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Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum ...

Ein Versuch, mal alles, was man nicht weiß zu erklären.
von

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Kyuubi kehrt heim

Es war etwas um 10 Uhr abends, als Carnidia beim Hokagen herreinbrach, ... im wahrsten Sinne des Wortes. Ihr einziger Kommentar zu ihrem rüden Auftreten, war "Uuups! Ich dachte das Fenster wäre offen gewesen!" Der alte Mann, der einen halben Herzinfarkt erlitten hatte klammerte sich am Tisch fest, um seine Hände daran zu hindern sich um den Hals der unverschämten Rothaarigen zu legen. Als er sich wieder einigermaßen im Griff hatte, warf er hastig das Tuch über die neblig- weiß gefärbte Kristalkugel. Die rothaarige Jonin blickte sich derweil interessiert um. "Oh! Hayate hat sein Schwert liegengelassen! Ich brings ihm vorbei!" Sie hüpfte zu der Wand, wo die Waffe angelehnt worden war und griff danach. Nun wurde der Gesichtsausdruck des Hokagen traurig und die Stimme ernst "Ich wollte es aufhängen lassen, als Andenken an einen unsrer treuesten Krieger! Es tut mir leid Carnidia, ... ich weiß du hast dich mit ihm immer gut verstanden. Er ... ist tot. Man fand ihn gestern. Wir gehen davon aus, dass er im Kampf fiel. Ein Anwohner hörte den Lärm und hat sofort die Ninjas geholt. Dennoch war der Kampf zu diesem Zeitpunkt schon vorbei. Es muss alles unglaublich schnell gegangen sein!" Betroffenheit machte sich auf ihrem Gesicht breit "Aber er war doch immer einer der Besten? Wer kann ihn nur so überraschen?" langsam gingen ihre Gesichtszüge in Zorn über "Wer?" die Frage war nur noch gezischt. Der Hokage zuckte hilflos mit den Schultern. "Wir wissen es nicht. Vielleicht ein Spion, vielleicht einer der Ninjas von ausserhalb, aber solange wir nichts beweisen können stehen wir hilflos da. Ich nehme an du kannst uns da auch nicht helfen!" Carnidias Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen "Tote träumen nicht, aber die Mörder. Habt ihr Hinweise darauf welche Jutsu angewendet worden sein könnte?" Ihre Hände klammerten sich so fest um den Griff des Schwertes, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten, während das ehrwürdige Dorfoberhaupt eine Schublade öffnete und aus einer schwarzen Mappe wortlos ein paar Fotos herauszog. Ohne einen Blick darauf zu werfen reichte er diese der ältesten Uzumaki. Bilder von Tatort. Auf einem war viel zu deutlich die blutüberströmte Leiche Hayates zu sehen. Carnidias Kieferknochen verkrampften sich bei diesem Anblick. Doch wieder halfen ihr die ausführlichen Informationen aus Orochimarus Berichten. "Das Schwert aus Wind. Darum konnte Hayate nicht ausweichen! Baki aus Suna. Der Meister von Gaara, Temari und Kankuro. Ich werde das Überprüfen, aber ich kann ihnen natürlich keine Beweise liefern, außer meiner, bei manchen Leuten nicht gerade hoch gehaltenen, Aussage. Ich kann ihn noch nichteinmal sofort töten, weil er sich zur Zeit im Schutze Konohas aufhält." Das war natürlich nur eine einfache Ausrede, denn solche ... Kleinigkeiten hatten sie noch nie aufgehalten. Aber sie konnte dem alten Mann vor ihr wohl kaum auf die Nase binden, dass sie ihn erstnoch für ihre, bzw.Orochimarus, Pläne benötigte! Als sie wieder von den Bildern hochsah hatte sie ein freudloses, aber sadistisches Grinsen auf den Lippen. "Wenn er allerdings hofft noch einmal eine Nacht durchschlafen oder angenehm träumen zu können, dann hat er sich gewaltig geschnitten!" Der Hokage sah ihr fest in die Augen "Tu nichts unüberlegtes! Du bist sehr impulsiv, aber es darf nichts vorfallen, sonst werden die anderen Länder uns anhängen, wir hätten den Frieden gebrochen! Wenn du ihn töten musst, dann sorg gefälligst auch dafür, dass man es nicht auf Konoha zurückführen kann!" ein leichtes Grinsen schlich sich in seine Mundwinkel. "Ansonsten bleibt mir nur dir viel Glück zu wünschen ... bei was auch immer!" Carnidia grinste zurück und band sich das Schwert auf den Rücken. "Wenn ich mit ,Was auch immer' fertig bin, bringe ich es wieder zurück und helf ich dir beim Aufhängen!"

