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Blutsbande

von

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Teil 1. Verschwörung. Verrat. Feldherren (2/2).


 

XVI

I cannot dispel the illusion

All my hopes and dreams are drowned by confusion

Can I find a way to make a solution

That will reconfigure my life

[Pain redefined - Disturbed]
 

Natsume atmete erleichtert aus und nahm seine Hände von Shisuis Brust, als diese sich wieder selbstständig hob und senkte: „Puh, das war knapp.“

Wo zur Hölle bleibst du, Satoshi?

Die Sonne war inzwischen schon lange untergegangen. Am blau-schwarzen Himmel funkelten matt ein paar vereinzelte Sterne und das bleiche Licht des Vollmondes versank im Nebel. Vor etwa einer halben Stunde waren die grauen Schwaden über dem feuchten Grasboden aufgezogen und krochen seither durchs Unterholz. Lauernd wie hungrige Tiere.

„Irgendwas ist da schiefgelaufen, sonst wäre schon längst Verstärkung eingetroffen“, murmelte Natsume und prüfte mit Zeige- und Mittelfinger den Puls an Shisuis Halsschlagader. Er spürte, wie sie schwerfällig unter Haut, Muskeln und Sehnen zusammenzuckte.

Sie zuckte gleichmäßig. Also schlug das Herz in einem regelmäßigen Rhythmus. Und Shisui atmete – schnell und flach, aber er atmete.

Mehr noch: in seinem aufgequollenen Gesicht regte sich etwas. Erst zitterten nur die Nasenlöcher ein kleines bisschen, aber die Bewegung übertrug sich rasch auf sein verbliebenes, linkes Auge. Die Lider flatterten ein paar mal, ehe sie einen kleinen Spalt weit offen stehen blieben. Um sich weiter zu öffnen, waren sie zu geschwollen. Shisuis dunkles Auge schimmerte kaum sichtbar zwischen den dichten Wimpern hervor.

Vorsichtig berührte Natsume ihn an der Schulter: „Shisui, kannst du mich hören?“

Das Auge rotierte nach links, zum äußeren Augenwinkel hin, dann nach rechts. Es suchte nach dem Gesicht, zu dem die Stimme gehörte.

„I-“, presste Shisui mühsam zwischen zitternden Lippen hervor. Von seiner Zunge flockte weißer Schaum. „Itash- gh... Itat-sch-i? Hg,hg,hg...“

„Nein, ich bin's – Natsume. Erinnerst du dich an mich?“

Shisui bewegte das Kinn (vermutlich um zu nicken) und fuhr dabei so ruckartig zusammen, dass Natsume überrascht zurückwich.

„Gha!“, machte Shisui tonlos und keuchte. „Gharg! G-g-rg... Hrgh...“ Sein Auge rollte wild von rechts nach links. Der weiße Schaum stob in alle Richtungen.

„Okay“, murmelte Natsume. Unter seiner Haut kribbelte es unangenehm. „Ruhig, ganz ruhig. Ich weiß, es tut weh. Und ich wünschte ehrlich, ich könnte dir etwas gegen die Schmerzen geben, aber ich habe leider nichts dabei. Sprich am besten nicht und halt' deinen Kopf ganz still.“

Shisui verharrte zitternd. Jetzt bei Nacht sahen die Blutergüsse in seinem Gesicht aus wie mit schwarzer Tinte unter die Haut gestochen. Natsume beugte sich nach vorn und tastete vorsichtig darüber. „Dein Kiefer ist gebrochen“, murmelte er dabei. „Und... das Jochbein wahrscheinlich auch.“ Er ergriff eine von Shisuis Händen. „Hier – für ja drückst du meine Hand ein Mal, für nein zwei Mal. Verstanden?“ Die Finger des Uchiha zuckten fahrig zusammen und erschlafften dann wieder. Natsume lächelte. „Gut. Ich weiß, dass du mich bestenfalls ziemlich verschwommen siehst. Aber zumindest was dein linkes Auge betrifft musst du dir keine Sorgen machen: da drückt nur die Schwellung ein bisschen und hindert es am Fokussieren. Das wird sich wieder geben. Dein rechtes hingegen... na ja... Erinnerst du dich daran, was damit passiert ist?“ Shisui zögerte (oder überlegte einfach nur), ehe er Natsumes Hand ein weiteres Mal drückte. „Okay. Weißt du auch, wer dir das angetan hat?“ Wieder ein einzelnes Zucken.

