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Moon's Heart

Reise in ein Computerspiel
von

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Der Tempel der Mitte

Eine große Halle im Gothikstil führte in mehrere Gänge weiter. Jeder Gang trug ein anderes Zeichen an den vergoldeten Bögen. Aus ihnen heraus traten eine Menge komischer gestallten. Unter ihnen befanden sich nicht selten Gamecharacters. Viele von ihnen kannte Hacora, sie war schließlich ein RPG-Crack, doch einige waren ihr doch unbekannt. Es waren nicht nur Hauptcharaktere, sondern auch NPC's dabei.

In der Mitte der Halle stand ein edel gearbeiteter Tresen auf dem sich Akten und Formulare in Ordnern stapelten. Der deckenhohe Schrank war bereits überfüllt. Die Schriften verschwanden, tauchten wieder auf und sortierten sich von selbst in andere Fächer ein. Fünf nonnen ware damit beschäftigt, jede einzelne Bewegung aufzuschreiben. Weitere Nonen und Mönche fingen Charaktere ab und kassierten von ihnen Geld. Hin und wieder kam es zu kleinen Kämpfe, aufgrund von Zahlungsverweigerung.

"Sie sind selber Schuld, wenn sie versuche sich hier durchzumogeln. An den Travel-Priests kommt niemand ungestraft vorbei.", erklärte Buzzard fies grinsend. Er und Freiya führten Hacora und Co. zu einem weit abgelegenem Schalter. Ein greiser Priester saß dort und döste.

"Hey Alterchen, wach auf!" Ungeduldig klopfte Buzzard auf das verstaubte Holz. Der Alte schreckte auf und viel mit dem Stuhl nach hinten um.

"Haben sie sich etwas getan?" Besorgt versuchte Hacora über die hohe Platte zu spähen. Da sie aber sehr klein war, gelang es ihr nicht.

"Zwerg.", murmelte Scar hinter ihr. Hacora fand das sehr beleidigend. Er war schließlich...

"Bist doch selbst nicht viel größer, Blassnase!", fuhr Jenna ihn an. Dieser ging aber darauf nicht ein. Inzwischen hatte sich der alte Priester wieder aufgerappelt und saß wieder auf seinem Stuhl.

"Hach, die jungen Leute sind so energievoll, richtig beneidenswert.", lachte er.

"Alterchen, wir brauchen ein direktes Tor zum 'Tempel des Lichts' in der Mana Welt.", forderte Buzzard barsch.

"Buzzard, benimm dich.", bat Freiya und schubste ihn beiseite. "Wir bitten natürlich darum."

"Ohoho, nun seien sie doch nicht so streng.", sagte der Priester. Er erhob sich von seinem Platz und trat hinter dem Tresen hervor. Er bat die Gruppe, ihm zu folgen. Gekrümmt und auf einen Stock gestützt humpelte er voran, bis zu einem Tor, dass nicht viel sauberer als sein Schlater war. Es lag weit ab von den anderen. Sein Zeichen schien hinuntergefallen zu sein und die Goldfarbe des Bogens blätterte bereits ab. Anscheinend hatte es lange niemand mehr benutzt.

"Einmal hin und zurück, das macht 2.000Yetos. Dürfte ich bitte eure Reisepässe sehen?" Der Alte streckte seine schrumpelige Hand aus.

"Diese vier haben noch keine Pässe.", bemerkte Freiya höflich und zeigte auf die Weltfremden.

"Diese Jungend, das hättet ihr auch eher sagen können!" Der alte Priester humpelte zurück zu seinem Schalter und kramte ein paar Zettel hervor. "Was ist? Kommt schon her!" Er legte sie vier Papiere auf ein Pult neben dem Schalter und legte noch ein paar Federn und ein Tintenfass hinzu. Anscheinend sollten sie die Formulare damit ausfüllen. Jenna nahm neugierig eine Feder in die Hand und drehte sie zwischen den fingern. Sie versuchte mit ihr zu schreiben, doch es sah irgendwie merkwürdig aus. Verzweifelt drehte sie sich zu den Anderen um.

"Hat jemand 'nen Kugelschreiber?"

"Was ist das?", fragte Buzzard neugierig.

