Zeit verdammt weit weg von Tenebrae bin...Was in alles dieser Welt hat mich dazu gebracht sie zu küssen? Was nur? Verdammt! Wie konnte ich das nur tun?! Warum hat mich denn niemand aufgehalten???)
 

Er legte sein Kissen auf seinen Kopf und versuchte zu vergessen, was passiert war, doch die Erinnerung war noch zu heftig, zu scharf und jung, um sie zu vergessen.
 

(Wäre ich kein Dämon, dann würde ich es wohl auf einen schieben, aber so?! Vater wird mich umbringen und damit wäre dann wohl auch das Bündniss noch vor dem neuen Krieg zerstört...)
 

°.....° Jinaii las seine Gedanken und wusste schon längst alle Antworten auf seine Fragen, doch es ihm sagen? Niemals! Reiner Selbstmord! Nicht jetzt. Vielleicht in ein paar Tagen.

°Du solltest erstmal etwas schlafen. Morgen denkst du vielleicht schon etwas anders darüber, auch wenn ich das nicht wirklich glauben würde...°
 


 

Yuki hingegen stand an ihrem Fenster und schaute zum Kristallgarten. Während sie das tat berührte sie ihre Lippen, die noch leicht brannten. Es war ein angenehmes Brennen.
 

(Liegt das daran, dass er ein Feuerdämon ist? Ach warum denke ich überhaupt darüber nach? Es gibt andere Probleme...Als ob es nicht schon schlimm genug wäre! Musste es ach noch 'vor' meiner Weihung zur Hohenpriesterin sein? Darf ich jetzt überhaupt noch eine werden? Ach verflucht! Was hat mich dazu gebracht ihn zu küssen?! Ich muss völlig verrückt geworden sein! Liegt vielleicht wirklich ein Zauber auf diesem blöden Garten????)
 

Da Yuki keine Antworten fand legte sie sich in ihr Bett, doch sie musste dauernd an den Vorfall im Kristallgarten denken. Sie konnte den Kuss nicht mehr vergessen.
 

(Warum er? Es hätte ja fast jeder sein können, aber warum ausgerechnet dieser arrogante Dämon?!)



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Torako
2006-07-31T17:06:07+00:00 31.07.2006 19:06
u/////////u ... <----sprachlos
Hach Shiva, großartiges Kapitel!!! *//______//* Ich LIIIIEEEBE solche Szenen >////////<
Boa, und wenn dann ein Manga aus Fanum Lucis wird?!! Ich würde Stundenlang das Panel anstarren... Was heißt Panel? Das verdient eine ganze Seite, nein, eine doppelseite!!! *_____* Oder man legt gleich ein Riesenposter in bunt davon rein XDDDD
Und wenn das als Anime ausgestrahlt wird!!! Kyaaa~~~
Tja, sowas sind Träume eines jeden Anime-Story-Autors... Shiva, du hast dich selbst übertroffen >____<

PS: Sorrüüü, dass ich immer erst so spät lese >_____<
Von: abgemeldet
2006-04-27T16:55:47+00:00 27.04.2006 18:55
juhuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
wie geil
echt spitze
die zwei sind echt solche dickköpfe
weiter so
wieder ens?
Von: abgemeldet
2006-04-24T12:06:56+00:00 24.04.2006 14:06
Moin, das war wirklich super geschrieben, deine Ideen sind einfach grandios! Bin ja mal gespannt, wie das mit den Beiden weitergeht. Hoffe es geht bald weiter.

P.S.: Danke für die ENS

bye Blacknight4
Von: abgemeldet
2006-04-23T18:22:45+00:00 23.04.2006 20:22
Hallöchen!

Wie süüß, sie haben sich geküsst!! Und ihr habt alle Recht, sie sind ein süßes Paar! ;-)
Den Tanz hätte ich auch allzu gern gesehen... ich liebe solche Tänze!! Aber selber tanzen...? Mit wem?^^

Das Kapitel war grooooßartig! Was kann man denn auch anderes von einer so tollen Autorin wir dir erwarten? ;-)

Naja, hoffe es geht bald weiter! Doof, dass die Schule wieder anfängt... *heul*
Liebe Grüße, Krizia
Von:  Mystery-Vampire
2006-04-23T15:48:45+00:00 23.04.2006 17:48
Sie haben sich geküüüüüüüsst!!! *Groupie-Fähnchen-schwenk*
Ich stimme mit seiner Mutter und Shiba-chan überein: Ein süßes Paar!!!
Hoffentlich bekommen die noch mehr derartige Ausrutscher *g*
Freue mich schon auf die Fortsetzung.

LG,
Mystery-Vampire
Von:  -Kirei-
2006-04-23T10:18:03+00:00 23.04.2006 12:18
wie romantiiisch!!! ^^
sie haben sich geküüüsst!!!! wuaaaaahhh wie geil!!!
aber zum totlachen die reaktion der beiden danach xDDD "wir vergessen es einfach es ist nie passiert" XD
*prust*
aber die beiden sind doch so ein süßes paar ^^ wie es dch imma heißt:was sich liebt das neckt sich
trifft doch genau auf die beiden zu ^.^
und den tanz den die vorher hingelegt haben...den hätt ich gern gesehen xDDD
ich freu mich schon riesig aufs nächste kapi!!
*voll gute laune hat*
hdsmdbzmzasddguiaguwzzr lüüüüüüüb!!!
shiba
Von:  josie
2006-04-23T07:58:55+00:00 23.04.2006 09:58
O.O sie küssen sich? jaaaaaaaaaa sie küssen sich! nein wie romantisch, in einem kristallgarten, dass kann ich mir sogar seeehr gut vorstellen. boah...das war wirklich schön! und der tanz auch, wo jinaii so frech war und shin auf die palme brachte mit seinen kommis. da wird es sicher noch einige solche lustigen szenen geben.
hach...ich freu mich schon doll auf die fortsetzung!

lg

josie


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