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Familienbande - Zuwachs

Sesshoumaru x Hana Teil III
von

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Prolog - Nan Laur

Prolog – Nan Laur
 


 

Weit entfernt von der Sengoku-Jidai, über dem Meer weg hinweg, liegt eines der sechs großen Königreiche . Die Wiese dort ist von einem intensiven grün, der Himmel stets klar und hellblau. Die Bäume dort tragen das ganze Jahr ihre weißen, rosa oder auch grünen Blätter. Im Osten dieses Reiches ragt ein Schloss empor. Die Steine sind weiß, an einigen Stellen, klettert hellgrüner Efeu hoch. Ein Fluss ist vor dem Schloss, worüber eine Brücke, aus ebenso weißen Steinen gebaut wurde. Die Häuser dort sind aus dem gleichen weißen Stein wie das Schloss, an einigen Bäumen ragen Treppen hoch, welche zu weiteren Hütten jedoch aus Holz führen.

Nan Laur, dass Goldene Tal, wird dieses Reich genannt, den es liegt umgeben von hohen, starken mit Gras bewachsenen, grünen Bergen in einem wunderschönen Tal.

Die Wesen dort sind anmutig und stets freundlich zueinander; Gewalt verabscheuen sie, solange es geht. Sie haben spitz zulaufende Ohren und tragen teure, samtige Gewänder, woran man sie erkennen kann. Dieses Stolze und anmutige Volk nennt sich Edhel, Elben. Elben leben stets in Eintracht mit der Natur und ihren Lebewesen. Sie sind zierliche Geschöpfe doch sollte man sie deshalb nicht unterschätzen. Spezifisch gut sind sie im Umgang mit Pfeil und Bogen, sowie der Magie, welche auf den Elementen Luft, Erde, Feuer und Wasser beruht.

In dem Schloss im Osten des Reiches, lebt die Königsfamilie. Der König mit seiner Frau und drei Kindern. Das älteste Kind ist ein Junge und der Thronfolger des Reiches, sollte sein Vater abdanken. Die beiden jüngeren Kinder waren Mädchen und nun war es Wunsch des Königs seine ältere Tochter zu verheiraten.
 

Míriêls Welt war klein. Die Welt die sie kannte, konnte man innerhalb eines halben Tagesmarsches durchqueren, wenn man zügig voranschritt. Abgesehen von dem Schloss in dem sie geboren und aufgewachsen war und der Stadt, wovon sie wenn überhaupt nur die Hälfte kannte, hatte sie nichts von der Welt gesehen. Schon früh wurde sie dazu erzogen eine Prinzessin zu sein. Stets zu lächeln und freundlich sich zu geben. Ihr ihre Pflichten aufzuzeigen, sollte sie eines Tages heiraten.
 

„Aranel Míriêl Euer Vater und Eure Mutter verlangen nach Euch.“ Die Gouvernante der älteren Prinzessin trat durch die Tür. Míriêl stand am Fenster betrachtete die Natur draußen. „Danke. Sag Ihnen ich werde gleich kommen.“ Die Gouvernante knickste, bevor sie durch die Tür verschwand. Als die Tür ins Schloss fiel, drehte sich Míriêl herum. Ein letztes mal betrachtete sie ihr Gemach. Noch immer konnte sie nicht glauben das ihre Eltern sie wegschicken wollten. Sie meinten es nicht böse mit ihr, das wusste sie, dennoch tat es ihr weh ihre Heimat verlassen zu müssen. Sie fühlte sich allein. Sie liebte die Natur hier, wovon es reichlich gab. Direkt vor ihrem Zimmer befand sich ein Garten. Wehmütig lächelte sie als sie daran zurück dachte, wie oft sie dort gesessen und gelesen hatte.

Abgesehen von der Natur, welche wie eine zweite Mutter für sie ist, würde sie natürlich auch ihre kleine Schwester vermissen. Lange hatte die Kleine, obwohl klein wohl das falsche Wort war, war ihre Schwester doch nur fünf Jahre jünger als sie, in ihren Armen gelegen und geweint, als man ihr sagte ihre Schwester müsse bald gehen. „Ich komme dich so oft besuchen wie ich kann.“ Versprach Míriêl ihrer Schwester, welche unter Schluchzern genickt hatte.
 

Ihr Bruder, selbst hatte diese Nachricht mit einer eher kühlen Miene aufgefasst, doch kannte sie ihren Bruder gut genug um zu wissen wie es in ihm aus sah. „Ich komme dich oft besuchen.“ Versprach er ihr in einem Moment in welchem die beiden unter sich waren. Einige Diener sagten, sie hätten mitbekommen wie er ihren Väter angeschrien hätte. Wie könnte er nur zulassen das ein Dämon sie bekommt. Jemanden denn sie lediglich ein einziges mal gesehen hatten, als er noch klein war.
 

Ein letztes mal noch betrachtete sie sich in dem Spiegel in ihrem Zimmer, bevor sie durch die Tür trat, auf dem Weg zum Vorhof des Schlosses. Soldaten und bedienstete knicksten als Míriêl an ihnen vorbei lief. Sie galt als herzliche und mitfühlende Person. Interessierte sich für die Belange der anderen. Tief atmete die Prinzessin durch, bevor sich durch das Tor trat. Die Sonne wurde von ihren schwarzen Haaren aufgesogen, während es schien das ihre grünen Augen zu leuchten begangen.

„Schreibe uns, Míriêl.“ Ihre Mutter umarmte sie, tränen standen in den Augen der Königin. „Werde ich tun, Mutter.“ Lächelnd erwiderte Míriêl die Umarmung. „Mach mich Stolz.“ Ihr Vater trat zu den Frauen. „Wo ist Tinuviel?“ Frage Míriêl. „Sie bat mich dir diesen Brief zu geben. Abschiede liegen ihr nicht, sagte sie.“ Ihre Mutter hielt ihr den Brief ihrer Schwester hin. Nickend steckte ihn Míriêl in ihre Tasche.
 

Schweren Herzend stieg sie in die Kutsche, welche sie zum Hafen bringen würde und von dort aus ging es in ihre neue Heimat. Sie winkte noch einmal zum Abschied bis ihre Familie außer Sichtweite war. Gegen Abend erreichten sie den Hafen des Reiches, an welchem Hölzerne Schiffe standen. Das Meer ein tiefes blau, welches irgendwo anfing und nirgendwo endete. Etwa eine Stunde dauerte es bis all ihr Gepäck verladen war und sie ablegen konnten. Míriêl blickte aus dem Fenster ihrer Kajüte, sah zu wie ihre Heimat kleiner wurde, bis sie schließlich ganz verschwunden war. Nun nahm sie sich Zeit den Brief ihrer Schwester zu lesen. Ihre Schwester. Unterschiedlich hätten die beiden nicht sein können. Sie die gut erzogene Tochter und Tinuviel die Rebellin. In einen Menschen war sie verliebt. Sie lächelte, als sie daran zurück dachte wie ihr Vater tobte, als er dies erfahren hatte. Doch Tinuviel hatte sich entschieden. Entschieden ihre Unsterblichkeit aufzugeben, um mit einem Menschen zusammen sein zu können. Sie gönnte es ihrer Schwester, sollte sie glücklich werden.

Langsam faltete Míriêl den Brief auseinander, die Schrift unverkennlich die ihrer geliebten Schwester.
 

Liebste Schwester,
 

es tut mir unendlich leid nicht da gewesen zu sein, doch wusste ich das mein Herz es nicht verkraften würde dich fortgehen zu sehen. Ich hätte nicht gewusst was ich dir sagen hätte sollen. Wahrscheinlich hätte ich gesagt du sollst nicht gehen, mich nicht verlassen, doch das hätte es für dich nur noch schwieriger gemacht. Ich schreibe dir diesen Brief, hoffe du bist mir nicht böse deswegen. Ich hoffe das es dir dort gut gehen wird, das du gut behandelt wirst, dort wo auch immer du sein magst. Vergiss nicht das du versprochen hast mich so oft es geht besuchen zu kommen. Wer weiß vielleicht komme ich dich ja auch mal besuchen, schließlich bin ich nun ein Mensch und möchte so viel Zeit mit dir verbringen wie es nur irgend möglich ist. Ich werde dir ab und an schreiben, hoffe das es dir gestatten sein wird mir zu antworten.
 

In Liebe deine Tinuviel
 

Tränen standen Míriêl in den Augen als sie den Brief zusammenfaltete und in ihre Tasche verstaute. Schnell wischte sie sich die Tränen weg. Prinzessinnen war es nicht gestattet zu weinen, wurde ihr als Kind eingeredet.
 

Ungefähr einen Tag dauerte die Überfahrt zu ihrer neuen Heimat. Am Hafen angekommen, wartete schon eine weitere Kusche auf die Prinzessin. „Hime-sama.“ Bei der für sie fremden Anrede wandte sie sich um. Ein Mann mit weißen Haaren stand vor ihr, verbeugte sich leicht als sie auf ihn zu schritt. Mit ausdrucksloser Miene betrachtete sie ihn. Noch nie in ihrem Leben hatte sie einen Dämon gesehen. Die Sprache, die man hier sprach, war ihr bekannt und doch so Fremd. „Kommt ich bringe Euch in den Westen.“ Der Dämon deutete auf die Kutsche. Während der Fahrt blickte Míriêl hinaus in die Landschaft. Sie hörte die Bäume weinen. Den Wind flüstern. Es war anders als in ihrer Heimat, musste sie sich eingestehen. In ihrer Heimat sangen die Bäume, waren stark. Hier kümmerte sich niemand um sie. Mit einem Seufzen wandte sich den Blick nach vorn.
 

>Wie wohl mein Zukünftiger aussieht? Ob er mich wohl gut behandelt?< Dies und mehrere ähnliche Fragen schwirrten in ihrem hübschen Kopf herum. Sie trug ein Gewand ihrer Heimat ein rotes, samtenes und schlichtes Kleid, die Haare offen. Schmuck trug sie gar nicht.

„Öffnet das Tor!“ Rief ein Mann, während das große Schoss Tor geöffnet wurde. Als die Kutsche zum still stand kam, fing ihr Herz unkontrolliert an zu Klopfen. Es gab kein Zurück mehr. Dies hier war nun ihr zuhause und sie fragte sich wie es wohl aussah. Ob die Leute nett zu ihr waren. Mit zittrigen Fingern ergriff sie dann die krallenbesetzte Hand die ihr hingehalten wurde.

Kapitel 1: Im Westen

Kapitel 1: Im Westen
 


 

Das Schloss war in heller Aufruhr. Heute sollte der Tag sein. Der Tag an dem die zukünftige Gefährtin des Thronerbes kam. Die Bediensteten liefen kreuz und quer, jeder hatte seine Aufgabe zu erfüllen die er Gewissenhaft erledigen wollte, nur im Familienflügel war es einiger Maßen ruhig.

Im Audienzsaal saß eine Person am Pult, sie schrieb einige wichtige Briefe. Die silbernen Haare zusammengebunden, wie einst sein Vater. Ein Halbmond zierte die Stirn.

