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Karma is a Bitch

von

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Kapitel 4 Langeweile und Leichen (Law)

Ich konnte ihn noch fluchen hören, war wohl `ne schöne Überraschung in der neuen Welt aufzuwachen.

Ich grinste schadenfroh.

 

 

Entkräftet schüttelte ich meinen Kopf und lief zu meinem Zimmer.

Bepo lag wie immer schon auf meinem Bett und begrüßte mich freudestrahlend.

"Sie sind endlich weg!", freute er sich.

Ich streichelte ihn.

"Ja das sind sie."

Ich legte mich zu ihm, schlang meine Arme um sein weiches Fell und verharrte einige Minuten in meiner Position.

 

War er immer schon so warm gewesen?

Ich löste meinen Griff, war ja unerträglich, die Luft hier war sowieso schon so dünn.

"Du solltest schlafen, ich geh` arbeiten.", erklärte ich ihm, "Geh`doch bitte zu den anderen, ok?"

Traurig schaute er mich mit seinen Teddyaugen an, folgte dann meiner Aufforderung.

 

Ich drehte den Schlüssel ins Schloss.

Endlich war ich wieder alleine. Endlich konnte ich mich wieder meinen Büchern widmen.

Ich schaute über die einzelnen Buchrücken der Bände, die in meinem Regal standen.

Nichts interessantes dabei.

Dann kam ich zu dem Buchstaben `H` .

Die Herzklappen...

Die Hüfte... langweilig.

Die Haut?

Ich nahm das Buch in die Hand und las das Inhaltsverzeichnis.

`Wunden und Narben`

Der Feuerkessel hatte viele Narben. Sollte ich sie ihm richten?

Schwachsinn. Ich legte mir eine Hand an meine Stirn.

Was für unnütze Gedanken ich mir doch machte.

Ich wollte das Buch wieder an seinen Platz stellen, zögerte.

Klemmte es mir unter den Arm und rannte zu meinem Versuchszimmer, zuvor schlüpfte ich in eine lässige schwarze Jogginghose, sowie einem passenden Shirt.

Schlafen konnte ich jetzt sowieso nicht mehr, konnte ich genauso gut was Sinnvolles tun.

Penguin lief mir über den Weg, "Sag`Bepo bescheid, er soll`mir einen Patienten bringen! Einen schwer Verwundeten!", befahl ich ihm.

"Aye!", er lief hastig zum Gruppenzimmer.

 

 

Ich warf das Buch auf den Schreibtisch und legte mir meine Werkzeuge bereit.

Mein Bär war schnell, brachte mir mein Opfer und legte es auf meinen Seziertisch.

Nostalgisch. Es war lange her, seid ich Hand angelegt hatte, vergrub ich mich doch in letzter Zeit nur unter meinen Büchern.

Ich schickte meinen Gefährten aus dem Raum und verschloss die Tür.

Ein diabolisches Grinsen zierte meine Lippen.

"Room"

Zuerst entfernte ich das Herz. Der Typ sollte ja nicht so schnell abkratzen.

Mein Opfer war ein berüchtigter Gesetzloser, ein Vergewaltiger und Mörder. Keiner würde ihm nachtrauern.

 

Mein Versuchsobjekt starrte mich mit angsterfüllten, weit aufgerissenen Augen an, als ich ihm seine eigene Pumpe nebens Gesicht legte.

Ich strich ihm über den Kopf, "..schhht...", hauchte ich, "..tue mir den Gefallen und sei nicht so laut, ja? Ich hab`echt einen miesen Tag hinter mir.", erzählte ich ihm, meine Stimme war ruhig, zu ruhig.

Mein Opfer schrie.

Nicht lange, denn gleichzeitig mit seinem Aufschrei schnitt ich ihm gezielt durch die Stimmbänder.

Endlich Ruhe.

Ich nahm mir einen Skalpell und fuhr ihm über eine seiner verheilten Narben.

Ein Fehlschlag.

Blut spritzte aus der Öffnung und bedeckte meine frischen Sachen.

"Verdammt!", fluchte ich und drückte mein Werkzeug ein wenig fester in die Brust meines Gegenübers.

 

Ich knallte das Messer auf den Tisch und verließ den Raum.

Ich brauchte dringend einen richtig starken Kaffee!

"Bepo!", ich entdeckte meinen Bären, der mich verschreckt ansah, "Ich brauch` Kaffee!", ignorierte ich seine entsetzten Blicke, ich sah bestimmt aus wie ein Metzger der in einer Schlachtbank arbeitete.

"Und glotz nich` so blöd!", fügte ich noch hinzu.

"Tschuldigung.", murmelte er, rannte los und kam kurz darauf mit meiner Bestellung wieder.

"Danke."

----

 

Ich setzte mich zurück an den Schreibtisch und raufte mir durch die Haare. Wie viele Fehlschläge waren das jetzt?

