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Kaffeesatz

Creek
von

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Freizeit

Was Token auch immer den Lehrern erzählt hatte, es führte dazu, dass am Ende nur noch Craig, Tweek, Fosse und Bill vor dem Büro der Direktoren saßen.

Bill hielt sich mit einem grimmigen Blick die Hand an den Hals. Tat ihm das immer noch weh? Sollte der Schlag, den Craig ihm verpasst hatte, nicht mehr weh tun, als das Niederdrücken von Tweek?

„Ddu blutest“, nuschelte Tweek neben ihm angespannt. Craig wandte seinen Blick zu seinem Freund. Er sah das Tweeks Zittern stärker wurde und die Augen des anderen Jungen panisch hin und her huschten. Langsam griff er nach Tweeks Hand, auch wenn ihm die eigenen Handknöchel weh taten, von den Schlägen die er ausgeteilt hatte.

„Nicht schlimm“, gab Craig zurück, auch wenn ihm das Sprechen ebenfalls ein wenig weh tat. So wie sich seine linke Gesichtshälfte anfühlte, müsste man den Bluterguss unter seinem Auge schon deutlich erkennen können.

Tweek kramte aus seiner Hosentasche ein Paket Taschentücher hervor und drückte Craig schnell eins gegen die Lippe.

Craig unterdrückte den Fluch der ihm auf der Zunge lag und hielt das Taschentuch selber fest. Seine Lippe fühlte sich an als würde sie brennen und zerreißen.

„Schwuchtel“, spuckte Fosse ihnen entgegen. Unter seiner Nase war getrocknetes Blut und sein Blick war wütend auf die verschränkten Hände von Tweek und Craig gerichtet.

Craig wusste, Fosse war nicht wütend auf ihn persönlich oder auf die Tatsache das er schwul war, Fosse war einfach wütend auf die ganze Welt. Er hätte alles als Vorwand genommen, um auf jemanden einschlagen zu dürfen. Aber nur weil Craig das wusste, hieß es ja nicht gleich, dass es ihm gefiel oder das er es gar billigte.

Craig ließ das Taschentuch los um Fosse den Mittelfinger zu zeigen. Das Taschentuch blieb an seiner blutenden Lippe kleben.

„Was hast du wieder gemacht Craig Tucker?“, fragte seine Mutter wütend, die gerade in den Vorraum gestürmt kam.

Mrs. Tucker folgte Mr. Allen, Bills Vater.

Craig senkte den Mittelfinger und zupfte verstimmt das Taschentuch von der Lippe.

Auch Mr. McDonald trudelte ein und kaum war Fosses Vater da, wurden die beiden Väter mit ihren Söhnen in das Büro der Direktoren gerufen.

Craig spürte noch den Blick von Mr. Allen, auf seine mit Tweeks verschränkte Hand. Dieser Mann hasste Schwule und das sah man schon klar an seinem Blick. Männer wie er waren der Grund, warum man in South Park nicht gerne offen zur Homosexualität stand.

„Ignoriere mich nicht!“, nörgelte Craigs Mutter und bekam dafür ganz kurz Craigs Mittelfinger zu sehen, was die Frau mit der gleichen Geste beantwortete.

„Oh, mein Spatz, ich dachte die Sache mit dem prügeln hast du dir nach der vierten Klasse abgewöhnt“, hörte Craig jetzt auch die Stimme von Tweeks Mutter, die anscheinend gerade dazu gekommen war.

„Susan“, begrüßte Craigs Mutter die von Tweek.

„Hallo Mary. Es ist schön dich zu sehen, auch wenn die Umstände weniger schön sind“, antwortete Mrs. Tweak freundlich.

Die beiden Frauen fingen ein Gespräch an und Craig schaltete ab. Sollte seine Mutter doch quatschen, so hatte sie wenigstens keine Zeit ihn zu nerven.

Tweek befreite seine Hand von Craigs und hatte somit dessen Aufmerksamkeit sicher.

„Was?“, wollte der Schwarzhaarige wissen.

Tweek zog seine Beine mit auf den Stuhl und verschränkte die Arme darum. Er wirkte, als müsse er sich schützen.

„Das war blöd von dir“, flüsterte der blonde Junge und sah auf seine Knie.