"Ein Gerät zum schreiben.", erkläre Toshihiro und holte einen aus der Innentasche seiner Jacke. Buzzard sah diesen verdutzt an.

"Wo kommt denn da die Tinte rein?", fragte er.

"Die ist schon drin.", sagte Toshihiro freundlich. Er wollte den Stift gerade aufschrauben, als Jenna ihn ihm aus den Händen riss.

"Das kannst du ihm später auch noch erklären.", maulte sie und begann ihr Formular auszufüllen.

"Heh, du bist gemein! Zeig her!", meckerte Buzzard und hüpfte um Jenna herum, um an den Stift zu kommen. Da Jenna aber viel größer war als er, kam er nicht heran, doch er gab nicht auf.

"Kann mir mal jemand diese Kind vom Hals schaffen?", fragte Jenna genervt.

"Mit Vergnügen.", antwortete Freiya. "Hö-Lerka"

Als Buzzard wieder einmal auf dem Boden ankam bildeten sich dort Bänder aus Wasser. Sie umschlangen seine Beine, gefroren und hielten ihn am Boden fest. Buzzard tobte vor Wut. Er versuchte verkrampf sich zu befreien. Seine Augen erhielten wieder diesen roten Schimmer, den sie meistens hatten, wenn er sich ärgerte. Doch dieses Mal schien das Rot seine Augen vollständig zu bedecken.

"Mach mich looooos! Ro-Aura!", rief er wütend und eine Feueraura flammte um ihn her auf. Langsam schmolz das Eis zu seinen Füßen. Erschrocken und verängstigt wichen seine Freunde vor ihm zurück. Jenna, die direkt neben ihm gestanden hatte, hielt sich aus irgendwelchen Gründen ihr rechtes Auge bedeckt, während sie beiseite sprang. Vielleicht hatte sie sich verbrannt? Hacora machte sich ein wenig Sorgen.

Der einzige, der mal wieder ruhig blieb war Scar. Er sah nur gleichgültig auf den in Flammen stehenden Jungen.

"Si-Kokun.", sagte er ruhig. Dunkle Nebelschwaden erschienen, wirbelten um die Flammen herum und verschwanden wieder. Die Aura Buzzards war neutralisiert worden.

"Häh? Wat war'n dat?", fragte Buzzard verwirrt.

"Kriegst du überhaupt mit, wenn du zauberst?", fragte Freiya genervt. Buzzard schüttelte den Kopf. Danach schnupperte er in der Luft.

"Was riecht hier eigentlich so angebrannt?" Alle sahen sich verwundert gegenseitig an.

"Jenna, deine Haare!", rief Toshihiro entsetzt. Eine leichte Rauchschwade stieg hinter dieser empor. Sie zog ihr Haar nach vorne. Es war angesenkt und glühte noch.

"Hilfe ich brenne!", kreischte Jenna und rannte im Kreis herum. Dadurch verstärkte sich das kokeln nur noch.

"Hö-Tete!" Freiya schoss einen Ball aus Wasser auf Jennas Rücken ab. Jenna haute es um und sie landte bäuchlinks auf dem Boden. Sie war bewusstlos, doch wenigstens waren ihre Haare gelöscht, aber...

"Au weia! Die sind ja fast ganz weg!" Hacora hockte sich neben das Nachwuchsmodel und zupfte an den Resten der einstmals hochgelobten Haare. Jenna war für sie berühmt. Jedes Mädchen träumte davon, einmal so schönes Haar zu haben wie sie. Nun war alles weg.

"Wie sie wohl reagieren wird.", überlegte Toshihiro besorgt.

"Lebensgefahr...", hörte man Scar am Schreibpult sagen. Er hatte begonnen sein Forumlar auszufüllen, ohne das es jemand bemerkt hatte.

"Wie kommst du darauf?", fragte Toshihiro. Scar antwortete mal wieder nicht, sondern gab seinen Zettel dem alten Priester ab.

