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Füreinander bestimmt

Kannst du meine Mauer durchbrechen?
von

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Die Rache

Kapitel 4 – Die Rache
 

Gemütlich aßen alle zu Ende. Ray und Yuko räumten danach wieder zusammen den Tisch ab.

Beide verstanden sich prächtig und unterhielten sich über alle möglichen Sachen. Sie erzählte ihm viel über Kiba und die Zeit in der Band und er über seine Zeit bei den Bladebreakers und was sie schon alles erlebt hatten.

Man konnte in der Küche ein kichern vernehmen, was eindeutig zu der Brünetten gehörte.

Kai haute auf den Tisch. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Auch die beiden Chinesen lugten aus der Küche.

„Heute schon einmal ans trainieren gedacht?! Jetzt endlich raus mit euch, sonst werdet ihr bei der nächsten Meisterschaft von Kleinkindern geschlagen!“

„Hui, da hat aber heute jemand schlechte Laune.“

„Klappe Tyson! Beweg endlich deinen Hintern raus! Sonst darfst du gleich eine Extrarunde einlegen!“

Das musste man dem Japaner nicht zweimal sagen. Zügig gingen alle nach draußen und wärmten sich ein wenig auf.

Kenny, welcher heute ausnahmsweise mal anwesend war, ging zu Kai.

„Ich hab mein Programm soweit fertig und werde mal ein paar Kämpfe aufnehmen und analysieren. Vielleicht komme ich so an ein paar neue Daten, um euch neue Blades zu bauen.“

„Sehr gut.“

Und schon wollte sich Kenny auf den Weg nach draußen machen.

„Ach Kenny.“

„Hm?“

„Ich bin mit Yuko unterwegs, also kümmere du dich bitte darum, dass sie nicht auf der faulen Haut rumliegen.“

„Alles klar.“

Und schon war der Kleinere verschwunden.

„Jetzt zu dir.“, drehte er sich um, da Yuko hinter ihm stand. Wie immer hatte sie natürlich ein Lächeln auf den Lippen.

>Das Lachen wird dir schon noch vergehen<

„Wir gehen Joggen, damit du mal etwas Ausdauer bekommst. In 5 Minuten vor der Tür.“, befahl er streng.

Und schon rannte die Brünette los. Schließlich hatte sie nur 5 Minuten Zeit sich umzuziehen.

Sie war sich sicher. Das schaffte sie nie!

Kai derweil ging schon einmal raus und lehnte sich gegen eine Mauer.

Er schloss die Augen und genoss die kurze Ruhe.

Auf einmal konnte er jemand rennen hören. Er stellte sich seitlich.

„wahhhhhh“

Yuko flog über ihre eigenen Beine und landete genau vor seinen Füßen. Kalt wie immer schaute er nach unten.

„autsch“

Sie schaute kurz auf ihr Knie. Hatte sich doch tatsächlich noch vor dem Training eine Schramme geholt.

„Du bist 30 Sekunden zu spät.“, kam es nur kalt von dem Russen,

„Das heißt eine halbe Stunde extra Training für dich!“

Erschrocken schaute sie zu ihm hoch.

„Musst du deine schlechte Laune an mir auslassen?“

Schnell stand sie auf.

>Du bist der Grund meiner schlechten Laune!< dachte er sich nur.

„Los jetzt!“ und schon lief er los.

Yuko schüttelte nur mit dem Kopf und lief auch los.

Laufen ist noch gut gesagt, sie musste fast rennen um ihn einzuholen.

Kai legte ein Tempo vor, was keiner, außer er, lange hätte halten können.

Doch das war ihm egal. Heute war der Tag seiner Rache.

Nach 5 Minuten joggten sie immer noch nebeneinander her. Kurz betrachtete Kai die Brünette.

Sie hatte eine kurze weiße Stoffhotpants angezogen. Darüber trug sie ein rotes Trägertop, welches nur den halbes Oberkörper bedeckte. Ihre leicht gebräunte Haut glänzte durch einige Schweißperlen, die über ihren Körper liefen. Die Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden.