Leise landete Carnidia an einer vom Schatten verdeckten Seite des Suna- Wohnhauses. Gott sei Dank, war Neumond, denn mit diesem blöden, äußerst hinderlichen Schwert war es ein Ding der Unmöglichkeit sich irgendwo anzuschleichen! Sie hatte keine Ahnung wie Hayate es schaffte, sich mit dem sperrigen Ding so gewandt zu bewegen. Geschafft hatte! Verbesserte sie sich. Wenn sie Baki sogar schon mit inoffizieller Erlaubnis quälen durfte, sollte er zumindes wissen warum. Natürlich lies sie sich nicht von so einem primitiven Gefühl von Rache leiten ... na ja, ... nicht NUR. Dieser Kerl hatte eindeutig seine Kompetenzen überschritten. Selbst wenn der Kazekage einen Bund mit Orochimaru eingegangen war hieß das noch lange nicht, dass es so etwas wie ein Freibrief für sie war. Zumindest nicht, solange die Schlange ihr nicht ins Gesicht sagte, dass er nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzte oder das ihr gegenüber das Bündnis mit Suna zugab. He! Dieser Depp schlief ja noch immer nicht! Jetzt wurde es aber langsam Zeit! Schließlich war es schon nach 10 Uhr in der Nacht! Sie war in Versuchung durch ein Fenster zu luren um herauszufinden, was der Kerl die ganze Nacht machte, als sie die Tür gehen hörte. Ein kurze Blick um die Ecke verriet ihr, dass ausgerechnet Baki, sich gerade auf einen Spaziergang aufgemacht hatte. Das wurde ja richtig interessant! Sie gab ihm ein paar Sprünge Vorsprung und schwang sich dann auf Ragnak in die Luft. Mit sehr großem Sicherheitsabstand folgte sie dem Suna im Schutz der Nacht.

Da stand sie nun im Sandversteck und wusste nicht weiter. Schon längst hatte sie sich zur Tarnung einen dieser komischen braunen Umhänge besorgt, die hier anscheinend üblich waren. Zusammen mit dem Gesichtsschutz waren sie zwar sehr gut zur Tarnung, aber auch sehr hinderlich in den Bewegungen, wenn man es nicht gewohnt war. Außerdem hatte sie keine Ahnung, wie sie in Baki in die Gemächer des Kazekagen folgen sollte! Sie wusste zwar bereits wo diese ungefähr liegen musste, aber wo zu Kyuubi bekam sie jetzt nur eine vernünftige Tarnung her. Carnidia drehte sich im Kreis und observierte ihre Umgebung. Hier gabe es nur Sand! Wo bitteschön sollte sie hier etwas vernünftiges herbekommen! Eine Regentonne! Sie murmelte noch kurz "Ich hoffe du bekommst das mit Hayate, damit du siehst was ich für dich alles tu!" stürzte sich dann das Wasser über den Kopf und wältze sich anschließend im Sand, den sie zusätzlich mit Chakra an ihrem Körper befestigte (wie beim Baumklettern, bzw auf dem Wasser laufen).

10 Minuten später hing sie kopfüber an der Wand unter den Fenstern zu den Gemächern des Hokagen. Ihre nun völlig von Sand überdeckte Gestalt tarnte sie hervorragend gegenüber neugierigen Blicken ... hoffte sie. Ragnak stand über ihr auf dem Dach des Hauses. Neugierig lauschte sie dem Gespräch im Inneren und versuchte krampfhaft das furchtbare Jucken, das der langsam trocknende Sand erzeugte, zu ignorieren. Hoffentlich brachte sie das Zeug nacher wieder komplett runter!

"Gute Arbeit, Baki!" WIE bitte? Seit wann war Hayate so wichtig, dass der Kazekage persönlich seine Hinrichtung befahl? Oder bezog sich diese Aussage darauf, dass er er geschafft hatte Gaara so lange zurückzuhalten. Denn nur ein Toter, der sich auch noch quasi freiwillig gemeldet hatte, war ja wohl mehr als zu wenig für einen Dämon dieses Kalibers. Carnidia hatte den kurzen Ausbruch bis zu ihrer Farm hin wahrgenommen ... eigentlich schade um Dozu, aber das war wohl eindeutig Dummheit gewesen ... Gaara herauszufordern ... da hätte er sich eigentlich gleich von der nächsten Klippe werfen können!

"Wie geplant, haben es die drei sicher bis in die Entausscheidungen geschafft!" das war Baki. Die dumpfe, durch den Mundschutz verzerrrte Stimme des Kazekagen antwortete und Carnidia hätte aufschreien können, vor Freude "... unser Abkommen mit Otogakure ..." Sie hatte mit ihren Vermutungen natürlich wieder Recht gehabt! Hayates Tod war nicht umsonst gewesen. "Hier ist der Plan der Sound-Nins" Interessant! Wie hatte Rochi es bloß geschafft, dass der Kazekage jetzt sogar schon Befehle von diesem annahm?