Inzwischen kam Jenna wieder zu sich. Hacora ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück. Sie wollte Scars Warnung lieber nicht missachten. Jenna sah sich unterweil leicht abwesend um. Müde kratzte sie sich am Hinterkopf und stutzte plötzlich. Mit fassungslosem Gesicht betastete sie sich den Hinterkopf. Tränen bildeten sich in ihren Augen. Plötzlich begann sie lange und laut zu schreien. Hacora musste sich die Ohren zuhalten. Es war, als würde in ihrem Kopf eine Kirchenglocke geläutet. Sie fühlte sich, als würde gleich ihr gesammter Körper in Stücke zerspringen.

Plötzlich begann der Ton abzuklingen. So plötzlich, wie er gekommen war. Hacora begann wieder ihr Umfeld wahrzunehmen. Ihr wahr schwindelig und sie wusste nicht, wo oben oder unten war. Ihre Augen konnten klein klares Bild erfassen. Ihre Beine konnten ihren Körper nicht länger tragen und Hacora sank zu Boden. Die kälte half ihr ein wenig. Sie konnte sich wieder auf das wesentliche Konzentrieren. Durch das klingeln ihrer Ohren hindurch hörte sie leise Jenna weinen. Irgendjemand - er war nur als schwarzer Schatten erkennbar - kniete vor ihr und schien sie zu trösten.

"Fa-Into." Auf einmal durchströmte Kraft Hacoras Körper. Das klingeln in den Ohren verschwand und ihre Sicht wurde klarer. Sie sah nun, dass die Person bei Jenna eine junge Frau war. Diese hatte enscheinend einen Heilzauber angewand. Doch irgendwie schien Jenna etwas angewiedert von ihr.

"Hach, komm her du süüüße! Lass dich knuddeln!", rief die Fremde nun und stürzte auf Jenna zu. Dieser vesuchte verzweifelt zu fliehen.

"Whoa, go away! He~lp!", rief sie und verkroch sich hinter Hacora. Die junge Frau griff sich beide und drückte sie ganz fest an sich. Hacora bekam schon fast keine Luft mehr.

"Ach, ich steh auf so süße Mädchen wie euch." Die Fremde schien die Beiden gar nicht mehr loslassen zu wollen.

"Yoru!" Freiya stemmte entrüstet die Hände in die Hüften. "Lass die beiden in Ruhe! Siehst du nicht, dass sie das nicht wollen?" Die Fremde schien sich heftigst du erschrecken. Sofort ließ sie von Hacora und Jenna ab. Sie lief zu Freiya und kniete vor ihr nieder.

"Euer Hoheit, verzeiht mir. Ich war überwältigt von diesen jungen Mädchen.", gestand sie demutsvoll.

"Du solltest etwas gegen diese schlechte Angewohnheit tun.", sagte Freiya gebieterisch.

"Jawohl, euer Hoheit." Die Frau namens Yoru sah reuevoll zu Boden. Die Anderen sahen Freiya verwirrt an. Wer mochte diese Frau sein? Sie schien so etwas ähnliches wie eine Dienerin zu sein.

"Nun, ich möchte euch die stärkste und treueste Magierin des Königshauses von Blaze vorstellen: Yoru Harusame.", klärte Freiya sie auf. Jenna legte unverständlich den Kopf schief.

"Wenn sie Blaze die Treue geschworen hat, ist sie dann nicht hinter dir her?", bemerkte sie.

"Ich habe ja dieser süüüßen Prinzessin die Treue geschworen, nicht der Königin." Yoru nutzte die Gelegenheit und drückte ihre Herrin fest an sich. Diese schien alles andere als erfreut darüber zu sein.

"Hmm...", kam es von Toshihiro. "Wir könnten Yoru als erwachsene Person mitnehmen. Das scheint mir viele Vorteile zu haben."

"Gudde Idee.", grinste Jenna. "Außerdem scheint sie sich gut mit Magie auszukennen."

"Nicht nur Magie! Auch Heilpflanzen sind meine Spezialität!", grinste Yoru stolz.

"Eigenlob stinkt.", bemerkte Jenna seufzend.

"Ähem!" Der alte Priester versuchte sich schon seit geraumer Zeit Gehör zu verschaffen. Nun endlich bekam er es. "Wenn sie nun bitte so freundlich wären, die Anmeldungen auszufüllen?"

Während Hacora ausfüllte, fummelte Toshihiro an Jennas Haaren herum. Irgendwie schaffte er es, sie wieder wachsen zu lassen. Die anderen staunten nicht schlecht.

