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a beautiful mind

von

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Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! Ich würde mich wahnsinnig über eure Kommentare freuen, zumal es ja meine erste FF ist und ich gerne wissen möchte, was ich besser machen könnte oder was schon ganz in Ordnung war!
 

Es war unerträglich heiß. Die flirrende Hitze trieb den Männern den Schweiß ins Gesicht. Keine einzige Wolke war am strahlend blauen Himmel zu erblicken, die sich vor die Sonne hätte schieben können. Links Herz begann schneller zu schlagen. Noch nie hatte er so viele dieser Kreaturen gesehen, noch dazu so stark bewaffnet. Epona spürte scheinbar die Unruhe, die von ihrem Herrn Besitz ergriffen hatte, denn sie scharrte mit ihren Hufen nervös über den ausgetrockneten Boden.

" Ruhig, ruhig! wir schaffen das schon! " flüsterte er und ritt die langen Reihen entlang, in denen sich seine Soldaten aufgestellt hatten. Diese tapferen Krieger wirkten nun ebenfalls beunruhigt. Alle warteten darauf, dass es endlich begann. Entschlossen blickten sie zu ihrem Anführer, Link, auf. Doch es sah nicht gut aus. Er selbst hatte etwa 1000 tapfere Krieger, doch der blutige Anführer der Dämonen hatte 1500 Kreaturen. Und 500 Krieger waren eine Menge an Überzahl.

" Männer! Heute stehen wir dem wahrscheinlich stärksten Feind gegenüber, dem wir je begegnet sind. Doch zweifelt nicht! Wir können, nein wir müssen sie besiegen! Wir müssen dem blutigen Morden dieser Monster ein Ende setzen. Viele von euch, vielleicht auch ich selbst, werden diesen Tag nicht überleben, doch wir sehen uns in der Unsterblichkeit wieder, und unsere Namen werden auch dann noch lebendig sein, wenn unsere Knochen bereits zu Staub zerfallen sind! Kämpft Männer Hyrules! Für unsere Familien! Für Hyrule! Für die Freiheit! "

Mit einem Schlag erhob sich lautes, entschlossenes Gebrüll über die Wüste und die Männer hoben ihre Schwerter hoch.

Khaan, einer von Links stärksten Soldaten, ritt auf einem schwarzen Hengst zu ihm. Er hatte dunkelbraunes wildes Haar, einen langen Bart und blaue Augen, über dessen rechtes eine Narbe verlief.

" Das hast du gut gemacht! Die Männer haben nun wieder Mut. Doch wie sieht dein Plan aus? Diese Kreaturen kämpfen höllisch und sind zudem in der Überzahl...außerdem haben sie den Blutkönig..."

Link suchte mit seinen blauen Augen den Horizont ab. Sie hatten einen guten Platz zum Kämpfen. Der Boden war hier bloß trocken und rissig, zum Glück keine sandige Ebene, wo die Pferde einsanken und man kaum voran kam. Hunderte Meter vor ihm stand die Armee der Kreaturen, die schon seit Monaten Hyrules Einwohner töteten und brandschatzten. Seit Ganondorfs Tod hatten sie sich alle verbündet und kämpften nun unter der Führung von einem riesigen Höllengeschöpf, dass angeblich unbesiegbar war.

" Ihr müsst mir Zeit geben...ich werde ihren Anführer erledigen, dann sind sie keine geschlossene Gruppe mehr und wir können sie leicht besiegen!"

Khaan sog laut die Luft ein und starrte Link ungläubig an.

" Bist du wahnsinnig?! Du willst den Blutkönig töten?! Das ist unmöglich, er wird dich umbringen! "

" Einen Versuch ist es wert. "

Entschlossen blickte er auf das Schwert in seinen Händen, auf die Waffe, mit der er im Namen des Königs schon etliche Dämonen vernichtet hatte. Jetzt oder nie.

Dann drehte er sich zu seinen angespannten, wartenden Soldaten um und rief laut:

" Für die Freiheit! "

Und mit hocherhobenen Schwert ritt er los, genau auf die schwarze Armee zu, hinter ihm brüllend die restlichen Krieger herreitend.

Er beugte sich tiefer über Eponas Hals und sah die ersten Kreaturen bereits deutlich auf ihn zurasen. Und dann war es soweit. Mit flinken Bewegungen hieb er auf die Kreaturen ein. Die Luft war erfüllt von Staub und dem Lärm der klirrenden Schwerter und lauter Schreie. Eine Kreatur mit schwarzer ledriger Haut und langen Zähnen stürzte sich auf ihn, doch in letzter Sekunde riss er Epona rum und versetzte dem vorbeitaumelnden Wesen einen starken Hieb in den Rücken.
 

Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und auch vergessen wieviele er bereits getötet hatte, als er plötzlich einen drei Meter großen Schatten zwischen dem Staub hervorbrechen sah. Der Anfüher. Der Blutkönig.

Diese Kreatur war mit Abstand das schlimmste, was er je gesehen hatte. Um den Baumstammgroßen Hals trug es an einer Kette die Köpfe der Menschen, die es bereits getötet hatte. Riesige Hörner bogen sich auf seinem Kopf umsäumt von grauem, borstigen Haaren. Die Nase des " Blutkönigs " war lang und spitz, die Zähne blutig und fingerlang. In der rechten Klaue hielt er an einer langen Eisenkette einen blutigen Morgenstern, der mit Stacheln übersäht war.

Ohne weiter nachzudenken ritt Link mit erhobenen Schwert auf ihn los. Der Blukönig bemerkte ihn jedoch erst als Link mit seinem Schwert in dessen Bein geschlagen hatte. Brüllend schaute er auf den jungen Hylianer und schwang seinen Morgenstern nach ihm. Link duckte sich in letzter Sekunde unter ihm weg, bemüht Epona weiterhin unter Kontrolle zu halten. Mit gefleschten Zähen rannte die riesige Kreatur auf ihn zu und schwang erneut den Morgenstern. Epona wollte nach rechts ausweichen, doch genau dort, nur wenige Zentimeter neben ihren Hufen schmetterte die schwere Eisenkugel ein metergroßes Loch in den Boden. Erschrocken bäumte Epona sich auf und Link versuchte sie mit aller Kraft noch unter Kontrolle zu halten, als plötzlich die scharfen Klauen des blutigen Anführers der Dämonen über seine Brust streifte und drei tiefe Wunden hineinriss.

