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I eleniël orco

Die Sternentochter des Orks
von

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Nach Imladris

Für diesen Tag schlug man das Lager in der Nähe der Höhle auf. Earenis wurde nach dieser Befragung vorläufig in Ruhe gelassen. Da Elrond durchaus mitbekommen hatte, dass sie nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war, auch wenn er den Grund vielleicht nicht kannte, hatte sich König Elessar weiterhin um ihre Wunden gekümmert. Es war ihr unangenehm, dass sich der König höchstselbst um sie scherte, doch sie stellte schnell fest, dass man nicht umsonst sagte, die Hände eines Königs seien die Hände eines Heilers. Bald schon ließen die Schmerzen in ihrem Körper nach.

Nach und nach hatte sich auch Mistaroa beruhigt, nachdem er festgestellt hatte, dass so schnell niemand seiner Herrin etwas tun konnte. Nun lag er dösend neben ihrem Lager und hielt Wache.

In dem Moment kam dieser Fellberg zu ihnen, der anscheinend zu Herrn Elrond gehörte. Erst blieb er in einiger Entfernung stehen und schnupperte respektvoll. Mistaroa schlug ein Auge auf und beobachtete den fremden Hund. Langsam kam dieser näher. Er war nur neugierig, das erkannte Earenis, dennoch schien seine Anwesenheit Mistaroa nicht zu gefallen. Er hob die Lefzen und knurrte bedrohlich. Der andere Hund hielt erst kurz inne, wagte sich dann aber doch weiter vor.

Das war zu viel für Mistaroa. Zähnefletschend und mit einem fürchterlichen Gebell sprang er auf und war drauf und dran, sich auf den anderen Hund zu stürzen. In dem Moment schritt Elrond ein, als er bemerkte, was sein Hund da angerichtet hatte.

„Garahû!“, rief er laut durch das halbe Lager. „Hierher!“

Garahû spitze die Ohren und drehte unbeeindruckt von Mistaroas Drohgebärden ab. Nur langsam beruhigte der Wolfshund sich wieder. Earenis übermittelte ihm, dass sie sich vorläufig mit diesen Leuten würden arrangieren müssen. Mistaroa schien dies nicht sonderlich zu gefallen.

Sowohl aufgrund ihrer Verletzungen als auch ihrer Nachricht, gerüchteweise hätten die Orks einen neuen Meister, hatte Elrond beschlossen, dass es wohl klüger war, sie nach Imladris zu bringen. Es sei sicherer für sie, hatte er gesagt. Sie hatte nur innerlich abfällig geschnaubt. Wenn er wüsste, wer sie war! Aber nein, sie musste sich zurückhalten. Trotz aller Abneigungen war er noch immer ein mächtiger Fürst der Elben und sie nur eine einfache Söldnerin.

Nahebei hörte sie Gimli und Legolas miteinander reden. Sie glaubten wohl, sie würde sie nicht hören.

„Sie ist ungewöhnlich, ist dir das auch aufgefallen?“, sagte der Elb in diesem Moment.

„Vor allem ist mir aufgefallen, dass sie nicht sonderlich begeistert war, als sie uns sah“, erwiderte sein Freund.

„Ja, das habe ich auch bemerkt“, stimmte Legolas dem zu. „Ich frage mich, wer sie ist. Schon ihr Name ist nicht normal. Es ist Quenya, äußerst ungewöhnlich für diese Tage.“

„Elben und ihre Sprachen…“, brummte der Zwerg.

„Sprachen sind äußerst wichtig für uns!“, beteuerte Legolas. „Die ersten Elben, die am See Cuiviénen erwachten, nannten sich selbst Quendi, die, die mit Stimmen reden, denn in diesen Zeiten kannten sie keine anderen Wesen, die wie sie sprachen. So etwas ist natürlich sehr prägend.“

„Ja, ja, ist ja schon gut“, wiegelte Gimli ab. „Aber ganz ehrlich: Nicht nur ihr Name ist nicht ganz normal an ihr. Hast du schon mal jemanden mit so einer Hautfarbe gesehen?“

„Nein. Das heißt…“ Und Legolas senkte verschwörerisch die Stimme, dass Earenis ihn kaum noch verstand. „Orks haben eine ähnliche Hautfarbe.“

„Meinst du wirklich…?“ Earenis konnte das Stirnrunzeln förmlich hören.

„Dass sie etwas mit den Orks zu schaffen hat?“ Stille. Dann: „Nein. Das heißt, ich bin mir nicht sicher. Sie sagt selbst, dass sie auch Orks gejagt hat. Aber dennoch ist einiges an ihr nicht ganz stimmig. Wer ist sie wirklich? Wo kommt sie her? Was führt sie in diese Gegend? Warum ist sie überhaupt allein in der Wildnis?“

„So viele Fragen und keine Antworten“, stimmte Gimli zu. „Frag sie doch einfach.“

Legolas schnaubte. „Das kann ich doch nicht, das ist doch unhöflich! Sie wird schon ihre Gründe haben so schweigsam zu sein.“

Gimli lachte leise. „Du magst sie und jetzt bist zu schüchtern, um auf sie zu zu gehen!“

„Ach sei still!“

Earenis hörte nicht weiter zu, der Rest war nur noch freundschaftliches Geplänkel. Sie mochte Legolas nicht, beschloss sie. Er war ein Reinblüter und er stellte zu viele Fragen. Das sagte ihr freilich gar nicht zu. Sie musste aufpassen, das sah sie jetzt, denn sie wollte nicht, dass man ihr Geheimnis erfuhr. In den nächsten Wochen würde sie achtsam sein müssen.



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