Craig seufzte. „Warum?“

„Du hättest es ignorieren können. Sonst prallt doch alles an dir ab!“, beschwerte sich Tweek jetzt etwas lauter.

„Ich beschütze was mir wichtig ist“, antwortete Craig schlicht und legte vorsichtig seinen Arm um Tweeks Schultern.

„Du brauchst mich nicht davor zu beschützen! Ich habe vor Jahren aufgehört es mir zu Herzen zu nehmen. Craig, es ist mir egal, dass mich fast alle Schüler für einen Spasti halten“, versuchte Tweek seinen Standpunkt klar zu machen. Immer noch zitterte er.

„Mir ist es nicht egal“, gab Craig in seinem neutralen Ton von sich und löste somit einen verwunderten Ausdruck auf Tweeks Gesicht aus.

„Iich weiß nicht ob ich dich schlagen oder küssen soll“, gestand Tweek. Seine Stimme klang erstickt, so als hätte man ihm die Luft genommen.

„Wenn du dich fürs erste entscheidest, dann bitte nicht ins Gesicht. Dein Schlag ist sicher hart und ein blaues Auge reicht mir“, sagte Craig und nur das schmale Lächeln auf seinen Lippen verriet, dass er gerade scherzte.

Tweek schlug ihm den Ellenbogen in die Seite und brachte Craig dazu scharf die Luft einzuziehen. War seine Rippe geprellt?

Tweek zeigte kein Mitleid mit ihm.

Die Tür zum Büro der Direktorin öffnete sich wieder und Mr. Allen und Mr. McDonald traten jeweils mit ihren Söhnen aus dem Büro. Alle sahen sie aus, als wären sie mit dem Verlauf des Gespräch nicht zufrieden gewesen.

„Warten sie bitte hier. Hallo Mrs. Tweak. Hallo Mary. Würden sie mir in mein Büro folgen, mit ihren Söhnen?“, begrüßte Direktorin Ellen Trump die beiden Mütter und hielt ihre Bürotür auffordernd offen.

Zu viert traten sie in das Büro. Vor dem Schreibtisch standen nur zwei Stühle.

Mrs. Trump ließ sich auf der anderen Seite des Schreibtisches nieder und sah abwartend zu den vier Personen in ihrem Büro.

Schließlich seufzte sie. „Craig, wir hatten doch erst gestern wieder das Vergnügen.“

Craig zuckte mit den Schultern und ließ sich schließlich auf einen der zwei freien Stühle nieder. „Ich bin nun einmal gerne bei ihnen, Ellen“, antwortete der Schwarzhaarige gelassen.

„Du warst gestern bei der Direktorin!“, fragte Tweek erschrocken, panisch und viel zu laut. Den blonden Jungen schien es mehr zu erstaunen als Craigs Mutter.

„Bin in Englisch gestern eingeschlafen und als Mr. Mobley mich weckte schickte er mich zur Direktorin“, erklärte Craig, als würde er gerade ein Rezept vorlesen.

„Du hast ihm den Mittelfinger gezeigt“, fügte Direktorin Trump noch hinzu.

„Aber das ist jetzt auch, wortwörtlich, Schnee von gestern. Hier geht es jetzt um andere Leute schlagen, Craig“, wechselte die Direktorin das Thema.

„Helen, sie kennen mich, ich habe bloß mich selbst verteidigt und Tweek“, gab Craig locker von sich ohne sich einer Schuld bewusst zu sein.

„Nun, Fosse McDonald und Bill Allen haben das ein wenig anders geschildert. Die Jungs meinte, sie hätten sie grundlos angegriffen und als ein paar Freunde von ihnen zur Hilfe kamen, hätten Mr. Tweak hier und ihre Freunde Donovan und Black ebenfalls eingegriffen“, legte Direktorin Trump die Tatsachen auf den Tisch.

„Ganz einfach, Ellen, das Problem ist, dass diese Idioten homophob sind. Wissen sie, ich und Tweek sind in einer Beziehung. Bill und Fosse haben das als Grund genommen mich anzugreifen. Sie haben mich geschubst und meinen Freund ziemlich heftig beleidigt. Sind Sie auch homophob, Ellen? Denn das wird alle Welt glauben, wenn sie mich und oder Tweek bestrafen“, erklärte Craig flapsig und sah der Direktorin herausfordernd in die Augen.