Schreiend kniff Link die tränenden Augen zusammen und spornte Epona an, etwas von der bestialischen Kreatur zurückzuweichen.

Links Blut tropfte auf dein ausgetrockneten Boden.

Der real gewordenen Alptraum grinste furchterregend und leckte Links Blut von seinen Krallen.

Link ritt erneut auf ihn zu, bemüht seinen schweren und sofort tödlichen Angriffen auszuweichen und tatsächlich schaffte er es die Klinge in die Brust des Giganten zu bohren. Ein marckerschütterndes Brüllen hallte über die Wüste und plötzlich stellten alle für einen Moment den Kampf ein und beobachteten die beiden Anführer, die miteinander auf Leben und Tod kämpften. Link glaubte bereits er habe gewonnen, doch plötzlich, in einem Moment der Unachtsamkeit, griff die Höllenkreatur erneut an. Er konnte nicht mehr ausweichen und riss reflexartig seinen Hyliaschild in die Höhe als die schwere dornenbesetzte Eisenkugel auf ihn zubrauste. Dann spürte er nur noch einen unerträglichen Schmerz im Arm, als der Schild zertrümmert wurde, der Morgenstern auf seinen linken Arm und seine Rippen schmetterte und ihn von der sich aufbäumenden Epona schleuderte. Doch noch während er rückwärts vom Rücken seines treuen Tieres flog, schleuderte er das Masterschwert mit all seiner Kraft auf den Anführer der Dämonenhorde, bevor sein Kopf mit einem harten Schlag auf dem Boden aufknallte und alles um ihn herum schwarz wurde.
 

" Zelda, ich habe eben mit deinem Vater gesprochen..."

Die bildschöne Prinzessin Hyrules drehte sich zu ihm um und sah ihn traurig an. Ihr Haar wehte sanft im Wind. Tränen traten in ihre Augen, als sie Link ansah. Sie wusste bereits was er sagen würde. Mit zitternden Lippen sah sie auf den Boden. Tränen rannen über ihre Wangen.

" Er verweigert mir das Recht um deine Hand anzuhalten. Ich bin nichts weiter als ein ein einfacher Hylianer..."

Zelda schluchzte leise.

" Was sagt der Rang über einen Menschen aus?! Rein gar nichts! Wieso ist diese Hierarchie nur so fest gefahren?! Ich liebe dich! "

Er nahm sie in die Arme, roch den Duft ihres Haares, während er sanft darüber streichelte.

Epona stupste ihn von hinten an. Erst jetzt schien Zelda das Tier zu bemerken. Im Burghof wurde es plötzlich ganz still, selbst der Wind hatte aufgehört zu heulen. Zeldas Blick wurde aufeinmal besorgt und ungläubig.

" Du...du willst weg? "

" Dein Vater hat mir erlaubt sein Heer anzuführen, wenn es gegen die restlichen Kreaturen Ganondorfs ankämpft..."

Zelda trat einen Schritt zurück. Pures Entsetzen stand in ihren Augen.

" ...Was? Link, ich bitte dich, tu nichts unüberlegtes! Du könntest dabei sterben! "

Link schwang sich auf Epona, sein Blick ruhte noch immer auf ihren Augen.

" Zelda, wenn ich Ganondorfs übriggebliebenen Kreaturen vernichte, so wird dein Vater es sich vielleicht doch noch anders überlegen...Wenn erst alle Welt meinen Namen kennt, meine Siege bis in den letzten Winkel Hyrules vordringen, kann ich dem König würdig gegenüber treten und ihn erneut fragen! "

Weinend sah sie ihn an und bat ihn, nicht zu gehen, sein Leben nicht für sie zu riskieren.

" Zelda, der Gedanke an dich wird mich am Leben erhalten. Ich will nicht sagen leb wohl, denn wir werden uns wieder sehen.."

Und mit diesen Worten beugte er sich etwas von Epona herunter und küsste zärtlich die Prinzessin Hyrules. Allein für diesen Kuss schon hätte er sterben müssen, wenn jemand ihn dabei erwischt hätte.

Zelda legte schluchzend ihr Gesicht in ihre zitternden Hände und ließ sich zu Boden sinken.

" Link? "

" Link! "

Was waren das für Stimmen? Wo war Zelda plötzlich?

Vor ihm war alles schwarz. Was war plötzlich los?

Er wünschte sich diese Stimmen würden endlich leise sein, damit er nun vollends in ein Reich übergleiten konnte, in dem er nie wieder Schmerzen verspüren würde. So süß war es sich dem ewigen Schlaf hinzugeben. Doch die Stimmen ließen nicht locker.

" Link, so bitte öffne die Augen! "

" Ist er tot? "

Langsam öffnete der junge Hylianer die schweren Lider. Er wollte diese verräterischen Stimmen anschreien, sie sollten ihn in Ruhe lassen, doch er konnte den Mund nicht öffnen. Gleißendes Licht blendete ihn, als er sich umsah und verschwommene und dunkle Umrisse über ihm sah. War er tot?

" Er lebt! "

" Den Göttinnen sei dank!!! "

Überall um sich herum vernahm er lautes Raufen und Jubeln, das wie eine Welle über ihn hinweg brauste.

" Link, hörst du mich? "

Langsam begannen die verschwommenen Flecken gestalt anzunehmen. Über ihn gebeugt stand Khaan und zwei weitere Männer die ihn mit einer Mischung aus Besorgnis und Bewunderung anstarrten.

" Was...? "

Er hielt inne und versuchte erneut zu sprechen, doch sein Mund war völlig ausgetrocknet.

" Bringt ihm Wasser! Schnell! "

Fast sofort darauf war Demetrios, ein junger Hylianer in Links Alter mit goldenen Locken, da und schüttete ihm die klare Flüssigkeit in den offenen Mund. Schwach trank er, bis er hustend den Kopf drehte und Demetrios grinsend den Krug weg nahm.

" Was ist passiert...? "

Khaan starrte ihn weiterhin besorgt an, doch plötzlich leuchtete sein Gesicht auf.

