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Karma is a Bitch

von

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Kapitel 5 Der Sturm (Kid)

Jetzt durfte ich mich dank dem blutgeilen Heini noch `ner Wäsche unterziehen, nur weil er seine Griffel nicht von mir lassen konnte.

Wenn der glaubt, ich wäre sein nächstes Versuchskaninchen, hat der sich gehörig mit seinem Minimesserchen geschnitten!

Gesagt, getan.

Nach meinem Besuch im Badezimmer merkte ich, dass es arschkalt war.

Ich zog mir meinen Mantel über und pflanzte mich wieder auf`s Bett, lies mir die Bilder der letzten Tage erneute durch den Kopf gehen.

Hätte ich doch nur besser aufgepasst.

Dann müsste ich nicht neben diesem Schönheitschirurgen segeln und hätte längst die neue Welt unsicher gemacht.

 

Ich musste unbedingt ein Auge auf den Logport werfen, musste wieder Herr der Lage werden.

Leider machten sich die Verletzungen bemerkbar, der Alkohol hinderte wahrscheinlich die Wirkung der Schmerzmittelchen.

Ich seufzte, legte mir meinen Arm auf die Stirn.

Eustass, du bist echt ein Hirni.

 

 

Warum zum Geier war es nur so kalt? War ja nicht auszuhalten!

 

Ich hörte Schritte, die sich zügig meinem Zimmer näherten.

Keinen Augenblick später dämmelte jemand wie wild an meine Tür.

 

"WAS IST DENN?!", schrie ich genervt.

 

"KID! Ein Notfall! Das Wetter spielt verrückt!", das war Killer, er wurde nur selten wirklich laut, weswegen ich mir sicher war, dass es sich nicht um einen kleinen Regenschauer handeln musste.

 

"Das musst du dir ansehen!", fügte er noch hinzu, ehe er den Gang wieder zurück spurtete.

 

Mit einem Satz sprang ich auf und griff zur Türklinke.

Als ich aus dem Raum trat, begrüßte mich ein Schneesturm und meine Haare waren sofort schockgefrostet.

 

"Was zum-..?!"

 

Notiz an mich selbst; Schnee schmeckt nicht.

Ganz und Gar nicht!

 

Die weißen Flocken, die den Weg in meinen Mund gefunden hatten wurden mit einem mal wieder ausgespuckt.

 

Ich hielt eine Hand vor meine Augen, setzte einen Fuß vor den anderen, kämpfte mich durch den heftigen Wind und fand schließlich die offene Tür zum Deck.

"Sach` mal haben wir Tag der offenen Tür oder was?!", brüllte ich in das ungewisse Weiß.

Killer war schon an meiner Seite und deutete mit einer Kopfbewegung nach oben.

Ich dachte ich seh nicht richtig!

Da kamen riesige Schneebälle vom Himmel runter, die waren so groß wie meine Kajüte. Und die war echt gigantisch, ich will nicht angeben, aber jeder Halbstarke würde bei dem Anblick vor Neid erblassen.

 

Killer riss mich aus meinem Eigenlob.

"Die neue Welt ist echt `n anderes Kaliber.", stellte er fest.

 

Ich wendete mich wieder zum Geschehen.

"Wehrt die scheiß Dinger ab!", befahl ich meinen Männern, ehe ich selbst eingriff.

Ich zog einige metallischen Sachen an und donnerte meine Faust in den ersten Schneemann, der mir entgegen kam.

Hey, so schwer war das gar nicht.

 

Hatte ich gedacht.

 

Naja hatte....

 

Es wurden immer mehr!

Ich verstärkte meine Kräfte, vergrößerte meinen Metallarm und schlug erneut ins Ungewisse.

Wieso zum Henker musste ich auch nichts sehen?

 

Mein Schiff wurde getroffen, kippte zur Seite, ich verlor den Halt, fiel auf meine Knie.

"So `ne verdammte Scheiße!", fluchte ich.

 

Wo blieb eigentlich der Arzt?

Von seiner Mannschaft war weit und breit nichts zu sehen.

Ich versuchte einen Blick auf das Gefährt des anderen zu erhaschen.

Zwecklos, ich sah ja noch nicht mal meine Hand vor Augen.

 

Ich musste meine Männer schützen!, kam mir der Gedanke.

