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Let's become a Ninja!

Kapitel 38 erneuert!
von

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Löwenhöhle

Das unvollständige Team trat durch die Tür, die man ihnen offen gelassen hatte. Eine Treppe führte ins Dunkel hinab, ihr Ende konnte man nicht ausmachen. Kakashi lief vor und Kurai hielt sich in der Mitte, während Lorrenor die Tür hinter ihnen absichtlich sperrangelweit offen ließ. Vielleicht verirrte sich ja ein Passant hierher und alarmierte Ninjas. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass sie Hilfe gebrauchen könnten.

Kakashi wandte leicht den Kopf zurück.

»Der Forscher sagte es seien vier starke Ninja aus den Versuchen hervorgegangen«, wiederholte er das, was Kurai erzählt hatte, »Das bedeutet, dass wir mit Shabon eine gute Chance haben hier herauszukommen. Trotzdem sollten wir uns nicht trennen.«

Lorrenor und Kurai nickten.
 

Sie erreichten das Ende der Treppe und zu ihrer Überraschung fanden sie keinen Raum sondern einen dunklen Tunnel vor, der schwach beleuchtet von einigen Kerzen geradeaus führte. Automatisch warfen die drei Ninja einige misstrauische Blicke umher, doch allem Anschein nach schien zumindest hier die Luft rein zu sein.

»Ich möchte wetten, die Empfangsfrau aus dem Rathaus hat keine Ahnung von diesem Tunnel«, sagte Kurai leise, als sie weitergingen.

»Das kann gut möglich sein. Die wenigsten Menschen werden in das hier involviert sein«, erwiderte Kakashi.

»Kein Wunder. Eine Tür ohne Klinke sieht aus wie eine ungenutzte, verschlossene Tür aus älterer Zeit. Darum hat sich auch niemand gewundert.«

»Mal abgesehen davon, dass kaum jemand in diesen Wald gehen wird. Da gibt es ja auch nichts«, kam es von Kurai zurück.

Im gleichen Augenblick blieben sie stehen.
 

Der Tunnel hatte geendet und mündete erstaunlicherweise in ein verzweigtes Höhlensystem. Team 2 runzelte die Stirn. Mit Sicherheit waren die Gänge mit Bedacht angelegt, aber dieses erschloss sich der Gruppe im Moment nicht. Vier Gänge führten in verschiedene Richtungen, sie alle waren mindestens genauso dunkel wie der hinter ihnen.

»Was machen wir jetzt?«, hauchte Kurai und blickte sich um. Sie durften nicht so viel Zeit verlieren.

Da kam ihr aber eine Idee. Sie tippte das Funkgerät an.

»Shabon? Kannst du mich hören?«

Keine Antwort kam, nur ein gleichmäßig schnarrendes Rauschen.

»Die könnt ihr getrost wegpacken. Unter der Erde funktionieren die nicht«, erklärte Kakashi und steckte sein Funkgerät in eine seiner Brusttaschen. Kurais ließ ihres am Ohr, Lorrenor ebenfalls.

»Jeder Gang führt in ein anderes Areal«, überlegte Hatake dann laut, »Wahrscheinlich gibt es ein Büroareal und ein- oder zwei Forschungsareale. Allzu weit dürfte sich diese Höhle nicht erstrecken, sonst wäre das Risiko, dass sie auffliegen zu hoch.«

»Wir dürfen uns nicht trennen«, sagte Lorrenor achtsam, »Wahrscheinlich erwarten sie das.«

»Gehen wir einfach geradeaus«, fügte Kurai schließlich hinzu, »Welcher Gang wohin führt ist sowieso nicht weiter ersichtlich. Je schneller wir alle Gänge durch haben, desto schneller finden wir Shabon.«
 

Zu dritt schritten sie geradeaus. Der Gang erstreckte sich etwa zwanzig Meter und führte dann in eine Kurve. Lorrenor vermutete nicht, dass dieser Tunnel besonders lang wäre, immerhin wollte man hier auch effektiv arbeiten. Das bedeutete, dass es wohl innerhalb weniger Minuten bereits zum Kampf kommen würde.

Er konzentrierte sich für einen Moment und schlug dann die Augen wieder auf, hatte seine Sharingan aktiviert. Er wollte bereit sein, denn er vermutete einen Hinterhalt.

Schweigsam schrat er neben Kakashi und Kurai her, achtete dabei darauf immer wieder die Umgebung nach Ungewöhnlichem abzusuchen.
 

Erst nach knappen zwei Minuten wandte Lorrenor mehr zufällig den Kopf zur Seite, um seine Kameraden anzusehen und für den Augenblick blieb er vor Verwunderung abrupt stehen, als seine Augen erfassten, dass er allein war.

>Was zum...?!<, zog es durch seine Gedanken, doch die Antwort kam ihm schneller als er sich weiter fragen konnte, >...Gen-Jutsu!<

Lorrenor fuhr herum und rannte den Gang zurück. Er war auf eine Illusionskunst reingefallen; so musste es sein. Er fluchte in der Bewegung. Kurai und Kakashi hatten nie mit ihm den Tunnel betreten. Und wahrscheinlich hatte man sie mit der gleichen Kunst dazu gebracht, jeweil einen Gang allein zu betreten.

Sie versuchten sie zu trennen. Team 2 wurde also tatsächlich erwartet.
 

Als Lorrenor den Ausgang des Tunnels erreichte stoppte er und rutschte schleifend in den Eingangsbereich, den sie eben passiert hatten.

»Verdammt!«, zischte er, als er sah, dass zwei der anderen Gänge mit festem Stein verbarrikadiert waren.

Er schrat näher und legte eine Hand an die Oberfläche. Hätte Lorrenor nicht gewusst, dass dort eben noch Wege gewesen waren, hätte er dies wohl nie vermutet. Es wirkte fast als gehören die Blockaden dort hin. Es fühlte sich an als wären die kompletten Gänge ohne einen Laut verschüttet worden.

Er warf einen Blick zurück und erspähte noch, wie etwas in der Wand verschwand, dann wurde es still. Man hatte sie reingelegt.

