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Die farbenfrohe Schreibfeder

von

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Badezeit - Ran, Conan

One Shot Nr. 2

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ Badezeit

 

»Nein, nein, neeeeeein«, rief Conan und zog an ihrer Hand.

»Conan, jetzt stell dich nicht so an«, sagte Ran ruhig und ging vor ihm in die Knie, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein.

»Ich will aber nicht«, nörgelte er und zog eine beleidigende Schnute.

»Was bist du denn so bockig heute?«, fragte sie, packte den kleinen Jungen an die Wangen und drückte diese spielerisch, so dass sich seine Lippen zu einem Schmollmund schürzten. »Du stellst dich doch sonst nicht so an, Conan«.

»Isch mag abscher nich«, presste er mühselig hervor, was Ran zum Lachen brachte.

»So, so, zu Hause kannst du baden gehen, aber wenn wir bei Herrn Suzuki einmal ein Luxusbad genießen können, da magst du nicht, hm?« Grinsend neigte sie ihren Kopf zur Seite und knete die Wangen des Jungen vor sich. »Lass Paps sich doch mit Herrn Suzuki über die Ankündigung von Kaito KID unterhalten und wir haben ein bisschen Spaß zusammen«.

»Zu Hausch bad isch allein«, quetsche er hervor und so langsam hatte er die Befürchtung, dass Ran Spaß daran hatte, seine Wangen aneinander zu drücken und zu kneten. Seine Vermutung wurde durch ihren nur allzu deutlich amüsierten Gesichtsausdruck bestätigt.

»Stell dich nicht so an, Conan. Du bist erst sieben Jahre alt, da ist das nicht schlimm und außerdem muss ich doch aufpassen, dass du in der großen Luxusbadewanne nicht untergehst«, gab sie bestimmt von sich und der Junge wusste, dass er sein Todesurteil soeben unfreiwillig unterschrieben hatte.

Die junge Mori stand auf, packte die zarte Hand des Grundschülers und zog ihn hinter sich her. Seine letzten, vergeblichen Zerrversuche, um dem Schafott zu entkommen, wo der Henker bereits mit einem diabolischen Grinsen auf ihn wartete und die aufblitzende Axt schwungvoll schwang, verliefen ins Leere.

Es hieß doch stets, der Klügere gibt nach oder man muss wissen, wann man verloren hat, aber er wollte noch nicht sterben.

»Ran, bitteeeee. Lass mich doch«, gab er nörgelnd von sich und klang dabei mehr als nur ein bisschen verzweifelt.

Die Braunhaarige schaute fürsorglich zu ihm hinunter. »Keine Sorge, Conan. Da ist nichts Schlimmes bei, also mach nicht so ein Theater. Mit deiner Mama warst du sicherlich auch immer zusammen baden, bevor du zu uns gekommen bist, oder?«.

»Ja, mit sechs Jahren«, gab er fiepsend von sich und ließ deprimiert seinen Kopf hängen. Und das war vor dreizehn Jahren.

»Na schau und das ist mal eben ein Jahr her«, antwortete sie fröhlich und öffnete die Tür zum Bad.

Nein, ganze dreizehn Jahre, verdammt. Ich bin 19 und stecke im Körper eines Siebenjährigen, heulte er gedanklich auf als er das Quietschen der Tür vernahm. So hörte sich also sein Untergang an. Er hatte noch die kleine Hoffnung, dass das Badewasser erst eingelassen werden musste und er dies als Chance zur Flucht nutzen konnte, aber seine Hoffnung wurde in dem Moment zerstört als ihm warmer Wasserdampf ins Gesicht schlug und Ran sich daran machte, ihm sein blaues Jackett von den Schultern zu streifen.

Er bekam Schweißausbrüche und Panik keimte in ihm auf.

»Ich kann mich alleine ausziehen«, quietschte er wie ein Mädchen und wandte seinen Kopf zur Seite, damit er ihr nicht in die Augen sehen musste, was sie mit einem schmunzelnden Blick zur Kenntnis nahm.

