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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, meine Lieben :)

Wie immer bedanke ich mich herzlich bei Omama für ihre Kommentare.
Es tut mir schrecklich leid, dass ich nicht dazu komme sie alle einzeln zu beantworten, verspreche aber, dass ich, sobald ich endlich mal etwas Luft habe, mich ransetzen und sie beantworten werde!!

Sooo. Dann sehen wir heute mal, wie das Nachsitzen mit den beiden aussieht ;)

Ich wünsche euch einen wundervollen Heiligen Abend, schöne Festtage und viele Geschenke :)
Frohe Weihnachten!

Liebe Grüße ♥ Komplett anzeigen

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Kapitel 25 - Bastard!

Kapitel 25
 

*Severus‘ Sicht*
 

Es klopft an meiner Tür. Ich sehe auf die Uhr. Zwei Minuten vor acht. Na wenigstens ist sie pünktlich.

Ich erhebe mich und schlendere zur Tür, als ich sie aufmache steht ein kleines Häufchen Elend vor mir. Das ist nicht die Hermine Granger, die ich kenne. Und schon gar nicht die, die in meinem Kopf herum spukt.

Ich trete wortlos zur Seite, um ihr den Weg frei zu machen.

Sie tritt ein, ohne den Kopf zu heben.

Mein ganzes Wesen freut sich darauf, sie leiden zu sehen, aber etwas hält mich zurück. Ich kann es mir nicht erklären, aber ich empfinde tatsächlich Mitgefühl für sie.

Ich muss mich dringend untersuchen lassen. Naginis Gift hat wohl doch mehr Schaden angerichtet, als bisher gedacht.
 

„Miss Granger. Ich will, dass sie einen Aufsatz über die Wirkung von Weinrautenessenz und deren Zubereitung schreiben“, sage ich in meinem typischen Lehrerton.

Sie nickt lautlos, setzt sich an einen Tisch in der ersten Reihe, holt ein Pergament und ihre Feder hervor und beginnt zu schreiben.

Ich stehe noch immer an der geöffneten Tür und bin fassungslos.

Wo ist nur die mutige Gryffindor geblieben?

„Sehen Sie, was Sie mir antun, Professor? Wieso können Sie nicht einfach tot sein?“, ertönt ihre Stimme provozierend in meinem Kopf.

Ich schüttle den Kopf und denke, „Das frage ich mich auch, Miss Granger.“
 

Leise, um sie nicht zu erschrecken, schließe ich die Tür und begebe mich zu meinem Schreibtisch, auf dem eine Menge an Arbeit auf mich wartet.

Sie arbeitet schweigend und sieht kein einziges Mal von ihrem Aufsatz auf.

Ich muss der Sache auf den Grund gehen. Es macht keinen Spaß, sie zu demütigen, wenn sie sich nicht wehrt.
 

Nach etwa einer Stunde laufe ich um ihren Tisch herum und bleibe hinter ihr stehen.

Ich schaue ihr über die Schulter, um zu lesen, was sie bisher geschrieben hat.

Mitten in der Schreibbewegung friert ihre Hand ein und sie versteift sich.

Ihr Körper beginnt zu zittern.

Ich rieche den Duft ihrer Haare. Pfirsich und ein Hauch von Lavendel.

Meine Härchen auf den Armen stellen sich auf.

Für einen kurzen Moment gebe ich mich meiner Empfindung hin, bis ich mich wieder aufrichte.

Da ich nicht will, dass sie einen Nervenzusammenbruch erleidet, laufe ich wieder zu meinem Schreibtisch zurück und setze mich.
 

*Hermines Sicht*
 

Lautlos arbeite ich an meinem Aufsatz. Ich versuche alles um mich herum auszublenden.

Wo ich bin und mit wem ich hier bin.

Aus meinen Augenwinkeln sehe ich, dass er aufsteht und um meinen Tisch herum läuft.

Er bleibt direkt hinter mir stehen.

Ich spüre, wie er sich über mich beugt und meinen Aufsatz liest.

Mein ganzer Körper verkrampft sich und so sehr ich meine Hand auch ermuntere, sie will sich nicht weiterbewegen.

Vor lauter Anstrengung beginne ich zu zittern.

Ich höre seinen Atem dicht an meinem Ohr und nehme einen angenehmen Kräutergeruch wahr.

Ich schließe die Augen.

Abrupt richtet er sich auf und geht zu seinem Schreibtisch zurück.

Erleichtert atme ich aus und mache mich weiter an die Arbeit.
 

*Severus Sicht*
 

Es muss doch eine Möglichkeit geben sie aus der Reserve zu locken.

Offensichtlich scheint sie Angst vor mir zu haben oder eingeschüchtert zu sein.

Vielleicht kommt sie aber auch nicht damit klar, dass sie bis gestern noch dachte, ich wäre tot.

Ich muss mir etwas einfallen lassen.
 

Nach gut einer weiteren Stunde, entscheide ich mich dazu, aufs Ganze zu gehen.

„Miss Granger!“, poltere ich und schlage dabei ein Heft auf meinen Schreibtisch.