Ihre Wangen glänzten in einem leichten Rot. Auch ihre Lippen hatten einen verführerischen Glanz.

Alles in einem hatte sie wirklich einen Traumkörper und dieser war wie immer perfekt gekleidet.

Kai gefiel was er sah.

Schnell schüttelte er den Kopf und schaute wieder weg.

Er rief sich nochmal in Gedanken, was für eine nervige Kuh sie war und dass heute Tag der Rache war. Alles andere musste aus dem Kopf verschwinden.

Kai wurde noch etwas schneller.

Yuko derweil kam mächtig ins Schwitzen.

Sie konnte einfach nicht mehr. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so derart sportlich betätigt und nun schien Kai seine Laune auch noch an ihr auszulassen und rannte wie ein Wahnsinniger.

Langsam aber sicher wurde der Abstand zwischen beiden immer größer.

Kai grinste zufrieden, was Yuko ja aber nicht sehen konnte.

„Jetzt gib dir mal ein bisschen mühe und schlaf nicht ein!“, schrie er nach hinten.

>Der hat gut reden<

Ihr Knie schmerzte auch etwas, dennoch versuchte sie alles aus sich rauszuholen und legte einen Schritt zu. Langsam kam sie ihm näher.

Nach weiteren 15 Minuten kamen sie an einem großen Feld, am Rande der Stadt, an.

„So das reicht erst einmal. Kurze Pause.“

Sofort ließ sie sich erschöpft ins Gras fallen. Sie rollte sich auf den Rücken und atmete heftig ein und aus.

Yuko schloss die Augen und genoss den leichten Wind. Der tat ihr mehr als gut.

Plötzlich spürte sie einen Schatten über sich.

Als Yuko ihre Augen öffnete, schaute sie direkt in Kais Rubine.

„Denk ja nicht, dass es das war.“

Yuko seufzte und setzte sich gerade hin.

„Jetzt 30 Kniebeuge und 30 Liegestütz.“

„Kai?!“

„Was!?“, kam es gereizt von dem Russen

„Wir sind hier nicht bei der Armee. Ich wollte nur beybladen lernen.“

„Das gehört dazu!“

„Ist ja schon gut.“

Und schon versuchte sie so gut wie möglich seine Forderungen zu erfüllen. Doch leichter gesagt, als getan. Ihr tat einfach alles nur noch weh.

Es war ein Ding des Unmöglichen.

Nach der Hälfte setzte sich die Brünette müde ins Gras.

„I-Ich...schnief...ich k-kann...schnief... ich kann wirklich nicht...schnief...mehr….“

Kai schaute ihr nur eiskalt in die Augen. Langsam macht sich etwas Genugtuung in ihm breit.

„Das ist mir egal. Mach weiter!“

„Wieso hast du heute nur so schlechte Laune?“

Langsam stand sie auf und lächelte ihn warm an.

Kais Wut stieg. Dieses Lächeln machte ihn noch wahnsinnig. Yuko machte ihn wahnsinnig.

„Wieso ich schlechte Laune habe? DU willst wirklich wissen warum ICH schlechte Laune habe?!“, ging er bedrohlich auf sie zu. Nur kurz vor ihr blieb er stehen.

„DU bist der Grund!!“

„Ich?“, zeigte sie mit dem Finger auf sich.

„Ja DU und zwar nur DU!“

„Was hab ich denn gemacht?“

Sie wusste wirklich nicht was sie angestellt haben sollte.

„Du NERVST und das seitdem du da bist! Ich kann dich einfach nicht mehr ertragen!“

„Was habe ich denn gemacht?“, kam es etwas traurig von ihr.

„Erst ziehst du in mein Zimmer ein, dann machst du mich vor Tyson lächerlich, dann küsst du mich und nun hast du auch noch in meinem Bett geschlafen! Abgesehen davon das mich dein dauergegrinse EINFACH NUR NERVT!!“
 

~Flashback~
 

Wütend knallte ein blonder Junge die Tür hinter sich zu.

>Die soll mich einfach in Ruhe lassen<

Doch da hatte er die Rechnung ohne Yuko gemacht. Diese lugte durch den Türspalt.

