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Die farbenfrohe Schreibfeder

von

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Niedliche Rache - Gin, Wodka, Conan, Shuichi

One Shot Nr. 3

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Niedliche Rache

 

»Beeil dich, Wodka. Ich habe Hunger«, knurrte der Blonde gefährlich und warf ihm einen tödlichen Blick zu, der so viel sagte wie, wenn du dir zu lange Zeit lässt, kill ich dich!

Wodka hingegen seufzte theatralisch auf. »Wenn du hungrig bist, wirst du echt zur Diva«.

»Sag das noch mal...«, zischte Gin gefährlich und zückte seine Beretta, doch ließ Wodka, der die Launen seines Partners mittlerweile nur allzu gut kannte und zu oft durchmachen musste, der kalte Pistolenlauf auf seiner Stirn kalt.

»Einmal wie immer?«, fragte er stattdessen gelangweilt.

»Ja, aber heute will ich fünf haben!«

Wodka nickte verstehend und drehte sich um. Die Hände in den Taschen vergraben schlenderte er, entgegen der Anweisung von Gin, langsam drauf los. Als ob er ihn abknallen würde. Kein anderer würde es an der Seite der Diva mit den langen blonden Haaren lange aushalten. Dies hatten sie bereits bei ihrem letzten Streit feststellen müssen, als sich ihre Wege trennten und kurzzeitig einen anderen Partner zugewiesen bekamen. Und was sollte er dazu auch groß sagen?

In einer Woche hatte Gin glatte vier Partner eiskalt umgebracht. Kurz und knapp mit einem zielgenauen Kopfschuss, genau zwischen den Augen. Wahrscheinlich hatte er ihnen, so wie ihm gerade, den kalten Lauf der Beretta vor die Stirn gehalten und abgedrückt.

Der Boss war damals ziemlich ausgerastet und hatte Gin im damaligen Unterschlupf die Leviten gelesen mit der deutlichen Ansage, dass er sich bei Wodka entschuldigen solle.

Gin weigerte sich selbstverständlich und forderte stattdessen alleine agieren zu dürfen. Der Boss, der schwarzen Organisation, hatte rigoros abgelehnt. Einen Partner an der Seite zu haben, war absolute Pflicht in ihrer Gemeinschaft.

 

Die Diskussion der beiden war seinerzeit ziemlich laut gewesen und jeder der Mitglieder, die sich zu der Zeit im Unterschlupf befanden, hatten das Gespräch mit gespitzten Ohren interessiert und mit neugieriger Visage mitverfolgt. Vermouth hatte mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht die Zeit auf ihrem Smartphone gestoppt und zog Gin heute noch damit auf, dass sein Betteln und Flehen unglaubliche 48 Minuten angehalten hatte, war er doch eigentlich ein Mann der wenigen Worte, bis er letzten Endes vom Boss auf dem Büro rausgeschmissen wurde.

Man muss jetzt nicht erwähnen, dass sie sich alle am runden Tisch das Lachen verkneifen mussten, als Gin wie ein begossener Pudel vor ihnen Stand und Wodka mit einem geknurrten: Mitkommen, wir haben einen Auftrag … Partner liebevoll um Verzeihung bat.

 

Von daher konnte er sich alle Zeit der Welt lassen, zwar nicht zu sehr, denn wenn Gin hungrig war, wurde er wirklich zu einer Diva und zickte wie ein Schulmädchen am laufenden Band herum, aber besonders beeilen musste er sich auch nicht.

 

Währenddessen ließ Gin seine Waffe wieder unter seinen schwarzen Mantel verschwinden und holte stattdessen ein Buch, welches in einem schwarzen Ledereinband gewickelt war, hervor. Schließlich musste kein Außenstehender wissen, was er gerade am Lesen war, denn wer würde es ihm auch schon glauben, dass der eiskalte Killer und erbarmungslose Exekutant der schwarzen Organisation ein Buch las mit dem Titel: Ich habe gar keine Enkel: Die Online-Omi räumt auf*.

Aufmerksam schaute er sich zu allen Seiten um, aber der Haido Park war heute nicht sonderlich gut besucht, ob es dem tristen Wetter geschuldet war? Aber ihm kam es nur zu Gute, so konnte er sich in aller Seelenruhe es sich auf der Wiese bequem machen und sich dem Humor des Autors hingeben. Und man mag es kaum glauben, aber hin und wieder zog er sogar glatt um 0,6 mm seine Mundwinkel nach oben!

 

Allerding machte ihm der Hunger zu schaffen und so döste er mit dem Buch auf seinem Bauch ein. Auf ein Bauchknurren konnte er schließlich getrost verzichten, da nutzte er die Wartezeit lieber für ein kleines Nickerchen.

