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All the things he said

back to school ;)
von

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I'm all mixed up

A/N: Jah...und hier ist es auch schon ....Kapitel 3 =)))

ich bin wahnsinnig überrascht wie LANG das geworden ist O____o ...jetz darf aber keiner mehr meckern! Ich weiß nicht was mir da eingefallen ist bei dem Kapitel ... O___o ..... ich schätze ich hab ausm unterbewusstsein genau das fach rausgepickt das Daniel am wenigsten mag ^^;; ... lol...aber lest selbst.....

ich bin besonders stolz auf Peter *hihi* .....
 

aber lest selbst...mehr kann ich nicht sagen *rofl*...
 

ach ja...disclaimer: wie in teil 1 ..plus für alle weiteren Teile: weder Familie Hayes, noch Familie Jones stehen unter meinem Copyrihgt ^^;; ... *g*.... nur Linda is meine ....*g*
 

but now...
 

ENJOY
 

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~All the things he said - Chapter 3~
 

Seufzend ließ ich mich auf den Sitzplatz im Bus, den ich mit Müh und Not ergattern konnte, bevor sich die Flut von Schülern in das Fahrzeug ergoss, fallen und starrte aus dem Fenster. Wieder ein Tag der Tortur vorbei. Nein, es ging nicht um Derek und seine Bande. Daran war ich mittlerweile schon gewöhnt, außerdem hatte Derek anscheinend wichtigeres zu tun, denn er hatte sich in der letzten Woche kaum in der Schule blicken lassen, wofür ich ehrlichgesagt dankbar war.
 

Das aktuelle Problem war, dreimal dürft ihr raten, Daniel.
 

Sechs Wochen waren vergangen und ich war verliebter denn je.

Leider hatte sich sonst nicht wirklich viel mehr getan. Ich sah ihn zwar regelmäßig in den Stunden, aber das war nicht gerade weltbewegend. Wir redeten wenig miteinander. Hauptsächlich wenn er etwas brauchte, sei es Hilfe, Dinge oder einfach jemanden bei dem er sich über die "bescheuerten" Lehrer auslassen konnte. Manchmal setzte er sich in der Mittagspause zu mir, doch viel Gespräch kam da auch nicht zustande, denn essen war wichtiger... ihm zumindest.

Ich traute mich einfach nicht ihm so direkt zu sagen was mich beschäftigte, und so wusste ich einfach nicht über was ich mit ihm reden sollte. Sport? Fußball? Mädels? Wohl kaum. Das, was am ehesten noch als Gesprächsthema in Frage käme, wäre Musik. Nur... na ja, wie gesagt, in seiner Gegenwart ein ordentliches Gespräch in die Gänge zu bekommen war ein unmögliches Unterfangen. Ich konnte es einfach nicht. Ich hatte viel zu viel Angst etwas dummes zu sagen. Jedes mal nahm ich mir vor ihn anzureden, ihn etwas besser kennen zu lernen, die Chance zu nutzen mich mit ihm anzufreunden. Und jedes mal wusste ich nicht was ich sagen sollte, stammelte nur vor mich hin, verlor den Mut. Es war zum Haare raufen.
 

Linda verschlimmerte die Situation nur noch. Sie drängte mich dazu ihn doch endlich anzusprechen. Grinste blöd, wenn sie mich dabei ,erwischte' als ich ihn, ihrer Meinung nach verträumt, anstarrte. Und ihr ständiges ,Wenn du ihn nicht willst, hol ich ihn mir' Gerede. Und so was schimpfte sich beste Freundin.

Okay, ich wusste ganz genau das sie so was nie im Leben tun würde. Also mir einen Typen wegschnappen. Es war irgendwie ein ungeschriebenes Gesetz das, sobald einer von uns Interesse bekundet hatte, der andere die Finger von jener Person ließ.
 

Die vertraute Umgebung draußen vor dem Fenster löste mich aus meinen Gedanken. Slacks Creek. Der Bus hielt, ich kämpfte mich bis zur Türe vor und stieg aus. Ich sah mich um, atmete tief ein. Das Wetter war schön, die Sonne schien, der Winter stand kurz bevor. Ich bog von der Hauptstraße ab und marschierte den kurzen Weg, vorbei an dem kleinen Lebensmittelladen, zu unserem Haus hinauf.
 

"Mum, ich bin wieder zuhause," rief ich beim Betreten des Hauses und schmiss meinen Rucksack in eine Ecke des Vorzimmers. Es war frustrierend. Ich war frustriert! Ich stapfte ins Wohnzimmer und ließ mich auf die Couch plumpsen, schaltete den Fernseher ein. Meine Mutter tauchte in der Türe auf. "Hallo Schätzchen, wie war dein Tag heute?" Fragte sie und wischte sich die Hände an ihrer Gartenschürze ab.

"Ganz okay," murmelte ich, sie nicht eines Blickes würdigend. Gott! 250 Kanäle und nur Mist! Ich zappte durch Massen von Talkshows, Nachrichten, Zeichentrickserien, Soaps und dergleichen bis ich zu der, nicht sonderlich überraschenden, Erkenntnis kam, das Fernsehen tagsüber totaler Mist war.
 

"Darren Liebling, würdest du bitte deine Schuhe ausziehen," meinte sie mit einem strengen Blick. "Jahaaa... gleich," gab ich genervt zurück. "Nicht ,gleich', sofort junger Mann!" Manchmal konnte sie echt nerven. Der Fernseher ausgeschalten, die Fernbedienung in irgendeine Ecke des Sofas gepfeffert, stand ich auf und schlich ins Vorzimmer um mich meiner Schuhe zu entledigen.

"Ach und räum bitte gleich deinen Rucksack weg," hörte ich ihre Stimme von irgendwo hinter mir. "Yes, ma'm" murrte ich und schnappte mir das lästige Ding um es unsanft in die andere Ecke des Vorzimmers zu befördern.

"War irgendetwas los in der Schule?" Wollte sie wissen. "Hattest du ärger?" Besorgte Mütter waren etwas schreckliches. Wie Kletten. "Nein mum," seufzte ich. "Alles okay." Natürlich, sie machte sich doch nur Sorgen, trotzdem war es etwas nervig. Sie kam zu mir und legte mir die Hände auf die Schultern.