„Craig, ich kann dich nicht einfach ungeschoren davon kommen lassen, nur weil du sagst, du wärst homosexuell. Du hast zugeschlagen, also muss ich dich auch bestrafen.“ Mrs. Trump versuchte vernünftig zu bleiben, auch wenn sie Craigs provozierende Frage nicht gerne einfach überging.

„Mrs. Trump, sie unterstellen meinem Sohn gerade, er würde vorgeben schwul zu sein, um einer Strafe zu entgehen?! Glauben sie wirklich ein normaler Junge in seinem Alter würde so einen Scheiß erzählen! Wenn seine Freunde und seine Familie damit umgehen können, dass er mit einem Jungen zusammen ist, warum fällt es ihnen dann so schwer?! Sollten sie nicht ein Vorbild sein als Direktorin?!“, erzürnte sich Craigs Mutter von einen auf den anderen Moment.

Mrs. Tweak legte Mary Tucker die Hand auf die Schulter und versuchte sie zu beruhigen. „Mrs. Trump hat es sicher nicht so gemeint. Sie will bestimmt nur das Craig und Tweek ihr versichern, dass es sich wirklich um Notwehr gehandelt hat, damit sie endlich die anderen Jungs bestrafen kann.“

Ellen Trump hatte ihren Blick immer noch panisch auf Mrs, Tucker gerichtet. Mit Craigs Vater konnte sie noch umgehen, aber sie wusste, wenn Mrs. Tucker eine solche Stimmung hatte, sollte man besser alles tun um sie zu beruhigen.

„Genau. Ich wollte nur sicher gehen, dass es Notwehr war“, stimmte die Direktorin zu, auch wenn es ihr nicht passte, dass erkannte Craig an ihrem Blick.

„Ich werde wohl jetzt nochmal mit den anderen sprechen. Craig sollte besser zur Schulkrankenschwester.“

Zu viert verließen sie das Büro und keiner sagte ein Wort, bis Fosse und Bill, samt ihrer Väter wieder im Büro der Direktorin waren.

Kaum waren sie allein, fing Mrs. Tweak an zu lachen.

„Das erinnert mich so an unsere Schulzeit“, japste Tweeks Mutter fröhlich, wehrend sie in Richtung der Krankenstation der Schule steuerten.

„Ich weiß nicht, warum du so häufig dabei warst, aber mit dir steckte ich am liebsten in der Klemme“, gestand Craigs Mutter mit einem kleinen Lächeln.

Craig verfolgte mit zusammengezogen Augenbrauen, wie Tweeks Mutter seiner eigenen leicht gegen die Schulter stieß und erwiderte: „Du hattest mich nur gern dabei, weil alle Lehrer gerne auf meine Vorschläge eingingen, weil ich ruhig und höflich war im Gegensatz zu dir, Mary.“

Warum wusste Craig nichts davon, dass seine Mutter zu ihrer Schulzeit mit Tweeks Mutter befreundet war? Gut, woher sollte er es auch wissen? Er setzte sich ja nicht einfach hin und redete mit seiner Mutter ruhig über ihre Jugend. Der Gedanke allein war schon lächerlich.
 

Die Schulkrankenschwester hatte Craig sofort ins Krankenhaus geschickt. Der Arzt stellte fest, dass Craig Tucker zwei geprellte Rippen hatte.

Die Diagnose veranlasste den Jungen dazu, Freitag nicht zur Schule zu gehen.

Also lag Craig am Freitag Mittag auf dem Sofa rum und sah sich Red Racer an. Ruby hätte schon vor 10 Minuten zu hause sein sollen. Das war der einzige Gedanke der ihn störte, während er diese angenehme Langeweile genoss.

Er hörte wie die Tür aufging und dann rief auch schon seine Mutter: „Komm in die Küche Craig und hilf mir beim Einkäufe einräumen!“

Craig rief genervt zurück: „Der Arzt hat gesagt ich soll mich nicht zu sehr anstrengen!“

„Wer sich prügeln kann, kann auch im Haushalt helfen! Du liegst den ganzen Tag nur herum, tu etwas!“, kam die laute und wütende Antwort seiner Mutter. Craig rollte mit den Augen und stand auf.

Bevor er in der Küche ankommen konnte, hielt ihn das Klingeln an der Tür auf.