„Herein!“ Rief die Person, als jemand an der Tür klopfte. Ein junger Mann trat, innerlich aufgebracht, ein. Er war das eben Bild jener Person, welche sich nun in dem Sessel zurück lehnte. „Vater!“ Der junge Mann trat, nachdem er sich zuvor verbeugt hatte, an den älteren heran. „Ich bin abgeneigt. Ich werde diese Frau nicht zu meiner Gefährtin machen.“ Emotionslos blickte er den älteren an. „Doch wirst du, Takeru.“ Erwiderte der ältere ruhig, aber betimmend. Bevor Takeru jedoch wiedersprechen konnte, trat eine weitere Person ein. „Sesshoumaru-sama.“ Die blond haarige Gefährtin verbeugte sich tief vor ihrem Mann. Während angesprochener kaum merklich den Kopf neigte, verbeugte sich der jüngere tief vor der Frau, was sie ihm gleich tat. „Mutter.“ „Takeru.“ Liebevoll sprach sie den Namen ihres Sohnes aus, er war inzwischen zu einem attraktiven Mann herangewachsen. Müsste sie schätzen, so wäre er nach menschlichen Maßstäben, zwischen 18 und 20, sie konnte kaum glauben wie schnell die letzten 12 Jahre vergangen sind, obwohl sie sich selbst kaum verändert hatte. „Heute kommt sie.“ Takeru nickte. Seine Züge waren emotionslos, dass hatte er eindeutig von seinem Vater. „Freust du dich?“ Der jüngere der beiden Männer schnaubte. „Ich werde sie nicht zu meiner Gefährtin machen.“ Sie blickte verwirrt zu dem Fürsten. „Nicht? Ich dachte das wäre beschlossen, Sesshoumaru-sama?“ Angesprochener nickte. „Natürlich wird er!“ Er blickte von seinem Sohn zu seiner Frau. „Was wolltest du Hana?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nicht wichtig.“ Sie sah zwischen den beiden hin und her. Sollten die beiden erst mal klären was sie zu klären hatten. Sie wandte sich ab, ihre Schritte in Richtung des Gartens gelenkt.
 

Schon von weitem vernahm die Fürstin das Gelächter zweier Mädchen, was ihr unwillkürlich ebenfalls ein Lächeln entlockte.

Schon als sie durch das Gartentor getreten war, konnte sie die Quelle des Gekichers sehen. Zum einem saß dort im Schatten eines Baumes, auf der Wiese welche von Blumen umrahmt wurde, die Nichte ihres Mannes. Sie ist wirklich ein hübsches Mädchen geworden. Mit ihren ungefähr 15 Jahren konnte sie, wenn sie wollte äußerst erwachsen wirken. Hana lächelte, ja aber nur wenn sie wollte.

Die blonde sah zu dem anderen kichernden Mädchen hinüber. Blonde lange Haare fielen, dem Mädchen über die Schultern, reichten bis zu den Hüften und die goldenen Augen funkelten vor Freude. Die Magenta farbenen dämonischen Merkmale, waren an ihrem Handgelenk, sowie Fußgelenk und Wangen genauestens zu erkennen. Lächelnd trat sie auf das zweier Gespann zu. „Sayuri.“ Das blonde Mädchen, was geschätzt um die 15, 16 war sah auf. Die Augen etwas zusammen gekniffen, da die Sonne sie direkt anstrahlte. „Mutter.“ Kicherte sie. Sie kniete sich zu den Kindern. „Was ist so lustig?“ Sie blickte abwechselnd Kazumi und ihre Tochter an.

„Yukio.“ Brachte sie hervor, ehe die beiden Mädchen abermals zu kichern begangen. „Was ist mit ihm?“

„Nichts, Mutter.“ Hanas Augenbrauen hoben sich. „Nun gut, aber lass dich nicht von deinem Vater erwischen, denn eigentlich solltest du bei deinem Unterricht sein.“ Ihre Tochter verzog gelangweilt das Gesicht, was sie eindeutig von Kazumi hatte. „Sind eure Brüder wieder am Trainieren?“ Kazumi nickte. „Nun dann werde ich mal nach den Herren der Schöpfung schauen.“
 

Damit erhob sie sich und durchquerte den Garten in Richtung des Trainingsplatzes. Schon bald hörte sie das aufeinanderprallen von Metall. Kopfschüttelnd sah sie ihnen zu.

Während ihr Sohn die blonden Haare mit einem Band nach hinten zusammengefasst hatte, sodass der Halbmond auf der Stirn deutlich zu sehen war, trug Kagome und Inuyashas Sohn, Yuuki, seine silbernen Haare offen.

Die blauen Augen ihres Sohnes fixierten seinen „Gegner“. Langsam ging sie auf die beiden zu. „Hallo ihr zwei.“ „Mutter.“ „Hana-sama.“

„Seid ihr euch schon wieder die Köpfe am einschlagen?“ Sie schüttelte den Kopf, lächelte jedoch dabei. „Ich werde euch wohl nie verstehen.“ „Du bist ja auch eine Frau, Mutter.“ In Yukios Augen blitzte der Schalk auf. Sie war so froh das sie Yukio und Sayuri hinter dem Rücken ihres Mannes zurecht „gebogen“ hatte. Jetzt benahmen sie sich zumindest wenn er nicht anwesend war „normal“.

„Yuuki, deine Mutter möchte dich sehen.“ Wandte sie sich an den anderen Jungen mit den silbernen Haaren. „In Ordnung.“ Damit entfernte er sich von den anderen beiden.

Hana sah wieder zu ihrem Sohn, ehe sich ihre Augenbrauen verärgert zusammenzogen. „Geh mit mir ein Stück.“ Der Junge nickte, auch wenn er die verärgerten Augen seiner Mutter sah und wusste das das nichts Gutes bedeuten konnte.

„Was wolltest du denn nun?“ Langsam wurde er ungeduldig. Seine Mutter und er gingen nun schon seit geschlagenen zehn Minuten spazieren und sie hatte noch kein Ton gesagt.

Hana sah flüchtig zu ihm. „Ich habe mit deinem Vater gesprochen.“ „Und?“ Sie blieb stehen, fasste ihren Jungen am Oberarm. „Wir wissen was du gestern getan hast, und davor die Nacht und davor, Yukio. Hör auf mich und unterlasse das, denn wenn dein Vater das weiterhin mitbekommt, wird er sauer.“

Ein schelmisches Grinsen legte sich auf die Züge des Jungen. Oh ja er wusste auch was er getan hatte. Seufzend nickte er. „Ist ja gut.“ Nie im Leben, dachte er gleichzeitig.
 

Emotionslos funkelten sich die beiden goldenen Augenpaare an. Keiner gewillt als erstes den Blick abzuwenden und somit sich zu unterwerfen. Nein dieses mal nicht, dachte sich der jüngere. „Ich werde sie nicht zu meiner Frau machen.“ Das Knurren seines Vaters ignorierte er gekonnt. „Sie ist bereits auf dem Weg und wird gegen Abend eintreffen.“ „Ist mir egal.“ Blockte der jüngere ab.

Die Augen des älteren färbten sich rot. Kein gutes Zeichen, dachte der jüngere sich.

„Tu tust was ich dir sage, Takeru!“ Grollte sein Vater, sodass der jüngere den Instinkt unterdrücken musste den Kopf zu senken oder den Blick abzuwenden.

Takeru straffte seine Schultern. „Dann werde ich ihr das Leben zur Hölle machen.“ Damit verschwand er aus dem Audienzsaal.

Noch lange sah ihm der Fürst hinterher. Das konnte ja noch was werden. Hana lugte um die Ecke. „Scheint nicht so gut gelaufen zu sein.“ Merkte sie an, als sie zu ihrem Gefährten schritt.

Das Knurren Sesshoumarus war Bestätigung genug. Hana legte ihrem Mann beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Das wird schon, er muss sich bestimmt erst einmal mit dem Gedanken anfreunden.“ Dabei sah sie nachdenklich in Richtung der Tür.

Sesshoumaru hatte sich bereits wieder den Pergamenten vor sich gewidmet. „Hast du mit Yukio gesprochen.“ Sie nickte. „Habe ich. Er sagte mir er würde es in Zukunft unterlassen.“

Der Fürst nickte, das würde er erst glauben, wenn es wirklich so war. Er kannte seine Kinder und seine Frau gut genug. „Du darfst gehen.“

„In Ordnung.“ Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange.
 

„Ich wusste ich würde dich hier finden.“ Er nickte, hörte wie seine Mutter näher kam. „Als kleiner Junge hast du diesen Ort schon gemocht.“ Langsam trat sie auf den Balkon ihres Zimmers. „Schon als du klein warst, fand ich dich immer hier, wenn dich etwas bedrückte.“ Sie stellte sich neben ihn, lächelte zu ihm auf.

„Was bedrückt dich jetzt?“ Dabei sah sie, wie ihr Sohn auf das Meer. „Ist das nicht offensichtlich?“ „Natürlich.“ Sie machte eine Pause. „Du kennst sie nicht, gib ihr eine Chance. Es ist für sie bestimmt noch schwerer als wie für dich. Sie musste ihre Heimat verlassen und ist ganz allein hier. Es liegt an dir ihr es hier so einfach wie möglich zu machen.“ Schweigend hörte Takeru zu, sagte aber auch nichts als seine Mutter mit dem reden fertig war.

Hana seufzte. Er war wirklich immer mehr nach seinem Vater gekommen, in den letzten Jahren. Etwas was sie manchmal erschreckte. Genauso wusste sie das sie von ihm keine Antwort bekommen würde, stattdessen wechselte sie das Thema.

„Meinst du, du könntest mal mit deinem Bruder reden?“ Aus den Augenwinkeln sah er zu ihr. „Warum?“

Abermals seufzte sie auf. „Wenn er weiter macht wie bisher wird das noch ein Blutbad geben.“ Takeru sah wieder auf das Wasser. „Ich glaube kaum das er auf mich hören wird.“ „Versuch es,…bitte.“ Stille. „Also gut.“ Gab sich der Erbe geschlagen, wie sollte er seiner Mutter auch einen Wunsch ausschlagen? Das konnte er noch nie.

„Herrin?“ Hana wandte sich der Tür zu. „Ja Akemi?“ Takeru hörte wie sich das Mädchen räusperte. „Herrin, Sesshoumaru-sama wünscht die Anwesenheit von Euch und eures Sohnes auf dem Hofe.“ „Danke, wir kommen.“
 

Draußen auf dem Hofe, sahen die beiden schon den Fürsten stehen. „Wo sind die anderen?“ Fragte Takeru, als sie bei dem anderen silberhaarigen ankamen. Hana schüttelte den Kopf. „Wir wollen das arme Mädchen doch nicht überrumpeln.“

Schon bald vernahm man den Ausruf eines Soldaten, man sollte das Tor öffnen. Kurz darauf kam die Kutsche in Sicht.

Der dämonische Kutscher hielt in einigen Abstand vor seinem Herren an. Noch ehe er absteigen konnte, war Sesshoumaru bereits an die Tür der Kutsche getreten und öffnete sie. Er konnte den beschleunigten Herzschlag des Mädchens deutlich hören.