Was sie da erfuhr war ja äußerst interessant! Suna wollte Konoha tatsächlich angreifen! Perfekt! Dann würde Naruto endlich einmal auf einen ebenbürtigen Gegner treffen ... Gaara! Carnidia war glücklich. Natürlich würden viele Konohanins bei der Verteidigung sterben, aber es wurde sowieso mal wieder Zeit für eine ordentliche Selektion. Was heutzutage in ihrem Heimatdorf alles als Ninja durchging war schon lange nicht mehr normal. Plötzlich war die Audienz beendet und Baki schoss aus dem Raum. Carnidia krabbelte schnell nach oben und folgte dem Suna. Kurz nachdem sie die Grenze zwischen Konoha und Suna überschritten hatten hielt sie ihn auf. Sie hatte übrigens Recht gehabt. Sie bekam diesen Sch*** Sand einfach nicht mehr aus der Kleidung, aus der Nase und vor allem aus ihren Gehörgängen.

Baki legte eine Vollbremsung ein, sonst wäre er in die seltsame Rothaarige auf dem Schaukelpferd vor ihm gebrettert. Sie trug tatsächlich ein Konohastirnband. "Braucht Konoha so dringend Ninjas, dass sie jetzt schon geistig Zurückgebliebene nehmen müssen?" Bei jeder noch so kleinen Bewegung seiner Gegenüber rieselte ein kleiner Schauer Sand nach unten. Er deutete darauf "Na Kleine? Hast du grad im Sandkasten gespielt?" Die Rothaarige ließ sich nicht beirren, griff nach hinten und zog ein Schwert. Baki erkannte es sofort wieder. Diese Waffe war von Hayate benutzt worden. Es waren sogar noch seine Blutspritzer dran! Jetzt erhob die Konohanin zum ersten Mal ihre Stimme "Ich weiß du würdest nie zugeben diese Waffe zu kennen, aber Hayate war ein Freund von mir. Ich kann dich zur Zeit noch nicht töten, weil ich dich brauche. Deshalb möchte ich nur, dass du heute und alle zukünftigen Nächte deines mit Sicherheit nur noch sehr kurzen Lebens weißt, wie du dir das verdient hast." Sie steckte das Schwert wieder weg und flog in Richtung Heimat.

Baki stand völlig verwirrt auf dem Ast. Er hatte kein Wort verstanden. Wieso brauchte eine Konohanin IHN noch? Was würde heute Nacht passieren? Am liebsten hätte er laut gelacht. Er war der Meister von Gaara! Sie glaubte doch nicht wirklich, dass ihm irgendetwas passieren könnte, solange dieser in seiner Nähe war! Nicht umsonst war er selbst Jonin! Er fragte sich, ob die Ninjas aus Konoha tatsächlich so dumm waren, dass sie nicht einmal die Macht von Dämonen richtig einschätzen konnten.

Carnidia landete in der Straße und wollte nur noch heim und sich duschen. Überall klebte dieser juckende, furchtbare Sand! In der Kleidung, in den Socken, zwischen den Zehen, zwischen den Fingern, zwischen den Zähnen, in den Haaren, in der Nase, in den Ohren ... sie hätte sich zu Tode kratzen können! Bei jeder Bewegung scheuerte das Zeug wie blöd. Zudem hatte sie das grauenhafte Gefühl, dass er sich mit jedem Schritt den sie tat in immer tiefer in alle möglichen und unmöglichen Ritzen und Falten gelangte. Deshalb bemerkte sie auch zuerst Jirayia nicht, der ihr vom gegenüberliegenden Lokal einen Gruß zuschrie.

Als er auf Carnidia zurannte um sie zu fragen, ob er eine ... etwas extreme Methode benutzen dürfte um Naruto an die Chakra des Fuchsungeheuers kommen zu lassen, bemerkte sie ihn noch immer nicht. Die etwas verdreckt aussehende Rothaarige sah erst zu ihm auf, als er sich vor sie stellte und laut schrie "Sag mal hast du Sand in den Ohren?".

Jirayia hatte in seinem Leben schon viel zu viele Ohrfeigen bekommen. Die meisten hatte er wohl verdient. Aber als er sich nun aus der gegenüberliegenden, sehr in Mitleidenschaft gezogenen, Hauswand schälte und sich die erhitzte Backe festhielt, während der schockierte Hausbesitzer vor ihm auf und absprang, war er sich ausnahmsweise keinster Schuld bewusst und beschoss eingeschnappt, ihren Bruder dann halt ohne Erlaubnis von der Klippe zu stoßen!

