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"Man weint doch nicht bei einem Happy End..." nervöses Augenzucken inklusive Rage, Wut, schlecht umgesetzte Literatur

Autor:  Adept94
So, falls das hier jemand lesen sollte will ich gleich mal den Sachverhalt aufdecken:


Ich habe mir den Film "Tintenherz", welcher vorhin zur Primetime auf Sat.1 kam angesehen. Die Kinderbuchverfilmung war das was man schon im Vorraus absehen konnte: Ein verträumter, lieber Streifen welchen man auch durchaus gucken konnte, so fern man nicht gerade soziopathisch veranlagt ist. Ich fand den Film schön, auch wenn die Characktere ziemlich flach waren und den "woher kenn ich das bloß?"-Effekt bei mir ausgelöst haben. Die Idee die hinter dem Buch (und damit auch hinter dem Film) stand war wiederrum interessant. Das man Persönlichkeiten aus dem Buch in die reale Welt rauslesen konnte und dafür jemand aus der realen Welt in das Buch hinein gezogen wird ist eine durchaus reizvolle Idee, auch wenn das in ähnlicher Form schon öfters gebracht wurde ("Märchenmond" und als "Die unendliche Geschichte" z.B.). Der Film verlief also gut und spannend bis dann der finale Akt anbrach.

Also gut, ich hab mir nicht direkt was schlimmes dabei gedacht als das Mädel plötzlich die Gabe besaß die ihr Vater auch drauf hatte. Als sie dann auch noch auf stur geschaltet hat weil der "böse" Bösewicht (oder eher die blöde Lachnummer) immer mehr gute Nacht-Geschichten wollte und der kleinen Mary Sue (für Uneingeweihte: FF-Begriff) ihre lang vermisste Mutter vorführte fings langsam an zu nerven und vorrausschaubar zu werden. Spätestens im Finale als die Kleine ihren armen Arm beschmierte war die Misere perfekt. Das Grausige was danach kam versuch ich zu verdrängen (Kitsch- und Fluff-Infusionen vom feinsten), aber es ist noch zu frisch: Die kleine Alleskönnerin schreib ein Happy End welches mich an das erinnert was pubertierende Mädchen als Erstwerk zusammen kratzen wenn sie eine Fanfiktion zu ihrem Lieblingsthema schreiben ("Aber sie wollte doch Schriftstellerin werden!^^" *schlechte Ironie mit Tomaten bewirf*). Mein persönlicher Hoffnungsträger war am Ende Staubfinger, einer der wenigen Charackter die zumindest ein paar Ecken und Kanten besaßen, und welcher am Ende sein Ziel (die Rückkehr zu seiner Familie) nicht erfüllen kann. Scheint so. Aber dank der Magical-Asspull 3600 in Klisschee-Pink in Form des aus dem nichts anrennenden Mo, wird selbst dieses Happy End erzwungen und die Geschichte erhält ein noch bitterenden Nachgeschmack welcher durch die plumpen Anmachen des Mädchens und Ali Babas noch mal verfeinert wird und nun nach Erbrochenen schmeckt.


Fazit: "Man weint doch nicht bei einem Happy End..." ist nicht ganz richtig. Es gibt durchaus Happy Ends die einen zu Gefühlsausbrüchen bringen können. Dieses hier fördert zum Beispiel mein blankes Entsetzen zu Tage, speziell wenn ich bedenke wie das Buch an manchen Stelle mit Füßen getreten wurde.


Also... Gute Nacht
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Datum: 10.07.2011 18:14
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