Zum Inhalt der Seite

Lust und Frust

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Szene16

Ende
 

,Es gibt Dinge im Leben die einem einfach wichtig sind. Das können große Dinge sein wie Geld und das Wissen reich zu sein, oder kleine Dinge die einen einfach nur glücklich machen, wie: ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Damit hast du mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht, aber warum bist du nicht glücklich? Ist das was wir hatten etwa im Sande verlaufen und wir leben nur noch nebeneinander her, weil wir es gewohnt sind und nicht mehr anders wollen? Wie lange dauert es dann bis Unglück und Enttäuschung zu groß sind, so das man das mit jemand anderem teilen will?'
 

WICHTIG!! das hier spielt ein Jahr nach den letzten, also bitte keine großen fragenstellungen.

was dann noch weiter zu sagen ist, der erste satz oben spiegelt wie immer so ziemlich die grobe handlung des dritten abschnitts da.
 

KURZE ANMERKUNG: da ich ja fleißig bin und ein langes Wochenende hatte, ohne viel schlaf und viel schreibzeit, besonders nachts, ist auch schon das nächste da und es ist, an alle die traurig waren dass das letzte so kurz war, sehr viel länger. und wie immer hab ich etwas neues eingebaut, das heißt ich bin dabei etwas einzubauen, was wichtig ist fürs ende und es mit großen schritten einleitet, also staunen und stumm mit dem kopf schütteln, ich komm noch mit einem echten klopper, versprochen!

bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten
 

dde
 

Thema: Yu-Gi-Oh!

Titel: Lust und Frust

Autor: DerdunkleEngel

Inhalt: Jemand ist unglücklich

Warning: ich wiederhole mich irgendwann

Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich)
 


 

Szene 15
 

Es war Sommeranfang. Dieses Jahr versprach wärmer zu werden als das letzte und schon jetzt waren viele Radfahrer, Jogger und Skater im Park, oder in der Fußgängerzone zu sehen. Yami hatte auch endlich mal wieder Zeit etwas von dem zu tun was er sonst immer regelmäßig gemacht hatte und war die letzten Tage, bevor er ins College musste, immer laufen gegangen. Er hatte sogar Seto dazu animieren auch mal mit zukommen, das war allerdings nur ein mal der Fall gewesen. Es war kein Geheimnis das er von jeglicher sportlicher Aktivität nicht sehr begeistert war und sich um alles zu drücken versuchte. Besonders seit seinem inoffiziellen Entschluss das er nicht länger seine Physiotherapie fortsetzen wollte, was seinem kaputten Rücken keineswegs gut tat, hatte er keine Lust dazu. Dazu kam auch noch das er sich zum Großteil von Kaffee und Zigaretten ernährte, was zu bedeuten hatte das er wohl frühzeitig an Krebs oder Stress sterben würde.

Yami war schon aufgefallen das Seto viel mehr zu tun hatte und mehr rauchte als noch vor einem halben Jahr und er fragte sich woran das lag. Im letzten Jahr hatte sich sowieso etwas zwischen ihnen verändert: sie redeten weniger, hatten weniger Sex, sie verbrachten allgemein weniger Zeit miteinander. Und wenn er ehrlich war wollte er zur Zeit auch nicht so viel mit Seto zusammen sein.

Beide hatten viel zu tun und waren kaum bereit ihre Aktivitäten einzuschränken, welcher Art auch immer sie waren. Musste das eigentlich so sein, wenn man länger zusammen wohnte? Man ging sich still auf die Nerven, lebte neben und nicht miteinander und fühlte nicht mehr die selbe Leidenschaft wie vorher. Es musste nicht so sein, aber ihm kam es so vor als wenn es den beiden langsam so erging und sie würden sich irgendwann die Hand reichen und sagen: ,Die Zeit die wir hatten war schön, aber du siehst doch auch ein das es besser ist wenn wir uns trennen.'- und er würde seine Sachen packen und gehen, weil er einsehen würde das es wirklich besser so wäre. Aber es sollte nicht so weit kommen, zumindest in seinen Augen nicht.

Leicht erschöpft kam er wieder im "Cäsar Palast" an. Er musste sich beeilen, duschen und dann schleunigst los, er war eh schon leicht spät dran.
 

Es waren nicht mehr ganz fünf Minuten bis die erste Stunde anfangen sollte, zumindest war er nicht ganz zu spät und hatte noch genug Zeit um seine Sachen aus seinem Spinet zu holen und ganz ruhig zum Unterricht zu gehen.

Seit dem Jahr in dem er jetzt aufs College ging hatte er sich in seinen Kursen durch zwei Dinge (un)beliebt machen können: Verspätungen und Talent. Und glücklicherweise überwog der zweite den ersten Punkt und seine Professoren waren dagegen ihn acht Kant rauszuwerfen- zu seinem Erleichtern. Er hatte keine Lust schon wieder die Hälfte des Tages irgendwo rum zu lungern, nur weil er nicht wusste was er mit sich anfangen sollte und keine Arbeit hatte. Arbeiten...auch etwas das er jetzt nicht mehr so oft machen konnte wie vorher, er hatte einfach zu viel zu tun, genau wie Seto. Aber kein ihm bekannter normaler Mensch arbeitete auch nur annähernd so viel wie Seto- wobei man sich bei manchen seiner Freunde auch drum streiten konnte ob man das was sie taten auch "arbeiten" nennen durfte, wie etwa bei Andrew.

Seit Sessionbeginn war er immer unterwegs und immer nur ein paar Tage zu Hause gewesen. Aber das er zwischendurch immer ein oder zwei Wochen nicht da war tat ihm sehr gut; eine andere Umgebung, andere Menschen. Es minderte sein Fernweh. Denn anders als zuerst von allen erwartet hatte er es im Nachhinein tatsächlich nicht bereut da geblieben zu sein.

Andrew...Yami kam es immer wieder komisch vor das er so gut wie gar nicht mit ihm redete, als sie sich kennengelernt hatten, war es anders gewesen. Was auch immer der Grund dafür, irgendwann würde er es schon erfahren, sich mit ihm darüber auseinandersetzen und diese Sache aus der Welt schaffen.

Genau pünktlich zum Läuten saß Yami auf seinem Platz, hatte seine Unterlagen ausgepackt und beobachtete wie die Lehrkraft den Raum betrat- es war das erste Mal diese Woche das er eher da war als der Lehrer. Anders als einer der mit fast zehn minütiger Verspätung in die Klasse gestolpert kam, leicht verschlafen aussah und sich leise für sein Zuspätkommen entschuldigte und sich dann still und heimlich auf den freien Platz neben Yami schlich.

Leises Gemurmel ging durch den Raum. Der Junge war neu und bisher noch nicht da gewesen, er hätte sich zumindest kurz vorstellen können. Die Frage nach seinem Namen wurde in dieser Runde ab und zu lauter, es kannte ihn ja keiner, aber dafür schien er was zu wissen und was zu können.

"Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Fragte Yami seinen neuen Banknachbarn und der schaute zu ihm auf. Es war das erste mal seit er auf dem College war das er jemandem nach seinem Namen gefragt hatte ohne vorher selber gefragt worden zu sein.

"Takuto, Takuto Katzugie und du?" Stellte er sich vor und stellte so gleich die erwartete Gegenfrage. Er hatte recht schüchtern gewirkt, als er seinen Namen gesagt hatte und irgendwoher kannte Yami seinen Nachnamen, er wusste nur nicht mehr woher. Er war sich sicher das Kyle den Namen mal erwähnt hatte.

"Yami Muto. Bist du schon länger hier?"

"Nein, erst seit ein paar Tagen. Ich wäre schon Semesteranfang da gewesen, aber da kam was dazwischen. Wie lange machst du das schon?" Kam ein abrupter Themenwechsel und er schaute auf Yamis Staffelei. Was er sah gefiel ihm und er studierte es genau. Sein Stiel kam ihm bekannt vor, auch wenn er es bisher auf einem anderem Themengebiet kennengelernt hatte, ihm fiel gerade nur nicht ein woher er ihn kannte.

"Das hier ist jetzt mein zweites Jahr, aber ich zeichne und male schon länger. Fotografien und Skulpturen fallen mir allerdings noch etwas schwer."

"Jedem das seine: ich arbeite lieber mit Ton, als mit Zeichenkreide- ich finde das einfacher." Sagte er darauf auf seine eigene Leimwand schauend und hätte das was er sah am liebsten zerrissen und danach verbrannt!

"Wenn du das für so einfach hältst kannst du mir sicherlich eine Lektion für Tonarbeiten geben, ich kann mir nicht vorstellen aus einem Klumpen eine Figur zu formen."

"Und ich nicht eine eigene Welt auf einem Blatt Papier zu schaffen. Du solltest vielleicht mal einen Töpferkurs besuchen, ist ganz gut zum üben." ...

So und so in der Art verlief es die restliche Stunde weiter: unwichtiges Gerede zwischen zwei Studienkollegen, die sich zum ersten mal sahen und nicht mehr im Kopf hatten worüber sie reden konnten als das was sie gerade taten. Aber Yami genoss das sehr. Mit keinem seiner Freunde konnte er über Kunst reden, nicht nur weil sie keine Ahnung davon hatten sondern weil es sie nicht sehr interessierte. Es war das erste mal das er mit jemandem richtig darüber diskutieren konnte, auch wenn er seinen Gesprächspartner nicht kannte. Was ihm während des Geredes aufgefallen war war das Takuto sehr still sprach, nicht lachte, nur verlegen lächelte; es erinnerte Yami daran wie er selber mit vierzehn war. Aber das hatte einen anderen Grund gehabt.

Der Tag war somit zum Glück schneller vergangen als er gedacht hatte und das ohne das er sich ein oder zwei Stunden eher verdrückt hatte. Seit wann war er eigentlich so verantwortungslos? Wenn es um Schule und Lernen ging eigentlich schon immer, da war er faul. Er hätte zwar nicht gedacht dass das am College genauso sein würde wie auf der High shool, schließlich machte er jetzt etwas was ihm Spaß machte, aber es war irgendwann so gekommen. Nur gut das er sowieso kaum lernen musste, das lag am Studienfach.