»Hm, okay«, lächelte sie und begann sich selbst ihre Kleider vom Körper zu streifen, um sie anschließend sorgfältig gefaltet in einer kleinen Schüssel zu legen. Ihre langen Haare wickelte sie unter ein gelbes Handtuch.

 

Mit zusammengepressten Lippen zog sich Conan ebenfalls aus und legte seine Klamotten in die Kinderschüssel, die Ran ihm gereicht hatte. Das Handtuch, was zuvor darin gelegen hatte, drückte er sich fest an seine kindliche Hühnerbrust und verdreckte somit seine Vorderseite. Sie hat schon öfter die Vermutung gehegt, ich könne Shinichi sein, aber wenn Ran mein Muttermal sieht, zählt sie Eins und Eins zusammen und bringt mich danach um, dachte er sich panisch und hatte diesmal absolut keine Idee, wie er aus dieser bedauernswerten Lage lebend herauskommen sollte.

»Na, komm schon, du kleiner Schisser«, kicherte sie vergnügt und gab ihm beim Vorbeigehen einen Klaps auf seinen Hintern, wodurch er ins Straucheln geriet. Er quiekte erschrocken auf und versteifte sich, als er kurz darauf hörte wie sich ein Körper ins Wasser sinken ließ. Tief atmete er ein und starrte stur die weißen Fliesen, die sich unter seinen nackten Fußsohlen befanden, als er mit winzigen Schritten auf die Badewanne zuging.

Ran, die sich das Leid des Jungen nicht weiter mit ansehen konnte, machte kurzen Prozess. Sie stieg aus der Badewanne heraus, hob den zappelnden Kinderkörper hoch und warf Conan samt Handtuch in das warme Wasser hinein.

»Ahhh«, schrie er überrascht und darauf folgte ein lautes Platsch, als sein Körper die Wasseroberfläche traf. Wie ein Sack voller Reis ging er zunächst unter, um sogleich darauf hektisch aufzutauchen und Ran wütend anzufunkeln. »Das war nicht lustig, Ran«, zeterte er sogleich darauf los, doch sein Mund blieb offenstehen, als das Mädchen vor ihm anfing zu Lachen. »Oh, doch und dein Gesichtsausdruck erst. Du bist einfach zum knuddeln süß, Conan«.

Oh Gott, oh Gott, ahhhhhhh, schrillten seine Gedanken alarmierend auf und er machte eine 90 Grad Drehung. Weg von Ran, die nackt vor der Badewanne stand. Weg von der nackten Ran, deren prallen Brüste beim Lachen nur allzu deutlich und unübersehbar auf und ab gewackelt haben.

Er sank vor Scham so weit in das Wasser hinein, dass er knapp mit seiner Nasenspitze die Oberfläche berührte. Ich bin so froh, dass dieser Kinderkörper noch nicht geschlechtsreif ist! Peinlich berührt pustete er ins Wasser und erschuf dadurch Blubberblasen.

»Na, ist doch gar nicht so schlimm wie befürchtet, oder?«, meinte Ran lächelnd zu ihm, die sie sich hinter ihm befand und Conan zum Spaß einmal unter das Wasser drückte, der sogleich wieder prustend auftauchte und sie mit einem hochroten Gesicht ansah.

»Nein«, nuschelte er und hielt sich letztendlich die Augen zu, da er nicht wusste, wohin er schauen sollte. Dass er sein Handtuch bereits irgendwo unter Wasser verloren hatte, war ihm noch gar nicht aufgefallen. Es ist viel, viel schlimmer, heulte er innerlich und fragte sich, warum er von Kogoro’s Seite gewichen war. Wie dumm war er bitte gewesen? Er hätte sich ans Bein von dem Alten krallen sollen. Aber wer hätte auch ahnen können, dass Ran unmittelbar nach ihrer Ankunft den wahnsinnigen Einfall bekommen würde, im Anwesen von Herrn Jirokichi Suzuki direkt ein Bad nehmen zu wollen?

Damit konnte doch kein Mensch rechnen!

Warum war diese liebreizende Frau auch so undurchschaubar für ihn?

Ah, er vergaß. Der Liebe wegen.

