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Nur wer frei ist, ist ein König

Frei zu sein bedarf es wenig [KakuzuxOC]
von

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Nähe

Ihr Atem war synchron und schwer und trotz der Kälte perlten kleine Schweißtropfen über ihre Körper. Shouta lag auf Kakuzus Oberkörper, konnte weder Wille, noch Kraft aufbringen, sich von ihm herunter zu bewegen und auch Kakuzu machte keine Anstalten, ihn von sich herunter haben zu wollen. Einer seiner Hände lag auf Shoutas unteren Rücken, die andere neben ihnen. Ganz langsam hob Shouta seinen Oberkörper und beobachtete Kakuzu in der Dunkelheit so gut es ihm möglich war – die Lampe war mittlerweile aus. Nun sah er nur Kakuzus Umrisse, hörte seinen Atem und spürte ihn auf seiner Haut, als er sich vorbeugte. Shouta erstarrte, rollte sich von Kakuzu herunter und wühlte in seinem Rucksack nach Taschentüchern, die er ihm zuwarf und behielt selbst eines in der Hand. Er wischte sich das Sperma ab, seines und Kakuzus – und scheiße, würde er länger darüber nachdenken, wäre er gleich wieder auf ihm drauf – und zog sich schließlich wieder an. Jetzt, wo er ohne Kleidung und Decken im Zelt saß, war ihm furchtbar kalt.

Den Geräuschen hinter sich nach zu urteilen, tat es ihm Kakuzu gleich und wenn selbst ihm kalt war, dann hatte Shouta erst recht kein Problem damit hemmungslos zu frieren. Shouta wickelte sich in einer Decke ein, breitete einige der Lammfelle, die er von den Händlern tatsächlich gekauft hatte, unter sich aus, richtete sich das bisschen, was er an Kissen (oder viel mehr Kissenersatz, es war eine kleine, zusammengerollte Decke) hatte und schmiss sich darauf.

„Was?“ Shouta sah irritiert zu Kakuzu, der aufgehört hatte sich zu bewegen und in seine Richtung sah. Vermutlich sah er skeptisch aus, oder amüsiert bis spöttisch... irgendwie kam das Shouta bekannt vor.

„Hast du es bald?“

Shouta legte sich noch eine Decke über, rollte sich dann zusammen, die Beine so dicht an den Körper gezogen, wie es möglich war. „Jetzt ja.“ Er wusste, wie Kakuzu ihn anblickte und stieß einen kurzen, amüsierten Laut aus. „Lass mich doch, mir ist halt kalt.“

Kakuzu schien beschlossen zu haben, darauf nicht zu antworten.

„Du hast auch mehr Decken als sonst“, sagte Shouta, ohne zu wissen wieso, „und du hast gezittert, bevor wir gevögelt haben.“

„Deine Ausdrucksweise ist bemerkenswert.“ So trocken klang Kakuzu selten.

„Danke, ich weiß.“ Shouta versuchte, sich weiter unter den Decken zu vergraben, begann nun wieder zu zittern und griff schließlich doch noch nach dem Mantel und legte ihn auf den Deckenstapel. Es war einer der Momente, in denen Shouta froh war, dass er nicht sonderlich groß war, dadurch konnte er zumindest die größte Decke falten, was nötig war, denn sie war verdammt dünn, und darunter verschwinden. Er wusste, dass es lächerlich aussehen musste, aber es war ihm egal. War ja sowieso dunkel. Und Kakuzu hatte gezittert! Das rechtfertigte dann doch irgendwie ziemlich viel, fand Shouta.

Die Kälte kroch durch den Stoff und das Fell hindurch. Shouta hatte das Gefühl, sie würde ihn packen und nicht mehr loslassen wollen. Er wälzte sich einige Male hin und her, rieb seine Hände aneinander und lag noch nach langer Zeit und trotz der Erschöpfung ohne einzuschlafen da. Am liebsten hätte er geflucht, doch wollte er Kakuzu nicht unnötig nerven. Nicht mit Flüchen zumindest.