Die Vögel zwitscherten leise im Hintergrund und die frische Brise, die über seinen Körper fuhr und die ihm eine leichte Gänsehaut bescherte beruhigte ihn; fühlte er sich bei Kälte besonders wohl. Ja sogar Pudelwohl.

So bekam der eiskalte Killer jedoch nicht mit, wie sich ein kleiner Junge mit einem Mann mit kurzen schwarzen Haaren sich ihm näherten.

Der Junge grinste diabolisch und flüsterte dem anderen Mann, der sich zu ihn hinunterbeugte, was ins Ohr. Der Mann mit der schwarzen Wollmütze schmunzelte und nickte verstehend, als er sich von der etwas abseits gelegenen Wiese abwandte und auf den Hauptweg nach Störenfriede Ausschau hielt.

Ergo: Er spielte den Wachhund, während Conan Edogawa seiner Rache an Gin nachging.

 

Keine 10 Minuten später stand der schlaue Junge wieder neben ihm und mit hochgezogener Augenbrauche fragte Shuichi Akai: »Alles erledigt?«

Conan nickte vergnügt und hielt ihm zufrieden sein Handydisplay als Beweis unter die Nase. Shuichi kicherte amüsiert und ließ es sich nicht nehmen, das Beweisfoto auf sein Diensthandy schicken zu lassen.

»Damit haben wir ihn!«, erwiderte er mit einem selbstzufriedenen Gesichtsausdruck und rieb sich grinsend die Hände.

»Dem ist wohl so«, antwortete Conan und seine Augen strahlten regelrecht vor Genugtuung. Er hatte seine Rache bekommen und ein Druckmittel besaßen sie nun auch. »Gin wird wie ein Hündchen angekrochen kommen und uns alles erzählen«, jubelte er.

Mit einem unmenschlichen Strahlen im Gesicht gingen die beiden stillschweigend nebeneinander her, waren sie doch eigentlich zu einem Treffen mit Jodie gewesen, als sie unerwarteterweise einen der Männer in Schwarz entdeckt hatten.

Ja, das Schicksal war schon recht launisch, aber nun hatten sie das beste Druckmittel das haben konnte.

 

»Oh, mein Gott!«, schrie Wodka erschrocken und weckte die blonde Diva damit aus ihrem Dornröschenschlaf. Gin, der durch den Ausruf seines Partners geweckt wurde, rieb sich müde über die Augen, eher er seinen Laufburschen grummelnd ansah: »Hast du mein essen?«

»Äh, ja«, antwortete Wodka irritiert und reichte ihm die Tüte. »Vier Bagels mit Erdbeerfüllung und Schokostreuseln oben drauf«.

»Geht doch«, erwiderte der Killer und riss ihm die Tüte regelrecht aus der Hand, um sich sogleich einen Bagel in den Mund zu schieben. Als er jedoch immer noch den ungläubigen Blick seines Partners auf sich spüren konnte, fragte er irritiert: »Habe ich was im Gesicht?«

»Kann man so sagen«, antwortete er und deutete auf Gin’s Haare.

Mit dem Zeigefinger schob dieser sich soeben den Rest des ersten Bagels in den Mund als er den Blick senkte und sogleich im hohen Bogen alles wieder Ausspucke. »Was zum Teufel?«, schrie er überrascht und konnte es nicht glauben. »Warst du das Wodka?«, fragte er mit tödlich klingender Stimme, aber der Angesprochene schüttelte mit seinem Kopf. »Ich bin nicht lebensmüde«, war die einzige Antwort und Gin wusste, dass Wodka durchaus noch an seinem Leben hing.

 

Jodie hielt sich währenddessen ihren Bauch und konnte nicht mehr vor Lachen. Sie lachte sich die Seele aus dem Leib und über ihre Wangen liefen unaufhörlich Lachtränen, die nicht Enden wollten. »Er wird euch umbringen«, brachte sie zwischen zwei Lachern hervor. »Aber das war es allemal Wert«, fügte sie hinzu und warf einen weiteren Blick auf Shuichi’s Handy. »Hahaha, dass muss ich mir auf ein Poster drucken lassen und als neues Fahndungsfoto im Hauptquartier aushängen sowie in meiner Wohnung und als mini Format in meine Geldbörse stecken«, giggelte sie herum, wischte sich die neuen Lachtränen aus dem Gesicht und konnte ihren Blick einfach nicht vom Display wegnehmen, denn wann sah man schon einen Gin, der einer der gefährlichsten Männer in der schwarzen Organisation war, mit zwei geflochtenen Zöpfchen friedlich schlafend im Gras liegen und neben seinem Gesicht ein Buch mit dem Titel: Ich habe gar keine Enkel: Die Online-Omi räumt auf?

Das war der Brüller des Jahrhunderts!

 

Ende

 

*Ich habe gar keine Enkel: Die Online-Omi räumt auf – Ein Buch von Torsten Rohde



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