Deshalb hielt er lediglich eine Hand hin, welche nach einem kurzen Moment von schlanken zittrigen Fingern ergriffen wurde.

Geduldig wartete er bis das schwarzhaarige Mädchen ausgestiegen war, welche nun unsicher auf den Boden starrte.
 

Wiederstands los ließ sie sich von ihm zu seiner Gefährtin und seinem Sohn führen. „Das ist Takeru, dein Verlobter.“ Sie sah zum ersten Mal auf und ihre grünen Augen weiteten sich. Schrecken durchfuhr sie.

Ungläubig sah sie die Person vor sich an. Das sollte ihr Verlobter sein? Es sah so aus, als würde er ihr jeden Moment den Kopf von den Schultern trennen.

Wie konnten ihre Eltern ihr nur so etwas antun?

Auch Takeru musterte sein Gegenüber. Dieses Weib sollte er zu seiner Gefährtin machen??? Niemals. Er würde ihr das Leben so schwer wie möglich machen.

Hana stieß ihrem Sohn in die Seite, eine Geste die ihm sagen sollte, dass er dem Mädchen etwas sagen sollte und nicht einfach nur dastehen und sie anstarren.

Kapitel 2: Frostige erste Stunden im neuen Zuhause

Kapitel 2: Frostige erste Stunden im neuen Zuhause
 


 

Takeru reagierte auch bei dem zweiten „stoßen“ seiner Mutter nicht. Er stand einfach nur da und blickte emotionslos auf das schwarzhaarige Mädchen vor sich. Selbst die bedrohlich verengten Augen seines Vaters ignorierte er gekonnt.

Míriêl sah ihn ebenfalls an, nur das ihre Augen entsetzen, Unsicherheit und Unwohlsein wiederspiegelten. Das der silberhaarige Mann vor ihr nichts sagte, machte das Ganze auch nicht besser. Sie war noch nicht einmal einen halben Tag hier und doch fühlte sie sich schon unendlich alleine.
 

Míriêl wandte den Blick ab, wobei dieser nun die Frau neben ihrem Verlobten fixierte.

Sie hatte blonde Haare und leuchtende blaue Augen, außerdem trug sie einen Kimono, so wie es hier in der Gegend üblich war.

„Hallo.“ Brachte sie dann hervor und lächelte kurz unsicher. Es verwirrte sie das niemand redete. Sie sah wie die Frau ihrem Verlobten einen verärgerten Blick zuwarf, ehe sie zu ihr heran trat. „Hallo, ich hoffe die Anreise war in Ordnung?“ Hana lächelte das Mädchen vor ihr an. Wenn ihr Sohn nicht mit ihr redete, dann musste sie das halt tun. Immerhin konnte man das arme Ding nicht einfach in ihr Zimmer schicken und bis zum Abendessen dort lassen, ohne Erklärungen.

Míriêl nickte. „Die Anreise war angenehm.“ Wieder nickte die Blonde. „Du möchtest dich bestimmt ausruhen und frisch machen?“ „Das wäre toll.“

Hana wandte sich an ihren Sohn. „Takeru, zeige ihr doch bitte ihr Gemach.“ Die goldenen Irden die bis jetzt die Elbin stets fixiert hatten, lagen nun auf dem Gesicht seiner Mutter. Im entging der warnende Ausdruck seines Vaters dabei keineswegs, weswegen er lautlos seufzte. Fein, dann würde er sie eben in ihrem Zimmer absetzen.

Lediglich mit einem „Komm.“ wandte er sich ab und Schritt in Richtung der Eingangstür.

„Wir lassen dein Gepäck heraufbringen.“ Versicherte ihr die Blonde, als sie nach ihrem Hab und Gut greifen wollte. „Danke.“ Míriêl sah noch einmal zu dem anderen Mann, der jedoch den jüngeren mit seinen Augen verfolgte. Seufzend folgte sie ihrem Verlobten.
 

Míriêl starrte seinen Rücken an. Nachdem sie die ersten Gänge entlang gelaufen waren, hatte sie keine Ahnung mehr woher sie kamen, weswegen sie es aufgegeben hatte sich den Weg merken zu wollen. Stattdessen hatte sie ihren Verlobten betrachtet. Sie konnte nicht verstehen warum er sie so verachtend ansah? Hatte sie ihm etwas getan? Sie war doch noch nicht einmal einen halben Tag da, hatte noch nicht einmal mit ihm geredet.

Oder war es weil er sie heiraten sollte? Was konnte sie denn dafür? Dann sollte er sich bei seinem Vater beschweren und nicht die schlechte Laune an ihr auslassen. Sie hatte nämlich genau so wenig Lust dazu.

Wieder starrte sie seinen Rücken an. Nun wohl eher die silbernen Haare, welche ihm über den Rücken fielen. Silberne Haare, das hatte sie noch nie gesehen und auch die Augenfarbe war fremd für sie.

„Hast du genug gestarrt?“ Míriêl zuckte bei der monotonen Stimme zusammen. Woher wusste er das? Er hatte sich nicht einmal zu ihr herum gedreht, woher also konnte er das wissen?

„Entschuldige.“ Anstatt einer Antwort, vernahm sie sein schnauben. Verwirrt zogen sich ihre Augenbrauen zusammen. Was hatte sie denn nun bitte falsch gemacht? Sie seufzte auf. Das konnte ja noch was werden.
 

Mit einem überraschten Laut kam sie zum stehen, fast wäre sie ihn ihren Vordermann hinein gelaufen, da dieser urplötzlich ohne etwas zu sagen stehen geblieben war. Erst als er sich zu ihr herumdrehte und mit seiner Hand nach rechts deutete, bemerkte sie die Tür vor welcher sie standen. „Dein Gemach.“ War alles was er ihr sagte, wobei seine Augen noch immer desinteressiert das Mädchen vor ihm musterten. „Ich werde dir etwas passendes zum Ankleiden schicken lassen.“

Míriêl schüttelte, unsicher lächelnd den Kopf. „Danke, aber ich habe etwas zum anziehen. Ich…“ Ihre Worte blieben ihr im Halse stecken und ihre grünen Augen weiteten sich ängstlich und überrascht, als sie sich plötzlich an die Wand gedrückt wiederfand. Goldene Augen funkelten ihr verärgert entgegen. „Sei einfach leise und tu was man dir sagt, sonst garantiere ich nicht, dass ich dich in deinem derzeitigen Gesundheitszustand lasse.“ Ihre Augen huschten panisch zwischen seinen hin und her, als etwas das sich wie ein Knurren anhörte seine Kehle verließ. „Verstanden, Prinzessin?“ Ihr entging nicht das er das letzte Wort spöttisch betonte.

Míriêl nickte, zu etwas anderem wäre sie im Moment nicht fähig gewesen. Sie wollte nur das er seinen schmerzhaften griff um ihre Arme lockerte und ging.

„Geh in dein Gemach, ich hole dich nachher ab!“ Er ließ sie derart Ruckartig los, dass sie für einen kurzen Moment mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte.

Schnell huschte sie durch die Zimmertür und schloss diese hinter sich, nur um sich an die Tür zu lehnen. Ohne ihr Zutun sammelten sich Tränen in ihren Augen und liefen schon bald ihre Wangen hinab.

Nicht weinen, schoss es ihr durch den Kopf, es gehört sich nicht. Energisch wischte sie die Tränen weg, obwohl immer wieder neue folgten.

Verzweifelt ließ sie sich auf dem Bett nieder.
 

Wütend funkelten ihre blauen Augen ihr gegenüber an. Warum nur musste er ein solcher Eisklotz sein? „Hast du nichts dazu zu sagen?!“ Sie wurde noch zorniger, als er weiterhin unbeteiligt den Brief las, welchen er in Händen hielt. „Sesshoumaru!“ Donnerte sie und riss ihm das Pergament aus der Hand, was ihn nun endlich aufsehen ließ.

„Es ist beschlossen.“ Seine ruhige Art machte sie noch wütender, immerhin ging es hier um ihren Sohn! „Aber sie wollen es beide nicht! Warum verstehst du das denn nicht?“ Zum Ende wurde sie immer verzweifelter. Wie oft sie dieses Gespräch nun schon hatten in den letzten 12 Jahren und immer wieder wimmelte er sie ab.

„Warum kannst du nicht einmal die Traditionen, Sitten und Bräuche vergessen und mir zuhören und recht geben. Ich weiß das ich in deinen Augen von solchen Dingen keine Ahnung habe, aber du vergisst das ich nicht von hier komme.“

Bittend sah sie ihm in die goldenen Augen. Keine Reaktion seinerseits. Resignierend und enttäuscht wandte sie sich ab, hielt vor der Tür jedoch noch einmal an und drehte ihren Kopf zu ihm.

„Ich finde das wirklich schade. Du enttäuscht mich.“ Dann trat sie in den Gang hinaus.
 

„Herrin?“ Míriêl schreckte plötzlich auf, sie musste wohl eingeschlafen sein. „Hmm?“ Die Elbin betrachtete die Youkai vor ihr. Sie hatte ebenfalls silberne Haare nur waren ihre Augen von einem intensiven rot. „Sesshoumaru-sama schickt mich.“ Míriêl nickte, ehe ihr einfiel das das Mädchen, das kniend vor ihr auf dem Boden saß und nun den Kopf gesenkt hatte und ihre Geste somit nicht sehen konnte. „Warum?“ Fragte sie dann. „Er beauftragte mich damit, Eure persönlichen Wünsche zu erfüllen und ich solle Euch einige Kimonos bringen.“ Dabei deutete sie nach rechts, wo mehrere Holzstangen aufgestellt wurden, an welchen Kimonos in jeder erdenklichen Farbe hangen.

„Danke.“ Die Elbin seufzte als sie keine Antwort bekam. Das war etwas, dass bei ihr zuhause anders war. Natürlich hatten sie auch Bedienstete, aber diese waren keineswegs verängstigt, so wie das Mädchen vor ihr. „Wie heißt du?“ Sie sah wie die Youkai zusammen zuckte. Hatte sie etwas falsch gemacht? Sie hatte doch lediglich nach dem Namen gefragt.

„Akina, Herrin.“ „Ein schöner Name, du kannst übrigens aufstehen Akina.“ Míriêl sah zu den Kimonos. „Sag, weißt du wie man die Kimonos anzieht?“ Die Youkai hatte sich vom Boden abgestoßen und stand nun in einiger Entfernung zu der schwarzhaarigen. „Ja, Herrin.“ Míriêl schüttelte den Kopf. „Bitte, nenn mich Míriêl.“
 

„Seid ihr fertig?!“ Mit schwung wurde die Tür geöffnet und ein missgelaunter Takeru stand im Rahmen. Die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte er dort. Mit hochgezogener Augenbrauer betrachtete er seine Verlobte und deren Dienerin, welche sich sofort zu Boden schmiss als sie den Erben sah. „Ja Herr, wir sind fertig.“ Akina wagte es nicht einmal aufzuschauen, jeder wusste von seiner schlechten Laune seit seine Verlobte angekommen war.