Am nächsten "Morgen" wachte Carnidia, wieder einigermaßen Sandfrei, auf und hatte sich gerade angekleidet, als sie überrascht ihren Kopf nach oben riss. Ein glücklicher, ungläubiger Ausdruck trat auf ihr Gesicht. Eine Gänsehaut der Freude lief ihr über den Rücken und ohne sich noch einmal umzusehen raste sie völlig euphorisch in eine bestimmte Richtung. Jirayia hatte es geschaft! Kyuubi, ihr Kyuubi war wieder zurück! Doch schon nach wenigen Metern versiegte die Chakra des Fuchsungeheuers wieder, wahrscheinlich hatte Naruto sie eingesetzt. Dennoch bremste sie ihren Lauf nicht ab, sondern beschleunigte eher nocheinmal. Ihr war klar, dass der Dämon im ungeübten Körper ihres kleinen, unerfahrenen Bruders steckte und deshalb noch lange nicht seine wahre Macht zeigen konnte, aber sie wollte doch wissen, wofür zum Hokagen er so viel Chakra benötigt hatte.

Sie konnte Jirayia erblicken, aber dieser war völlig alleine. "Wo ist Naruto!" Der weißhaarige Senin zeigte nur wortlos in den Abgrund. Dort stritt sich ihr kleiner Bruder mit Gamabunta höchstpersönlich. Carnidia grinste breit. Es schien, dass Naruto nur einen willenlosen Diener erwartet hatte und sich duch dieses ... Missverständnis mit dem Boss der Kröten höchstpersönlich angelegt hatte. Amüsiert sahen die Jonin und der Senin ihrem Schützling zu. Als der jüngere Uzumaki vernünftigerweise klein beigab, lachte Jirayia lauthals los "Jetzt haben sie die Rollen getauscht." Die Rothaarige blickte ihn kritisch von der Seite an. "Möchtest du ihm nicht erklären, warum er beschworen worden ist?" Plötzlich sah der Senin sehr gestresst aus "Ich denke ich werde jetzt von hier verschwinden! Wenn mich diese Kröte entdeckt gibt"s Stunk! Ich muss zurück zur ... Arbeit!" und weg war er ... das war ja wieder mal typisch!

Plötzlich schrie Naruto los und Carnidia machte dass sie in die nächste Deckung kam, als Gammabunta auch schon aus dem Graben sprang. Mit einem verzweifelten Hechtsprung konnte sie sich gerade noch davor bewaren, nicht von den breiten Hinterbeinen der Kröte erwischt zu werden. "Rücksichtsloser Rowdy!" schimpfte sie, während sie sich, diesmal in angemessenem Abstand, wieder niederlies. Doch Gamabunta ignorierte sie und besah sich die Schriftrolle auf der alle Ninjas verzeichnet waren, die einen Pakt mit den Fröschen geschlossen hatten. "Soso! Was dieses Kind mir erzählt hat war also tatsächlich wahr! Hehe ..." Carnidia konnte sich nicht helfen. Das Lachen dieser Kröte klang mehr nach Unkenrufen, als nach echtem Gelächter "... aber ... was für ein beeindruckendes Kind!" Carnidia baute sich vor Gammabunta auf. "Natürlich ist er beeindruckend! Es ist ja auch mein Bruder und der Erbe des vierten Hokagen!" Das Maul der Kröte wurde noch breiter, als es sich zu einem Grinsen verzog. "Seit dem Vierten, ist niemand auf meine Kopf geritten. Aber er ist total fertig, von der Anstrengung mich zu rufen." Die rothaarige Jonin grinste nun auch. "Du musst schon zugeben, dass du Chakra frisst, wie mein Bruder die Ramen. Wirst du ihm helfen? Bring ihn doch zumindest ins Krankenhaus, dann muss ich ihn nicht schleppen!" Gamabunta wiegte seinen gewaltigen Kopf "Ich könnte meine Kraft mit ihm teilen, ... aber ihn zu diesem Ort zu bringen wäre wahrscheinlich das Beste!"

Violette Augen blitzten ihn vergnügt an "Danke! Ist schön dich wiederzusehen! Darf ich mitreiten? Wie in alten Zeiten?" ein leichtes Schnauben gab ihr Bestätigung und sie hüpfte mit zwei großen Sprüngen auf dessen Rücken. Mit Plaudereien über Veränderungen und riesigen Sprüngen kamen sie schnell zum Krankenhaus. Als die Ärzte und Assistenten an die Fenster eilten, winkte sie ihnen fröhlich zu. So bekam Naruto nicht mit, als er zum Ersten mal seit Jahren wieder persönlich auf seine große Schwester traf.

