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Was für ein Leckerbissen für die nach Gelächter und Romantik lechzende Menschheit sie beide doch waren

von

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Megagut und mit Durex

Hallo, Ihr Lieben :)!

Schon wieder ist eine Woche rum und Dienstag und daher Zeit für das neue Kapitel von Leckerbissen. Ich hoffe, es erfreut Euch und bringt Euch zum Schmunzeln und wärmt Euch an diesem kalten Dezembertag. Und danke für all die schönen Kommentare, ich freue mich über jeden einzelnen :)!

Bis bald und eine schöne Vorweihnachtszeit,

Eure Lung <3
 

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Stück für Stück arbeiteten sie Krümels Liste ab.
 

„Lieblingsfarbe?“

„Ähm, dunkelgrün.“

„Sehr gut. Gute Farbe. Passt zum Krokodil. Mhm, Grüni. Lieblingsmöbelstück?“

„Meine Güte. Äh, wir haben im Wohnzimmer so einen Sessel stehen. Der ist megabequem.“

„Sessel, in Ordnung. Okay. Was war dein Traumberuf als Kind?“

„Puh. Ich glaub, ich wollte Polizist werden. Oder Feuerwehrmann. So wie alle Jungs damals. Was wolltest du werden?“

„Raubtierdompteur.“
 

Aleksander Daley lachte und Krümel strahlte ihn an.

„Das ist auch nicht schlecht.“

„Was ist dein Lieblingssport? Abgesehen von Zehnkampf natürlich.“

„Natürlich. Also, Schwimmen tu ich gern.“

„Okay. Und dein Lieblingsessen? Bitte sag nicht Salat.“

„Ähm. Meine Stiefmutter macht ganz tolles Hühnchen. Irgendwie mit Chili und Honig, richtig lecker. Aber Salat ist auch nicht schlecht. Und gesund, solltest du auch mal versuchen.“
 

Krümel kicherte und schrieb eifrig mit. Seine Wangen waren gerötet von all der Freude und der Liebe, die er immerzu empfand. Alles lief wie am Schnürchen. Es war so einfach. Frage, Antwort, Frage, Antwort. Und dazwischen Pommes und Eistee und das ganze Lachen, das sie teilten. Krümel fühlte sich vollkommen entspannt und zufrieden. Und Grüni schien es genauso zu gehen. Besser konnte man die Mittagspause nicht verbringen.
 

„Stiefmutter…,“ sagte Krümel und krakelte diese Info an den Rand seines Papiers, „Das ist ein gutes Stichwort. Familienkisten sagen viel aus über einen Menschen und bergen daher viel Spitznamenpotential.“

„Willst du damit sagen, dass ich dir von meiner Familie erzählen soll?“

Krümel hob den Blick von seiner Liste und sah, dass Aleksander Daley ihn anlächelte. Sein Herz drehte eine Pirouette. Schon wieder. Wieder und immer wieder.
 

„Vielleicht.“

„Na gut, also… Ich lebe bei meinem Vater und meiner Stiefmutter. Die sind jetzt bald zwei Jahre verheiratet. Und ich habe eine kleine Halbschwester namens Greta.“

„Greta. Ist sie nach einer berühmten Ballerina benannt?“

„Nee!“, er lachte erneut und Krümel fand ihn hinreißend, „Den Namen hat Dani, also meine Stiefmutter, ausgesucht. Sie fand ihn schön. Das ist alles.“

„Was ist mit deiner leiblichen Mutter? Wo ist die?“

„Weg.“
 

Huch. Krümel wollte sich auf die Zunge beißen. Mit gesenktem Kopf schob Aleksander Daley sein letztes Stück Gurke über den Teller. Mutter weg. Das roch nach Drama.
 

„Tut mir leid,“ antwortete Krümel zaghaft, „Ich…wollte nicht…indiskret sein…,“

Indiskret. Wer sagte denn sowas? Übel wie schlecht er in sowas war. Zum Kopf-ins-Klo-Stecken.