"Darren, wenn du irgendwelche Sorgen oder Probleme hast, dann sag es mir ruhig." Ich schüttelte nur den Kopf und löste ihre Hände von meinen Schultern. "Nein mum, wirklich alles okay," seufzte ich. Sie sah etwas missmutig drein. "Unsinn, ich weiß doch wann mein Baby Probleme hat."

"MUM! Ich bin kein ,Baby' mehr!" Protestierte ich. Sie überhörte meinen Kommentar geflissentlich. "Im Backrohr ist ein Apfelkuchen," meinte sie und zwinkerte mir zu. "Der war eigentlich als Nachspeise für heute abend gedacht, aber da du eine kleine Aufmunterung nötig hast,..." Sie lächelte mich an und drückte meine Hände. Ich grinste breit zurück und machte mich auf den Weg in die Küche um über den Apfelkuchen her zu fallen. "Aber Vorsicht, er ist noch heiß!... und lass wenigstens noch ein paar Stück für heute abend übrig, okay?" Sie wusste um meine Leidenschaft für Apfelkuchen. Ich liebte das Zeug, vor allem von meiner Mutter frisch gebacken. Ich konnte nicht sagen wieso, aber Äpfel hatten irgendwie eine eigenartige Wirkung auf mich. So ...naja...lassen wir das...
 

Ich war gerade dabei den Kuchen anzuschneiden, als das Telefon klingelte. "Ausgerechnet jetzt!" Ich sah den Apfelkuchen mit traurigem Blick an, bevor ich mich erhob um das Telefonat entgegen zu nehmen,... natürlich nicht ohne dem Kuchen vorher ein stilles Versprechen zu geben, dass ich mich beeilen würde.

Das Telefon klingelte abermals, doch ich konnte den Hörer beim besten Willen nicht finden. "Mum? Hast du das Telefon gesehen?" Rief ich durchs offene Fenster in den Garten hinaus, wo meine Mutter gerade dabei war Blumen einzugraben. Sie erhob sich und hob eine Hand um ihre Augen vor der gleißenden Sonne zu schützen. "Es liegt auf der Terrasse," rief sie mir zu und ich raste los um noch rechtzeitig abzuheben.
 

"Hayes, hallo?" Trällerte ich ein wenig atemlos in den Telefonhörer. Stille am anderen Ende der Leitung. "Hallo??" Irgendwie kam ich mir leicht verarscht vor.

"Ahm,...ist Darren zuhause?" Eine vorsichtige, schüchterne Stimme. Ich hätte vor Schreck beinahe den Hörer fallen lassen. Seine Stimme klang am Telefon noch tiefer und doppelt so sexy als sonst.
 

"Eh, ja, bin ich,..."
 

,Intelligente Antwort Darren, wirklich'
 

"Am Apparat... meine ich,..."
 

,Shit, shit, shit!!! Noch blöder geht's nicht mehr...'
 

"Woher... hast du denn die Nummer?" Fragte ich blöd nach.
 

"Na ja, die Klassenliste... da stehen ja Telefonnummern und Adressen oben." Antwortete Daniel leise.
 

,Klar, blöde Frage. Komm schon Darren schalt dein Hirn ein!'
 

"Wer ist denn dran Schatz?" Kam nun auch noch die Stimme meiner Mutter dazu. Sie war auf die Terrasse gekommen und zog sich gerade die Gartenhandschuhe aus. "Äh, nur ein Schulkollege," ich wedelte ungeduldig mit der Hand, um ihr zu deuten, dass sie ruhig wieder in den Garten gehen und sich mit ihrem Gemüse beschäftigen konnte. Sie überdrehte die Augen und verzog sich lächelnd wieder in ihr kleines, privates Reich.
 

"Daniel? Noch da?" Fragte ich.
 

"Eh, ja. Was war denn das eben?" Fragte er verwundert.
 

"'Das' war meine Mutter. Wollte nur wissen wer dran is." Ich wanderte in die Küche und holte die Milch aus dem Kühlschrank. "Was verschafft mir die Ehre deines Anrufes." Unwillkürlich musste ich grinsen. Es klang bescheuert, aber etwas besseres fiel mir im Augenblick nicht ein. Einhändig rumorte ich im Küchenschrank umher um mein Lieblingsglas zu finden. Gahr! Mit dem Telefon in einer Hand ging überhaupt nichts, also klemmte ich mir das Ding zwischen Schulter und Ohr ein. So würde ich zwar in kürzester Zeit Genickstarre bekommen, aber dieses blöde Glas würde doch wohl binnen zwei Minuten zu finden zu sein.
 

"Na ja, also... wie soll ich sagen." Endlich hatte ich mein Glas gefunden und ließ den Hörer wieder in meine Hand gleiten. "Ja?" Fragte ich während ich mir ein Glas Milch eingoss. Jetzt war ich wirklich gespannt. Weshalb der Anruf? Ich konnte mir beim besten Willen nicht denken warum.
 

,Na um dir seine unsterbliche Liebe zu gestehen wird er nicht anrufen' hörte ich eine spöttische Stimme in meinem Kopf, die ich jedoch prompt mit einem geistigen Faustschlag zum Schweigen brachte.
 

"Ich wollte fragen... du bist doch recht gut in Englisch, oder?" Er räusperte sich.
 

,Was wird denn das jetzt?
 

"Ja?" Ich verzog mich mit meinem Glas Milch in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. Hatte er nur angerufen um mich nach meinen schulischen Leistungen zu fragen? Na ja, ich würde es ja bald heraus finden.
 

"Ich hab ein Problem und wollte dich bitten ob du mir vielleicht helfen könntest." Fragte er zaghaft, fast schüchtern. Wahrscheinlich war es ihm nur peinlich mich um Hilfe zu bitten. "Kommt drauf an bei was..." ich nahm einen Schluck Milch, recht genervt. Toll, wollte er das ich jetzt den privaten Nachhilfelehrer spielte? Sonst kümmerte er sich doch auch nicht um mich, war ich ihm doch auch nur selten ein Wort wert.