Mit einem leicht genervten Seufzen im Hinterkopf ging er in Richtung Auto und warf wie jeden Tag einen Blick rüber zu den Verbindungshaus von Tau Rho. Nach zwei Monaten war er von mindestens drei Mitgliedern gefragt worden ob er Mitglied werden wollte. Und eigentlich hatte er nur abgelehnt weil ihm die Leute in Beiden Häusern zu verrückte, kiffende, Green-peace Freunde, die über Talent und alte Künstler diskutierten und sich fragten wie sie die Welt retten könnten. Er fragte sich immer wieder weswegen die der Meinung gewesen waren das er da rein passen würde.

Er fuhr los. Es war schon fast fünf und er hatte versprochen übers Wochenende auf seine kleine Schwester aufzupassen und er musste sie vor sechs Uhr abholen. Ob Seto wohl schon zu Hase war? Er war die letzten Tage immer erst später gekommen, sehr viel später, meistens zwischen zehn und elf und um sechs war offizieller Büroschluss, was zu bedeuten hatte Seto in der Regel um sieben wieder da war. Es kam Yami seltsam vor das sein Freund neuerdings immer erst so spät kam, aber wenn er ehrlich war wollte er sich gar keine tieferen Gedanken darüber machen was Seto machen könnte in der Zeit in der er nicht im Büro oder zu Hause war. Er hatte Angst darüber nachzudenken das er bei jemand anderem sein könnte, egal wie er momentan über ihre Beziehung dachte.

Viertel vor sechs hielt er in der Parkavenue37, er musste sich beeilen wenn er noch weg kommen wollte eher sein Vater von der Arbeit wiederkam.

Er passte gerne auf Yana auf, nicht nur weil sie seine kleine Schwester war und er sie sonst nicht zu Gesicht bekam, er konnte so auch seiner Mutter unter die Arme greifen. Sie schien mit kleinem Kind und Job ein klein Bisschen belastet, es war lange her das sie das dass letzte mal mitgemacht hatte und ein freies Wochenende würde ihr sicher gut tun.

Er hatte kaum die Hand ausgestreckt um auf den Klingelknopf zu drücken da wurde ihm auch schon hektisch geöffnet und eine Tasche in die Hand gedrückt.

"Du bist spät, ich befürchtete schon du kommst nicht mehr." War das erste was er von seiner Mutter zu hören bekam, er hatte eigentlich ein "Hallo" erwartet.

"Freu mich auch dich zu sehen und ich nehme an ich kann auch gleich wieder fahren." Sagte er darauf und Yukarie seufzte beherzt. Dann schloss sie ihn einmal liebevoll fest in den Arm. Ihr war klar das sie gleich anders hätte reagieren sollen und es tat ihr ehrlich leid.

"Schön das du da bist und danke das du aufpasst. Bring doch schon mal die Tasche ins Auto, ich hol Yana und den Kindersitz."
 

Als Seto am Abend zu Hause ankam war es schon spät und still und dunkel in der Suite. Oben im Schlafzimmer lag Yami zusammen mit Yana, die er in die Mitte des großen Doppelbettes gelegt hatte, und schlief. Es sah so liebevoll wie die beiden da lagen und ruhig atmeten und irgendwie bedauerte Seto das dieses schwarzhaarige Mädchen Yamis Schwester und nicht das eigene Kind war. Im Gegensatz zu ihm liebte er Kinder und Seto war froh das es noch keine Diskussion über das Thema "Kinder" gegeben hatte. Bei diesem Thema würde er mit seinen Argumenten verlieren und auch nur schwer ablehnen können sich doch eins anzuschaffen- aber anders als Yami hatte er keine Zeit dafür.

Er verließ leise den Raum, er wollte keinen von beiden wecken und beschloss sich im Gästezimmer einzuquartieren. Er konnte schon beinahe sicher sein das es eine kurze Nacht werden würde... .

Als Yami am nächsten Morgen von der Sonne geweckt wurde, hatte Yana sich im Bett breit gemacht und er schaute auf die zweite Betthälfte, Setos Hälfte, die leer war. Der Gedanke das Seto die Nacht über nicht da gewesen war machte sich in seinem Kopf breit und er fragte sich was der Grund für sein Wegbleiben war. Er versuchte diesen Gedanken wegzuschieben und an etwas anderes zu denken, es war etwas zu verletzendes als das es sich lohnte darin Zeit zu investieren. Weswegen dachte er an manchen Tagen daran sich von Seto zu trennen und fragte sich in einem anderem Moment, an genau diesem selben Tag, ob Seto ihn betrügen würde? Warum stellte er sich immer diese Frage? Es war sicher nicht so, also weswegen war ihm deswegen so zum Weinen zu mute?

Die Tür ging einen kleinen Spalt auf und Seto schaute kurz in den Raum rein, er lächelte verschlafen und setzte sich leise zu ihm, er wollte die Kleine nicht wecken.

"Hab ich dich geweckt?" Fragte er flüsternd und Yami schüttelte mit dem Kopf.

"Nein, ich war schon wach. Wo warst du? Ich hab dich vermisst." Fragte er gegen und strich Seto über den Rücken.

"Hab drüben geschlafen. Ich bin gestern erst um halb zwölf wieder da gewesen und da habt ihr schon geschlafen- ich wollte euch nicht wecken." Erklärte er und Yami lächelte liebevoll. Er wollte nicht fragen was Seto bis halb zwölf gemacht hatte, er wollte es nicht wissen. Schweigend legte er seinen Kopf auf den Oberschenkel seines Freundes und schaute auf den Wecker. Es war schon fast zehn und er war tatsächlich nicht von Yana geweckt worden. Es kam selten vor das er nicht wegen ihr aufstehen musste, wenn er auf sie aufpasste.

"Was machen wir heute?" Fragte er Seto und der seufzte beherzt.

"Ich hab heute Mittag ein Meeting," antwortete er, "ich kann es nicht wieder verschieben." Sagte er und Yami erinnerte sich: Seto hatte vor über einer Woche ein Meeting verschoben, weil er mit den Vorbereitungen nicht ganz fertig geworden war. Er nickte darauf.

"Okay. Dann geh ich mit Yana in den Park zu den Spielplätzen, wann bist du wieder da?"

"Nicht vor zwei, schätze gegen drei, halb vier, nicht später." Lautete die Antwort und Yami nickte erneut.

"Rufst du mich an wenn es später wird?" Fragte er darauf und bekam ein, in einen Kuss gehauchtes: "Natürlich.", als Antwort.
 

Am frühen Nachmittag saß Yami auf einer Bank im Park, neben ihm der Buggi und zwei Meter vor ihm seine kleine Schwester im Sandkasten. Er fragte sich wie es wäre wenn er selbst Kinder hätte und fragte sich ob Seto dann wohl auch mit dabei wäre. Seto...wieso fragte er sich immer wieder was für eine Zukunft sie miteinander haben könnten wenn er über eine Trennung nachdachte? Warum hatte er eigentlich nicht schon vor zwei Jahren endgültig Schluss gemacht? Weil er sich, im Gegensatz zu jetzt, sicher war immer noch in Seto verliebt zu sein und mit ihm alt werden zu wollen.

"Hallo Yami." Wurde er aus seinen Gedanken gerissen und wandte zum ersten mal seinen wachenden Blick von seiner Schwester.

"Hallo...Takuto...richtig?" Fragte er und schämte sich schon fast dafür das er sich nicht sicher war den richtigen Namen seines vor täglichen Gesprächspartner genannt zu haben.

Es wurde scheu genickt und sich ebenso scheu auf die Bank gesetzt.

"Ich hab dich gesehen und gedacht ich frag dich mal was du hier machst." Begann der andere ein Gespräch und Yami beobachtete wie er einen Zeichenblock auf seinen Schoß legte.

"Was soll ich schon groß machen?" Er deutete auf Yana und Takuto nickte. Er hatte es anders verstanden als es gemeint war.

"Wie alt ist sie?" Wurde gefragt.

"Ein Jahr, sie ist einer meiner größten Schätze." Antwortete Yami und schaute wieder zu ihr.

"Das glaub ich dir. Hast du auch noch die richtige Frau für die Kleine?" Wurde die nächste Frage gestellt und Yami sah ihn etwas irritiert an.

"Du denkst...? Nein, nein, sie ist nicht meine Tochter, sie ist meine Schwester. Meine Mutter wollte einmal ausspannen und ich pass bis morgen auf sie auf. Ich hab keine Kinder, leider." Takuto nickte. Es war ihm peinlich das er das angenommen hatte und es falsch gewesen war.

Er hatte auch eine kleine Schwester und als sie kleiner war hatte man seine beiden älteren Brüder auch manchmal gefragt ob einer der beiden ihr Vater sei- manchmal doch ein unangenehmes Gefühl.

Schweigend schaute er in die Parkanlage rein, nahm seinen Zeichenblock vom Schoß und schlug ihn auf um das kleine Mädchen vor ihm zu skizzieren.

"Hattest du nicht gesagt das du nicht gut zeichnen kannst?" Fragte Yami und beobachtete den anderen kurz.

"Ich sagte das ich schlecht eine eigene Welt auf einem Blatt Papier schaffen kann, aber Skizzen machen ist etwas anderes. Ich brauch es sowieso nur als grobe Vorlage zum modellieren." Antwortete er und Yami nickte erstaunt.

"Und was modellierst du alles, außer Kinder im Park?"

"Alles was möglich ist. Alles was sie bewegt ist ziemlich schwer zu verarbeiten und solche Dinge wie Kleidung, Haare, Narbenbildungen sind eine ziemliche Herausforderung."

"Genau wie beim Zeichnen," lachte Yami darauf und erinnerte sie wie er sich früher immer mit solchen Kleinigkeiten herum geärgert hatte, "könnte ich mal welche deiner Arbeiten sehen?" Fragte er neugierig, er war sich sicher das er etwas davon lernen konnte und es ihm gefallen würde.

"Natürlich, du kannst morgen vorbeikommen und ich zeig dir ein paar Kleinigkeiten." Sagte Takuto darauf, wieder etwas verschüchtert wirkend und Yami verneinte erbrupt.

