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Games

von

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act fourteen

Titel: Games

Teil: 14/?

Autor: Ashling

Fandom: Yellow

Pairing: Go x Taki

Disclaimer: Yellow gehört nicht mir, sondern Makoto Tateno und ich leihe mir ihre Charaktere nur für diesen kleinen Schwachsinn hier aus, ohne damit Geld zu verdienen.
 

Warnungen: Dem werde ich vielleicht noch etwas hinzufügen, zunächst aber mal nur lime, drama, sap, vielleicht hin und wieder etwas Humor. Ob es einen Lemon geben wird, weiß ich noch nicht OO“

Ach, und ja, das hier ist zum reinen Vergnügen gedacht^^
 

Kommentar: Ich weiß! Sagt nichts! Es ist Monate her seit dem letzten Kapitel und es tut mir wirklich furchtbar Leid, dass ich euch schon wieder eine so unzumutbar lange Zeit habe warten lassen. Vor allen Dingen, wo wir uns doch mit Riesenschritten dem Ende nähern OO“ Das hier ist entweder der vorletzte oder der vorvorletzte Teil, das habe ich mir noch nicht so genau überlegt, aber lange bis zum schönen Ende dauert es nicht mehr ;)

Und ihr habt wieder so wahnsinnig tolle Reviews geschrieben, vielen, vielen Dank dafür! *euch alle mal knuddelt* Und so viel Lob *oGottoGottoGott* Danke schön!

Ich hoffe, ihr bleibt mir die ein, zwei letzten Kapitel noch treu, auch wenn die Wartezeiten jedes Mal wieder kleine Ewigkeiten sind *seufz*
 

@Seranita: *lol* Ach du je, da habe ich gar nicht drauf geachtet *drop* Nya, aber wenn er Kei einen Scheck hingeworfen hätte, wäre das ja auch irgendwie blöd gewesen, nicht? Aber stimmt schon, solche Millionensümmchen in die Hosentasche zu quetschen *ähem* Ich könnte mich jetzt über die Größe von Seijis Hosen auslassen, aber stattdessen gebe ich lieber mal zu: Da habe ich nicht nachgedacht ;)
 

Viel Spaß beim Lesen^^
 


 

act fourteen
 

Je weiter er sich der Oberfläche seines Bewusstseins näherte, desto stärker wurden die Schmerzen. Zuerst war es nur ein unangenehmer Druck, nicht viel lästiger, als würde ihn jemand mit hartem Griff festhalten. Dann jedoch fing das Pochen und Ziehen an. Jeder Atemzug, den er tat, schien seinen Körper auseinander zu reißen. Er hatte das Gefühl, sich überhaupt nicht bewegen zu können, aber selbst das einfache Liegen tat weh. Am liebsten wäre er einfach wieder in die tiefe und so verlockende Bewusstlosigkeit abgedriftet. Dorthin, wo die Schmerzen ihn nicht erreichen konnten.

Aber er wollte seinen Körper auch nicht so einfach diesem Scheißkerl Seiji Reiyamata überlassen. Er musste wieder aufwachen. Einfach die Augen öffnen. Ein winziger Lidschlag.

Noch nie hatte sich eine so simple Muskelbewegung so furchtbar anstrengend angefühlt.
 

„Go! Gott sei Dank, du bist wach!“
 

Ein verschwommener Schemen schob sich in sein schwammiges Gesichtsfeld. Im ersten Moment glaubte er an Reiyamata, aber die Stimme passte nicht. Der Umriss auch nicht. Aber warum zur Hölle fiel ihm nicht ein, wen er da vor sich hatte? Die Stimme konnte er auch nicht so wirklich einordnen. Wo war Reiyamata? Und warum saß er nicht mehr? War das eine neue Spielerei von diesem kranken Irren?

Was auch immer … Diese Position war weitaus bequemer und zusätzlich nicht so hart. Er könnte glatt wieder … einschlafen.
 

„Oh nein, jetzt werd’ nicht schon wieder ohnmächtig! Go. Go! Hörst du mich?“
 

Er zwang seine Augen wieder auf und konnte dieses Mal etwas mehr erkennen.

Er befand sich eindeutig nicht mehr in Reiyamatas kleinem Folterkeller. Dafür war hier alles zu weiß. Ein … Krankenhaus?
 

„Meine Güte, wie viele Schmerzmittel haben sie dir denn gegeben? Go? Go! Erkennst du mich?“
 

Ach ja. Da war ja noch diese Stimme. Dieses Gesicht. Mit den vertrauten Zügen. Und Brille.

„Ts…unega?“

Go war so erschrocken über seine krächzende Stimme, dass er darüber einen kleineren Hustenanfall bekam. Schleifstein auf Schmirgelpapier war der reinste Engelsgesang dagegen.
 

Tsunega sprang bei dem trockenen Husten sofort zum Nachtschrank hinüber und füllte dort aus einer bereitgestellten Karaffe stilles Wasser in ein Glas mit Strohhalm, den er Go zwischen die Lippen schob. Fast automatisch wollte Go eine Hand anheben, um das Glas selbst zu halten, aber sein Arm wog gefühlte tausend Tonnen, und so ließ er es bleiben und nuckelte stattdessen so an dem Strohhalm.
 

„Langsam. Nicht zu schnell“, mahnte Tsunega wie eine überfürsorgliche Glucke.
 

Go war mittlerweile wieder so weit beisammen, dass er ein kurzes Augenrollen zustande brachte. Je länger er wach war, desto mehr kehrten seine verloren geglaubten Lebensgeister in seinen Körper zurück, auch wenn die unglücklicherweise wiederum bewirkten, dass er sich seines schmerzenden Körpers überdeutlich bewusst wurde. Aber das war ihm im Moment egal. Es war gleichzeitig ein schönes Gefühl, weil es ihm mitteilte, dass er erstens noch lebte und dass er zweitens offensichtlich keine Gliedmaßen eingebüßt hatte. Auch wenn seine beiden Hände höllisch wehtaten. Ein kurzer Blick aus den Augenwinkeln heraus sagte ihm, dass sie beide dick einbandagiert waren. Eigentlich tat ihm alles höllisch weh. Aber augenscheinlich war alles noch an ihm dran. Go hoffte nur, dass er sich das jetzt nicht nur einbildete und er unter Phantomschmerzen litt.
 

„Danke“, murmelte Go, als Tsunega das Glas wieder wegstellte. Die – wenn auch nicht wirklich kühle – Flüssigkeit hatte seiner aufgerauten Stimme etwas von ihrem alten Klang zurückgegeben, auch wenn er sich immer noch entsetzlich schwach anhörte.
 

„Ah, gern gestehen.“ Tsunega rückte mit dem Besucherstuhl etwas dichter ans Kopfende des Bettes heran und sah mit einem unverkennbar sorgenvollen Blick in den Augen auf ihn herab. „Wie geht es dir, Go?“
 

Eine selten dämliche Frage in Anbetracht dessen, was er zweifellos durchgemacht hatte. Aber Tsunega war ja nicht anwesend gewesen, woher sollte er es also wissen? Wenn Go daran zurückdachte, was der Mistkerl ihm in diesem verdammten Keller alles angetan hatte, liefen ihm eiskalte Schauer den Rücken hinunter. Verursacht von den unglaublichen Schmerzen und dem begeisterten Ausdruck in Reiyamatas eisblauen Augen, wenn er Go mit irgendeiner seiner perversen Handlungen zum Schreien gebracht hatte.
 

Er wollte gar nicht weiter daran zurückdenken.
 

„Hm“, brummte Go, die grässlichen Erinnerungen etwas mühsam abschüttelnd, „als wäre ich gefoltert worden.“
 

Tsunega lächelte gequält. „Das kommt in etwa hin. Deine Verletzungen lesen sich wie das Drehbuch eines Horrorfilms.“
 

Und seine Erinnerungen waren dieser Horrorfilm. Er würde bestimmt einige Wochen brauchen, ehe er wieder ein Messer ohne Hintergedanken benutzen konnte. Oder eine Zange. Oder einen Nagel. Oder …
 

Go blendete die Bilder fieberhaft aus und fragte, um ganz sicher zu gehen, mit leicht bebender Stimme: „Hat er irgendwas … abgetrennt?“
 

Tsunega schmunzelte leicht. „Nein, alles noch dran, keine Sorge.“
 

„Wenigstens etwas“, murmelte Go erleichtert. Da kamen ihm die paar Schmerzen ja auch schon gleich ganz anders vor. Lieber ein paar waschechte Schmerzen, als halb so schlimme Phantomschmerzen.
 