„Darf ich reinkommen?“

„Nein!“, kam es scharf von dem Jungen.

Die Brünette jedoch hörte gar nicht darauf und ging in das Zimmer, schloss die Tür von innen.

Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und lächelte ihn lieb an.

„Was hast du denn heute? Warum bist du so schlecht gelaunt?“

Er war genervt und einfach nur wütend und das sollte Yuko auch spüren.

„Du bist der Grund!!“

Sie legte den Kopf ein wenig schief. „Ich?“

„Jetzt frag nicht noch so blöde! Es reichte schon, dass du in die Band gekommen bist. Und nun wohnst du bei uns und rückst mir ständig auf die Pelle. Du Nervst! Merkst du das eigentlich nicht?! Außerdem was fällt dir eigentlich ein dich zu mir ins Bett zu legen?! Du hast sie doch nicht mehr alle! UND DEIN STÄNDIGES GEGRINSE GEHT MIR AUCH AUF DEN SACK! HAU ENDLICH AB!!“

„….Kiba…“, flüsterte sie leise und ging langsam auf ihn zu….
 

~Flashback Ende~
 

Langsam ging Yuko auf den Russen zu. Sie lächelte sanft. Kai irritierte das.

Schließlich umarmte sie ihn.

Ihm blieb das Herz stehen. Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit.

Kai dachte sie würde wegrennen oder weinen, aber nicht das.

Er war überfordert. Er kannte keine Umarmungen. Schon gar nicht von einem Mädchen.

Sollte er sie einfach wegstoßen?

„Es tut mir Leid.“, flüsterte sie sanft in sein Ohr.

Kais Herz fing an zu rasen.

Was sollte das?

Seine Augen waren immer noch geweitet und seine Arme hingen steif an ihm herunter.

Keiner von beiden sagte ein Wort, bis Yuko die Stille unterbrach.

„Ich hatte nur so furchtbare Angst. Ich hatte schon immer Panik, wenn es draußen gewittert. Ich weiß, ich hätte mich nicht einfach zu dir legen sollen, aber… aber ich hab mich bei dir so sicher gefühlt. Es tut mir wirklich leid.“

Kai war unfähig zu sprechen. In seinem Kopf war das reinste Chaos.

Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor, dass sie einfach nur so dastanden.

Kai wollte sich endlich beruhigen. Er musste sich beruhigen. Schließlich war er Kai Hiwatari. Jemand wie er lässt sich von so etwas nicht durcheinander bringen.

Kurz noch zögernd drückte er sie schließlich etwas von sich. Er schaute in ihre Augen. In ihre wunderschönen lila Augen.

>?!<

Er drehte sich schnell weg von ihr. So etwas durfte er nicht denken. Sie brachte ihn einfach viel zu durcheinander und das mit einer Umarmung.

Das durfte ihm nicht noch einmal passieren.

Jetzt beruhigte sich auch endlich sein Herz, dass die ganze Zeit wie wild gegen seinen Brustkorb schlug.

„Entschuldigung angenommen?“

Er drehte sich um.

Kai sah in ein warmes lächeln.

Stumm nickte er.

Eigentlich wollte er sich rächen. Mal seine komplette Wut an jemanden auslassen. Und dieser jemand sollte halt Yuko sein.

Aber er konnte nicht. Er konnte es einfach nicht.

Er stieß einen leisen Seufzer aus.

„Lass uns zurückgehen.“

„Ok.“

Stumm gingen sie nebeneinander her.

Kurz schweifte sein Blick zu Yuko.

Der Zopf hielt nur noch mehr schlecht als recht. Viele Strähnen hatten sich aus dem Band gelöst. Ihr Knie war inzwischen leicht blau geworden und die Kratzer sahen auch nicht wirklich gut aus. Die Kleidung war auch überall schmutzig, da sie sich ja hatte ins Gras fallen lassen.

Irgendwie tat sie ihm leid. Hatte er vielleicht übertrieben?

Nein, ganz gewiss nicht. Sie hatte es verdient. Darüber war er sich trotz allem sicher.