„Komm.“ Die goldenen Irden musterten Míriêl flüchtig von oben bis unten, ehe er sich abwandte. Míriêl sah ebenfalls an sich herab. Warum sah er sie so an? Gefiel ihm der beige Kimono mit den roten Blüten nicht? Sie fand ihn eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn es zunächst seltsam war, ein solches Kleidungsstück zu tragen.

Seufzend folgte sie ihm. Wo er sie nun wohl hinführte?

Sie schloss näher zu ihm auf, als ihr die Blicke der anderen Diener und Soldaten auffielen. Gequält schloss sie kurz die Augen. Wie sollte sie das hier nur aushalten?
 

Míriêl folgte ihm durch eine Flügeltür, als sie auch schon viele verschiedene Stimmen hörte, welche jedoch schlagartig verstummten als sie eintrat.

Ihre Augen fixierten sofort den großen Tisch in der Mitte des Raumes, an dem eine Menge Leute saßen. Unauffällig ließ sie ihren Blick über die einzelnen Personen wandern.

Nun zum einen waren dort die Frau und der Mann, welche sie zusammen mit ihrem Verlobten Begrüßt hatten. Wahrscheinlich seine Eltern. Der Mann saß am Kopfende, recht von ihm die Frau. Dann folgte ein ebenfalls blondhaariges Mädchen, welches sie nett anlächelte. Neben dem Mädchen war ein leerer Platz. Daneben saß eine schwarzhaarige Frau, welche sie ebenfalls aufmunternd anlächelte. Neben der Frau saß ein weiteres Mädchen, das silberne Haare mit vereinzelnd schwarzen Strähnen.

Míriêls Blick wanderte weiter. Links neben dem Hausheeren war ein freier Platz, danach folgte ein junger Mann mit ebenfalls blonden Haaren, neben diesem saß jemand mit wiederrum silbernen Haaren. Was sie verwirrte er hatte, gleich wie das Mädchen mit den Silber-schwarzen Haaren Hundeohren auf dem Kopf. Danach folgte ein weiterer Silberhaariger Junge.

Takeru nahm neben seinem Vater platz. Man sah ihm zu gut an, dass er alles andere als in bester Laune war.

Unschlüssig sah sie sich um. Sie fühlte sie mit einem mal unwohl, als sie registrierte das sie alle ansahen. Was sollte sie tun?

Kapitel 3: Der erste Abend

Kapitel 3: Der erste Abend
 


 

Míriêl wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als das blonde Mädchen auf den Platz neben sich deutete. „Setz dich.“ Bat diese die Elbin. Lächelnd tat sie worum sie gebeten wurde, froh endlich nicht mehr stehen zu müssen und von den anderen angestarrt zu werden. Sobald sie sich auf dem Kissen niedergelassen hatte nahmen die anderen ihre Gespräche wieder auf. „Iss nur.“ Wurde sie von der schwarzhaarigen neben ihr aufgefordert, welche mit der einen Hand auf die Speisen deutete. „Ich bin übrigens Kagome.“ Die Frau lächelte sie herzlich an, was ihr unwillkürlich ebenfalls ein lächeln entlockte. „Ich bin Míriêl.“ Kagome nickte. „Ich weiß.“ Sie sah sich um. „Jeder hier weiß es.“ Die Elbin blickte auf ihren Teller. Warum nur war es ihr unangenehm das sie jeder beim Namen kannte? Das jeder wusste wer sie war, zumal sie noch nicht einmal die Namen der anwesenden kannte.

Das blonde Mädchen neben ihr schien ihre Gedanken bemerkt zu haben, denn sie beugte sich zu ihr vor. „Takeru kennst du schon. Er ist mein Bruder. Neben ihm sitzt mein anderer Bruder Yukio, dann kommt mein Onkel Inuyasha und neben diesem sitzt sein Sohn Yuuki.“ Die Blonde schaute zum Kopfende. „Das ist Sesshoumaru, er ist der Fürst.“ „Dein Vater?“ Das Mädchen nickte bestätigend, ehe sie weiter redete.

„Neben meinem Vater sitz meine Mutter, Hana, dann komme ich – Sayuri - , dann du, neben dir sitzt meine Tante Kagome und neben dieser ihre Tochter Kazumi.“ Endete sie lächelnd. Doch das verschwand schlagartig, als sie dem Blick ihres Bruders erwiderte.

„Was?“ Fauchte die junge Inuyoukai prompt, wenn er seiner Verlobten nicht half, dann tat sie das eben. Er sollte sich bloß nicht so anstellen. Beide Knurrten sich an, ehe sie von einem tieferen warnenden Knurren von Sesshoumaru übertönt wurden und verstummten.

Blöde Instinkte.
 

Takeru starrte weiterhin seine Schwester missgelaunt an. „Ich weiß gar nicht was du für ein Problem hast.“ Seine goldenen Irden wanderten zu seinem Bruder, der ihn lächelnd ansah. „Was?“ Knurrte er ebenso leise zurück. Yukio zuckte mit den Schultern. „Sie ist ein hübsches Mädchen, also stell dich nicht so an.“ Sein fröhliches lächeln verzog sich zu einem schelmischen. Der ältere der beiden konnte darüber nur innerlich die Augen verdrehen. Klar das so ein Satz von ihm kam.

Am Ende des Essens musste Míriêl sich eingestehen, dass der Abend doch noch ganz nett geworden war. Nachdem sie eine Zeitlang still die Gespräche der anderen mitgehört hatte, beteiligte sie sich irgendwann aktiv an diesen, das ihr Verlobter ihr immer wieder eigenartige Blicke zuwarf ignorierte sie. Sie wollte sich den Abend nicht vermiesen lassen und schon gar nicht von seiner schlechten Laune. Stattdessen unterhielt sie sich lieber mit seiner Schwester, sie hatte ein aufgewecktes Wesen und war voller freude, sodass sie Míriêl sofort damit ansteckte.
 

Tief atmete er durch und lehnte sich mit geschlossenen Augen an dem Baum. Die angenehme Nachtluft sog er tief ein. Hier draußen im Garten war es ruhig, genau das was er jetzt brauchte, sonst würde er dem Weib noch den Kopf von den Schultern trennen. Alles an ihr, alles was sie tat, sagte oder gestikulierte störte ihn. Warum konnte er selbst nicht sagen, er wollte sie einfach nicht hier haben.

Verärgert zog er die Augenbrauen zusammen, als er leise schritte hörte die über das Gras zu ihm kamen. Schon bald spürte er wie sie vor ihm stehen blieb und sich räusperte.

„Was willst du?“ Die Augen weiterhin geschlossen. „Soll ich wieder gehen?“ Vernahm er nach kurzem zögern ihre unsichere Stimme. Seine Augenlider öffneten sich und die goldenen Irden sahen sein Gegenüber eindringlich an. „Bleib.“ Sie lächelte kurz. „Ich werde aus dir einfach nicht schlau, Takeru. Ich kenne dich nun schon so lange und doch kann ich deine Worte und Gesten manchmal noch immer nicht einordnen.“ Sie hielt es für das beste seine Verlobte erst einmal nicht zu erwähnen, zumal sie diese Verlobung sowieso nicht für gut hieß. Warum? Das konnte sie sich selbst nicht erklären. Ein Schnauben war die Antwort.
 

„Du kannst auch gehen, Kazumi.“ Die Hanyou schüttelte den Kopf. „Ich verstehe dich zwar nicht, aber ich bin trotzdem gerne bei dir, wenn du nicht gerade schlechte Laune hast und diese an mir auslässt oder mich ärgerst.“Abermals schnaubte er, etwas das Kazumi kurz fröhlich auflachen ließ.

„Ach komm schon, sei nicht immer so schlecht drauf, das hält doch niemand aus.“ Sie stieß ihn, spielerisch, an der Brust an. Seine goldenen Irden bohrten sich in ihre.“Du wagst viel.“ „Warum? Ich meinte das nicht böse. Ich wollte dir auch nicht weh tun.“ Sie sah in den Himmel, zum Mond hinauf. „Naja ich werde dann mal gehen.“

Zielstrebig schritt sie auf das Gartentor zu, blieb dann jedoch ruckartig stehen und wandte sich mit einem „Ach ja.“ zu ihm um. „Ich sollte dir sagen das Míriêl dich sehen will, sie wollte dich etwas fragen.“

Knurrend drückte er sich vom Baum ab, an welchem er bis eben noch gelehnt hatte und verschwand ebenfalls wie seine Cousine im inneren. Was wollte dieses Weib? Konnte das nicht warten?
 

Die Tür wurde plötzlich aufgerissen, sodass sie sich erschrocken umwandte. Sie seufzte als sie den Inuyoukai sah. Er schien immer noch schlecht gelaunt zu sein, dennoch drehte sie sich ihm vollends zu und ging zu ihm. „Was willst du?“ Míriêl schluckte. Wenn sie gedachte hatte das seine Stimme heute Mittag kühl gewesen war, so war sie nun eisig. Wie konnte jemand nur so sein? Sie schüttelte kurz den Kopf. Das war jetzt auch egal, sie wollte ihn etwas fragen.

Unsicher sah sie zu ihm auf, nur um festzustellen das er irgendeinen Punkt hinter ihr fixiert hatte.

„Ich wollte dich etwas fragen.“ Seine goldenen Irden lagen nun auf ihrem Gesicht, was sie als ein „Was?“ Interpretierte.

Aufgeregt nestelte sie an dem Kimono. „Ich würde meiner Schwester gerne einen Brief schreiben.“ Sie bemerkte aus den Augenwinkel wie er eine seiner Augenbrauen hochzog. „Und da wir nun Verlobt sind…..naja ich wollte dich um Erlaubnis fragen.“

Míriêl sah ihn abwartend an, denn sein Gesicht zeigte keine Reaktion. Was sie nicht wusste, dass sein Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Zuerst wollte er ihr sagen das sie ihn nicht um Erlaubnis fragen muss und ihn nicht mit solchen Sachen nerven sollte, als er innerlich lächelte. Richtig, entsann er sich, er wollte ihr das Leben so unangenehm wie möglich machen und anscheinend schien sie sehr an ihrer Familie zu hängen.

Seine goldenen Irden bohrten sich in ihre grünen. „Es ist dir nicht gestattet!“ Mit Genugtuung sah er wie ihre Augen sich weiteten. „Warum?“ Er sah wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. „Weil ich das sage!“ Er wandte sich um und ging.

Das war doch schon mal ein netter Anfang, dachte er sich, während er den dunkeln Gang entlang ging. Mit gerunzelter Augenbraue hielt er vor der Tür seines Bruders und lauschte.

Tatsächlich. Takeru schüttelte den Kopf. Narr, du lernst es nie, dachte er sich.

Wenn sein Vater das herausfand….wie sagte es seine Mutter immer? Dann kann er schon mal sein Testament verfassen.
 

Eine ganze Weile hatte sie da gestanden und irgendeinen Punkt angestarrt. Irgendwann war sie dann aus ihrer Starre erwacht und ließ sich an dem Bettpfosten zu Boden gleiten. Die ganze Zeit gingen ihr immer wieder die gleichen Fragen durch den Kopf.

Warum war er so gemein zu ihr? Was hatte sie ihm denn getan?

