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Hakuouki - Sakurano-ishi

Searching after the Cherryblossom Stone
von

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Siblings

Kapitel 4:
 

»Sie weinte sich in den Schlaf, während der Mond langsam verschwand und der Sonne den Tag überließ…«
 

Der nächste Tag brach an. Nach und nach wurden die anderen wach. Nur Chizuru wollte nicht aufstehen. Als sie wach wurde, kamen ihr wieder die Momente der letzten Nacht hoch und sie musste ein Schluchzen unterdrücken, damit niemand etwas mitbekam. Doch Hijikata fand ihr Verhalten merkwürdig und als er fragte, was los war, erzählte ihm Souji von der letzten Nacht.

„Kaoru lebt also auch wieder…“ stellte er fest und seufzte. Er wusste schon vorher, dass Kaoru Chizurus Bruder war, nachdem dieser gestorben war und die Brünette es ihm erzählt hatte.

„Heißt das, er hat auch einen Splitter?“ wollte Sanosuke wissen, der sich gerade Sake einschenkte. Heisuke weitete die Augen.

„Aber… wenn das der Fall ist… wie kommen wir an den Splitter ran? Ich meine… er hat damit gedroht, Chizuru umzubringen, wenn sie ihn wieder begegnet…“

„Naja, dann müssen wir selber zu ihm gehen…“ murmelte Hijikata, schwieg kurz, als er zu Chizuru sah, die am anderen Ende des Zimmers auf der Decke lag und sich nicht rührte.

„Das muss echt schwer für sie sein…“ meinte Shinpachi, der mal kein Gläschen angerührt hatte, sehr zu seinem Leidwesen.

„Wenn Kaoru wie Chizuru zu dem Yukimura-Clan gehört, dann muss er auch ein Oni sein…“ murmelte Sanosuke und blickte leicht besorgt zu Hijikata.

„Er ist dann um einiges stärker als wir…“

„Aber… wollt ihr Kaoru bekämpfen?“ fragte Heisuke verwirrt. Der Vizekommandant starrte auf den Boden.

„Wenn es sein muss…“

„Nein…“ kam es von der hintersten Ecke. Alle Blicke waren auf Chizuru gerichtet, die sich aufgesetzt hatte.

„Chizuru-chan!“ sagte Heisuke leicht erleichtert, doch dies währte nur kurz.

„Ich will nicht, dass ihr gegen ihn kämpft!!“ meinte sie mit lauter, zittriger Stimme. Hijikata verengte die Augen.

„Wenn wir den Splitter brauchen und er es nicht freiwillig-“

„Auch dann nicht! Wir werden einen anderen Weg finden!“

„Es gibt aber keinen anderen Weg!“ sagte der Schwarzhaarige nun mit einer etwas kräftigeren Stimme, die einen strengen Ton hatte.

Chizuru zuckte zusammen, dann sah sie ihn böse funkelnd an.

„Ich will aber nicht, dass ihr ihm wehtut! ICH WILL DAS NICHT!“ brüllte sie, erhob sich und lief aus dem Zimmer. Es herrschte Schweigen in der Runde. Souji lehnte sich an die Wand.

„Du warst ein wenig zu streng, Hijikata…“

„Wir haben eben keine Wahl…“ murmelte er. Heisuke schlich sich davon, um nach Chizuru zu sehen. Im Gästehaus war sie nicht mehr. Er lief auf die Straße und entdeckte sie auf einer Bank sitzend und weinen. Er schluckte. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Er hatte einen Entschluss gefasst.

Er machte auf dem Absatz kehrt und lief los.
 

Chizurus Augen brannten, doch die Tränen hörten nicht auf. Sie wollte nicht mehr gegen Kaoru kämpfen. Vorher hatte sie sich irgendwie keine Gedanken gemacht, als sie ihren Bruder sterben sah. Die Trauer hatte sich durch den Krieg nur kurz gehalten. Sie atmete tief ein und starrte auf den Boden. Sie erblickte schließlich einen Ball und blickte zu einem Jungen auf, der vor ihr stand. Schweigend starrte er sie an. Chizuru nahm den Ball und streckte ihn dem Kleinen entgegen. Das Kind nahm das Spielzeug und rannte davon.

Die Brünette seufzte und sah ihm nach. Auf einmal sah sie das Bild eines anderen Jungen vor sich:

„Kaoru…“ murmelte sie und erinnerte sich ein wenig.