Er bewunderte sie trotzdem dafür, dass sie als Mädchen so viel ausgehalten hatte und das ohne groß zu meckern oder zu streiken.

Tyson hätte schon beim Laufen keine 5 Minuten ausgehalten.
 

45 Minuten später waren sie wieder am Haus der Bladebreakers angekommen. Sie hatten sich dafür entschieden mit dem Bus zurück zu fahren.

Am Gartentor angekommen, hörte man auch schon die Blades der anderen kreiseln.

„Ich geh erst einmal rein. Duschen und mich umziehen, wenn du mich jetzt nicht mehr brauchst.“

Kai nickte nur und ging Richtung Garten zu den anderen und Yuko derweil in ihr Zimmer, um sich neue Klamotten zu suchen.
 

„Hey da bist du ja wieder!“, wurde Kai von Tyson begrüßt, „Bist du fertig mit deinem Einzeltraining mit Yuko?“, grinste er frech.

„Pass mal lieber auf.“

„Auf was?“

„Auf mich!“, lachte Max und kickte Dragoon aus dem Tablo.

„Oh nein….“

Tyson hob sein Blade auf. Max rief Draciel zurück.

„Der Punkt geht eindeutig an mich.“

Der Blauhaarige schaute gespielt beleidigt.

„Das war nicht fair!“

„Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass du dich besser konzentrieren sollst!“

„Ja ja Kai.“

Die anderen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Derweil ging eine Person gezielt auf den Russen zu.

„Wo ist Yuko?“

„Ach du schon wieder.“, Riku bekam eiskalte Blicke. Schaute selber aber auch nicht anders.

„Kommst du jetzt jeden Tag vorbei um deine kleine Freundin zu bewachen?“

Riku knurrte leise.

„Wo ist sie?“

„Schon einmal daran gedacht, dass sie dich vielleicht nicht jeden Tag sehen will?“, provozierte er weiter.

„Oder hast du etwa Angst ich könnte der Kleinen was tun?“

„Kai! Jetzt reicht es!“, mischte sich Ray ein.

Es schien, als würden die beiden keine Freunde mehr werden.

„Sie ist drinnen.“, knurrte der Russe und setzte sich neben Kenny.

Er wollte schließlich noch wissen, ob er etwas Brauchbares analysieren konnte. Riku ging sofort rein.

Ray schüttelte nur mit dem Kopf über die beiden und stellte sich gegenüber von Max. Tyson stellte sich als Schiedsrichter an den Rand des Tablos.

„3…2…1…let it rip!!“

Und schon flogen 2 Kreisel in die runde Schüssel. Draciel kreiselte ruhig in der Mitte des Tablos, während Drigger schnell seine Runden zog.

„Los Drigger!“

Und schon griff Rays Blade heftig Draciel an. Dieser jedoch konnte sich dank seiner starken Abwehr gut halten.

Kaum war Rays Attacke beendet, startete Max einen Gegenangriff. Doch dieser ging ins leere und der Chinese nutzte die Gelegenheit und rief Drigger.

„Los Drigger Tiger Claw!“

Max realisierte zu spät was passierte und flog schließlich aus der Arena.

Geknickt hob er seinen Blade auf.

Ray klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.

„Willst du eine Revanche?“

„Klar.“, grinste der Blonde schon wieder.

„Na dann los.“
 

Zeitgleich im Haus…
 

Riku suchte nach Yuko. Er wusste ja nicht wo ihr Zimmer war. Schließlich hörte er Geräusche und ging ihnen nach.

Eine Tür stand komplett offen und so lugte er vorsichtig hinein.

Die Schranktür vom Kleiderschrank war ebenfalls offen und dahinter schien jemand etwas im Schrank zu suchen.

„Yuko?“

Die Angesprochene schaute fragend zur Tür.

„Riku?“

Sie lehnte die Schranktür an und rannte auf ihn zu und sprang ihm in die Arme.

„Was machst du denn hier? Kommst du mich jetzt etwa jeden Tag besuchen?“, grinste sie ihn frech an.

„Nein ich wollte eigentlich nur….sag mal was ist denn mit dir passiert?!“, schaute er sie von oben bis unten an.