„Kakuzu?“, fragte er in Stille und Dunkelheit, die sie umgaben, hinein. „Ist dir noch kalt?“

Es war solange still, dass Shouta dachte, Kakuzu schliefe bereits. „Welche Antwort erwartest du?“

Das war Shouta Antwort genug, er wusste, was Kakuzu damit ausdrücken wollte und ohne ein weiteres Wort zu sagen, kam er näher an Kakuzu heran, berührte ihn schließlich und drückte sich gegen seinen Körper. Die Decken lagen über ihnen beiden und zu seiner Verwunderung legte Kakuzu einen Arm um Shouta. Er lag auf der Seite, ihm zugewandt. Seine Haut war kühler als Shouta erwartet hätte, besonders die Stellen am Hals, die er mit seiner Stirn berührte.

Shouta wollte nicht mehr sprechen. Das hier war ein seltsames Gefühl. Einerseits war es ihm unangenehm, er kam sich wie eine nervige Klette vor und wusste nicht, was er davon halten sollte, sich im Schlaf nicht so bewegen zu können, wie er wollte, doch anderseits … Kakuzu roch gut Es war warm und Kakuzus Arm lag angenehm schwer auf seinem Körper. Vorsichtig schob er sich noch ein weiteres, kleines Stück an ihn heran und Kakuzu verstärkte minimal seinen Griff um ihn und zog ihn ein wenig näher an sich heran.

Verwirrt und überfordert entspannte sich Shouta, spürte, wie ihm warm wurde und brauchte nicht lange, um im Schlaf zu versinken.
 


 

Du musst nicht weinen, kleiner Vogel. Ich bin doch gut zu dir.
 

Weg. Er wollte weg. Shouta schnappte lautlos nach Luft, die er nicht bekam und zuckte zusammen. Mit geweiteten Augen starrte er gegen Kakuzus Brust. Sein Arm war zu schwer. Viel zu schwer. Er erdrückte ihn! Sekunden lang blieb er liegen. Ganz und gar erstarrt.

Dann drehte er sich weg, unnötig heftig und konnte doch nicht wieder atmen. Verzweifelt versuchte er an Sauerstoff zu gelangen, verschluckte sich, musste husten und zog seinen Unterarm über sein Gesicht, um es zu verdecken. Beide Hände vergruben sich in seinen Haaren, direkt über den Ohren als könnte er die Gedanken, die Worte, die fünf Jahre zurücklagen, verdrängen. Doch es war sinnlos. Alleine die Hoffnung darauf war lächerlich. Erbärmlich. Umsonst.

Durch das Rauschen der Gedanken hindurch hörte er seinen Namen und Kakuzus Stimme, doch Shouta reagierte nicht. Konnte es nicht. Er konnte nur liegen bleiben, atmen und hoffen, dass es vorbei ging. Dass diese Schmerzen aufhörten.

Bewegungen neben sich. Angst. Shouta zog die Beine noch weiter an seinen Körper, fasste sich mit der unteren Hand, der rechten, an seine Seite und presste sie an sich heran. Schützte die Stelle, die niemand berühren durfte. Es tat so unglaublich weh.

Wieder sagte jemand, vermutlich Kakuzu, doch konnte er es nicht zuordnen, seinen Namen. Die Stimme wurde lauter und stoppte dann. Erneute Bewegungen neben ihm, Rascheln von Decken. Dann war da Ruhe. Und auch sie schien Shouta zu erdrücken. Sein Mund war geöffnet, versuchte so viel Luft wie möglich aufzunehmen und konnte es nicht.

Es war wie Ersticken. Nur schlimmer. Viel schlimmer. Die bekannten – viel zu bekannten! – Gefühle übermannten ihn. Die Welt um ihn herum drehte sich, schneller, schneller und schneller und seine Arme und Beine wurden taub, waren bald kaum noch zu spüren. Shoutas Kräfte schwanden. Der Griff in seinem Haar wurde schwächer, löste sich immer weiter und fiel schlussendlich neben sein Gesicht auf die Decken.