Warum durfte sie ihrer Schwester nicht schreiben? Was war dabei?

Wieso gab er ihr die Schuld, dass sie hier war? Sie wollte es doch auch nicht.

Míriêl hatte nicht bemerkt das immer mehr Tränen ihre Wangen hinab liefen. Ebenso wenig hatte sich nicht bemerkt das sie schon einige Stunden da saß.

Sie wusste nur eins. Sie wollte nicht hier sein! Sie fühlte sich alleine und nun wo sie noch nicht einmal ihrer Schwester schreiben durfte, fühlte sie sich noch allein gelassener als es zuvor schon der Fall gewesen war.

Gedanken verloren spielte sie mit einer schwarzen Strähne ihres Haares, seufzte ab und zu immer wieder mal auf.
 

Sie hatte sich ihr Nachtgewand angezogen und war gerade dabei gewesen ihre Haare zu bürsten, als es an ihrer Türe klopfte. „Hm?“ Sie sah auf. „Ja?“ Sie vernahm das öffnen der Türe, sah silbernes Haar.

Lächelnd legte sie die Bürste beiseite, während sie dabei von goldenen Augen beobachtet wurde.

„Was möchtest du, zu so später Stunde?“ Rasch zog sie sich einen weiteren Kimono über, den in dem dünnen Stoff sollte er sie nicht sehen. „Er tut es wieder.“ Hana sah auf. „Wer tut was?“ „Yukio.“ War alles was er sagte. „Bist du sicher, Takeru?“ Der Erbe nickte.

Seine Mutter ließ sich kopfschüttelnd auf dem Bett nieder, ehe sie wieder zu ihrem Sohn sah. „Er hat mir versprochen damit aufzuhören.“ Sie schien tatsächlich etwas gekränkt, als sie den Kopf wieder sinken ließ.

„Ich werde morgen mit ihm reden.“ Sie spürte seine Hand aufmunternd auf ihrer Schulter. „Danke.“ Sie sah wieder zu ihm auf. „Warst du bei Míriêl?“ Der Inuyoukai nickte, wobei sich seine Gesichtszüge verhärteten sobald er das Wort „Míriêl“ hörte.
 

Abermals wurde die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete der Neuankömmling das Bild vor sich. Musterte die beiden Anwesenden. Was tat sein Sohn zu solch einer Stunde in dem Zimmer seiner Mutter?

Takeru schien zu bemerkten das die beiden etwas vorhatten, was er weder hören geschweige denn sehen wollte, weswegen er sich mit einem höflichen „Gute Nacht verehrter Vater, gute Nacht Mutter.“ verabschiedete und ging.

Der Fürst musterte seine Frau, sie schien nachdenklich. „Warum war er hier?“ Kurz zögerte sie. „Er wollte seinen Kummer loswerden.“ Winkte sie ab, doch er wusste das sie log. Er wusste es immer wenn sie nicht die Wahrheit sagte.

„Lüg mich nicht an.“ Kurz darauf stand er direkt vor ihr und sah auf sie hinab.

Unsicher sah sie auf. „Bist du mir böse, wenn ich es dir nicht sage warum er hier war?“ Abermals hob sich seine Augenbraue, ehe er sich zu ihr hinunter beugte.

„Gibt es dafür denn eine Entschädigung?“ Sein warmer Atem streifte ihre Ohrmuschel, sodass er genau beobachten konnte wie sich ihre Nackenhaare aufstellten.

„Denkst du an etwas bestimmtes?“ Langsam zog er mit den Klauen den Kimono von ihren Schultern.

„In der Tat.“

Kapitel 4: Kämpfe und Gespräche

Kapitel 4: Kämpfe und Gespräche
 


 

Sie war schon lange vor dem Sonnenaufgang wach, geschlafen hatte sie fast gar nicht diese Nacht. Immer wieder hatte sie geweint, stand am Fenster und blickte nach draußen ohne wirklich was zu sehen.

Warum nur war er so gemein? Sie hatte ihm nichts getan.

Erst das Klopfen an ihrer Türe, ließ sie aus ihren Gedanken schrecken. „Ja?“ Die silberhaarige trat ein. „Herrin, wenn Ihr gestattet würde ich Euch das Schloss zeigen.“ Míriêl betrachtete wie die Dämon sich verbeugte, als sie eintrat und dann noch einmal nachdem sie gesprochen hatte.

Sie hatte sich noch nie so verhalten, doch hier schien das erwartet zu werden. Ob sie sich auch so Verhalten muss?

Míriêl lächelte. „Ich würde mir gerne das Schloss ansehen.“ Immerhin besser als einfach nur tatenlos in ihrem Gemach zu sitzen und nichts zu machen.
 

Der Inuyoukai seufzte, während er so langsam wie möglich durch die Gänge schritt. Warum nur hatte er seiner Mutter versprochen mit Yukio zu reden? Warum nur konnte er ihr nie einen Wunsch abschlagen?

Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür, welche zu dem Zimmer seines Bruders führte und trat ein.

Der jüngere sah auf, erhob sich dann von dem Bett auf welchem er bis eben noch gelegen hatte.

„Was willst du?“ Das Verhältnis zwischen den beiden, war noch nie sonderlich gut gewesen. Natürlich sie halfen sich gegenseitig, wenn es nötig war, schließlich waren sie eine Familie, doch es würde nie eine „normale“ Beziehung zwischen ihnen geben, dazu waren sie zu verschieden.

„Mutter bat mich mit dir zu reden.“ Yukio zuckte mit den Schultern. „Warum?“

Takeru lehnte sich an die Wand. „Ich weiß was du gestern getan hast und sie weiß es auch.“

Stöhnend ließ der jüngere sich wieder auf das Bett sinken. „Du hast es ihr gesagt?“ Takeru nickte. „Natürlich.“ Dann ganz kurz zuckte ein Lächeln um seine Lippen. „Sie war nicht wirklich glücklich darüber, zumal du ihr versprochen hattest es zu unterlassen.“

„Ich weiß.“ Seufzte Yukio, aber was sollte er tun? Damit aufhören? Es war einfach zu verlockend.

„Und was willst du jetzt? Spielst du nun den besorgten großen Bruder?“ Takeru schüttelte ausdruckslos den Kopf. „Es stört mich nicht, ob Vater dich dafür in Fetzen reißt oder nicht. Ich bin hier weil Mutter mich darum gebeten hat.“ „Was gebeten?“

Plötzlich ging die Tür auf. Das Mädchen schien etwas verwirrt Takeru vorzufinden, doch senkte schnell wieder den Blick, als sie den ihres Herren, Yukio, auffing. Ihre Wangen färbten sich rosa.

Yukio entging das Verhalten des Mädchens keineswegs und auch Takeru sah ihre geröteten Wangen. Dieser konnte darüber nur den Kopf schütteln.

Mit zittrigen Fingern stellte sie das Tablett in ihren Händen ab. „Lass uns allein.“ Während Yukio sprach hatte er schon fast einen sanften Ton angeschlagen.

„Was gebeten?“ Fragte Yukio dann abermals. „Dir zu sagen das du damit nun endgültig aufhören solltest, wenn du deinen Kopf nicht verlieren möchtest.“ Takeru stieß sich von der Wand ab. „Wie gesagt es ist mir gleich was du tust.“ Damit ging er und ließ einen nachdenkenden Yukio zurück.
 

Der Morgen war doch noch ganz nett geworden. Akina hatte ihr die wichtigsten Räume gezeigt wie die Bibliothek, den Audienzsaal, das Musikzimmer, den Speisesaal, den Festsaal. Danach hatte sie ihr das Badehaus gezeigt. Anschließend waren sie bei dem schönen Wetter in den Garten gegangen, ehe Akina sich höflich verabschiedete und ging. Míriêl hatte es sich auf einer Bank bequem gemacht und genoss das Rauschen der Blätter im Wind, das plätschern des Wasser, das dann in dem Teich zusammenlief.

Alles in allem gefiel ihr dieser Ort am besten als einer der anderen. Erst das klirren von Metall ließ sie ihre geschlossenen Augen öffnen.

Mit gerunzelter Stirn wandte sie sich um, ehe sie sich kurze Zeit später erhob und dem Geräusch folgte.
 

Die beiden Mädchen kicherten. Sie hatten sich am Rande des Übungsplatzes niedergelaßen und beobachteten die beiden Personen die sich zurzeit einen Kampf lieferten. Sayuri blickte zu ihrer Cousine herüber, was diese jedoch nicht bemerkte, da sie damit beschäftig war einen der beiden kämpfenden zu beobachteten.

„Du magst ihn.“ Stellte Sayuri fest und ihre Augen wurden groß. Kazumi senkte ertappt den Kopf und schüttelte ihn zögernd. „Nein. Wie kommst du auf einen solchen Unsinn?“ Die Youkai zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht.“ Murmelte sie und sah ebenfalls wieder zu den kämpfenden.
 

Míriêl kam an der Quelle des Geräusches an und was sie sah, ließ sie zunächst in ihren Schritten stocken. Sie konnte die Augen nicht von dem Bild abwenden das sich ihr bot.

Sein silbernes Haar funkelte in der Sonne, genau wie das seines Vaters. Während dieser jedoch bekleidet war, trug der andere nichts weiter als eine schlichte weiße Hose.

„Míriêl!“ Erst ihr gerufener Name, ließ sie hochschrecken. „Komm!“ Sayuri winkte ihr zu, während Kazumi weiterhin den Kampf verfolgte. „Was machst du so allein?“ „Akina hat mir das Schloss gezeigt.“ Sayuri lächelte. „Aber die Aussicht hier ist schöner?“ Kichernd sah sie zu wie Míriêls Wangen sich rot färbten.

„Das muss dir nicht peinlich sein, Kazumi kann dich bestimmt verstehen.“ Nun wurde auch die Hanyou rot, ehe sie ihre Cousine/Freundin anfauchte. „Hör auf so was zu sagen Sayuri!“ Diese zuckte mit den Schultern. „Warum ich habe doch recht.“

Das aufschlagen von etwas dumpfen ließ die drei Mädchen zu dem Feld blicken. „Er hat verloren.“ Freute sich die blonde sofort. „Natürlich.“ Nickte Kazumi, wer hatte schon gegen den Fürsten eine Chance?

„Los lauft zu ihm und verarztet ihn.“ Lachte Sayuri, was die anderen beiden wieder erröten ließ.

Das dumme war nur, sie bemerkte nicht wie Sesshoumaru von Takeru wegtrat, wie dieser sich aufrichtete und auf sie zu preschte.

Erst als sie auf den Boden gedrückt wurde, erstarb ihr Lachen und sie blickte in blutrote Augen des knurrenden Takerus.

„Halte deine Zunge im Zaun Sayuri.“ Warnte er sie. Doch da diese war wie sie war, ließ sie sich keineswegs einschüchtern.

„Und wenn nicht?“ Fragte sie herausfordernd. Sie wusste er würde ihr nichts tun. Nie und schon gar nicht jetzt wo sein Vater alles beobachtete. Takeru beugte sich zu seiner Schwester herunter, bis sein Mund an ihrem Ohr war.

