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Fanart

rieke-b   [Zeichner-Galerie] Upload: 15.05.2014 02:19
Aquarell, Deckweiß und wasserfeste Stifte, 21x30cm. Ich hatte etwas Hilfe von meiner Schwester, die das Gesicht des Jungen und „Burger Bunny“ entworfen hat.

Eine Horrorvorstellung von der Schule der Zukunft: Mächtige Konzerne als „großzügige“ Sponsoren von Bildungseinrichtungen, in denen der Unterrichtsinhalt nur noch zugunsten der Firmen gestaltet wird. In einem mit quietschbunter Werbung vollgestopften Kinderalltag bleibt auch außerhalb der Schulstunden kein Platz mehr für unabhängige Meinungsbildung und kritische Sichtweisen. Kinder werden im Unterricht nicht nur zu treuen Kunden erzogen, sondern auch zu zukünftigen Angestellten geformt, um dem Geldgeber fortwährend Gewinne und Wachstum zu garantieren.

Dies mag übertrieben wirken, aber so manche Bildungseinrichtung ist leider tatsächlich schon auf dem Weg, sich zum berühmt-berüchtigten „McSchule“ zu entwickeln. Immer mehr Schulen haben zu wenig Geld zur Verfügung, woraufhin so mancher Konzern freudig einspringt und kostenlose Unterrichtsmaterialien (= Werbung) anbietet. Firmen sponsern auch einzelne Unterrichtsfächer, wodurch sie deren Inhalt zu ihren Gunsten mitgestalten können.

Für Eltern, die es nicht besser wissen oder sich nicht dafür interessieren, ist es schwierig, diese schleichende Eroberung zu erkennen. Dabei entscheiden die finanziellen Mittel, die einer Schule zur Verfügung stehen, gar nicht allein über die Bildungsqualität, denn auch die Lehrer tragen dazu bei, ob den Kindern das Lernen Spaß macht oder nicht. Da jedoch viele Lehrer mit ihrem Job überfordert sind, erkennen sie an den scheinbar nett gemeinten Angeboten der Firmen oft keinen Grund zur Sorge – vor allem dann nicht, wenn der Schulleiter die Zusammenarbeit unterstützt.

Es gibt in dieser Hinsicht sehr viel zu diskutieren. Welche Bildung wollen wir in Zukunft unterstützen? Wie kann die Politik dazu gebracht werden, wieder mehr zugunsten der Schulen zu handeln und weniger für die Industrie? Die momentane Entwicklung ist besorgniserregend genug.

Da hilft wieder mal nur: Informieren, weitersagen, aktiv werden und gegen Lobbyismus im Klassenzimmer protestieren!

Hier gibt’s mehr Informationen:

http://www.dokuhouse.de/dokus/kunde-kind/
http://www.foodwatch.org/de/informieren/kinderernaehrung/aktuelle-nachrichten/kultusminister-wollen-mcschule/
http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/archiv/2-14/industrielobby-werbung-in-schulen/
Themen:
Schulen und Internate, Speisen und Getränke, Alltag

Stile:
Aquarell, Fineliner

Charaktere:
Eigener Charakter

Beschwerde


Kommentare (6)

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Von:  by_my_side
2014-07-25T13:00:16+00:00 25.07.2014 15:00
Und wenn es nicht irgend ein mächtiger Konzern ist, der die Lehrinhalte zu ihren Vorstellungen formt, dann ist es der Staat selbst. Stichwort Sexualerziehung. Am besten wäre es, die Kinder selbst zu unterrichten (wer sich das leisten kann), aber das ist in Deutschland ja verboten, damit der Staat die Kinder so erziehen kann wie er es gern hätte...

Ein sehr ausdrucksstarkes Bild. Da wird einem grad unangenehm zu mute...
Von:  JavaAshtray
2014-05-21T12:17:16+00:00 21.05.2014 14:17
Das Bild ist einfach genial!
Es ist wirklich greifbar und gesellschaftskritisch und hat so viel Aussage!
Ich liebe es ♥

Ich selber kenne mich durch ein paar Reportagen ein wenig mit dem Thema aus und sehe es auch mit Sorge. Auch ich habe in meiner Schulzeit schon Infobroschüren zum Thema Ausbildung, eigene Wohnung usw. bekommen, immer fett gesponsort und mit Gutscheinen drin. Und selbst wenn unsere Lehrerin sagte "eigentlich braucht ihr die Broschüre nicht, die ist nicht gut", gab sie diese uns doch, weil es doch zu schade ist es weg zu werfen. So waren natürlich auch einige Arbeitsmatterialien gesponsort, damit wir uns kein eigenes Buch zum Thema kaufen mussten.
Aber was soll man auch dagegen machen? Praktisch ist es doch so, dass jedes Teil, was nicht gesponsort wird, den Eltern Geld kostet. Sei es nun 1€ für einen Kulli oder 20€ für ein Lehrbuch. Da kann man nur hoffen, dass wenigstens viele verschiedene Sponsoren ankommen und es eben nicht, wie auf deinem Bild, nur eine Firma ist, die sich durch die Häufigkeit viel mehr im Kopf fest setzt.