"Das war Zu-Kreaá, nicht war?", grinste Yoru.

"Wassen das?", fragte Jenna während sie sich überglücklich ihre wieder hergestellten Haare ansah. Es schien, als wären sie nicht einmal in die Nähe von Feuer gekommen. Sie schimmerten so unschuldig seidig wie zuvor.

"Zu-Kreaá ist ein Zeitzauber. Mit ihm kann man für bestimmte unbelebte Dinge die Zeit zurückdrehen und somit zum Beispiel Gegenstände reparieren.", erklärte Yoru.

"Erde ist ein cooles Element.", grinste Jenna fröhlich und sah sich um. "Wo steckt denn eigentlich Zwerg Blassnase und das wandelnde Feuerholz?"

"Wen meinst du damit?" Buzzard stand plötzlich direkt neben ihr und sah neugierig in Jennas Gesicht hoch. Diese wich erschrocken einen Schritt beiseite.

"Ok, das Feuerholz haben wir, aber wo steckt Blassnase?", fragte sie und sah sich weiter um.

"Wen meinst du mit Blassnase?", maulte Buzzard.

"Meine Güte, kannst du dir das nicht denken.", seufzte Freiya und schüttelte ungläubig den Kopf.

"Aber du, was?!" Buzzard schien mal wieder auf Freiya losgehen zu wollen, doch Toshihiro hielt ihn fest. "Ganz ruhig! Jenna sucht nach Scar."

"Und warum nennt sie ihn Blassnase?" Buzzard lies mit seiner Fragerei nicht locker.

"Ganz einfach: Scar kommt aus einer der heißesten Gegenden unserer Welt und ist trotzdem bleich wie ein Bettlaken. Da kann man ihn ja nur Blassnase nennen!", rechtfertigte Jenna sich. Buzzard schien wiedereinmal nichts zu verstehen. Auch Yoru und Freiya schauten unverständlich drein.

"In Moon's Heart wird man wohl nicht braun, was?", fragte Jenna, verlegen, als die Einheimischen den Kopf schüttelten.

"Nicht einprogrammiert..." Wieder einmal erschreckte sich Jenna fast zu Tode. Vor Überraschung klammerte sie sich an Toshihiro. Scar stand plötzlich direkt hinter ihr und schaute so kalt und unberührt drein wie immer.

"Verzeihung, wenn ich störe, aber sie können jetzt los.", bemerkte der alte Priester. Er führte die Gruppe vor das verschlissene Tor. Auf den zweiten Blick sah es noch schmuddeliger aus als beim ersten. Vor ihren Augen bröckelte ein kleiner Stein eus dem Gebilde.

"Müssen wir da etwa durch?", fragte Jenna angeekelt. Sie hatte anscheinend keine Lust dieses Portal zu durchschreiten.

"Oh, es ist selten in Betrieb.", lachte der Alte. "Tretet bitte einen Schritt zurück." Er lies einen veralteten Priesterstab vor sich erscheinen. Dieser stieß einmal auf den Boden auf und es klang wie eine Kirchenglocke. Der Stab schien Welle auszusenden. Mit einem Mal begann das heruntergekommene Tor zu leuchten. Es schien eine Art 'Zu-Kreaá zu durchleben. Das Gold erneuerte sich und glänzte Strahlender als alles Andere. Auch ein Wappen erschien aus dme Nichts heraus. Es zeigte eine Hand auf der eine junge Frau lag und zu schlafen schien. Wohl behütet in dieser Hand.

"Nun denn, geht hindurch.", bat der Priester und deutete auf den dunklen Gang hinter diesem leuchtenden Tor. Zögerlich aber doch neugierig ging die Gruppe hindurch, hinein in das Schwarz. Wie aus heiterem Himmel war Hacora, als würden sie ein paar Hände packen und sie in unglaublicher Geschwindigkeit fortziehen. Und genauso plötzlich endete das ganze auch. Mit einem Mal endete der Sog. Hacora stand für kurze Zeit schwebte sie im Nichts und dann fiel sie. Solange, bis sie das Bewusstsein verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KaeAskavi
2005-05-15T19:00:22+00:00 15.05.2005 21:00
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