Der Ninja, der das getan hatte, war außerordentlich talentiert. Ohne Sharingan hätte Lorrenor die Illusion wohl nie durchschaut.

Lorrenor musste sich beeilen, bevor es zu spät war.
 

Kakashi schrat durch den halbdunklen Tunnel und spähte dabei selten umher. Er spürte genau was sich hinter oder neben ihm befand und für den Moment empfand er keine Gefahr. Er zeigte sein Sharingan nie bevor der Kampf angefangen hatte und genau das sollte ihm zum Verhängnis werden.

Der silberhaarige Jo-Nin hatte Verständnis dafür, dass seine Schüler schweigend dahinstapften ohne etwas zu sagen. Er selbst war zwar vor Kämpfen nicht mehr nervös, doch heute war er innerlich unruhig. Immerhin war ihm bewusst, dass Shabons Leben in großer Gefahr war. Sie mussten sie um jeden Preis retten, doch wie verrückt durch die Gänge zu rennen zeigte jetzt wenig Sinn - nur Nervenschwäche. Er war fast sicher, dass sie erwartet wurden und dies stimmte ihn achtsam.
 

Der Gang mündete in eine Linkskurve und Kakashi blickte zuerst um die Ecke, bevor er sich weiterbewegte. Kurai und Lorrenor taten es ihm gleich und so setzte er den Weg fort, bis die Gruppe einen etwas größeren Zwischengang erreichte. Dabei handelte es sich um einen fast ganz runden Raum von etwa vierzig Quadratmetern, der sich in einen Gang nach rechts abzweigte. Offensichtlich hatte man hier um ein größeres Gebäude herumbauen müssen oder Ähnliches.

»Seid vorsichtig«, sagte er gerade, da spürte Kakashi aber bereits eine drohende Gefahr.

Aus dem Tunnel den sie anstrebten entflammte ein unheimlich großes Gokakyuu. Es füllte beinahe den ganzen Raum aus und bot nur wenig Platz zum Ausweichen. Kakashi gab sich reflexweise Schwung, sprang zur Seite und versuchte Kurai zu packen, um sie mit sich wegzuziehen - und verwirrt landete er daraufhin auf der Schulter, als er ins Leere griff.

Die Feuerkugel striff seinen Nacken und entflammte einige seiner Haare, aber verletzt hatte er sich nicht.

Der silberhaarige Jo-Nin rollte sich ab und sprang wieder auf die Füße, um den Tunnel im Auge zu haben.

Verdammt... Sie hatten ihn reingelegt.
 

Kurai schrat den Gang entlang und blickte ab und an nervös zu Kakashi, aber dieser sprach nicht. Sie war es gewöhnt, dass die Männer vor größeren Kämpfen meistens eher schweigsam waren, sie sammelten sich, konzentrierten ihr Chakra, waren bereit. Und obwohl Kurai innerlich vor Wut tobte, dass man ihr Shabon genommen hatte war sie nach außen hin ganz still. Ob sie langsam so wurde wie die beiden?

>Shabon... Halt durch.<

Ihr Schritt beschleunigte sich unbemerkt, als sich der Gang nach rechts neigte. Binnen kurzer Zeit begann sie zu joggen, sie hatte die Nase voll davon hier herumzuirren. Jede Sekunde die sie verloren brachte ihre Kameradin in größere Gefahr. Lorrenor und Kakashi folgten ihr in selbem Tempo, wenn auch stumm.
 

Wie auf Befehl mündete der Tunnel in einen großen Raum. Man hatte sich scheinbar nicht die Mühe gemacht etwas auszukleiden, noch immer war das Team umgeben von Erde und Lehm. In sekundenschnelle huschten die blauen Augen durch die Umgebung.

»Scheiße«, fluchte Kurai dann wütend. Sie waren in eine Sackgasse gelaufen - der Raum hatte keinen zweiten Ausgang. Entweder hatte man hier noch nicht gebaut oder schlicht doch keine Verwendung für diesen Ort gehabt, auf jeden Fall ging es nicht weiter und sie hatten unnötig Zeit verloren.

Kurai fuhr herum, spähte dabei in die irgendwie steifen Gesichter von ihren Teamkameraden, aber kurz darauf erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit.
 

Der Gang, aus dem sie gekommen waren war verschwunden. So als wäre er nie dagewesen, die Wand war verschlossen und eben.

»W-Was zum?!«, stieß Kurai verwirrt aus, aber da traf sie bereits ein so mächtiger Schlag, dass sie nach hinten geschleudert wurde und auf dem Kreuz aufkam. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte sich die junge Kunoichi wieder auf und spähte fast verzweifelt an die Stelle, an der bis eben noch Kakashi und Lorrenor gestanden hatten. Auch sie waren nicht mehr aufzufinden.

»Ich... Idiot...«, murmelte Kurai und stand nun wieder gerade. Man hatte sie in eine Falle gelockt... Und Kurai hatte nicht bemerkt, dass ihre Freunde durch eine Illusion ausgetauscht worden waren. Das in diesem Moment etwas in der Wand verschwand nahm Kurai nicht wahr, umso besser aber die Person, die nun wie aus dem Nichts vor sie trat.

Es war ein Mann in etwa Kakashis Alter. Sein kurzes braunes Haar stand steif nach hinten, auf dem Kopf trug er so etwas wie die Haube eines Priesters in schwarz. Auch der Rest seiner Kleidung und zuletzt seine Augen waren in der gleichen finsteren Farbe gehalten - er wirkte fast wie ein Totengräber. Kurai schluckte schwer.

»Wer bist du?«, fragte sie dennoch fest, ballte die Fäuste, machte sich bereit.

»Was du willst«, erwiderte der leicht gebräunte Mann vor ihr und leckte sich dabei über die Lippen, »Entweder Kenzo, einer der vier Ninjas hier unten oder aber dein letzter Gegner.«

In fast teuflischer Ruhe musterte er das Mädchen vor sich.

»Im Moment würde ich sagen Dritteres.«
 

Shabons Augenbrauen zuckten, als ihre Lebensgeister wiederkehrten.