"Nein, nicht morgen, morgen ist Sonntag, ich komm Montag gleich mit zu dir- außer du bist in einer Studentenverbindung." Takuto lachte darauf leise. Er selber hatte auch eine Abneigung gegen die Verbindungen, für ihn waren es alle lediglich verrückte. Schön auch mal jemandem zu begegnen der genauso dachte.

"Nein, ich wohne alleine und ich würde mich eher erhängen als in eine dieser verrückten Verbindungen zu gehen. Tut mir leid wenn ich dich Sonntag gestört hätte." Entschuldigte er sich noch im Nachhinein für seine Einladung am heiligen Sonntag. Yami lachte darauf kurz. Er erkannte den Gedanken den der andere mit seiner Entschuldigung verband und wäre er auch nur in einem Punkt religiös hätte er es verstanden.

"Du hättest ihn mich nicht gestört, nicht wirklich. Es ist nur so das der Sonntag der einzige Tag in der Woche ist den ich komplett mit meinem Freund verbringe, wir haben in letzter Zeit nicht viel Zeit füreinander." Sagte er leicht bestürzt. Und kaum das er jemanden seit mehr oder weniger vierundzwanzig Stunden kannte hatte er schon wieder eine Andeutung gemacht das er schwul war. Warum erzählte er das beinahe jedem und machte nicht mal für fünf Minuten ein Geheimnis daraus? Weil es unehrlich war es zu verschweigen und es dem Partner weh tat, so wie es immer ihm weh getan hatte wenn Seto ihn früher verleugnet hatte? Es war anders geworden, sehr viel anders, aber immer noch nicht so wie er es sich immer gewünscht hatte.

"Du bist schwul?" Fragte Takuto und lies beinahe seinen Stift los, er schien das nicht erwartet zu haben. Seufzend zog Yami darauf die Schultern hoch und sagte: "Schwul, homosexuell, vom anderem Ufer- nenn es wie du willst, ist doch alles das gleiche.", worauf sein Gesprächspartner seufzte. Erst nach fast einer Minute schaute er Yami wieder an.

"Und du hast keine Probleme damit?" Kopfschütteln.

"Nein, wieso? In der High shool bin ich nach dem Sport zum duschen nach Hause und hatte deswegen nur selten Probleme damit; einige meiner besten Freunde sind homosexuell; meinen Freund musste ich zwar umpolen aber er hat es nicht bereut." Erzählte er mit einem recht zufrieden Gesichtsausdruck und schaute wieder zu seiner Schwester, die langsam auf dem Hinter in seine Richtung gerobbt kam.

"Und deine Eltern?" Fragte er weiter und beobachtete wie lieb Yami seine Schwester zu sich auf den Schoß hob und den Sand von der Kleidung putzte.

"Mein Vater spricht nicht mehr mit mir, meine Mutter findet es gut das ich offen damit umgehe und ist der festen Überzeugung das ich ihn später heirate." Antwortete er trocken und schnallte Yana im Buggi an.

"Ich muss dann auch wieder los, war nett mit dir zu plaudern- wir sehen uns Montag." Verabschiedete er sich und ging winkend.

Takuto schaute sich noch mal kurz die Skizze des kleinen Mädchens an. Vom Gesicht her sahen sich die beiden wirklich sehr ähnlich. Es wurde eine Herausforderung sein es so darzustellen wie er es gesehen hatte, aber er würde sicher viel Freude daran haben. Gleichzeitig fragte er sich was für ein Mensch Yamis Lebensgefährte sein musste. Ob er wohl auch Künstler war? Naheliegend war es ja, schließlich war Yami einer der talentiertesten Menschen den er je hatte kennen lernen dürfen und, selbst wenn er es gewusst hätte, er hätte sich niemals vorstellen können das dieser andere Mensch mit einem Geschäftsmann zusammen lebte. Seiner Meinung nach musste es jemand sein der ebenso talentiert war und eventuell sogar auch selbst etwas auf die Beine gestellt hatte. Er erinnerte sich daran wie er vor knapp vier Jahren eine der ersten Ausgaben, der ersten Auflage einer gerade erschienen Comicreihe gefunden hatte. Er hatte kaum angefangen zu lesen, da hatte er es sich kaufen müssen und auch gleich die nächsten zwei Bände. Es hatte eine japanische Ader und war nicht durch diese häßliche Stielverbreitung der siebziger Jahre geprägt, wie viele amerikanische Comics heutzutage- und jeder Band war mindestens hundertzehn Seiten stark. Er hatte nie den Namen des Zeichners in einem der Bände gesehen und es waren jetzt schon zwölf Stück, aber er war sich jetzt ganz sicher: nach dem was er gestern gesehen hatte, dieses Bild auf der Leimwand von Yami, das hatte ihn an die Comiczeichnungen erinnert. Vielleicht sollte er einfach mal fragen, er würde gerne mal mit Yami darüber diskutieren.

Dieser hatte sich zu Kyle begeben, es war ja nicht mehr weit vom Park in die Arlington und zu Hause wäre er nur alleine und einsam. Und das war Kyle momentan sowieso: am Mittwoch war Andrew wieder los gefahren und vor Sessionende im Oktober war nicht wieder mit ihm zu rechnen, was natürlich ziemlich bitter war. Ob das jetzt wohl immer so sein würde, zwischen den beiden? Hatte Kyle sich das ganze so vorgestellt als er Andrew vor einem Jahr gebeten hatte nicht auszuwandern? Sicherlich nicht, aber zumindest war der Andere noch im Land. Außerdem wollte er ihn was fragen.

"Und was kannst du mir neues erzählen?" Fragte der Ältere, nachdem Yami Yana gefüttert und gewickelt im Gästezimmer ins Bett gelegt hatte und die beiden sich ins Wohnzimmer begeben hatten.

"Eigentlich nichts, ich wollte dich nur mal mit meiner Schwester besuchen und dich kurz was fragen: du kennst doch so viele Leute, kennst du zufällig jemanden der Katzugie heißt?" Fragte er und Kyle rollte kurz mit den Augen. Natürlich kannte er jemanden mit dem Namen, er kannte sogar eine ganze Familie die so hieß und alle samt konnte er nicht leiden.

"Wieso fragst du?" Fragte er gegen und hatte somit gleich verraten das er jemanden mit diesem Nachnamen kannte und nicht begeistert war an diesen jemand erinnert zu werden.

"Einer meiner Kommilitonen heißt so und er erinnert mich an jemanden, ich weiß nur nicht an wen und ich kenne den Namen auch irgendwo her, ich weiß nur nicht mehr woher." Erklärte Yami nachdenklich und Kyle zündete sich seufzend eine Zigarette an. Er würde ihm garantiert nicht erzählen wen beide kannten der so hieß. Es würde nur wieder böse Erinnerung hervorrufen und keiner von beiden wäre darauf aus auch nur eine Sekunde ihres Leben mit dem Gedanken an diesen jemand zu verschwenden.

"Halt dich von Katzugies besser fern, das sind alle samt Verrückte." Riet er und wurde von Yami fragend angesehen. Wie kam er darauf? Er fand Takuto eigentlich gar nicht verrückt. Gut er war ziemlich still und wirkte verschüchtert und man sagte ja immer stille Wasser sein tief, aber trotzdem wollte er Kyle nicht glauben- zumindest nicht das die ganze Familie aus Spinnern bestand.

"Wieso denkst du das? Ich finde Takuto eigentlich ganz nett." Sagte er darauf und Kyle schaute ihn wieder an. Nickte und rauchte. Den fand er eigentlich ganz okay, er nervte nicht, war immer höflich und versuchte nicht aufdringlich zu wirken, gleichzeitig erinnerte ihn dieses Verhalten an das typische Profil eines Massenmörders.

"Takuto ist still, ich halte ihn für zu zurückhaltend- ganz das Gegenteil seiner Brüder: er geht nicht auf Party, hat keine Freunde, keine Freundin, und ich halte ihn für einen potentiellen, pädophilen Kindermörder." Sagte er und schien das ziemlich ernst zu meinen. Selbst Yami, der Kyle schon seit Jahren(gut)kannte konnte daraus keinen gemeinen, geschmacklosen Scherz heraus hören.

"Du hältst nicht viel von ihm, oder?" Stellte Yami daraufhin fest und sah wie Kyle daraufhin bejahend nickte.

"Aber von ihm halt ich noch mehr als von seinen Brüdern, anders als die hat er sich zumindest ein Ziel gesetzt, sonst würde er jetzt nicht studieren. Was will er denn später machen?" Fragte er und es überraschte Yami ein wenig das zu hören. Kyle musste die Familie gut kennen, oder gekannt haben, sonst hätte er das nicht gewusst. Und da er so wißbegierig gefragt hatte, wollte er ihm antworten: "Bildhauer."
 

Am Montag war Yami beinahe eine Stunde zu spät gekommen- es war eine lange Nacht gewesen. Seto war auch erst gegen Mittag im Büro aufgetaucht, was ihm aber ziemlich egal gewesen war, schließlich war er sein eigener Chef.

Bevor sie beide das Haus verlassen hatten hatten sie dem anderen noch gesagt das es später werden könnte: Yami weil er einen Studienkollegen besuchen wollte, Seto weil er noch ein paar Vorbereitungen für das neue Firmenprodukt machen musste- alles sollte im nächsten Monat auf den Markt kommen. Beide würden nicht vor acht Uhr wieder zu Hause sein.

Gegen vier hatten sich die beiden Studenten dann auf den Weg zu Takuto gemacht. Yami war sich zuerst nicht sicher, ob er den anderen wirklich einsteigen lassen sollte, aber er hatte seine Meinung geändert als er ihn: "Du fährst ein deutsches Auto? Weißt du wie teuer die sind?", sagen gehört hatte und sah wie er einfach nur bewundert um den Wagen rum ging.

"Ja, das weiß ich. Aber es war ein Geschenk und hätte ich es nicht haben wollen, hätte ich es verkaufen sollen." Antwortete er darauf und schloß die Fahrertür auf.

"Ein Geschenk? Wer schenkt einem schon ein Auto?" Stellte Takuto eine berechtigte Frage und Yami lächelte darauf. Die Frage hatte er sich auch schon öfter gestellt und die logischste Antwort war: jemand der es sich leisten kann.