„Ach nichts.“

„Nach nichts sieht mir das aber nicht aus. War das etwas dieser Kai?!“

„Wir haben nur ein wenig trainiert.“, versuchte sie ihn zu beruhigen.

„Trainiert?!“

„Ja es ist halb so schlimm.“

Riku war sauer. Er wusste, dass dieser Kerl nicht gut für sie war. Kai brachte nur Ärger.

Er konnte seine kleine Yuko doch nicht bei so jemanden lassen.

Wütend drehte er sich um und wollte gehen.

>Der kann was erleben<

„Wo willst du hin?“

Doch ohne ihr zu antworten ging er zügig aus dem Zimmer.

„Riku?“

Sie ahnte böses.

Schnell rannte sie ihm hinterher und hielt ihn am Arm fest.

„Jetzt warte doch mal.“

„Lass mich los Yuko!“

Sie rümpfte die Nase und zog ihn in ihr Zimmer zurück.

„Jetzt hör mir bitte erst einmal zu….“
 

Inzwischen war es Spätnachmittags. Riku war nach seinem Gespräch mit Yuko wieder gegangen und die Brünette saß im Garten und lehnte gegen einen Baum.

Kai war mit den analysierten Daten von Kenny ganz und gar nicht zufrieden und trainierte die anderen hart.

Allen war die Lust schon lange vergangen und so allmählich konnten sie nicht mehr.

„Können wir nicht für heute Schluss machen. Ich kann nicht mehr…“, jammerte Tyson.

„Das hör ich jetzt schon zum 10. Mal von dir.“, entgegnete der Russe nur kalt.

„Tyson hat Recht Kai. Es ist schon spät. Ich denke für heute reicht es. Es bringt ja nichts, wenn wir alle komplett fertig sind.“

Kai gab sich Ray geschlagen und ging murrend ins Haus.

Hätte der Chinese nichts gesagt, hätte er am liebsten noch die ganze Nacht durchtrainiert. Das hatten alle wirklich dringendst nötig, wie er fand.

Aber Ray war der Einzige auf den Kai hörte, er war schließlich sein bester Freund. Wenn der Chinese meinte es wär genug, dann sollte das auch stimmen.

„Was machst du eigentlich da?“, ging Ray auf seine Cousine zu.

Diese schaute von ihrem Blatt auf und lächelte dem Chinesen entgegen.

Schließlich setzte er sich neben sie.

„Ich schreibe neue Lieder.“

„Du schreibst die immer alle selbst?“, war der Schwarzhaarige erstaunt.

„Die meisten schon. Riku hat manchmal auch gute Einfälle. Willst du mal sehen?“, hielt sie ihm strahlend das Blatt entgegen.

Etwas rot im Gesicht, nahm er es ihr ab. Zeile für Zeile las er sich den Text durch.

Es war ein Liebeslied. Der Text beinhaltete viel Schmerz und Trauer, aber auch viele Freude mit einem romantischen Ende.

„Das ist wirklich klasse.“, gab er ihr den Zettel zurück.

„Findest du?“

„Ja das liest sich echt gut. Ich bin schon gespannt, wenn du es dann singst.“, lächelte er sie freundlich an.

Sie lachte kurz. „Eine Idee für die Melodie habe ich auch schon. Aber für heute habe ich genug gearbeitet. Mein Kopf hat für den restlichen Tag Pause.“

„Wollen wir dann reingehen und erst einmal zu Abend essen?“

Lächelnd nickte sie und beide standen auf und gingen zusammen rein.

Die anderen warteten schon hungrig auf die beiden.

„Sag mal kannst du eigentlich auch kochen?“, wollte Tyson sogleich wissen.

Seinen Magen konnte man schon fast bis auf die Straße knurren hören.

„Nicht wirklich. Das ist das Einzige was ich wirklich nicht kann.“, winkte sie ab.

„Schade.“

Schließlich machte sich Ray auf den Weg zum Kühlschrank und holte sich ein paar Zutaten heraus.

Dann musste wohl die Arbeit an ihm hängen bleiben. Aber er machte es ja gern.