Ich war doch Chirurg, ein Perfektionist in seinem Werk, aber nie war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Irgendwas hatte ich immer daran auszusetzen.

Meine dritte Tasse von der Bohnenmischung und noch immer war mein Kopf wie leer gefegt.

Was machte ich nur falsch?

"Dreck!", es war doch zum Verweifeln.

 

Es klopfte.

Bepo kam immer mal wieder und wollte mich überreden, zu ihm ins Bett zu kommen, ich sollte mich wieder in sein viel zu warmes Fell drücken und schlafen.

Er nervte mich.

Ich seufzte, öffnete die Tür und verlieh meiner Laune Ausdruck.

"Ich hab`dir doch gesagt ich will jetzt nicht kuscheln!"

 

Ich war geschockt, als ich nicht das weiße flauschige Fell meines Kameraden sah, sondern die roten runterhängenden Funseln meines letzten Patienten. Der war genauso nervig, wenn nicht sogar nerviger als mein Bär.

Das blöde Grinsen konnte er sich echt sparen!

"Och, aber wieso denn nicht?", schmollte er.

Sowas musste mal wieder kommen, sowas kam nur von ihm.

 

Unangenehm, ich wurde mir gerade wieder meiner Worte bewusst und musste meinen Kopf wegdrehen, konnte ihm nicht in die Augen gucken.

Musste aber reagieren, meine Wut frei lassen.

"Was willst du denn hier? Du stinkst nach Alkohol! Geh` ins Bett und werd` schnell gesund, damit ich dich wieder los bin!"

 

"Wie könnte ich schlafen, wenn deine Zooparade heulend ihren Boss bemitleidet? Das Geschrei hör`ich bis in meine Kabine."

 

Oh nein. Die Spinner hatte ich ja ganz vergessen.

Klar, sie machten sich Sorgen, besonders mein treuer Freund, das wusste ich.

Mist und jetzt wusste es der rote Hydrant vor mir auch.

"Mir war stink langweilig. Was machst du denn so?", fragte er mich, wie Smalltalk übers Wetter.

Waren wir jetzt alte Kumpel oder was? Mir doch egal ob du nichts mit dir anzufangen weißt.

Was intressierte es den denn überhaupt was ich gerade tat?

"Ich?", musste ich nochmal nachhaken.

Stur wartete er auf Antwort, ging nicht auf meine Frage ein.

"Ich forsche.", erläuterte ich ihm dann doch. Der Kerl würde eh nichts davon verstehen.

"Bist ja einer von der Redseeligen Sorte..."

Danke für die Erkenntnis, Sherlock.

"Und an was forschst du?"

Musste der jetzt genau diese Frage stellen? Ich hab nicht die Kraft ihm das ganze Thema zu erläutern, in seinem Kopf sickern die Infos sowieso wieder raus, wie feiner Sand.

Also kurz; "Wundheilung"

Er sagte nichts. War ja klar, Hohlbirne.

Umso verwunderter war ich als er dann doch den Mund aufmachte.

"Ich will zugucken."

 

Er wollte was?

Der große Neandertaler wollte sich mit Medizin auseinander setzen?

Lernen Schweine..-

Das Thema hatten wir ja schon.

 

Ich überlegte, was sollte schon schief gehen? So schnell würde er sich nicht abwimmeln lassen, also tat ich das was ich für angemessen hielt und öffnete die Tür, bat ihn herein.

 

"Na gut. Aber fass bloß nichts an! Setz dich dahin..", wenn dann nach meinen Regeln, "..und kein Wort will ich von dir hören!"

"Jawohl Chef!"

Blödes Kleinkind!

Egal Law, widme dich wieder deiner Arbeit.

Der Typ ist gar nicht da.

Ich bin ganz alleine...

 

Na also, klappt doch!

Ich nahm mir wieder meinen Skalpell, den Unterarm hatte ich noch nicht bearbeitet. Ich schnitt direkt durch die Pulsader, meine Hände färbten sich rot durch die austretende Flüssigkeit.

 

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.

So konnte ich nicht ordentlich experimentieren!

Als ob ich den blöden Blick von dem Heini nicht merken würde.

"Das verstehst du sowieso nicht!"

Ist doch wahr.

"Woher wusstest du..."

War ja klar, dass er das fragen würde. Seine Grimasse sprach Bände!

"Weil ich, im Gegensatz zu dir mein Gehirn benutze."

Man war der strotze doof!

Ich konnte all seine Bewegungen um Längen vorhersagen, glaubte ich zumindest.

Umso überraschter war ich, als er auf mich zukam und mir den Skalpell aus der Hand riss.

"Was muss ich machen?", fragte er.

 

Ich war fassungslos, ich hatte mit Allem gerechnet, wirklich Allem, aber nicht damit.

Er wollte mitspielen?

Ich lächelte.

Er war ja doch für eine Überraschung gut.

Ich war ja sowieso so gut wie fertig mit meinem Opfer, mir wurde eh langsam langweilig.