"Mein Freund, zur bestandenen Prüfung." Lächelte er darauf und öffnete die Beifahrertür.

"Dein Freund?" Wiederholte er und setzte sich. "Was macht der das er es sich leisten kann, dir ein Auto zu schenken?" Stellte er eine weitere berechtigte Frage und egal wie gerne Yami damit angeben würde mit Seto Kaiba, dem Besitzer und Leiter der Kaiba Corporation , zusammen zu leben und sich wünschte einmal zu sagen: ,Er ist Besitzer des größten Herstellers für Computertechniken.'- er konnte einfach nur mit den Schultern zucken und antworten: "Er ist selbstständig."

Takuto nickte darauf, genau das was Yami gewollt hatte. Auch wenn Seto jetzt nicht mehr ganz so verklemmt mit seiner Homosexualität umging wie früher, sollte es doch nicht jeder wissen, es war nicht immer gut fürs Geschäft solche Geständnisse im großen öffentlichen Rahmen zu machen.

Er fuhr los. Takuto wohnte in der Hochhaussiedlung, Block D, Zimmer hundert vierunddreißig, er konnte sich momentan nichts besseres leisten. Zumindest war es nicht gerade eine Ecke die durch Drogenabhängige, Dealer und Rechte verseucht war, trotzdem wollte er sich so bald wie möglich etwas anderes suchen.

"Pass auf wo du hintrittst und bitte wirf nichts um." Bat der Wohnungseigentümer nachdem er aufgeschlossen hatte und kaum das Yami einen Fuß in die Wohnung gesetzt hatte verstand er weswegen er darum gebeten hatte. Überall waren Stapel von Zeichnungen, dazwischen ein paar Bücher. Ein Brennofen stand am anderem Ende des Raumes, von dem links wie rechts jeweils eine Tür abging. Ton- und Gipsfiguren standen vereinzelt auf, oder zwischen den Stapeln, eine Kaffeekanne stand auf dem Boden, neben einer noch nicht beendeten Tonfigur eines Kindes im Sandkasten; das sollte sicher Yana sein.

"Tut mir leid, wegen der Unordnung, aber ich wollte gestern unbedingt noch was fertigstellen." Entschuldigte Takuto sich und räumte vorsichtig die noch weichen Figuren in ein extra dafür angebrachtes Regal.

"Macht nichts," sagte der andere darauf und schaute sich forschend einige bereits gebrannte und bemalte Figuren aus dem Regal an, "bei mir sah es früher genau so schlimm aus." Und plötzlich blieb sein Blick an einer Comicreihe haften. Zwölf Stück, alle wie neu erhalten, trotzdem sah man das sie bereits mindestens ein mal gelesen worden waren. Er hätte nicht gedacht das er mal einen Fremden treffen würde der diese Serie als einzige in seinem Regal stehen haben würde und dann auch noch die erste Auflage.

"Kannst du mir einen Band signieren?" Riss Takutos Stimme Yami aus seinen Gedanken und er schaute den anderen an, schaute ihm direkt ins Gesicht. "Ich sammle die Reihe seit der ersten Ausgabe, die Geschichte hat mich gefesselt. Als ich Freitag deine Zeichnung sah, hat mich das sehr ans Comic erinnert und ich hab mich gefragt... ."

"...ob ich es gezeichnet hab?" Beendete Yami den Satz und der andere nickte scheu, so wie immer. "Ja hab ich. Mein Freund hat mich dazu animiert es zumindest mit der Veröffentlichung zu versuchen, bei einer Ablehnung hätte ich es zumindest versucht."

"Es ist gut das du es versucht hast. Verrätst du mir wie du auf die Ideen kommst?" Fragte er vorsichtig und Yami lächelte traurig, während er den ersten Band aus dem Regal nahm um eine Widmung rein zu schreiben.

"Eine Freundin hat die Story dazu geschrieben, ich sollte dazu zeichnen. Es war unser gemeinsamer Traum gewesen einmal ein Comic rauszubringen genau wie Goscinny und Uderzo, wir wollten was machen das Kult werden könnte, genau wie die beiden. Leider ist sie gestorben bevor ich angefangen habe."

"Das ist traurig, sie hätte gute Bücher schreiben können." War Takutos Reaktion nach einer kleinen Schweigeminute. Yami nickte darauf. Er erkannte das es dem anderem unangenehm gewesen war auf solch ein Thema gestoßen zu sein. Er wollte das Thema nicht weiter behandeln, das war besser für beide anwesende.

"Kann ich dir was anbieten? Kaffe, oder einen Drink?" Stellte er die übliche Gastgeberfrage und Yami nickte, es sollte im Ermessen des Gastgebers liegen was serviert werden sollte. Er selber schaute sich währenddessen einige Zeichnungen von den Stapeln an. Es schien gelogen zu sein das er nicht gut mit Zeichenkreide umgehen konnte, was er sich ansah konnte nicht alles bloß abgezeichnet worden sein. Aber wenn er sich im Zimmer umsah verstand er weswegen Takuto es für einfacher hielt zu modellieren: er war nicht so perfekt wie er es gerne wäre, zumindest war das seine Meinung. Nachdenklich schaute er sich den Ofen an. auf was Takuto wohl hatte verzichten müssen um sich den anzuschaffen.

"Was hat dich der Ofen gekostet?" Fragte Yami, als Takuto mit zwei Gläsern und einer Flasche mit goldgelber Flüssigkeit wiederkam, auf der "Meet" drauf stand.

"So viel wie ein Auto." Lächelte er und schuf sich Platz auf dem Tisch um alle drei Gegenstände abzustellen. "Aber wozu fahren, wenn ich auch laufen kann? Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen würde." Erklärte und schaute Yami leicht sehnsüchtig an und spielte mit seinen Händen, als wenn er eine Frage hatte die er nicht stellen wollte, weil es ihm peinlich war.

"Ist etwas?" Fragte der Beobachtete der diesen schüchternen Blick langsam bemerkt hatte und wurde beherzt angeseufzt.

"Ich würde dich gerne um etwas bitten," begann er und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seiner Nase, "würdest du dich ausziehen?" Fragte er und Yami kam sofort ein anderer Gedanke, besonders nachdem er ihm zwei Tage zuvor gesagt hatte das er schwul war.

"Ich soll was?" Fragte er schon beinahe wütend und wurde leicht blass angesehen, er hatte es falsch verstanden.

"Nein, nein, nein, so meinte ich das nicht!" Rechtfertigte er sich und setzte zu einer Erklärung an: "Ich möchte dich zeichnen, um dich in eine Figur zu verarbeiten, dann brauchst du nicht so lange hier Modell sitzen. Du hast ein weiches Gesicht und das ist bei einer Tonarbeit immer eine Herausforderung... ."

"Und du willst mich nackt zeichnen?" Unterbrach Yami abrupt, um nichts in der Welt würde das machen, aber gegen seine Erwartung kam ein heftiges Kopfschütteln als Antwort.

"Nein," kam eine entsetzte gesprochene Antwort, "nur den Oberkörper und dabei wären deine Jacken und das Shirt bei der Verarbeitung störend. Natürlich wäre ganz ohne Klamotten einfacher, aber dann wäre es mir lieber wenn du eine Frau wärst, die sind einfacher zu machen." Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sah wie Yami überlegte und dann langsam seine Jacke auszog. Er sagte nichts und legte sie einfach auf den Boden.

"Du hast mich also nur eingeladen um mich zu porträtieren." Stellte er seufzend fest, aber er war nicht böse. Natürlich hätte Takuto ihn auch gleich fragen können, ohne dieses ganze drum herum, aber so lange es nicht mehr war als eine harmlose Zeichnung sah er keinen Grund warum er gehen sollte.

Sie setzten sich auf den Boden, sonst hatten die beiden keinen Platz um gemeinsam irgendwo zu sitzen, geschweige denn auf gleicher Höhe. Sie schwiegen sich an während der Zeichner sein Modell mit den Augen musterte, ein Glas Meet neben sich und langsam anfing zu zeichnen. Es war ein eigenartiges Gefühl für Yami. Er hatte vorher noch nie selbst Modell für jemanden gesessen und er hätte nie gedacht das er das mal nur in Shorts tun würde. Und obwohl sie sich so gut wie kaum kannten und eigentlich nichts voneinander wussten fühlte er sich nicht unwohl. Es war anders als früher, noch vor ein paar Jahren hätte er sich unwohl gefühlt, mehr noch sogar und er wäre bereits bei der Frage ob er es machen würde gegangen.

"Erzählst du mir was von dir?" Fragte der Künstler um das Schweigen zu brechen, auch wenn Stille ein Luxus war den er nur selten genießen konnte.

"Was könnte ich dir schon erzählen? Mein Leben ist ziemlich uninteressant." Dass das keineswegs wahr war brauchte er nicht verraten. Aber ein kleines verstecktes Lächeln lies ihn ahnen dass ihm das nicht geglaubt wurde.

"Wieso? Du hast eine Beziehung, du wirst akzeptiert und hast dadurch Freunde gefunden. Und ich bin sicher dein Freund muss dich sehr lieben, wenn er dir solche Geschenke macht." Vermutete er und hatte zumindest mit der Hälfte des gesagten recht.

"Wenn du das sagst klingt das alles so leicht. Es ist schwer eine Beziehung aufzubauen und sie dann auch noch über Jahre hin weg aufrecht zu erhalten."

"Ist es? Ich hatte schon lange keine richtige Beziehung mehr und ich fand es weder schwer sie zu führen, noch sie zu beenden." Sagte Takuto und änderte seine Position um auch eine Skizze von der Seite zu haben.

"Wieso ist es dir leicht gefallen? Ich bin vor zwei Jahren ziemlich bitter von ihm enttäuscht worden und hätte ihn fast verlassen, aber ich bin bei ihm geblieben, weil ich ihn geliebt hab." Antwortete Yami darauf und fragte sich einen Wimpernschlag später weswegen er das jetzt zur Sprache gebracht hatte und dann noch jemandem gegenüber den er nicht mal seit einer Woche kannte. Es hatte immer so weh getan überhaupt daran zu denken und jetzt hatte er es bewusst erwähnt! Warum?

