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Fanart

Conny_Chiwa   [Zeichner-Galerie] Upload: 01.03.2020 14:03
Das Cover Art zu meiner illustrierten Kurzgeschichte "Der Hänfling", die Teil der Yaoi Anthologie "Yamete" (Vol.6) ist~! :3 Eine heisse, süsse Lovestory um den scheuen, anständigen "Streber" Bastian und dem unflätigen Rowdy Mike. Aber nicht ganz so Klischee haft, wie man als geneigter Yaoi Leser vielleicht denken mag... ;)
Wenn ihr wissen wollt, wie die Beiden wohl zusammenkommen (und was sie so treiben.... hihihih ^////^): hier kann man den Band erwerben: -----> https://www.obscurcouleur.de/shop/bücher/comics/

ODER an meinem Tisch an der FANTASY BASEL 2020!!! YAY! Ich bin wieder dabei. ^____^

(Pssst~! Mein Instagram Account -----> https://www.instagram.com/conny.chiwa.art/)


Hier ne kleine Leseprobe:



Mit einem durchdringenden Schrillen markierte die Schulglocke die letzte Unterrichtsstunde dieser Woche.

Während die Schüler kaum schnell genug ihre Sachen zusammen packen und ins wohlverdiente Wochenende rauschen konnten, nahm Bastian es gemütlich. Bedächtig verstaute er die Stifte in seinem Etui, einen nach dem anderen, ganz gemächlich. Dann die Hefte in die Schultasche, schön langsam. Währenddessen linste er hin und wieder unauffällig in Richtung Tür, die Strähnen seines dunkelroten Haars im blassen, Sommersprossen besprenkelten Gesicht.
Es war Absicht, dass er so langsam zusammenpackte. Er wollte es nämlich vermeiden dem Klassenrowdy Mike und seinen Freunden in die Quere zu kommen und hoffte, das Grüppchen sei schon in weiter Ferne wenn er das Klassenzimmer verließ.

Das Zimmer war nun leer. Bastian horchte. Wartete noch ein paar Augenblicke. Dann setzte er sich in Bewegung. In dem Moment da er die Türe passieren wollte stand plötzlich Mike vor ihm, hinter ihm seine beiden besten Kumpels, Ben und Kevin. Mit einer fast katzenartig anmutenden, geschmeidigen Bewegung hatte er sich ihm in den Weg gestellt, die beiden sehnig-muskulösen Arme ausgebreitet in den Türrahmen gestemmt, ein dreckiges Grinsen auf dem Gesicht.
„Du bist immer der Letzte…“ bemerkte er und drängte Bastian zurück ins Klassenzimmer bis dieser mit seiner Kehrseite ans Lehrerpult stieß. „Wieso hast du überhaupt so lange gebraucht, hä?“
„Ich… ich hab eben viele Sachen zum Einpacken“, stammelte Bastian.
„So so…“ raunte Mike, melodisch fast. Und mit einer jähen, kräftigen Bewegung riss er dem Jungen die Schultasche von der Schulter und hechtete damit zum Fenster. Und mit einem Kichern irgendwo zwischen infantil und infam öffnete er sie und leerte deren gesamten Inhalt zum Fenster hinaus auf den Pausenhof hinab, was seine Kumpane mit ausgelassenem Gejohle kommentierten.
Ein verzweifeltes „Nein!“ japsend stürzte Bastian zum Fenster und konnte nur noch hilflos hinunter auf seine nun auf dem Rasen verstreuten Sachen blicken.
„Hier! Jetzt hast du nicht mehr so viel zum Einpacken. Vielleicht geht’s dann nächstes Mal ja schneller!“ gluckste Mike amüsiert und gab ihm die leere Tasche wieder zurück. Erneut aufwallendes, kriecherisch-bejubelndes Gelächter belohnte ihn für diesen Spruch.
Bastian stürmte an den drei Primitivköpfen vorbei und eilte hinunter zum Pausenhof wo er mit grimmiger Mine seine Sachen ein zu sammeln begann.