„Schon gut. Du wusstest es ja nicht,“ Aleksander Daley lächelte tapfer, „Also, meine Eltern leben schon sehr, sehr lange getrennt. Eigentlich haben sie sich direkt nach meiner Geburt getrennt. Sie waren nie verheiratet. Ich hab schon immer bei meinem Vater gelebt, meine Mutter schreibt mir nur hin und wieder Weihnachts- und Geburtstagskarten. Gesehen habe ich sie nur viermal in meinem Leben.“
 

„W…Wo ist sie denn? Ich meine–,“

Aleksander Daley zuckte die Achseln, spielte mit seinem Wasserglas und sah auf einmal sehr resigniert aus.

„Überall und nirgendwo. Ich…ich war ein Unfall. Mein Vater wollte mich, aber sie… Sie war noch sehr jung, erst zweiundzwanzig. Und sie war schon immer ein Wildfang. Jedenfalls hat es mein Vater so ausgedrückt. Sie wollte sich noch nicht binden, sie tanzte immer auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig und ein Kind…passte so gar nicht in ihren Lebensplan. Nach meiner Geburt hat sie sofort die Koffer gepackt und ist abgereist. Ihre Karten kommen von überall her: Tunesien, Costa Rica, Bulgarien. Die letzte kam aus einem Kaff in Finnland.“
 

Nachdenklich schwieg Krümel. Eigentlich konnte er zu jedem Thema etwas daher sabbeln. Aufheitern war seine Devise, wenn Anuschka oder jemand anders aus seinem Freundeskreis traurig war. Aber wie sollte man eine weglaufende Mutter witzig gestalten? Außerdem…hatte er Angst, etwas Falsches zu sagen. Wer in einer emotionalen Situation etwas Herzloses sagte, war runter vom Heiratsmarkt. Klare Sache.
 

„Dämliche Ziege.“

„Was?“

„Oh Gott. Übel! D…Das wollte ich gar nicht sagen, tut mir voll leid. Es…es ist nur… Ich meine, sieh dich an. Wie kann sie dich nicht wollen? Du…Du bist doch hammermäßig.“
 

Stille.
 

Heilige Scheiße. Übel. Krümel presste Augen und Mund zu. Diese verfrühten Liebeserklärungen mussten aufhören! Bei Sebastian war ihm das auch passiert. Allerdings war er damals ziemlich blau gewesen, was man als Verteidigung anbringen könnte. Und Sebastian war auch blau gewesen und er war sowieso ganz anders gewesen als Aleksander Daley und hatte nur gelacht. Bloß nicht abschrecken, du Hornochse!
 

Vorsichtig öffnete Krümel ein Auge. Aleksander Daley starrte ihn an und blinzelte. Aber er sah nicht wütend aus. Verdattert vielleicht. Und etwas verlegen. Und da war die Denkerfalte. Halleluja, war die schön!
 

„Äh. Danke.“

„B…Bitte. Also, wie Anuschka gesagt hat, beachte mich einfach nicht. Wenn ich dich…äh…nerve. Okay?“

„Okay. Aber du…nervst mich nicht. Ich meine, danke.“

„Bitte.“
 

Sie musterten einander stumm und verschüchtert lächelnd. Dann senkten sie gleichzeitig den Blick auf ihre leeren Teller und pfriemelten überflüssig an ihren Kleidern rum und Krümels Herz pochte in seiner Kehle und er fühlte sich peinlich berührt, was selten vorkam, aber auch aufgeregt und ziemlich gut.
 

Halleluja, allein dafür hatte sich die Fahrt hierher gelohnt. Würde die Zeit nur still stehen und sie könnten sich für immer in dieser einlullenden Atmosphäre der Cafeteria gegenüber sitzen.
 

„U…Und deine Familie?“, fragte Aleksander Daley, der süßeste Zehnkämpfer der Welt, und weckte Krümel aus seinen wohligen Gedanken.