Natsume atmete durch. Jetzt wird’s spannend. Gerade als er fragen wollte, ob es tatsächlich Orochimaru gewesen sei, löste Shisui seinen Griff.

Mit gekrümmten Fingern streichelte er über Natsumes Handrücken; zeichnete unsichtbare Linien auf dessen Haut. Es war nur der Hauch einer Berührung, aber trotzdem glaubte Natsume, jede Rille der Papillarleisten von Shisuis Fingerspitzen erfühlen zu können.

Er räusperte sich. „Ähm, nicht, dass das nicht angenehm wäre. Aber das ist echt kein guter Zeitpunkt, um- Au!“ Ohne Vorwarnung krallten sich Shisuis Fingernägel plötzlich so tief in die Hand, dass sie im knöchernen Spalt zwischen Natsumes Ring- und Mittelfinger versanken. „Spinnst du?! Was soll das?“

Shisui kratze eine gerade, vertikale Linie in die Haut und setzte ab, um eine zweite, waagrechte zu ziehen. Die zwei weißen Spuren, die zurückblieben, ergaben ein Kreuz, das sich rasch rot färbte. Aber erst nach dem vierten Strich begriff Natsume, dass die Kratzer Schriftzeichen ergeben sollten: 密謀 – Mitsubō.

„Verschwörung?“, las er vor.

Shisuis rechter Mundwinkel zuckte nach oben. Sein linker wahrscheinlich auch, aber da ließ die Schwellung keine sichtbare Bewegung zu. Natsume verstand es trotzdem als Lächeln.

Er schob den Ärmel seines Shirts zurück und hielt Shisui den entblößten Unterarm hin: „Mach' weiter.“

Shisui setzte das nächste Schriftzeichen leicht oberhalb von Natsumes Handgelenk an. Wieder fügten sich die Krater zu einem Kanji zusammen: 叛 – Bōhan.

Natsume biss sich auf die Unterlippe. „Verrat... Gegen Konoha, nehme ich an.“ Shisui drückte Natsumes Hand. „Orochimaru?“ Zweifaches Drücken. „Wer dann?“

Shisui seufzte durch die Nase und stöhnte auf, als dieser tiefe Atemzug seine Rippen knirschen ließ. „Mgh“, keuchte er und wand sich. „Mgh!“

„Nicht bewegen! Das macht es nur schlimmer.“ Natsume legte die linke Hand auf Shisuis Stirn, drückte den rechten Arm bis zum Ellenbogen an dessen Schultern und stemmte ein Knie gegen die Hüfte des Uchiha, um dessen Kopf, Brust und Becken am Boden zu fixieren. Doch die Kraft, die der Schmerz in dem geschundenen Körper entfesselte, war kaum zu halten.

Shisui strampelte. Seine Fersen schabten Rinnen in die weiche Erde. Er krümmte die Zehen und krallte sich mit den Fingern im taunassen Gras fest. Er zitterte. Schwitzte kalten Schweiß.

„Fft-fft-fft“, machte sein rasender Atem, der warm und feucht gegen Natsumes linke Wange hauchte. „Fft-fft-fft.“

„Gleich vorbei“, murmelte Natsume ächzend und konnte nur hoffen, dass es stimmte, denn lange würde er Shisuis windenden Körper nicht mehr ruhig halten können. „Gleich wieder vorbei...“

Tatsächlich dauerte es noch mehrere Minuten bis Shisui wieder zur Ruhe kam: seine Muskeln erschlafften ganz plötzlich. Aber das nicht etwa, weil die Schmerzen schwächer geworden wären, sondern weil der Uchiha schlicht keine Kraft mehr hatte, um sich weiter zu winden. Der letzten Funken Energie brannten nieder. Das spürte Natsume . Er ließ ebenfalls los und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn.

„Fft... Fft... Fft...“ Shisui war wieder an dem Punkt angelangt, ab dem er um jeden Atemzug kämpfen musste. Von hier aus war es auch zur Bewusstlosigkeit nicht mehr weit.