Alles war besser als Einkäufe zu verstauen, also öffnete er dir Tür und blinzelte verwirrt Tweek entgegen.

„Beweg deinen Arsch Craig! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Wenn du dich nicht beeilst kannst du kochen!“

Craig ignorierte das Gezeter seiner Mutter.

„Geht es dir wieder besser?“, fragte Tweek mit leicht erröteten Wangen und schien nervös an Craig vorbei zu sehen, in die Richtung, in der die Küche lag.

Mit einem Nicken beantwortete Craig die Frage und ging langsam auf Seite damit sein Freund eintreten konnte.

„Ich wollte fragen, was du eigentlich Token schenkst. Es macht mich total nervös, dass ich vergessen habe was zu besorgen. Jedes mal wenn ich dran gedacht habe, bekam ich Panik, weil mir einfach nichts eingefallen ist“, erklärte sich Tweek, mit einem leichten Zittern, auch wenn Craig ihn gar nichts gefragt hatte.

„Komm mit hoch“, nuschelte Craig und nickte mit seinem Kopf in Richtung der Treppe.

„Wwas ist mit deiner Mutter?“, wollte Tweek wissen, der anscheinend ein schlechtes Gewissen bekommen hatte.

Craig drehte sich um und brüllte in Richtung der Küche: „Tweek ist da. Räum dir verfickten Einkäufe selbst ein!“

„Craig!“, kam es entsetzt von Tweek, doch der Ausruf wurde von dem Geschrei seiner Mutter überdeckt: „Schön! Dann gibt es für dich heute kein verdammtes Abendessen!“ So als wollte sie ihre Worte noch untermalen, hörte Craig etwas klirren. Super, also der nächste Teller der zum Teufel ging.

Als wäre die Szene das langweiligste, was Craig je miterlebt hatte, schlenderte er die Treppe hoch. Erst an seiner Zimmertür bemerkte er, dass Tweek ihm nicht gefolgt war.

Craig musste seufzen und beschloss auf seinem Bett zu warten. Nach ein paar Minuten kam Tweek zu ihm. Der blonde Junge wirkte außer Atem und sah missbilligend zu Craig.

„Ich habe deine Mutter geholfen. Sie war sehr dankbar“, sagte Tweek und der Ton in dem er es sagte, gefiel Craig ganz und gar nicht.

„Gut“, erwiderte er und sah Tweek herausfordernd in die Augen. Tweek hielt dem Blick nicht einmal eine halbe Minute stand, fing an zu zittern und seine Hände knitterten den Saum seines Hemdes immer wieder zusammen.

Was war nur los mit ihm selbst, fragte sich Craig. Er wollte keinen Streit anfangen und bekam wirklich ein schlechtes Gewissen, dass Tweek seiner Mutter geholfen hatte.

„Es tut mir Leid“, presste er hervor, doch Tweek hörte nicht auf zu zittern. Craig stand auf, nahm Tweek in den Arm und drückte ihn an sich, auch wenn es höllisch schmerzte.

„Du wolltest doch wissen, was wir beide Token schenken“, wechselte Craig das Thema und schaffte es wirklich seinen Freund so zu beruhigen.
 

Die Party sollte erst um 20 Uhr starten. Tweek und Craig hatten sich im Café fertig gemacht und Tweeks Mutter passte auf den Laden für die letzten Stunden auf, während ihr Sohn mit Craig schon zu Token ging.

Sie kamen zwanzig Minuten vor dem offiziellen Beginn an. Nicole war auch schon anwesend und Tokens Eltern verabschiedeten sich bereits.

„Clyde hat eben angerufen, er bringt Bebe mit, wenn er hier jeden Augenblick ankommt“, informierte Token sie, statt einer Begrüßung.

Tweek hatte das Päckchen für Token in seinen Händen. Craig hatte das Verpacken seinem Freund überlassen und dementsprechend sah es auch aus. Das Geschenkpapier war an vielen Stellen zerknittert. Teserfilmstreifen standen wahllos vom Geschenk ab oder waren irgendwo drauf geklebt.

„Wo willst du deine Geschenke hin haben?“, fragte Craig lässig. Token zeigte auf einen Tisch, der in der Eingangshalle stand.

Auf dem Tisch stand bereits ein kleines Päckchen, das so ordentlich eingepackt war, dass Craig verstand, warum Tweeks Hände zitterten, als er ihr Geschenk daneben stellten.