Als Carnidia das nächste Mal aufschreckte, war es 12 Uhr Mittags. Erneut wurde sie von der wilden Aura eines aktiven Dämons geweckt. Das war aber nicht die ursprüngliche, feurige Aura Kyuubis sondern eine kalte, gefühllose Präsenz "Gaara!". Sie schreckte hoch, als ihr auffiel, dass Naruto. bzw. Kyuubi anscheinend den fremden Dämon in seinem Revier auch schon bemerkt hatte. "Dann is ja alles ok!" murmelte sie müde vor sich hin und viel zurück in das Laken, das sie wie eine Hängematte, an der Decke befestigt hatte.

Dann wurde jedoch der Drang hinzurennen zu groß. Die Rothaarige konnte soviel Macht auf einem Haufen einfach nicht wiederstehen. Sie sprang aus dem Fenster und raste in Richtung Krankenhaus. Dabei überwachte sie unbewusst die beiden Kontrahenten. Wenn die beiden mitten in Konoha einen Kampf anfingen, musste sie wohl dazwischen gehen. Schließlich brauchte man das Krankenhaus noch etwas länger. Sie hoffte darauf, dass Gaara immernoch vom Kazekagen den Befehl hatte sich zurückzuhalten und deshalb auf eine Auseinandersetzung verzichten würde. Als sie am Fenster von Lee ankam sah sie wie gerade Meister Gai dazwischen ging und Gaara rausschmiss.

Beruhigt gähnte sie einmal laut und machte sich dann wieder auf um endlich ihren wohlverdienten Schlaf zu bekommen. Denn wenn ihre Vermutungen zuträfen, würde sie die nächsten Tage mit nur sehr wenig auskommen müssen. Sie freute sich auf die dritten Prüfungen, auch wenn sie dann diese blöde Anbumaske wieder tragen müsste, aber sie konnte nicht riskieren, dass Naruto sie erkannte! Und dann würde sie sich noch etwas Spass gönnen. Die rothaarige Jonin nahm ein bequeme Haltung ein und konzentrierte sich. Wovon träumte der Meister des Suna- Teams wohl?

Am nächstem Morgen stand sie hinter dem Hokagen und beobachtete, wie die anderen Kagen hereingetragen wurden. "Endlich!" Auch der alte Mann spürte wohl, dass die Anspannung der Bevölkerung in den letzten Tagen zugenommen hatte. Es war wie die Stille vor dem Sturm, wenn man alles befestigt, alles erdenkliche getan, sich eben bestmöglichst vorbereitet hatte und das einzige was zu tun blieb, war warten und beten, dass man selbst und die Familie möglichst verschont blieben. "Affig! Können die nicht selber laufen? In diesen Dingern sind sie doch lebende Zielscheiben!" Ihre Stimme klang verzerrt und hohl unter der Maske der Löwin hervor.

Ein vorwitziger Gruppenkollege, der geglaubt hatte sie und Itachi wären zu jung um bereits vollwertige Anbus zu sein, hatte sie früher mal als Wildkatze bezeichnet. Etwa zwei Wochen später kam dann endlich der Gips vom Unterkiefer, was er allerdings schon nicht mehr bemerkte, weil er zu diesem Zeitpunkt bereits am Endstadium extremer Schlaflosigkeit litt, im Volksmund auch unter Irr-, Wahn-, bwz. Schwachsinn bekannt. Das war das schöne an ihrer Lieblingsjutsu, man konnte ihr einfach nie etwas nachweisen, solange Träume nicht als Beweismaterial anerkannt waren. Natürlich hatte das ihren Vater nicht davon abgehalten ihr eine ordentliche Strafpredigt zu halten und sie nicht davon sie geflissentlich zu ignorieren.

Plötzlich zuckt ihr Kopf nach oben und sie spitze die Ohren. "Rochi ist da unten!" zu viert blickten sie auf die Menge der Menschen unter ihnen. Der Hokage fragte sofort "Wo genau?" Carnidia schloss die Augen und konzentrierte sich. Zuerst die Dämonen aus ihrem Blickfeld verbannen ... dann Fackeln suchen ... na die von Sasuke war aber nicht gerade kleiner geworden, aber das musste sie jetzt erstmal ignorieren ... "Da!" sie streckte ihren Finger in die Richtung und machte dann die Augen auf. Sie zeigte genau auf die Trage des Kazekagen "War ja klar! Feige Nuss! Hat beim Kazekagen Unterschlupf gesucht, weil er genau weiß, dass wir die Sänfte nicht ohne Sondererlaubnis untersuchen dürfen." Sie hatte den Hokagen bereits vom Besuch Bakis beim Herrscher über Suna berichtet und deshalb war dieser nicht sonderlich überrascht.