" Du hast ihn besiegt, Link! Du hast das getan, was noch kein Sterblicher vor dir je geschafft hat! Als der Blutkönig den Morgenstern auf dich geschmettert hat und du rücklings von deinem Pferd flogst, dachte ich tatsächlich es wäre um dich geschehen! Doch noch im letzten Moment hast du dein Schwert genau zwischen seine Augen geworfen, wie einen Speer. Er starb natürlich sofort. Nach dem Tod ihres Anführers war es ein leichtes, diesen unschlüssigen Haufen zu besiegen. Die meisten der Kreaturen flohen in die Wüste! Es ist ein wahres Wunder, dass du noch am Leben bist. Wir alle dachten du wärst tot! "

Link schloß kurz die müden Augen. Khaan hatte recht. Allein schon die unerträglichen Schmerzen waren Beweis genug. Jeder Atemzug fiel ihm schwer, ihm war schlecht und schwindlig zugleich und sein ganzer Körper schien nur aus einer einzigen großen Wunde zu bestehen.

" Wie geht es den Männern? Sind viele gestorben? Was ist mit Epona? "

" Soviele Fragen auf einmal? Nun...deinem Pferd geht es blendend. Nur leider Stur wie ein Esel, lässt niemanden an sich ran, außer dich. Wir haben etwa 100 Männer verloren...alle anderen sind verletzt, weitere 100 sehr schwer. Alles in allem hatten wir mehr als nur Glück, dass bei diesem Kampf nur so wenige gestorben sind. Es ist eigentlich unmöglich..."

Link versuchte sich aufzurichten, doch Demetrios und sein Schmerz ließen ihn wieder zurücksinken.

" 100 Männer tot?! Oh, ein einziger wäre bereits zuviel gewesen! " Link spürte Schmerz und schwere Schuldgefühle in sich aufwallen. Er hätte sie retten müssen!

" Link, mach dir keine Vorwürfe, du trägst keine Schuld...doch jetzt ist genug geredet, bringt ihn zurück zum Lager! Und kümmert euch um die Verletzten! Wir können ja nicht ewig in dieser Wüste bleiben! "

Ein paar der Männer wollten Link tragen, doch er schüttelte sie ab und begann mühsam voranzuhumpeln. Jeder Schritt fiel ihm schwerer und am liebsten hätte er sich einfach hingelegt, doch er dachte an seine vielen Soldaten, die ebenfalls verletzt waren und sie sollten sich kein Beispiel an einem schwächelnden Anführer nehmen. Die Sanddühnen rechts von ihm begannen sich plötzlich zu drehen. Fast wäre er gestürzt, wenn Demetrios und ein älterer Kreiger, etwa 50 Jahre alt mit schwarzem Haar und einer angsteinflößenden Muskulatur, ihm nicht links und recht unter die Schulter gegriffen hätten. Sie stützten ihn während er zielstrebig durch die Wüste zurück zum Gerudotal ging. Jeder einzelne Soldat, an dem Link vorbeilief, streckte sein Schwert in die Höhe und sah ihn bewundernd an.

Plötzlich sah Link einen in weiß gekleideten Fleck, wenige Meter vor ihm. Als er näher herankam, sah er, dass es Naboru war, die ihn grinsend ansah.

" Ich bin euch zu Dank verpflichtet! Ihr habt diese Horde, die uns schon so lange angriff, tatsächlich besiegt. Meine Kriegerinnen versorgen gerade eure Pferde mit Wasser und haben einige von deinen Soldaten zu einem guten Platz für euer Nachtlager geführt. "

Link nickte stumm und schritt weiter. Es war ihm unangenehm vor dieser scheinbar furchtlosen und starken Kriegerin von zwei Männern gestützt zu werden. Doch in ihren Augen konnte er ausnahmsweise mal keinen Spott lesen, sondern eher so etwas wie Respekt und Erstaunen.

" Die Kriegerinnen wollen dich sehen, Link. Außerdem sind wir euch leider etwas schuldig...so kommt heute abend zu unserem Fest, ihr seid herzlich eingeladen..."
 

Link blickte sich auf der weiten, von hohen Felsen gesäumten Ebene um. Die Soldaten, die nicht verletzt waren, begannen bereits ein Lager für die Nacht aufzuschlagen. Mit nachdenklichen Augen sah Link Richtung Westen, wo die Sonne breits im Begriff war unter zu gehen und alles in warmes Rot tauchte. Heute Morgen, als er sich bereit gemacht hatte in den Kampf zu ziehen, war er sich sicher gewesen den heutigen Sonnenuntergang nicht mehr erleben zu dürfen.

Plötzlich legte sich ein Schatten auf sein Gesicht, als Khaan, der etwa zwei Meter große Hühne neben ihm erschien.

Schwer atmend und gegen einen Baum gelehnt, versuchte er den Eindruck zu erwecken, es ginge ihm bereits wieder gut.

" Wie geht es den Verletzten? "

Links Stimme klang wie immer gewohnt sachlich und kühl, doch er selbst spürte genau die Aufregung, die seinen Körper erfasst hatte.

" Den meisten ganz gut. Sie werden wohl alle durchkommen. Dank der Gerudoweiber bekommen wir genügend Heilkräuter und Wasser...doch um dich mache ich mir Sorgen. Du hast schwere Verletzungen davongetragen. Lass dich endlich behandeln. "

" Es geht mir gut. Die Männer sollen sich lieber um die anderen kümmern! "

Khaan starrte seinen Anführer, der zwar an Jahren jünger, jedoch an Mut und Entschlossenheit ihm weitaus überlegen war, besorgt an. Zwar überragte Khaan den blonden Hylianer um Haupteslänge und war was die Muskeln betraf Link weit voraus, doch wenn der junge Hylianer sein Schwert in der Hand hatte, war er unbesiegbar. Niemand kämpfte so mutig, entschlossen und geschickt wie es Link tat. Deshalb akzeptierten ihn alle bedingungslos als ihren Anführer. Er hatte ihnen alles schon zu oft das Leben gerettet, als das einer an ihm zweifeln würde. Bedingungslos würden sie ihm in den Tod folgen.

Link spürte Khaans Blick auf sich ruhen, beobachtete jedoch weiterhin mit verschränkten Armen seine Soldaten, die die Zelte aufbauten. Der Hühne schüttelte neben ihm den Kopf. Scheinbar hatte er es aufgegeben Link besorgte Blicke zuzuwerfen. Stattdessen sagte er:

" Sieh! die Männer bauen dein Zelt auf. Es wird bald dunkel sein, doch vor Einbruch der Nacht sind sie fertig damit. Die Gerudokriegerinnen haben uns zu einer Feier eingeladen. Scheinbar als Dank, dass wir diese Horden besiegt haben...es wird die Männer freuen und von ihren Schmerzen ablenken! "

Khaan warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend auf.