„Meine Familie?“

„Ja, wie ist die so?“

„Oh. Äh. Anders. Ganz anders, fürchte ich. Halleluja.“

„Wieso? Sind deine Eltern noch zusammen?“
 

Zu Krümels Erleichterung grinste Aleksander Daley inzwischen wieder und dieses Grinsen stand ihm so gut, dass es Krümels Blut zum Kochen brachte und er sich sekundenlang ziemlich notgeil vorkam.
 

„Jap, das sind sie. Sie sind über zwanzig Jahre lang glücklich verheiratet und ich denke, dass sie auch die fünfzig irgendwann noch knacken werden.“

Anuschkas umwerfend schöner und rattenscharfer Cousin lächelte.

„Das ist toll.“

„Wenn du wüsstest,“ Krümel verdrehte die Augen, um von seiner inneren Hitze abzulenken, „Glaub mir, meistens ist es peinlich, mit meinen Eltern verwandt zu sein. Die machen nur Quatsch und ständig sind sie am Schmusen und Schäkern. Sie erzählen jedem, dass sie füreinander geschaffen wurden und dass sie das vom ersten Augenblick an gewusst haben. Schwachsinn, wenn du mich fragst.“
 

„Also, für mich klingt das romantisch,“ sagte Aleksander Daley leise, aber Krümel winkte ab.

„Nicht, wenn du diese Story seit deiner Geburt gehört hast. Außerdem ist es kein Vergnügen, den eigenen Eltern beim Rummachen zu zusehen, glaub mir.“

„Hast du Geschwister?“

„Nein.“

„Wieso nicht? Wenn deine Eltern so verliebt sind, dann würde man doch denken–,“
 

Krümel seufzte schwer.

„Die Sterne wollten es nicht so.“

„Wie bitte?“

„Jap. Meine Eltern sind Hippies, musst du wissen. Und sie haben den FlowerPower-Kram nie so richtig hinter sich gelassen. Als ihnen klar war, dass sie zueinander gehören, haben sie die Sterne gefragt, wann die richtige Zeit ist, um das ihnen vom Schicksal zugewiesene Kind zu empfangen. Neun Monate nach diesem heiligen Datum wurde ich geboren. Danach haben sich die Sterne ausgeschwiegen, woraus sie schlossen, dass sie nur dieses eine Kind haben sollten. Deshalb habe ich keine Geschwister.“
 

Aleksander Daley schien erstaunt und skeptisch und gerührt zugleich. Mit leicht geöffnetem Mund sah er Krümel an und der freute sich wie ein Schneekönig über die weißen Zahnreihen und die dunkelrote, glänzende Zunge dazwischen. Man müsste ihn mal küssen, dachte er, so ein kleines bisschen nur. Und dann vielleicht auch etwas mehr. Mjammi.
 

„Ist das dein Ernst?“

Krümel lachte sich scheckig.

„Jap, mein voller Ernst. Behämmert, oder?“

„Naja…,“

„Sag es ruhig, ich nehm’s dir nicht übel. Ich hab das auch schon hundertmal gedacht. Eigentlich denke ich das ständig, wenn ich sie sehe. Alter, letztens kam ich irgendwann abends spontan mal zu Hause vorbei, um irgendwas abzuholen – ich glaub, ne CD oder so – und was sehe ich da?“
 

Aleksander Daley starrte ihn mit großen Augen und Denkerfalte an. Er war so schön, Krümel hielt es kaum aus.
 

„Was?“

„Die beiden hocken nackt im Wohnzimmer und kiffen.“

„Nein!“

„Doch und dann fragen sie mich allen Ernstes, ob ich mich nicht dazu setzen will!“

„Was hast du gesagt?“

„Na, was wohl? Dass ich doch nicht bescheuert bin und sie das bitte ohne mich machen sollen. Ich halte mich zwar für ziemlich liberal, aber da bin ich konservativ.“
 

Einen Moment lang schien Aleksander Daley zu fassungslos, um zu reagieren. Aber dann legte er sich die Hand über den Mund und begann so schnuckelig zu kichern, dass Krümel hätte schwören können, die Luft um sie herum würde sich rosa färben. Sekundenlang sah er überall türkisfarbene Schmetterlinge durch die Cafeteria flattern, dann hörte Aleksander Daley auf zu lachen und die Welt kippte wieder ins Lot.
 