Als die Menge das Stadium füllte saß sie bei den anderen Clanoberhäuptern neben Hiashi und Hanabi auf dem Platz der Uzumakis. Es war immer dasselbe. Jeder dieser Hochnäsigen Affen saß auf seinem Stuhl und etwas versetzt hinter ihnen eine grauhaarige Eminenz. So einen Speichellecker hatte sie nicht nötig um ihr Selbstbewusstesein zu streicheln. Sie hasste diese Ausstellungen und war heilfroh, dass man ihr erlaubt hatte die Maske zu tragen. Anscheinend wollte ein Großteil des Rates seltsamerweise nicht, dass Naruto von seiner großen Schwester ... geleitet wurde. Carnidia grinste hinter ihrer Löwin und dachte an die Lichtung in den Träumen Narutos ... wenn die wüssten! Kakashi hatte ihr bereits gesagt, dass Sasuke sich verspäten würde. Sehr gut! Dann würde dieser Looser wenigstens nicht das schöne, harmonische Gesamtbild der neuen, talentiertesten Chuninanwärter stören. Da kamen sie. Stolz sah sie hinunter zu Naruto, wie er da unter den anderen stand. Ein neuer Lebensabschnitt begann. Von nun an wäre seine Kindheit vorrüber, die sie ihm so lange wie möglich erhalten hatte wollen. Aber nun war Schluss mit der Spielerei, denn die Welt drehte sich weiter. Und sie begann sich ab heute um Konoha und ihren kleinen Fuchsdämon zu drehen, wie auch schon vor 12 Jahren.

Plötzlich stellte sich jemand hinter sie. "Meine Herrin! Verzeiht die Verspätung. Eure gehorsame Dienerin ist nun anwesend." Die Löwin sah sich erstaunt um und hätte fast losgelacht. Das war also die Leibwache die ihr Itachi gewählt hatte. Er hatte wirklich ein gutes Auge, auch wenn diese Person schon fast unverschämt war wie sie da einen riesen Zweihänder auf dem Rücken und Rochi, alias Komodawaran, auf der Schulter hinter ihr mitten im Stadium Konohas stand, aus dem sie vor Jahren als Nuke- Nin geflogen war. Wie immer glühten rote Augen unter dem Strohut und durchbohrten den Gegenüber ohne ihn wirklich sehen zu können.

"Ich will über eure Verspätung noch einmal hinwegsehen! Ihr dürft euch uf diesen Stuhl setzten." Gott sei Dank hatte sie ihren Akatsukimantel gegen einen neutralen schwarzen Umhang getauscht, sonst hätten bei der nächsten Ratssitzung sicher sehr unangenehme Fragen auf sie gewartet. Nyx Shadow'sgate war einfach zu professionell für solche Fehler. Hiashi sah fragend zu ihr herüber, aber sie ignorierte ihn geflissentlich. Es musste ihm sehr sonderbar vorkommen, dass gerade die Uzumaki, die für ihre Unfähigkeit im Team zu arbeiten berühmt war soetwas wie einen treuen Diener besaß. Ganz davon zu schweigen, dass er sich partou nicht vorstellen konnte, wer es länger als 1 Minute freiwillig bei ihr aushielt.

Nun, da sie sich auf die Aufmerksamkeit Nyx"s verlassen konnte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf Orochimaru. Wo war dieser Leichenfledderer bloß untergetaucht, dass man ihn trotz der Sicherheitsvorkehrungen nicht gefunden hatte. Sie merkte sich den Ort an dem er saß und öffnete wieder die Augen. Der Kazekage? Aha. Na ja, dieser Idiot war ja nicht der erste, der einen Pakt mit Orochimaru mit dem Leben bezahlte. Keine Zeugen, keine Probleme. Das war schon immer eines der Mottos von Rochi gewesen und dass die Schlange bei solch einem Ereignis persönlich anwesend sein musste, war ja von vornherein klar gewesen.

Ihr gefiel bloß nicht, dass er so nahe beim Hokagen saß, aber da konnte sie jetzt im Augenblick nichts gegen unternehmen, auch wenn ihr klar war, dass die zwei Wachen so sinnvoll gegen Rochi persönlich schützen wie zwei Ramendosen. Mist! Jetzt hatte sie Hunger. Sie lauschte der Ansprache des Hokagen. Das mochte sie so an ihm. Seine Reden waren noch nie länger als 5 Minuten gewesen. Sehr angenehme Eigenschaft. Gaaras Aura loderte nervös, er schien sehr aufgeregt zu sein. Anscheinend hatte man ihn zu lange zurückgenommen. Lange würde er es wohl nicht mehr aushalten. Sehr gut! Dann wurde dieses Examen endlich ein bisschen ... lustiger.