Und Shouta lag da und weinte. Man hörte ihn nicht, er konnte weinen, ohne ein Geräusch zu machen, und kam langsam wieder an Luft. Konnte atmen. Doch war es nicht gut, nicht wirklich. Jetzt, wo er nicht mehr erstickte, konnte er nachdenken. Und er wollte es nicht. Nicht darüber. Nicht jetzt. Nie.

Shouta wischte sich Tränen bei Seite, legte die Hände auf sein Gesicht und unterdrückte ein Schluchzen. Scheiße... Gottverdammte Scheiße! Er zitterte, ohne zu merken, dass ihm kalt war und verlor jedes Gefühl für die Zeit. Er versuchte es wirklich, wollte sich gegen die all das, was auf ihn einstürzte wehren, doch er konnte es nicht und schließlich ergab er sich seiner Erinnerungen. Was nützte es jetzt noch zu kämpfen? Kakuzu hatte es bemerkt und selbst wenn nicht … Shouta war zu erschöpft.
 

Auch in dieser Nacht schlief er nicht.
 

Kakuzu wurde von leisen Geräuschen außerhalb des Zeltes geweckt. Es schien Morgen zu sein, denn es waren die Händler, die das Lager abbauten. Genervt fuhr er sich durch die Haare und richtete sich auf. Da er nicht bemerkte, dass sich Shouta bewegte, streckte er seinen Arm aus um ihn durch Anstoßen aufzuwecken – und griff ins Leere.

Verwirrt drehte sich Kakuzu zur Seite. Der Junge war verschwunden. Seine Seite war leer und sein Rucksack war weg. Was zum? War er etwa schon aufgestanden? Kakuzu musste an die Nacht denken... er wusste nicht, was mit ihm passiert war. Die ersten Momente hatte er geglaubt, dass Shouta einen Krampfanfall oder Ähnliches gehabt hatte, dann war es ein Albtraum, den er vermutete. Doch auch das wäre seltsam. Shouta war jung, aber kein kleines Kind mehr. Er war volljährig. Da riss einen ein Albtraum nicht so aus der Bahn.

Im Grunde war es Kakuzu aber egal was es nun gewesen war, er zog sich in Ruhe an, packte seine Sachen zusammen und trat aus dem Zelt. Auch hier war der Dieb nicht zu sehen. Großartig. Kakuzu begann das Zelt alleine zusammenzubauen. Wehe, der Junge hatte keine gute Erklärung, warum er nicht da war...

Hidan, seinen Rucksack geschultert, trat zu ihm. „Wo ist Shouta?“, fragte er nach, eine Augenbraue hochgezogen.

„Woher soll ich das wissen?“ Kakuzu hob den Beutel, in dem das Zelt verstaut war und schmiss ihn auf die nächste Kutsche. Vielleicht zerstörte er damit Ware, aber warum sollte ihn das interessieren?

„Ihr schlaft in einem Zelt.“ Hidan ließ seinen Blick über das Gelände schweifen, „und vögelt anscheinend jede Nacht. Ihr seid laut.“

Mit verengten Augen und zusammengezogenen Augenbrauen blickte Kakuzu Hidan an. „Und warum sollte ich wissen, wo er hin ist?“ Er hielt nicht Händchen mit ihm oder hatte ein sonderlich großes Interesse an seinen Gedanken.Was der Junge machte oder nicht ging ihm im Grunde nichts an. Nur diese Mission war wichtig und deswegen war es schlecht, dass er nicht da war. Hidans Kommentare machten es nicht besser.

„Hey“, verteidigte sich Hidan, „sonst steht ihr zusammen auf. Darf mich wohl doch noch wundern.“ Er verdrehte die Augen. „Er ist nirgendwo im Lager, hätte ihn sonst gesehen.“

Kakuzu knurrte. Der Junge war also wirklich verschwunden. Und Kakuzu ahnte, dass es mit der Nacht zu tun haben musste. Er konnte nur hoffen, dass Shouta vernünftig genug war, bald zurückzukommen. Was sie tun sollten, wenn er es nicht tat, wusste Kakuzu nicht. Die Mission mussten sie dennoch beenden.