Sie hatten damals zusammen alles gemacht. Sie spielten zusammen, niemand konnte sie trennen. Sie standen auf einer Wiese und haben Kränze aus Blümchen geflochten. Wenn sie schlafen sollten, hatten sie sich immer vor den Eltern versteckt, damit sie länger aufblieben. Alles war so friedlich…

Bis zu jenem Abend. Es brannte. Ein Angriff auf das Dorf, in dem sie lebten. Beide liefen durch die brennende Straße, hand in hand.

Pferdehufen, Gewieher. Eine Hand riss beide voneinander, Chizuru schrie nach ihrem Bruder, welcher von einem Soldaten gepackt und weggetragen wurde. Die beiden verschwanden aus ihrer Sicht, doch sie hörte einen Aufschrei, dann wurde es Schwarz um sie herum.

Als Chizuru wieder aufgewacht war, lag sie in einem Bett, ein Mann lächelte sie an, Kodou…

Ihr Ziehvater… von dem sie all die Jahre gedacht hatte, dass er ihr richtiger Vater war. Die Kleine hatte ihre Erinnerung verloren und wusste nichts mehr, was vorher war.

Erst nach Kaorus Tod kam alles wieder.

Die Brünette seufzte, stützte ihren Kopf auf ihre Arme und schloss die Augen.
 

Heisuke hatte beschlossen, Kaoru aufzusuchen, da er Chizurus Leid nicht ertragen konnte. Er lief zurück zum Waldrand, wo in der letzten Nacht Kaoru zuletzt gesehen wurde. Jedoch hatte er Zweifel, ihn dort aufzufinden. Noch dazu hoffte er, dass Kaoru ihn nicht angriff.

Trotz allem hätte er sich nie erträumen lassen, dass er Kaoru mal attraktiv fand… Oder dass er ein Junge war. Er war doch so ein hübsches Mädchen gewesen…

„Moment… das gehört nicht hierher…“ sagte er zu sich selbst und schüttelte mit dem Kopf. Er hörte Schritte und erblickte einige Männer, die nicht gerade freundlich aussahen.

„Ein Kind hier im Wald?“

„Was machst du hier, Kleiner?“ fragten sie und leckten sich über die Lippen. War ja klar, dachte sich Heisuke. Die suchten wieder Streit. Heisuke zog sein Schwert und machte sich kampfbereit. Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus, ehe der Kleine einen von ihnen bewusstlos niederschlug.

„Du wagst es?“ brüllte ein anderer und raste auf ihn zu. Kinderspiel für Heisuke. Er wich aus und knockte ihn aus. Der eine von den beiden übrig gebliebenen pfiff laut, wobei sich der Brünette jedoch nichts dachte. Er attackierte einen weiteren, ehe ihn auf einmal ein Pfeil streifte. Er zuckte zusammen und drehte sich um. Auf einen Hügel standen ungefähr zehn Männer, zwei von ihnen mit Pfeil und Bogen, andere mit Schwerter und Speere.

Der Kleine verengte die Augen.

„Ein Hinterhalt?“ Hier musste wohl ein Nest für Banditen gewesen sein. Er machte sich bereit.

„Verdammt…“ zischte er und griff an.
 

Chizuru träumte weiterhin vor sich hin, bis sie eine aufgeregte Frau hörte.

„Hilfe! Banditen greifen einen Jungen an!!“ Die Brünette hob den Kopf.

„Einen Jungen?“

„Ja, er kann sich zwar wehren, aber fragt sich nur, wie lange! Diese Banditen sind in der Überzahl!“

Chizuru kam nur ein Gedanke: Heisuke.

Sie lief los, ignorierte die Rufe der Frau, die sie warnte…

Als sie im Wald ankam, erblickte sie zuerst die Bewusstlosen, dann Heisuke, der ein wenig außer Puste war. Immerhin waren es nun mehr als Zwanzig, es kamen immer mehr.

„Heisuke-kun!“ rief sie besorgt. Erschrocken sah er zu ihr.

„Chizuru! Verschwinde!“ rief er zurück, da griff ihn einer an.

„Heisuke!“

Er wehrte den Angriff erfolgreich ab, doch er sah seinen Angreifer von hinten nicht.

Chizuru war schockiert.