Das Mädchen setzte sich auf, wenngleich die Erinnerung daran was geschehen war mehrere Sekunden brauchte, um auf ihr Gehirn einzuströmen. Die Erlebnisse von vorhin rissen an der Stelle ab, an der sie den dunkelblonden Sand-Ninja vor sich gesehen und den Schlag gespürt hatte.

Sie mussten sie entführt und mitgenommen haben.

Desorientiert wischte sich die junge Umidame über die Augen, ehe ihr Geist endlich wieder klar wurde. Sie befand sich in einem großen Glasbehälter. Durch die durchsichtigen Scheiben konnte sie so etwas wie ein Labor erkennen, welches sich um sie herum erstreckte. Überall an den Wänden sah sie mehr solcher Gefäße, wie auch sie in einem gefangen war. Sie alle außer ihres waren mit Wasser gefüllt, die meisten waren ansonsten leer, aber in einigen schwamm etwas. Shabon schluckte schwer, als sie eine zuerst unerkennbare Masse als einen Menschen identifizieren konnten. Besser gesagt als einen Fötus.

>Was zur Hölle... machen die hier?<

Angstvoll blickte Shabon sich um. Sie war allein in diesem Raum, zumindest auf den ersten Blick. Auf den Zweiten erkannte sie gar nicht weit von sich einen Mann an einem Schreibtisch sitzen, der angestrengt über etwas brütete. Er trug einen weißen Kittel und sein dunkelblaues Haar war korrekt zurückgestrichen.

Der Rest des Zimmers war weiß verkleidet und mit einigen Tischen, Bürostühlen und viel Papierkram ausgestattet. Auch die ein- oder andere technische Maschine erregte Shabons Aufmerksamkeit, aber für den Moment war das weniger wichtig.

Shabon hob den Arm und klopfte gegen die Scheibe, doch kaum ein Laut drang heraus. Das Glas war zu dick und Shabon bezweifelte sowieso, dass man ihr helfen würde.

>Die haben mich als Geisel genommen<, knurrte sie in Gedanken, >Garantiert stecken meine Leute in mächtigen Schwierigkeiten deswegen... Ich muss hier raus.<

Shabon ließ einen Moment der Besinnung verstreichen. Es war stickig in diesem Ding, ja gar brütend heiß. Schweißtropfen liefen ihr über die Stirn und sie spürte deutlich, dass die Luft hier mit jedem Atemzug knapper wurde. Wenn sie niemand befreite konnte sie ersticken.

>Zur Not muss ich mich eben selbst befreien.<

Shabon verpasste dem Glas einen Tritt, doch die Oberfläche wankte nur für den Moment, so als balanciere sie den Druck aus. Schnell fand ein Kunai den Weg zwischen ihre Finger und sie stieß die geschärfte Klinge mit Wucht gegen die Scheibe, nur um mit einem grauenhaften Quietschen einfach abzurutschen. Diese Dinger waren gesichert, sogar luftdicht. Wahrscheinlich bekamen die Föten durch die Maschinen Sauerstoff zugeführt.

>Dann bleibt mir wohl keine Wahl.<

Shabon schloss die Augen und formte Fingerzeichen. Das, was sie jetzt tun würde war eine unheimliche Verschwendung an Chakra. Aber wenig Chakra war vorerst besser als zu sterben und so hatte sie keine Wahl. Sie hoffte nur inbrünstig, dass ihr Jutsu mächtig genug war dieses Behältnis zu zersplittern.

Die Fingerzeichen spielten sich ganz automatisch vor ihrem inneren Auge und gleichzeitig an den eigenen Händen ab. Das Chakra begann in gleichmäßigen Wallungen um sie zu schlagen und Shabon benötigte einen weiteren Moment der vollen Konzentration.

»Doton Retsudo Tenshou!«

Shabon schlug die Handfläche auf den stählernen Boden ihres Gefängnisses und sogleich begann die Erde unter ihr sich zu wölben. Der Forscher, der nicht weit vor ihr saß schrie sichtbar aber für sie im Moment unhörbar auf, als die Steinmassen unter ihm nachzugeben begannen und ihn in die Tiefe zogen. Das Jutsu wollte bereits abflauen, aber Shabon konzentrierte alles was sie besaß und riss die Technik noch einmal zu sich, woraufhin auch ihr Behältnis zu rütteln begann und die Scheibe schließlich zerbarst, als es umkippte.
 

Shabon rappelte sich auf und schüttelte vorsichtig die Scherben von ihrem Rücken, ehe sie aufstand und tief Luft holte. Zwar hatte sie den Forscher unter Steinmassen begraben und vor diesem wahrscheinlich ihre Ruhe, so hatte diese Aktion doch sehr viel Kraft gekostet. Auch die Stelle, an der sie der Schlag von dem Sand-Ninja vorhin getroffen hatte schmerzte noch immer höllisch, wenn sie den Bauch anspannte. Alles in allem saß sie wohl ziemlich in der Klemme.

Und Shabon ahnte schon, dass sie diesen Gedanken mehr als verdeutlichen konnte, als eine kleine Prise Sand durch die mit Stahl verkleidete Tür hereingeschwebt kam und sich zu einem Mann formte.

>Verdammt...<, zog es durch Shabons Gedanken, als sie Hiro, den Sand-Ninja von vorhin erkannte, >Ich bin verloren.<
 

Kakashi kniff die Augen zusammen. Er hatte sein Stirnband bereits hochgezogen, denn genau spürte der Ninja die Präsenz der beiden Shinobi ihm gegenüber. Sie waren stark, das merkte man deutlich an ihrem Chakralevel. Und ganz offensichtlich hatte man Experimente an ihnen gemacht. Er war sich sicher in den Augen des Schwarzhaarigen eine Mischung aus Sharingan und Byakugan zu entdecken. Die Flammen in der Pupille waren nicht schwarz sondern weiß und der Blick wirkte leer, außerdem hatten sich die charakteristischen Adern um die Augen des Gegenübers gebildet. Wenn er tatsächlich die Vorzüge beider Bluterben in sich vereinte sah Kakashi mit seinem Sharingan alt aus.