Mike und seine Kumpels…
Seit einer Weile schon machte ihm dieses „Trio Infantile“, wie er die Drei insgeheim nannte, das Leben schwer. Als Mike neu in die Klasse gekommen war – der verantwortungslose Tagträumer hatte ein Jahr wiederholen müssen, wen wunderte es – hatte sich Bastian vom ersten Augenblick an in ihn verknallt.
Bastian war schwul – das wusste er schon seit gut einem Jahr, hatte sich aber bisher noch nicht geoutet – und Mike besaß diese legere, sexy Nonchalance die er an Jungs so mochte. Diese Aura von Rebell. Diese rohe Lässigkeit die sich sowohl in seinem Antlitz, als auch in seinem Kleidungsstil, seiner Körperhaltung, seinen Gesten, seinem ganzen Gebaren widerspiegelte. Und anfangs hatte Bastian sein Gehabe, sein aufmüpfiges Verhalten während dem Unterricht, seine frechen Sprüche und seine legendären Streiche irgendwie… anziehend gefunden. Denn Mike war so vollkommen das Gegenteil von ihm, Bastian selbst, dass es ihn irgendwie faszinierte.
Doch Mike hatte jene zart aufkeimenden Gefühle in Bastians Herzen noch im Keim erstickt als er ihn eines Tages zum Opfer seiner rüden Hänseleien machte. Es war kein systematisches, Psychische Zerstörung beabsichtigendes, abgrundtief bösartiges Mobbing. Es war allenfalls oberflächlich und kindisch. Und Bastian, obschon ein introvertierter, sensibler Mensch, war nicht von derartiger mentaler und emotionaler Fragilität, als dass ihm die Hänseleien Tief schürfende seelische Wunden zufügt hätten. Dennoch schmerzte ihn das alles natürlich sehr, frustrierte und belastete ihn während seinem Schulalltag. Er war zwar in seinem Innersten nicht schwach; er besaß lediglich nicht die Courage, sich offen gegen das Mobbing zu wehren und seine Widersacher zu konfrontieren.


***


Es war Sonntag. Ein schöner, lauer Frühlingstag.
Bastian war auf dem Weg zum See, ein Buch in der Hand, und freute sich auf ein paar geruhsame Stunden der Muße, des Lesens im friedlichen Ambiente der Natur. Er kannte einige hübsche Orte rund um den See wo nie Leute vorbeikamen und er konnte es kaum erwarten sich inmitten von menschenleerem Grün und Seegeplätscher in die Fantasiewelten seines neusten Science-Fiction Romans zu verkrümeln.

Soeben hatte er sich an ein paar Büschen vorbeigequetscht und wollte die verrottete Parkbank gleich dahinter ansteuern, da erspähte er etwas, das seinen Atem stocken und seine Schritte jäh versiegen ließ.
Mike saß da. Auf dieser Bank.
Er hielt einen wuchtigen, teuer aussehenden Feldstecher vor seinem Gesicht und neben ihm lag ein Notizblock und ein… Vogelbuch? Konnte das sein? Doch, Bastian hatte richtig gesehen. Da lag tatsächlich ein professioneller Ornithologieführer. Und noch ehe Bastian diese beiden völlig unvereinbaren Dinge – Mike; Ornithologie – irgendwie in einen Sinn ergebenden Zusammenhang bringen konnte, da drehte Mike sich plötzlich zu ihm um. Im ersten Moment war der Rowdy sprachlos. Mit schreckgeweiteten Augen starrte er Bastian an gleich einem Reh das ins Scheinwerferlicht eines heranrasenden Autos gafft. Doch dann verfinsterten sich seine Züge und er knurrte mit bedrohlicher Stimme: „Wenn du auch nur einer einzigen Person an der Schule von meinem Hobby erzählst, dreh ich dir deinen mageren Hals um!“
“O-okay…“, stammelte Bastian eingeschüchtert und wollte sich schon umdrehen.
“Hey! Ich hab nichts von Gehen gesagt!“ hielt Mike ihn da aber plötzlich mit herrischem Ton auf. Und Bastian erstarrte. Nun wieder wie üblich grinsend fügte Mike an: „Ein Loser wie du kann mir sicher gut behilflich sein. Ist ja schließlich so ’n richtiges Nerd-Hobby.“
Bastian blickte ihn nur grimmig an.
“Na komm her!“
Unwirsch näherte sich Bastian, doch blieb neben der Bank stehen.
“Pflanz dich hin!“ befahl Mike und Bastian folgte unwillig. „Du kannst mir assistieren. Hier, nimm.“ Er drückte ihm das Vogelbuch in die Hand. „Halt es an der Stelle auf.“
Bastian tat wie ihm geheißen, doch er wand sich in unsäglichem Unbehagen und fragte sich, ob das Ganze nicht in irgendeine fiese Aktion ausarten würde.
„Was denkst du Rotschopf, ist dieser Stelzvogel da vorne eine Waldschnepfe oder eine Bekassine?“
Mike hielt ihm den Feldstecher hin.
“Ähm… Wo?“
“Na dort, in dem Gebüsch da!“
Schließlich entdeckte Bastian den braun gesprenkelten, langschnäbligen Vogel und verglich ihn mit den Bildern im Buch.
“Also ich weiß nicht. Für mich sehen die beide gleich aus.“
„Na streng dich mal an! Mach ’n Vorschlag.“
„Also… ich kenn mich mit Vögeln nun wirklich nicht aus.“
Da blickte Mike ihn für eine Sekunde wortlos an, prustete dann plötzlich los und knallte ihm die Hand auf den Rücken.
„Ja, klar doch! Dass du dich mit Vögeln nicht auskennst, hätt’ ich mir ja denken können!“
Bastian funkelte ihn lediglich mit einem unverhohlenen Ausdruck stummer Abscheu an und bedachte diese hirnlose, obszöne Bemerkung mit einem Kopfschütteln.
Was für ein Primitivling…

