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Fanart

Enisegu   [Zeichner-Galerie] Upload: 09.04.2010 15:33
Wer ein paar Zeilen lesen möchte, für den habe ich hier noch ein kurzes japanisches Märchen als Zugabe :)
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Urashima und die Meeresschildkröte

Vor langer, langer Zeit, als die Hell und Dunkel noch nicht geschieden waren, da lebte am Ufer des Meeres Urashima. Und eines Tages ging Urashima am Strand spazieren. Da sah er in der Ferne etwas liegen. Und als er sicher näherte, da sah er eine Meeresschildkröte die hilflos am Rücken im Sande lag. Er hob sie auf und trug sie zum Wasser. Sanft ließ er sie in s Meer gleiten und fröhlich schwamm sie davon.

Später, als er mit seinem Boot auf Meer hinaus gefahren war um zu fischen, da hörte er eine Stimme. „Urasihima!“ Er schaute sich um, doch weit und breit war kein anderes Boot zu sehen. „Urashima!“ rief die Stimme. Da beugte er sich über den Bootsrand und sah im Wasser die Meeresschildkröte schwimmen. „Sei gegrüßt, Urashima!“ „Sei gegrüßt, du kannst sprechen !“ „Ich bin die Tochter des Königs vom Meeresgrund. Er möchte dich sehen und sich bei dir bedanken. Steig auf meinen Rücken, so bring ich dich zum Palast am Meeresgrund.“

Noch zögerte Urashima, dann stieg er doch auf den Rücken der Schildkröte und pfeilschnell brachte sie ihn in die Tiefe. Tiefer und tiefer tauchten die beiden, vorbei Delphinen ,an bunten Fischen, leuchtenden Anemonen bis sie zu einem großen Korallentor kamen. „ Das letzte Stück musst du alleine gehen.“ So ging er auf den Palast zu. Er war ein bizarres Gebilde aus vielen Türmchen und Erkern, verziert mit schillernden Muscheln und Perlen, die Fenster waren aus bunten Kristallen, leuchtende Fischen in allen Farben umschwammen ihn. Er trat ein. Der König hatte ihn schon erwartet: „ Du hast meiner Tochter das Leben gerettet. Ich habe eine Geschenk für dich. Diese Muschel in meiner Hand verleiht immerwährende Jugend und ewiges Leben. Willst du sie annehmen.“ Ehrfürchtig nahm Urashima die Muschel entgegen und verbeugte sich. „Noch jemand will sich bedanken. Komm meine Tochter.“

Da trat eine wunderschöne Frau vor. Ihr Haar war dunkel, ihre Haut hell, die Hände zart und schmal, die Augen leuchtend, sie lächelte: „ Du scheinst verwirrt ?“ „Ich hätte eine Schildkröte erwartet, und nun bist du es.“ Sie lachte: „ Als Schildkröte sahst du mich solange du ein Mensch warst, doch jetzt erblickst du mich so wie ich bin. Willst du, dass ich deine Frau werde?“ Urashima war so benommen von ihrer Schönheit, dass er kein Wort mehr hervorbrachte. „ Er scheint dich nicht zu mögen.“ Schmunzelte der König. „Urashima, willst du, dass ich deine Frau werde ?“ sprach die Prinzessin noch einmal. Endlich hatte Urashima seine Sprache wiedergefunden. „ Ja,“ sagte er. „ Ja. Und willst du mich zum Mann nehmen ?“ „Ja !“ sprach die Prinzessin, denn Urashima war ein schöner Jüngling. „ So sei es !“ sprach der König, und Jubel brach im Palast unter dem Meere aus. Da wurde ein Hochzeitsfest gefeiert wie die Welt es noch nicht gesehen hatte. Da Meer bot an Köstlichkeiten auf, was es nur zu bieten hatte. Man trank köstliche Liebestränke und berauschenden Wein, man tanzte zum Rauschen des Meeres und zum Klang der Sterne und das Fest währte drei Tage lang.

„Sollte ich nicht doch jetzt zu meinen Eltern zurückkehren und ihnen sagen, dass ich noch am Leben bin ?“ sagte Urashima. „ Tue es lieber nicht.“, sprach die Prinzessin. „Aber sie werden sich sorgen. Drei Tage bin ich schon weg, sie werden glauben ich sei im Meer ertrunken.“ „Tue es lieber nicht.“, flehte die Prinzessin. Aber Urashima wollte es ungedingt. „Wenn es denn sein muss, so nimm die Muschel mit, und versprich mir, dass du sie nicht öffnest. Dann weinte sie. „Ich werde dich ans Ufer des Meeres bringen.“, sprach sie, verwandelte sich in die Meeresschildkröte und brachte ihn zurück an den Strand.