Zu seiner Überraschung gesellte sich die Brünette zu ihm und half ihm beim Zubereiten.

Keine 45 Minuten später saßen alle am Tisch und genossen das Essen.

Also fast alle. Tyson sein genießen sah so aus, dass er alles einfach reinschlang, als wäre er am Verhungern.

Yuko und Max machten sich abwechselnd darüber lustig.

Schließlich verschluckte sich Tyson und hechelte wie wild nach Luft. Alle, bis auf Kai, mussten lachen.

Letzterer schaute ihn nur gleichgültig an.

„Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht so schlingen sollst?!“

Tyson nahm sich schnell sein Glas mit Wasser und trank alles auf einmal aus. Schließlich beruhigte er sich wieder.

Verlegen legte er die Hand auf den Hinterkopf.

„Hahaha ja tut mir Leid.“

Kai konnte nur mit dem Kopf schütteln.

„Ach Ray?“

„Was ist denn Yuko?“

„Hast du Samstag schon etwas vor?“

Überrascht schaute er sie an.

„Nein. Wieso?“

Freudig klatschte sie in die Hand.

„Gut. Dann hast du jetzt was vor.“

Nun erntete sie von allen einen fragenden Blick. Selbst Kai schaute auf.

„Wir haben ein Date.“, grinste sie breit und zwinkerte ihm zu.

Alle Münder standen offen. Hatten sie sich gerade verhört? Ganz bestimmt!

„D-d-d-date?“

Ray sein Kopf glich einer Tomate.

„Ja ein Date. Oder hast du etwa keine Lust einen Tag mit mir alleine zu verbringen?“

„D-den T-t-tag m-mit dir? A-a-a-alleine??“

Der Chinese brachte kein vernünftiges Wort mehr zu Stande.

Kenny rutschte glatt die Brille von der Nase. Tyson hatte unglaubwürdig sogar aufgehört zu essen und starrte Yuko einfach nur an. Auch Max stand der Mund offen.

Kai starrte sie etwas entsetzt an.

Stille.

Alle schauten auf die Brünette. Diese jedoch schaute von einen auf den anderen.

>Die gucken ja, als hätten sie gerade einen Geist gesehen<

„Könnt ihr mal aufhören mich wie einen Geist anzuschauen? Was habt ihr denn alle?“

Alle lachten leicht verlegen. Kai drehte sich auch ein wenig weg.

Schließlich fand Ray seine Sprache wieder. Einen Rotschimmer behielt er aber.

„Wenn du willst dann können wir gerne…also…zusammen….weggehen.“, stammelte er.

Freudig stand sie auf, sprang von einem Bein zum anderen und umarmte schließlich ihren Cousin. „Super. Ich freu mich sooooowas von drauf.“

Kai glaubte sich verhört zu haben. Hier verabreden sich doch tatsächlich die beiden zu einem Date. Wo gibt es denn so etwas? Ray kann doch nicht mit seiner Cousine ausgehen. Also so rein rechtlich schon, aber trotzdem.

>Moment!?<

„Sag mal Yuko.“

„Was ist denn Kai?“, tänzelte sie immer noch um Ray herum. Dieser sah so rot aus, dass man Angst haben müsste, er platze jeden Moment.

„Was sagt eigentlich Kiba dazu?“, grinste er sie siegessicher an.

Sie stoppte und schaute ihn fragend an.

„Was sollte er denn dagegen haben?“

„Kiba?“, fragte Tyson verwirrt.

„Ihr Freund.“, der Russe betonte das Freund extra stark.

„Waaaaaas aber Yuko!“, der Japaner war empört.

„Hey hey hey. Stoppt mal.”, Yuko war irritiert, warum so eine einfache Frage nun in so einem Chaos endete.

„Ich möchte doch nur mal einen Tag mit Ray ausgehen. Immerhin ist er mein Cousin und wir haben hier ja kaum Gelegenheit uns alleine zu unterhalten. Außerdem meinte ich doch nicht sooo ein Date. Einfach ein freundschaftliches.“, erklärte sie, „Du hast das doch nicht falsch verstanden, oder Ray?“

Eine einzelne Schweißperle lief an seiner Stirn entlang.