Dabei wirkte der Weißhaarige neben ihm eher unscheinbar. Seine Haut war blass, fast wie die einer Leiche, seine Augen wirkten eingefallen, aber ansonsten ließen sich keinerlei Merkmale an ihm ausmachen die ungewöhnlich waren.
 

»Ihr seid ganz schön mutig, hier tatsächlich reinzuplatzen. So viel Blödheit hätte ich euch nicht zugetraut«, spottete der Schwarzhaarige, »Dumm nur, dass es hier unten uns gibt.«

»Was wird hier veranstaltet?«, raunte Kakashi noch immer angespannt.

»Da du sowieso stirbst...«, begann der Weißhaarige, »...Unser Regierungsoberhaupt fand, dass unsere Insel lange genug ohne Ninjas war. Er wollte allerdings nicht diese Auto-Normal-Shinobi, die sowieso zu nichts fähig sind. Sein Ziel war es, bessere Kämpfer zu entwickeln.«

»Du redest zu viel, Kisho«, mischte sich der Andere ein, »Lass ihn uns einfach töten und dann den Rest aufmischen.«

»Lass mich doch!«, kam es gereizt zurück, »Bloß weil du kein Benehmen hast heißt das doch nicht, dass ich nicht meinen Spaß haben darf!«

Er schwieg kurz und fuhr dann fort:

»Er hat ein wenig Geld springen lassen um Experimente zu machen. Und dadurch sind nach einiger Zeit starke Ninja wie wir entstanden.«

Der mit den ungewöhnlichen Augen verdrehte diese mehr als genervt.

»Können wir jetzt?!«, fragte er ungeduldig.

»Ja, können wir«, gab Kisho schnippisch zurück, »Los geht's!«
 

Die beiden machten sich bereit und stürmten innerhalb kürzester Zeit auf Kakashi zu. Sie schlugen nach ihm und ergänzten sich dabei perfekt - Kisho kam von links, sein Partner von rechts und wäre Hatake nicht mit einem Sprung ausgewichen hätte ihn wahrscheinlich diese eine Attacke bereits bewusstlos geschlagen.

Mit einem Salto rettete er sich auf einige Entfernung, kam dort auf die Beine und griff nun seinerseits an. Das Sharingan in Konzentration auf die Gegner gelegt konterte er deren nächste Bewegung geschickt aus und verpasste beiden gleichzeitig einen Tritt, der sie an die gegenüberliegende Wand beförderte.

Staub wurde aufgewirbelt und es war fast, als hätte dieser Klaps schon gereicht, aber Kakashi wusste es natürlich besser. Nach kurzer Zeit standen beide Gestalten wieder gerade, Kisho sah ziemlich gereizt aus.

»Verdammt Yasuo, das war nur deine Schuld!«

»Was, meine?!«, kam es empört zurück, »Du hast mir doch mit deiner Birne die Sicht versperrt!«

Sie stritten weiter, aber Kakashi ließ ihnen keine Zeit dafür. Mit einem halb aufgeladenen Raikiri stürmte er auf die beiden Partner zu und hoffte, sie in diesem unachtsamen Moment erwischen zu können. In diesem Kampf durfte er keine halben Sachen machen, außerdem waren seine Schüler in Gefahr. Er musste versuchen sie schnellstmöglich auszuschalten.
 

Er holte aus und erwischte Kisho an der Schulter, aber bereits nachdem er diese durchbohrt hatte entriss der Weißhaarige sich ihm einfach. Er ließ sich nach hinten fallen, stieß sich von der Wand ab und mähte Kakashi mit einem Frontkick nieder, bevor er fast elegant wieder bei seinem Partner landete.

Hatake flog von der Wucht quer durch den Felsen, was ein Beben innerhalb der Höhlengänge verursachte. Leicht wankend rappelte er sich auf, mit geweiteten Augen auf den Gegner spähend.

Sein Kick war so intensiv gewesen, dass Kakashi sich ab jetzt vor seinen Angriffen besonders in Acht nehmen musste. Er war mindestens auf seinem Level und besaß eine hohe Körperkraft. Was ihm aber nicht in den Kopf wollte war, dass sich dieser Kerl noch nicht einmal gekrümmt hielt, obwohl er ihm gerade mit einem Raikiri das Schulterblatt zerlegt hatte. Der silberhaarige Jo-Nin runzelte die Stirn. Jetzt fiel ihm auf, dass die Wunde zwar vorhanden war aber nicht im Geringsten blutete und auch die Erinnerung an die kurze Berührung mit seiner Haut tat sich ihm auf: Sie war eiskalt.

»Was zum...«, raunte er leise für sich. Die Hautfarbe, die Wunde... War dieser Kerl etwa...?

»Was schaust du denn so schockiert?«, fragte Kisho amüsiert nach. In diesem Moment verheilte das Loch in seiner Schulter, als wäre es nie dagewesen, »Du wunderst dich, warum mir dein blöder Angriff nichts ausgemacht hat? Nun, drei Mal darfst du raten. So wie du aus der Wäsche guckst hast du es wahrscheinlich schon erraten.«

Es stimmte also. Dieser Kerl war tot. Und dazu heilte sich sein Körper noch.

»Wie...?«

»Wie?«, Kisho lachte, »Ich hab doch gesagt: Die Experimente. Mich haben die ewigen Kampfverletzungen genervt und deshalb habe ich nun einen toten Körper, der mit der Kraft meines Geistes vom wirklichen Totsein abgehalten wird. Wäre ja unangenehm, wenn man geistig lebendig fault, meinst du nicht?«

Ein Schweißtropfen rann an Kakashis Schläfe herab. Diese Gegner waren gefährlicher als er angenommen hatte.

>Kurai... Shabon... Lorrenor...<, murmelte er in Gedanken, >Haltet durch.<

Er konnte ihnen nun nicht helfen. Kakashi musste froh sein, wenn er gegen seine beiden Gegner ankam.
 

