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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

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Kapitel 54 - Wehmut

Kapitel 54 - Wehmut
 

Seitdem sie gegangen ist, scheint es zu regnen und so langsam ertrinke ich in den Fluten.

Ich bin immer ein Kämpfer gewesen.

Seit frühester Kindheit musste ich auf eigenen Beinen stehen, eine fürsorgliche Familie hatte ich nie.

Für den dunklen Lord habe ich damals aus voller Überzeugung gekämpft.

Für Lily und ihren Sohn habe ich danach aus Reue weiter gekämpft.

Für Dumbledore habe ich gekämpft, weil ich mich dazu verpflichtet gefühlt habe.

Aber jetzt ohne Hermine scheine ich aufzugeben. Ich habe keinen Antrieb mehr.
 

Was würde ich dafür geben ihr durch die Haare zu streichen.

Ihre Lippen zu berühren und sie nah bei mir zu halten.

Wenn ich sehe, wie er sie nah bei sich hält, während er sie an sich zieht.

Wenn er die Worte sagt, die sie hören muss.

Dann wünschte ich, ich wäre er.

Der, der ihr diese Worte sagen kann bis ans Ende meines Lebens.

Wenn sie mir sagen würde, ich solle für sie weinen, dann könnte ich das.

Wenn sie mir sagen würde, ich solle für sie sterben, dann würde ich das.
 

Ich muss zittern, als sich die Erkenntnis in mein Hirn schleicht.

Ich werde sie immer lieben.

Und ich werde immer für sie da sein und immer auf sie warten.

Ich werde da sein, bis die Sterne nicht mehr scheinen und der Himmel zerbricht.

Und ich weiß, wenn ich sterbe, werde ich an sie denken.
 

Ich nehme den letzten Schluck aus der Flasche und lasse sie an der Wand zersplittern.

Mein Herz zieht sich vor Schmerz zusammen.

Am liebsten würde ich es aus meiner Brust reißen, damit diese ewige Qual ein Ende hat.

Doch ich bin nicht feige. Ich bin vieles. Gemein, schrecklich, kaltherzig, ein Mörder, ein Lügner, ein ehemaliger Todesser, aber ich bin kein Feigling.

Und genau aus diesem Grund werde ich etwas unternehmen.
 

Keine Minute später flammt mein Kamin auf und Minervas Gesicht erscheint darin.

„Severus, auf ein Wort. Jetzt!“, zischt sie.

Sie ist wütend, weil ich nicht bei der Versammlung erschienen bin.

Mühsam erhebe ich mich und trete in die Flammen meines Kamins.

Nach einem Wimpernschlag stehe ich im Direktorenzimmer.

Minerva sitzt hinter ihrem Schreibtisch und beäugt mich misstrauisch.

Brav, wie ich bin, setze ich mich auf den Stuhl ihr gegenüber und warte.

„Du bist alles, Severus, aber nicht brav“, lacht Hermine in meinem Kopf.

Ich schließe für einen Moment meine Augen und genieße ihren Klang.

„Severus“, unsanft reißt Minerva mich aus meiner Trance, „Ich weiß, dass ich keine Antwort bekommen werde, deshalb werde ich dich erst gar nicht fragen, wieso du nicht bei der Besprechung warst“

Ihre Augen funkeln. Ich setze eine unbeteiligte Miene auf und zucke mit den Schultern.

„Wieso hast du mich dann herbestellt?“, frage ich anteilnahmslos.

„Ich möchte die Besprechung hier mit dir nachholen. Du musst ja auch wissen, was alles geplant ist und wie du eingeteilt bist“, antwortet sie während sie eine ausladende Bewegung mit dem Arm macht.

Ich verziehe mein Gesicht. Ein winziger Teil in mir hatte gehofft, dass ich mich drücken könnte.

„Du wirst wie immer die Aufsicht in der Großen Halle übernehmen und in sporadischen Abständen die Flure kontrollieren. Ansonsten bist du von etwaigen Pflichten befreit“

Ich atme laut aus. Was ein Glück. Keine schreckliche Vorbereitung und Dekoration.

„Wenn das dann alles war, Minerva. Ich muss mit dir sprechen“, sage ich und spüre wilde Entschlossenheit in mir aufbrennen.
 

*Hermines Sicht*
 

Die letzten drei Tage sind rasch vergangen, was wahrscheinlich den Ferien zuzuschreiben ist.

Im ganzen Schloss herrscht weihnachtliche Stimmung, doch ich kann mich davon nicht anstecken lassen.

Inzwischen ist fast ein Monat vergangen, seitdem Severus mich verlassen hat und mein Herz blutet immer noch.

Heute Abend ist der Weihnachtsball. Ich verziehe mein Gesicht.

Darauf habe ich eigentlich gar keine Lust. Doch Draco hat mich gefragt, ob ich ihn begleite und meine Versprechen halte ich.

Ich habe mir sogar neue Klamotten gekauft.

Dass ich extra ein Kleid für heute Abend kaufen musste missfällt mir, aber so ist es nun mal Tradition.

Und als ich den Laden in Hogsmeade betreten habe, ist es mir direkt ins Auge gefallen. Ich habe mich direkt darin verliebt.

Es ist ein smaragdgrünes One-Shoulder Kleid, das, wie der Name schon sagt, eine Schulter bedeckt und eine freilässt.

Unter der Brust ist eine wunderschöne Applikation aus Kristallen und Perlen.

Wie ein grüner Wasserfall fällt der Stoff locker an meinem Körper hinunter bis auf den Boden.

Mein trägerloser BH ist ebenso smaragdgrün und mit kleinen Kristallen besetzt.
 

Ich betrachte mich im Spiegel.

Meine Haare habe ich durch einen Zauber gebändigt, sodass sie sich wie Seide um meinen Kopf legen.

Sie sind hochgesteckt mit einer Spange, die aus grünen Diamanten besteht und eine einzelne Locke fällt mir ins Gesicht.

Mein Makeup ist schlicht und nicht zu auffallend, da meine Augen in eben demselben grün geschminkt sind.

Im Spiegel sehe ich hinter mir auf meiner Kommode eine kleine schwarze Schachtel liegen.

Ich nehme und öffne sie.

Ein Lächeln huscht mir übers Gesicht, gefolgt von einer Träne.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Omama63
2015-05-22T07:37:47+00:00 22.05.2015 09:37
Das ist aber jetzt nicht dein Ernst, dass es das schon war.
Ich will ein Happy End!!!!
Kann es sein, dass da noch ein Kapitel fehlt?
Es ist abgeschlossen, aber das Ende gefällt mir nicht. Ich glaube auch nicht, dass du vor dem Ball aufgehört hast zu schreiben, oder gibt es eine Fortsetzung?

Lg
Omama63



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