Stumm wandte er sich von Hidan ab, marschierte durch das Lager, das immer näher zusammenrückte, sich komprimierte, um dem Wetter besser trotzen zu können, und erreichte Azarni. Sie sattelt gerade ihren Rappen, der sich ruhig über den Kopf streicheln ließ und auf Kakuzus Ankommen nur mit einem Zucken der Ohren reagierte. „Wo ist der Dieb?“

In Azarnis Gesicht legte sich eine Miene der Verwunderung. „Wen...“, fing sie stirnrunzelnd an und verstand. „Ich weiß nicht, wo Shouta ist. Ich dachte, er sei bei dir.“ Sie schnürte einen Beutel an dem Sattel fest und warf einen weiteren über das Pferd.

„Offensichtlich ist er das nicht“, knurrte Kakuzu.

Azarni sah über ihre Schulter zu ihm herüber. Sie klopfte ihrem Pferd auf den Hals und fuhr ihm durch die Mähne. „Ist er weg?“ Sie wirkte nicht sonderlich überrascht, sondern sprach es wie eine ganz normale Tatsache aus.

„Ja.“

Azarni drehte sich nun vollends zu ihm um. „Das ist normal für ihn. Er taucht sicher wieder auf.“

An was für einen Dieb waren sie geraten? Der Junge war vorlaut, frech und verschwand dann, wenn es ihm passte. Wunderbar. Großartig! „Normal?“, wiederholte er ohne es zu planen.

„Ja“, sagte Azarni, „Shouta ist ein Eigenbrödler. Er verschwindet häufiger von Zeit zu Zeit, machte er schon immer gerne.“

Er überlegte sie auf die Nacht anzusprechen, um herauszufinden, ob sie etwas wusste, ließ es jedoch bleiben. Kakuzu war im Inbegriff sich umzudrehen, als Azarni noch einmal das Wort erhob: „Masayuki und ich wollten schon los, alleine sind wir schneller und wir haben alles geklärt.“ Sie schwang sich, und das musste Kakuzu zugeben, mit müheloser Anmut auf den Rücken des Rappen. Nun sah sie auf ihn herunter ... und das störte Kakuzu. Er war es zu gewohnt es sonst immer selbst tun zu können. „Kannst du Shouta bitte von uns grüßen und ihm sagen, dass wir in Pōto auf ihn warten?“

Kakuzu wandte sich von ihr ab. „Wir werden sehen.“

Und Azarni war klug genug nichts weiter zu sagen.
 

Auch die Händler fragten nach dem Jungen und wurden zunehmend nervöser. Beide Mitglieder Akatsukis liefen abseits der anderen Männer. Sie tuschelten und Kakuzu fragte sich, ob sie glaubten, sie hätten den Jungen ermordet. Anbetracht der Tatsache, dass sie beinahe jede Nacht im Zelt miteinander schliefen – und laut Hidan man das hörte – war das eine lächerliche Annahme, aber Kakuzu wusste nicht, was in den Köpfen dieser Hinterwäldern vor sich ging. Er beachtete sie nicht weiter, beobachtete stattdessen die Umgebung. Sie waren nun am Fuße des Gebirges angekommen. Kakuzu kannte seinen Namen nicht, würde auch keinen der Händler danach fragen, aber er hatte Ōroras Karte noch im Kopf und wusste, dass es das Selbe war, wie das, das sie schon durchkreuzt hatten, nur an einer anderen Stelle. Hier waren die Felsen weniger schroff und die Steigung war weniger steil. Die Nadelbäume wurden größer und grober, standen weiter auseinander und da es am heutigen Tag einigermaßen klar war, konnte er weiter oben die Baumgrenze erkennen. Über seinen Kopf flog ein kleiner Vogel hinweg und aus dem Gebüsch folgten noch weitere. Er sah ihnen nach.