Seine zitternde Hand tastete über den Boden und durch die Luft.

Natsume verstand. Kurzentschlossen zog er ein Kunai aus seiner Shuriken-Tasche. „Du hast kaum noch Kraft. Damit wird es leichter gehen.“

Er legte das Wurfmesser in Shisuis Hand und hielt ihm wieder den entblößten Arm hin. Das Kanji Mitsubō war schon wieder verblasst, während Bōhan immer noch rot auf Natsumes heller Haut glühte. Shisui setzte die Klinge knapp darüber an.

Mit einem reißenden Geräusch glitt sie durch Natsumes Fleisch. Wie die Blätter einer blühenden Blume klaffte die Haut auseinander. Tröpfchenweise strömte das Blut ein und füllte den Spalt der Wunde innerhalb weniger Sekunden aus, bevor es zu Boden tropfte.

Bei jedem neuen Schnitt zog Shisui das Kunai so schnell durch Natsumes Arm, dass der davon eigentlich nur die Kälte der stählernen Klinge spürte. Der Schmerz setzte immer erst ein, zwei Sekunden später ein und selbst dann schien er nicht schlimmer als ein Brennsesselstich.

Einige der Schnitte reichten tiefer in den Arm als nötig, weil Shisui nicht mehr in der Lage war, den Druck zu kontrollieren, den er auf die Klinge ausübte. Mal ganz davon abgesehen, dass er nicht sah, was er tat.

Deshalb war es Natsume auch unmöglich, zwischen strömendem Blut und fasrigem Fleisch wenigstens eine klare Linie zu erkennen, die nicht von einer anderen überlappt zu sein schien.

Er schüttelte den Kopf: „Tut mir leid. Ich komm' nicht drauf.“

Obwohl es ihn sichtlich große Anstrengung kostete, hob Shisui den Arm und berührte mit den Fingerspitzen sein eigenes Brustbein zwischen den beiden Höckern an den Innenseiten seiner Schlüsselbeine.

„Du?“ Natsume deutete die Geste zwar richtig, verstand aber zunächst nicht, wie er sie deuten sollte. Doch als er den Blick wieder auf seinen zerschnittenen Arm senkte, dämmerte es ihm plötzlich. „Oh,du! Dein Name!“

Zwischen strömendem Blut und fasrigem Fleisch schien das Wort plötzlich aufzuleuchten: 団扇 – Uchiha.
 

 
 

XVII

This is war with no weapons

Marchin' with no steppin'

Murder with no killin'

Ill in every direction

First, no sequel

Do the math, no equal

[Wastelands – Linkin Park]
 

Auf Wut folgt Verzweiflung, dachte Fugaku und schwieg einfach nur, während Asuma ihn minutenlang über das hektische Schluchzen des Tetsuka-Mädchens hinweg anbrüllte: „Na, mach' schon, du Hurensohn! Fang' endlich an!“ Die Art, wie er bei jedem Wort die Zähne fletschte, erinnerte Fugaku an einen tollwütigen Waschbären. „Lass' Blut fließen! Geil' dich auf am Leid und den Schreien und dem Schmerz!“ In kleinen Tröpfchen stob die Spucke von Asumas Lippen. Er keuchte und in seinen Augen funkelten Tränen. „Nimm mir auch den Rest meiner Familie! Wirf sie der Bestie zum Fraß vor!“

Und so sieht es aus, wenn ein gestandener Shinobi die Nerven verliert. Fugaku seufzte. Mit einem Grinsen auf den Lippen. „Dein Mut in Ehren, Asuma. Aber muss es denn immer in Gewalt enden?“

Im Gesicht des jungen Sarutobi zuckte es gefährlich. „Du bist doch derjenige, der droht, alles zu zerstören, was wir beschützen wollen!“

„Genau das ist der Punkt“, entgegnete Fugaku. „Ich will nichts zerstören. Und ich will auch niemandem wehtun - wirklich nicht. Wir können diese Angelegenheit ganz ohne Blutvergießen klären.“ Ein kurzer Blick auf den Tisch. „Na ja, zumindest ohne weiteres Blutvergießen.“