Halleluja. Das war wie Drogen.
 

„Bei euch zu Hause muss es wahnsinnig witzig sein,“ lächelte Aleksander Daley.

„In erster Linie ist es nervtötend,“ erwiderte Krümel, der leicht neben der Spur war, „Aber ja. Du hast Recht. Meistens ist es witzig. Und nie langweilig.“

„Das kann ich mir vorstellen.“

„Aber dafür habe ich keine kleine Schwester. Wie alt ist sie?“

„Zwanzig Monate.“

„Zwanzig Monate? Also so eineinhalb? Coolio, so klein. Und wie ist sie so drauf?“
 

„Sie ist klasse!“, schwärmte Aleksander Daley großbrüderlich, „Sie ist so neugierig und interessiert sich für alles und jeden und sie läuft und springt wie ein Zicklein, man muss ihr ständig hinterher rennen. Und jetzt fängt sie auch langsam an zu sprechen, also »Mama«, »Papa«, »Ball«, »ja« und »nein«. Alles andere ist »da!«.“

Er lachte zärtlich und Krümel wünschte sich plötzlich, eine Menge Kinder mit ihm zusammen zu haben. Wenn er nur immer so lachte und lächelte.

„Ich wette, sie hat einen großartigen Spitznamen für dich, oder?“
 

Aleksander Daley gluckste.

„Sie nennt mich Ale. Zu mehr reicht es noch nicht.“
 

Ale. Tief in Krümels Bauch schlug ein giggelnder Zwerg Purzelbäume. Ale. Halleluja.
 

„Das gefällt mir,“ Krümel grinste, trank seinen Eistee leer und griff wieder nach seiner Liste, „Aber ich denke, ich sollte mir trotzdem meinen eigenen Spitznamen für dich überlegen. Was mich daran erinnert, dass ich noch eine Menge Fragen an dich habe. Bist du bereit?“

„Ähm…,“ auf einmal wirkte Aleksander Daley beunruhigt, „Ich…ich weiß nicht, kommt drauf an. Weißt du, wie spät es ist?“

Alarmiert kramte Krümel sein Handy hervor und hoffte verzweifelt, es möge erst fünf nach eins sein. Aber das war unwahrscheinlich. Leider, leider. Sehr unwahrscheinlich.
 

Übel. Fuck! Wo war die Zeit geblieben?
 

„Viertel nach.“

„Nach was?“

„Nach zwei.“

„Viertel nach zwei schon?“

„Jap.“

„Mist! Ich muss um halb drei wieder aufm Platz sein.“

„Schon?!“

„Ja, ich hab’s versprochen. Sorry.“

„Mpf.“
 

Ale schien hin- und hergerissen. Gestresst, belustigt, ja, nein. Gehetzt sah er sich in der Cafeteria um und biss sich mit seinen herrlichen Zähnen kurz auf seine herrlichen Lippen. Krümel lief das Wasser im Munde zusammen und er betete zum Himmel, er möge noch einen klitzekleinen Aufschub bekommen. Es machte nix, wenn er den Großteil seiner Liste heute nicht mehr unter bekam. Aber eine, eine Sache. Die musste er noch wissen.
 

„Nur noch bis halb drei,“ bettelte er, „Nur noch die letzte Viertelstunde. Dann gehe ich sofort und du kannst in Ruhe trainieren. Ich schwöre, ich werde dich nicht belabern, ob ich noch zuschauen kann oder so. Ich gehe und bin weg. Versprochen. Aber die letzte Viertelstunde. Die musst du mir noch geben. Bittebitte.“

Aleksander lachte ein wenig und fuhr sich über die Stirn, wie schon in der vergangenen Nacht, als sie sich kennen gelernt hatten, und Krümel fühlte sich wieder ganz genauso plemplem und beduselt wie damals und–
 

„Okay. Okay. Noch bis halb.“

„Halleluja! Okay, okay. Coolio. Also, wo war ich? Schnell, schnell. Keine Zeit verlieren!“
 

Mit klappernden Zähnen überflog Krümel die Liste.