Der Weg wurde steiler und die Kutschen blieben, trotz der Kufen, die man unter die Räder gespannt hatte, immer wieder stecken. Kakuzu half – obwohl er es sicher können würde – nicht. Es war nicht seine Arbeit und er vermutete, dass man seine Hilfe nicht annehmen würde.

Ohne den Jungen war es seltsam still. Zwar sprach Hidan ebenfalls viel, doch nicht so viel wie der Dieb und oft genug über seinen Gott. Da waren die Erzählungen des Jungen über das Reich, in dem er sich befand, zumindest ein wenig interessanter. Doch vielleicht war nützlicher das passendere Wort.

Hidan schnaubte verächtlich, als einer der Händler stolperte. „Mich wundert es nicht, dass dieses Land so am Arsch ist.“

Kakuzu gab durch eine Kopfbewegung zu verstehen, dass er zuhörte und zustimmte.

„Und was ist jetzt mit Shouta?“

Es war Kakuzu klar gewesen, dass Hidan auf das Thema zu sprechen kam, jedoch erfreute es ihn nicht. „Warum sollte ich nun mehr wissen als heute morgen?“

„Hattet ihr Streit?“, feixte Hidan. Es klang nach einem Vergleich mit einem alten Ehepaar oder ähnliches. Ganz große Klasse. Kakuzus Laune steigerte sich ins Unermessliche.

„Ich weiß nicht, was in den Kopf eines kleines Diebes vorgeht“, sagte Kakuzu schlicht und hoffte, dass er es damit auf sich beruhen lassen könnte. Nur, weil er mit Shouta schlief – und das zugegebenermaßen oft – hieß das nicht, dass er sein Innerstes kannte. Seine Handlungen und Gedankensprünge waren für Kakuzu nach wie vor nicht nachvollziehbar.

Hidan zuckte mit den Schultern und richtete sich die Kapuze seines Mantels. Sie war steif gefroren und die Sense war beschlagen und vom Frost stellenweise überzogen. „Keine Ahnung“, sagte er nach der Prozedur, „ich weiß ja nicht, was ihr so miteinander treibt..“ Er setzte an um noch etwas zu sagen, wurde jedoch von Kakuzu unterbrochen.

„Halt den Mund“, er beschleunigte seine Schritte ein wenig, er bekam mit, wie die Händler besprachen, dass sie den nächsten Lagerplatz besprachen, der sich in der Nähe befand. Je schneller sie da waren, desto besser. Kakuzu hatte genug davon, sich dem nervigen Geplauder zu widmen. Weder Hidans, noch das der anderen Männer. Und er wollte wissen, wie es mit dieser verfluchten Mission weiterging!
 

Und all der Ärger nur wegen eines kleinen Jungen, der Meisterdieb spielen wollte.
 

Eben jener Meisterdieb folgte den Spuren des Zugs mühelos, ohne, dass er sein Kekkei Genkai überhaupt nutzen musste, nachdem er vor einer knappen halben Stunde auf sie gestoßen war. Seine Schritte waren leise, nahezu lautlos. Es war nicht einmal nötig, aber er fühlte sich so besser. Sicherer. Er musste sich noch Gedanken machen, wie er Akatsuki erklären sollte, warum er verschwunden war ohne ein Wort zu sagen... und Kakuzu, was in der Nacht überhaupt los war. Shouta stieß jäh einen Fluch aus. Hoffentlich fragte er nicht. Er hatte keine Erklärung. Keine, die er Kakuzu nennen würde.

Es wurde bereits dunkel und wahrscheinlich machten sie schon lange Rast, bevor es daran ging, den Berg zu erklimmen. Es war anstrengend und sie würden das komplette Tageslicht brauchen um den nächsten geeigneten Platz zu erlangen. Aber er hatte einen Plan, den er vielleicht sogar noch diese Nacht durchsetzen konnte, sollten Kakuzu und Hidan mitspielen, wovon er jedoch ausging.

Er erreichte das Lager noch bevor Kakuzu das Zelt hatte errichten können. Glücklicherweise. Shouta schluckte, fuhr sich mit eiskalten Fingern – trotz der Handschuhe, die er trug – durch die Haare und schluckte hart, bevor er auf ihn zulief.