"Das muss weh getan haben, aber wenn ihr das wieder auf die Reihe bekommen habt...es ist schön verliebt zu sein, zumindest hab ich das mal gehört." War die zum Teil tröstende, zum Teil selbst verletzt klingende Reaktion darauf und Yami drehte seinen Kopf in die Richtung seines Gesprächspartners, er wusste das er sich eigentlich nicht bewegen sollte.

"Was meinst du mit ,hab ich mal gehört'? Du warst doch bestimmt auch mal verliebt." Es wurde kurz wortlos genickt und dann mit einer klaren Handbewegung sein Kopf zurück in die Ausgangsposition gedreht- die Hände waren weich und die Haut warm.

"Hat dich das nicht glücklich gemacht?" Stellte er eine weitere Frage und versuchte sich nicht wieder zu bewegen, das war immer ein Ärgernis bei solchen Arbeiten, das kannte er selber.

"Zuerst Ja, leider hat es mir nicht das gebracht was ich mir erhofft hatte: ich durfte ihm beim Sterben zusehen."

"Ihm?" Fragte Yami verwundert und drehte sich jetzt mit dem ganzen Körper um, jetzt nutzte es auch nicht mehr ihn in die richtige Position zu drehen.

"Anders als du hatte ich kein Glück mit meinem Outing, es ist alles immer schief gelaufen wenn andere es wussten." Wurde ihm geantwortet und jetzt begann Yami sich irgendwie unbehaglich zu fühlen. Gleichzeitig kam ihm der Gedanke, das wenn er ihn in irgendeiner Art und Weise hätte anmachen wollen es sicher anders getan hätte. Takuto war Künstler, als solcher musste er Privates und Künstlerisches trennen können, er selber konnte es ja auch und für jemanden der so liebevoll und genau arbeitete konnte das sicherlich keine Schwierigkeit sein. Eine Anmache hätte mit Sicherheit anders ausgesehen.

"Was hatte er?" Fragte er weiter und merkte am Gesichtsausdruck seines Gegenübers das er in einer tiefen Wunde bohrte, trotzdem wollte er es wissen, die Neugierde war zu groß um es jetzt im Sande verlaufen zu lassen.

"Er...," er schwieg einem Moment um Kraft für die Antwort zu sammeln, "wir hatten uns auf etwas offenes geeinigt, damit man sich nicht unwissend gegenseitig verletzt- aber man musste es dem anderem sagen, wenn man mit jemand anderem im Bett war. Er hat nicht aufgepasst und sich Aids eingefangen. Es hat fast ein Jahr gedauert bis er gestorben ist. Es war nicht schlimm das er sterben würde, darauf muss man sich einstellen und wir alle hatten Zeit um uns von ihm zu verabschieden, es war nur schlimm dabei zu sein, ihm beim Sterben zuzusehen." Und JA, er hatte es tatsächlich geschafft in einer sehr schlimmen, sehr schmerzenden Wunde zu bohren und Salz hinein zu streuen. Beschämt senkte Yami den Blick, er konnte und wollte seinem Gegenüber nicht in die Augen schauen. In diesem Moment sah er wie glücklich er sich schätzen konnte gesund zu sein und verstand seine Aussage über die glückliche Liebe: liebt man jemanden der mit Sicherheit sterben würde konnte man nur schwer glücklich sein.

"Ich muss leider gehen, wir sehen uns ja morgen." Verabschiedete er sich und zog sich an, er wollte nicht länger bleiben.

"Du brauchst dich nicht entschuldigen, es ist ja schon spät und es eilt nicht mit der Arbeit." Kam es nickend. Keine Anspielung darauf das er nur versuchte sich aus dieser peinlichen Situation zu retten, was nur zu offensichtlich war.

Als Yami weg war schaute Takuto seufzend auf die Uhr, er musste seine Medikamente nehmen. Er hatte Yami erzählt das sein Freund an der wohl schlimmsten Krankheit gestorben war die es gab, das er dabei gewesen war, als er gestorben war, aber warum? Jetzt wusste er es gar nicht mehr, er hätte es nicht erzählen müssen und hatte es doch getan. Vielleicht hatte er einfach nur mit jemanden darüber reden wollen, es nur kurz jemandem sagen von dem er annehmen konnte das er nicht wie ein bissiger Hund reagieren würde. Er hatte noch nie jemanden kennengelernt der so offen mit seiner Homosexualität umging und damit keinen Ärger hatte, als er selber das versucht hatte war er ziemlich auf die Fresse gefallen.

Yami war ganz schnell wieder nach Hause gefahren. Er hatte die ganze Zeit darüber nachdenken müssen das er mit Takuto ein so schwer wiegendes Thema angeschnitten hatte. Warum hatte er das wissen wollen? Er hätte schon bei der vorherigen Reaktion erkennen müssen das er nicht hätte weiter fragen dürfen und doch hatte er es getan. Er fühlte sich deswegen nicht gut, er schämte sich wegen dieser Frage.

Er parkte, fragte an der Rezeption nach Post, fuhr nach oben; mit etwas Glück war schon Seto da...obwohl...es war noch nicht acht, er hatte gesagt er käme nicht vor acht, also würde er warten müssen.

Er schloss die Eingangstür auf. Oben war nichts mehr zu spüren von der Hitze des Tages und er warf seine Tasche auf den Boden im Flur und ging nach oben. Er wollte sich hinlegen, den Tag vergessen und warten bis Seto wieder da sein würde

Sich oben aufs Bett setzend schaute er die Briefe durch. Drei Briefe, alle drei an Seto, einer wo nur handschriftlich sein Name drauf geschrieben war, ohne Marke ohne Poststempel. Er musste persönlich unten abgegeben worden sein, aber von wem. Der Gedanke das wieder jemand drittes in ihrem Leben dazwischenfunken könnte kam wieder zurück in seinen Kopf und er war versucht den Umschlag zu öffnen. Aber gerade als er das dachte kam eine weitere Person in den Raum und Yami schaute auf: Seto war da.

"Du bist schon da? Ich hatte eigentlich gehofft ich könnte dich überraschen." Sagte er und schloss die Tür hinter sich. Er war sehr viel früher gekommen, als vorhergesagt und Yami schaute ihn schweigend an, immer noch den Brief in der Hand haltend. Er sagte nichts, lächelte nur zufrieden und hielt kurz die Post hoch.

"Ich hatte gedacht das du erst später kommst." Sagte er, alle drei Papierstücke auf den Boden fallen lassend und breitete die Arme nach ihm aus, er sehnte sich so sehr nach Nähe. Der Ältere lies sich nicht zwei mal stumm bitten rüber zu kommen und schloss ihn schweigend in den Arm. Für beide war es der schönste Moment des Tages, beruhigend und entspannend, jeder genoss es vollkommen.

"Schön das du da bist." Sagte Yami darauf.

"Ich wäre schon eher gekommen, aber ich musste noch ein paar Aufträge unterschreiben. Wartest du schon lange?" Fragte er und strich seinem Freund über die Wangen, der schüttelte mit dem Kopf.

"Ich bin selber gerade erst gekommen und hab schon befürchtet ich wäre alleine." Sagte er und lehnte seine Stirn an die des anderen. Wieder schwiegen die beiden und genossen die Tatsache das der andere da war.

"Was hältst du davon wenn wir beiden morgen blau machen und ans Meer fahren? Einfach weg, nur wir beide, wir waren schon so lange nicht mehr weg." Schlug Seto vor und Yami überlegte kurz. Natürlich wollte er das, aber...

"Hast du nichts zu tun?" Fragte er und spielte damit unwissentlich an das Seto die letzten Tage und Wochen immer weniger Zeit für gemeinsame Aktivitäten gehabt hatte.

"Der Prototyp ist fertig, die Verträge sind unterschrieben, die Produktion läuft- weswegen soll ich dann noch bis spät in die Nacht Unterlagen wälzen und telefonieren wenn alles schon unter Dach und Fach ist?" Lächelte er und Yami seufzte glücklich.

"Das heißt wir haben endlich wieder Zeit für einander?" Fragte er und bekam die Antwort die er sich erhofft hatte: "So viel wir wollen.", den Brief hatte er somit ganz vergessen.
 

Aus dem einen blauen Tag waren zwei geworden und um ehrlich zu sein hätten sie auch noch länger bleiben können. Es war genau so wie früher wenn sie alleine weg waren und sie waren sich wieder so nahe wie zu Anfang. Das erste mal seit Wochen spielte Yami nicht mit dem Gedanken Seto zu sagen das er sich trennen möchte, da er glaubte das sie sich zu weit von einander entfernt hatten und er deswegen aufgehört hatte ihn zu lieben. Es erinnerte ihn an ihre Zeit in Rom, wo sie einfach nur beieinander waren, jede Berührung des anderen ihnen eine Gänsehaut verursachte und ein Blick reichte um neu verliebt zu sein. Sie lagen im Bett, oder im Gras auf der Wiese in der Sonne, redeten, kuschelten, hatten Sex...nach langem war die Welt für beide wieder in Ordnung und es war die reinste Qual wieder in den grauen Alltag der Stadt zurückzukehren.

"Wo warst du die letzten beiden Tage?" Wurde er von Takuto gefragt als sie draußen auf einer Bank im Gelände saßen. Sie hatten heute keine gemeinsamen Stunden gehabt und es war das erste mal das sie zusammen saßen und kurz reden konnten.

Yami schüttelte in sich hinein lächelnd mit dem Kopf. Eine Gäste die sagte das er es viel zu sehr genossen hatte um es zu verraten.

"Einfach mit meinem Freund weg." Verriet er nach einem längeren Schweigen den gröbsten Teil seines Unternehmens und lächelte weiter vor sich hin. Er war schon lange nicht mehr so zufrieden gewesen, mit sich selbst und seinem Leben.

Sein Banknachbar nickte dazu du sagte nichts. Er hatte nicht so viel Glück in seinem Liebesleben gehabt und freute sich für seinen Mitstudenten. In seinem Hinterkopf fragte er sich warum die netten Männer immer schon vergeben waren. Wahrscheinlich weil sie nett waren und jeder einen netten Kerl haben wollte.

"Ich muss dann auch gehen, ich bin noch verabredet." Sagte Yami darauf und schulterte seine Tasche.