„Oh, es dürfte dich freuen, zu hören, dass Reiyamata keinem Menschen mehr so etwas antun kann. Er ist tot.“
 

Überrascht hob Go die Augenbrauen an. Reiyamata … tot?

Nun. Im Prinzip eine erfreuliche Nachricht. Auch wenn Go damit das Recht verweigert worden war, diesem Arsch in einem stillen Kämmerlein sämtliche Knochen im Leib zu brechen. Aber wahrscheinlich war das sogar besser. Er wollte sich weder mit dem Kerl auf eine Stufe stellen, noch seinetwegen ein paar Jährchen wegen Totschlags im Affekt oder sonst was im Gefängnis versauern. Auch wenn Reiyamata es zweifellos verdient hatte, fand Go, dass man ihm etwas von dem zurückgab, was er offenbar so voller Genuss und sadistischer Freude austeilte.
 

Erst jetzt fiel ihm auf, dass er so gar keine rechte Erinnerung daran hatte, was eigentlich geschehen war. Natürlich – oder besser gesagt: unglücklicherweise – erinnerte er sich in ziemlich farbenfrohen Bildern an manche Dinge, die Reiyamata getan hatte, und auch daran, dass er mehrmals das Bewusstsein verloren hatte. Aber zwischen der letzten Ohnmacht und dem nächsten Aufwachen vor ein paar Minuten hier im wirklich sehr bequemen Krankhausbett musste noch einiges mehr geschehen sein, wenn Reiyamata jetzt tot war.
 

„Tatsächlich? Wie ist das passiert? Was ist überhaupt passiert?“

Wenn er raten müsste, würde er sagen, dass Taki sich eingemischt hatte. Er hatte sich bestimmt eingemischt, nachdem Go so blöd gewesen war, sich von Reiyamata schnappen zu lassen.
 

„Es wird dich überraschen“, eröffnete Tsunega ihm leicht lächelnd, „aber so, wie es aussieht, hast du deine Rettung Kei zu verdanken.“
 

„Bitte was?“ Go fiel aus allen Wolken. Kei? Dieser kleine Verräter? War er nicht der Grund dafür gewesen, weswegen er Reiyamata überhaupt erst in die Hände gefallen war?
 

„Ja, ich war selbst auch ganz überrascht, zumal er sich während eurer gemeinsamen Partnerschaft nie als sonderlich heldenhafte Person hervorgetan hat. Offenbar bedeutest du ihm doch noch mehr, als er selbst zugeben will.“
 

Unwillig verzog Go den Mund. So was wollte er über die kleine Ratte ganz bestimmt nicht hören. Er hatte ihn damals, als sie noch Partner waren, wegen eines Batzen Geldes verlassen, er hatte seine und Takis Partnerschaft völlig durcheinander gewirbelt, als er vor kurzem auf einen kleinen Besuch oder was auch immer vorbeigekommen war, und zu guter Letzt hatte er offenbar mit Reiyamata zusammengearbeitet und ihn in diesem Zusammenhang höchstwahrscheinlich an das Schwein verkauft.
 

„Das Einzige, was Kei irgendwas bedeutet, ist Geld“, raunzte Go angefressen, weil er nicht glauben wollte, dass er sich ausgerechnet von dem kleinen Verräter hatte retten lassen müssen. Wo zur Hölle war Taki gewesen? Wenn ihn schon jemand heldenhaft aus den Klauen Reiyamatas befreien musste, weil er selbst zu unfähig dafür gewesen war, dann gefälligst er. Und wo war Taki jetzt überhaupt?
 

„Nun ja, das mag sein, aber scheinbar fühlt er sich sehr zwischen dem Geld und dir hin- und hergerissen.“
 

„Pech für ihn.“ Konnte Tsunega diese kryptischen Hinweise nicht einfach bleiben lassen und sagen, was Sache war? „Und was hat Kei nun Heldenhaftes getan?“
 

„Er hat die Polizei, oder besser gesagt Hatozaki, auf die Spur von Soichiro Matsuda gebracht.“ Als Go ihn daraufhin nur verwirrt ansah, setzte Tsunega erklärend hinzu: „Das ist der Mann gewesen, in dessen Haus Reiyamata dich gebracht hat. Jetzt ist er tot, allerdings ist Reiyamata ziemlich unvorsichtig vorgegangen. Vielleicht hat aber auch Kei die entscheidenden DNA-Beweise, die uns letztendlich zu Reiyamata, geführt haben, dort verstreut. Wir würden ihn gerne befragen, aber offenbar ist Kei, nachdem er sich das Geld für den Deal mit dir hat auszahlen lassen, untergetaucht.“
 

Go schnaubte verächtlich. Typisch Kei. Kaum knisterten ein paar große Scheine in seiner Hand, verriet er erst alles und jeden, um sich dann klammheimlich aus dem Staub zu machen. Unglücklicherweise musste Go dem kleinen Mistkerl trotzdem irgendwo dankbar sein.
 

„Es läuft eine Fahndung nach ihm, weil sich die Polizei nicht sicher ist, ob er bei dem Mord nicht vielleicht doch mitgeholfen hat. Auf alle Fälle ist er Mitwisser und hat dabei geholfen, dich zu entführen.“ Tsunega lehnte sich etwas auf dem Stuhl zurück und fuhr dann fort: „Jedenfalls ist die Polizei so auf das Haus aufmerksam geworden. Es ist zu einer Schießerei gekommen, bei der Reiyamata tödlich getroffen wurde.“
 

„Aha“, machte Go, ein klitzekleines bisschen enttäuscht darüber, dass der Bastard eines nur so unspektakulären Todes gestorben war. Aber das war nun auch nicht mehr zu ändern.
 

Was Go viel mehr verwunderte, war, dass Tsunega, seit sie dieses Gespräch angefangen hatten, noch kein einziges Mal auf Taki zu sprechen gekommen war. Der würde ja wohl kaum immer noch in diesem Hotelzimmer hocken und darauf warten, dass Go zurückkehrte.

Eigentlich hätte er sogar erwartet, dass er hier anstatt Tsunega an seinem Bett saß und ein winziges bisschen Angst um ihn hatte. Immerhin wusste Taki doch, wozu Reiyamata in der Lage war. Wahrscheinlich becircte er gerade eine der Krankenschwestern, während er hier leidend herumlag. Tolle Aussichten. Jetzt war der ganze Scheiß vorbei, und es hatte sich scheinbar nichts zwischen ihnen geändert, obwohl Taki nun keine Angst mehr davor haben dürfte, dass ihm sein durchgeknallter Ex irgendetwas antat.

Verdammt, Taki musste schon einen wirklich, wirklich guten Grund haben, warum er hier nicht an seinem Bett saß und um sein Leben bangte, wie es sich für einen anständigen Partner gehörte!
 

„Und“, begann Go im etwas flapsigen Plauderton, um zu überspielen, dass es ihm sehr wohl etwas ausmachte, dass Taki nicht auf diesem Stuhl saß, „wo treibt sich Taki herum? Muss er sich von den furchtbaren Strapazen des Wartens ausruhen oder warum –“
 

Go brach mitten im Satz ab, als Tsunega plötzlich den Blick abwandte. Es war, als würde ein dunkler Schatten über sein Gesicht krauchen, der fast augenblicklich auf Go übersprang. Ihm wurde eiskalt. Eine entsetzliche Ahnung wollte sich schleichend in seinem Kopf breit machen, aber er weigerte sich strikt, sie auch nur minimal Gestalt annehmen zu lassen.

Natürlich hatte Taki nicht die ganze Zeit in diesem verdammten Hotelzimmer auf ihn gewartet.