 

Sie musste über das Verhalten des Jungen schmunzeln. Jetzt hält er sich sogar schon die Augen zu. Wie süß er ist. »Conan«, kicherte sie. »Jetzt sei keine Maus«.

Zur Antwort bekam sie Blubberblasen von ihm und konnte nichts anderes als Laut los zu lachen. Sie erkannte durch die Ritzen der Finger, dass er missmutig seine Brauen kräuselte.

»Was hast du gesagt? Ich verstehe keine Blubbersprache«, erwiderte sie amüsiert, schob ihre Hände unter seine Achseln und hob ihn kurzerhand bis zur Körpermitte aus dem Wasser hinaus. »Wie war das bitte?«, lachte sie und pustete ihm dabei spielerisch Luft ins Gesicht.

»Verdammt, Ran, hör auf! Ich bin schließlich kein kleines Kind mehr«, brach es wütend aus ihm heraus, da er dem Druck nicht mehr standhielt und schlug sich im gleichen Moment ertappt sie Handflächen vor dem Mund.

Die junge Mori neigte verwirrt den Kopf zur Seite und da fiel ihr ein bestimmtes, unverwechselbares Merkmal ins Auge.

»Äh~m«, gab er gedehnt von sich und schaute dabei bedröppelt drein. Was mach ich denn jetzt? Was sag ich denn jetzt? So hilf mir doch einer, klagte er gedanklich und wusste zum ersten Mal in seinem Leben keinen Ausweg.

»Entschuldige, Conan. Ich wollte dich nicht ärgern«, gab das braunhaarige Mädchen klein bei und ließ ihn vorsichtig zurück ins Wasser plumpsen. »Wenn du möchtest, kannst du ruhig zu Paps gehen«.

»Hä?«, gab der Angesprochene unintelligent von sich und schaute dümmlich drein, als Ran sich von ihm abwandte. Nichtsdestotrotz ließ er sich dieses Angebot nicht zwei Mal sagen, auch wenn er nicht wusste, woher ihr plötzlicher Sinneswechsel kam. »Okay, ähm... Bis gleich«, stotterte der Junge, der fix aus die Badewanne kletterte, um sich in Windeseile sein Körbchen mit seinen Klamotten zu schnappen und wie ein Wirbelwind aus dem Bad hechtete.

Das Ran ihm dabei traurig hinterher blickte, bekam er auf seiner Flucht gar nicht mit.

Er ist Shinichi, dachte sie betrübt und ließ sich zurück ins warme Wasser sinken. Das sternförmige Muttermal auf seiner Brust kann kein Zufall sein. Nein. Das wäre ein Zufall zu viel bei ihm. Er ist es. Er ist es wirklich und er war die ganze Zeit bei mir, überschlugen sich ihre Gedanken als sie die Erkenntnis traf und verpasste sich eine imaginäre Backpfeife, dass sie sich in der Vergangenheit, als sie ihn mit ihren Vermutungen in die Ecke gedrängt hatte, mit so leichten Tricks und Ausreden hat täuschen lassen. Aber warum sagt er es mir nicht? Und wie kann er den Körper eines Kindes haben?, dachte sie bedrückt als sie im nächsten Augenblick im Bad laut loskreischte.

»Er hat mich nackt gesehen!«

 

Währenddessen zuckten die drei Männer im Wohnzimmer vor Schreck zusammen, als sie das Mädchen aus dem Bad schreien hörten. Jirokichi und Korogo schauten sich verständnislos an, während sich auf Conan’s Stirn Schweißperlen bildeten und ein bitterer Nachgeschmack auf seiner Zunge zurückblieb, als er sich wieder auf dem Schafott zulaufen sah und der Henker ihn mit gelechzten Zähnen süffisant entgegenblickte.

 

Ende

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mayachan_
2022-05-24T19:40:34+00:00 24.05.2022 21:40
Hey tolles Kap 😁 freue mich auf mehr Paarings 😊
Lg
Antwort von:  AliceFeder
27.05.2022 11:20
Vielen Dank Mayachan :D
Keine Sorge, da kommen noch ganz, ganz viele hihi


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