Fanart: Sakura

Guten Abend.
Toll gemacht! Sowohl der Charakter als auch die Umgebung.

Misslungen ist es dir nicht. Sieht gut aus. Ich weiß aber, was du meinst mit "atmosphärisch". Bei dieser Art von Bildern sind die Details ganz wichtig. Oder besser gesagt die geschickte Verteilung von Details in einer sonst eher detaillosen Anhäufung.

Es ist nicht nur so, dass (generell in der Kunst) zu detaillierte Blätter komplett vom Hauptmotiv ablenken. Auch Linien und Kontraste und Edges sind Details. Um zum Beispiel mehr Atmosphäre zu erzeugen kannst du den Kontrast den von der Sonne beschienenen, spärlichen Stellen weiter erhöhen und sie auf grundlegende Formen beschränken. Dadurch werden diese viel heller und haben eine klarere Grundstruktur. Werden somit also besser lesbar. Dann gibt es etwas, was du schon im Ansatz, aber nur zu schwach angewandt hast. Man nennt das Bloom. Dabei werden bei Motiven, die in starken geworfenen Schatten liegen und von winzigen extrem starken Lichtstrahlen geworfen werden, die Stellen, wo sie auftreffen, sehr stark vom Licht ausgefressen. Soll heißen, um die Stellen wo das Licht auftritt, ist ein massives weiches Glühen drumherum. Gerade in Wäldern, wo die Luftfeuchtigkeit immer hoch ist, passiert das oft. Dadurch, dass du sie aber zu schwach eingestellt hast, wirken sie wie ein zusätzliches Detail, was den Betrachter durcheinander bringt.

Die Linien, sofern man welche benutzt, sind auch Details. Gerade bei der Linienstärke kann man viel varriieren. Objekte die langsamer, schwerer oder weiter im Vordergrund sind, werden stets mit dickeren Linien dargestellt, als schnellere, leichtere oder Objekte im Hintergrund. Zusätzlich kannst du Linien auf mal verschwimmen lassen. Ein T sieht erst gut aus, wenn die vertikale und horizontale Linie sich in einem bestimmten Winkel miteinander verbinden. Ich empfehle hier Youtubevideos vom Sinix und Moderndayjames oder Bücher von Scott Robertson zum Thema Lineweight.

Zu guter Letzt erzeugt man Atmosphäre noch über Entfernung. Jedes Objekt hat im Bild eine gewisse Entfernung zum Betrachter. Je weiter im Fokus es steht, desto mehr Details erkennt man. Sind alle Objekte des Bildes im Detail wirkt das Bild flach und die Atmosphäre ist dahin. Hier könntest du die Blätter im Vordergrund extrem unscharf und fast schwarz darstellen. und die Bäume und Blätter im Hintergrund werden ebenso unschärfer nehmen aber, je weiter sie weg sind, immer mehr an atmosphärischem Licht an. Ihr Kontrast wird immer schwächer, je weiter hinten sie stehen.

Je weniger Details man anwendet, desto weniger Chaos entsteht im Gehirn des Betrachters. Wir als Künstler müssen also wissen wo wir gezielt Details anwenden wollen, um dessen Gehirn zu lenken. So können wir ihm eine Botschaft übermitteln. Gerade im Licht entfalten sich in Bildern viele Details. Der Schatten ist meist unscharf und schwer zu erkennen. Gerade für Bilder mit vielen Kontrasten und einer so dichten Atmosphäre wie im Wald muss man darauf achten, nicht alles auf einmal darzustellen. Hier sind nur zwei Dinge wirklich wichtig: Der Charakter und die einzelnen kleinen Lichtpunkte. Alles andere kann undefiniert bleiben.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen. Es ist ein tolles Bild. Macht was her und ließe sich sogar als Illustration in einem Artbook verkaufen. Aber als Künstler lernt man nie aus. :)

Gute Atmosphäre und tolles Mädel sage ich mal.^^

Dieser "Versuch" ist dir wohl mal mächtig in die Ho .... das Bild ist absolut spitzenmäßig! Du brauchst dein Licht gar nicht so unter den Scheffel zu stellen. Es ist sehr eindrucksvoll und auch ein bisschen beängstigend, wie sie verletzt (?) unter dem Blattwerk sitzt, dass nur karge Lichtfetzen hindurchlässt und Irgendetwas scheint sie von Unten wie einen Geist zu beleuchten und sie sitzt auf nichts und schwebt. Sehr stimmungsvoll! Bisschen creepy und das ist gut so. Ich liebe es!