Natürlich hatte er ihn gesucht und natürlich war er irgendwie unweigerlich auf Reiyamata gekommen.

Aber wenn er jetzt nicht hier war …
 

„Tsunega?“, hakte Go unsicher nach. Seiner Stimme haftete ein wackliger, angstvoller Unterton an, für den er sich selbst hassen könnte.
 

Tsunega presste die Lippen zusammen und schob seine Brille auf seiner Nase zurecht. Go überkam dabei das ungute Gefühl des Zeitschindens. Und das war immer schlecht. Das Einzige, was eines Aufschubs bedurfte, waren schlechte Nachrichten.

„Ich hatte gehofft“, fing Tsunega zögernd an und richtete seinen Blick wieder auf Go; dieses Mal jedoch war es ihm unmöglich, auch nur die kleinste Gefühlsregung daraus zu lesen, „du würdest nicht fragen. Der Arzt hat gesagt, dass du Ruhe brauchst, und wenn –“
 

„Ruhe?!“, platzte es aus Go heraus und er wollte sich erbost im Bett aufrichten, kam aber nicht weit, weil sein ganzer Körper mit Pauken und Trompeten dagegen protestierte. Mit einem unterdrückten Schmerzenslaut ließ er sich zurück in die Kissen fallen, sah Tsunega aber trotzdem aus blitzenden Augen an. Er glaubte doch nicht ernsthaft, dass er jetzt noch irgendwie wieder ruhig werden konnte, ohne vorher zu wissen, was zum Teufel mit Taki los war! „Verdammt, sagen Sie schon!“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Was ist mit Taki?“
 

Er hatte wahnsinnige Angst vor der Antwort. Alles in ihm schien sich zusammenzukrampfen, während der paar schnellen Herzschläge, die Tsunega brauchte, um einmal tief aufzuseufzen und um zu überlegen, was er Go erzählen sollte.
 

„Offensichtlich ist er dich auf eigene Faust suchen gegangen. Wahrscheinlich zusammen mit Kei. Er ist mit in dem Keller gewesen, als die Schießerei losging. Er hat dich mit seinem eigenen Körper geschützt.“
 

Wenn Tsunega glaubte, dass dieses langsame, in einem ätzend schonenden Tonfall vorgetragene Erzählen von Details die richtige Art war, ihm zu sagen, dass Taki … Damit lag er jedenfalls verdammt noch mal falsch!
 

„Eine Kugel hat ihn getroffen …“
 

Gos Herz setzte aus. Gequält schloss er die Augen, wartete zittrig auf die simplen drei Worte, die ihm den Rest geben würden. Taki ist tot.
 

„… und er hat sehr viel Blut verloren.“
 

Abrupt riss Go die Augen wieder auf. „Er lebt?“, krächzte er mit einer Stimme, die er nicht wieder erkannte.
 

„Noch, ja“, entgegnete Tsunega leise, während seine Augen ruhig auf Go lagen. Dieses Mal war der Ausdruck in ihnen unmissverständlich. Er wollte keine falschen Hoffnungen wecken. „Sein Herz ist zweimal stehen geblieben. Momentan befindet er sich, wie die Ärzte sagen, in einer kritischen Phase. Es hängt ziemlich viel von der nächsten Nacht ab. Und natürlich davon, wann er wieder aufwacht.“
 

Im ersten Moment konnte Go nichts anderes tun, als Tsunega stumm anzustarren. In seinen Ohren rauschte es laut, weil sein Herz plötzlich viel schneller wieder angefangen hatte, seinen Rhythmus aufzunehmen. Sein Magen war ein einziger, ungesunder Knoten. Nur langsam wollten Tsunegas Worte bis in sein Bewusstsein vordringen, das sich immer noch an der Tatsache aufhängte, dass Taki lebte. Lebte!

War das nicht das Wichtigste? Warum war er dann nicht beruhigt?
 

Sie waren in einem Krankenhaus, richtig? Also gab es hier mit Sicherheit auch wenigstens einen Defibrilator. Sowie Blutkonserven. Fähige Ärzte, die irgendeine Kugel aus Taki herausoperieren konnten. Eine Kugel, die –
 

Sein Kopf ruckte hoch, was ihm sein Nacken mit einem kurzen, schmerzhaften Ziehen dankte, dem er jedoch keine weitere Beachtung schenkte.

„Er wurde verletzt, weil er mich geschützt hat?“
 

Tsunega schien etwas überrascht, dass Go ausgerechnet diesen Satz aufnahm, aber er bestätigte es mit einem Nicken und einem schlichten: „Ja.“
 

Go legte den Kopf in den Nacken und starrte die Decke an. „Dieser Idiot.“

Er hatte irgendwie Schwierigkeiten, die Worte über die Lippen zu bringen. Sein Hals war schon wieder so zugeschnürt, dass er gerade noch so ohne Probleme einigermaßen Luft bekam. Ein dumpfer, kaum zu lokalisierender Schmerz hatte sich leise pochend in seinem Körper eingenistet. Fast nicht der Rede wert neben den größeren Qualen und trotzdem nicht wegzudenken.
 

Was fiel diesem Kerl überhaupt ein, sich einfach so als lebendes Schild vor ihn zu werfen? Verdammt! Wenn er nur bei Bewusstsein gewesen wäre, hätte er das vielleicht noch irgendwie abwenden können. Wenn er nur ein bisschen mehr Stärke bewiesen hätte …

Aber darum ging es hier überhaupt nicht! Taki war offensichtlich lebensmüde gewesen, verdammt noch mal! Ist ihm denn nichts Besseres eingefallen, um ihn aus der Schusslinie zu bringen? Mit diesem dramatischen Auftritt hatte er es nur geschafft, sich in ein verdammtes Krankenbett zu bringen. Und es reichte doch wirklich, wenn einer von ihnen beiden flach lag.
 

Er drehte den Kopf und sah Tsunega wieder an. „Wo ist er?“
 

„Was? Taki? Auf der Intensivstation. Was …“

Tsunega unterbrach sich, als er sah, wie Go sich mühsam in eine aufrechte Sitzlage kämpfte und dabei vor Anstrengung und Schmerz die Zähne fest aufeinander biss. Kleine Schweißperlen glänzten auf der zu Furchen verzogenen Stirn.

„Go, was machst du denn da?“
 

„Ich stehe auf“, keuchte Go zurück, als er endlich im Bett saß. Die dick einbandagierten Hände störten ihn etwas dabei, die Decke von seinem Körper zu zerren, aber mit einiger Mühe schaffte er es schließlich doch. Kurz kramte er in seinem Gedächtnis nach Erinnerungen darüber, was Reiyamta mit seinen Händen angestellt hatte, obwohl er lieber so schnell wie möglich alles vergessen würde. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass ihn die Verbände doch etwas nervös machten, ganz gleich was Tsunega dazu zu sagen hatte.

Sobald er jedoch ein bisschen grub, kamen die Eindrücke ziemlich heftig zu ihm zurück, so dass er selbst jetzt noch allein bei dem Gedanken daran am liebsten zusammenzucken würde. Der Bastard hatte ihm wenigstens zwei Finger gebrochen, einen Fingernagel rausgerissen und –
 

„Wozu?“, unterbrach Tsunega glücklicherweise seine Gedankengänge. „Der Arzt hat gesagt, dass du Ruhe brauchst.“
 

„Ich habe solange keine Ruhe, wie ich nicht weiß, wie es Taki geht.“
 

Tsunega seufzte. „Das habe ich dir doch gerade gesagt.“
 

„Sein Zustand kann sich schon geändert haben“, blieb Go störrisch und ächzte im nächsten Moment nach Luft, als er versuchte, seine tonnenschweren Beine aus dem Bett zu schwingen. Scheiße, seine Füße waren auch einbandagiert. Er mochte sich gar nicht daran zurückerinnern, was Reiyamata dazu wieder eingefallen war.

Trotzdem tat er es.