„Okay, ich mach’s schnell. Warte, ja, hier! Also, Sonne oder Mond?“

„Du meinst, was ich lieber mag? Also, Tag oder Nacht?“

„Jap.“

„Ähhh, Sonne.“

„Meer oder Berge?“

„Mmm…Meer.“
 

„Tee oder Kaffee?“

„Tee.“

„Ketchup oder Majo?“

„Weder noch.“

„Welch Wunder. Obst oder Gemüse?“

„Beides. Also, kommt drauf an. Aber ja, beides.“

„Durex oder Billy Boy?“
 

Wie bitte?!

„Vergiss es! Äh, Fahrrad oder Bus?“

„Ähm, Fahrrad.“

„Sommer oder Winter?“

„Sommer. Nein! Winter. Winter.“

„Winter. Ähm, Katzen oder Hunde?“

„Katzen.“
 

Krümel brach der Schweiß aus. Jetzt war es soweit. Die Stunde der Wahrheit. Daumen drücken, Leute!
 

„M…Männer oder Frauen?“
 

Die Stille war fast greifbar. Krümel nahm all seinen Mut zusammen und löste den Blick von dem bekritzelten Papier. In seiner Hand bebte der Kuli. Aleksander Daley starrte ihn an. Sein Mund stand ein bisschen offen – Halleluja! – und er schluckte. Die Welt wartete, sprachlos vor Schreck. Aber dann kam es. Endlich. Und ganz leise, nur ein Hauch eigentlich.
 

„Männer.“
 

YEEES! Yes, yes, yes, yes! Halleluja! JA! Halleluja! Ich wusste es ja! Männer! Wuhuuu, Männer! Danke, Gott, danke, danke, danke!
 

„Okay,“ quiekte Krümel und packte die Liste ein und strahlte dabei so breit, dass sein Gesicht schmerzte und seine Augen tränten, „Okay. Das war’s schon. Danke für deine ehrlichen Antworten. Du hast es überstanden. Das war’s für heute. Aus die Maus. Ende gut, alles gut. Punkt. Abspann. Rien ne va plus. Finito.“

Er rief sich selbst zur Ordnung. Andernfalls hätte er wohl ewig so weiter gemacht. Im Freudentaumel ging sein gesunder Menschenverstand flöten. Mal wieder.
 

„Das war’s?“, fragte Aleksander Daley verdutzt.

Krümel nickte und schlürfte die letzten Tropfen Eistee aus seinem Glas, damit sein Plappermaul sich ein wenig abregen konnte.

„Mehr Fragen hast du nicht?“

„Oh, doch. Sogar eine Menge. Aber ich dachte, wir machen für heute Schluss. Du brauchst bestimmt eine Pause. Und es ist noch nicht mal halb drei. Gut, oder?“

„Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell vorbei ist.“
 

„Bist du enttäuscht?“, fragte Krümel, der nach wie vor ziemlich konfus war, und kicherte albern, „Nämlich, wenn das so ist, dann sollten wir uns schleunigst wiedersehen, damit wir die Liste fertig machen können. Morgen ist Freitag. Trainierst du da auch?“

„Äh, ja.“

„Coolio. Dann komm ich morgen um dreizehn Uhr wieder her. Selbe Zeit, selber Ort. Was sagst du dazu? Aber ich warne dich. Wenn du nein sagst, komm ich trotzdem und campe vor der Cafeteria, bis du zu mir rauskommst.“
 

Krümel strahlte so sehr, dass es schon fast lächerlich aussah. Wie ein Kindergartenkind vor einer gewaltigen Schokoladentorte. Aleksander Daley schien sekundenlang etwas irritiert, aber dann siegte doch sein Sinn für Humor und er lachte leise und verbarg sein Gesicht in den Händen.
 