Sie zuckt zusammen und nickt.

„Haben Sie ihre Stimme verloren oder wieso antworten Sie nicht?“, frage ich provozierend.

„Nein, Sir“, antwortet sie kleinlaut.

„Sie müssten längst mit dem Aufsatz fertig sein! Also wo bleibt er?“, ich weiß genau, dass sie sehr gründlich arbeitet und deshalb nicht mal die Hälfte geschafft haben kann.

„Ich habe etwas weniger als die Hälfte, Professor“, stammelt sie.

Meine Chance.

„Sie sind unheimlich faul und langsam! Dafür bekommen Sie nochmal 2 Wochen Nachsitzen hinten drangehängt!“, brülle ich.

Ich sehe, wie ihr Körper anfängt zu beben, ihre Hand ballt sich zu einer Faust, sodass ihre Knöchel weiß hervortreten. Gleich habe ich sie soweit.

„Oder wollen Sie, bis morgen früh hier sitzen bleiben und durcharbeiten? Dann sehen Sie zwar morgen früh übermüdet aus, aber der Unterschied zu sonst würde sowieso niemandem auffallen“, stichle ich.

Wenn der nicht gesessen hat, dann weiß ich auch nicht.

Plötzlich springt sie auf, ihre Fäuste an ihren Körper gepresst.

„Ich nehme die Strafe an, aber wagen Sie es nicht, mich zu beleidigen, Professor“, presst sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Drohen Sie mir etwa, Miss Granger?“, ich ziehe eine Augenbraue hoch.
 

„Nein, Sir. Aber ich gebe Ihnen einen gutgemeinten Rat“, sagt sie nach wie vor um Beherrschung ringend.

„Und sie denken, ich lasse mir von einem Kind einen Rat geben?“, frage ich herablassend.

Und plötzlich sieht sie auf und schaut mir tief in die Augen.

Ihre braunen Augen fressen sich mit einer Intensität, die nicht für möglich gehalten habe, in meine Seele.

Für einen Moment merke ich, wie mir meine Gesichtszüge entgleiten, habe aber nach Bruchteilen einer Sekunde wieder meine perfekt trainierte Maske aufgelegt.

„Ich. Bin. Kein. Kind. Mehr.“, zischt sie, „Ich habe im Krieg gekämpft, mein Leben riskiert, ich habe Freunde vor meinen Augen sterben sehen. Ich habe SIE sterben sehen. Ich bin alles andere als ein Kind!“

„Tja, sie hätten wohl nicht damit gerechnet, dass ich wieder von den Toten auferstehe und Ihnen das Leben zu Hölle machen würde, oder?“, lache ich spottend.
 

„Sie sind ein zynischer, alter Bastard, Professor! Ich wünsche, sie wären gestorben!“, spuckt sie mir entgegen, packt ihre Sachen und rennt aus meinem Klassenzimmer.

Ein Lächeln legt sich auf mein Gesicht.

Da ist sie ja wieder. Die schlagfertige Miss Granger.

Und sie hatte es mir tatsächlich ins Gesicht gesagt.

Später muss ich wohl mit meiner Phantasie-Miss Granger ein ernstes Wörtchen reden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2014-12-25T10:31:36+00:00 25.12.2014 11:31
Ein super Kapitel.
Den hat sie es aber gegeben.
Severus will die widerspenstige Hermine, wie sie in seinen Gedanken ist und er hat sie wirklich so provoziert, dass sie heraus gekommen ist.
Er hat ja jetzt weitere zwei Wochen mehr Zeit, um sie auf die Palme zu bringen, da er das Nachsitzen verlängert hat.
Bin schon gespannt, wie das weiter geht.

Wünsche dir noch Frohe Weihnachten und schöne Feiertage.

Lg
Omama63

Antwort von:  Affodillbluete
31.12.2014 00:44
Heii :)

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Schon irgendwie niedlich von Severus, dass er die 'alte' Hermine zurück will.
Er ist eben doch ein guter Kerl ;)

Danke! Ich hoffe du hattest auch schone Feiertage.

Liebe Grüße ♥
Von:  alandatorb
2014-12-24T22:49:00+00:00 24.12.2014 23:49
oh ich bin schon durch?? Ist mir gar nicht aufgefallen, das ich schon beim zuerst letztem Kapitel angekommen bin. Die Geschichte ist sehr gut geschrieben und ich bin unheimlich gespannt, wie sich das mit den einzelnen Stimmen im Kopf der beiden aufklärt und wie das Verhältnis zu Draco sich dabei verändert.
LG
Alanda
Antwort von:  Affodillbluete
31.12.2014 00:43
Heii :)

Vielen Dank für deinen Kommentar.
Wow! Vielen Dank für dieses Kompliment!
Es ist wirklich eine Ehre für mich, dass du einfach weiterlesen musstest und gar nicht bemerkt hast, dass du bereits beim vorläufig letzten Kapitel angelangt bist.
Vielen, vielen Dank. Es freut mich sehr, dass dir mein Schreibstil gefällt!

Wir werden sehen, wie es weiter geht :D

Liebe Grüße ♥


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