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Von der Kunst, richtig zu sein

von

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Abschied

Keiner von ihnen sprach den immer näher rückenden Abschied an. Stattdessen genossen sie die Zeit zu zweit und lenkten sich mit kleinen Kuscheleinheiten ab, solange sie in der Wohnung waren.

Kaum waren sie in der Öffentlichkeit, hielt sich Shinji wieder von Nate fern. Er schaffte es nicht, den viel zu großen Abstand zu verringern, aber zum Glück beschwerte sich sein Freund nicht. Er wollte in den letzten Stunden, die sie zusammen hatten, nicht streiten.

Sie gingen in einen Park, der gar nicht so weit weg war und suchten sich einen abgelegenen Teil am Rande, wo sie fast allein waren. Es war nur eine kleine Familie da, deren Kinder lärmend um die Picknickdecke liefen und zwei Studentinnen, die hinter ihren Büchern versanken.

“Bist du bereit, Kleiner?” Nate hob provozierend eine Augenbraue, ehe er versuchte, Shinjis ersten Wurf zu fangen.

Dass sie letztendlich wirklich viel Spaß hatten, lag daran, dass keiner von ihnen die Bälle richtig fangen oder werfen konnte. Nate warf zu hoch oder zu fest und Shinjis Bälle waren einfach unberechenbar.

Später im Kino hatten sie sich in der letzten Reihe verschanzt und während die Filmvorstellung lief, nutzte Nate die Chance, Shinji immer wieder zu ärgern, indem er ihn mit Popcorn bewarf.

Der Film war letzten Endes der Abschluss eines entspannten Tages und als sie aus dem Saal kamen, mussten sich beide der Tatsache bewusst werden, dass es Zeit wurde.

Es war Nate, der zuerst das Wort ergriff:

“Okay…” Dann stoppte er wieder und setzte noch einmal an: “Kommst du noch mit zu meiner Schwester?”

Shinji verneinte. Er hatte noch immer die Szene von gestern Abend im Kopf. “Du warst die ganze Woche bei mir, die beiden haben es verdient, den letzten Abend allein mit dir zu haben.”

Diese Worte fielen ihm unsagbar schwer, aber es war nur richtig so. Hätte man ihm vor zwei Wochen gesagt, dass er seine Bedürfnisse dermaßen hinter die von anderen stellte, hätte er nur dunkel gelacht. Aber er mochte Hana und Lily irgendwie und er wollte ihnen wenigstens dieses Geschenk machen.

“Hast du noch Sachen bei mir, die du mitnehmen willst?”

“Nicht wirklich. Vielleicht findest du zwischen den Klamotten noch eine Packung Zigaretten, aber die kannst du einfach in die Tasche in deinem Schrank stecken.”

Nate atmete noch einmal durch und grinste schief.

“Na gut. Das war’s dann wohl für’s Erste. Vergiss nicht, einen Termin beim Therapeuten zu machen, ja?”

Shinji nickte und ließ sich noch einmal die Haare verwuscheln. Mehr aus Gewohnheit schenkte er Nate einen trotzigen Blick und freute sich über den zufriedenen Glanz in dessen Augen.

“Ich melde mich, sobald ich kann.”

Shinji wurde noch einmal in eine freundschaftliche Umarmung gezogen, dann drehte sich Nate einfach um und ging.

Shinji hob noch die Hand um ihn aufzuhalten, aber da war es schon zu spät.

Vollkommen verdutzt und auch etwas vor den Kopf gestoßen, blieb er zurück, nur mit einem Kloß im Hals.

Er dachte darüber nach Nate nach zu laufen, aber der hatte ihm gesagt wie sehr er Abschiede hasste, deshalb blieb er stehen.

Das hatte er sich anders vorgestellt. Er hatte so viel sagen wollen und vor allem, so wichtige Dinge. Er hatte versuchen wollen ihm seine Gefühle zu gestehen, hatte sich auch fest vorgenommen gehabt es zu schaffen. Aber das war so unerwartet gekommen, dass er zu spät reagiert hatte.

“Pass auf dich auf...”, wisperte er in die Nacht und ließ die Worte vom Wind ungehört hinfort tragen.

War das nicht enttäuschend für Nate? Dass er gar nichts gesagt hatte? Aber wahrscheinlich hatte er genau auf das gehofft. Kurz und schmerzlos... so war er eben.

Er seufzte leise und mit Tränen in den Augen, immer noch auf den Punkt starrend, an dem Nate in die Nacht verschwunden war. Für einen kurzen Moment fragte er sich, ob er die letzte Woche überhaupt erlebt hatte. Die Leere in ihm war so allumfassend, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass es jemals anders gewesen war. Aber es war so gewesen... er hatte sich verliebt... in einen Mann... und er hatte ihm ein Versprechen gegeben. Wenn er wiederkehrte würde es ihm besser gehen.

Mit dieser Aufgabe im Blick drehte er sich letztendlich um und ging in Richtung seiner Wohnung.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich wollte ich hier sagen: Hey mein Buch ist jetzt übrigens draußen, wenn ihr sofort wissen wollt, wies weiter geht, schaut mal bei Amazon vorbei!
Leider gab es im letzten halben Jahr ein paar zu viele Ereignisse in meinem Privatleben, deshalb habe ich es leider nicht geschafft.
Mein Neues Ziel ist Ende September.
Ich habe aber auch beschlossen, wieder 2 wöchentlich zu uploaden.
Es liegen jetzt noch 23 Kapitel vor uns, wir werden uns also noch ungefähr ein Jahr lang mit unseren beiden Helden beschäftigen :)
Bis dahin sollte ich den zweiten Teil auch ein gutes Stück geschrieben haben.

Ich sage trotzdem natürlich Bescheid, wenn das Buch raus kommt :)

P.S.: Schreiben und veröffentlichen, macht wesentlich mehr Spaß, mit ein bisschen Rückmeldung. Eure Kommentare helfen mir immer sehr, mich aus ner Schaffenskriese wieder hoch zu arbeiten, oder in Phasen, in denen ich mir wegen der Veröffentlichung nicht sicher bin, weil ich denke, dass es sowieso keiner lesen wird oder es zu schlecht ist, zum veröffentlichen, machen mir Kommentare wieder Mut und zeigen mir, dass die Geschichte tatsächlich interessant genug für andere ist, dass sie sich ein bisschen damit auseinandersetzen oder dabei ähnliche Emotionen empfinden, wie ich beim Schreiben.
Keine Ahnung... vielleicht werden die folgenden Kapitel wieder interessant genug, dass ich wieder was von euch zu hören bekomme. Das würde mich wirklich freuen :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Onlyknow3
2019-07-18T10:34:57+00:00 18.07.2019 12:34
Sorry noch mal das es bei mir nicht so glatt gelaufen ist mit dem kommentieren und lesen.
Ich hoffe das ich jetzt wieder dran bleiben kann. Freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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