„HEISUKE!“
 

Man hörte ein Klirren. Die Klinge des Banditen brach ab und Blut spritzte. Heisuke drehte sich um und weitete die Augen.

„Was…?“

Er hörte die anderen schreien und wandte den Kopf zu dem Rest, von denen einige tot umfielen. Er erkannte auch den Grund:

„Kaoru!“ rief Chizuru und lief zu Heisuke. Kaoru stand vor ihnen und an seinem Schwert klebte das Blut der Banditen. Er blickte kühl zu den beiden, ehe er die anderen Banditen angriff. Einige liefen panisch weg, andere konnten nicht mehr fliehen.

Als es still war, schwang Kaoru sein Schwert, sodass das Blut von der Klinge spritzte und steckte es wieder ein. Schweigend wollte er gerade gehen, da ergriff Heisuke seinen Arm.

„Warte.“ sagte mit einer ruhigen Stimme. Chizuru sah ihn verwirrt an.

„Wieso willst du verhindern, dass Chizuru dich wiedersieht? Hast du dir nicht gewünscht, dass sie dich wiedererkennt? Warum willst du jetzt alles aufgeben?“ wollte er wissen, ohne dabei den Blick abzuwenden. Kaoru zögerte, dann wandte er seinen Kopf zu Heisuke.

„Was weißt du schon?“ fragte er verärgert und riss sich los.

„Wenn man seit Jahren nur daran denkt, jemanden wiederzusehen… und am Ende herausfindet, dass dieser Jemand sich nicht mehr erinnert… Ihr wisst nicht, wie schmerzhaft so was ist…“

„Aber sie kann sich doch an dich erinnern!“

Der Brünette blickte zur Seite.

„Wenn ich damals schon aufgegeben hätte… würde sie es nie wissen…“ murmelte Kaoru und wollte gehen. Chizuru trat vor.

„Kaoru… Geh nicht.“ flehte sie. Ihr Bruder atmete tief ein.

„Wozu? Ich kann deinen Anblick nicht mehr ertragen! Du hängst mit den Menschen herum… Du hast dich eher für sie entschieden, anstatt für deine Familie…“ Die Schultern bebten.

Chizuru wich zurück, zog dabei Heisuke mit, da sie spürte, was gleich passieren würde.

„Du würdest mich alleine lassen… Du hast mich alleine gelassen… Du hast deine eigene Familie für Menschen verleugnet…“ Das Beben wurde immer deutlicher und auch sein Haar leuchtete langsam heller auf.

„Warum sollte ich mit dir gehen? Du bist damals auch nicht mit mir gegangen…“

Das Haar wurde weiß und als Kaoru sich umdrehte, waren seine Augen golden. Er hatte nun seine Oni-Kräfte aktiviert.

„Kaoru!“ rief Chizuru, doch der zog sein Schwert.

„Komm schon, Chizuru! Kämpfe mit mir! Ich sagte zwar, dass ich dich töten werde… Aber lass mich dabei Spaß haben!“ sagte er und grinste böse. Heisuke stellte sich vor ihm und hielt sich bereit. Kaoru war unbeeindruckt.

„Ich will nicht gegen einen Menschen kämpfen!“ murrte er.

Doch sein Gegenüber wich nicht zurück.

„Wenn du wirklich Chizuru töten willst… werde ich sie beschützen!“

„Niemand kann sie beschützen… Außer mir!“ Mit diesen Worten griff Kaoru an, die Hiebe waren eindeutig kräftiger als sonst. Heisuke keuchte auf, als der erste Schlag fiel. Er wurde zurück gedrängt. Chizuru konnte nichts anderes, als zusehen.

„Kaoru! Bitte, hör auf!!“ rief sie. Doch ihr Bruder achtete nicht darauf.

„Kaoru!!“

Der Oni blickte ganz kurz zu ihr und hielt Inne. Dann rannte er an Heisuke vorbei, auf Chizuru zu. Der Brünette reagierte zu langsam.

„CHIZURU!“

Diese zuckte zusammen und kniff die Augen zu. Dann hörte sie einen Aufschrei.

Sofort drehte sie sich um und erblickte einen Banditen, der wohl die Gunst der Unachtsamkeit der Männer genutzt hatte, um Chizuru anzugreifen. Kaoru hatte erneut Blut an der Klinge. Verachtend blickte er zu dem Mann, der die Augen weit aufgerissen hatte.