"Schon? Ich hab eigentlich gehofft das wir da weitermachen könnten, wo wir Montag aufgehört hatten." Meinte Takuto darauf und Yami musste erst mal kurz nachdenken was er überhaupt meinte.

"Oh... ." Es war ihn wieder eingefallen und er dachte nach auf wann sie das verschieben könnten. "Lass uns das Samstag machen, da passt es mir am besten, heute hab ich wirklich keine Zeit und morgen auch nicht." Entschuldigte er sich und Takuto nickte verstehend.

"Ich wünsche dir dann fiel Spaß, wir sehen uns morgen."

"Spätestens Samstag." Rief Yami noch schnell zum Abschied und war dann auch schon bald zwischen den Häusern verschwunden. Wenn Takuto sich ansah wie zufrieden und glücklich Yami gewirkt hatte, als er gesagt hatte das er verabredet war, musste er daran denken wie schön es gewesen war als er selbst noch in einer festen Beziehung gesteckt hatte. Es war schön frisch verliebt zu sein- zumindest glücklich frisch verliebt zu sein.

Er erinnerte sich daran wie seine letzte Beziehung angefangen hatte: er war auch Künstler gewesen und auf einer Ausstellung die die beiden besucht hatten waren sie wegen eines Bildes ins Gespräch gekommen und es war ein langer Abend mit einer langen Diskussion geworden. Es hatte auch nur diesen Abend und einen Anruf gebraucht bis sie sich richtig verabredet hatten und auch keine zwei weitere Monate bis mehr aus ihnen geworden war. Das es mit ihnen beiden so enden würde hatte sicherlich niemand gedacht.

Als Yami nach Hause kam war er ganz gegen seine Erwartung alleine. Nichts war zu hören, niemand war da und er schaute auf die Uhr. Es war halb fünf, so wie verabredet und er setzte sich ins Wohnzimmer. Eventuell würde Seto sich ein paar Minuten verspäten, das war bei dem Verkehr um diese Uhrzeit meistens so. Aber das es mehr als eine halbe Stunde sein würde die er warten würde hatte er nicht gedacht.

Bereits sehr enttäuscht rief er im Büro an und nach weiteren fünf Minuten in der Warteschleife hörte er auch endlich Setos genervt und gestreßt klingende Stimme und beschwerte sich gleich bei ihm: "Was machst du noch? Es ist schon nach fünf, wir wollten doch... ."

"Ich hab keine Zeit." War Setos kurze Antwort und Yami konnte ihn durchs Telefon tippen hören. Irgendwie machte ihn diese Aussage ziemlich traurig, schließlich hatte er vor drei Tagen noch was anderes gesagt.

"Hast du nicht gesagt das du nicht gesagt das du jetzt wieder mehr Zeit hast?" Fragte er und versuchte wütend und nicht traurig zu klingen, obwohl er jetzt am liebsten geweint hätte.

"Hab ich auch, es ist nur so das vieles angefallen ist in den letzten drei Tagen und ich muss das wieder aufarbeiten. Ich hab gedacht ich werd bis fünf fertig, aber ich hab nur die Hälfte geschafft. Das ich mich nicht gemeldet hab um abzusagen tut mir leid, ich hab es wirklich vergessen." Versuchte er sich zu entschuldigen. Er wusste genau das er Yami mit dieser späten Absage ziemlich verletzt haben musste.

"Ist schon gut, wir verschieben es einfach. Ich will dich jetzt auch nicht weiter stören." Er legte stumm auf. Er hatte den anderen alles abgesagt wozu sie ihn hatten mitschleppen wollen, weil er einfach nur was mit Seto hatte unternehmen wollen und jetzt hatte der ihm abgesagt. Warum war das eigentlich immer wieder so?

Jetzt hatte er schon wieder seine Lust am Tag verloren, dabei hatte der eigentlich so gut angefangen.
 

Am nächsten Morgen

Müde schaute Yami auf den Wecker. Es war schon nach zehn, es lohnte also kaum noch zum Unterricht zu gehen. Langsam stand er auf. Er war allein, weswegen wunderte ihn das nicht?

Ein Zettel lag neben ihm auf Setos Kissen: komm erst heute Abend. Seto.

Zumindest hatte er eine ungefähre Zeitangabe hinterlassen wann er wieder da wäre. Yami konnte sich weder daran erinnern das Seto irgendwann wiedergekommen war, noch das er wieder gegangen war. Früher hatte Seto ihn kurz geweckt um zu sagen das er jetzt ging, oder wenn er spät wieder da war, nur damit sie ein Wort miteinander geredet hatten bevor sie schliefen/er ging. Jetzt weckte er ihn nur noch selten; bedauerlich das er diese Tradition hatte im Sand verlaufen lassen.

Und was sollte er jetzt machen? Es war Freitag, also sollte er das machen was er jeden Freitag machte: er würde Blumen kaufen und zum Friedhof gehen. Dann würde er zu Kyle gehen, hoffen das er nicht arbeiten müsste und sich mit ihm über irgendwas unterhalten. Oder vielleicht würde er auch mal seine lieblings Dread-Queens besuchen.

Am Wochenende war ein Wettbewerb in der Stadt und die beiden konnten es sich nicht nehmen lassen da mit zu machen. Schließlich konnte die dortige Siegerin nach Kalifornien um bei der US-Meisterschaft für die schönste Dread-Queen des Landes anzutreten. Die beiden waren ziemlich nervös deswegen. Und natürlich hatten alle anderen gesagt das sie hingehen wollten, es würde ein lustiger und vor allem bunter Abend werden.

Morgens war man auf dem Friedhof meistens alleine und hatte genug Zeit die Ruhe zu genießen- er war diesmal länger da geblieben als sonst immer. Erst gegen Mittag war er wieder gegangen. Er hatte viel Zeit gehabt um nachzudenken über Seto, über sich und über sie beide. Es war wieder einer dieser Gedanken das sie sich trennen sollten. An diesem Morgen hatte er wieder dran gedacht, die drei Tage zuvor nicht. Kam dieser Gedanke immer nur wenn Seto nicht bei ihm war?

"Hab ich dir erzählt das Andrew wohl am Sonntag wieder kommt?" Brachte Kyle ziemlich glücklich wirkend ein neues Gesprächsthema an und Yami verneinte.

"Nein. Hat er frei, oder ein Rennen?" Fragte er neugierig.

"Ich weiß es nicht genau, wahrscheinlich das zweite. Aber zumindest seh ich ihn dann mal wieder." Sagte er und zündete sich eine Zigarette an.

"Ach ja," begann sein jüngerer Gegenüber zu schwärmen, "ein paar schöne Tage, du kannst mit ihm reden, feiern, ficken- was willst du mehr?" Sagte er und hatte schon selber seine leichte Eifersucht in der Stimme bemerkt.

"Alles jeden Tag." Lautete die Antwort und er aschte ab. "Scheint bei dir ja alles genau so gut zu laufen wie bei mir gerade." Stellte er fest und rauchte weiter. Er hatte er wohl den mit schwingenden Unterton in Yami Stimme gehört und erkannt.

"Es lief schon mal besser." War das einzige was er zu diesem Thema sagen wollte, es war alles ziemlich deprimierend.
 

*

Er klingelte. Er wusste nicht warum er dieses starke Bedürfnis hatte jetzt mit ihm zu sprechen. Er hätte am liebsten schon gestern mit Takuto geredet, egal über was. War das normal? Sonst war er immer zu Kyle, oder zu Joey oder Mai gegangen, wenn er sich einsam gefühlt hatte, aber jetzt war alles anders geworden: Kyle fühlte sich bestimmt nich einsamer als er selber und die anderen beiden waren ihm zu unbeschwert in ihrem ersten Jahr als Mr. Und Mrs. Weehler. Takuto und er kannten sich jetzt eine Woche und er war schon wieder da, er wusste nicht mal warum.

Er klingelte noch einmal. Erst jetzt wurde ihm geöffnet, anfangs nur einen Spalt und dann ganz.

"Hallo Takuto." Begrüßte er ihn und wurde leicht irritiert angesehen, er wusste das er nicht erwartet worden war.

"Was...willst du?" Wurde nachdenklich gefragt und Yami seufzte, er fühlte sich nicht gut und erkannte das Takuto einen Grund überlegte was der Grund seines Besuches sein konnte.

"Ich bin eigentlich nur hergekommen um ein Bisschen mit dir zu quatschen." Stammelte er einen Grund vor sich hin. er wusste nicht einmal worüber er mit ihm reden sollte.

"Na ja, wenn du sowieso schon mal da bist: komm rein." Bat er und öffnete ihm die Tür damit er rein kommen konnte.

Drinnen war wie immer wenn er zu Besuch kam eine ziemliche Unordnung, diesmal aber nicht verursacht durch Zeichenstapel sondern durch eine angefangene Tonfigur auf den Couchtisch- was er werden sollte konnte man noch nicht wirklich erkennen- und dem zum formen benutzten Werkzeug.

"Was soll es werden?" Fragte Yami und schaute sich die Figur genauer an, er konnte er wirklich nicht erkennen. Takuto lächelte ihn darauf an und suchte eine Zeichnung vom Boden hervor um sie Yami zu reichen.

"Du," antwortete er, "du bist ja leider nicht lange genug geblieben damit ich dich aus vier Perspektiven zeichnen konnte um jedes Detail einzubringen, aber es musste reichen." Bekam er eine Erklärung und nickte stumm. Er würde sicherlich das Endergebnis sehen dürfen, schließlich war er das Modell dafür. Er schaute noch mal kurz rüber zum Regal. Es war voller geworden seitdem er das letzte mal da gewesen war und jetzt stand auch die Figur von Yana gebrannt und bemalt im Regal. Sie sah sehr detailliert aus und liebevoll geformt, geglättet und bemalt und eigentlich würde er sie gerne haben um sie ihr später zu schenken.

Eine grünliche Flüssigkeit wurde ihm ins Glas geschüttet, gerade so viel wie nötig war bis der Boden bedeckt war. Danach ein Löffel mit brennenden Zucker und alles wurde mit etwas Wasser abgelöscht.

"Was ist das?" Fragte Yami während er an dem Glas roch, dessen Inhalt nach alten Sherry roch, aber nie und nimmer welcher sein konnte.