„Meine Güte…,“ brummte er durch seine Finger, „Du hast sie wirklich nicht mehr alle.“

„Ich weiß,“ erwiderte Krümel zufrieden.
 

Vorsichtig lugte Anuschkas schöner Cousin durch seine Finger und lächelte niedlich und Krümel fühlte sich so überglücklich, dass er die Endorphine selbst in seinen Zehen spüren konnte, und als er die Cafeteria der Sportanlage Roxel schließlich verließ, war das noch immer so. Der Himmel war so blau wie nie zuvor und die Sonne schien warm auf ihn hinab, als würde sie nur für ihn und seine neue Liebe scheinen, und Krümels Knie waren so wacklig, dass er sich zum Zigarettedrehen an einen Baum lehnen musste.
 

Dunkelgrün. Krokodile. Hühnchen und Feuerwehrpolizist. Sonne, Tee, Katzen, Winter. Und Männer. Männer. Besser konnte das Leben doch nicht sein. Männer, dachte Krümel, zog an seiner Zigarette und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle, wobei er an tausend bunten Blumen vorbei kam, die ihm auf dem Hinweg noch nicht aufgefallen waren. Das könnte was werden, dachte er. Halleluja, dachte er, das könnte sogar richtig gut werden. Und das würde es. Ganz sicher. Es würde megagut werden. Megagut und mit Durex.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
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Von:  Kaoru
2012-12-10T16:59:05+00:00 10.12.2012 17:59
OK, normalerweise würd ich an der Stelle sagen: "Sry, aber der Typ hat doch wohl eindeutig nen Dachschaden!?!?!?!?"
Aber iwie mag ich ihn trotzdem^^;; Kann mir mal einer verraten, warum das so ist? Vllt weil ich den nötigen Abstand habe? Vllt aber auch, weil er einfach ein Typ ist, den man gern haben muss... keine Ahnung, kann mir auch egal sein, wichtig ist letztendlich, das Aleks ihn mag, ne? Und unter uns: der scheint ähnliche Gedanken zu haben wie ich^^
Der Junge ist mir im Übrigen ebenfalls sehr sympathisch. Ein bisschen Sportfanatisch vllt, aber dabei so bescheiden und... niedlich?
Vor allem zurückhaltend, was man von Krümel nicht unbedingt behaupten kann, aber das macht die Story ja auch so spaßig. Stellen wir uns vor, der wäre genauso zurückhaltend wie Aleks - das würde ja nie etwas werden!

Öhm, ich glaub, ich muss erst mal meine Gedanken dazu ordnen, bevor meine Kommis konstruktiv werden können. Freue mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel (immer dienstags?).

Drück dich~

PS: Freut mich übrigens, dass du mal wieder an einem Projekt arbeitest. Ich mag deine Storys ;)
Von:  Deedochan
2012-12-08T12:35:54+00:00 08.12.2012 13:35
^___~ <3 =D
Von:  Arisa_abukara
2012-12-04T18:59:39+00:00 04.12.2012 19:59
*snief snief*
du machst mich fertig QwQ
MÄNNER!
coolio xD einfach nur herlich qwq

die stimmung nach dieser offenbahrung, hach so herlich voller blühmchien,
normalerweise mag ich das nicht aber krümel muss man lieb haben xD

neues kapitel, ich freu mich schon auf dich x3
Von:  inkheartop
2012-12-04T18:35:26+00:00 04.12.2012 19:35
Gott, macht es Spaß, das zu lesen.
Halleluja! (Man sollte mal zählen, wie oft das hier vorkommt. Großartig :D)

Eh. Ja. Was ich eigentlich sagen wollte: Was mich (unter anderem) am meisten bei dir beeindruckt, ist wie gut du in dieser Stimmung drinbleibst, in Krümels Charakter und all dem.

Hach. Jetzt geht's mir gut.
<3
Von: abgemeldet
2012-12-04T17:51:42+00:00 04.12.2012 18:51
Du bringst mich um.

Das ist SO UNHEIMLICH Süß D/... ich krieg ne Überdosis Q///Q! Wunder wunder wunderbar!


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