"Bitte," bettelte er. "Ich hab echt keine Ahnung von dem Ganzen und du scheinst der einzige zu sein der sich da wirklich auskennt." Ich seufzte innerlich. Einerseits weil er sich so süß anhörte, und andererseits weil ich mich schon wieder zu etwas einspannen ließ, wo ich ja doch nur ausgenutzt werden würde. Aber ich konnte einfach nicht anders. Es amüsierte mich. Immer wieder das selbe Spielchen. Ein "Freund" brauchte Hilfe, ich half und sobald das Problem beseitigt war, hatten sie keine Zeit mehr für mich... doch ich bereute kein einziges mal. Es war immer wieder ein schönes Gefühl gebraucht zu werden.
 

"I'm a sucker for punishment," murmelte ich vor mich hin, noch immer wahnsinnig amüsiert über meine eigene Dummheit. Aber wie hieß das Sprichwort doch gleich?
 

Hoffnung stirbt zuletzt...
 

Vielleicht würde es ja diesmal anders ausgehen.
 

"Was?" Durchbrach Daniel's Stimme meine Gedanken. "Hm? Ach nichts. Wann hast du denn Zeit?" Fragte ich.

"Ahm, also, ich hatte gedacht... jetzt?" Er klang so fürchterlich unsicher, dass es schon wieder süß war. "Scheint ja wahnsinnig dringend zu sein," meinte ich mit einem Grinsen das 100-prozentig auch in meiner Stimme zu hören war. Er schnaubte nur. "Von mir aus..." ich zuckte mit den Schultern, nicht einen Gedanken daran verschwendend das Dan mich gar nicht sehen konnte. "Aber du kommst her, ich hab keine Lust noch irgendwo hin zu gehen. Außerdem willst du etwas von mir."
 

,Hach, sind wir heute wieder mal freundlich...' schimpfte ich mich selbst. ,Shit, ich vergraul ihn noch.'
 

"...Ehm, das heißt, wenn es dir nichts ausmacht." ...oder so..argh! Jetzt hält er mich wahrscheinlich für einen kompletten Trottel...
 

"Nein, gar nicht..."
 

"Super..." die Freude in meiner Stimme stand ganz im Gegenteil zu dem mulmigen Gefühl das sich in meinem Bauch breit machte. "Weißt du wie du her kommst?" Nach einem Blick auf die Liste fand ich heraus, dass er gar nicht mal so weit von mir entfernt wohnte.

"Ja, ich bin in... sagen wir einer viertel Stunde da, ist das okay?" Mir war das mehr als recht. "Geht klar, bis dann." Das ,Klick' am anderen Ende der Leitung sagte mir, dass Daniel aufgelegt hatte. Ich starrte das Telefon einige Minuten lang an, bis ich überhaupt realisierte das ich Daniel sehen würde, die Gelegenheit hatte mit ihm zu reden und das außerhalb der Schule. Mit einem Freudenschrei ließ ich mich zurück aufs Bett fallen. Endlich! ...Es war immerhin ein Anfang.
 

Ich setzte mich wieder auf und sah mich in meinem Zimmer um ob ja alles an seinem Platz war... für den Fall des Falles. Einige lose Zettel lagen verstreut am Boden. Mit einem missbilligenden Blick klaubte ich sie auf und packte sie auf einen Stapel zusammen auf den Schreibtisch. Das dreckige T-shirt, dass auf dem Sessel lag, wanderte in den Wäschekorb im Bad und die leeren Cherry-Cola Dosen in den Mülleimer. Damit war das Zimmer auch schon aufgeräumt. JA, ich weiß recht untypisch für einen Teenager, aber so bin ich nun einmal.
 

Ich nahm das Glas Milch, dass ich auf dem Nachtkästchen abgestellt hatte, und ging damit, und dem Telefon, hinaus in den Garten wo meine Mutter noch immer mit dem Unkraut und den Blumen kämpfte.
 

"Mum? Macht's dir was aus, wenn ein Freund aus der Schule rüberkommt?"
 

"Wer denn? Linda?" Fragte sie und blickte von ihrer Arbeit hoch.
 

"Nein, nicht Linda. Sonst hätte ich doch gefragt ob's dir was ausmacht wenn Linda rüberkommt." Ich verdrehte die Augen. Manchmal war sie etwas seltsam... mit Betonung auf etwas. "Ein Junge aus der Schule."
 

"Dein neuer Schwarm?"
 

"Halt die Klappe Pete." Ich fuhr herum und funkelte meinen Bruder, der mit vor der Brust verschränkten Armen in der Türe stand, böse an. Hätte er nicht noch ein wenig länger weg bleiben können? So... 2-3 Jahre? Er hatte ein wahnsinniges Gespür für den falschen Zeitpunkt. "Hast du nicht noch irgendwas wichtiges auf der Uni zu tun? Oder geh und belästige deine Freunde oder... was weiß ich, zieh einfach Leine!" Knurrte ich und Peter sah mich nur unbeeindruckt an.
 

"Darren, Peter! Benehmt euch." Meine Mutter stand auf und wischte sich abermals die Hände an der schon überdreckigen Gartenschürze ab. "Darren," wandte sie sich an mich. "Du weißt ich habe grundsätzlich nichts gegen Besuch, nur hätte ich ihn bitte mindestens einen Tag vorher angekündigt."

"Jaaaaaaaaaa, ich weiß, aber es ist sozusagen ein Notfall." Ich sah sie mit meinem besten Dackelblick an.

"Ich kann mir schon vorstellen welche Art von ,Notfall' das ist," meinte Peter und klimperte mit den Wimpern. "Hi mum." Er ging hinunter zu meiner Mutter und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

"Was soll denn das schon wieder heißen?" Ich ging nach in den Garten. "Und spar dir deinen Fleischfliegen Augenaufschlag," murrte ich. "Er braucht Hilfe in Englisch. Nichts weiter."

"Dann wollt ihr also lernen, " stellte meine Mutter hocherfreut fest. "Na gut, aber in Zukunft würde ich es doch gerne früher wissen," sie lächelte mich an und stürzte sich dann wieder voller Elan in ihr Gemüsebeet.
 

,Aaaaaaahh-ja...'
 