„Kakuzu?“

Der Angesprochene drehte seinen Kopf bedrohlich ruhig zu ihm. Shouta spürte, wie er nervös grinste. „Du bist wieder da.“ Es war ein einziges Grollen, das ihm entgegen schlug, aber damit war zu rechnen gewesen.

„Bevor du mir alle Knochen brichst, ich habe Neuigkeiten.“ Er wusste nicht, wie Kakuzu nun handeln würde. Natürlich war Shouta aufgefallen, dass er sich mittlerweile ein wenig mehr herausnehmen konnte – hatte sich aber gleichzeitig besser benommen. Er spannte die Muskeln an, jede einzelne Muskelfaser und starrte zu Kakuzu herüber. Bevor er sich irgendetwas brechen ließ, achtete er lieber darauf, dass ihm nichts geschah.

„Welche?“ Kakuzu trat auf ihm zu. Die Händler sahen auf, gafften zu ihnen herüber und Shouta warf ihnen einen genervten Blick zu, und auch Hidan drängte sich nach vorne, um sehen zu können. Shouta wandte sich Kakuzu komplett zu.

„Gute, denke ich“, antwortete Shouta schnell, „einen schnelleren Weg weiterzukommen. In ein paar Tagen können wir los.“

Kakuzu stoppte in seiner Bewegung, sah ihn abwartend an. Es war schwer im Feuerschein seinen Gesichtsausdruck zu erkennen und die Maske machte es nur noch schlimmer, jedoch war sich Shouta da sicher. Zumindest so sicher er sich da sein konnte.

„Ich habe mich über eine alternative Route informiert.“ Tatsächlich hörte er einen der Händler erleichtert ausatmen, aber darum ging es Shouta nicht. Er wollte schneller voran kommen und hatte keine Lust mehr darauf, weiter so eng mit so vielen Menschen auf einen Raum umher zu wandern.Es nervte.

Hidan trat ebenfalls nach vorne. Konnte Akatsuki nicht mal ein wenig weniger bedrohlich auftreten? Er schwieg allerdings, stattdessen hatte Kakuzu das Wort: „Wir reden abseits, kommt mit.“  

Unter anderen Umständen hätte Shouta gezögert, doch sie würden ihn nicht umbringen können, sie brauchten ihn. Hoffte Shouta. Er folgte Akatsuki gehorsam, sah zu Kakuzu hinauf und sprach, bevor man ihn dazu auffordern musste. „Wir müssen sowieso uns irgendwann von denen trennen und im Gebirge werden wir von ihnen eher aufgehalten. Es gibt nur noch eine Kontrolle auf dem Weg und die können wir leicht umgehen, ich weiß wie. Es ist kein Problem die Hütten passend zu erreichen, einfacher als beim letzten Berg.“

Kakuzu und Hidan wechselten skeptische Blicke. „Woher kommt die Idee?“, fragte Kakuzu.

Shouta schnaubte leise. „Ich hatte sie halt, bin deswegen die Nacht weg.“ Er wusste, dass Kakuzu ihm die Lüge nicht abkaufte. Nicht mal Hidan schien das zu tun und er wusste nicht, was passiert war.

„Gibt in der Nähe ein Dorf, in dem ich oft war. Habe mich dort umgehört. Die Hütten stehen noch und das Beheizen ist kein Problem, einige der Jäger nutzen sie.“ Auch hiermit log er, doch dieses Mal schien man ihm zu glauben.

„Und wir werden garantiert schneller sein?“ Kakuzu sah ihm direkt in die Augen. Dieses Mal war es Shouta unangenehm den Blick zu erwidern, doch er tat es.

„Ja.“

„Dann nehmen wir diesen Weg.“ Hidan hatte vor Kakuzu gesprochen. „Mich nerven diese Idioten“, erklärte er schulterzuckend, „je schneller wir sie los sind, desto besser ist es.“
 

Shouta war sich nicht sicher, ob er damit nicht doch einen Fehler machte.



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