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Rikus Tagebuch

RikuxSora
von

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Tag 42

Meine Hände liegen auf meiner Brust. Meine Füße stehen auf Sand. Alles ist finster, ich kann es sehen mit meinen Augen. Ich spüre meine Muskeln, meine Sehnen, meine Knochen, meine Haut. Ich spüre die Kleidung auf meinem Körper, ich schmecke die kalte Luft, ich rieche die Nacht. Ich bin geboren worden, gerade eben. Die Welt ist neu, der schwarze dunkle Strand ist noch nicht lange hier, meine Schritte überdecken die Fußabdrücke der zwei , die vor mir hier gegangen sind, ich weiß nicht wie lange es her ist.

Ich bin frei.

Es ist ein anderes Gefühl als das, von dem ich geträumt hatte, damals, vor langer Zeit. Damals wollte ich fliehen, ich dachte, Freiheit wäre etwas anderes als das, was jetzt ist. Doch es gibt nichts anderes als das, was ist. Ich bin nur das, was ich jetzt bin, in diesem Atemzug. Ich bin frei. Du hast mich freigelassen.

Ich kann zurück nach Hause.

Mein Herz in meiner Brust ist wie ein Vogel, zurück zu dir, zurück zu den sonnigen Nachmittagen und dem Glitzern auf den Wogen. Wir haben ein Spiel gespielt, weißt du noch? Das ganze Leben ist ein Spiel. Ich bin zurückgekehrt an den Anfang. Wir können uns aufs Neue begegnen.

Vor mir ist eine Strasse. Und ich weiß, was dahinter ist. Meine Beine laufen bereits bevor ich es bemerke, ich fliege, ich bin noch nie so schnell gewesen.
 

Eine unendlich lange Strasse. Keine Farben, keine Menschen. Niemand ist da als das Keuchen meines Atems. Eine unendlich lange Strasse. Wie lange laufe ich schon? Keine Zeit, nirgends. Ich laufe. Es gibt nicht mehr zu tun.
 

Ich kann nicht mehr. Sora. Diese Strasse hat kein Ende. Ich laufe weiter, ich strauchle, falle, stehe auf, laufe weiter. Ich kann nicht mehr. Ist das der Tod? Eine Strasse ohne Ende. Eine Knie bluten, meine Handflächen sind aufgeschlagen. Weiter, ich muss weiter.

Ich kann nicht mehr.

Ich bin so schwach, mein Körper gibt auf. Ich kann noch nicht gehen. Es kann noch nicht zu Ende sein. Ich muss dich wiedersehen.

‚Gib nicht auf. Ich bin bald da.’

Wer ist da?

‚Ein weiteres Schlüsselschwert. Der Schlüssel für diese Seite.’

Diese Seite? Wo bin ich? Welche Seite von was?

Wer bist du?

‚Ich bin die ganze Zeit bei dir gewesen. Doch die Dunkelheit in deinem Herzen hat dich blind gemacht.’

Der König.

Ich weiß nicht, wer ihr seid, doch...was ist mit mir geschehen?

‚Du hast die Dunkelheit besiegt. Doch dein Körper war fort, also ist nur dein Herz von dir geblieben, an diesem dunklen Ort, an dem die gestohlenen Herzen liegen.’

Ein gestohlenes Herz. Das ist es also was ich bin. Mehr ist von mir nicht übrig. Ich werde nicht mehr nach Hause gehen. Die Hoffnung ist nicht für mich. Diese Welt ist ein Abenteuer, das andere für mich austragen.

Wo ist mein Platz in der Geschichte?

Was soll ich tun?

‚Bald wird die Tür der Dunkelheit erscheinen. Eine Tür, durch die wir nicht gehen können. Um sie zu schließen, bedarf es zweier Schlüssel und zweier Herzen.’

Ist es das, worin schließlich alles endet? Ich gebe mich selbst hin für diese letzte Aufgabe. Mein herz für diese Welt. Ist es nicht recht so? Das Schwert, um Herzen zu öffnen. Vielleicht hat es schlussendlich meines geöffnet.

‚Vielleicht bist auch du aus diesem Grund hier. Vielleicht gibt es so etwas wie Schicksal.’

Vielleicht gibt es so etwas wie Schicksal.

Ich habe nie daran geglaubt. Kann es so gewesen sein? Bin ich mein Leben lang gelaufen, bis zu diesem Moment, Ist dies die Erfüllung meiner selbst?

Und kann das...alles sein?

Wenn meine Reise hier endet, dann ist das in Ordnung. Ich habe alles zurückgelassen, es ist nichts mehr von mir übrig. Sag mir nur eins...geht es ihm gut?

Als wir klein waren, habe ich ihn immer beschützt. Wenn es mich nicht mehr gibt, wer wird auf ihn achten? Ich muss wissen dass es in Ordnung ist. Mehr als das brauche ich nicht.

‚Du fühlst ihn, ist es nicht so? Nur dein Herz allein entscheidet, wie du ihn wiederfinden wirst.’

Und in meinem Herzen fühle ich ihn laufen, seine Schritte auf den boden meiner Seele, die Sonne in seinem Lachen, in meine Arme, direkt in mich hinein. Ich weiß, wer wir sind. Ein Herz von zweien, das bin ich. Ein Herz von zweien, das bist du. Den letzten Weg gehen wir gemeinsam, auf zwei Seiten des selben Himmels. Darin sind wir am Ende vereint.

Ich danke dir.



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