"Mach was du willst."

Er schaute mich verdutzt an, richtete sich dann dem auf dem Tisch liegenden Objekt zu, fand aber nicht das, wonach er zu Suchen schien.

"Ich will das Herz!", verkündete er und stach auf dieses ein.

Er musste immer das letzte Wort haben, immer alles kaputt machen, und dennoch..-

Ja ich fand es witzig.

Ich fing an leise zu lachen.

"Mister Eustass..."

Ich musste luftholen, lachte etwas lauter.

"..du musst auch immer gleich mit der Birne vorrausstürmen, was?".

 

"Klar, immer doch!"

 

Komischer Kerl, sein großes Ego würde nicht mal in meinen `Room` passen.

 

"Und jetzt? Ich hab dein Spielzeug kaputt gemacht."

Die Ironie, die er ausstrahlte spürte ich deutlich.

"Wenn du glaubst, das wäre mein einzigstes gewesen.... dann bist du noch dümmer als du aussiehst."

Den letzten Satz konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

Wird er in meine Provokation einsteigen?

"Wenigstens brauch` ich keine Kuscheltiere zum Schlafen!"

Bingo. Aber er hätte nicht meine Crew miteinbeziehen sollen, das war sein Fehler.

Das Spiel können wir zu zweit spielen!

"Stimmt, du hast ja deine Masken-Domina dafür!"

Soeben wurde ich mir meiner Aussage bewusst.

Hieß das, er schlief mit seinem Vizen in einem Bett, wie ich und Bepo?

Bescheuerter Gedanke.

Ich wollte mir die Szene nicht bildlich vorstellen..-

Zu spät.

Urgh, schnell ablenken.

 

Was hatte ich eben noch studiert? Narben?

Unbewusst glitt mein Blick auf den Oberkörper meines Gegenübers.

Stand er die ganze Zeit schon Oben rum ohne hier?

Frohr er nicht?

Ich hatte gute Arbeit geleistet, die Narben verblassten langsam aber sicher.

"Dir gefällt wohl was du sieht."

Ich nahm die Worte nur wage wahr, aber ja es gefiel mir.

Mein Unterbewusstsein antwortete von sich aus auf die Frage, mein Blick richtete sich an seine linke Schulter.

Wieder handelte mein Körper gegen meinen Willen, ich hob meine rechte Hand und streifte mit meinen Fingern über die erste genähte Stelle.

Die zweite, auf dem Brustbein.

Die vierte, fünfte, bis hin zu seiner rechten Seite, meine Fingerkuppen kribbelten bei jeder Berührung.

 

 

Es klopfte.

Ich sah auf, in das Gesicht der Person, die ich eben noch begrabscht hatte und fand keine Worte, verdrängte das Geschehene schnell wieder und ging zur Tür.

Mein Bär stand ratlos vor mir.

"Alles... in Ordnung?", fragte er.

Ich fragte mich selbst, war ich noch ganz dicht?

Sicher nicht, irgendwo war ein Leck in meiner Schädeldecke, wollte meinen Vizen aber nicht beunruhigen.

"Alles in Ordnung. Ich komm` gleich, warte vor meinem Zimmer auf mich."

 

Schlaf. Genau das war es, was ich dringend brauchte.

Ich drehte mich zu dem roten Teufel, der wieder sein festgetackertes dämliches Grinsen im Gesicht hatte. Ich hatte keinen Bock mehr mich mit ihm rumzuschlagen.

"Wenn du Schmerzen hast oder dich nicht wohl fühlst, sag mir bescheid."

Mehr wollte ich nicht mit ihm zu tun haben. Er war mein Patient und ich sein behandelnder Arzt, fertig.

Ich lies ihn stehen und ging zurück zu Bepo, der geduldig wartete, legte meinen Arm um ihn und zerrte ihn mit mir ins Zimmer.

 

Ich hoffe der Idiot vergisst nicht die Tür hinter sich zu zumachen.

 

 

 

 

 

Ich wurde aus dem Schlaf gerissen, unser Schiff schwankte wild hin und her, meine Bücher fielen laut polternd zu Boden.

Was war denn jetzt kaputt?

Wurden wir angegriffen?

 

Ich wollte aus meinem Zimmer stürmen, aber die Tür war verbogen.

Moment, sie war verbogen?

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, unser Schiff bestand komplett aus Metall.

Und wer sonst konnte dieses Material so verbiegen?

 

Bepo lief panisch durchs Zimmer.

 

Dieser Idot!

Hätte ich ihn doch nur liegen gelassen. Hätte ich ihn nur nicht mitgenommen!

 

Was führte der Kerl denn jetzt schon wieder im Schilde?!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Angel_Cas
2016-09-23T06:36:21+00:00 23.09.2016 08:36
Will auch mit Bepo kuscheln :3 ❤🐻 hehe
Tolles Kapitel!!


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