Manchmal habe ich wirklich das Gefühl das mit meiner Mutter was nicht stimmt.
 

Pete und ich sahen uns nur ratlos an, als es genau in diesem Moment an der Türe klingelte. Mein Magen verkrampfte sich und ich war wie versteinert. Er war da.

"Was ist Kröte, willst du nicht aufmachen gehen? Ist doch immerhin dein Liebling," meinte Peter, der gegen den kleinen Eukalyptusbaum der sich im Garten befand gelehnt stand. Konnte er nicht alleine stehen oder wie? Dauernd musste er sich oberlässig irgendwo dagegen lehnen. "Hallo?" Er tippte mich an. Das holte mich aus meiner Starre und ich ging mit rasendem Herzen zur Türe, versetzte Pete mit meinem Ellbogen einen harten Stoß in die Rippen als ich an ihm vorbei eilte. Im großen Spiegel im Vorzimmer kontrollierte ich noch einmal ob ja alles okay war, zupfte ein Fussel von meinem T-shirt und fuhr einmal mit den Fingern durch die Haare. Perfekt.

Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich die Türe öffnete und dem Phantom meiner Träume gegenüber stand.
 

Er sah wie immer umwerfend aus. Die blonden Haare waren vom Wind zerstrubbelt, das grüne ärmellose Shirt das er trug brachte seine Augen besonders gut zur Geltung und die braungebrannte Haut schimmerte im nachmittäglichen Sonnenschein bronzen. Er grinste schief, so dass ich seine, im wahrsten Sinne des Wortes, ,Fangzähne' sehen konnte. Süß! Ich war im siebenten Himmel.
 

"Hi." Seine tiefe Stimme jagte einen Schauer über meinen Rücken.
 

"Hi," krächzte ich. "Ehm, komm rein." Ich trat einen Schritt zurück damit er hereinkommen konnte.

"Danke," meinte er und betrat langsam das Haus. Ich schloss die Türe ungewollt laut und er zuckte ein wenig zusammen. "Sorry," murmelte ich. "Deine Sachen kannst du inzwischen hier abstellen." Er nickte und stellte seinen Rucksack neben seinen Schuhen im Vorzimmer ab. "Willst du was trinken?" Fragte ich und wippte rastlos auf den Ballen herum. "Ja, gerne," antwortete er und ich führte ihn ins Wohnzimmer. "Setz dich ruhig. Cherry-Cola?" Er nickte und ich verschwand in die Küche.
 

Ich konnte es immer noch nicht fassen, das er in meinem Wohnzimmer saß. Am liebsten hätte ich einen Freudentanz aufgeführt, aber das wäre irgendwie schwer zu erklären gewesen, wäre er nachgekommen um zu schauen wo ich blieb. Wahrscheinlich wie ein geisteskranker grinsend schnappte ich mir zwei Dosen Cherry-Cola und Gläser, und schlenderte dann zurück ins Wohnzimmer, wo Dan sich inzwischen auf dem Sofa niedergelassen hatte. Er saß etwas verkrampft da und ich sah auch gleich den Grund seiner Verspannung. Meine Mutter war inzwischen mit ihrem Garten-gegrabe fertig, oder machte eine Pause, wie auch immer, auf jeden Fall stand sie in der Türe zum Garten. Daniel sah sich hilfesuchend um, ich konnte die Furcht in seinen Augen sehen. Und ich konnte ihn gut verstehen, denn ich wäre auch nicht scharf darauf mit seiner Familie alleine zu sein, zumindest nicht gleich nach den ersten 5 Minuten.
 

"Ah, Mum," ich stellte die Getränke und Gläser auf dem Kaffeetisch ab und wandte mich meiner Mutter zu. "Das ist Daniel, heuer an die Schule gekommen."

Daniel, ganz der Gentleman, stand auf und schüttelte meiner Mutter die Hand. "Guten Tag Mrs. Hayes."

,Gut gemacht'

Meine Mutter stand auf solch ein Gequassel und gute Erziehung war ihr heilig. Sie war entzückt, man konnte es ihr richtig ansehen. "Hallo Daniel, nenn mich doch bitte June," meinte sie mit einem mütterlichen Lächeln und platzierte sich gleich gegenüber von Dan in den Sessel. "Du bist heuer erst an die Schule gekommen?" Fragte sie neugierig. Daniel nickte nur stumm. "Welche Schule hast du denn vorher besucht?" Ich seufzte und ließ mich neben Daniel auf die Couch fallen. Ich wusste das dass jetzt länger dauern könnte.
 

"Shailer Park High..." antwortete er kurz und bündig. "Wohnst du hier in der Nähe?" bohrte sie weiter. "Mhm, Shailer Park," murmelte er. "Und warum hast du die Schule gewechselt?" Es schien ihm sichtlich unangenehm zu sein Frage und Antwort mit meiner Mutter zu spielen. Ich beschloss ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien.

"Mum..." ich nahm mir mein Cola und stand auf. Sie blickte mich zuerst verständnislos an, schien sich aber doch zu erinnern, was ich ihr vorhin gesagt hatte. "Komm Dan, gehen wir in mein Zimmer, da ist man wenigstens vor neugierigen Fragen sicher," ich verdrehte die Augen und zwinkerte ihm dann zu. Er grinste, nahm sein Cola und nickte meiner Mutter entschuldigend zu.

"Komm, hier lang." Ich deutete ihm mir zu folgen und steuerte mein Zimmer an als-
 

"Das ist also dein neuer Schw-..." weiter kam Peter nicht, denn ich fuhr wie vom Blitz getroffen herum und pfauchte ihn an: "Halt die Klappe!" Für einen kurzen Moment herrschte perplexe Stille, in der sowohl Daniel als auch mein Bruder mich erstaunt ansahen. Meine Mutter war diejenige, die das Schweigen als erste brach. "Darren,..." begann sie und ich konnte mir schon denken was ihr Problem war, aber ich hatte im Moment nicht die Nerven mir Peter's bescheuertes Geschwätz anzuhören. Vor allem nicht, wenn es die Freundschaft mit Dan gefährden könnte. "Sorry," betreten blickte ich zu Boden. "Komm," meinte ich mit einem Lächeln an Daniel gewandt. Er sah mich noch etwas unsicher an, bevor er seinen Rucksack aus dem Vorzimmer holte und mir in mein Zimmer folgte. Ich knallte die Türe hinter uns zu und er starrte mich etwas verwundert an.
 