"Absinth, so wie er in Europa betrunken wird." Kam prompt die Antwort und Takuto machte sich selber ein Glas fertig.

"Absinth?" Fragte der Gast nach. "Wird man davon nicht blind?" Fragte er und sah wirklich sehr skeptisch ins Glas.

"Nein, verrückt. Das was blind macht ist Mathül. Van Goch hat sich deswegen sein Ohr abgeschnitten." War die Erklärung, wie immer sehr ruhig gesprochen und sehr ernst klingend.

"Du willst mit mir etwas trinken was ein Genie dazu gebracht hat sich selbst zu verstümmeln?" Fragte Yami skeptisch und war kurz davor den Inhalt wegzuschütten.

"Glaubst du wirklich man könnte es noch kaufen wenn es immer noch solche Auswirkungen hätte?" Stellte eine Gegenfrage und hatte damit auch eine Antwort gegeben und gab danach den Tip langsam zu trinken und beim Schlucken nicht zu atmen- es war etwas das man genießen musste.

"Warum sitzt du eigentlich immer zu Hause? Du solltest mal ausgehen, ein paar Leute kennenlernen, dich verlieben." Brach Yami ein Gesprächsthema an und sah sein Gegenüber schwer seufzen.

"Besser nicht. ich bin nicht gerade der Typ der gerne weggeht. Ich pass nicht so gut in die Clubs." Kam eine nicht gerade begeisterte Antwort und beide Gläser wurden zu ende ausgetrunken.

"Das ist Schwachsinn, glaub mir. Ich kenne einen Laden in den jeder passt: Popper, Punker, Raver. Es wird dir gefallen." Er hatte schon beim Vorschlag beschlossen das er kein NEIN als Antwort akzeptieren würde und alles tun würde um ihn dazu zu überreden.

"Selbst wenn du Recht hast und du mich dazu überreden würdest, hätte ich nichts was man dazu tragen könnte. Sieh mich an, ich gehör in so was nicht rein."

"Ich will mit dir nicht in irgendeinen Strippschuppen, ich will mit dir ins "Blue Dragon"- und Klamotten kannst du von mir kriegen." Darauf herrschte eine kurze Stille im Raum.

"Weißt du eigentlich wie teuer das "Blue Dragon" ist? Rein kommen ist nicht so schwer, aber was zu trinken kann ich mir nicht leisten." Er versuchte immer noch irgendwie das Yami diese dumme Idee aufgab, aber jetzt hatte er ihm die Basis zu einem Argument gegeben was er schwer ausdiskutieren konnte: "Getränke bekomm ich umsonst, ich kenn die Barkeeper, die Türsteher und den Besitzer, wir müssen auch keinen Eintritt zahlen."

"Wir müssen also keinen Eintritt zahlen, keine Getränke und du willst mir Klamotten von dir geben?" Fasste Takuto noch ein mal zusammen und Yami nickte. "Yami ich will nicht in nenn Club, das ist nichts für mich." Kam er auf sein anfangs Argument zurück, was schon beim ersten Mal keine Bedeutung für Yami gehabt hatte.

"Vergiss es, du kommst mit und ich verspreche dir: es wird dir gefallen." Er lächelte, er lächelte so zufrieden wie er es sonst nur bei Seto tat und er musste zugeben: er fühlte sich wohl. Er hatte sich selten bei einem anderen außer Seto und Kyle so wohl gefühlt wie gerade in diesem Moment und dabei kannten sie sich keine volle Woche.

"Okay...," war die scheue und sehr lang überlegte Antwort, "wenn du das meinst." Und er schaute zur Seite, Yami sollte ihm nicht weiter in die Augen sehen. Den Gedanken den er gerade hatte versuchte er ganz schnell zu verwischen, es war weder gut für seine Gesundheit, noch für sein weiteres Vorhaben- es war unprofessionell! Und er hasste Unprofessionalität!

"Okay, wenn das so weit geklärt ist... . Ich hohl dich um halb zehn ab, wir fahren zu mir, ziehen uns um und fahren gegen elf zum Club. Ach und wunder dich nicht wo ich wohne."

Trotz dieses Zusatzes stand Takuto mit offenen Mund in der Lobby des "Cäsars Palast", schaute sich Fußboden, Personal und Gäste an und fragte sich was sie da machten. Yami war genau wie er Student und könnte sich diesen Nobelschuppen nicht mal leisten wenn er den ganzen Tag nichts weiter täte als arbeiten! Das er so reagieren würde, war Yami schon klar als er ihn zu sich eingeladen hatte; es war eines der wenigen Male in denen er jemanden zu sich eingeladen hatte.

"Komm mit, wir müssen nach oben." Sagte er, den anderen an der Hand nehmend und in den Fahrstuhl zerrend. Die gesamte Fahrt nach oben sagten sie keinen Ton zueinander, verständlich in Anbetracht der Tatsache das er mit dieser jetzigen Aktion diesen ruhigen Menschen nur noch mehr eingeschüchtert hatte als ohne hin schon. Erst oben in der Suite hatte er seine Sprache wiedergefunden: "Und hier wohnst du?"

"Ja, zusammen mit meinem Freund, sein Bruder ist letzten Sommer ausgezogen und seit dem sind wir hier alleine." Antwortete er, sich die Schuhe ausziehend und die Treppe ins Visier nehmend. Takuto ging ihm hinterher, immer noch alles genau musternd und beinahe über die erste Treppenstufe stolpernd.

"Und wo ist dein Freund?" Stellte er eine weitere Frage und weiter mit nach oben gehend. Yami seufzte schwer und blieb beinahe stehen. Er hatte den ganzen Tag versucht den Gedanken an Seto zu verdrängen, weil es ihn einfach traurig gemacht hatte daran zu denken.

"Er sagte er müsste noch was dringendes erledigen, auch wenn er gesagt hatte er hätte jetzt mehr Zeit für uns- es war wohl sehr wichtig, sonst wäre er hier geblieben und sicher mitgekommen." Sagte er, weiter gehend und ins Schlafzimmer abbiegend. Beim Anblick des Raumes kam Takuto aus dem Staunen kaum wieder raus, besonders wenn er sich das Bett ansah. Er fragte sich ob man sich, so groß wie es war, darin überhaupt nah sein konnte.

Yami begab sich zum Wandschrank, dessen Größe seinen Gast an sein eigenes Schlafzimmer erinnerte und schaute nach was die beiden anziehen könnten. Ob es einen glücklich machte so viel zu haben? Yami schien glücklich zu sein, er hatte immer glücklich ausgesehen wenn er von seinem Freund geredet hatte, oder wenn er verraten hatte das er gerade an ihn dachte. Aber wenn er sich so umsah, diese Größe und den Glanz von allen in sich aufnahm, fragte er sich ob Yami wirklich glücklich war oder ob er es nur vorspielte und in Wahrheit meistens traurig über seine Beziehung nachdachte, so wie vor fünf Minuten. Und er fragte sich auch intensiv wie alt dieser Mensch sein musste, den Yami angeblich sein Herz geschenkt hatte. Aber gehörte er wirklich zu den Menschen die sich kaufen ließen?

"Gehört das alles dir?" Kam eine weitere berechtigte Frage, womit er das Apartment in sich meinte und ein: "Nein, das könnte ich mir nicht leisten. Das gehört uns beiden.", als schnelle Antwort. Nach dem ersten Teil des Satzes hatte Takuto angenommen das er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte, das glaubte er irgendwie noch immer, aber wenn dann würde er wohl kaum bei ihm wohnen, sondern sich lieber etwas zahlen lassen.

Mit einem Stapel Wäsche in der Hand verließ er den Raum wieder und legte alles aufs Bett. Da sein neuer Freund sicherlich nicht selber die Hand heben würde um sich etwas auszusuchen musste Yami es für ihn tun. Es hatte auch keine zehn Minuten gedauert bis er etwas gefunden hatte- und weitere dreißig bis er Takuto dazu überredet hatte sich umzuziehen.

"Ich verstehe gar nicht was du hast, du siehst gut aus." Lobte Yami sich selbst mit der Gradrobenauswahl und Takuto für sein Aussehen. Irgendwie kam er sich vor wie ,Cindy' oder ,Monika', die beiden versuchten auch immer andere umzustylen und um die Wahrheit zu sagen hatten sie damit auch in siebzig Prozent der Fälle Erfolg.

"Du weißt das ich mich überhaupt nicht wohl fühle?"

"Weißt du wie wir das ändern? Wir fahren jetzt los und trinken einen Whisky zusammen."

"Los? Jetzt? Hattest du nicht gesagt wir fahren erst um elf? Es ist erst kurz nach zehn." Ein kleiner Protest war immer noch in seiner Stimme zu hören, der allerdings wie immer überhört wurde.

"Glaub mir, es ist Freitag und da ist im "Blue Dragon" schon ab zehn was los." Mit dem Satz war es beschlossene Sache das sie fuhren.

Im Club war wie jeden Freitag schon ziemlich was los. Die Leute waren noch nüchtern, die Tänzer waren noch gut drauf und an der Bar war viel los. Weswegen die beiden weder hatten anstehen müssen, noch von den Türstehern kontrolliert worden waren fragte Takuto lieber nicht. Er hatte in seinem Leben schon genug dumme Fragen gestellt die nicht gut für ihn gewesen waren.

Als sie den Raum betreten hatten wurde er von Yami mit dem Satz: "Verlauf dich nicht.", hinter sich her. Er spürte genau wie ihm die Wärme durch den Körper schoss als Yamis Hand ihn berührte und er versuchte alles was ihm durch den Kopf schoss ganz schnell bei Seite zu schieben.

"Hey Conny." Durchbrach seine Stimme darauf seinen Gedanken und er war wieder in der Realität. Yami hatte die Barkeeperin angesprochen und sich auf einen freien Hocker gesetzt.

"Oh Gott, Yami, endlich jemand vernünftiges." Seufzte sie erleichtert und schenkte ihm ein Glas ein. "Wer ist dein gutaussehender Begleiter?" Fragte sie weiter und schaute Takuto an.