Wenn ich es schaffte, genug Metall anzuziehen, könnte ich ein großes Schild formen und es über unsere Schiffe halten, wie einen Regenschirm.

 

Ich musste ihnen helfen, das war jetzt das Einzige was zählte.

Ich atmete tief ein, rappelte mich hoch und hielt meine beiden Arme in die Luft.

Ich schloss die Augen und konzentrierte mich.

Alles ausblenden, Konzentration.

 

Meine Handflächen fingen an zu kribbeln.

Na geht doch.

Jetzt nur noch warten.

 

 

"Eustass!"

Diese Stimme kannte ich doch, war es der Chirurg?

Ich öffnete meine Augen und drehte meinen Kopf in Richtung des gelben U-Boots.

Der Kapitän der Heart-Piraten nahm gerade Anlauf und landete mit einem Sprung auf meinem Schiff.

"Was willst du? Stör mich jetzt nicht!", brüllte ich ihn an und schaute wieder nach Oben.

"Hör` auf mit dem Mist! Deine Wunden sind wieder aufgegangen!"

 

Meine Wunden?

Ich schaute an mir runter.

Er hatte Recht, das war mir aber gerade scheißegal!

"Scheiß`drauf!", äußerte ich meine Meinung darüber.

Der Plüschträger stand mittlerweile direkt neben mir.

"Hör`auf damit!", brüllte er mich wieder an, klang verzweifelt.

 

Ich gab ihm keine Antwort, mein Augenmerk fiel auf die vielen Brocken, die jetzt von Oben auf uns zu rasten, sie erinnerten an ein Rugby-Team, welches in einer Reihe auf den Football stürmte.

 

"Verdammt...", kommentierte ich das Desaster knurrend.

Mein Gegenüber schien sich gerade erst Herr der Lage zu werden und schaute mit weit aufgerissenen Augen Richtung Himmel.

 

"Room!"

Er schien zu beschäftigt damit, seine Kuppel zu vergrößern, bemerkte nicht den riesigen Schneeball, der mit Highspeed von der Seite auf ihn zu flog.

 

Pass doch auf, man!

Reflexartig streckte ich einen Arm in seine Richtung, griff ihn an der Hüfte und zog ihn zu mir.

Er schien total weggetreten, knallte mit seinem Kopf auf meine Brust und erstarrte, seine Beine drohten nachzugeben.

 

Das Teil flog knapp an uns vorbei.

Na toll, jetzt hatte ich nur noch halb so viel meiner Teufelskraft, musste ihn festhalten, damit er nicht zusammensackte.

 

"Hey, Trafalgar....!", versuchte ich ihn wachzurütteln.

Er reagierte nicht, seine Hand formte immer noch seinen `Room` .

 

"Reicht deine Kraft über beide Schiffe?", fragte ich ihn jetzt.

Er nickte leicht, kaum spürbar.

Trotz der Verkrampfung seinerseits, nahm ich seine Antwort wahr, nah genug stand er ja, seine Wange lehnte gegen meine schlagende Brustmuskulatur.

 

"Halt ihn aufrecht und schütz`die anderen!"

Das war das Einzigste was uns hier heil rausbringen würde.

Er versteifte seine Hand, tat wie ihm geheißen.

 

Wenn er schon nicht sprach, wenigstens handelte er.

 

"Danke...", hauchte ich leise, kaum hörbar.

 

Meine Aufgabe war jetzt nur noch ihn und mich zu schützen und zu hoffen.

Wenigstens genug Metall für uns beide hatte ich gesammelt.

Ich schloss uns mit einer leichten Handbewegung unter einer großen Metallmauer ein, die sich um uns legte wie eine große geschlossene Blüte. Sie war gerade groß genug um uns abzuschirmen, kein Millimeter Platz war zwischen dem kalten Gehäuse und meinem Rücken. Ebenfalls beim anderen Kapitän.

 

Es wurde still.

Die Geräusche des Windes und die Schreie unserer Besatzungsmitglieder wurden abgeschirmt, das einzige was ich hörte war unser beider Atmen, der unregelmäßig aus unseren Lungen gestoßen wurde.

 

Es war stockdunkel, alles schwarz um uns herum.

Wie in einer verschlossenen Kiste, zu der nur ich den Schlüssel hatte.

Trafalgars Atem wurde ruhiger, er hatte sich mit der freien linken Hand in meinen Mantel gekrallt und hielt ihn krampfhaft fest. Er würde mich zu sich runter ziehen, würde ich nicht dagegen halten.