„Sonst bist du schneller verheiratet, als es dir lieb ist.“ Drohte er ihr. „Das würdest du nicht wagen.“ Zischte sie, während sie ebenfalls zu knurren begann. „Wir können gerne austesten wer gewinnt.“ Sie schüttelte den Kopf. Nein, darauf wollte sie es nicht anlegen, lieber ließ sie ihn gewinnen. Für heute.

Takeru warf seiner Cousine und seiner Verlobten ebenfalls noch einen eisigen Blick zu, ehe er sich abwandte, seinen Haori nahm und ging.
 

„Glanzleistung, Schwesterchen.“ Sayuri verdrehte die Augen, ehe sie sich den beiden Neuankömmlingen zuwandte. „Was willst du Yukio?“ „Nichts nur Trainieren.“ Unschuldig zuckte er mit den Schultern. „Natürlich du bist ja auch ein Engel.“ Beim vorbeigehen strich er ihr durchs Haar. „Genau.“ Lachte er, ging dann auf den Übungsplatz und stellte sich gegenüber Yuuki auf, der das ganze unbeteiligt beobachtet hatte.

Schweigend sahen die drei Mädchen den Jungen beim Kämpfen zu, was vielleicht auch daran liegen könnte, das Sesshoumaru aus dem nichts aufgetaucht war und sich nur knapp hinter ihnen befand und dem Kampf zusah.

Der Kampf endete damit, dass beiden sich gegenseitig das Schwert an die Kehle hielten. „Unentschieden.“ Sayuri erhob sich. „Was tust du?“ Fragte Kazumi und schielte zu dem Fürsten der nun auch seine Tochter fixiert hatte.

„Was wohl?“ Zielstrebig überquerte sie den Platz auf die beiden Jungen zu. „So, wer will gegen mich kämpfen?“ Beide lachten. „Was!“ Yuuki zuckte mich den Schultern und reichte ihr das Schwert. „Das wird sicher interessant.“ „Wird es.“

Yukio betrachtete seine Schwester lächelnd. „Ich will dir nicht wehtun, Schwesterchen.“ Sayuri knurrte. Sie hasste es wenn er sie so nannte und das wusste er auch. „Steh nicht herum und rede!“ Knurrte sie.

Yukio sah zu seinem Vater, erst als dieser nickte, ging er in Position. Dieser Kampf würde nicht länger als einige Minuten dauern.
 

Míriêl beobachtete besorgt wie Sayuri zurück taumelte. Sie hielt sich besser als alle angenommen hatten und doch würde sie verlieren. „Ihr passiert nichts.“ Sie sah nach rechts. „Ich weiß.“ Der Silber-schwarzhaarige lächelte ihr nickend zu. „Sie braucht das halt,“ Erklärte er dennoch. „wird aber immer verlieren.“ „Warum?“ Yuuki zuckte mit den Schultern. „Weil ihr niemand beibringt wie man richtig kämpft. Es gehört sich nicht.“

„Warum geht er?“ Wandte sich Míriêl wieder an ihn, als sie sah wie Sesshoumaru Wortlos verschwand. „Unwichtig.“ Winkte der Hanyou ab.
 

Der Rest des Tages verlief schnell. Nach dem Essen hatte es sich Míriêl im Garten bequem gemacht. In den Himmel blickend lehnte sie sitzend an einem der Bäume. „Eine schöne Nacht.“ „Ja.“ Die blonde ließ sich neben der schwarzhaarigen nieder. „Alles in Ordnung?“ Míriêl nickte. „Ja, es ist nur..“ Sie brach ab. Konnte sie es ihr erzählen?? Einfach so? „Was denn?“ „..es ist nur ich würde gerne meiner Schwester schreiben.“ Hana nickte. „Dann tue das doch.“ „Ich kann nicht.“ Flüsterte sie. Die Fürstin runzelte die Stirn. „Warum?“ Míriêl schielte aus den Augenwinkeln zu ihr. „Takeru hat es mir verboten.“ Hana schnaubte. Was war denn nur los mit dem Jungen? Aufmunternd legte sie dem Mädchen eine Hand auf den Arm. „Schreibe deiner Schwester, ich werde mit Takeru reden.“ „Wirklich?“ Sie wollte nicht noch mehr ärger, als sie ihn schon hatte. „Wirklich.“ Lächelte Hana. „Doch nun sollten wir schlafen gehen.“

Kapitel 5: Verbannung?

Kapitel 5: Verbannung?
 


 

Sayuri sah fies lächelnd auf, als die Tür zum Speisesaal geöffnet wurde. Herein trat ein zufrieden grinsender Yukio. Hana hingegen aß schweigend weiter, jedoch sah sie ab und zu immer wieder zu ihrem Mann herüber. Dieser jedoch blickte verärgert seinem Sohn entgegen. Sie seufzte. Seit er erfahren hatte was Yukio die letzten Nächte getan hatte, obwohl er es nicht mehr tun sollte und versprach nicht zu tun, war Sesshoumaru wütend. Er hatte ein Gespräch von ihr und Sayuri gehört, sie hatte nicht gewusst das er lauschte. Jetzt konnte sie nur hoffen das er ihm nicht sofort den Kopf abriss wenn er etwas falsches sagte.

Betroffener hatte davon wohl noch nichts mitbekommen, denn er ließ sich grinsend auf einem der Sitzkissen nieder. „Was ist?“ Fragte er seine Schwester, da diese ihn noch immer angrinste. „Nichts.“ Sie schüttelte den Kopf.

„Angenehme Nacht gehabt?“ Fragte sie so beiläufig wie möglich, nutzte jede Gelegenheit ihm eine reinzudrücken. Yukio grinste breiter. „In der Tat.“ Sayuri nickte.

„Was hast du denn so getrieben?“ Das „getrieben“ betonte sie extra deutlich. Yukio schielte zu seinem Vater, der ihn noch immer mit seinem goldenen Irden anstarrte.

„Dafür bist du noch zu klein.“ Lachte er dann, was Sayuri fauchend erwidern ließ. „Meinst du wir wissen es nicht? Das ganze Schloss weiß es und vor allem die Mädchen die du jeden Abend bei dir hast und ihr spielt bestimmt keine Karten. Jeden Abend hast du irgendein Mädchen bei dir, das ist widerlich. Wie….“

„Sayuri geh!“ Überrascht sahen alle anwesenden zu Sesshoumaru. Alle wussten sofort, dass das kein gutes Zeichen sein konnte. „Aber ich wollte sehen, wie Ihr ihn…“ Sie nickte, als die goldenen Irden seines Vaters zu ihr huschten. „Okay.“
 

Yukio wartete bis Sayuri gegangen war, doch ehe er etwas sagen konnte, fand er sich an der Wand gedrückt wieder. Das wütende Knurren seines Vaters, drang ihm entgegen.

„Sesshoumaru-sama bitte…“ „Hana.“ Knurrte er. „Ja?“ „Geh!“ Sie zögerte. „Aber..“ Sesshoumaru knurrte lauter. „Ich lasse ihn am leben.“ Sie nickte, jetzt zu protestieren würde ihn nur wütender machen.

„Vater...“ „Schweig!“ Der Griff wurde fester. „Ich werde das nicht weiter mit ansehen! Ich habe dem Volk Schutz versprochen, auch vor dir, wenn es denn sein muss.“ Yukio nickte. „Ich werde…“ „Du wirst gehen!“ Die Augen des jüngeren weiteten sich. Wollte er ihn verstoßen? „Aber Ihr könnt doch nicht…“ „Nicht für immer. Geh auf reisen, werde erwachsen und dann kommst du wieder. Ich dulde es nicht länger das du dich verhältst wie ein räudiger Hund!“ „Ich…“ Sesshoumaru knurrte, was Yukio verstummen ließ. Er schien das wirklich ernst zu meinen. Er wollte wirklich das er ging. Yukio wendete den Blick ab. „Wie Ihr wünscht.“ Er wartete bis Sesshoumaru ihn losgelassen hatte, dann schritt er eilig davon. Seine Mutter müsste mit seinem Vater reden. Vielleicht konnte sie das ja noch gerade biegen.
 

Gedankenverloren stand die Hanyou auf dem Balkon im Zimmer ihrer Eltern, von wo aus sie den Übungsplatz sehen konnte.

Sie spielte mit einer Strähne ihres Haares und beobachtete den Silberhaarigen wie er eine harte, lange Reihe an Schwertfolgen absolvierte. Frustriert seufzte sie auf. Warum nur musste sie ständig an ihn denken? Warum war sie wütend wenn Míriêl ihn ansah? Warum wollte sie das die Elbin verschwand? Solche Gedanken gehörten sich nicht, aber sie konnte diese einfach nicht abstellen.

Sie war so damit beschäftigt Takeru zu beobachteten, dass sie nicht bemerkte wie ihre Mutter zu ihr trat und sie etwas fragte. Als Kazumi jedoch auch nach dem zweiten mal nicht antwortete, folgte Kagome dem Blick ihrer Tochter, ehe sie wieder zu dieser sah. Erst jetzt fiel ihr der verträumte Gesichtsausdruck ihrer Tochter auf.

„Kazumi!“ Sie rüttelte die Hanyou. „Hmm?“ Angesprochene schüttelte kurz mit dem Kopf, um wieder in der Realität zu landen. „Was denn Mutter?“

Kagome musterte sie besorgt. „Alles in Ordnung?“ Kazumi nickte schnell. Zu schnell. Verräterisch schnell.

Kagome seufzte. „Was hast du?“ Kazumi blickte wieder zu dem Inuyoukai auf dem Übungsplatz. „Nichts Mutter, wirklich.“ Kagome lächelte.

„Man könnte fast meinen, dass du verliebt bist.“ Kazumis Augen wurden groß, während ihr Herz anfing zu pochen und sich ihre Wangen färbten, dennoch schüttelte sie den Kopf. „Das bin ich nicht Mutter.“ „Hmh. Wenn doch lass es mich wissen.“ Kazumi lächelte. „Werde ich.“ Dann gab sie sich wieder ihren Träumereien hin.
 

Er hatte sich direkt zu seiner Mutter begeben. Sie würde nicht zulassen das er gehen musste, auch wenn es nicht für immer war. Er wollte nicht weg. Immerhin war er noch ein Welpe, auch wenn er nach menschlichen Maßstäben schon ziemlich erwachsen aussah. Was sollte er denn ganz alleine machen? Er hatte keine Lust dazu durch das Land zu streifen. Warum auch? Schließlich würde sein Bruder Fürst werden. Irgendwann. Sollte er doch gehen und das Land kennenlernen.

„Mutter!“ Ohne anzuklopfen riss er die Tür auf. Seine Mutter hob erschrocken den Kopf. Sie saß auf dem Bett und hatte gelesen. „Was ist?“ Fragte sie sofort alarmiert, ließ ihren Blick einmal an ihrem Sohn hinab gleiten um zu sehen ob er verletzt war.

