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Black Sheep

~ Why don’t You feel the Sense of Urgency ~
von

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Eine Schicksalhafte Begegnung?

Eine Schicksalhafte Begegnung?
 

Es dämmerte bereits und die meisten Menschen machten sich auf den Heimweg. So auch Oliver. Er zog sich die Jacke fester um die Schultern und beschleunigte seinen Schritt. Die dicken, schwarzen Wolken drückten den Himmel herab, ein Gewitter ankündigend. Ausgezeichnet, denn gerade heute hatte er seinen Regenschirm vergessen. Seufzend schloss er eine Sekunde seine Augen, die falsche, denn im nächsten Moment lag er schon bereits auf dem Boden. Fluchend über seine eigene Dummheit nicht auf Stolperfallen zu achten sammelte er die Papiere wieder ein, die bei der Aktion aus seiner Tasche gefallen waren. Alles wichtige Dokumente, die er neu schreiben müssen würde, falls sie dreckig oder nass wurden. Er hatte sie nicht bemerkt. Ihr leises Kichern, das ihn sich umblicken ließ, war das einzige, was sie verraten hatte. Oliver starrte das Mädchen einen Augenblick lang an, das dort neben ihm auf einer Bank saß, bevor ihm die Röte ins Gesicht stieg.

„Entschuldige.“, lachte sie und strich sich eine Träne aus den Augen. Ihre langen braunen Haare vielen ihr über die Schultern als sie sich bückte um die Papiere zu ihren Füßen aufzuheben und sie ihm zu reichen.

Er lächelte sie peinlich berührt an: „Das sah bestimmt albern aus.“

„Nicht albernen als bei jedem anderen auch.“, meinte sie kopfschüttelnd, doch ihre zuckenden Lippen verrieten sie. Na toll…

„Du solltest nicht so eilig über kaputte Wege laufen.“, meinte sie und blickte musternd die Stapel an Zettel an, die aus seiner Taschen quollen. Sie rückte rüber, was eindeutig eine Einladung war sich neben sie zu setzten. Oliver öffnete seine Tasche und sortierte die Schriftstücke neu ein, wobei ihm ihr faszinierter Blick leichte Schauer über den Rücken jagte.

„Ich wollte nach Hause bevor es zu regnen beginnt…“, nuschelte er, was seine Situation natürlich nicht rechtfertigte.

Ihr Blick veränderte sich. Nachdenklich schob sie sich eine Haarsträhne hinter die Ohren, bevor sie in den Kopf in den Nacken legte und die Wolken betrachtete.

„Vielleicht ist es ja vorbestimmt, dass du gerade hier und jetzt gestolpert bist…“

Verwirrt blickte er sie an und musterte sie. Meinte sie das gerade ernst? Ihre Kleidung sah neu aus, aber nicht zu neu als das sie sie heute zum ersten Mal trug. Es waren bestimmt keine billigen Sachen, aber sie waren auch nicht von der teuersten Stange. Ihre Nägel waren gepflegt und ihre Augen leicht geschminkt. Sie sah wie ein normales Mädchen aus einem normalen Haushalt aus, also warum dachte sie so?

„Darf ich mit zu dir kommen?“, fragte sie so plötzlich, dass er für eine Sekunde die Sprache verlor. Was?!

„Versteh mich nicht falsch!“, setzte sie dazu und seine Nerven entspannten sich etwas, „Es ist nur so… Ich glaube meine Freundin hat mich versetzt und ich will jetzt nicht wieder nach Hause gehen, weil meine Brüder eine Party feiern wollten und ich ja deswegen extra weg bin.“

Sie biss sich auf die Lippen und blickte ihn unter ihren langen Wimpern her an. Was für schöne Augen, traf es ihn blitzartig und er nickte, bevor er sich die Antwort noch einmal gut überlegen konnte. Ihre Arme schlangen sich um seinen Körper, umarmten ihn und ließen sein Herz einen kurzen Moment schneller schlagen.

„Danke.“ Geflüsterte Worte, die mehr sagten, als er verstand.

Oliver stand auf und hielt inne, als ihm etwas Wichtiges einfiel.

„Ich bin übrigens Oliver.“

„Freut mich, Oliver.“, war die einzige Antwort, die er je von ihr erhalten hatte. Er fragte nicht weiter nach. Als Sozialbetreuer wusste er, das manche Menschen nur ungern ihren Namen preisgaben, weil dies die Entfernung zwischen ihnen überbrücken würde. Und trotzdem wünschte er in diesem Moment, sie würde ihn ihm verraten. Lächelnd erhob sie sich und ging neben ihm her, während das Schicksal sich um sie webte, wie das Netz einer Spinne. Doch dass dieses Netz schwarz wie die Nacht sein würde, ahnte Oliver in diesem Moment noch nicht.



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