„Und packst du alles um Punkt zwölf aus oder wartest du bis alle weg sind?“, erkundigte Craig sich mit dem Blick auf den Tisch.

Token kam nicht dazu zu antworten, da es an der Tür klingelte.

Bebe und Clyde stellten beide ihre Geschenke auf den Tisch. Token bot allen schon mal etwas zu trinken an.

Craig hatte sein erstes Bier beendet als langsam die ersten Gäste eintrafen.

Er mochte Partys nicht, zu mindestens nicht nüchtern. Die Leute auf Partys neigten dazu laut und aufdringlich zu werden. Meistens war das der Grund für Craig sich abzuschießen.

Dieses mal würde er es aber nicht tun! Er würde Tweek das hier nicht alleine durchstehen lassen. Auch wenn es ihm verdammt schwer viel, blieb er bei Bier für den Abend.

Tweek schien Partys nicht so zu verabscheuen wie er. Sein Freund plauderte fröhlich mit Butters über irgendwas.

„Sag mal Craig, hast du Kenny, Cartman und Kyle gesehen?“, sprach Butters plötzlich aus heiterem Himmel Craig an.

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. Stan war im Wohnzimmer und machte mit Wendy rum. Die anderen drei hatte er nicht mehr gesehen, seit sie angekommen waren.

„Ich glaube die sind in den Garten gegangen“, antwortete er gelangweilt. Da hatte er sie zuletzt hingehen sehen.

Butters lächelte und ging in Richtung der Glastür, die zum Garten führte.

„Langweilst du dich?“, wollte Tweek besorgt wissen. Craig schüttelte schnell den Kopf, legte einen Arm um Tweek und sagte: „Mit dir doch nicht.“

Seine Augen machten Clyde aus, der ebenfalls zum Garten ging, das hieß der andere würde rauchen.

„Willst du mit mir etwas raus?“

Tweek nickte freudig und zusammen folgten sie Clyde.

Draußen reichte ihm sein bester Freund schon eine Zigarette und als Craig diese anzündete rannte Kyle an ihm vorbei. Craig ließ sich davon nicht stören.

„Hat seine Lippe geblutet?“, fragte Clyde verwirrt, mit seiner Kippe zwischen den eigenen Lippen.

„Sah wohl so aus“, antwortete Craig gleichgültig.

„Wie sieht es bei dir und Bebe aus?“, erkundigte sich Craig dann nach einer kurzen Pause.

„Es interessiert dich doch eh nicht wirklich.“ Diese Antwort entlockte Craig ein Lächeln.

„Du kennst mich einfach zu lange, Kumpel“, verließen lapidar die Worte seinen Mund.

„Mich würde es schon interessieren“, sagte Tweek, der sich auf die Bank bei ihnen in der Nähe gesetzt hatte und sich anscheinend mit einbringen wollte.

Sofort war Clyde Feuer und Flamme. Der Braunhaarige warf seine Zigarette auf den Boden, trat sie aus und setzte sich zu Tweek.

„Also, sie hat ja zu gestimmt mit mir hier hin zu gehen, aber -“, fing Clyde an zu erzählen, als er unterbrochen wurde von Cartman, der an ihnen vorbei stürmte.

„Warte Cartman!“, rief Kenny ihm hinterher, der mit Butters auch angerannt kam. Außer atmen hielten die beiden an der Tür an.

„Ich glaube Eric hat gerade die Party verlassen“, schnaufte Butter beleidigt.

Kenny ignorierte den verwunderten Blick, den er von den beiden Jungs auf der Bank zugeworfen bekam und drehte sich zu Craig.

„Darf ich kurz ziehen?“

Craig zuckte mit den Schultern und reichte Kenny seine Kippe mit den Worten: „Klar, Mann.“

Wehrend Kenny genüsslich den Rauch ausstieß gab er Craig die Zigarette zurück.

„Butters du guckst ob Cartman wirklich weg ist und ich gehe Kyle suchen“, befahl Kenny McCormick und Butters nickte bloß.

„Ich verstehe immer noch nicht was los ist“, seufzte der hellblonde Junge und folgte Cartman.

„Kyle ist, glaube ich, zu Wendy und Stan ins Wohnzimmer. Also ich hab ihn zu mindestens nicht in Richtung der Haustür laufen sehen“, half Tweek weiter mit einer unsicheren Stimme.