Yukio schloss die Tür hinter sich. „Vater will mich wegschicken!“ Ihre Augen wurden groß. „Was?“ Unverständnis machte sich auf ihrem Gesicht breit. Ja Yukio war zu weit gegangen. Ja er hatte gelogen. Ja er war manchmal frech, aber trotzdem konnte er ihn doch nicht alleine im Wald aussetzen. Alleine die Vorstellung das er angegriffen werden könnte jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

Yukio stand einen Wimpernschlag später vor seiner Mutter. „Ich will nicht gehen.“ Hana nickte. „Ich werde mit ihm reden.“ „Ich komme mit.“ Sofort schüttelte sie den Kopf. „Nein, lass mich das alleine klären.“ Er reagiert empfindlich wenn ich ihn vor anderen anfauche, fügte sie gedanklich hinzu.

„Warte in deinem Zimmer.“ Bat sie ihn.
 

Sesshoumaru und Takeru sahen auf, als die Tür zum Audienzsaal plötzlich aufgerissen wurde.

Während Sesshoumaru lediglich mit hochgezogener Augenbraue den Neuankömmling betrachtete, sah Takeru zwischen den beiden hin und her. Es schien als würde die Luft um seine Mutter herum zu knistern beginnen. „Takeru geh!“ Der Hundeprinz nickte überrascht. Seine Mutter war ein liebevoller Mensch, aber mit der Stimme mit der sie ihn nun ansprach machte sie seinem Vater schon fast Konkurrenz. Etwas musste sie sehr beschäftigen.

Mit einem Blick auf seinen Vater erhob er sich dann und ging an seiner Mutter vorbei, welche die Tür schloss sobald er das Zimmer verlassen hatte.

„Du!“ Fauchte sie sogleich und ging drohend auf ihren Mann zu. Ihr Körper zitterte vor Wut.

Sesshoumaru sah sie weiterhin an. Er bräuchte nicht zu fragen was sie so wütend machte, sie würde von alleine reden. Er behielt recht.

„Wie kannst du es wagen, Yukio des Schlosses zu verweisen!“ Wenn es möglich gewesen wäre, wäre seine Augenbraue noch ein Stück höher gerutscht.

„Ich bin der Fürst.“ „Du bist sein Vater, verdammt!“ Mittlerweile hatte sie sich drohend über den Schreibtisch gebeugt. Mit der rechten Hand stieß sie ihn immer wieder in die Brust.

„Hast du keine Gefühle!? Deinen eigenen Sohn willst du rausschmeißen!“ „Nicht für immer.“ „Na UND!“ Sesshoumaru betrachtete seine Frau. Sie atmete schnell, ihre Wangen hatten sich vor Wut leicht rötlich gefärbt.

„Beruhige dich.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich will mich nicht beruhigen!“ Schrie sie. Abermals stieß sie ihn an, jedoch etwas fester als zuvor, das sie dabei lediglich den Brustpanzer traf schien ihr egal zu sein oder sie bemerkte es nicht.

„Wenn du ihn wirklich wegschickst, dann… dann.. AH!.. Dann gehe ich auch!“ Seine Augen verengten sich, er knurrte. Niemals würde er sie gehen lassen, sie war sein! „Wohin?“ Fragte er jedoch äußerlich gleichgültig nach. „Nach Hause!“ „Dein Platz ist an meiner Seite!“ Sie schnaubte. „Ist mir egal!“ Wieder stieß sie ihn an, knickte dabei jedoch weg. Kurz sah er Schmerz über ihr Gesicht huschen, ehe sie sich bemühte es zu verstecken. Er bemerkte wie sie sich den Finger hielt.

Keinen Wimpernschlag später stand er neben ihr. „Du hast dich verletzt.“ Er wollte nach ihrem Finger greifen, doch sie wich zurück. „Fass mich nicht an! Wenn du Yukio hier bleiben lässt, dann reden wir weiter.“ „Wenn nicht?“ Sie blickte ihm wütend ins Gesicht. „Dann rede ich nie wieder mit dir!“

Er knurrte. „Vergiss es.“ Kurz weiteten sich ihre Augen, ehe sie sich einfach umdrehte und ging.
 

Draußen vor der Tür, stieß sie fast mit ihrem Sohn zusammen. „Entschuldige.“ Bat sie ihn und schritt eilig an ihm vorbei. Dieser, dieser..AH! Ihr fiel einfach keine passende Beleidigung für ihn ein.

Ruckartig öffnete sie ihre Zimmertüre, tränen traten ihr in die Augen, als ihr schmerzender Finger protestierte, indem er zu pochen begann. „Scheiße!“ Fluchte sie, versuchte die Schmerzen weites gehend zu verdrängen.

Nein das würde sie nicht zulassen. Sollte er seine Drohung wahr machen, würde sie das gleiche mit ihrer tun. Sie würde nie wieder mit ihm reden, nie!
 

Yukio stand am Fenster seines Zimmers. Da hatte er sich wohl mehr ärger eingebrockt, als vorher anzunehmen war. Was sollte er tun, wenn sein Vater ihn wirklich wegschickte? Wohin sollte er?

Seufzend wandte er den Kopf. „Was willst du?“

„Das hast du super hinbekommen.“ Vernahm er die Stimme seines Bruders. „Bist du gekommen um mir das zu sagen? Dann kannst du wieder gehen.“ Takeru lehnte an der Wand, die Augen geschlossen. „Ich bin hier um die alles Gute zu wünschen.“ Die Lippen des älteren verzogen sich zu einem seltenen lächeln. „Danke!“ Giftete der Jüngere. Takerus Schultern zuckten kurz nach oben. „Ich habe dich gewarnt.“ „Natürlich du bist auch Perfekt.“ Takerus Irden fixierten seinen Bruder, als er die Augen öffnete. „Sieh es mal so, in den nahegelegenen Menschendörfern gibt es sicherlich genug Mädchen, denen du die Nacht verschönern kannst.“

Er wich geschickt den Krallen Yukios aus. „Geh!“ Zischte dieser. Auf die blöden Sprüche seines Bruders konnte er nun wirklich verzichten. Sollte dieser sich erst einmal an die eigene Nase fassen, bevor er auf andere hinunter schaute.

Kapitel 6: Alte Muster, neue Ereignisse

Kapitel 6: Alte Muster, neue Ereignisse
 


 

Der Wind sauste durch die Baumkronen und brachte die Blätter zum rascheln. Das Meer das sie von ihrem Balkon aus sehen konnte, schlug hohe Wellen und brach sich letzt endlich an den Felsen, die aus dem Wasser ragten und nicht unter der Kraft des Wellenschlages zerbrachen. Alles in allem war es ein sehr windiger und trüber Tag, zumal es kurz zuvor bereits geregnet hatte. Wie passend, dachte jene Frau die auf dem Balkon stand und dem treiben des Meeres zusah. Das passende Wetter, zu der passenden Stimmung, war ihr Gedanke dazu.

Abermals brauschte der Wind auf, ließ ihre Haare im Wind tanzen, doch das störte sie nicht. Genauso wenig störte es sie, das ihr Kimono durchnässt vom Regen war und auch die Kälte die sich deshalb auf und in ihrem Körper ausbreitete ignorierte sie.

In einigen ihrer blonden Strähnen, welche auf ihrem Gesicht und dem Kimono klebten, sah man kleine Wasserperlen, die die Strähnen entlang nach unten rutschten und dann lautlos am Boden aufschlugen.

„Mutter.“

Der Inuyoukai stand am Eingang und betrachtete das Bild das sich ihm bot. Er sah wie sie zitterte, hörte ihren ruhigen jedoch ungleichmäßigen Atem. Sie musste frieren und doch schien sie nicht gewillt zu sein, sich etwas trockenes anzuziehen. Sowieso war sie seit einigen Tagen eher in sich gezogen und redete kaum, weshalb es ihn wunderte, warum sie nun nach ihm hat schicken lassen.

„Ihr habt nach mir schicken lassen.“

Er sah wie sie nickte, ehe sie mit einer Hand ihm bedeutete näher zu kommen. Während er durch das Zimmer schritt, nahm er im vorbei gehen ihren Morgenmantel vom Bett, um ihn ihr, als er neben ihr angekommen war über die Schultern legen zu können.

„Ihr solltet euch etwas anderes anziehen.“ Sie nickte. „Später.“ Lächelnd sah sie dann zu ihm auf, auch wenn dieses Lächeln müde und erschöpft wirkte, so war es dennoch echt.

„Mir ist eingefallen, dass ich dir noch etwas sagen wollte.“ Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als eine stärkere Windböe aufkam. „Was?“ „Es geht um Míriêl.“ Takeru konnte nicht verhindern, dass er unfreiwillig zu knurren begann. „Ich traf sie vor einigen Tagen im Garten sitzen, sie war traurig.“ Der Inuyoukai zog die Augenbraue hoch. „Und?“ Er klang ein wenig genervt.

„Sie war traurig, weil du ihr verboten hast, ihrer Familie zu schreiben.“ Takeru nickte. „In der Tat.“ „Warum?“ Hana sah zu ihm auf. So gemein und aggressiv kannte sie ihren Jungen nicht. Takeru zuckte lediglich mit der Schulter. „Geh zu ihr und entschuldige dich. Sag ihr das sie ihnen schreiben kann wann sie möchte.“ Der Erbprinz seufzte innerlich auf. Warum nur musste sie sich ständig für alle einsetzen? Sie sollte zunächst an ihr eigenes Wohl denken.

„Das werde ich Mutter, wenn Ihr mir versprecht nun hineinzugehen und Euch etwas trockenes anzieht.“

Dabei klang er ungewollt etwa tadelnd, was ihr jedoch ein liebesvolles lächeln entlockte. „Mache ich, mein Sohn.“
 

Immer langsam werdender schritt sie den Gang entlang. Alles in ihr sträubte sich, ihm gegenüber zu treten, ihn sehen zu müssen, seine Gegenwart zu ertragen. Im Moment wollte sie einfach nur ihre Ruhe vor ihm und sie wusste das er diese Teezeremonie nur angeordnet hatte, damit sie sich nicht mehr vor ihm verstecken konnte. Seufzend hielt sie am Ende des Ganges an. Die Dienerin, welche vor der Tür höflich niederkniete, öffnete ihr die Tür, die mit einem leisen schabenden Geräusch aufging.

Hana trat ein und sogleich wurde die Tür hinter ihr geschlossen. Sie sah nicht auf. Sah aus den Augenwinkeln, dass er bereits auf einem Sitzkissen, an dem kleinen hölzernen Tisch saß und auf sie wartete. Zwei Tassen und eine Kanne mit dampfenden Tee standen darauf. Außer ihr und ihm war niemand anwesend. „Setz dich.“ Er deutete auf das andere Kissen, ihm gegenüber.

Zögernd setzte sie sich auf den ihr angebotenen Platz und neigte kurz den Oberkörper vor, als Zeichen der Begrüßung und der Unterwerfung, so wie es die Sitten verlangte.

Zögernd griff sie nach der Teekanne, versuchte dabei jedoch ihren verletzten Finger nicht zu bewegen. Takashi sagte ihr, er sei verstaucht und sie solle ihn so wenig belasten wir möglich. Dabei sah sie weiterhin nur soweit auf wie nötig und bemerkte Sesshoumarus prüfende Blicke nicht.

