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I eleniël orco

Die Sternentochter des Orks
von

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Erste Erkundungsgänge

Indes war auch Elrond zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt wie Legolas und Gimli und auch er war nicht minder beunruhigt. Zusätzlich dazu beschäftigten ihn jedoch noch einige andere Gedanken, die er seinen Söhnen mitzuteilen gedachte. Er hatte einige Pläne für die nahe Zukunft und dafür würde er ihre Hilfe benötigen.

„Was denkt ihr von Valandil?“, eröffnete er das Gespräch, sobald Elladan und Elrohir sich bei ihm eingefunden hatten.

„Er verbirgt etwas“, begann Elladan.

„Nur was?“, fügte sein Bruder an.

„Ja, was… Das gilt es herauszufinden“, sagte Elrond. „Auch Estel hat ihn auf dem Prüfstand, immerhin betrifft es ihn. Aber da er momentan andere Dinge im Kopf hat, werden wir das übernehmen.“

„Und wer würde schon etwas vor dir verbergen können, wenn du nur lange genug bohrst?“, sagte Elrohir.

Ja, wer würde das schon können? Immerhin war er ein mächtiger Fürst der Eldar und dazu derjenige, der bis zur Vernichtung des Einen über die Macht Vilyas, des mächtigsten aller Ringe der Macht, geboten hatte. Wenn Valandil etwas vor ihm verbarg, was er tat, dessen war er sich schon jetzt sicher, dann würde er dies nicht lange können.

„Wo sollen wir also anfangen?“, frage Elladan.

„In den Archiven“, erklärte Elrond. „Wenn die Buchhaltung nicht auch in diesen Betrug verwickelt ist, werden wir dort am schnellsten fündig.“

„Das fällt doch auf“, gab Elladan zu bedenken. „Valandil missfällt doch schon jetzt, was wir ihm so sehr ins Handwerk pfuschen und Estel das Ruder in der Stadt übernommen hat.“

„Dann sorgen wir eben für ein wenig Ablenkung“, war Elronds schlichte Antwort. Einen wirklichen Plan hatte er diesbezüglich noch nicht, aber hin und wieder spontan zu entscheiden, war nicht das allergrößte Problem.

Damit war es also beschlossene Sache und sie begannen ihr Werk. Die Bibliothek der Stadt befand sich ebenfalls im Stadthaus, und da ohnehin bekannt war, dass Elrond viel belesen war, würde es wohl nicht auffallen, wenn er die Bibliothek zusammen mit seinen Söhnen besuchen wollte.

Wie es in einer guten Bibliothek üblich war, saß gleich am Eingang ein Bibliothekar. Elrond konnte ihn durch die offene Tür schon aus einiger Entfernung ausmachen und hieß seinen Söhnen anzuhalten.

„Ich werde ihm sagen, dass wir uns ein wenig umsehen wollen“, sagte er leise. „Danach verwickelt ihr ihn in ein Gespräch und das möglichst lange, das könnt ihr doch so gut. Ich werde mich in der Zwischenzeit umsehen.“

Elladan und Elrohir nickten als Zeichen, dass sie verstanden hatten. Dann machten sie sich an die Arbeit. Ganz in ihrem Element stürzten sich die Zwillinge sogleich auf den armen Bibliothekar und belagerten ihn. Nachdem sich Elrond sicher war, dass der Mann genügend abgelenkt war, entfernte er sich unauffällig und suchte in den Regalreihen nach einigen ganz bestimmten Büchern.

Wie er vermutet hatte, fand er diese in einem gesonderten Teil, der zwar als verboten für normale Besucher ausgeschrieben aber ansonsten nicht besonders abgesichert war. Elrond ließ sich davon freilich nicht abhalten.

Da er zu seinem Leidwesen so einige Erfahrung mit dem Rechnungswesen besaß und auch diese Bibliothek gut sortiert war, hatte er schnell gefunden, was er suchte. Er warf einen raschen, prüfenden Blick zu seinen Söhnen, die jedoch noch immer den Bibliothekar in Beschlag genommen hatten. Gut.

Rasch hatte er einige der Akten aus dem Regal gezogen und zog sich mit diesen in eine geschützte Ecke zurück, wo man ihn nicht so schnell sehen konnte. Dann blätterte er eilig durch. Er wusste, dass es nicht gut war, wenn er all die Zahlenkolonnen in Eile durchsuchte, da er vielleicht etwas übersehen konnte, aber es ging wohl nicht anders.

Schnell jedoch sah er sich einem anderen Problem gegenüber: Die Angaben waren verschlüsselt. Er fluchte stumm. Die Angaben zu entschlüsseln, würde zu lange dauern und diese Zeit hatte er nicht. So lange konnten seine Söhne nicht auf den Bibliothekar einreden, ohne dass er Verdacht schöpfte. Kurz entschlossen nahm sich Elrond also etwas Pergament und Tinte (beides war auf dem Tisch bereitgestellt worden, an den er sich gesetzt hatte) und schrieb eilig eine der Seiten ab.

Gerade als er zu den letzten Zeichen kam, hörte er Schritt. Hastig faltete er das Pergament und steckte es in eine Falte seines Gewandes. Dann räumte er hastig auf und stellte die Folianten an ihre Plätze zurück. Ihm gelange es gerade noch rechtzeitig möglichst unschuldig auszusehen, als auch schon ein weiterer Mitarbeiter der Bibliothek zu ihm trat.

„Herr Elrond“, begrüßte er ihn mit einer Verneigung. „Es erfreut mich, dass Ihr Interesse an unserer Sammlung hegt. Leider muss ich euch mitteilen, dass dieser Teil Besuchern nicht zugänglich ist.“

„Oh, das wusste ich nicht“, sagte er mit einer Unschuldsmine. „Aber Ihr werdet für mich doch sicher eine Ausnahme machen können, oder?“

„Leider nicht, nein.“ Bedauernd schüttelte der Mann den Kopf.

Ah, schade. Es hätte klappen können. „Da kann man wohl nichts machen“, sagte er daher und entfernte sich brav.

Damit wurde es wohl nun auch Zeit, diesen ersten Versuch abzubrechen. Er hielt auf seine Söhne zu. „Elladan, Elrohir, es wird Zeit zu gehen“, sagte er zu ihnen.

„Adar!“, moserten sie unisono. „Wir hatten solch ein anregendes Gespräch. Und die Bibliothek wollten wir auch ansehen.“

Ihre Rolle spielten sie wirklich gut. „Ihr hattet eure Zeit“, gab er den unnachgiebigen Vater und zog unbeeindruckt weiter. Leise maulend folgten seine Söhne.

Als sie außer Hörweite waren, fragte Elrohir sogleich leise: „Und?“

„Verschlüsselt“, erwiderte er ebenso leise. „Aber ich habe einen Auszug kopieren können, bis man mich unterbrach. Das ist zumindest ein Anfang.“

Es sollte hoffentlich reichen, als dass er damit arbeiten konnte. Auch wenn es dauern konnte. Er hoffte, dass sie diese Zeit hatten.



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