Wie auch immer, ich finde es toll, dass du dich an dieses Thema heran gewagt hast und es auch noch so gut umgesetzt hast :)
Weiter so!
Antwort von: abgemeldet
31.05.2014 16:37
Vielen Dank für deinen Kommentar! Freut mich sehr, dass dir das Bild gefällt. :)

Ich weiß nicht, wie viel Eltern heutzutage für Schulmaterialien zusätzlich ausgeben müssen. Zu meiner Schulzeit hielt sich das noch in Grenzen. Die beunruhigende Entwicklung, die sich allmählich abzeichnet, wird sich auch nicht so schnell aufhalten lassen...
Von: abgemeldet
2014-05-15T17:39:14+00:00 15.05.2014 19:39
In der Vorstellungs-Powerpoint-Präsi von meiner Nachrichtentechnik-Vorlesung prangerte auf jeder Folie ein kleiner Vodaphonebalken, da der uh Nachrichtentechniklehrstuhl eben finanziell hauptsächlich von Vodaphone unterstützt wird, wie man zB auf der Homepage von dem Lehrstuhl mit zusammengekniffenen Augen und viel, viel Konzentration herausfinden kann. Als Detektiv. Jaja.
Und uh, son Experte bin ich auf dem Gebiet nicht, aber scheint die Regel zu sein, dass die verschiedenen Uniinstitute auch von der Industrie unter die Arme gegriffen bekommen. Und dann natürlich auch eher das erforschen, was die Sponsoren interessiert.

In der Schule ist mir glaub ich nix in die Richtung aufgefallen... Aber keine Ahnung, ob sowas dann auch immer dabei steht. (Davon abgesehen war mein Gesellschaftslehre-Lehrer auch stark damit beschäftigt uns beizubringen, alles mögliche Existierende zu hinterfragen, hehe. Der hätte das sicher auseinander genommen, hätte er sowas bei sich irgendwo gesehen.)
Aber traurig um jede Schule, die sowas im größeren Stil machen muss?

Gefällt mir aber, wie du das hier darstellst. So inklusive dem Blick vom Jungen und dem Burgeroverload überall. Mein Favorit ist wohl eindeutig das Zeugnis, haha! Komm, aber ist doch viel, viel interessanter mit diesen lustigen, bunten Coupons im gegensatz zu nem schnöden, schwarzweißen Zeugnis. Scheint leider beim Jungen nicht so anzukommen. Die schöne, übertrieben bunte Burgerwelt...
Von: abgemeldet
2014-05-15T13:11:38+00:00 15.05.2014 15:11
Davon wusste ich gar nichts, obwohl ich noch zur Schule gehe. Wobei mache Ansichten, die unterrichtet werden, wirklich fraglich sind...

Beim ersten Blick auf das Bild habe ich an einen Burger liebenden Jungen gedacht. Nach dem Lesen wirkt es allerdings bedrohlich. Kinder sind noch leicht zu überzeugen, die Konzerne haben leichtes Spiel.
Der allmächtige Burger als Logo taucht überall auf, selbst auf dem Zeugnis sind Gutscheine! Der Hintergrund unterstreicht die Stimmung zusätzlich. Das gelangweilte Gesicht des Jungen lässt darauf schließen, dass diese Werbesituation für ihn bereits normal ist.
Wirklich ein gelungenes Bild!
Von:  Major
2014-05-15T07:59:01+00:00 15.05.2014 09:59
Ein weiterer Punkt ist dann noch, dass die Übergabe öffentlicher Einrichtungen an Kirchen ebenso Geld spart, weil sie vom Staat besser bezuschusst werden, als unkirchliche. Damit ist das Arbeitsrecht an den Einrichtungen auch dahin, Klauseln wie Religionsfreiheit, Scheidungsfreiheit und so weiter gelten nicht mehr.
Im Klassenzimmer hängen Burgerplakate und Jesuskreuze dann direkt nebeneinander.

Das ist eine ganz gruselige Entwicklung, die du herrlich dargestellt hast, indem das Burgerlogo einfach überall auftaucht! Durch die Wahl deines Hintergrundes erzeugst du eine sehr ungemütliche atmosphäre, das setzt nochmal einen drauf. Hervorragendes Bild!
Von:  firecloud
2014-05-15T05:45:21+00:00 15.05.2014 07:45
Das hab ich garnicht so mitbekommen. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst schon lange nicht mehr zur Schule gehe und ich hab auch keine Kinder.
Unterstützung von außen ist an sich nicht schlecht, aber sie sollte neutral sein und keine Werbung beinhalten.
Dass sich der Unterricht bedingt an der Wirtschaft orientiert ist klar. Schließlich will man den Kindern die spätere Ausbildung ja erleichtern, aber die Inhalte auf eine bestimmte Richtung zu versteifen geht ja mal garnicht.
Ich finde das Thema jedenfalls sehr gut umgesetzt und mag den Stil und die Farben.
Das ist wirklich ein tolles und aussagekräftiges Bild.