„Nein nein“, winkte er ab, „Ich weiß ja das du unsterblich verliebt bist.“, grinste er sie nun an.

Nun wurde Yuko leicht rot.

Alle atmeten etwas erleichtert aus.

Schließlich aßen sie noch gemütlich zu Ende und die beiden Chinesen machten sich danach wieder ans abräumen.

Ray wollte von der Brünetten noch wissen, was sie eigentlich an dem Tag unternehmen wollten. Doch das wusste Yuko selbst noch nicht. Essen, Kino, Zoo, Vergnügungspark oder doch bloß spazieren gehen. Das wollten sie dann spontan entscheiden.

Den restlichen Abend verbrachten alle gemütlich auf der Couch. Alle bis auf Kai. Dieser war nach dem Abendbrot verschwunden. Doch das wunderte niemanden. Er ging öfters alleine weg.

Schließlich verabschiedeten sich alle voneinander und gingen nacheinander erst ins Bad und schließlich ins Bett.

Da Yuko nicht wirklich schlafen konnte und es noch angenehm warm draußen war, setzte sie sich in ihren Schlafsachen, welche wie immer eine Hotpants und ein Top war, in den Garten.

Sie lehnte gegen einen Baum und schaute in den Himmel.

Man konnte keine einzige Wolke ausfindig machen. Alles war voller heller funkelnder Sterne. Heute war Vollmond.

Ob sie deswegen nicht schlafen konnte?

Eine leichte Brise durchwirbelte ihre Haare. Doch kalt war ihr nicht. Es war eher sehr angenehm, wie sie fand.

Sie musste an ihren Freund denken.

„….Kiba…“, flüsterte sie leise.

Sie vermisste ihn sehr. Sie wünschte sich, er würde jetzt neben ihr sitzen und seine starken Arme um sie legen.

Mit seinen warmen blauen Augen in ihre Lilanen schauen.

Wieder kam eine leichte Brise. Obwohl es nicht kühler geworden war, fror sie leicht. Wärmend schlang sie die Arme um ihren zarten Körper.

Plötzlich hörte sie Schritte. Neugierig schaute sie ins dunkle. Sie konnte nur Umrisse erkennen.

Die Person kam immer näher.

„Kai“, lächelte sie ihm entgegen.

Kurz vor ihr blieb er stehen und schaute sie kalt an.

„Musst du nicht deinen Schönheitsschlaf halten?“

Yuko kicherte.

„Meinst du denn ich hab den nötig?“

„Sonst würde ich das doch nicht sagen, oder?“, grinste er.

Nein. Nötig hatte sie das wirklich nicht. Aber das konnte er ihr doch nicht sagen.

Yuko stand auf und stand nun direkt neben ihm.

Verträumt schaute sie in die Sterne. Kai folgte ihrem Blick.

Es war wirklich eine schöne klare Nacht.

„Wo bist du eigentlich die ganze Zeit gewesen?“, schaute sie ihm nun in die Augen.

„Geht dich nichts an.“, kam es nur kalt. Kai setzte wieder sein typisches Kai-Face auf. Ein kalter emotionsloser und nicht durchschaubarer Blick.

„Och nein. Du sollst doch nicht so schauen.“

Sie drehte sich zu ihm um und schob seinen Mundwinkel nach oben. „Du sollst das nicht machen!“, kam es eiskalt.

Schnell nahm er je eine Hand in seine und hielt sie neben sich. Unweigerlich zog er sie zu sich ran. So standen sie sich nahe. Sehr nahe. Für Kais Verhältnisse zu nahe.

Nur einige Zentimeter trennten ihre Gesichter. Beide schauten sich in die Augen. Keiner sagt auch nur ein Wort.

Yuko behielt auch jetzt ihr Lächeln.

Kais Herz raste. Wieder brachte sie ihn in eine Situation, die er nicht kannte und schon gar nicht einschätzen konnte.

Seine Gedanken waren das reinste Chaos.

Sollte er sie wegstoßen?

Wollte er das denn?