Erneut griffen sie an und dieses Mal entstand ein Nahkampfgefecht zwischen ihnen. Kakashi wich geschickt den Schlägen und Tritten aus und hätte es trotz ihrer Stärke mithilfe seines Sharingan mit ihnen aufnehmen können, aber der Schwarzhaarige kam ihm zuvor. Mit seiner Sharingan-Byakugan-Mischung sah er nicht nur seinen Angriff voraus sondern konnte außerdem Kakashis Chakrapunkte sehen und frühzeitig ein eventuell aufgeladenes Jutsu erkennen - mit einem dreihundertsechzig Grad-Blick. Gerade holte Kakashi zu einem machtvollen Schlag aus, da traf ihn ein Handkantenschlag auf die Schulter, woraufhin einer seiner Chakrapunkte blockiert wurde.

Er stolperte zurück und kniff die Augen zusammen.

Verdammt. Er schien tatsächlich Sharingan und Byakugan miteinander zu kombinieren.
 

Ein Schweißtropfen lief an Kurais Schläfe entlang und tropfte von dort zu Boden. Sie wusste nicht was man mit diesem Kerl getan hatte, Kurai wusste nur, dass sie so etwas noch nie in ihrem Leben gesehen hatte.

Er sagte nichts, sondern nahm Ziel auf sie, fixierte sie mit den dunklen Augen. Kurai ging leicht in die Beuge und als er losstürmte sprang das Mädchen rückwärts in die Luft vor ihm weg.

»Zwecklos!«, bellte Kenzo und als Kurai sich an der Wand abstützen wollte schossen plötzlich vier Hände aus dieser und verpassten ihr ebenso viele Faustschläge in den Rücken.

Kurai knallte auf den harten Boden und brauchte jetzt schon merklich länger, um wieder den Kopf zu heben. Der Schmerz pulsierte in ihrem ganzen Körper und für den Augenblick sah sie schwarze Kreise vor den inneren Augen, doch es half nichts. Sie musste sich zusammenreißen, sonst bedeutete das ihren Tod.

Langsam kam Kurai wieder auf die Beine und mit tiefen Zügen atmete sie das Brennen weg.

>Was zum Teufel sind das für Hände...?<, überlegte sie und spähte dabei unverwandt zu Kenzo, >Eine Beschwörung? Ein Bluterbe? Wenn ich nicht weiß was es ist kann ich es nicht bekämpfen!<
 

Sie ballte eine Hand zur Faust. Irgendwie musste sie gegen ihn ankommen. Und vor allem musste sie mehr über diese Technik herausbekommen - das war ihre einzige Chance.

Die junge Kunoichi stieß sich ab und sprang auf Kenzo zu. Sie wollte herausfinden, ob er dieses Jutsu auch zur Verteidigung und zum Nahkampf gebrauchen konnte oder damit lediglich Gegner aus der Ferne angriff. Rens Kunai fest umgriffen holte das Fuchsmädchen aus und täuschte einen frontalen Schlag an, den Kenzo bereits im Begriff war abzuwehren als sie schleunigst einen Bunshin von hinten an ihn heranschickte und schließlich durch das Kawarimi mit ihm die Plätze tauschte.

Für diesen kurzen verwirrten Moment war der Rücken des Gegners frei und genau diesen wollte Kurai nutzen. Sie stieß mit dem Kunai zu und die scharfe Spitze befand sich bereits kurz vor seiner Haut, da schossen plötzlich Unmengen von Händen aus seinen Schulterblättern, entrissen ihr das Kunai und umgriffen daraufhin ihre Arme, Beine und ihren Hals.

Hilflos strampelte Kurai in dem Schraubstockgriff, während Kenzo sich gemächlich umdrehte um sie anzusehen. Eine Faust, die aus seinem Brustkorb geschossen war hatte den Bunshin mit einem Schlag erledigt. Der schwarzhaarige Ninja spähte ihr mit selbstsicherem Lächeln in die Augen, die Hände ragten mit kurzen Armen einfach aus seiner Haut, als wären sie ein Teil von ihm. Mit Sicherheit waren sie das auch.

Kurai setzte an um etwas zu tun, aber Kenzo verpasste ihr da bereits einen Frontkick in den Magen. Zeitgleich mit dem Auftreffen seines Fußes ließen die Hände von ihr ab, verschwanden wieder in ihrem Wirt und Kurai wurde mit dem Rücken gegen die Wand geschleudert, aus der nun abermals Fäuste stoben und sie fest umgriffen.

Wehrlos hing sie aufrecht an der Wand und spähte dabei nun angstvoll zu Kenzo.

Sie wusste nicht, was man mit ihm getan hatte - aber sie hatte keine Chance gegen ihn.
 

Shabon keuchte, als sie auf dem Boden aufkam. Wackelig hatte sie sich auf einem der Bürotische gefangen, von dem sie sich nun sofort wieder abstieß, denn mit Wucht knallte Hiros Faust auf die Platte und ließ diese krachend in die Brüche gehen.

Dieses Tempo würde sie nicht lange durchhalten. Shabon war kaum in der Lage mit den Augen Hiros derzeitige Position zu erfassen, denn er bewegte sich mit seinem Sand einfach viel zu schnell. Ihre Doton-Jutsus waren zwar mächtig aber kosteten viel Chakra und sie konnte es nicht riskieren, sie danebengehen zu lassen, ganz abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich sowieso nicht treffen würde. Es brachte nichts den Boden zersplittern zu lassen, denn er einfach davonschwebte.

Für einen kurzen Moment unachtsam bewegte sie sich in der Luft, um so die Distanz weiter zu vergrößern, aber da hatte sie Hiro bereits wieder aus den Augen verloren. Nur eine Sekunde später schickte sie ein mächtiger Fausthieb gegen ihre Deckung auf Abstand, der schon ohne sie wirklich zu treffen genügend schmerzte.

>Verdammt... Ich bin verloren. Das ist der schlechteste Gegner überhaupt für mich. Meine Flöte brauche ich gar nicht erst rauszuholen, das wäre Selbstmord...<

Verzweifelt blieb Shabon mit Chakra an der Wand stehen, aber der Sand-Ninja war bereits wieder auf dem Sprung vor ihr und beförderte Shabon zurück auf den Boden.
 