Er hörte das Schnappen des Feuerzeugs, als wäre das Ding direkt neben seinem Ohr, sah die viel zu grelle Flamme und spürte die immer stärker zunehmende Hitze …
 

„Dann bleib liegen und ich werde nachsehen.“
 

„Nein“, japste Go und schüttelte den Kopf, um die verdammten Bilder da rauszubekommen. „Er hat sich vor mich geworfen, also werde ich auch nachsehen.“ Wenigstens das war er Taki schuldig, wenn er schon sonst zu nichts beigetragen hatte.
 

„Du kannst ja kaum aufrecht sitzen.“
 

„Ich will ja auch nicht sitzen, sondern aufstehen. Helfen Sie mir mal.“
 

In einer unendlich anstrengenden Geste hielt Go Tsunega einen Arm hin, während er sich an den Rand des Bettes vorschob. Etwas skeptisch musterte er seine Füße und fragte sich flüchtig, ob sie ihn überhaupt tragen würden. Aber das war eigentlich auch nebensächlich, weil sie es mussten. Wenn Taki nur zwei, drei Räume oder Stockwerke weiter den Löffel abgab, während er hier überflüssig wimmernd ans Bett gefesselt war, würde er sich das nie verzeihen. Und Taki auch nicht. Der Volltrottel würde sich von ihm wenigstens eine anständige Standpauke für sein völlig hirnloses Verhalten anhören müssen und er würde damit garantiert nicht warten, bis sie sich beide auf irgendeiner Wolke sitzend im Himmel wieder sahen. Oder sonst wo.
 

„Go“, wandte Tsunega in einem Tonfall ein, der eindeutig an Gos Vernunft appellierte, „ich halte das für keine gute Idee.“ Trotzdem griff er gleichzeitig nach Gos Arm und stütze ihn etwas. Es war ja kaum mit anzusehen, wie er sich bei jeder noch so kleinen Bewegung abmühte.
 

„Zur Kenntnis genommen“, entgegnete Go etwas atemlos. Vielleicht wäre es besser, wenn er für die nächsten zehn Minuten erst einmal die Klappe hielt. Oder zumindest so lange, bis er wieder einigermaßen bei Puste war. Verdammt, es fühlte sich an, als hätte er am ganzen Körper und in jeder noch so winzigen Sehne Muskelkater. Schlimmer eigentlich noch. Er konnte dieses Gefühl überhaupt nicht beschrieben. Er wusste nur, dass er es hasste. Im Moment ganz besonders, weil es ihn davon abhielt, zu Taki zu kommen.
 

Aber er wollte ja nicht mehr wimmern. Taki hatte sich bestimmt auch nicht stundenlang den Kopf darüber zerbrochen, ob und wie er Go helfen sollte, sondern hatte es einfach getan. Impulsiv.
 

Mit Hilfe von Tsunegas helfender Hand stellte Go sich mit all seiner zusammengekratzten Willenskraft hin.

Ein scharfer Schmerz schoss augenblicklich durch seine Füße, der Go fast wieder zurück in den grässlichen Keller katapultiert hätte. Seine Knie zitterten erbärmlich, seine Beine hatten gerade mal annähernd die Konsistenz von Wackelpudding und dann knickten sie ihm auch noch einfach unter seinem Körper weg wie dünne Zweige, die jemand mutwillig durchbrach.

Dass er nicht wie ein lebloser Sack Kartoffeln auf dem Boden aufschlug, hatte er einzig und allein Tsunegas schnellen Reflexen zu verdanken.
 

Schwer landete er in den Armen des älteren Mannes, der bei dem plötzlichen, zusätzlichen Gewicht, das er halten musste, leicht zu schnaufen anfing. Aber er hielt Go fest und setzte ihn wieder auf dem Bett ab, verkniff sich allerdings jeglichen belehrenden Kommentar, als Go auf einmal wild zu fluchen anfing. Eine einbandagierte Hand wollte sich in das dichte, schwarze Haar krallen, was aufgrund des Verbandes jedoch nicht möglich war. Stattdessen presste Go die Handfläche nur in einer regelrecht verzweifelten Geste auf seinen Kopf, während der gequälte Gesichtsausdruck eine Mitleid erregende Mischung aus Wut, Verzweiflung und – was Tsunega am meisten schockte, weil es ihn Go fast nicht wieder erkennen ließ – absoluter Hilflosigkeit widerspiegelte.
 

„Go.“ Tsunega fing an zu sprechen, ohne dass er wusste, wie er den Satz fortführen sollte. Natürlich wusste er um die Zuneigung der beiden zueinander, aber er hatte offensichtlich nicht mitbekommen, wie stark diese inzwischen gewachsen war. „Wenn du willst, sehe ich nach Taki.“
 

Go hob den Kopf an. „Nein“, fauchte er ungehalten und viel zu heftig. „Ich sehe nach ihm.“ Er schloss kurz die Augen und holte ein paar Mal tief Luft, als wollte er versuchen, seinen den aufbrausenden Gefühlen zum Opfer gefallenen Verstand wieder zu finden. Dann sah er Tsunega wieder an und meinte mit erstaunlich klarer Stimme: „Würden Sie mir einen Rollstuhl besorgen? Bitte?“
 

„Ich … ich kann es ja mal versuchen“, lenkte Tsunega ein. Er war immer noch dagegen, dass Go schon jetzt einen Blick auf Taki warf. Ihn hatte sein Anblick schon ziemlich erschüttert, als er ihn vor etwa einer Stunde kurz hatte sehen dürfen. Er wollte nicht riskieren, dass Go auf das Krankenhauspersonal losging oder sonst etwas Unvernünftiges tat.

„Wenn du mir versprichst, dass du keinen zweiten Versuch, aufzustehen, unternimmst.“
 

Go ging nicht auf das leichte Lächeln Tsunegas ein, sondern nickte nur. Mit Blicken verfolgte er, wie sein Chef das Zimmer verließ, ehe sich irgendetwas Verknotetes in ihm zu lösen schien. Ein Laut irgendwo zwischen einem unterdrückten Aufseufzen und einem Schluchzen kroch über seine Lippen, obwohl er sie so fest aufeinander presste. Seine Augen brannten verräterisch, also kniff er sie fest zusammen. Er konnte doch jetzt, verdammt noch mal, nicht losheulen wie ein allein gelassenes Baby. Dazu gab es überhaupt keinen Anlass!

Wieder hob er eine einbandagierte Hand an seinen Kopf und klopfte damit leicht gegen seine Stirn, als wollte er diese Tatsache dort mit Gewalt hineinprügeln, weil sein Verstand offensichtlich etwas langsam im Denken war.

Er und Taki lebten, Seiji nicht. Sie waren gerettet. Er sollte sich freuen, jubeln und glücklich sein!

Warum zur Hölle war er es nicht?
 

Fünfzehn Minuten später wusste er es.

Im ersten schrecklichen Augenblick glaubte er, Tsunega habe ihn eiskalt angelogen. Ihm nur irgendetwas erzählt, damit er nicht sofort wieder in eine so tiefe Ohnmacht fiel, aus der er freiwillig nie wieder erwachen würde.
 

Taki sah aus wie eine Leiche.
 

Er war so blass, dass er vor der weißen Bettwäsche praktisch nicht zu erkennen war. Um ihn herum summten, brummten und piepten irgendwelche Geräte, von denen wenigstens die Hälfte mittels hässlicher Schläuche mit Taki verbunden war. Seine Brust hob und senkte sich kaum und das auch nur in einem sehr trägen Rhythmus. Als wäre sein ganzer Stoffwechsel heruntergefahren worden. Als würde er Winterschlaf halten. Als müsste er sich erst noch überlegen, wieder aufzuwachen oder nicht.
 

„Taki“, hörte Go sich selbst wie aus weiter Ferne sagen und griff in einer ganz unbedachten Geste nach Takis Hand auf der Matratze. Beinahe wäre er zusammengezuckt. Sie war eiskalt. Wenn da nicht diese winzige Atembewegung seiner Brust wäre … hätte er wirklich tot sein können.

Nur, weil er ihn unbedingt mit seinem Körper hatte schützen müssen.
 