Schnell eilte Urashima zum Haus seiner Eltern. Doch irgendwie erschien ihm alles seltsam und fremd. Er wollte eintreten, doch die Türe war versperrt. Als er klopfte kam ein fremder alter Mann heraus. „ Wer bist du ?“ „ Ich heiße Urashima, und ich wohne hier.“ „Das ist nicht gut möglich,“ sagte der alte Mann, „ ich bin der Besitzer dieses Hauses, ich habe dieses Haus von meinem Vater geerbt, und dieser von seinem Vater.....doch irgendwann einmal vor 300 Jahren soll ein junger Fischer namens Urashima hier gewohnt haben, doch er ist auf´s Meer hinausgefahren und ertrunken. Auch seine Eltern schon längst gestorben.“ „Vor dreihundert Jahren ?“, fragte Urashima. „ Vor dreihundert Jahren !“, sprach der alte Mann und schloß die Tür.

Urashima ging zurück ans Ufer des Meeres, er war verzweifelt und traurig. All seine Freude war verflogen, und unbedachter Weise öffnete er die Muschel. Ein feiner Faden aus grauem Rauch stieg daraus empor. Ein kleines Spiegelchen lag darin, und als er hineinblickte, da sah er, wie er sich vom hübschen Jüngling, der er war zum uralten Manne wandelte. So wusste er, würde er nie mehr zu seiner ewig jungen Frau zurückkehren können. Ein kleine Vogelfeder war in der Muschel. Als er es berührte, da verwandelte er sich in einen Kranich der sich in die Lüfte erhob. Sein einziger Wunsch war, seine wünderschöne Frau noch einmal zu erblicken, und er dachte, wenn er nur hoch genug flöge, so könne er sie am Grund des Meeres noch einmal erblicken. Höher und höher flog er. Und während er höher flog da verwandelte sich sein Gefieder in Gold, und erglänzte und leuchtete immer mehr. Als er nun am höchsten Punkt angelangt war, da strahlte er wie die Sonne. Dann sah er tief unter sich am Grund des Meeres noch einmal seine wunderschöne Frau. Auch sie blickte zu ihn hoch. Da stürzte sich der Goldene Kranich voller Verzweiflung ins Meer. Die Welt rötete sich im ersten Sonnenuntergang. Da war der erste Tag war zu Ende.

Eine Schildkröte mit silbernem Panzer kroch an den Meeresstrand und verwandelte sich zum silbrigen Mond. So begann die erste Nacht. Die Meeresprinzessin als Mond suchte die ganze Nacht das Firmament ab. Nach ihrem Mann, dem goldenen Kranich. Doch sie fand ihn nicht und kehrte in Meer zurück. Da war die erste Nacht zu Ende. Und so sagen die Leute jener Gegend: „Die Sonne ist ein goldener Kranich und der Mond eine Schildkröte mit silbernem Panzer, und die beiden lieben sich, und suchen sich, Tag und Nacht. Manchmal, alle hundert Jahre vielleicht, treffen sie sich für kurze Zeit. Dann wird es dunkel auf der Erde. Denn in dem kleinen Weilchen dass ihnen bleibt, da küssen und lieben sie sich nach Herzenslust und wollen nicht, dass wir Menschen es sehen. Drum, kommt Freunde, schließen wir die Augen.
Themen:
Tiere (real), Landschaft, Artist Trading Cards (ATC), Mythologie

Stile:
Buntstifte, Fineliner

Zeit:
weiß nicht mehr, sagen wir 2 oder 3 Stunden

Zufriedenheit:
Naja, geht so. Hat nicht alles so funktioniert wie es sollte und den Silberglanz des Fischschwarms im HG und den goldenen Glanz der Pflanzen auf dem Riff erkennt man natürlich wieder nicht durch den Scan.

Quelle der Geschichte:
http://members.a1.net/a-kultur/m_urashima.htm

Beschwerde


Kommentare (1)

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Von:  Shiku-chan
2011-01-28T18:41:00+00:00 28.01.2011 19:41
AWW!!!!Wie süüüüüüüüß!!! *_______*
Die Schildkröte ist echt knuffig.
So niedliche Augen <3<3<3<3<3
Und die colo find ich toll!!!