" Wir sollten heute trotz allem nicht zu unvorsichtig sein. Zwar ist unser Lager in guter Position, da es von den Felswänden geschützt ist, jedoch können wir noch immer angegriffen werden. Gerade jetzt, wo wir nicht damit rechnen. Diese Kreaturen suchen Rache und kennen keine Furcht."

Link beobachtete mit wachsamen Augen einen Soldaten, der auf einer Liege zu einem der Krankenzelte gebracht wurde. Er stöhnte leise.

" Deine Vorsicht und Wachsamkeit ist gut. Aber du solltest diesen Abend genießen, statt dir Sorgen zu machen. "

Link wandte den Blick von seinen Kriegern ab.

"Khaan, hast du Alkohol ? "

Dieser zog überrascht die Augenbrauen hoch und kramte nach einem kurzen fragenden Blick tatsächlich eine große Flasche aus seinem Mantel hervor.

" Hier. Doch du solltest lieber warten, bis das Fest beginnt! Da gibt es genug Wein, um sich mal richtig den Kopf schwirren zu lassen! "

Wieder lachte der zwei Meter große Hühne laut auf und ging kopfschüttelnd und mit schallendem Gelächter fort.

Die Flasche in Links Händen fühlte sich angenehm kalt an. Es war noch genügend klare Flüssigkeit in ihr...

Der junge Hylianer begann mit zielstrebigen Schritten zum Zelt der Verletzten zu laufen und sah sich unsicher um. Es waren etwa einhundert Mann, die dort auf weichen Lagern lagen und schliefen, oder leise stöhnten. Link wurde das Herz schwer, bei diesem Anblick während er langsam durch den schmalen Gang zwischen den Verletzten lief. Natürlich wurde bei einer Schlacht jeder verletzt, doch hier lagen die mit wirklich schweren Wunden. Dabei konnten sie noch von Glück reden, dass sie nicht tot waren.

" Link! "

Er drehte den Kopf nach rechts und sah dort einen jungen Mann liegen, vielleicht ein Jahr jünger als er selbst, der ihn anlächelte und die Hand zum Gruß hob.

" Wie ist dein Name? "

" Aaron, Herr."

Link lächelte und drückte ihm die Hand.

" Du hast heute tapfer gekämpft, Aaron. Sei nun weiterhin stark und halte durch! "

Der junge mit dem roten Haar grinste und nickte.

Link lief weiter. Von überall hörte er plötzlich seinen Namen, geflüstert und laut gesagt. Alle Männer hoben ihm die Hand zum Gruß und schauten ihn bewundernd an. Link lächelte und spürte langsam Stolz in sich aufwallen. Stolz, weil es seine Männer waren, die so tapfer gekämpft hatten und es selbst jetzt noch waren.

" Ihr habt heute alle stark und ehrenhaft gekämpft! Ich bin stolz auf euch und euer Ruf wird euch vorauseilen, wenn ihr nach Hause zurückkehrt! "
 

Link trat hinaus und spürte die frische Luft über sein Gesicht streifen. Es war nun fast vollständig dunkel und das Fest schien bereits begonnen zu haben, nach den Klängen der Musik zu urteilen, die hinter der Schlucht spielten.

" Link! Na los, wo bleibst du denn? Komm endlich, alle warten auf dich! "

Khaan stand am Ende der Ebene und blickte ihn grinsend an. Scheinbar gab es heute keinen Weg an ihm vorbei.

" Ich komme gleich! "

Rasch wandte er sich um, bevor der Krieger weitersprechen konnte und ging in das nächste freie Zelt.

Es war verlassen, wie Link erwartet hatte.

Ein Spiegel und eine Schale mit Wasser standen auf einem kleinen Tisch wenige Schritte neben ihm. Vorsichtig zog er seine Kleider aus und ließ sie achtlos auf den Boden fallen, bevor er den notdürftigen Verband, den man ihm umgewickelt hatte, entfernte. Er war blutdurchtränkt.

Mürrisch blickte er in den Spiegel auf die drei langen, blutigen Risse, die sich quer über seinen Bauch zogen. Sie waren tief, so tief, dass er fast die Knochen sehen konnte. Doch er hatte Glück gehabt. Scheinbar war keines seiner inneren Organe verletzt.

Zudem war unter seiner linken Brust ein riesiger blau-lilafarbener Fleck. Er schätze das seine Rippe angebrochen war, als der Anführer der Dämonenhorde seinen Schild zertrümmert hatte und mit dem Morgenstern nicht nur seinen linken Arm, der ebenfalls verstaucht war, sondern auch seine Rippen voll erwischt hatte. Doch dagegen konnte er nun auch nichts tun. Sie würden von selbst verheilen und er konnte sich noch glücklich schätzen, dass keiner seiner Rippenknochen durch seine Lunge gestochen war.

Er kniff die Augen zusammen und trank einen tiefen Schluck aus der Flasche mit dem hochprozentigen Alkohol. Es schmeckte schrecklich. Der bittere Geschmack brannte in seiner Kehle.

Hoffentlich betäubt er wenigstens etwas die Sinne...dachte er beunruhigt und sah wieder hinab auf seinen Bauch.

Dann biss er die Zähne zusammen und lehrte den restlichen Alkohol über seine Wunde. Ein beißender Schmerz, schlimmer als alles, was er je gespürt hatte, überkam ihn. Er ließ die Flasche fallen und krallte seine Hände in den Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen und Zähnen wartete er das es endlich nachließ. Doch es dauerte noch einige Minuten, bis der unerträgliche Schmerz verebbte. Keuchend nahm der ein altes Tuch und wickelte es sich schnell um, damit die Blutung gestoppt wurde.

Er tauchte seine zittrigen Hände in die Schale mit dem kalten Wasser und wusch sich so gut es ging das Blut vom Körper. Er durfte keinen Schmerz zeigen oder sich beklagen. Seine Männer stützten ihre Hoffnungen auf ihn. Er durfte sie nicht enttäuschen. Außerdem sollte der König ihn nicht für einen Schwächling halten, der nur wegen ein paar Kratzern rumjammerte.

Vorsichtig zog er sich ein weißes Baumwollhemd über, dass auf dem Bett im Zelt lag und nahm eine braune Hose. Seine Kokirikleidung konnte er nicht mehr tragen, sie war völlig zerissen und blutig.