"'Tschuldigung das du das jetzt mit anhören musstest.," murmelte ich. "Der Typ da vorhin war mein Bruder." Ich sah erstaunt über meine Schulter zurück als ich leises Lachen vernahm. Was soll das denn jetzt?

Daniel stand mitten in meinem Zimmer und lachte. Ich konnte ihn nur verständnislos ansehen. Was zum Teufel war da so komisch dran? "Was'n jetzt los?" fragte ich irritiert. Er grinste. "Na ja, für so was brauchst du dich nicht entschuldigen," meinte er noch immer grinsend. "Ich habe zwei von der Sorte zuhause."

"Wie? Zwei ältere Brüder?" Er nickte und verzog das Gesicht und brachte mich damit unwillkürlich zum Lachen. Die Spannung und Nervosität die zwischen uns geherrscht hatte, hatte sich dadurch plötzlich in Luft aufgelöst. "Ich hab noch ne Schwester, auch älter, aber die ist bei weitem nicht so... so... idiotisch-pervers veranlagt wie Peter." Ich hörte Dan's tiefes Lachen und mir wurde warm ums Herz. Ablenkung. Ich brauchte sofort Ablenkung. Weswegen war er noch schnell gekommen?
 

"Na gut," ich setzte mich auf mein Bett und öffnete das Cola. Daniel stellte seinen Rucksack ab und setzte sich neben mich, öffnete ebenfalls seine Coladose. "Prost," wir stießen an und mussten wieder lachen. "Ahm, was hast du denn eigentlich für ein Problem?" Fragte ich und er hievte seinen zerfledderten Rucksack aufs Bett.

"Also, wir haben doch heute in English Lit. die Texte vom letzten mal zurück bekommen," begann er. "Und, wir haben ja am Freitag Test...und na ja,..." er holte eine vollgekritzelte, schon in alle Einzelteile zerfallende Mappe hervor. Es dauerte noch eine Weile bis er dann den Zettel auch noch gefunden hatte, aber irgendwann war er dann soweit. Es war ihm sichtlich unangenehm mir den Text zu geben und kurz darauf wusste ich auch schon warum.
 

Das Blatt war nur halb beschrieben und komplett rot. Es schien als wäre nicht ein einziges Wort zur Zufriedenheit des Professors, denn auf der Seite standen Massen von Anmerkungen, Kritik und Hinweise. Das was am deutlichsten zu sehen war, war das große, dicke, fette, rote E oben in der rechten Ecke.
 

,Okay, das ist schlimm'
 

Es war beinahe schon eine Kunst bei Stevenson ein E zu bekommen. Ich wusste das ich den Zettel komisch anstarrte, aber ich konnte mir nicht helfen. Ich hatte noch nie eine so schwache Arbeit gesehen.
 

"Ja, mach dich nur lustig über mich," knurrte Daniel. Ich sah von dem Zettel hoch, starrte ihn mit ungläubigem Blick an. "Ich mach mich doch gar nicht lustig über dich, hatte ich auch gar nicht vor," verteidigte ich mich. "Dann schau nicht so wie ein Staubsauger in der Wüste," frustriert nahm er sein Cola und trank einen großen Schluck, starrte stur gradaus. "Okay... und was genau brauchst du jetzt von mir?" Er sah mich groß an. "Was weiß ich,..." Dan zuckte mit den Schultern. "Na ja Danny," Ich merkte gar nicht mal das ich Danny gesagt hatte. Ich meine, so gut kannten wir uns auch nicht. "Was verlangst du von mir, soll ich dir das etwa neu schreiben oder wie?"
 

"Nein! Natürlich nicht! Ich brauche nur Hilfe. Ich brauche wen, der mir erklärt auf was es bei der Sache ankommt." Er sah mich mit hilfesuchend an.

Ich stellte mein Cola auf den Nachttisch und nahm den Zettel noch mal an mich um ihn genauer zu untersuchen. ,Das wird ein hartes Stück Arbeit'
 

"Ich weiß nicht ob wir das bis Freitag hinbekommen," meinte ich und er sah mich flehend an. "Aber, wir können's ja versuchen." Er lächelte strahlend. "Danke," meinte er.

"Wo fangen wir denn an?" Fragte ich und er lehnte sich zurück gegen die Wand an der das Bett stand, starrte in seine Coladose und überlegte. "Na ja, du hast den kompletten Mist gesehen, den ich geschrieben habe. Am besten wäre es wenn du mir erklären könntest was ich falsch gemacht hab. Und dann könnten wir doch mit den Gedichten die der Prof. heute ausgeteilt hat üben," meinte er triumphierend und ich zog eine Augenbraue hoch. "Das heißt ich soll deine Hausaufgaben machen."

"Neeeiiiiiiiiiiiiinnnnnn!" jammerte er. "Du sollst mir nur dabei... helfen. Ist das okay?" er sah mich von unten herauf an, spielte mit seiner leeren Coladose.
 

'ARGH!' Das war unfair. Er sah so extrem süß aus mit dem Dackelblick den er drauf hatte und wie er so verlegen mit der Dose spielte.
 

"Na gut, ausnahmsweise," seufzte ich und zwinkerte ihm zu. Er lächelte mich dankbar an und nahm wieder die Mappe, die dem Anschein nach schon 10 oder mehr Jahre auf dem Buckel hatte, zur Hand um den Zettel mit den Gedichten zu suchen.

"Wart mal kurz." Ich ging hinaus um meinen Rucksack zu holen und lief dabei meiner Mutter über den Weg. "Ach Darren Schatz!" begann sie. Was wollte sie denn jetzt schon wieder. "Wie läuft's so? Kommt ihr gut voran?" Ich seufzte. Immer musste sie alles wissen. "Wir haben gerade erst angefangen, ich wollte eigentlich nur meinen Rucksack holen." Ich deutete ins Vorzimmer.