Der Rest der unfreiwilligen Ornithologie Session gestaltete sich schließlich jedoch vergleichsweise ereignislos. Fast schon harmlos. Mike schien konzentriert bei der Sache und aufrichtig interessiert an seinem „Nerd-Hobby“. Und nach etwa zwei Stunden entließ er ihn schließlich mit den Worten: „Das war ja richtig angenehm mit dir, Hänfling! Kannst jetzt gehen. Wir machen weiter am nächsten Sonntag. Selber Ort, selbe Zeit!“
Es klang wie ein Befehl. Und Bastian traute sich nicht ihm zu widersprechen. Missmutig brummte er ein leises „Okay“. Und vielleicht, sprach eine naive, hoffnungsvolle Stimme tief in seinem Herzen, vielleicht hörte er ja nun auf mit dem Mobbing.

Doch das tat er nicht. Gleich am nächsten Schultag ging es wieder los wie gehabt.
Mathe: Sein Nacken wurde mit eklig feuchten Papierkügelchen bombardiert.
Englisch: Ihm wurde ins Wort gegrölt und man äffte ihn nach.
Pause: Seine Schultasche wurde mal wieder malträtiert und ein angebissenes Sandwich wurde nach ihm geworfen.
Nachhauseweg: Er bekam Gemeinheiten plärrenden „Geleitschutz“ bis fast vor seine Wohnungstür.


***


Ein paar Tage später.
Sportunterricht. Realität gewordener Horror für einen sportlich weder begabten noch interessierten, schmächtig gebauten Stubenhocker wie Bastian. Und während er sich mittlerweile daran gewöhnt hatte beim Bilden von Mannschaften der Letzte zu sein der gewählt wurde – auf sachlicher Ebene konnte er seine Mitschüler ja auch verstehen – so war es doch das eigentliche Mitspielen dass ihn immer wieder von neuem in mentalen und körperlichen Stress versetzte. Es gab kaum etwas das der introvertierte Junge mehr verabscheute als Mannschaftssportarten. Egal ob Volley-, Basket-, Fuß- oder sonst eine körperliche Ertüchtigung die das Wort Ball beinhaltete. Und nicht genug damit dass er ohnehin schon allein vom Spiel an sich gestresst war, nein, er musste sich auch noch von Mike und Anhang anhören lassen, wie schlecht und peinlich und einfach nur absolut Versager-massig er denn eigentlich war.

Endlich war es vorbei. Aber das Sahnehäubchen der Demütigungen war selbstverständlich das Duschen danach. Bastian hätte es am liebsten ausgelassen; wäre es nicht Vorschrift gewesen wenn sie nachher noch Unterricht hatten. Und Vorschriften beflissen einzuhalten war eines seiner höchsten Gebote.
Und so stand er also unter einer der Brausen – die immerhin gnädigerweise links und rechts von einem Sichtschutz gesäumt waren – mit dem Gesicht zur Wand und versuchte die Prozedur so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
„Wieso stehst du eigentlich immer mit dem Gesicht zur Wand wenn du duscht, hä?“ hörte er auf einmal Kevin. „Bist du vielleicht schwul und hast ’nen Ständer?“ Schallendes Gelächter hallte von den gekachelten Wänden wider.
Ben indes spekulierte: „Quatsch! Er will bloß nicht dass wir seinen winzigen Schwanz sehen!“ Eine Bemerkung, die scheinbar wiederum vergnügtes Gejohle verdiente.
Angewidert von so viel intellektuellem Tiefgang rollte Bastian mit den Augen.
Kevin indes hatte etwas entdeckt. „Guck mal, Mike! Sein Hintern!“ quäkte er amüsiert. „Der hat sogar Sommersprossen auf seinem Hintern, seht euch das mal an!“
„Nein, danke. Wir wollen doch nicht, dass mir schlecht wird, oder?“ kicherte Mike und schubste seine Kumpel mit einem Klaps auf deren Rücken zum Ausgang.
Doch als die beiden den Duschraum verlassen hatten, da blieb Mike für einen kurzen Augenblick stehen und sah zurück, warf einen flüchtigen, heimlichen Blick auf Bastians Po… Und rauschte dann unverzüglich wieder in den Umkleideraum.


Themen:
Shōnen-Ai, männlicher Charakter, Romantik

Stile:
Computer koloriert

Charaktere:
Eigener Charakter

Unterthemen:
Alter: Jugendlicher

Beschwerde


Kommentare (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Josey
2020-03-01T13:05:08+00:00 01.03.2020 14:05
Ich bin neugierig! QoQ
Antwort von:  Conny_Chiwa
01.03.2020 14:12
Ohh wie schön! Das freut mich! *___*