Go konnte im Moment nicht einmal richtig wütend über diese Tatsache sein. Er konnte gerade gar nichts sein. Er sah Taki nur von seiner Position im Rollstuhl aus an und hatte das Gefühl, die Welt wäre stehen geblieben, und hätte dabei gleich seinen Herzschlag, sein Denken, seine Atmung und seine Gefühle mit angehalten.
 

Hinter sich vernahm er ein um Aufmerksamkeit heischendes Räuspern, das der Welt unvermittelt wieder einen kräftigen Schubs gab, so dass sie sich weiter drehte. Dass Go tatsächlich die Luft angehalten – oder zumindest nur minimal eingeatmet hatte –, wurde ihm erst bewusst, als er auf das Geräusch hin einen tiefen Atemzug tat.

Er hatte fast vergessen, dass er gar nicht allein hier bei Taki war. Tsunega und ein aufdringlicher Arzt, der sie nicht allein ins Zimmer hatte lassen wollen, standen in einigem Abstand hinter ihm.
 

„Tut mir Leid, aber Sie können hier nicht ewig bleiben. Der Patient braucht Ruhe.“
 

Ruhe?!

Noch mehr Ruhe, und Taki würde freiwillig den Löffel abgeben. Er war noch nicht tot, verdammt noch mal!

Außerdem – wo war hier Lärm? Der einzige, der hier Lärm machte, war der Arzt selbst, also sollte er einfach den Raum verlassen, sich irgendwelche anderen Patienten suchen, denen er auf die Nerven fallen konnte, und ihn und Taki in Ruhe lassen, wo er schon mal beim Stichwort war.
 

„Go?“

Musste sich jetzt auch noch Tsunega einmischen?
 

„Ich bleibe hier“, erklärte er stur, ohne dabei den Blick von Taki abzuwenden. Er hatte Angst, eine noch so kleine Regung in den schlaffen Gesichtszügen zu verpassen. Oder vielleicht, wenn sich seine Augen unter den Lidern bewegten … Er brauchte einfach ein größeres Lebenszeichen als dieses schwache Heben und Senken von Takis Brust.
 

„Ich fürchte, das wird nicht möglich sein“, meckerte der Arzt und wagte es sogar, sich neben ihn zu stellen.
 

„Warum nicht? Stellen Sie mir ein zweites Bett hier rein und fertig.“
 

„Das ist die Intensivstation“, musste der Typ weiter klugscheißen. „Da können wir nicht einfach ein Bett für einen gesunden Menschen dazu stellen. Außerdem ist Ihr Freund noch nicht bereit für so viel Hektik. Sie wollen doch, dass er wieder gesund wird, ja?“
 

Go sah gar nicht ein, warum er auf diese Frage antworten sollte.
 

„Go, vielleicht solltest du wirklich wieder in dein Zimmer gehen.“
 

„Nein.“
 

Der Arzt schnaubte missbilligend. „Da wird gar nicht drüber diskutiert.“
 

Unvermittelt packte er die Griffe von Gos Rollstuhl, zog ihn aber nicht mit einem Ruck vom Bett weg, wie Go im ersten Moment erwartet hatte. Aber wahrscheinlich hat sich der Typ im letzten Moment dann doch noch daran zurückerinnert, dass das nicht unbedingt förderlich sein könnte für seinen Patienten. Möglicherweise war er also doch ein richtiger Arzt, der wusste, was er tat.

Auch wenn Go das momentan überhaupt nicht einsehen wollte. Er wollte hier bleiben, verdammt!
 

„Lassen Sie Ihren Freund jetzt freiwillig los oder muss ich erst den Sicherheitsdienst kommen lassen?“
 

Ach, darum ging es. Er wollte sich nur nicht selbst die Hände schmutzig machen.

Wie egal Go in diesem Moment der Sicherheitsdienst war. Taki musste doch irgendwie wissen, dass er nicht alleine war. Er musste doch hier bleiben, um ihm einen Ansporn zu geben, aus diesem grässlichen Zustand wieder aufzuwachen.

Sanft strich er mit dem Daumen über Takis kalten Handrücken.

Er musste einfach wieder aufwachen.
 

„Go.“ Tsunega trat neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. „Du kannst hier jetzt eh nichts tun. Sobald Taki wieder aufwacht, wird man dir Bescheid geben, okay?“ Er wandte sich an den Arzt. „Nicht wahr?“
 

„Natürlich. Aber wenn Sie mit Ihrem Rollstuhl hier bleiben, könnten Sie uns im Weg sein, falls –“
 

„Ich denke“, unterbrach Tsunega freundlich, aber bestimmt, „das hat er verstanden.“
 

Go presste die Lippen zusammen.

Falls … falls was?

Falls sein Herz erneut stehen blieb?

Falls sie ihn wieder reanimieren mussten?

Falls sie den Raum betreten mussten, um den Todeszeitpunkt zu verkünden?
 

„Wehe, du stirbst“, murmelte Go und lehnte sich etwas in seinem Rollstuhl vor. „Du kannst dich nicht erst vor mich schmeißen und dann sterben, verstanden? Dafür wirst du dich schön bei mir entschuldigen. Mehrere Male. Also … also wehe, du stirbst, Taki.“ Er zog Takis Hand an seine Lippen und drückte einen langen Kuss auf den Handrücken, ehe er die Augen schloss und sein Herz dazu zu überreden versuchte, Takis Hand loszulassen.
 

In seinem Inneren wusste er, dass er es tun musste. Dass es auch nichts Schlimmes bedeutete. Dass Taki ihm deswegen nicht böse sein würde.

Trotzdem kam er sich wie ein Verräter vor, als er den läppischen Worten irgendeines dämlichen Arztes folgte, und Takis Hand losließ.
 

--
 

Zwei Tage lungerte er jetzt schon nichtsnutzig in dem Krankenhaus herum, ohne dass Taki in der Zwischenzeit einmal aufgewacht wäre. Sein Zustand hatte sich jedoch im Gegensatz zu vorher ein wenig gebessert, auch wenn die Sorge der Ärzte jetzt darauf gerichtet war, wann er wohl endlich wieder aufwachen würde.
 

Go hatte es ein weiteres Mal probiert, sich zu Takis aufs Zimmer verlegen zu lassen, war aber wieder abgewiesen worden. Dabei war er mittlerweile eh die meiste Zeit über in seinem Zimmer anwesend und drehte nur zu Alibizwecken einmal seine Runde über den Krankenhausflur, wenn ihn irgendeine keifende Schwester oder ein nörgelnder Arzt aus seinem Zimmer trieb, weil der Patient ja Ruhe bräuchte.

War eigentlich noch keinem von denen aufgegangen, dass Taki vielleicht schneller aufwachen würde, wenn nicht ständig um ihn herum eine Friedhofsatmosphäre herrschen würde?
 

Ihm selbst ging es mittlerweile ebenfalls wieder besser. Natürlich hatte er bei vielen Bewegungen noch Schmerzen, mal stärkere, mal schwächere. Seine Hände waren immer noch einbandagiert, seine Füße auch und alles in allem sah er immer noch reichlich zugerichtet aus, aber wenigstens war er zur Fortbewegung nicht mehr auf den Rollstuhl angewiesen, sondern nur noch auf Krücken. Das war zwar noch immer nicht nach seinem Geschmack, aber auf jeden Fall eine Verbesserung. Auch wenn er damit sicherlich noch keinen längeren Spaziergang um die Stadt bewerkstelligen könnte. Aber für die Alibirunden im Flur und den Weg von seinem zu Takis Zimmer und zurück reichte es allemal.
 

Und natürlich, um vor Kanji zu flüchten.

Der war nämlich gestern zusammen mit Tsunega im Krankenhaus aufgetaucht, mit der grandiosen Idee, Go die langweiligen Stunden des Nichtstuns mit ein paar verkorksten Zaubertricks zu versüßen.
 

„Na ja, und da du im Moment ja eh nichts zu tun hast, kannst du mir auch gleich verraten, wie ich besser werden kann!“, hatte Kanji fröhlich gebrüllt und zeitgleich ein Kartenspiel aus seiner Tasche zu Tage gefördert, um mit leichten Taschenspielertricks anzufangen. Da er aber selbst die nur auf grottige Art und Weise bewerkstelligen würde und Go absolut keine Lust darauf gehabt hatte, sich stundenlang mit Kanji zum Üben hinzusetzen, hatte er sich eilig seine Krücken geschnappt und war Tsunega hinterher gehechtet, der in weiser Voraussicht schon mal das Zimmer verlassen hatte und als Entschuldigung nach Taki sehen wollte.
 