„Wage es ja nie wieder, meine Schwester auch nur ein Haar zu krümmen, du widerliche Kakerlake!“ fauchte er und zog das Schwert aus dem Körper heraus. Der Mann fiel zu Boden.

Die Brünette atmete schnell. Sie blickte zu Kaoru, welcher wieder braunes Haar hatte und das Schwert säuberte, ehe er es wieder einsteckte. Heisuke atmete erleichtert auf. Also hatte Kaoru nur Chizuru beschützen wollen?

Dieser senkte den Blick. Dann wandte er sich zu Chizuru und sah sie ernst an.

„Ich werde dich niemals töten können, Chizuru… Aber… es wäre besser, wenn ich verschwinde… und dich nie wieder-“

„Nein!“ Die Jüngere umschlang ihre Arme um ihren Bruder und drückte sich an ihn. Kaoru stockte.

„Ich will, dass du bei mir bleibst! Es tut mir so Leid, Kaoru! Ich wollte dich nie vergessen! Ich würde dich nie vergessen wollen! Es tut mir so wahnsinnig Leid!“ schluchzte sie und stärkte ihre Umarmung. Ihr Bruder war total perplex. Er blickte auf sie herunter, bevor er seine Arme um sie legte und den Kampf gegen die Tränen, die sich wieder gebildet hatten, verlor.

„Chizuru…“ hauchte er und drückte sie fest an sich.

Heisuke sah die beiden lächelnd an. Es war schön, mitzuerleben, wie sich zwei Geschwister nach langer Trennung endlich wieder in die Arme schließen konnten. Chizuru schien auch wieder glücklich zu sein, dies war die Hauptsache.

Als sich die beiden wieder lösten, drehte sich Chizuru zu Heisuke um.

„Danke, Heisuke-kun.“

„Huh? Was habe ich denn getan?“ fragte er verwundert.

„Du wolltest meinetwegen Kaoru aufsuchen, nicht wahr?“

Verlegen sah er zur Seite und kratzte sich an der Wange.

„Uhm… irgendwie schon…“ murmelte er. Chizuru umarmte ihn kurz, bevor sie sich wieder an ihren Bruder wandte.

Sie ergriff seine Hand und zog ihn aus dem Wald. Heisuke, noch etwas sprachlos wegen der Umarmung, eilte hinterher, während Kaoru verwirrt hinterher stolperte.

Sie liefen in die Richtung zur Gaststätte und Chizuru lachte wieder. Heisuke war erleichtert. Aber auch Kaoru schien langsam wieder Freude zu empfinden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mismar
2011-02-22T13:06:55+00:00 22.02.2011 14:06
Kränze aus Blüten geflochten.
<- das will ich sehen :´D Du meinst wohl aus Blumen, weil Blüten sind nur einzelne Blätter

Trotz allem hätte er sich nie erträumen lassen, dass er Kaoru mal attraktiv fand… <- ja, das Pairing ist so awesome~ was hast du mir da nur angetan? Und das RPG macht es nicht besser XD

fragten sie und leckten sich über die Lippen. War ja klar, dachte sich Heisuke. Die suchten wieder Streit. <- Reden wir nicht über meine Gedanken, ich dachte das „Lippenlecken“ sei eine Anspielung, wie Yammie der Kerl doch ist >D Zumindest finde ich die Geste bei Streitsuchern arg schwul

*ab hier wurde eingekauft, bevor man weiterlesen konnte XD*

Aww, das war hier alles wieder so toll, so spannend beschrieben, ich mag besonders das Vergangene und die Kämpfe bei dir. Dafür hast du echt ein Talent. Hier und da waren kleine Fehler, besonders Zeitlich, aber ansonsten ist dieses Kapitel wie die davor sehr gelungen, ich hoffe auch, dass die anderen Oni auftauchen~

Und noch ein Kompliment: Du schreibst echt schnell, im Gegensatz zu mir und ich lese auch recht langsam, aber wenigstens kann ich bei Lust immer vorbeischauen und muss nicht lange warten. Denke bitte nicht, nur weil ich so langsam lese, dass das nicht spannend ist, ich mache so etwas grundsätzlich, weil ich lange was von einer Geschichte haben will, meistens brauche ich für ein Buch allein mehrere Wochen, gerade für meine Lieblingsbücher :>


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