 

Seine Kräfte wirkten noch, tapfer hielt er seine rechte Hand aufrecht.

Seine Beine hatten auch wieder festen Halt gefunden.

 

Erst jetzt merkte ich, dass er ohne Hemd rausgegangen war, seine Haut war eisig kalt.

Ich drückte ihn ein wenig näher an mich, wollte ihm etwas Wärme spenden.

 

"Bald hast du es geschafft...", flüsterte ich ihm beruhigend zu,

"Das machst du gut."

 

Ich ertastete mich in der Dunkelheit zu seinem Nacken hoch, weiter zu seinen Haaren und hob seine Plüschmütze, streichelte ihm über den Kopf.

 

"Ich werde dich beschützen.", versprach ich ihm in ruhigem Ton.

 

Die Luft stand, wurde immer dünner.

 

Was er wohl für ein Shampoo benutzte?

Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren und zog seinen Kopf ein Stück zu meinem, wollte den Geruch erkennen.

Mein Gesicht drückte ich sanft auf einen meiner Finger und atmete einen großen Zug ein.

War es Kirsche?

Himbeere?

 

 

Ein großer dumpfer Laut riss mich wieder in die Gegenwart.

"Der Sturm ist vorrüber, Kid.", erklärte Killer und hämmerte noch einige Male gegen das Metall.

 

Ich schüttelte den Kopf, setzte dem Arzt seine Kappe wieder auf und nahm ruckartig meine Arme wieder zu mir.

"Geh` zur Seite!", mein Vize wusste, was ich als nächstet tat und wich zurück, da war ich mir sicher.

"Repel"

Mit einem Mal wurde ich von einer Welle Sonnenstrahlen geblendet, die metallenen Sachen rasselten in Massen auf`s Deck.

Als ob nie was gewesen wäre lächelte die Sonne mir scheinheilig in die Fresse.

 

Ich sah meinen Vizen an.

"Kontrollier` die Schäden, schreib` mir einen Schadensbericht."

Er nickte stumm.

"HEAT! Du räumst die Sauerei hier weg!"

Ein lautes Wimmern zeigte mir, dass der Angesprochene verstanden hatte.

Ich drehte mich zum Schiff der Heart-Piraten und sah den Arzt, wie er bereits hektisch seinen Leuten Befehle gab.

 

 

Ich schaute mich auf meinem Schiff um und musste feststellen, dass es ganz schön was abbekommen hatte.

Ich seufzte.

Wo soll ich denn das ganze Geld für die Reperatur herkriegen?

 

Killer brachte mir den Bericht, ich riss ihm den Zettel aus der Hand und überflog die Zeilen.

Fahren konnten wir zwar noch, aber jede Schnecke wäre schneller vorran gekommen.

Ich gab ihm das zerknäulte Papier wieder.

"Die erste Insel wird geplündert. Die nächste soll sich um die Reperatur kümmern.", erklärte ich ihm.

Er musste mir keine Bestätigung geben, der Befehl des Kapitäns war Gesetz.

 

Er musterte mich eindringlich, ehe er seinen Mund aufmachte.

"Deine Wunden sind aufgegangen.", stellte er fest.

"Das weiß ich verdammt nochmal selber!"

Mein ganzer Oberkörper brannte, wie könnte ich das nicht merken?!

"Du solltest es verarzten lassen."

Ich wusste er würde das sagen. Das war das Plausibelste was als nächstes von ihm kommen konnte.

Ich knurrte.

 

Ich sollte wieder zu diesem Psychodoc gehen?

 

Moment...

...ratter...ratter...ratter...

 

Erinnerung Bild 1:

Hatte er mich vorhin tatsächlich mit `Eustass` angesprochen?

 

Und...

 

Erinnerung Bild 2:

Hatte ich vorhin wirklich `Danke` zu ihm gesagt?

 

...

 

Ich schlug mit der Faust gegen die Wand.

"Das darf doch nicht wahr sein!!!", schrie ich.

Killer warf mir nur einen fragenden Blick zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Angel_Cas
2016-09-23T06:53:44+00:00 23.09.2016 08:53
Aaaaaahhh!!- hab total mitgefiebert!!!
Und voll süß -das mit kid und law!!❤❤❤❤
Geiles Kapitel!!!



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