"Ach so,..." sie nickte. "Wollt ihr vielleicht ein Stück Apfelkuchen?"

Ich griff mir meinen Rucksack und überlegte kurz. "Wart mal, ich frag Danny." Und schon war ich wieder in mein Zimmer verschwunden.

Das fehlte mir gerade noch. Meine Mutter und ihr Apfelkuchen. Nicht das ich sie nicht beide liebte, nur konnte ich das im Moment so gar nicht brauchen. Weder den Apfelkuchen, noch meine Mutter, denn ich hatte schon genug Stress.
 

Als sich wieder in mein Zimmer kam stand Dan staunend vor einem Regal. Meine Star Wars Kollektion. Ich hatte hunderte von Star Wars Dingen fein säuberlich in einem eigenen Regal in meinem Zimmer stehen. Diese Dinger waren mir heilig und keiner durfte sie auch nur anfassen, schon gar nicht meine Mutter wenn sie zum Staubwischen in mein Zimmer kam. Doch bei Daniel konnte ich glaube ich eine Ausnahme machen, denn irgendwie schien er mir doch wichtiger und spezieller zu sein als all diese kleinen Figuren und Karten und dergleichen.
 

"Meine Leidenschaft," meinte ich und Daniel fuhr erschrocken herum. "Mein Gott schleich dich doch nicht so ran," lachte er. "Ich hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen," meinte er gekünstelt ernst und presste beide Hände gegen seine Brust, über sein Herz. "Klar doch, besonders in deinem Alter, Opa," gab ich frech zurück. Er runzelte die Stirn und murrte irgendetwas von wegen ,Banause' und ich hätte kein Mitgefühl und dergleichen. Ich konnte nicht anders als dumm vor mich hingrinsen. Wenn er wüsste wie süß er war wenn er solche Aktionen lieferte. Ich war gefährlich nahe dran es ihm einfach zu sagen, besann mich dann doch eines besseren und meinte stattdessen: "Welches Gedicht haben eure Klapprigkeit ausgesucht?" und verbeugte mich tief während ich meinen Rucksack aufs Bett schleuderte.
 

"Nun, ich denke Keats wäre genau das Richtige für den Anfang," sagte er mit gespielt nobler Stimme während er mich von oben herab ansah. Ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen. "Wie wär's, möchtest du dich nicht für Schauspiel eintragen?"

Er hob abwehrend die Hände. "Gott bewahre, ich und eine Drama Queen? Nein danke," er setzte sich wieder auf's Bett. "Ich hab mit English Lit. schon genug Probleme."

"Danke für das ,Drama Queen'" meinte ich grinsend und verdeutlichte ihm somit, dass ich Schauspiel gewählt hatte. "Warum hast du das denn eigentlich genommen wenn es dir solche Probleme bereitet? Also English Lit. meine ich," fragte ich neugierig und setzte mich ebenfalls auf das Bett.

"Na ja, meine Mutter war der Meinung da könnte ich endlich mal ein bisschen was gescheites lernen, und der Berater der bei der Aufnahme dabei war, war der Meinung, dass es doch eine gute Abwechslung zu den Anderen Fächern wäre," erzählte er.
 

"Hat er recht gehabt. Immer nur Sport, Mathe oder mathematisch aufgebaute Fächer sind doch zum kotzen. Ich frage mich sowieso wie du das aushältst." Inzwischen hatte auch ich meine Sachen die ich brauchte herausgekramt aus meinem Rucksack und sah mir die Gedichte gerade durch. "Was hast du gemeint? Welches würdest du gerne machen?" fragte ich ihn.

"Keats... oder wie auch immer der heißt," er zeigte mir welches er meinte und ich begann laut vorzulesen.
 

Bright Star, would I were steadfast as thou art--

Not in lone splendour hung aloft the night,

And watching, with eternal lids apart,

Like Nature's patient sleepless Eremite,

The moving waters at their priest-like task

Of pure ablution round earth's human shores,

Or gazing on the new soft-fallen mask

Of snow upon the mountains and the moors--

No--yet still steadfast, still unchangeable,

Pillow'd upon my fair love's ripening breast,

To feel for ever its soft fall and swell,

Awake for ever in a sweet unrest,
 

Still, still to hear her tender-taken breath,

And so live ever--or else swoon to death.
 

Ich ließ das Gedicht einmal so in der Luft hängen, ließ es einsinken. Las es noch einmal durch, starrte wieder auf das Blatt ehe ich bemerkte, dass Dan mich von der Seite her anstarrte. "Hm?"

"Nichts, ich warte nur was der Meister dazu zu sagen hat," meinte er todernst und sah mich groß an, brach jedoch in fürchterliches Gelächter aus als ich ihn komisch ansah. "Tz," ich konnte nichts anderes tun als mitzulachen. "Okay, machen wir uns besser an die Arbeit." Er nickte und ich schnappte mir abermals seine absolut verhaute Arbeit um ihm daran einmal die Grundlagen beizubringen und rückte ein Stück näher an ihn heran. "Schau mal her," ich deutete auf das Papier. "Das erste ist einmal der Reim. Fast jedes Gedicht ist gereimt, zumindest die, die wir bearbeiten. Das sind schon mal ein paar sichere Punkte wenn du auf den Reim eingehst." Er zog die Augenbrauen hoch. "Hm...wie soll ich das am Besten erklären..." Ich suchte krampfhaft nach etwas um ihm das alles besser klar machen zu können. Ich las die letzten 4 Zeilen noch mal. "Das wäre das simpelste... 1,2,1,2 ... immer abwechselnd... ein Kreuzreim, kommt meistens vor." Ich tappte den Takt mit den Fingern auf die Matratze. "Siehst du?" Er nickte und ich fuhr fort.

"Mal sehen, was der Prof. da dazugeschrieben hat," murmelte ich und begann die Randbemerkungen zu studieren.
 

Zu oberflächlich... achte mehr auf den Text... was ist die Aussage des Gedichtes?... Achte auf die Verwendung der Metapher... und jede Menge anderer Kritikpunkte.

Ich fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und seufzte laut. Das konnte was werden.