„Worauf willst du hinaus?“

„Spielst du nicht selbst ab und an Shōgi? Da weißt du doch, worum es bei dem Spiel geht: Eroberung. Und dafür ist Zerstörung nicht erforderlich. Weder eure Familien noch die Shinobi Konohas sind das Ziel...“

„Sondern?“

„Wir, Asuma.“ Es war Shikaku, der antwortete. „Wir sollen den entscheidenden Zug zum Matt machen. Fugakus Strategie steht und fällt mit uns.“

Unter normalen Umständen hätte dieser Hinweis vielleicht gereicht, um den Gefangenen endlich klar zu machen, worauf dieses Spiel hinauslief. Doch Fugaku und seine Leute hatten bis hier ganze Arbeit geleistet.

Am deutlichsten las Fugaku es aus Asumas Wut, Amayas Tränen und Inoichis leerem Gesicht, das in etwa so geistreich wirkte wie ein Stück roher Blumenkohl: sie klebten immer noch an der Erwartung von totaler Zerstörung. Die Erinnerungen an Schmerz und Verlust, ob sie nun echt oder nur durch Illusionen suggeriert waren, wirkten mächtiger, als Fugaku zu hoffen gewagt hatte.

„Für eine erfolgreiche Strategie sind zunächst nur zwei Fragen von Bedeutung“, erklärte er deshalb. „Welche Widerstände ergeben sich, und wie können sie überwunden werden?“

Asuma gab einen eigentümlichen Laut von sich. Er klang wie eine Mischung aus Lachen und Schreien. „Davon rede ich doch die ganze Zeit! Du willst Konoha erobern. Damit ist seine Bevölkerung dein größter Widerstand – Shinobi wie Zivilisten. Und es gibt nur eine Möglichkeit, diesen Widerstand zu brechen: Unterwerfung. Und zwar durch Verwüstung, Vernichtung und Dezimierung. Bis niemand mehr übrig ist, der sich wehren könnte!“

„Ach, Junge“, entgegnete Fugaku in einem Tonfall, mit dem man sonst wohl nur mit einem Kind sprechen würde, das hartnäckig versuchte, den linken Schuh über den rechten Fuß zu streifen. „Wenn das wirklich die einzige Möglichkeit wäre, wäre es schon passiert.“

„Worauf wartest du dann noch?“

„Du steckst in einer gedanklichen Sackgasse fest“, meinte Shikaku und klang dabei genauso besonnen wie eben, als er Amaya erklärt hatte, dass der Geister-Samurai sehr wohl existierte. „Unterwerfung ist ein naheliegender Weg zur Eroberung, weil er kaum Geschick erfordert – grob, aber effektiv. Ein guter Stratege wird jedoch niemals die Frage der Angemessenheit außer Acht lassen: Grobheit kann man sich nur bei territorialer Eroberung leisten, wenn es um tote Erde geht. Aber hier geht es nicht um Konoha als einen Fleck auf der Landkarte. Es geht um seine Menschen.“ Er seufzte. „Und um Menschen zu erobern, braucht es Fingerspitzengefühl. Ein Mann gewinnt das Herz einer Frau schließlich auch nicht, indem er sie vergewaltigt... Es gibt nur eine angemessene Methode, um Menschen zu erobern: Kooperation.“

Das war endlich der entscheidende Hinweis! Asuma verstand: mit einem Mal wich die Wut aus seinen Zügen. Sein Gesicht wurde weich und seine Augen weiteten sich. „Oh, nein.“

Shikaku schloss die Augen und senkte das Kinn. „Ich fürchte, doch. Das ist der Grund, warum wir hier sind. Soll Konoha zu den Bedingungen der Uchiha kooperieren, braucht Fugaku Mittelsleute, die über den nötigen Einfluss verfügen: wer kontrolliert wen?“

Hiashi biss sich auf die Lippe. Auch er erkannte es nun. „Die Zivilisten sind vom Schutz der Ninja abhängig. Die meisten Ninja organisieren sich in Clans. Jedem Clan steht ein Oberhaupt vor...“

„Und wir sind alle hier“, meinte Chōza, „von Aburame bis Yamanaka.“

„Wenn wir kooperieren, kooperieren unsere Clans. Wenn unsere Clans kooperieren, werden die übrigen Ninja keinen Widerstand mehr wagen und sich ebenfalls fügen.“ Shibi schüttelte zum zweiten Mal an diesem Abend widerwillig den Kopf. Diesmal sogar so schwungvoll, dass seine Sonnenbrille ein kleines bisschen verrutschte. Fugaku hätte nie gedacht, dass der Kerl grüne Augen hatte.