Endlich durfte ihr kleiner Bruder wieder seine wahre Stärke zeigen. Neji war wie erwartet sehr selbstbewusst und fing an Naruto mit seinem Das-Schicksal-ist-fest-Zeug zuzulabern, aber dieser würgte ihn schnell ab. Der jüngere Uzumaki versuchte es zuerst einmal mit der Kagebunshin-no-Jutsu. Netter Versuch! Zwar war der Hyuga selbst mit dem Byakugan nicht in der Lage zwischen echt und gefälscht zu unterscheiden, aber ein Kampf gegen fünf Gegner war für Neji kein Problem. Erneut fing er an ihren kleinen Bruder über das Schicksal zuzulabern.

Sie sah hinüber zu Hiashi. Das Clanoberhaupt war kein Narr. Sie war überzeugt, dass er ihre Worte nicht vergessen und sie sich nun noch einmal durch den Kopf gehen lies. Erneut versuchte Naruto Neji mit einer, diesmal gewaltigen, Anzahl von Klonen zu überschwemmen. Dieser packte sich einen der Schattendoppelgänger, in der festen Überzeugung den Echten zwischen den Fingern zu haben. Carnidia lachte leise. Hatte Hiashi ihm nicht von der großen intriganten Schwester erzählt? Man konnte über die Uzumakis vieles behaupten, aber sicher nicht, dass sie auf den Kopf gefallen waren. Man hörte geradezu, wie die Kinnlade Nejis auf dem Boden knallte, als der Doppelgänger sich in Rauch auflöste.

Von den Rängen wurde Naruto kräftig angefeuert. Die rothaarige Anbu grinste zufrieden, denn sie wusste, dass gute Freunde für ihren kleinen Bruder essentiell waren, wenn er später einmal Hokage werden wollte. Anscheinend war er trotz des Fuchsungeheuers sehr beliebt und das kam ihr nur zupass. Offensichtlich hatte er es geschaft Neji ordentlich zu bedrängen, denn dieser setzte nun endlich das Kaiten ein. Naruto machte große Augen. Sie hätte ihn ja warnen können, aber Carnidia war davon überzeugt, dass er es auch so schaffen könnte und Kakashi anscheinend auch. Der Hyuga- Clan bezeichnete es als absolute Verteidigung. Lächerlich! So etwas existierte nicht, denn für jede Verteidigung gab es den passenden Angriff. Man musste nur lange genug suchen.

Ihr kleiner Bruder saß sehr verdattert auf seinem Hosenboden und Neji nutzte diese Schwäche sofort und setzte mit diesem 64- Hände- Zeug nach. Als Folge davon lag Naruto am Boden und konnte sich nicht mehr bewegen ... das hätte er wohl gerne. Der Uzumaki, der sich von so einer billigen Hyuga- Jutsu in die Knie zwingen ließ, musste erst noch geboren werden. Zufrieden beobachtete sie, wie ihr kleiner Bruder sich unter Schmerzen wieder aufrichtete. Dies und die Tatsache, dass Naruto ihn verhöhnte, brachten ihn endlich dazu, seine übliche tragische Kindheitsgeschickte abzuspulen.

Zufrieden beobachtete sie das scheinbar ausdruckslose Gesicht des Hyuga neben ihr. Endlich schien er zu begreifen, was für einen Dämonenanwärter sein Clan sich da gezogen hatte. Es blieb nur noch zu hoffen, dass er auch genügend Hirnschmalz besaß, daraus nun die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Als Neji sein Stirnband abnahm und allen das Siegel zeigte, hätte Carnidia am liebsten Laut gelacht. Da standen sie und waren entsetzt über soviel Grausamkeit, ohne zu wissen, das sich Nejis Schicksal bereits nach seinem vierten Lebensjahr verändert hatte.

Sie verspürte eine große Lust, Hiashi die Zunge herauszutrecken, aber das hätte sowieso nichts gebracht, da sie ja die Maske vor dem Gesicht trug. Zudem würde es wohl nicht gerade den besten Eindruck bei Nyx hinterlassen. Nichts, wirklich gar nichts war ihr vergönnt. Wiedermal musste sie sich dieses tausendmal wiedergekäute Drama anhören. Ihr Grinsen wurde breiter, als sie daran dachte, wie viel Ansehen das Haupthaus in diesem Augenblick vor der Bevölkerung verlor. Mach das mal erst wieder Wett, Hiashi! Ein Clan weniger, der ihr in den Weg kommen konnte! Das lief ja fast alles wie geschmiert, wenn da nicht die Schlange direkt neben dem Hokagen gesessen hätte.