Ich begann ihm die Satzstrukturen zu erklären, da der Professor darauf besonders Wert legte. Da wir beide Versuchten das selbe Blatt, in der Größe von A4, zu sehen, mussten wir sehr nahe beieinander sitzen. ,Ich bin gestorben und im Himmel gelandet' dachte ich, als seine Hand meine streifte. Hin und wieder, wenn er seinen Kopf drehte oder sich weiter herlehnte um genau zu sehen wenn ich ihm etwas zeigte, konnte ich sein Aftershave riechen. Es war die Hölle und der Himmel gleichzeitig.
 

Für die nächsten 2 ½ Stunden saßen wir in meinem Zimmer verbarrikadiert und interpretierten Keats' "Last Sonette" (??) Dan arbeitete hart und konzentriert, es war ihm anscheinend wirklich wichtig das auf die Reihe zu bekommen. Je konzentrierter er wurde, desto unkonzentrierter wurde ich. Immer wieder schielte ich aus den Augenwinkeln zu ihm rüber, denn wenn er sich konzentrierte, sah er noch süßer aus als sonst. Die Stirn gerunzelt, am Stift knabbernd saß er da und überlegte was er als nächstes schreiben sollte. Außerdem gab es mir die Gelegenheit ihn einmal ,verträumt',wie Linda es so nett ausgedrückt hatte, anzustarren, ohne in Gefahr zu laufen, dass es mir diese lästige Frau dauernd auf die Nase binden würde.
 

Als wir fertig waren, hatten wir gute 3 Seiten zusammengeschrieben, Keats' Gedicht bis ins kleinste Detail zerlegt und sein Text verbessert. Völlig fertig saßen wir nun gemeinsam am Bett und spannten aus. "Also ich mag English Lit., aber für die nächsten 3 Tage braucht mir keiner mehr mit einem Gedicht kommen," murrte ich. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah mich an. "Du würdest 'nen prima Lehrer abgeben. Ich hab jetzt mehr verstanden als in einem Monat Unterricht." Er grinste. "Na ja, ich hab mir schon überlegt Lehrer zu werden," meinte ich und er zog eine Augenbraue hoch. "Ja, echt. Wenn mein Traum nicht in Erfüllung gehen sollte, möchte ich Lehrer werden." Er lehnte sich auf die Ellbogen und sah mich mit fragendem Blick an. "Und was ist dein Traum?"
 

,Shit, das kann ich nicht sagen, das ist peinlich!'
 

Ich wusste das ich gerade dabei war tomatenrot zu werden, als mich ein Klopfen an der Tür rettete. "Ja?" fragte ich, die Türe öffnete sich und meine Mutter steckte ihren Kopf ins Zimmer. "Is was?" fragte ich.

"Ich wollte eigentlich nur nachsehen wie es euch geht, und fragen ob ihr etwas braucht." Sie lächelte ihr ,liebevolle Mutter' Lächeln. Sie hatte anscheinend einen Radar für peinliche Situationen, nur das es mich diesmal gerettet, anstatt blamiert hatte. "Habt ihr Hunger? Wie wäre es mit einem Stück Apfelkuchen?" fragte sie und ich blickte zu Dan hinüber. Er nickte und ich wandte mich wieder meiner Mutter zu. "Okay, wir sind sowieso fertig," sagte ich und deutete Dan mitzukommen. Als wir das Wohnzimmer betraten war beinahe die gesamte Familie versammelt. Mein Vater saß hinter der Zeitung versteckt im großen Sessel, meine Schwester Tracey und ihr Freund hatten es sich am Sofa breit gemacht und meine Mutter stand in der Mitte des Zimmers und versuchte gerade herauszufinden wer Kaffee und wer Tee trank. Mein Bruder hatte sich Gott sei dank verzogen.
 

"Ah Darren, Daniel," Meine Mutter verlagerte ihre Aufmerksamkeit auf uns. "Tee oder Kaffee?" fragte sie uns. "Kaffee bitte," meinte Daniel und lächelte charmant. Er wusste wie man mit Müttern umzugehen hatte. "Und du Schätzchen," fragte sie an mich gewandt und ich verfluchte sie für ihr ,Schätzchen' Gerede. "Tee," knurrte ich und sie verschwand in der Küche. "Hi Dad, hi Tracey," ich deutete auf Daniel. "Das ist Daniel, ein Freund aus der Schule. Daniel, das da hinter der Zeitung ist mein Vater," -er hatte sich noch immer nicht blicken lassen- "und das ist meine Schwester Tracey." Tracey stand auf und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Hallo kleiner Bruder," sie drehte sich zu Dan. "Hi Daniel, freut mich dich kennen zu lernen." Sie reichte ihm die Hand. "Ganz meinerseits." Ich deutete Daniel sich zu setzen. Ich war gerade im Begriff das selbe zu tun, als meine Mutter nach mir rief. "Moment, bin gleich wieder da," ich sprang auf und eilte in die Küche, dicht gefolgt von meiner Schwester, die ebenfalls meiner Mutter zur Hand gehen wollte, jedoch prompt mit den Worten "Wir zwei schaffen das schon," von ihr zurückgeschickt wurde.
 

,Typisch... wer hat mich um Einverständnis gefragt?'
 

Sie lud mir ein Tablett mit sämtlichen Getränken auf und hätte mir am liebsten auch noch Teller und Besteck und dergleichen gereicht, doch das konnte ich gerade noch abwehren und zu dem Rest der Family und Dan flüchten.
 

~*~
 

"Wow, das du den Tag heute durchgehalten hast," meinte ich bewundernd als ich Dan zur Türe begleitete. "Wieso?" fragte er und kramte nach irgendetwas in seinem Rucksack herum. "Naja, meine ganze Family," ich zuckte mit den Schultern. "Meine Mutter und Schwerster mit ihrem dummen Rumgefrage... war dir das nicht irgendwie zu blöd?" Er schüttelte den Kopf. "Ne, ich finde du hast ne nette Familie," sagte er lächelnd.

Ich sah ihn skeptisch an. "Das sagst du nur, weil du nicht 17 Jahre mit ihnen verbracht hast," meinte ich und wir lachten wieder, dann herrschte peinliches Schweigen.
 