"Studienkollege." Antwortete er und setzte gleich zu einer Frage an: "Du weißt nicht zufällig ob Seto da ist?", und an ihrem genervten und übertrieben lauten seufzen erkannte er das er recht hatte.

"Hör mir auf mit dem, der geht mir jetzt schon auf die Nerven und er ist noch gar nicht so lange da. Er ist oben, aber pass auf, der wirkt ziemlich genervt."

"Wieso, hast du ihn geärgert?" Fragte er scherzend, da es meistens so war das die beiden sich gegenseitig in den Wahnsinn trieben, aber sie konnten ja auch anders und das wusste er. Auf seinen Scherz musste sie gequält seufzen; ein schlechtes Omen.

"Es wird dir zwar nicht gefallen, aber du solltest es wissen bevor du hoch gehst: Jessika ist da und gleich mit ihm nach oben gegangen." Gestand sie ihren Gedanken und hatte sofort eine Befürchtung in seinem Kopf los gelassen. Seto würde erst spät wieder kommen, er war so oft weg, Jessika war da...seiner Meinung passte alles zusammen. Plötzlich kam dieser ganze Schmerz wieder hoch den er vor zwei Jahren gefühlt hatte und er musste es wissen, musste jetzt einfach hoch gehen und schauen was zwischen den beiden lief.

Sich durch die Menge quetschend nahm er die Treppe in Beschlag. Seinen Begleiter an der Bar hatte er in diesem Moment schon ganz vergessen.

Als er die Treppe hochgegangen war und vor der Tür stand hatte er im Grunde Angst was er sehen würde und gleichzeitig war es ihm so wichtig. Er öffnete die Tür, erst nur einen Spalt und dann ganz. Jessika saß da am Schreibtisch, in einem ihrer teuren Diesigerkleidern, die Beine übereinandergeschlagen und schaute zu Seto. Der würdigte sie keines Blickes und schaute aus den Fenster runter zur Theke, es war nichts von dem was er erwartet hatte.

"Also was ist?" Fragte sie mit einem giftigen Unterton in der Stimme, keiner der beiden hatten Yami bis her bemerkt.

"Ich hab keine Lust mit dir darüber zu diskutieren, weder hier noch jetzt." Lautete die Antwort und Seto schaute zur Tür. es wunderte ihn nicht das Yami hoch gekommen war. er konnte zwar nicht die Treppe von da aus sehen, aber er hatte gesehen wie er sich durch die Masse gedrückt hatte. "Hallo Yami." Begrüßte er ihn und jetzt drehte sich die Schönheit in weiß auch um und musterte den Neuankömmling mit skeptischen und verachtend erscheinenden Blick. Wie hatte Seto sich je in so einen Haufen Eis verlieben können, oder war es nur das sie beide finanziell gut zusammen gepasst hatten?

"Hallo Seto. Du warst nicht zu Hause und Conny hat gesagt du seist oben, ich wusste nicht das du Besuch hast." Entschuldigte er sich und hoffte das man ihm nicht anmerkte das er log.

"Das ist kein Besuch. Darf ich vorstellen: Yami, das ist Jessika Wolf."

"Ich weiß wer sie ist. Miss Wolf, es freut mich sie kennenzulernen." Heuchelte er ihr und reichte ihr freundlich die Hand, die sie annahm. Ihre Hände waren wie ihr Lächeln und ihr Blick eiskalt.

"Die Freude ist ganz meinerseits. Ich werde dann gehen. Ich bin sicher wir können die Angelegenheit auch noch später weiter besprechen." Verabschiedete sie sich und ging mit einem übertrieben freundlichen Lächeln davon.

"Ich wusste gar nicht das du so gut lügen kannst."

"Und ich nicht das du mich belügst." Sagte Yami darauf und setzte sich.

"Ich belüge dich nicht, ich rede nur mit ihr, sie wollte mich zum Essen einladen- ich schlafe nicht mit ihr." Das der letzte Teil des Satzes zwar nicht überflüssig, aber unsensibel gewesen war merkte er erst nachdem er es gesagt hatte und er entschuldigte sich auch gleich dafür, er entschuldigte sich auch sofort dafür.

"Ist schon gut, ich glaube dir. Es ist nur... ."

"Ich weiß was los ist," unterbrach er seinen Freund, "und ich weiß das ich dich verletze. Aber mit Jessika ist nichts, ich würde mich lieber erhängen als mit diesem Miststück noch mal was anzufangen." Auf diesen Satz musste Yami kurz lachen.

"Ich hab noch nie gehört das du ,Miststück' sagst," lächelte er und gab Seto kurz einen Kuss, "ich muss dann auch wieder runter, ich bin mit einem Freund da." Verabschiedete er sich

"Ist schon gut, ich komm auch gleich runter." Damit lies er Yami gehen und musste kurz Kraft sammeln um selber runter zu gehen.

Ganz gegen seine Erwartung unterhielt sich Takuto angeregt mit Conny, die dadurch beinahe ihre Arbeit vergessen hatte; es war so wie er gehofft hatte- er taute endlich auf.

"Und," brach er spontan aus seinem Gespräch aus als er Yami sah, "was ist mit deinem Freund?" Fragte er und sah Yami endlich wieder lächeln.

"Alles okay, er kommt auch gleich runter. Conny könntest du...?"

"...schon gut, ich weiß: einen Drink für meinen Lieblingschef, kommt sofort." Unterbrach sie ihn seufzend und die beiden Jungs mussten lachen. Erst danach hatte Takuto aufgenommen das sie "Chef" gesagt hatte. So meinte Yami es also mit: ,Ich kenne den Besitzer.'

Kaum das er diesen Gedanken vertiefen wollte kam auch schon ein neues Gesicht an die Bar, das ihm irgendwie bekannt vorkam und das angemixte Getränk vor Connys Nase wegnahm.

"Musst du nicht arbeiten?" Fragte er und wurde von Takuto heimlich gemustert.

"Jeden Abend, mein Lieber. Feuer mich doch wenn du denkst das ich es falsch mache." Fing sie gleich an zu giften und Yami seufzte. Warum konnten die beiden nicht ein mal nett zueinander sein? aber egal, es würde ihm fremd vorkommen wenn es anders wäre.

"Und Seto, was wollte sie?" Fragte Conny weiter, während sie anderen Leuten nebenbei einschenkte.

"Nichts wichtiges, nur unwichtigen Mist." Antwortete er und sie nickte. Jetzt fiel es Takuto ein woher er diesen Menschen kannte, er hatte ihn schon oft in den Nachrichten gesehen und in der letzten Zeit mehr als sonst: das war Seto Kaiba!

Er schluckte innerlich. Der Club, die Suite- es gehörte alles ihm und Yami war ein Teil davon. Er war nicht viel älter als sein Kommilitone, wie war er auch nur einen Moment darauf gekommen das Yami jemanden hatte der mindestens doppelt so alt wäre wie er?
 

KURZE ANMERKUNG: 1. Es geht bald weiter, 2tens so schnell lasse ich das mit den beiden nicht auseinandergehen. aber wer sich an takutos nachnamen erinnert kann sich eventuell vorstellen was ich bald einbaue.

also: viel spaß, lest auch das nächste kap und denkt über eure beziehungen nach, nichts tut mehr weh als unglücklich verliebt zu sein.
 

dde



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hito
2005-06-08T08:46:10+00:00 08.06.2005 10:46
@ Szenentitel:
Du hast Szene 15 vergessen, oder hast dich nur vertippt ^^


Aha, Yami freundet sich mit Takuto an?
Wenn ich es nicht wüsste, hätte ich Yana auch für Yamis Kind gehalten *lachz*


> meinen Freund musste ich zwar umpolen aber er hat es nicht bereut."
*nickz*

Oje, *ne Vorahnung wegen den Katzugies hat*
Und die gefällt mir gar nicht.

O_O >'würdest du dich ausziehen'
Wie bitte?!
Ah, achso.... er will ihn nur zeichnen.

Die beiden trinken Absinth? OO

>Ach und wunder dich nicht wo ich wohne."
*rofl*

>also: viel spaß, lest auch das nächste kap und denkt über eure beziehungen nach,
nichts tut mehr weh als unglücklich verliebt zu sein.

*nachdenken würde, wenn ich grad in einer Beziehung wäre*

Nur ne kleine Kritik: Ich habe jetzt ein paar äußere beschreibungen von Takuto vermisst.


Yamis Gedanken über die Beziehung zu Seto finde ich wirklich realistisch, so als wäre das ganze wirklich real.

Ein ganz, ganz großes Lob für deine wirklich gigantische FF!
*sich vor dir verneigt*
Irgendwie denke ich oft über deine FF nach, weil sie mich wirklich zum Nachdenken anregt.
Man wird einfach durch deine FF, deinen Stil mitgerissen, so dass man nicht mehr davon loskommt.

Dieses Kapitel habe ich letzten Dienstag gelesen, kurz vor meinem mündlichen Abitur. (ich wollte nichts mehr lernen, und somit sah ich eine perfekte Ablenkung darin). Sogar nach dem mdl Abitur habe ich mich mit dem Kapitel und deiner FF beschäftigt. Besonders durch die Frage, die du uns Lesern stellst.

Außerdem gefällt mir wie du beschreibst, dass sich Seto nicht ganz so öffentlich outen will, eben aus Angst vor den Konventionen der Gesellschaft *das mal so genannt hat*.
Von:  Kookoo
2005-05-31T13:31:36+00:00 31.05.2005 15:31
Wieder suuuuper!
Also, Takuto ist mit Jun verwandt? Oh Gott, das ist, um ehrlich zu sein, nicht gut, aber irgendwie passt es zur Geschichte; Bei dir verschieben sich Vordergründe und Hintergründe, Geschehenes und Passierendes - das macht die Story zu etwas Besonderem! ^^ (Du musst mich nicht verstehen, ich laber häufig nur Mist ^^')

Liebe Grüße an dich ^^
Janny
Von: abgemeldet
2005-05-31T08:07:59+00:00 31.05.2005 10:07
Hi,
ich bin gerade dabei deine Story zu lesen und bis jetzt gefällt sie mir sehr gut.
Deshalb wollte ich dich fragen ob du mir die Adult-Teile schicken könnest wäre super.
Gruss Jeanny


Zurück