Kenny nickte dankbar und ging nach drinnen.

Craig war fertig mit seiner Zigarette. Er warf sie auf den Boden und bestimmte dann in seinem gelassenen Ton: „Lasst uns wieder rein gehen. Anstatt über Bebe zu reden, solltest du sie lieber klar machen.“

Sofort sprang Clyde auf. „Du hast so verdammt recht. Ich geh jetzt zu ihr und werde sie von ihrer Gruppe Mädchen trennen, mit denen sie die ganze Zeit quatscht! Morgen früh wird sie an keinen anderen mehr als mich denken!“, motivierte sich Clyde selbst und betrat auch wieder das Haus.

Craig ließ sich neben Tweek auf die Bank nieder und legte einen Arm um den anderen Jungen. Hier draußen war es ruhig. Die Musik und der Lärm den die ganzen Jugendlichen veranstallteten drang nur gedämpft zu ihnen.

„Er scheint es echt ernst zu meinen“, flüsterte Tweek erstaunt.

Craig musste lächeln. „Wir werden alle erwachsen und merken das es irgendwann nicht mehr so weitergehen kann wie früher.“

Er wusste nicht woher das von ihm selbst kam. Er war nicht der philosophische Typ, aber es war das, was ihm durch den Kopf ging.

So wie Clyde merkte, dass Mädchen auch zu mehr gut waren, als sie zu jagen, so hatte Craig erkannt, das er wirklich nicht viel brauchte, solange Tweek bei ihm war.

War es merkwürdig?

Was machte das schon? Sollte es doch merkwürdig sein, solange es ihn glücklich machte.

„Sag mal Craig, hast du das mit dem reingehen und Bebe nur gesagt um Clyde loszuwerden?“

Die einzige wahre Antwort, die er Tweek auf diese Frage geben konnte, war ein Kuss.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So hier ist also das finale Kapitel.
Es wird nur noch das Bonuskapitel folgen, welches ich aber wahrscheinlich erst in zwei Wochen hochladen kann.
Ich freue mich wie immer über Kritik jeder Art und bedanke mich bei denen, die diese Geschichte verfolgt haben. :)
lg
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Melina19
2014-08-09T13:05:33+00:00 09.08.2014 15:05
Endlich ist es geschaft, ich habe es fertig gebracht alle Kapitel, die bis jetzt da sind, zu lesen und dir auch noch etwas dazu zu schreiben
Es geschehen noch Zeichen und Wunder
Ich habe mich bei jedem Kapitel sehr amüsiert weil die Beziehungen zwischen ein einzelnen Charakteren auf eine sehr witzigen Art und Weise dargestellt wurde und doch nicht zu lächerlich wirkte und man sie ernst nehmen konnte
Es hat mir sehr gefallen wie sich die Beziehung zwischen Tweek und Craig entwickelt hat und das sie sich manchmal garnicht so verhalten haben, wie man es von ihnen im ersten Moment vielleicht erwartet hätte, aber auch das hast du sehr gut hingekriegt, es passte trotzdem immer zu ihnen und den Situationen in denen sie sich befunden haben
Es war auch sehr schön das es nicht immer nur um die zwei Hauptcharakter ging, sondern das auch ihre Freunde, ihre Familien oder ihre "Feinde" ihre Auftritte hatten, die auch ihren Einfluss auf das Leben von Tweek und Craig hatten
Sodas es nicht so wirkte als würden die Charakter nebeneinander herleben und würden am Leben des anderen nicht irgendwie teilnehmen, wie zum Beispiel bei der Sache zwischen Ruby und Ike, davon war Craig ja ganz und garnicht begeistert und hat das auch gezeigt, nachdem er es wusste
Sehr schön war auch das die Charakter ihre wichtigsten Eigenschaften behalten haben, du hast sie nur ihrem Alter angepasst, da sie jetzt keine Kinder mehr sind, trotzdem konnte man die Charakter noch immer sehr gut mit denen Originalen aus "South Park" identifizieren
Nochmal kurz gesagt, es hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich darauf noch mehr Ff zum Thema "South Park" und vorlallem zu diesem Pairing zu lesen
Jetzt freue ich mich noch auf das letzte Kapitel

Bis zum nächsten Mal




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