„Seit Kōdō-kihan ausgerufen wurde, hat also alles, was geschehen ist, nur einem Ziel gedient: uns mit einem aussichtslosen Kampf zu konfrontieren...“ Zum ersten Mal seit Inabi den letzten Stromschlag durch ihren Körper gejagt hatte, schaffte Tsume es, den Kopf von Chōzas Schulter zu heben. „Konohas Zivilisten, unsere Familien – sie sind kein Angriffsziel. Sie sind Geiseln; das Druckmittel: wir sollen die Kooperation zwischen Konoha und Uchiha legitimieren.“

„Zwischen Uchiha und Konoha“, korrigierte Fugaku. „Ich bestimme die Regeln.“

Tsume spukte in seine Richtung aus. „Friedensverhandlungen, was? “

„Ganz genau, meine Liebe. Denn es gibt nur eine sichere Strategie, einen aussichtslosen Kampf zu gewinnen: man lässt es gar nicht erst so weit kommen. Genau das biete ich euch an – einen Ausweg. Ich werde Susanoo nicht beschwören und Kyuubi bleibt in Naruto versiegelt; niemand wird verletzt und nichts wird zerstört.“

„Und im Gegenzug forderst du natürlich nichts weiter als unser bedingungsloses Einverständnis und tatkräftige Unterstützung bei allem, wonach dir der Sinn steht“, schloss Shikaku.

Fugaku zog die Augenbrauen nach oben: „Kein Grund für diesen Unterton, mein Freund. Ich fordere viel, weil ich viel biete. Und weil ich weiß, dass ihr keine Wahl habt. Nicht, nachdem ihr gesehen und mit allen Konsequenzen gespürt habt, was es bedeutet, wenn ihr euch weigert.“

Und in den Gesichtern seiner Gefangenen sah Fugaku, dass er Recht hatte: ihre Blicke galten Shikaku, denn egal, wie raffiniert ein Gegner auch war, Nara Shikaku hatte immer einen Plan. Wenn es also noch irgendetwas gab, das sie tun konnten, dann würde Shikaku es erkennen. Das wusste auch Fugaku und die debile Heiterkeit – hast du mich vermisst? – wuchs wieder. Tick-tack, tick-tack, machte sie in seinem Kopf und klopfte gegen die Innenseite seines Schädels. Tick-tack.

„Absolute Perfektion gibt es nicht“, sagte Shikaku schließlich und Fugakus Herz schien einen Moment auszusetzen: dieser Satz fühlte sich an wie ein Todesurteil. Einen grausamen Augenblick lang rechnete er fest mit einem Konter des Nara. „Aber du bist so nah dran wie man nur sein kann. Diese Strategie ist ein Meisterwerk.“

Es dauerte genau drei Sekunden, bis Fugaku die Bedeutung von Shikakus Worten verstand: die debile Heiterkeit implodierte. Endlich keine Angst mehr.

„Ach“, grinste Fugaku und zum ersten Mal an diesem Abend fühlte es sich echt an, „zu viel der Ehre.“

„Doch, glaub' mir.“ Shikaku gluckste und Fugaku konnte die Bitterkeit dieses Lautes beinahe auf seiner eigenen Zunge schmecken. „Meine Bewunderung wird nur von der Abscheu übertroffen, dass du das Leben aller Menschen in Konoha – einschließlich das meines Sohnes und meiner Frau – auf einen Wert erniedrigst, um den wir pokern sollen!“

„Tss! Man kann ja wohl kaum von Poker sprechen, wenn wir alle wissen, dass ich ein unschlagbares Blatt auf der Hand habe.“

„Gar nichts hast du! Nur eine Drohung und die Hoffnung, dass wir sie genug fürchten, um uns zu fügen. Denn wenn nicht, hast du verloren. Dann war alles umsonst.“



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