Besuch hatte er außerdem auch noch von Hatozaki-san bekommen. Heute, um genau zu sein. Besser noch: vor einer Viertelstunde. Der Polizist hatte sich nach seinem und Takis Befinden erkundigt und ein paar weitere Lücken in seinem Gedächtnis geschlossen, was sich denn nun genau kurz vor Reiyamatas Tod zugetragen hatte.

Trotzdem hätte er die Zeit gerne um eine gute Stunde zurückdrehen mögen, weil nämlich eine der weniger gescheiten Krankenschwestern Hatozakis Besuch offensichtlich als Grund angesehen hatte, ihm nicht sofort mitzuteilen, dass Taki währenddessen für ein paar Minuten aufgewacht war.
 

Natürlich war Go auf diese verspätete Nachricht hin sofort in Takis Zimmer gestürmt, aber zu dem Zeitpunkt war Taki schon wieder seit wenigstens zwanzig Minuten bewusstlos gewesen.

Drecksschwestern. Er hatte doch gewusst, er hätte hier bleiben sollen.
 

Go strich abwesend über Takis Arm, während er ihm beschwörend ins Gesicht sah.

Hättest ruhig noch ein paar Minuten länger wach bleiben können, verdammte Scheiße. Wenn du mich nicht sehen willst, dann sag es mir gefälligst und spiel nicht ständig den Bewusstlosen!
 

„Ich hätte wissen müssen, dass ich Sie hier finde.“

Sein Lieblingsarzt betrat den Raum und warf ein paar routinierte Blicke auf die ganzen Gerätschaften neben und hinter dem Bett. Zufrieden nickte er.

„Es ist ein gutes Zeichen, dass er kurz wach geworden ist. Seine Werte sind auch alle einigermaßen stabil. Scheint, als wäre er endgültig über den Berg.“
 

Go schnaubte. „Warum schläft er jetzt schon wieder?“
 

„Weil er angeschossen worden ist und viel Blut verloren hat“, belehrte ihn der Arzt, als würde er mit einem Kleinkind sprechen. Außerdem waren das keine neuen Informationen für ihn. Das hatte er alles schon gewusst.
 

„Wann wacht er wieder auf?“
 

„Wann er will.“
 

Go gab ein unzufriedenes Grollen von sich und sah den Arzt missbilligend an, der sich daraufhin sogar erdreistete, sachte zu lächeln.
 

„Entschuldigung, aber darauf kann ich Ihnen wirklich keine Antwort geben. Fakt ist, er wird wieder aufwachen. Das sollte Sie doch eigentlich beruhigen?“
 

Natürlich tat es das, was für eine Frage! Aber er fand einfach, dass Takis Schönheitsschlaf schon viel zu lange andauerte. Er vermisste ihn. So simpel, so einfach. Es reichte nicht, nur zu wissen, dass er am Leben war und bald wieder aufwachen würde. Er wollte endlich wieder etwas von ihm haben. Ein Gespräch. Ein Blick. Eine Berührung. Egal was, nur irgendwas.
 

--
 

Als Go spätabends wieder in seinem Zimmer in seinem Bett lag, starrte er putzmunter hoch zur weißen Krankenhausdecke und überlegte, wie er zu etwas Schlaf kommen sollte. Selbst wenn die Tage im Krankenhaus schon recht früh begannen, hatte er keine Lust dazu, mehrere Stunden wach hier herumzuliegen. Er hatte in letzter Zeit ohnehin nicht sonderlich viel oder gut geschlafen und jetzt, wo er wusste, dass Taki auf dem Genesungsweg war, müsste er die Gelegenheit eigentlich beim Schopf packen und endlich ein bisschen Schlaf nachholen.
 

Leichter gesagt, als getan.
 

Ob er aufstehen und sich zu Taki ins Zimmer schleichen sollte? Vielleicht konnte er besser schlafen, wenn er auf einem Stuhl neben Takis Bett saß. Oder gleich mit in dem Bett. Würde zwar etwas unbequem werden, dafür aber auch sehr kuschelig.

Wenn er nicht genau wüsste, dass die Krankenschwestern ihm dann wieder mit Schlafmittel drohen würden, könnte er sich sogar glatt dazu verleitet fühlen. Allerdings wollte er nicht schon wieder so zugedröhnt sein, wie nach seiner ersten Nacht hier. Da hatte er auch nicht schlafen können, teilweise auch, weil jede Bewegung, die er im Bett gemacht hatte – selbst das Atmen – kleine Schmerzwellen durch seinen Körper geschickt hatte.

Die Idee, ein Schlafmittel zu nehmen, war ihm da ganz vernünftig erschienen.

Jetzt würde er sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Das Mittelchen hatte ihn fast aus der Welt geschossen.
 

Unvermittelt hörte er, wie die Tür leise und vorsichtig geöffnet wurde. Meine Güte, hatte er die Zeiten nicht hinter sich, wo man noch mitten in der Nacht nach ihm gesehen hatte? Ihm ging es doch wieder gut, verdammt!

Aus diesem Grund bewegte er sich auch nicht. Nachher wollte ihm eine übereifrige Schwester doch noch ein Schlafmittel verpassen. Er schloss sogar die Augen und bemühte sich um eine ruhige, regelmäßige Atmung, um seinen nächtlichen Besucher schnellstmöglich von seinem gesunden Schlaf zu überzeugen und dann wieder loszuwerden.
 

Die Tür wurde auch wieder recht schnell geschlossen – zu seiner Überraschung jedoch war die Person eingetreten.

Tapsende, etwas unsichere Schritte näherten sich seinem Bett und er konnte eine etwas angestrengte Atmung vernehmen. Außerdem rollte zusätzlich irgendetwas leise quietschend über den Boden.
 

Okay, irgendwelche Ärzte und Schwestern konnte er also schon mal ausschließen. Ein Schlafwandler? Jemand, der sich im Raum geirrt hatte? Jemand, der ihn … im Schlaf abstechen wollte?
 

Unvermittelt riss Go die Augen auf, den gesamten Körper trotz Schmerzen bis zum Zerreißen angespannt, um sich im Notfall hastig vom Bett rollen zu können. Sein Herzschlag hämmerte wild in seiner Brust, und hörte dann so abrupt auf, dass Go erschrocken nach Luft japste.
 

„Taki!“
 

Ohne weiter zu überlegen, sprang er aus dem Bett heraus, kam schmerzhaft auf seinen verwundeten Füßen auf, kümmerte sich aber nicht darum und sprintete den letzten Meter zu der schwer atmenden Person mitten im Raum hinüber. Ein Rollständer mit Infusionsbeutel – das hatte eben also so gequietscht – stand neben ihm und die Infusionsnadel steckte in seinem linken Handrücken.
 

All das erfasste Go gerade noch so mit einem Blick, ehe er vor Taki ankam und ihn ungestüm in seine Arme zog und ganz fest an sich drückte.

Oh Gott, wie hatte er das vermisst! Er konnte ihn fühlen, er konnte ihn wirklich mit jeder Faser seines Körpers fühlen! Taki lebte!
 

„Go! Scheiße, Go!“, ächzte Taki mit krächzender Stimme. „Nicht so fest. Au.“
 

Go zuckte zurück. „Oh, verdammt. Entschuldige. Aber …“ Er konnte nicht anders und musste seinen Partner noch einmal umarmen, auch wenn er dieses Mal etwas vorsichtiger war. Er vergrub sein Gesicht in Takis Haar und sog seinen Geruch ganz tief in sich ein. Es war ihm völlig egal, dass er mehr Krankenhausaroma wahrnahm als alles andere, aber nichtsdestotrotz war darunter Takis eigener Geruch. Und er war so herrlich!