Dann ging er hinaus um sich auf dem Fest blicken zu lassen.
 

Tausende Sterne standen bereits tief am Nachthimmel, als er die Festlichkeiten erreichte. Die Gerudokriegerinnen hatten überall große Fackeln in den Boden gesteckt, die hell in der Dunkelheit brannten und eine angenehme Wärme verbreiteten, wenn man an ihnen vorbeilief. Die Krieger hatten sich außerhalb eines großen Kreises versammelt und saßen mit Weinbechern in den Händen auf dem Boden. Feurige, schnelle Musik wurde von ein paar der Kreigerinnen auf Flöten und Tamburinen gespielt, begleitet vom den schallenden Rufen und Applaus der Soldaten.

Link beobachtete sie im Vorbeigehen. In dem großen Kreis tanzten tatsächlich sieben verschleierte Gerudokriegerinnen! Nie hätte er gedacht, dass diese stolzen Frauen, die Männer so verachteten einmal für ebendiese tanzen würden. Plötzlich entdeckte er Khaan, der auf einem Kissen in der ersten Reihe saß. Neben ihm war noch ein Kissen, allerdings unbesetzt. Scheinbar der Platz für Link.

Ohne ein Wort zu sagen ließ er sich darauf nieder und beobachtete die Tänzerinnen. Flankiert von Khaan zur rechten und Demetrios zur Linken nam er einen Schluck des süßen Weins. Die Tänzerinnen in den schwarzen Schleiern mit den Goldmedaillen, die an ihnen hingen und bei jeder Bewegung klimmperten, bewegten sich feurig zur Musik. Sie alle waren gleich gekleidet, fast völlig verhüllt in den dünnen schwarzen Schleiern, so dass man nur die Augen sehen konnte, doch eine der Tänzerinnen stach irgendwie hervor.

Ihre schokoladenbrauen Augen fixierten ihn die ganze Zeit ohne auch nur einmal wegzusehen. Ihr leuchtendes rotes Haar wehte manchmal unter ihrem Schleier hervor. Ihm wurde schwindlig während er ihr zuschaute, unmöglich wegzusehen.

" Scheinbar hat sie Gefallen an dir gefunden..." murmelte Demetrios neben ihm, während Khaan sie weiterhin mit offenem Mund anstarrte.

Link nahm noch einen Schluck des Weines. Es fiel ihm schwer zu atmen, er spürte nun ganz deutlich jeden Schlag, den sein Körper heute erdulden musste. Doch vielleicht bildete er sich das nur ein, und es lag an den verschleierten Gerudos?

Die Musik endete plötzlich und die Tänzerinnen hörten auf sich zu bewegen. Link war, als hätte ihn jemand hypnotisiert, und diese Hypnose hätte mit dem Verstummen der Musik ebenfalls aufgehört. Lauter Beifall drang tosend über das Gerudotal, während die Verschleierten sich langsam neu formierten. Doch die tanzende Gerudokriegerin, die Link schon die ganze Zeit über beobachtet hatte, schritt langsam und mit hocherhobenem Kopf auf ihn zu.

Er spürte wie sich die meisten Blicke nun auf ihn legten. Gespannt starrten die Soldaten ihn an.

" Du bist also der berüchtigte Anführer. Deine Taten eilen dir voraus. Wir tanzen heute vorallem dir zu Ehren...man sagt du seist unbesiegbar."

Ihre Stimme mit dem fremden Akzent drang leise an sein Ohr. Er konnte durch den dünnen Schleier vor ihrem Gesicht, der nur die Augen frei ließ die vollen Lippen erkennen.

" Ich dachte ihr Gerudokriegerinnen verachtet Männer...? "

Seine Stimme war wie immer leicht befehlsgewohnt.

Sie grinste ihn heruasvordernd an und lachte leise auf.

" Nun das tun wir auch. Doch du bist nicht wie diese Weicheier. Ich sehe in deinen Augen Mut, Entschlossenheit und Stärke. Du könntest jede unserer Kriegerinnen haben...ich könnte dir die Nacht versüßen..."

Khann begann mit leuchtenden Augen zu grinsen und Demetrios schnappte hörbar nach Luft.

Die Stille um sie herum war fast mit der Hand zu greifen. Alle Männer in der Nähe starrten beide an, obwohl das, was die Gerudo eben gesagt hatte, nur Link, Demetrios und Khaan gehört haben konnten.

Link sah sie noch eine Weile ernst an, ehe er ein leichtes Grinsen erahnen ließ, das so gar nicht zu seinen gefühllosen Augen passte. Die Gerudokriegerinn lächelte ihn überlegen an, als hätte sie bereits gewonnen.

" Tut mir leid, doch ich habe kein Interesse an deinem Angebot. Ich glaube es geht weiter, du solltest zurück tanzen gehen..."

Das Lächeln erstarb sofort auf ihrem Gesicht und wo vorher Leidenschaft war, war jetzt Zorn und Kränkung.

" Es stimmt was man über dich sagt. Stark bist du, ohne jeden Zweifel. Doch du hast ein schwaches Herz. Nie wirst du glücklich werden, denn du jagst einem Schatten nach...dein Schicksal bestimmt es dir Ruhm und Ehre zu erlangen, auf das dein Name die Jahrhunderte überdauert, doch so hell dein Schicksal auch scheinen mag, bist du von ihm verflucht auf Ewig allein zu sein..."

Und mit diesen düsteren Worten rauschte sie davon und gesellte sich zu den anderen. Die Musik begann aufs Neue zu spielen, doch diesmal sah sie ihn nicht ein einziges Mal mehr an.

Sein Herz raste innerlich, doch er trug die kalte Maske perfekt wie immer. doch ihre Worte würde er niemals vergessen, denn sie hatte genau das gesagt, was er schon so lange fürchtete.

" Bist du verrückt geworden? Ist dir klar, was sie dir da eben angeboten hat?! " Demetrius starrte Link mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Bewunderung an.

Link erhob sich.

" Ich werde schlafen gehen...viel Spaß noch. "

Khann stand nun ebenfalls auf und flüsterte so leise, dass nur Link und Demetrius es hören konnten:

" Es ist wegen Prinzessin Zelda, hab ich recht? Link...quäle dich nicht länger selbst. Es ist hoffnungslos..."