"Danke, für deine Hilfe," durchbrach Dan's Stimme schließlich die Stille. "Kein Problem," antwortete ich und er schüttelte den Kopf. "Du opferst deine Freizeit um einem Idioten wie mir Englisch Nachhilfe zu geben... und das nachdem ich mich so komplett daneben benommen habe," er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den Anderen. "Ich wollte mich entschuldigen und na ja..." er ließ den Satz so in der Luft hängen und ich konnte mir schon vorstellen was er sagen wollte.

"Gut, wann hast du morgen Zeit?" Seufzte ich und er sah mit einem erleichterten Lächeln hoch. "Ehm,... wie wär's mit gleich nach der Schule?" Ich nickte und er sah mich dankbar an. "Danke, du bist mein Lebensretter!" Ein letztes mal lächelte er mich strahlend an, ging dann in Richtung Auto, drehte sich noch einmal um, rief mir ,Bis morgen, gute Nacht' zu, winkte, und kämpfte dann noch etwas mit dem Türschloss des Vehikels bevor er sich in das Monstrum von Commodore setzte und, für meinen Geschmack ein wenig zu schnell, die Straße hinuntergaste und um die Ecke flitzte.
 

Kopfschüttelnd und, laut meinem Bruder wie ein Geisteskranker grinsend, betrat ich unser Haus und ließ mich aufs Sofa im Wohnzimmer fallen um mir zusammen mit meiner Family den Rest des Hauptabendprogramms reinzuziehen, von dem ich sowieso nicht besonders viel mitbekam, da meine Gedanken immer wieder um ein bestimmtes blondes, grünäugiges Wesen kreisten.

Ich seufzte lautlos. Wenigstens wusste ich schon wovon ich heute Nacht Träumen würde...
 

TBC...
 

-----------
 

War das lang genug??? XDDD .....feedback??? pretty pleeeeaaaaase???



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2005-01-09T08:38:24+00:00 09.01.2005 09:38
Hallöchen!

Endlich ich mal wieder. ^^''
Ich tue eben alles, um mich vor dem Lernen zu drücken. XD

Was mir jetzt wirklich mal aufgefallen ist:
Wir sind in einem Punkt auf absolut verschiedenen Satndpunkten: Du machst mir zu viele Absätze, ich dir zu wenig. :O))
Aber so kann ich deine Bemerkung immerhin nachvollziehen. Daran läßt sich wohl nur nichts ändern...

Naja, auf jeden fall schreibst du wirklich gut! Es ist sehr flüssig geschrieben und einfach prima zu lesen.
Es gefällt mir besonders gut, das du die Leser hin und wieder sogar ansprichst, zum Beispiel bei "dreimal dürft ihr raten".
Auch der Schlusssatz hat mir sehr gefallen. :o)) Genau anch meinem Geschmack. Ich brauche eben was zum Mitleiden und mitschwärmen. ^^
Ciao

Pitri
Von: abgemeldet
2004-01-24T14:32:56+00:00 24.01.2004 15:32
Aha... Wusst ich doch, dass ich das schon kenne XDD;; Naja, ein bisschen die Erinnerungen auffrischen ist gar nicht mal schlecht. Wenn mir allerdings gleich der vierte Teil auch bekannt vorkommt, geh ich die Wände hoch^^
Von:  to_ri
2003-07-27T14:39:11+00:00 27.07.2003 16:39
Würde ebenfalls gern weiterlesen^^. Es ist interessant, ließt sich flüssig...also ich warte gespannt auf eine Fortsezung^^.
maria-chan
Von: abgemeldet
2003-07-20T16:59:04+00:00 20.07.2003 18:59
WOW!! Das war ja dermaßen geil...Eine der besten FFs die ich je in meinem Leben gelesen habe! o.O Grandios wäre die größte Untertreibung in der Geschichte er Menschheit, also bitte, biiiiiiiiitteeeeee lass mich nicht vor Aufregung sterben und schreib gaaaaaaanzzzzzz schnell weiter, ja? JAAAAAAAAA?????!!!
CuCu^_~
Raven.
Von: abgemeldet
2003-07-02T10:16:23+00:00 02.07.2003 12:16
^__^ Wai. Das gefällt mir sehr gut. Hab eben den zweiten und dritten Teil nacheinander verschlungen, daher nachm zweiten Kapitel kein Comment *gg*
Total super süß! Bin schon gespannt wies weitergeht.
*seufz* Mein süßer kleiner - etwas dummer - Danny *totknuddl* Ach ich hab ihn lieb! ^__^
Von:  Drachenfliege
2003-06-29T15:26:20+00:00 29.06.2003 17:26
GEIL GEIL GEIL!!!
Woah!
das ist ja soooo cool T^T
MAch bitte bitte bitte schnell weiter!!!
*smile*
Von:  Jukiko
2003-06-26T15:59:27+00:00 26.06.2003 17:59
Hallo
Dollidollidolli echt klasse... mach weiter so, laut der beschreibung gefällt mir daniel unheimlich doll %-}...musste mich auch fast totlachen wenn deine story so weitergeht passiert mir noch was beim lachen hehehe ;-P
MFG Jukiko 8-)
Von: abgemeldet
2003-06-10T14:33:51+00:00 10.06.2003 16:33
Ach ist das süüüüüüüß ^^ Ich find Darren immer noch genial ... !!! Weiß er genau weiß, dass er schwul ist. Auf Selbstfindungstrips steh ich, wie gesagt, nicht, deswegen gefällt mir deine Story ganz besonders gut. Ich hpffe auf einen raschen nächsten Teil ^^ Und Daniel ist voll cool ^.^
Von: abgemeldet
2003-06-10T14:17:25+00:00 10.06.2003 16:17
hiho!
wow, die story ist einfach genial! aber was wär eine story wie diese, ohne einem ordentlichen schreibstil? ^-~ wenn ich sage, ich finde beides genialst, ist dann klar wie ich das meine?
L.G.
=^.^=
Daga
Von:  Ryon
2003-06-09T22:51:01+00:00 10.06.2003 00:51
Hi!

Mir gefällt deine FF sehr gut, und ich freue mich schon darauf, den nächsten Teil zu lesen ^.^

Glück Auf!
Ryon ^_-


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