„Du hast mir so gefehlt“, murmelte er rau und musste sich regelrecht dazu zwingen, die Umarmung nicht zu verstärken.
 

„Du mir auch“, krächzte Taki, ehe er etwas kurzatmig fortfuhr: „Aber jetzt … muss ich … mich … hinsetzen …“
 

„Natürlich.“
 

Mit Mühe und Not löste Go sich von Taki und stützte ihn schnell so gut es ging zu seinem Bett hinüber. Wenn er ihm jetzt zusammenklappte, wäre es für Go schwierig, ihn mit seinen einbadagierten Händen vernünftig aufzufangen. Dieses Risiko wollte er nicht eingehen.
 

Schwer atmend ließ Taki sich auf die Matratze sinken und wäre fast nach hinten weggeklappt, wenn Go nicht schnell einen Arm um ihn geschlungen hätte. Stattdessen fiel Taki zur Seite, so dass sein Kopf auf Gos Schulter zu liegen kam.

Verdammt, er fühlte sich, als hätte er eine Weltreise zu Fuß hinter sich! Dabei waren es gerade mal ein paar Flure und ein Stockwerk gewesen. Zum Glück hatte er dank der Schwester, die heute Nachmittag bei ihm gewesen war, als er kurz wach geworden war, gewusst, wo er lang musste. Eine lange Suche mit etlichen Umwegen hätte er nie und nimmer bewerkstelligt.
 

Go schlang auch noch seinen anderen Arm um Taki und legte seine Wange auf seinem Kopf ab. Eine Weile saßen sie einfach nur still da, genossen die Nähe des anderen, während sich Takis Atmung allmählich wieder etwas normalisierte.
 

Dann meinte Go: „Du Vollidiot solltest eigentlich im Bett liegen. Du bist angeschossen worden, da kannst du hier nicht durch das Krankenhaus turnen.“
 

„Und du solltest nicht so überhastet aus dem Bett springen.“ Taki zog an Gos rechtem Arm, bis er einen Blick auf die einbandagierte Hand werfen konnte. „Hat Seiji … hat er dir …“ Er brachte die Frage nicht über die Lippen, weil er Angst vor der Antwort hatte. Da war so viel Blut in diesem verfluchten Keller gewesen. Und Go bedeute seine Fingerfertigkeit so viel …
 

„Nein, er hat nichts abgetrennt, falls du das fragen wolltest“, antwortete Go leise.
 

Taki fiel ein Stein vom Herzen. Wenigstens etwas. Seiji hatte schon so viel Unheil angerichtet, dass er ihm auch noch zugetraut hatte, Gos wunderbare Finger abzuschneiden. Das hätte er sich selbst nie verzeihen können. Nur wegen ihm hatte dieses Monster Go so zugerichtet. Er würde nie wieder dieses Bild aus dem Kopf bekommen, wie Go blutüberströmt an diesen Holzstuhl gefesselt war.

„Es tut mir Leid.“
 

„Unsinn“, entgegnete Go harsch. „Ist doch nicht deine Schuld. Dir sollte es viel mehr Leid tun, dass du dich einfach vor mich geworfen hast. Du hättest dabei drauf gehen können, verdammte Scheiße.“
 

Taki gab einen belustigten Laut von sich und hob dann etwas den Kopf an, um Gos Blick begegnen zu können. „Hab’ ich gern gemacht.“
 

„Hmpf.“ Was war das denn für eine Antwort?! Da wusste er ja gar nichts drauf zu erwidern.
 

„Go?“
 

„Hm?“ Automatisch drehte er etwas den Kopf, um einen besseren Blick auf Taki zu haben, da hatte er plötzlich seine Lippen auf seinem Mund.
 

Im ersten Augenblick war Go so überrascht, dass er gar nicht reagieren konnte. Irgendwie passte das so gar nicht hierher und hatte ihn somit auch total überrollt.

Als Taki dann jedoch seine Lippen fordernder gegen seine bewegte, warf Go mit Freuden alle Gedanken über Bord und küsste Taki sanft zurück.

Ein wohliges, warmes Kribbeln breitete sich langsam über seinen ganzen Körper aus. Am liebsten hätte er seine Hände in Takis Nacken geschoben oder wenigstens streichelnd über dessen Rücken geschickt, aber mit den klobigen Verbänden um sie herum war das eine äußerst schwierige Angelegenheit.
 

Als sie den Kuss wieder lösten, flüsterte Taki unverhofft: „Ich liebe dich“, und brachte Go damit ein weiteres Mal binnen weniger Sekunden ziemlich ins Trudeln.
 

„Wow, die müssen dir ja wirklich starke Schmerzmittel oder weiß der Geier was gegeben haben.“ Dennoch konnte er nicht leugnen, dass sich diese simplen drei Worte absolut phantastisch aus Takis Mund angehört hatten.
 

Unvermittelt knuffte Taki ihn und sah ihn offen aus seinen rauchgrauen an. „Das meine ich ernst.“
 

„Du meinst das ernst?“, wiederholte Go stumpfsinnig. Irgendwie ergab diese Wortkombination überhaupt keinen Sinn.
 

„Ja. Habe ich doch gerade gesagt.“
 

„Einfach so?“

Er hatte wer weiß wie viel Zeit darauf verwandt, Taki davon zu überzeugen, dass er sich wirklich und aufrichtig in ihn verliebt hatte, und jetzt … jetzt sagte er es einfach?
 

„Quatsch.“
 

„Hä?“ Jetzt war Go völlig raus.
 

Taki rollte mit den Augen. „Das ist nicht von jetzt auf gleich gekommen. Aber … aber bevor wieder so was passiert wie mit Seiji … Ich dachte nur, du solltest es wissen.“

Bevor er nicht mehr die Gelegenheit dazu hatte, Go das mitzuteilen. Bevor es zu spät war. Er hatte dieses Mal schon befürchtet, dass es zu spät gewesen war. Nur weil er zu stur, feige oder was auch immer war, so einen lumpigen Satz zu sagen. Jetzt hatte er es wenigstens hinter sich und Go wusste, woran er war.
 

„Aha.“ Go legte die Stirn in Falten und langsam schien sein Verstand zu begreifen, dass Taki ihm soeben wirklich seine Liebe gestanden hatte.

Zumindest mehr oder weniger.

Wie viele verschiedene Bedeutungen hatte dieses dumme Wort schließlich?

„Also … du liebst mich“, vergewisserte er sich noch mal, woraufhin Taki ihm einen leicht angesäuerten Blick zuwarf. „Ich frag’ ja nur.“ Er presste die Lippen zusammen, überlegte einen Moment und fuhr dann fort: „So richtig?“
 

„Nein, nur halb richtig. Bist du zugedröhnt?“
 

„Nein, nur überrumpelt.“
 

„Aha“, brummte nun Taki und machte Anstalten, aufzustehen. „Wenn das so ist, gehe ich mal wieder in mein Zimmer.“

Er wusste ja nicht so genau, was er sich erhofft oder erwartet hatte, aber das hier ganz bestimmt nicht. Er war … ja, er war ein klitzekleines bisschen beleidigt.
 

„Von wegen.“ Go packte ihn am Arm und zog ihn zurück aufs Bett. „Du wurdest angeschossen, glaubst du, da lasse ich dich schon wieder quer durchs ganze Krankenhaus rennen? Du schläfst hier.“
 

Taki hob die Augenbrauen an. „Hier?“, wollte er skeptisch wissen und bedachte das einzige Bett im Raum, auf dem er und Go gerade saßen, mit einem bedeutsamen Blick.

Na hervorragend. Da hatte er sich wohl doch zu weit aus dem Fenster gelehnt mit seiner Liebesbekundung. Go interpretierte da gleich schon wieder zu viel rein.
 

„Na klar“, grinste Go. „Du hast gesagt, du liebst mich, also wird es ja wohl kein Problem sein, im selben Bett zu schlafen, hm?“
 

„Ich bin verletzt“, merkte Taki an.
 

