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Avatar 3D Review

Autor:  Babel-2

Wen so wie mich das Gefühl beschlichen hat, in diesem Trailer bereits alle guten Szenen des Filmes sowie den kompletten Plot gesehen zu haben, dem muss ich sagen: Leider Ja.
Nun spricht es in der Regel nicht besonders für den Film, wenn der Trailer schon eigentlich alle Trümpfe verspielt hat, aber bei Pandora liegt die Sache etwas anders.

[SPOILERWARNUNG]

Da die Storyline im Trailer ja bereits komplett dargelegt wird, werde ich daher nicht weiter darauf eingehen, denn leider ist sie entgegen aller positiven Eigenschaften des Filmes sehr vorrausschaubar und führt am Ende auch zu dem (für diesen Film) schlechten Ergebnis meiner Wertung.

Ein großer Dorn im Auge ist die imaginäre Amerika Flagge, die wiedermal am Ende des Filmes mitschwingt, wenn der Protagonist die 0815-Finalschlachtansprache hält, die seit Braveheart irgendwie nur noch von Drehbuch zu Drehbuch kopiert wird. Es mag daran liegen, dass die Alternativen rein filmtechnisch nicht allzu groß sind. Vor dem großen Showdown gehört einfach eine patriotische Botschaft für Frieden und Freiheit, denn das Böse darf einfach nicht gewinnen. Nachvollziehbar aber langweilig, weil schon in unzähligen anderen Blockbustern verwurstet...

Stichwort Kopieren. Irgendwie beschleicht einen während des gesamten Filmes das Gefühl, alles irgendwo schon mal gesehen zu haben, sei es bei "Der mit dem Wolf tanzt", Warcraft3, Comand & Conquer oder Matrix. Im Nachhinein betrachtet ist das Rezept für den Plot denkbar einfach gewesen: man nehme "Der mit dem Wolf tanzt", vermische die Indianer mit Nachtelfen und Ewoks, siedle das Ganze im Jahr 2154 an und würze mit einer ordentlichen Portion Spacemarines nach. Fertig.

Auch wenn dies jetzt so klingt, als würden diese beiden negativen Aspekte den Film kaputt machen - sie verblassen angesichts der Positven und werden zu kaum merklichen Randerscheinungen degradiert. Sicherlich mögen einige Begebenheiten aus anderen Filmen übernommen worden sein - ob Zufall oder Absicht - aber wenn kopieren dann von den Besten! Der Film besticht nämlich mit Ideenreichtum. Das übernehmen von Elementen aus anderen guten Filmen wurde bei Avatar nur dazu benutzt das Grundgerüst des Filmes zu erstellen. So blieb Raum um den Film seine ganz eigene Atmosphäre zu schaffen. Nämlich die Welt von Pandora selbst.

Die Beschaffenheit Pandoras, Flora und Fauna sind sehr bildgewaltig umgesetzt und dabei spreche ich nicht von Animationsqualität (die ist ja mittlerweile eh überall sehr hoch und wird nur bei den Filmen besonders hochgelobt, die sonst nichts anderes zu bieten haben...). Der Ideenreichtum und die Liebe zum Detail, mit der Tiere ausgestattet wurden, sind enorm. Dies reicht von pysikalisch korrekter Bewegung, dem Körperbau bis hin zur Hautpigmentierung. Die Wälder und Berge sind so grandios, dass man es eigentlich nicht in Worte fassen kann. Defenitiv mehr als die Summe ihrer Teile...
Generell wurde sehr viel auf Details geachtet, sei es hier ein nach Sicherheitsstandards korrekt justierter Not-Ausschalter, ein Feuerlöscher im Cockpit, Dreck unter den Fingernägeln oder dass eine Atemmaske einen Abdruck in der Haut hinterlässt, wenn man sie länger als ein paar Augenblicke trägt. Hier hat jemand die Hausaufgaben gemacht.

Sehr positiv sind mir auch die Kampfsequenzen aufgefallen, die entgegen dem Trend nicht zu einem Bewegungsbrei verdorben sind, sondern ganz im Matrix-Stil dem Auge die nötige Zeit lassen, sich an dem Moment und der puren Bewegungsenergie zu erfreuen.
Dabei wurde auch der Zoomeffekt eingesetzt, der auch schon bei Firefly den schönen Übergang zwischen der Totale und Detailansicht schuf. So ist es dem Zuschauer möglich, sich einen Gesamteindruck über die finale Endschlacht zu schaffen und dabei trotzdem zu wissen wo in dem Tumult die Protagonisten über ihr Schicksal entscheiden.

Kaum merklich ist die dezente Spielfilmlänge von 161 Minuten, die nur selten langweilig oder langatmig werden. Dafür zahlt man doch gerne mal Aufschlag.

Fazit:
Trotz vorhersehbarer Storyline und dem nervigen Patriotismus, ist Avatar für mich mit einer der besten Filme diesen Jahres und hat den Durchschnitt stark nach oben gezogen. Sehenswert. Am Besten in 3D!

"Kampfhubschrauber mit Kriegsbemalung sind einfach geil"
                                                     - Celes


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Datum: 24.12.2009 14:19
Oh Gott, worauf hast du denn alles geachtet? Dreck unter den Fingernägel, Feuerlöscher...
Ich hab den Film einfach nur angeschaut. XD

Also ich bin auch total begeistert.
Die Kuss-Szene war echt FFX like und ich nenne Avatar auch liebevoll: Pocahontas im Weltall. XD
Os iusti meditabitur sapientiam.
Et lingua eius loquetur indicium.
Der Mund des Gerechten soll Weisheit sprechen und seine Zunge das Urteil.
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Datum: 24.12.2009 15:54
Ich persönlich fand den Film großartig und schließe mich Celes an!
Na, sind die Flossen feucht?
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Datum: 25.12.2009 22:25
>... und ich nenne Avatar auch liebevoll: Pocahontas im Weltall. XD

Damit dürfte "Sinnlos auf Pandora" nichts mehr im Wege stehen *g*
"Shepperd Book hat einmal zu mir gesagt: "Wenn du nicht weiß was du tun sollst - dann tu das Richtige" - Jayne Cobb (Firefly)
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Datum: 27.12.2009 15:39
>>... und ich nenne Avatar auch liebevoll: Pocahontas im Weltall. XD

>Damit dürfte "Sinnlos auf Pandora" nichts mehr im Wege stehen *g*

*lol* Freue mich schon drauf.

@topic
Also treffender kann man es gar nicht formulieren. Ganz tolle Kritik, die ich so unterschreiben kann.




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