Klar wollte er das.

Aber sein Körper tat nicht das, was sein Kopf ihm sagte.

Wieso konnte er sich nicht beherrschen?

Was zum Teufel machte sie nur mit ihm?

Schließlich gewann er wieder die Oberhand über seinen Körper und ließ sie los. Schnell drehte er ihr den Rücken zu. Etwas erleichtert atmete er aus.

Er merkte, dass sie ihn immer noch anschaute.

Sollte er jetzt etwas sagen?

Einfach weggehen?

Doch plötzlich spürte er 2 Hände und den schlanken Körper von Yuko an sich.

Sie umarmte ihn von hinten.

„Was soll das?“, kam es nur leise von Kai.

Wieso konnte er sie nicht einfach wegstoßen und anschreien, so wie es halt seine Art war?

Er konnte sie zwar nicht sehen, aber er spürte, dass sie lächelte.

„Du musst nicht so zu mir sein. Du brauchst dich nicht verstellen. Auch wenn du es vielleicht nicht glauben willst oder kannst, du kannst mir Vertrauen.“

Seine Augen weiteten sich. Sein Herz wurde immer schneller.

Konnte er das denn wirklich? Sollte er ihr Vertrauen?

Warum sagte sie so etwas?

Aber nein. Warum sollte er das tun? Sie war ihm egal. Er kannte sie erst ein paar Tage, also warum sollte er. Er vertraute niemanden. Gut, vielleicht ein wenig Ray und auch Tala. Aber das waren auch die einzigen beiden. Sozusagen die absolute Ausnahme.

Und auch das mussten sich die beiden erst erarbeiten.

Doch auch Ray und Tala würden es nie schaffen durch seine hohe und dicke Mauer zu kommen. Die Mauer, die er sich um sein Herz geschaffen hatte, um dieses zu schützen. Niemand sollte ihm mehr wehtun können. Außerdem sollte diese ihn davor schützen Gefühle zu zeigen. Gefühle zeigt man nicht. Sie machen einen nur schwach und angreifbar. Nur ein Schwächling zeigt Gefühle.

Doch was er nicht bemerkte, seine hohe und dicke Mauer, die er um sein Herz hatte, zeigte einen kleinen Riss. Noch war er klein, doch sollte er größer werden, bestand die Gefahr, dass die Mauer irgendwann einbrechen könnte.

Das, was Kai immer zu verhindern gewusst hatte.

Doch noch bemerkte Kai ihn nicht. Oder wollte er ihn nicht bemerken?

Yuko derweil ließ von dem Russen ab. Sie erwartete keine Antwort oder Reaktion von ihm.

Sie ging einfach ins Haus und schließlich in ihr und Kais Zimmer.

Yuko legte sich aufs Bett. Sie deckte sich nur halb zu. Es war heute Nacht einfach doch viel zu warm. Vom Frieren war keine Spur mehr.

Schnell fiel sie in einen traumlosen Schlaf.

Kai stand noch eine Weile draußen. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Doch nach einer halben Stunde machte auch er sich auf den Weg in sein Bett.

Im Zimmer angekommen betrachtete er noch kurz Yuko.

Wie nicht anders zu erwarten lächelte sie selbst im Schlaf.

Sie sah zufrieden aus.

Auch Kai lächelte. Doch schnell schüttelte er mit dem Kopf.

Schließlich zog er sich aus und sprang ins Bett.

Das konnte alles nicht so weitergehen.

Er musste sich endlich zusammenreißen. Der Tag heute war einfach zu viel für ihn. 2 Mal hatte er sich von der Brünetten umarmen lassen. 2 Mal! Er musste sie auf Abstand halten. Egal wie.

Doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, fiel Kai nach kurzer Zeit in einen etwas unruhigen Schlaf.
 


 

Das war es schon wieder. Leider gab es beim letzten kapi gar keine kommis ABER dafür inzwischen eine menge in der favo-liste :D danke euch :)

über kommis würde ich mich trotzdem freuen ;D

bis zum nächsten kapi - ihr dürft weiter gespannt sein ;)

lg eure man-chan



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