„Ich weiß.“
 

„Und du bist auch verletzt.“
 

„Richtig.“
 

„Das heißt, du lässt deine Finger bei dir.“
 

Go starrte Taki geschlagene zehn Sekunden aus großen Augen an, und brach dann unabsichtlich in belustigtes Gelächter aus. Mal ganz davon abgesehen, dass seine Finger gerade dick einbandagiert waren – glaubte er ernsthaft, das war momentan das einzige, woran er dachte?
 

„Was ist so komisch?“, wollte Taki grimmig wissen, als Go ihm seine gut verpackten Hände unter die Nase hielt. „Oh.“
 

„Es war noch nie so sicher wie jetzt, mit mir zusammen in einem Bett zu liegen, klar?“
 

„Witzig.“
 

Go konnte nicht anders, lehnte sich leicht vor und küsste Taki noch einmal sachte. Fast rechnete er mit dem gewöhnlichen Widerstand oder wenigstens einem Zusammenzucken, aber zu seiner Überraschung ging Taki sofort auf den Kuss ein.

Vielleicht hatte er es ja wirklich ernst gemeint.
 

--
 

Danke schön fürs Lesen!
 

lg

- Ashling



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von: abgemeldet
2007-08-05T19:21:02+00:00 05.08.2007 21:21
wäh...
*schnief+
ich fidn dei story so toll
aber ich kann net weiter lesen..
schade..
aber wenn das nächste kapi net so wird kann ichs ja wieder lesen..
*dir trozdem weiter hin viel glück beim schreiben wünsch*
^^
Von:  Anuri
2007-07-31T20:40:22+00:00 31.07.2007 22:40
Die ganze Geschichte ist so geil geschrieben!! Das ist einfach klasse!! Die beiden sind einfach die besten!!

Woran Taki immer denkt...wer von den beiden ist denn da nun der versaute*g*
Ich hoffe es geht schnell weiter!! Ich bin nämlich süchtig danach geworden!!
Von: abgemeldet
2007-07-31T20:07:48+00:00 31.07.2007 22:07
hey..
ich bin sowas von geplättet...
mir fehlen die worte...
ich sag nur eins..
supi..
*smile+
mach schnell weiter..
möchte nämlich wissen wies weiter eght^^
Von:  -Amalthea-
2007-06-12T22:56:15+00:00 13.06.2007 00:56
Meine Güte, das ist ja wirklich eine schreckliche Geschichte, was die armen Kerle alles mitmachen müssen, damit sie zusammenkommen... werden sie doch wohl hoffentlich, oder??
Also, du schreibst absolut spannend, auch deine Interpretation von Taki's "Verweigerung" ist sehr interessant erzählt und völlig nachvollziehbar.
Ich hoffe, du schreibst bald weiter... freue mich schon auf das dumme Gesicht der Krankenschwester, falls Taki wirklich bei Go übernachten sollte ;-)
Von:  Seranita
2007-06-10T07:49:46+00:00 10.06.2007 09:49
Oh gott, irgendwie dauert es immer länger, bis ich irgendwann mal zum kommentieren komme. Insofern könnte man es fast als gut bezeichnen, dass du länger brauchst zum hochladen. xD

Okay, was gibt es zu diesem Kapitel zu sagen? Ich muss vielleicht anmerken, dass ich begeistert war, als ich es entdeckt hatte, ich musste es gleich zweimal lesen. Manchmal vergesse ich völlig, dass es sich um zwei Animefiguren handelt, weil du sie so verdammt menschlich darstellst. Respekt, das schafft nicht jeder. <3 (Außerdem bin ich zugegebenermaßen beeindruckt davon, dass dein Schreibstil trotz der langen Pausen gleich bleibt und du die Geschichte auch wirklich in dem Stil durchziehst, wie du sie angefangen hast.)

*lach* Gut, soviel wollte ich noch geschleimt haben. Jetzt aber zum Kapitel: Irgendwie fand ich den Teil mit den Körperteilen – und überhaupt das gesamte Gespräch mit Tsunega – äußerst gelungen. Die beiden unterhalten sich über diese extrem ernsten Themen und dennoch bleiben sie sich selbst irgendwie treu und insbesondere manche Bemerkungen (besonders von Go) sind beinahe humorös geschrieben, ohne wirklich ins Komische abzugleiten. Aus Gos Perspektive fand ich das einfach nur IC <3

Was mich im Übrigen sehr fasziniert hat, über das gesamte Kapitel hinweg, war, wie du mit Klischees gnadenlos gebrochen und sie dann wieder an den richtigen Stellen eingesetzt hast. Da ist zum einen natürlich die Sache mit Taki, wo Go zunächst denkt, dass Taki tot ist, zum anderen die Tatsache, dass Taki _tatsächlich_ aufwacht, während Go nicht da ist. Die Vorstellung fand ich wirklich genial. Umso besser kam dann das leichte Klischee, wie Taki in Gos Zimmer steht – einfach, weil ich schon gar nicht mehr daran geglaubt hatte, dass das passieren würde. Diesen Misch finde ich toll, er hat mir das gesamte Kapitel spannend erhalten.

Insgesamt liebe ich aber überhaupt die Gespräche am meisten. Wie Taki und Go darüber reden, dass Taki ihn liebt… Da war wenig Romantik dabei, sondern im Gegenteil vielleicht sogar Missverständnisse und gerade das hat die gesamte Stelle so unglaublich bedeutsam gemacht. Es gefällt mir wirklich, dass du nicht allzu sehr in die „perfekte“ Welt abrutscht, sondern den Charakteren immer wieder diesen realistischen Touch gibst, der ihnen erst Leben einhaucht.

Keep it up <3

Seranita
Von: abgemeldet
2007-06-02T18:46:22+00:00 02.06.2007 20:46
Biteeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee
schreib doch weiter. T-T
Ich halte das nicht mehr lange aus und mein PC leidet vestimmt schon unter depressionen weil ich fluche das du nicht weiter schreibst...
Ich liebe diese FF
Von: abgemeldet
2007-05-23T15:00:54+00:00 23.05.2007 17:00
uups.. ich hab ja gar kein kommi hinterlassen.....
muss ich jetzt eben tun^^
deine ff ist echt großartig!!
ich kann echt nur sagen, dass ich sie EXTREM toll finde und ich unbedingt das nächste chap lesen will^^
Von: abgemeldet
2007-05-15T14:58:08+00:00 15.05.2007 16:58
Also ich muss ja sagen ich lese diese ff immer und immer wieder!!!! Sie ist einfach zu geilst und Go und Taki sind nun mal das beste paring!!! mit zoro+sanji/harry+draco!!!!
aber echt geil die ff!!!!!!!!!!!!!!!^^
Von:  -Isami-
2007-05-05T22:12:20+00:00 06.05.2007 00:12
Dieses Kapi war wieder hammer... alles soooo toll beschrieben das man wieder total mitfühlen konnte! Teilweise war er echt traurig, depremierend aber dennoch schön und lüstig! *___*
Ich bin einfach nur begeistert von der FF! Mach weiter so! *__*
Allerdings hab ich gerade auch die beführchtung.... das Go gerade träumt. Hoffe aber mal nicht...
Aber diese FF... der helle wahnsinn, sowas geniales hab ich noch nie im Leben gelesen! *o*
*total die worte fehlen um irgednwas noch zur FF schreiben zu können*
Ich hoffe du schreibst noch weiter.... wenn ja freu ich mich schon sehr auf das nächste Kapi! ^^

Grüßle Elü
Von:  -Isami-
2007-05-05T22:11:57+00:00 06.05.2007 00:11
Dieses Kapi war wieder hammer... alles soooo toll beschrieben das man wieder total mitfühlen konnte! Teilweise war er echt traurig, depremierend aber dennoch schön und lüstig! *___*
Ich bin einfach nur begeistert von der FF! Mach weiter so! *__*
Allerdings hab ich gerade auch die beführchtung.... das Go gerade träumt. Hoffe aber mal nicht...
Aber diese FF... der helle wahnsinn, sowas geniales hab ich noch nie im Leben gelesen! *o*
*total die worte fehlen um irgednwas noch zur FF schreiben zu können*
Ich hoffe du schreibst noch weiter.... wenn ja freu ich mich schon sehr auf das nächste Kapi! ^^

Grüßle Elü


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