Kyuubi! Er war nur ein Schatten seiner selbst, aber er war wieder hier! Carnidia konnte spüren, wie seine Macht aus ihrem Bruder strömte! Sofort wollte sie da runter, ... zu IHM! Aber ... sie konnte sich nicht bewegen! Ihre Arme und Beine waren wie gelähmt! NYX! Sie hielt sie zurück! Sie kämpfte mit aller Macht gegen diesen ... was auch immer, während sie wie gebannt, mit weit aufgerissenen Augen, nach unten starrte. Nun würde Neji sein orangenes Wunder erleben! Aus den Augenwinkeln nahm wie wahr, wie Shuzaku endlich begriff, dass er in Konoha tatsächlich auf einen echten Rivalen gestoßen war. Auch der Rest der Bevölkerung schien endlich zu begreifen, welch Kunstwerk, Carnidia ihnen da überlassen hatte. Nicht dass sich jemals irgendwer bei ihr bedanken würde. Sogar der Hokage war verblüfft, obwohl die Anbu ihm gegenüber doch mehr als einmal angedeutet hatte, dass ihr wichtig war, dass Naruto mögichst schnell lernte. Man merkte dass er alt wurde. Sie würde ihm demnächst vorschlangen einen Nachfolger zu bestimmen.

Ein leiser Schrei der Sehnsucht fuhr ihr über die Lippen, als sie deutlich die neun Schwänze des Fuchsungeheuers durch die Luft peitschen sah! Kyuubi! Wie lange hatte sie ihn nicht mehr gesehen! Wie lange seine Macht nicht mehr gespürt! Sie hatte ganz vergessen wie ... berauschend er war! Ihn als eine Naturgewalt zu beschreiben war wahrlich eine Untertreibung. Sie schloss die Augen, der Ausgang des Kampfes war ihr unwichtig geworden, auch wenn sie ihn schon vorher gewusst hatte! Sie wollte nur noch in diesem Rausch vergehen, der sie gepackt hatte. Seine Chakra war überall und doch nur eng um Naruto konzentriert! Wie abgestumpft, wie gleichgültig und ungenügend waren doch die Wesen um sie herum! Keiner von ihnen erkannte die wahre Macht dieses Dämons, ... außer vielleicht Rochi, der zumindest einen Ahnung hegte. Ähnlich wie Gaara erkannte er einen zukünftigen Rivalen in diesem jungen Uzumaki, der da unten dem geschockten Nebenhäusler das Fürchten lehrte.

Lansam zog sich die Kraft Kyuubis wieder zurück. Carnidia wollte ihn aufhalten, anflehen und anbetteln, der solle doch bleiben, aber mit abnehnder Präsens Kyuubis, gewann auch ihr Verstand wieder die Oberhand. "Danke Nyx!" Murmelte sie gerade so leise, dass keiner ausser der Rotäugigen es hören konnte. Sie spürte, wie ein kleiner Bannzettel von ihrem Rücken genommen wurden. "Meine Herrin?" Wer sie nicht gut genug kannte, würde den Spott in ihrer Stimme nicht hören. Die ältere Uzumaki fühlte sich wie nach einem 100 Meterlauf. Der Kampf gegen diesen Bann hatte sie wohl mehr verausgabt, als sie gedacht hatte. Wäre sie bei Verstand gewesen wäre er schneller durchbrochen gewesen, als man "Ramen" sagen konnte, aber Gott sei Dank, viel ihr Hirn ja komplett aus.

Laut wurde der Sieg ihres Bruders verkündet, aber sie hatte ja nichts anderes erwartet. Sie würde ihn heute Nacht noch mit einem großen Korb Ramen besuchen. Leise murmelte seine große Schwester in ihre Maske "Das ist dein Applaus, mein Kleiner, genieße ihn, denn du hast ihn dir hart verdienen müssen!" und als sie auch noch beobachten konnte, wie Hiashi aufstand, wusste die rothaarige Jonin, dass sie wiedereinmal gewonnen hatte. Wie immer. Zufrieden lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. In dem Meer aus Lichtern, das sie umgab, sah sie eine Fackel wie im letzten Aufbegehren auflodern und dann brannte an dieser Stelle wieder eine ruhige, kleine Kerze. Wieder ein Dämonenanwärter weniger und ein treuer Gefolgsmann für ihren Bruder mehr. Es lief alles nach Plan ... wie immer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-09-23T16:09:48+00:00 23.09.2004 18:09
......Ich liebe es!!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Gruss Schnurli


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