Kisho und Yasuo ließen Kakashi keine Pause. Erneut sprangen sie in die Luft, um Kakashi zu attackieren und wieder ergänzten sie sich perfekt. Kakashi formte Chakra, um sich mit einem Shinjuu Zanshu unter die Erde zu flüchten, doch er unterbrach dieses Unterfangen, als ein gewaltiger Feuerball an ihm vorbeizischte und die Gegner um ein Haar in Brand gesteckt hätte. Knapp wichen sie nach hinten aus und landeten in zwei Metern Entfernung.

Mit einem Sprung tauchte Lorrenor neben Kakashi auf und fixierte die Gegner.

»Ging nicht schneller«, keuchte der junge Sato, er musste gerannt sein.

»Sei vorsichtig«, wies Kakashi seinen Untergebenen an, »Der Linke ist tot und immun gegen Verletzungen. Der Rechte vereint Byakugan und Sharingan in sich.«

Lorrenor runzelte kurz die Stirn, nickte dann. Er hatte schon geahnt, dass sie hier unten etwas Außergewöhnliches erwartete.

»Wir müssen versuchen sie zu trennen, sie arbeiten perfekt als Team zusammen.«

»Verstanden.«

Sie sprangen los und attackierten die Gegner. Kakashi nahm es nun mit dem Augenkünstler auf, während Lorrenor sich auf den Toten begrenzte. Es war unglaublich, welch unnatürliche Kämpfer diese Versuche hervorgebracht hatten.
 

Lorrenor schaffte es, seinen Kontrahenden mit einem akrobatischen Tritt nach vorn zu schieben und erwischte ihn daraufhin beinahe mit einem Hosenka, aber der Weißhaarige war unglaublich geschickt und fast genauso schnell, weshalb er jedem einzelnen Feuerball auswich und ihm daraufhin die Nase blutig schlug.

»Lorrenor!«, stieß Kakashi aus und hatte schon zu ihm gewollt, da hätte ihn fast ein Kunai in die Magengrube getroffen. Knapp konnte Kakashi die Waffe festhalten und zurückdrücken, blickte dabei gezwungenermaßen in die Augen des Schwarzhaarigen, was sich als großer Fehler entpuppen sollte.

Noch bevor Kakashi seinen Gedankengang beendet hatte drehten sich die Pupillen des Augenkünstlers und ließen Kakashi in eine Illusion sacken. Er sah Waffen auf sich zukommen, die auf seinen Oberkörper zielten und schnell verschwamm die Umgebung, wandelte sich in endloses Schwarz. Das Gen-Jutsu drohte ihn gerade ganz zu verschlingen, da aktivierte Kakashi sein Eigenes und versuchte somit sich aus der Illusion zu befreien. Ein mentales und gleichzeitig körperliches Wettdrücken entstand, gegen das es Kakashi mit einem Auge schwer hatte, aber er hatte nicht umsonst diese vermeintliche Schwachstelle solange er sie bereits besaß trainiert. Er schaffte es, sich ganz langsam nach hinten aus der Illusion hinauszudrücken. Der Gegner unternahm einen letzten Angriff auf ihn und griff nach seiner Seele, umfasste sie kalt.

In diesem Moment befreite sich Kakashi aus der Sharingan-Hypnose, konnte aber nicht verhindern, dass der Gegner Einblick in seine Gedanken- und Gefühlswelt bekam. Klar tat sich eine Erinnerung in ihm auf, die zweifelsohne das Gegenüber heraufbeschworen hatte. Es war das letzte gemeinsame Erlebnis mit Obito - nämlich dessen Tod.
 

Zu oft hatte er diese Erinnerung schon verarbeitet, um sich jetzt von ihr ablenken zu lassen. Allerdings brauchte der Schwarzhaarige einige Zeit um das Gesehene zu analysieren. Diese Chance nutzte Kakashi um ihm mit aller Macht einen Faustschlag zu verpassen, der ihn einen Meter weit über den Boden schlittern ließ.

Zeitgleich erfasste ein Schrei Lorrenors den Raum und Hatake fuhr herum und sprang zu seinem Schüler, der sich wieder aufrappelte und das Doppelkunai aus der blutenden Schulter riss.

Kisho nutzte diesen Augenblick um seinen Partner ins Stehen zu ziehen.

»Hehe...«, lachte der Augenkünstler, »Interessant.«

»Was meinst du?«, kam es von Kisho.

Yasuo bedeutete ihm mit einer winkenden Handbewegung sich zu ihm zu beugen und als dieser tat wie ihm geheißen, flüsterte er ihm knapp etwas ins Ohr, was auch das Gegenüber leicht hämisch grinsen ließ und dann starrte Kisho für den Moment tief in die Augen seines Partners. Klar erkannte man eine kurze Rotation in dem merkwürdigen Sharingan, dann richtete sich der Kämpfer mit dem toten Körper wieder auf.

»Gerne doch.«
 

»Was gibt's da zu glotzen?!«, meinte Lorrenor gereizt und sprang sofort wieder auf die Gegner zu. Kakashi folgte ihm. Sie mussten diesen Kampf möglichst schnell beenden, sonst konnten diese beiden den Spieß schneller umdrehen, als es ihnen lieb war.

Allerdings hatte die Gegenseite das nicht gerade im Sinn.

Hatake attackierte Kisho und presste ihn gegen die Felswand, was ihm einen Vorteil einbrachte. Mit Körperkraft ließ er dem Gegenüber keine große Chance sich zu bewegen und war bereits im Begriff mit seinem Raikiri dieses Mal präzise aufs Herz zu zielen, da schlug Yasuo Lorrenor mit Wucht in den Magen und versuchte seinem Partner zu helfen.

>Scheiße... Den Zweiten kann ich nicht abwehren<, zog es durch Kakashis Gedanken, aber da stoppte der Gegner auch schon in der Luft. Erst beim nächsten Hinsehen war zu erkennen, dass Lorrenor den Gegner mit den typischen, hauchdünnen Schnüren gefesselt hatte, die Ninja benutzten.

Ein selbstsicheres Lächeln legte sich auf Lorrenors Gesicht.