Khaan war einst Wachmann im Schloß gewesen. Link würde den Tag niemals vergessen, an dem er, Khaan, ihm das Leben gerettet hatte. Link war damals bei Zelda ihm Burghof gewesen. Sie hatten viel geredet und als er dann gehen musste, hatte er sie heimlich zum Abschied geküsst. Doch genau in diesem Moment war Khaan aufgetaucht und hatte die Beiden gesehen. Normalerweise wurde solch ein Kuss, den ein Mann der Prinzessin Hyrules gab, mit dem Exil oder gar der Todesstrafe bestraft, doch Khann hatte nichts darüber dem König erzählt, obwohl er sich damit einer schweren Straftat bezichtigte. Nie würde Link ihm das vergessen.

Mit einem wehmütigen Lächeln legte der junge Hylianer Khaan die Hand auf die Schulter und ging an ihm vorbei in Richtung seines Zeltes.
 

Link blickte sich mit müden Augen in dem Zelt, das ihm seine Soldaten aufgebaut hatten, um. Ihm gegenüber stand das einfache und schnell gebaute Holzbett, das nichtsdestotrotz manch einen Adligen vor Neid erblassen ließe. Der Grund dafür war die enorme Größe, mit der es fast den ganzen hinteren Teil des Raumes ausfüllte. Zudem lagen auf dem ganzen Bett Kostbarkeiten wie die vielen übereinandergeschichteten weichen Felle, dutzende Samtkissen und edle, bestickte Decken. Vier Kerzenständer tauchten das Innere des Zeltes in schummriges Dämmerlicht, in dem die Schatten unheimlich tanzten. Auf einem kleinen Tisch rechts von ihm stand eine Schale mit frischem Obst, ein Teller mit Brot und Käse und ein Weinkrug, sowie ein kleiner Becher. Zu seiner Linken war eine große Schüssel mit Wasser.

Link fuhr sich mit zitternden Händen über seinen schmerzenden Kopf und atmete mit geschlossenen Augen den Geruch des Duftöls ein, das in kleinen Schälchen über den Kerzen hing.

Soviel Prunk und Mühe verschwenden sie für ihren Anführer. Sie behandeln mich wie einen König, dabei bin ich nicht mehr als ein unbedeutender Soldat, dachte er bitter.

Von weiter Ferne hörte er noch immer die Klänge des Festes und die lärmenden Soldaten gedämpft durch den klaren Nachtwind zu ihm hinüber wehen. Sie feierten, waren glücklich und berauscht von ihrem Ruhm und dem Sieg, den sie heute davongetragen hatten. Doch bei ihm selbst, dem größten Helden, wollte sich dieses Gefühl nicht einstellen.

Sein Kopf hämmerte und seine tiefe Wunde am Bauch brannte wie Feuer. Er sah erneut zum Bett und entschloss sich, sich hinzulegen um seinen verletzten Körper wenigstens etwas Ruhe zu gönnen. Rasch entkleidete er sich, bis er nur noch seine Unterhose trug und wusch sich das Gesicht in der Tonschüssel mit dem eiskalten klaren Wasser. Kurze Zeit noch betrachtete er sein Spiegelbild im Wasser, seine blonden, leicht zerzausten Haare, die dunkelblauen Augen, die stets entschlossen, doch zugleich gequält dreinschauten. Er selbst wusste nicht, dass die Frauen die ihn sahen, den durchtrainierten schönen Krieger, immer rot wurden und ihm verstohlene Blicke zuwarfen. Und es wäre ihm sowieso gleich.

Seine Finger glitten automatisch zu dem silbernen Ring mit dem eingearbeiteten blauen Stein, der an einer Kette um seinen Hals hing. Stets trug er ihn unter der Kleidung bei sich und nun spürte er den kalten Edelstein auf seiner Brust liegen.

Zelda....

Plötzlich hörte er Schritte, die sich seinem Zelt rasch näherten. Überrascht drehte er sich um und blickte die Gestalt an, die eben eingetreten war. Es war eine der Gerudos und im ersten Moment fürchtete er, es wäre die Tänzerin, die bereits zuvor versucht hatte ihn zu umgarnen. Mürrisch öffnete er den Mund um sie fortzuschicken doch plötzlich verschlug es ihm die Sprache.

Obwohl sie verschleiert war wie die Tänzerinnen auf dem Fest wusste er, dass sie eine Hylianerin war.

Die junge Frau, die vor ihm stand hatte eine perlmuttfarbene samtige Haut, nicht die dunkelgebräunte einer Gerudokriegerin. Ihre Augenfarbe war die von reinem, kristallenen Wasser, so anmutig wie er sie erst bei einer Frau je zuvor gesehen hatte.

Noch immer konnte er nichts sagen und starrte sie auch weiterhin gebannt an. Sie griff zu einer goldenen Spange und öffnete somit ihr Gewand. Der schwarze Schleier fiel zu Boden und entblößte eine feenähnliche Gestalt in einem hellblauen, bodenlangen Kleid mit goldenen Haaren, die ihr locker über die Schulter fielen. Ihre vollen Lippen hatten die Farbe von roten Rosen und über ihre Wangen legte sich ein zarter, rosafarbener Hauch, als sie ihn anblickte. Er vergaß völlig, dass er kaum bekleidet war.

" Zelda! "

Unsicher sah sie ihn an und trat einen Schritt auf ihn zu.

" Was machst du hier?..oh du solltest nicht hier sein! " seine Stimme war ein ungläubiges Flüstern, doch die Freude darin war nicht zu überhören. Er begann zu zittern und sein Herz raste. War das vielleicht ein Traum?! Wie sonst war es möglich, dass sie nun vor ihm stand, nach 11 Monaten des Wartens und Sehnens.

" Ich musste dich einfach wiedersehen..."

Plötzlich stiegen Tränen in ihr auf und ihre Lippen begannen zu zittern. Hilflos sah er sie an, zu ängstlich durch ein falsches Wort, eine falsche Bewegung den Zauber dieses Augenblicks zu zerstören.

" Ich hörte, dass diesmal viele Männer gestorben sind..und ich hatte solche Angst das du unter ihnen wärst...Bitte Link, hör auf diese Krieger anzuführen! Der Gedanke, dass du irgendwo da draußen bist, verletzt oder gar tod bringt mich um! " nun rann tatsächlich eine Träne über ihre Wange. Er schloss schmerzlich die Augen und flüsterte :

" Du weißt, warum ich es tue, Zelda..."

