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Fanart

Sternenwanderin   [Zeichner-Galerie] Upload: 06.08.2011 11:03
Nordlichtpinsel: http://browse.deviantart.com/?qh=&section=&q=aurora+brushes#/d14wvjz
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»Ich habe noch ein Geschenk für dich, Lugh Akhtar«, sagte Schatten irgendwann, als sie den halben Weg schon fast gelaufen waren.
»Ein Geschenk?« Erstaunt blieb der junge Zauberer stehen und schaute sie an.
»Ja.« Sie lächelte unsicher und wühlte nervös mit ihren nackten Füßen im Schlamm. Seltsamerweise fiel Lugh Akhtar erst jetzt auf, das er sie noch nie in Schuhen gesehen hatte. Wieso war das wohl so? Er dachte kurz daran, sie das zu fragen, doch er entschied sich dagegen. Das war unwichtig, es war egal, hatte keine Bedeutung. Schon gar nicht in diesem Moment.
»Ich habe aber nichts für dich«, sagte er stattdessen.
»Ich will auch nichts. Und deswegen mache ich auch keine Geschenke. Ich mache sie, weil mein Gegenüber sich darüber freut, nicht, weil ich selbst etwas haben möchte. Aber egal. Weißt du, was dein Name bedeutet? Was heißt Lugh Akhtar?«
»Lichterstern. Lugh bedeutet Licht, Akhtar heißt Stern«, antwortete er und lächelte. Hope hatte es vor langer Zeit einmal Cinder erzählt und sie hatte ihn deswegen des Öfteren schon so genannt.
»Genau.« Schatten lächelte und zauberte hinter ihrem Rücken ein Halsband hervor. Es war aus goldenen Platten, wie sein altes zuvor auch. Dazu war es mit Steinen besetzt, doch diese waren nicht alle blau, sondern hatten verschiedene Farben. Und an ihm dran baumelte ein neuer Anhänger in Sternenform, der genauso aussah, wie sein alter auch, nur viel heller leuchtet, als wäre er von einem inneren, blauen Feuer erfüllt.
»Das ist ja…« Zögernd griff er danach und sie gab es ihm lächelnd.
»Aber er ist doch in Milliarden Splitter zerbrochen!« Staunend schaute er sie an.
»Es ist auch nicht derselbe. Es ist ein anderer. Der, den du von deiner Mutter bekommen hast, war aus Eis. Dieser hier ist aus Licht«, erklärte das Mädchen lächelnd.
»Und die bunten Steine? Welche Bedeutung haben sie?«
»Sie stehen für die, die dir nahe sind. Wer welche Farbe hat, verrate ich dir aber nicht«, antwortete sie und grinste.
»Das zu wissen ist auch gar nicht wichtig. Viel wichtiger und auch viel schöner anzusehen ist, dass es viele sind«, antwortete Lugh Akhtar und lächelte glücklich. Er musste daran denken, wie leer und einsam sein Leben war, bevor er Nea getroffen hatte. Bevor sein erstes, wirkliches Abenteuer begann. Ihm war sein Leben egal, heute freute er sich über jeden neuen Tag.
»Freut mich, dass dir mein Geschenk gefällt. Dann ist es jetzt wohl an der Zeit, abschied zu nehmen«, überlegte das Mädchen, während es aufhörte zu regnen.
»Dann sage ich dir hier Auf Wiedersehen.«
Sie nickte und schaute in den Himmel. Er folgte ihrem Blick und erkannte erstaunt, dass es zu schneien begonnen hatte.
»Schnee?«, fragte er.
»Den mag ich lieber als regen«, grinste sie.
»Aber es ist erst Herbst.«
»Auch ich kann es schneien lassen, wenn ich es möchte.« Sie zwinkerte, lächelte noch einmal und wandte sich ab.
»Nun, wir…«, begann sie, doch er hielt sie am Arm fest.
»Ich habe auch noch ein Geschenk für dich«, erklärte er und bevor sie wusste, sie ihr geschah, das küsste er sie auch schon. Für eine Weile starrte sie bloß wie in Trance vor sich hin, dann lächelte sie.
»Danke, mein Freund«, flüsterte sie und er wusste, das sie die wahre Bedeutung dieser Geste verstand.
»Nicht dafür. Und vergiss nicht, immer zu lächeln und nicht mehr zu weinen. Für Tränen haben wir keinen Grund mehr. Wir beide nicht. Wir sind nicht mehr allein. Gemeinsam bis ans Ende der Welt.«
»Bis ans Ende der Welt«, nickte sie bestätigend und lächelte glücklich. Dann verwandelte sie sich wieder in einen Fuchs und verschwand in einer Wolke aus leuchtendem Schnee.
Eine ganze Weile blickte Lugh Akhtar ihr noch lächelnd nach, in die Landschaft hinaus. Dann zog er wieder die Kapuze über das weiße Haar und ging weiter.
Um ihn herum wurde die Welt mit einer weißen Decke zugedeckt. Man konnte den Weg sehen, den er gegangen war, denn er hinterließ Spuren in der Welt. Doch vor ihm lag ein strahlendes, unbeschriebenes Weiß. Er würde sie mit neuen Spuren schmücken, mit einer neuen Geschichte. Irgendwann.

Wolfserinnerungen – Der Erste Schnee
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Ich liebe den Winter. Deswegen war immer schon klar, das ich ihn irgendwann einmal treffen würde. Nun, Lugh Akhtar war damals nicht der Winter, aber ich habe ihn getroffen. Und dabei so viel über mich selbst preisgegeben, wie nie zuvor.
Auch wenn es eine schwierige Zeit war, so hat sie doch eine Menge in mir bewegt. Nicht zuletzt diese Zeit hat aus Schatten entgültig Chaya gemacht. Es gefiel mir, nicht mehr nur ein Schatten zu sein.
Jetzt bin ich weniger als das. Ich bin Nichts. Und ich sterbe. Der Schnee um mich herum ist blutgetränkt, über mir glitzert das Nordlich wie zum Hohn. Und dennoch bleibt mir eine Gewissheit. Solange ich fühlen kann, solange ich dich bei mir spüren kann, bin ich noch da.
Erst dann, wenn ich nichts mehr spüren kann, dann weiß ich, es ist für mich zu spät.
Themen:
Tiere (real)

Stile:
Bleistift, Computer koloriert

Charaktere:
Füchse

Peter Maffay – Ich wollte nie erwachsen sein:
http://www.youtube.com/watch?v=ohHuKtCGyzs

Widmung:
Scarla

Charakter:
Ihre Fursona Chaya

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