»Katon Ryuuka no Jutsu!«, kam es von ihm und sogleich entflammten die Fäden, deren Enden noch in seiner Hand lagen um den Gegner herum. Dieser schrie auf, als seine Kleidung Feuer fing und Sato nutzte den Augenblick um ihn mit aller Macht zu sich zu reißen und an sich vorbei in den nächsten Höhlengang fliegen zu lassen. Er sprang sofort hinterher und prügelte im Fall auf den Augenkünstler ein. Fast zeitgleich umfasste ein Beben die Erde und als wäre es vorher geplant gewesen wurde der Gang, in den Lorrenor verschwunden war mit Felsen blockiert.

Kakashi warf ihm einen besorgten Blick hinterher. Jetzt war er mit Kisho allein.
 

Wer das Beben verursacht hatte war niemand anderes als Shabon. Diese stand gerade sichtlich keuchend und mit einer Hand ihre Flöte haltend innerhalb des Labors und sah vollkommen verzweifelt aus.

>Verdammt...<, zog es durch ihre Gedanken, >Egal was ich mache... Ich treffe ihn einfach nicht. Er verwandelt sich in Sand und schwebt mir davon.<

»Du lässt deinen Rücken frei.«

Die feinen Sandkörner hatten sich bereits wieder hinter ihr formiert und Shabon wurde von einem gewaltigen Tritt in den Rücken hinfortgeschleudert. Schmerzhaft knallte sie auf den Oberarm, richtete sich aber so schnell ihr Körper es erlaubte wieder auf.

Angst stand in ihrem Blick. Dieser Kerl spielte mit ihr, denn er war ihr hoffnungslos überlegen. Sie besaß keine pompösen Jutsus, kaum Körperkraft und auch kein großes Reaktionsvermögen - eben jene Dinge, die sie hier gebraucht hatte. Er war zu schnell um ihn in eine Illusion zu drücken und wenn sie nicht dauernd umher sah, würde er sie binnen weniger Sekunden umbringen.

Ein Schweißtropfen tropfte von ihrer Nasenspitze zu Boden. Sie saß unheimlich in Schwierigkeiten.
 

»Was denn?«, fragte Hiro leicht spöttisch, »Bist du etwa schon müde? Was bist du denn für ein Ninja? Meine Güte, die sind auch nicht mehr das was sie mal waren...«

Shabon knurrte leise. Ihre Bodenjutsus mochten stark sein, aber der Sand ließ ihn entfliehen und sie hatte schon einen ganzen Teil Chakra dafür verwendet um auszubrechen. Sie konnte damit nicht achtlos umsich werfen, sonst würde sie sich selbst töten. Was sollte sie bloß machen?

Ein Windzug drang von hinten an Shabons Ohr. Sie stützte sich mit der Hand am Boden ab und wollte hinwegspringen, aber da traf sie bereits der Frontkick ins Kreuz. Shabon schrie auf und flog mi dem Rücken gegen einen der großen, mit Wasser gefüllten Glasbehälter, die überall im Raum verteilt waren. Die Scheibe war stabil, brach unter Shabons Gewicht aber entzwei und zersplitterte um das Mädchen herum. Shabon landete unsanft in den Scherben, schnitt sich Arme, Beine und die Wange auf und rappelte sich hoch. Ihre Beine wollten sie kaum noch tragen, die Schmerzen lagen dumpf wie ein Stein in ihrem Magen und ihr ganzer Körper zitterte wie im Schüttelfrost. Das verschüttete Wasser plätscherte gemächlich am Fuß des Behältnisses zu Boden.

Sie war verloren.

Hiro trat langsam auf sie zu.

»Genug gespielt«, beschloss er, »Zeit deinem Leben ein Ende zu bereiten.«

Ein Bild von Kabuto tat sich in Shabons Geist auf und sie schloss die Augen. Tränen quollen unter den geschlossenen Lidern hervor, als sie auch an ihr Team und an ihre Eltern dachte. Sollte das wirklich ihr Ende sein? Es war ihr erster eigener Kampf und diesem Gegner würde sie erliegen? Und wie erging Kurai, Lorrenor und Kakashi-Sensei?

Ob sie die selben Probleme hatten? Es war nur ihre Schuld, dass es so weit gekommen war.

Shabon öffnete die Augen und blickte zu Boden. Ihre Tränen tropften hinab und vermischten sich mit der Wasserpfütze unter ihr, ließen kleine Ringe über die Oberfläche tanzen und erstarben schließlich.

Und da kam ihr die Idee.
 

Lorrenor sackte auf die Knie und konnte sich nur schwer aufrecht halten. Schweißtropfen rannen über seine Stirn und trotz seiner entschlossen zusammengezogenen Augenbrauen war ihm im Innern klar, dass er gegen Yasuo keine Chance hatte. Dieser Shinobi konnte nicht nur annähernd perfekt mit seinem Sharingan umgehen sondern hatte auch noch die Vorzüge des Byakugan, was Lorrenor im Grunde sämtliche Chancen auf einen Sieg zunichte machte. Nicht nur, dass er mit seinen Schlägen Chakrapunkte blockieren konnte, er hatte außerdem eine dreihundertsechtzig Grad-Sicht, konnte hypnotisieren und dazu noch die Bewegungen des Gegenübers langsamer wahrnehmen. Zwar hatte Lorrenor ebenfalls dreiflammige Sharingan, so war er doch schwer im Nachteil.

>Scheiße<, fluchte er wütend und richtete sich wieder auf, als Yasuo sich bereits im Sprung über ihm befand. Er musste auf jeden Fall verhindern getroffen zu werden, ganz gleich wie schnell seine Angriffe auch kamen. Lorrenor warf sich dem Shinobi entgegen und ein blitzschnelles Gefecht aus Schlägen und Tritten begann. Zumindest geschwindigkeitstechnisch waren sie beide auf dem selben Stand und Lorrenor schaffte es sogar drei gute Treffer zu setzen, dann jedoch konnte er nicht mehr ausweichen und mit einem gezielten Fausthieb blockierte der Gegner einen seiner Chakrapunkte.
 