" ...bitte..jeder kennt deinen Namen, du bist bereits jetzt unsterblich, ein Held! Doch mein Vater verweigert mir noch immer die Zustimmung! Es hat keinen Sinn, dass du dich länger in Gefahr begibst...kehre zurück nach Hause..."

Link wurde aufeinmal schwindlig. Hatte er da eben recht gehört? Die Worte trafen ihn wie ein dolch ins Herz. Der König Hyrules verweigerte also noch immer, dass Link um ihre Hand anhielt. Es war alles vergebens gewesen! Wie oft hatte er dem Tod ins Gesicht geblickt, wieviele Verletzungen und Schmerzen durchlitten?! Und das alles für Nichts!

" Es war also alles umsonst..." mit tonloser Stimme drehte er sich von ihr weg und schritt in Richtung seines Bettes.

" Nein bitte sag soetwas nicht! Ihr habt soviel Gutes getan! Ihr habt diese Dämonen verbannt und Hyrule den Frieden wiedergebracht! Ohne dich hätten es diese Männer niemals so weit gebracht. Die Menschen lieben und Bewundern dich! "

Er schüttelte nur den Kopf.

" Doch der einzige Grund, aus dem ich gekämpft habe, war für dich! Für uns! Ich bin ein Mörder geworden, nur um die Zustimmung deines Vaters zu bekommen, doch all diese harten Monate waren umsonst. Ich werde dich an einen Adligen verlieren..."

Er hörte Zeldas Schritte näher kommen, hörte ihr Schluchzen und spürte ihren warmen Atem im Nacken, doch er konnte sich nicht umdrehen.

Sein Kopf zersprang fast und die Schmerzen in seinem Bauch wurden nahezu unerträglich. Schließlich drehte er sich doch um und sah seiner Prinzessin ins Gesicht.

"Link...Ich liebe dich..."

Er wollte sich gegen das aufkommende Gefühl der Freude, der Sehnsucht wehren, doch er konnte nicht dagegen ankämpfen. Zitternd hob er ihren Kopf an.

Seine Lippen berührten vorsichtig die ihren. Sie erwiderte seinen Kuss zärtlich. Ein furchtbares Kribbeln ging durch seinen Bauch während er sie in seinen Armen hielt und küsste. Unvorsichtig legte sie ihre Hände auf seinen Oberkörper und zog sie erschrocken zurück, als Link schmerzhaft aufkeuchte und sich von ihr löste.

" Link! Oh bitte verzeih mir! Ich hatte völlig vergessen wie schwer verletzt du bist! "

" Das ist nur ein kleiner Kratzer, nichts weiter..." presste er aus zusammengebissenen Zähnen hervor und rang sich zu einem Lächeln durch, obwohl der Schmerz ihm fast die Tränen in die Augen trieb.

" Link...ich kümmere mich darum! Dein Schmerz ist mein grausiges Werk! Nur wegen mir hast du solch schwere Schlachten geschlagen. Es tut mir so leid!"

Ihre Stimme zitterte, dann drehte sie sich um und schritt zu der Gerudokleidung, die sie vorher abgestreift hatte und kam mit einem silbernen Döschen in der Hand wieder.

" Zelda, mach dir keine Sorgen. Mir gehts gut, wirklich! "

Doch sie lächelte nur während sie ihn ansah und zuhörte, wie er vorzutäuschen versuchte, dass es gut ginge.

Sie bedeutete ihm sich hinzulegen. Nach einem kurzen Moment der Stille ließ er sich tatsächlich in die Kissen zurücksinken und legte sich auf das weiche Fell. Die Prinzessin Hyrules setzte sich neben ihn und begann nun vorsichtig eine würzig riechende Salbe aus der Dose auf seinen tiefen Schnittwunden zu verteilen.

Im ersten Moment begann es noch viel mehr zu brennen und beißen, sodass er fast aufgeschrien hätte, doch mit Mühe unterdrückte er den Schrei und schon nach wenigen Sekunden wich der grausame Schmerz einem dumpfen, erholsamen Pochen. Seufzend ließ er sich auf das weiche Fell zurücksinken und spürte plötzlich wie müde er war. Sein Körper forderte nun den Tribut für die harten Kämpfe und dieruhelosen, von Alpträumen geplagten Monate.

Zelda betrachtete ihn mit glühenden Wangen und er begann schwach zu grinsen, als er daran dachte wie absurd die ganze Situation für einen Außenstehenden wirken musste. Sie, die Prinzessin Hyrules, saß mitten in der Nacht auf dem Bett eines gewöhnliches Kriegers, der zudem halb nackt war!

Ihre Finger fuhren zärtlich durch sein Haar.

Er spürte das weiche Fell unter seinem geschändeten Körper, hörte draußen in der Nacht wie das Stimmengewirr der Soldaten und die Geräusche der Feier langsam verebbten.

" Vielleicht hat dein Vater ja recht..."

Er spürte plötzlich Zeldas ungläubigen Blick auf sich ruhen und sie hörte auf und sie zog die Hände zurück, die eben noch seinen Kopf berührt hatten.

" Zelda, sieh mich an! An meinen Händen klebt das Blut tausender Kreaturen Ganondorfs und das eines jeden einzelnen Soldatens, der unter meinem Befehl kämpfte und starb! ....was könnte jemand wie ich dir bieten? "

Er spürte erneut Verbitterung und schwere Schuldvorwürfe in sich aufwallen. Er konnte nict aufhören sich die Schuld am Tode jedes einzelnen zu geben.

" Link, du kannst nichts für den Tod dieser tapferen Männer. Sie alle folgten dir freiwillig, weil sie an dich glaubten und dich bewunderten. Ebenso wie deine Soldaten jetzt! Und was sagt schon der Tiitel über einen Menschen aus?! Wärst du etwa ein anderer, wenn du ein Adligeroder gar König wärst? Oder gar besser?! "

Sie küsste sanft seine Wange. Er selbst war außer Stande sich zu rühren. Der junge Hylianer fühlte sich verletzlich und schwach. Nie hätte jemand ihn so gesehen, voller Zweifel und Sorgen. Seine Soldaten kannten ihn nur als entschlossenen, mutigen Krieger, seine Feinde als starken und gefährlichen Gegner.

Müde schloss er kurz die Augen und war sich nun sicher, dass das alles nur ein Traum sein konnte.

" Schlaf nun...ruh dich aus..."flüsterte sie leise. Er öffnete wieder die Augen.

" Wenn ich jetzt schlafe, werde ich morgen erwachen und feststellen, dass du fort bist! Nie könnte ich jetzt schlafen, zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet! "

Tränen glitzerten in ihren Augen, während sie auf ihn hinab sah.

" Ich muss nun gehen...die Sonne wird bald aufgehen und man darf nicht bemerken, dass ich fort bin..."

Er atmete hörbar schwer aus. Si beugte sich noch ein letztes mal zu ihm hinab und küsste ihn sanft und doch leidenschaftlich. Dann löste sie sich von ihm und ließ sich zitternd vom Bett gleiten.

" Wann werde ich dich wiedersehen ? " Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren fremd.

Sie drehte sich um und nun weinte sie tatsächlich lautlos und plötzlich wusste er, warum sie heute Nacht wirklich gekommen war: Sie wollte sich von ihm verabschieden, ihn noch ein letztes Mal sehen.

" wir dürfen uns nicht mehr sehen.."

Nach einer langen Stille fügte sie hinzu:

" Leb wohl. Ich werde dich immer lieben, ganz gleich, wen ich heiraten muss..." und mit diesen Worten eilte sie aus dem Zeld hinaus, wo Impa bereits auf sie wartete. Link starrte ihr noch lange Zeit mit leeren Augen und schwerem Herzen nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Yuna_Medium
2007-01-19T06:51:23+00:00 19.01.2007 07:51
Echt super deine FF ;-)
allein schon die schreibweise ist super
hoffe es geht auch bald weiter, kann es gar nicht erwarten weiter zulesen ;-)
Von: abgemeldet
2007-01-04T00:48:11+00:00 04.01.2007 01:48
Wow, wirklich gelungen.
Die Dialoge lesen sich flüssig und die Umgebung wird glaubhaft verkörpert.
Das du ein paar Ausdrucksfehler gemacht hast, weißt du sicher selbst, aber dafür gibt es eine nette Gruppe, die sich Beta Leser nennt.
Die Story ist top, und was ich gelesen habe ist ausgezeichnet. ^^
Von: abgemeldet
2006-05-19T18:26:10+00:00 19.05.2006 20:26
Finde die Story sehr spannend und auch gut geschreiben, bis auf ein paar Ausdrucksfehler. Aber die hat doch wohl jeder von uns und solange man weis was es bedeuted ist es auch nicht so schlimm, finde ich. Hoffe du schreibst bald weiter. *flehend guck*
Von:  Kornblume
2006-01-15T10:07:48+00:00 15.01.2006 11:07
*räusper* OK, jetzt mal ernsthaft.

Ich kann mich den beiden nur anschließen. Dafür, dass es deine erste FF ist, ist sie schon ziemlich gut geworden. Deine Beschreibungen sind recht detailliert und nachvollziehbar. Du bemühst dich, diese ältere Sprache glaubhaft rüberzubringen; an manchen Stellen klingt sie ein bisschen seltsam, insgesamt geht es aber. Dein Ausdruck ist in Ordnung, aber wie Nabooru schon gesagt hat, sind noch einige kleine Fehler drin, die mit einem weiteren Korrekturlesen sicher leicht zu beheben sind.
Vielleicht suchst du dir ja noch einen Betaleser - der hilft dir, diese kleineren Fehler schnell zu erkennen und noch ein bisschen an der Story zu feilen, auch für eventuelle spätere Arbeiten. Soll nicht heißen, dass du schlecht bist, aber eigentlich braucht jeder Schreiber einen. (Ich müsste mir eigentlich auch einen zulegen ... bin ein schlechtes Beispiel ...)

Also, ich nehme an, du schreibst noch fertig? Wenn ich dich nicht vergesse (was wir ja nicht hoffen ;) ), schaue ich dann noch mal vorbei.

OK, ich hoffe, das war jetzt konstruktiv genug *sowas nicht kann*,
aikachen
Von:  Kornblume
2006-01-14T19:09:39+00:00 14.01.2006 20:09
"Lauter Beifall drang tosend über das Gerudotal, während die Verschleierten sich langsam neu formatierten."

*rofl* XD Sorry, aber ich musste echt so lachen ... Ich nehme an, du meintest 'formierten'.

'nen richtigen Kommentar gibt's, sobald ich fertig bin, OK?

aikachen
Von:  Faylen7
2006-01-11T20:40:10+00:00 11.01.2006 21:40
Ich bin begeistert... *sabber*... du schreibst die Geschichte so gefühlvoll, dass man sich sehr gut in die Lage der Charaktere hineinversetzen kann.

Machst du weiter? Oder lässt du dieses offene Ende?

Wäre ein bisschen schade, wenn es nicht weiter geht. Soll sich der König von Hyrule doch zum Teufel scheren, da ist er vielleicht besser aufgehoben... keine Ahnung der kerl, aber auf seinen alten sturen Prinzipien beruhen. Dabei hätten es Link und Zelda mehr als verdient miteinander glücklich zu werden...

Freu' mich auf die Fortsetzung!
Von:  Nabooru
2006-01-03T19:26:41+00:00 03.01.2006 20:26
Mit einem Wort - toll. *_*

Also wirklich, dafür, dass es deine erste FF ist, ist diese wahrlich sehr gelungen. Du gehst schön auf die Situation ein und gibst die Gefühle glaubhaft wieder. Dadurch hat die Story eine fesselnde und vor allem spannende Atmosphäre und das Handeln der Figuren ist nachvollziehbar.

Gut, an einigen Stellen hättest du manches sicher noch besser ausbauen und schildern können, doch das ist eben eine Frage der Übung. Auch wundert es mich ein bisschen, dass Link diese Verletzung so gut wegsteckt. Schien ja dennoch recht schlimm zu sein. ;)
Einige formale Fehler haben sich zudem ebenso wie unrelevante Flüchtigkeitsfehler in der Rechtschreibung eingeschlichen.

Insgesamt hat es mir jedoch wirklich äußerst gut gefallen, allein schon weil ich die Thematik (die tragische Liebesgeschichte zwischen Link und Zelda) ohnehin liebe. XD

Geht's vielleicht noch weiter? Wenn ja, dann warte ich schon gespannt auf die Fortsetzung. ^^


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