Nur knapp hielt Lorrenor sich auf den Beinen. So wütend es ihn auch machte es zuzugeben, aber er hatte keine Chance. Egal was er tat, Yasuo sah es voraus und ein simpler Schlag konnte sein ganzes Chakragleichgewicht aus den Fugen werfen. Yasuo näherte sich ihm erneut und ein starker Fausthieb ließ den jungen Sato über den harten Erdboden schlittern. Staub wurde aufgewirbelt und als dieser sich gelegt hatte, war Lorrenor im Begriff sich wieder aufzurichten. Sein Körper schmerzte, aber er verdrängte dieses Gefühl und blickte Yasuo mit hartem Blick entgegen.

Nein, er würde sich nicht töten lassen. Nicht jetzt.
 

Kakashi befand sich in diesem Moment im Schlagabtausch mit Kisho. Sein toter Körper steckte jede Verletzung problemlos ein und nach wenigen Sekunden war sie bereits verheilt, fast so als hätte er die Heilfähigkeit des Kyuubi. Für den Moment wusste Kakashi nicht, was er gegen diesen übermächtigen und unempfindlichen Gegner überhaupt ausrichten sollte.

Viel Zeit zum Nachdenken blieb auch nicht, denn der feindliche Shinobi ließ Kakashi keine Chance wenigstens am Boden aufzukommen.

Ein Fußkick verfehlte nur knapp Kakashis Stirn und er büßte durch den Tritt, der nur knapp an ihm vorbeizischte nur einige Haarsträhnen ein, woraufhin Kakashi einen mächtigen Schlag genau in Kishos Magen platzieren konnte. Zwar nahm der Tote keinen Schaden, so brachte es dennoch den Effekt mit sich, dass Kakashi ihn auf Abstand boxte und so wenigstens kurz Zeit hatte sich zu sammeln.

Hatake verschnaufte kurz und machte sich schon für den nächsten Angriff bereit, aber Kisho zeigte keine Anstalten wieder zu ihm zu springen. Für den Moment verwundert aber misstrauisch spähte der silberhaarige Jo-Nin dem Toten entgegen.

»Hast du Angst?«, fragte Kakashi ihn herausfordernd, doch Kisho formte schlicht ein Drachenzeichen und grinste dann nahezu teuflisch.

»Nein. Aber ich hab Andere, die die Drecksarbeit für mich erledigen.«

Zunehmend unruhig trat Kakashi einen Schritt zurück. Er wusste nicht was ihn erwartete und er konnte nicht einfach in ein fremdes Jutsu springen, aber er wusste, dass es ebenso verhängnisvoll werden würde ihn einfach machen zu lassen.
 

Deshalb stieß der Shinobi sich ab und lud im Rennen ein Raikiri, um den Gegner damit zu treffen. Dieses Mal zielte er direkt auf die Stirn und Kakashi hoffte, seine Technik vor der des Gegners anbringen zu können.

Als er ihn erreicht hatte holte Kakashi mit Schwung aus und schlug nach Kishos Gesicht. Dieser zeigte in diesem Moment aber eine unheimliche Geschwindigkeit, duckte sich schlicht unter der geladenen Attacke hinweg und verpasste dem Gegenüber dann einen vernichtend starken Roundhouse-Kick, der Kakashi wegschleuderte und inmitten des großen Raumes auf dem Boden aufkommen ließ.

Den Augenblick, den der Jo-Nin brauchte um wieder aufzustehen nutzte Kisho für sein Jutsu. Er murmelte etwas durch Kakashis Aufprall Unverständliches und gleich darauf stießen vier erdfarbene Säulen aus dem Boden, die sich, kaum das Kakashi stand, in unerfassbarer Geschwindigkeit um ihn herum zu drehen begannen.

>Verdammt!<, fluchte Kakashi, aber es war bereits zu spät. Was auch immer dies für ein Jutsu war, er befand sich jetzt mitten drin.
 

Für den Augenblick geschah nichts, aber nach wenigen Sekunden begannen die Bahnen, die die Säulen zogen allmählig zu verschwimmen. Auch Kisho war nicht mehr sichtbar, denn ein dicker, fast zum Greifen dicker Nebel legte sich um die Umgebung. Allerdings erkannte Kakashi klar, dass er sich nur innerhalb des Kreises bildete, in dem er sich unglücklicherweise befand.

Das Surren der Säulen verstummte und es war totenstill. Ein Schweißtropfen tropfte von Kakashis Schläfe, als er sich konzentriert umsah. Das Sharingan angespannt und den Körper jederzeit bereit zur Reaktion wartete er auf das, was dieses Jutsu bringen sollte.

Fast wie auf Befehl begann in diesem Moment etwas aus dem Boden zu wachsen. Hatake trat zurück, er hatte schon bemerkt, dass es sich um ein Erdjutsu handelte. Nur welches? Er hatte es nie zuvor gesehen und zweifelte nicht daran, dass Kisho dank der Experimente der Einzige war, der es beherrschte.
 

Kakashis Herz machte einen schmerzhaften Sprung und blieb dann für einen Moment in seinem Brustkorb stehen, als er jemand Bekanntes vor sich sah.

Vor Kakashi stand Obito.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vei-Chan
2003-11-24T11:05:38+00:00 24.11.2003 12:05
Darum hab ich sie ja geschrieben xD
*dreckig lach*
Von: abgemeldet
2003-11-24T04:43:53+00:00 24.11.2003 05:43
WEITER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
bitte gnz schnell weiter!
ich finde dieses kapi wieder einmal umwerfend!!
Von: abgemeldet
2003-11-23T19:47:36+00:00 23.11.2003 20:47
Yuhuuuuuuuuuuuuuuu! Noch ein neues Kapitel! Die Fanfic ist der Hammer, die könnte ewig dauern! *schwärm,schleim*
By chaotic-chan *zwinker*
Von:  Achema
2003-11-23T19:13:36+00:00 23.11.2003 20:13
Jaaaaaaa!!! Das war ein gutes Kapitel!! Weiter soooooooooo!!!

... Erstööööööö!!! ^^ ....

Ähm... hm... noch etwas..? *nachdenk* Muss ziemlich peinlich gewesen sein, die Szene im Bad *sichgutvorstellenkann* *gg*
Schreib schnell weitöööööör!!
MfG
Achema


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