„Wie geht es deinem Finger.“ Hana seufzte. Nein sie würde nicht antworten, dass hatte sie sich geschworen. Schweigend schüttete sie ihm etwas Tee in seine Tasse, ehe sie sich selbst etwas eingoss und die Kanne zurück stellte.

Ehe sie ihre Hand zurück ziehen konnte, hatte die von Sesshoumaru sich um ihr Handgelenk geschlossen. Nicht fest, dennoch so das sie sich ihm nicht entziehen konnte. „Wie geht es deinem Finger? Was sagte Takashi?“ Er legte mehr Nachdruck in die Stimme, doch sie blieb still. Wenn er wusste das sie bei dem Heiler war, konnte er doch gleich fragen was sie hatte, dann musste er sie nicht damit belästigen.

„Hana!“ Sie vernahm das knurren seinerseits deutlich. „Wirst du Yukio wegschicken?“ Stellte sie dann die Gegenfrage, alles hing nun von seiner Antwort ab.

„Ja.“ Unwillkürlich zuckte sie zusammen, sah zu ihm auf, ehe sie wieder wegsah. „Dann wirst du auf deine Frage keine Antwort bekommen.“ Als er ihr Handgelenk losließ, zog sie ihre Hand zurück und faltete sie in ihrem Schoß.

„Antworte!“ Sie schüttelte den Kopf. Nein das würde sie nicht und auch nicht auf andere Fragen seinerseits.

Und plötzlich, als sie sich auf den Boden gedrückt wiederfand, fühlte sie sich an ihre Anfangszeit mit ihm versetzt. „Antworte, Weib!“ Erschrocken sah sie auf. So hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Sein Gesicht war eine Maske aus Eis, von der man keine Regung ablesen konnte. Ärgerte ihn es so sehr da sie nicht antwortete? Sich nicht fügte? Unterwarf?

„Antworte, Hana!“ Seine Stimme wurde keineswegs lauter, dennoch drohender und eindringlicher, dennoch schüttelte sie abermals nach kurzen zögern den Kopf. Nein sie würde nicht nachgeben.

„Menschen.“ Sie ließ es sich nicht anmerken, doch es verletzte sie wie er das Wort aussprach. Abschätzig. Verachtend. Hasste er die Menschen noch immer?

Ein Luftzug verriet ihr, dass er das Zimmer verlassen hatte.
 

Sie saß auf dem Bett und las. Es war kein Wetter um nach draußen zu gehen. Lediglich einige Kerzen erhellten den immer dunkler werdenden Raum. Die schwarzhaarige war so vertieft in ihr Buch, das sie erst aufsah, als ein Luftzug ihre Arme streifte. Verwirrt sah sie auf, sah sich um. Die Fenster und Türen waren zu, wie konnte dann ein Luftzug entstehen?

Die Frage wurde ihr prompt beantwortet, als sich eine Hand von hinten auf ihren Mund legten. Jemand war hier!

„Schht Prinzessin.“ Míriêl versteifte sich. Nein! Nicht er! „Halt still.“ Zischte er an ihrem Ohr. „Ich werde dir etwas sagen und dann bin ich auch schon wieder weg. Verstanden?“ Sie nickte, zu etwas anderen wäre sie nicht fähig gewesen. „Erstens: Du kannst deiner Familie schreiben wann du willst, du hattest dich deswegen ja bei meiner Mutter ausgeheult.“ Míriêl konnte nicht verhindern, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten, als er knurrte. „Was uns zu Punkt zwei führt.“ Sein Griff wurde fester. „Solltest du dich noch einmal bei wem auch immer ausheulen, dann ist das was ich mit dir tun werde nichts zu dem was ich schon mit dir getan habe. Erwähnst du noch einmal jemanden gegenüber was ich dir sage oder mit dir tue, dann…..“ Er machte eine Pause, in der er seine Krallen ihren Körper entlang glitt, was keineswegs erotisierend wirken sollte. Nein es war eine Drohung. „..dann lauft, Prinzessin!“ Sein Griff wurde fester, schmerzhaft, dann stoß er sie von sich und war auch schon wieder verschwunden.

Míriêls Atmung ging schnell und unregelmäßig. Er war verrückt! Eine andere Erklärung gab es nicht. Míriêl starrte noch lange auf die Zimmertür, ohne wirklich etwas zu sehen. Angst hatte sie erfasst, Angst vor dem Mann denn sie heiraten sollte. Wie sollte das denn gehen? Wie sollte das gut gehen?
 

Seine Schritte waren lautlos, als er zügig durch die Gänge lief. Irgendwann würde er diesem Gör den Kopf abtrennen, aber er hatte nun deutlich gemacht was er tun würde, sollte sie abermals ihren Mund aufmachen. Takeru spürte etwas an seiner Brust abprallen und dann einen ersticken Ausruf. Seine goldenen Irden fixierten das Mädchen vor sich am Boden, ehe er ihr die Hand hinhielt und ihr aufhalf. „Danke.“ Lächelte sie, er nickte. „Wohin so eilig?“ Sie klopfte sich den Dreck vom Kimono. „Weg.“ Kazumi sah auf. „Weg? Wieso weg? Wohin weg?“ Takeru knurrte. „Sei still.“ Warum musste sie immer so viel reden? Das hatte sie eindeutig von ihrer Mutter. Kazumi blies die Wangen auf. „Na hör mal, ich unterhalte mich doch nur mit dir. Ich kann doch nicht dafür, wenn du wieder schlechte Laune hast.“ Takerus goldene Augen wurden rot. Warum musste sie ihn nerven? Konnte sie nicht sehen, dass er schon genervt war?

„Hör zu.“ Er drückte sie gegen die kalte Steinwand. „Nerve mich nicht Kazumi. Ich bin nicht in bester Stimmung.“Die Hanyou nickte. „Fein, trotzdem kannst du netter zu mir sein. Ich habe dir nichts getan. Idiot.“

Takeru wandte sich ruckartig ab. Er musste sich abreagieren und das am besten jetzt!

„Warte so war das nicht gemeint!“ Kazumi lief ihm hinterher. In dem Moment in dem er sich umdrehte, stolperte sie und fiel vornüber. Kazumi erstarrte. Sie hatte Glück im Unglück.

Gut sie konnte sich zwar noch an Takeru abfangen nur…, nur leider berührten ihre Lippen die seinen. Jähe Panik durchfuhr sie. Er wird mich töten, war ihr erster und einziger Gedanke dazu.

Hastig stellte sie sich auf ihre eigenen Beine. Das Gesicht rot wie eine Tomate. „Ich..ich….“ Warum sagte er nichts? Sie traute sich jedoch auch nicht aufzuschauen.

Kazumi spürte Hände an ihren Hüften, einen Ruck und dann Lippen an ihren.

Sie träumte! Nein das konnte nicht sein. Langsam öffnete sie die Augen, aber er stand noch immer da und küsste sie. Sie! Warum tat er das? Warum kribbelte ihr Bauch? Warum war er so…vorsichtig? Seine Lippen waren so weich, wie sie aussahen.

Das kribbeln endete je, als Takeru sich von ihr löste, umwandte und dann einfach verschwunden war.
 

Warum hatte er das getan? Was war in ihn gefahren? Es war ein Impuls gewesen. Ein Instinkt. Aber warum bei seiner Cousine? Warum?

Kapitel 7: Abschied Hoch 2

Kapitel 7: Abschied Hoch 2
 


 

Sie seufzte. Der Regen hatte begonnen, den Boden zu benetzen, die Wellen des Meeres schlugen noch immer unaufhaltsam gegen die Felsen. Der Wind pfiff brausend. Sie hatte sich etwas trockenes angezogen. Takeru zu liebe. Seit dem stand sie an Fenster und betrachtete die Landschaft. Ihr war elend zu mute. Nicht das sie bereits Kohana verloren hatte, nein nun schickte er ihren Sohn auch noch weg. Wollte er ihr alle Kinder nehmen?

Seit der Auseinandersetzung hatte sie ihn nicht mehr gesehen und wollte es auch gar nicht. Den Brief in ihren Händen hielt sie eisern fest. So fest das sich das Pergament knickte. Ihr Herz tat ihr weh. War es schwer geworden, wegen der Sicherheit Yukio müsse gehen, so wog es nun Tonnen. Tonnen die sie nicht tragen konnte. Gedankenverloren strich sie über das Papier. Sie konnte den Brief abfangen, ehe Sesshoumaru es bemerkte. Den Brief ihrer Tochter.

„Kohana.“ Flüsterte sie, eine Träne löste sich aus ihren Augenwinkeln. Zwar schrieb sie, dass es Akira und Serena gut ging und Naoki noch immer nett zu ihr war und sich nach ihrem wohlergehen erkundigte, doch genauso hörte man heraus dass sie sich alleine fühlte. Nicht glücklich war. Sie möchte Naoki sehr und vielleicht liebte sie ihn auch, aber war das genug? Liebte sie ihn genug, um nicht einzugehen?
 

Hana schüttelte den Kopf, als es an ihrer Türe klopfte. „Ja?“

Einen Luftzug später wurde sie von hinten umarmt. „Es tut mir leid.“ Den Kopf hatte der Neuankömmling in ihre Halsbeuge gedrückt und atmete den Geruch ein. Er beruhigte ihn jedes mal aufs neue. „Was tut dir leid?“ Sie strich ihm fürsorglich über die Hände. „Das du meinetwegen mit Vater gestritten bist.“ Prompt schüttelte sie ihn den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld, Yukio. Rede dir das nicht ein.“ Eine Weile war es still. Beide standen einfach nur da.

„Ich werde morgen gehen müssen, nicht wahr?“ Sie nickte mit einem betrübten Gesichtsausdruck. „Leider.“ Ihre Hände fassten die ihres Sohnes. „Versprich mir das du auf dich aufpasst.“ Er nickte. „Ich komme wieder.“ Der Druck ihrer Hände wurde mehr, als sie lautlos zu weinen begann. „Das musst du.“

Yukio sah auf. Roch die salzigen Tränen seiner Mutter, was seinem schlechten Gewissen die Krone aufsetzte. Sie sollte nicht weinen. Nicht wegen ihm, schließlich war er selber schuld.

Sanft, um ihr nicht weh zu tun, drehte er sie zu sich um. „Nicht weinen.“ Bat er sie. „Ich bin selbst schuld.“ Hana musste lächeln. Er wirkte so erwachsen.

„Kann ich dich um etwas bitten?“ Überrascht sah sie auf. „Alles. Was denn?“

Yukio betrachtete seine Mutter eindringlich. „Bitte vertrage dich mit Vater.“ Ihre Augen weiteten sich ungläubig. Sie schüttelte den Kopf. „Nein! Er soll dich hier lassen.“ Yukio lächelte, damit sie ihm die Lüge leichter glauben konnte. „Ich möchte gehen.“ Er nickte als sie ihn prüfend ansah. „Ich gebe zu am Anfang war ich nicht begeistert, aber inzwischen…“ Er zuckte mit den Schultern. „…Ich komme wieder.“ „Aber..“ Begann sie, doch er schüttelte den Kopf. „Du siehst, kein Grund mehr auf Vater böse zu sein.“

Erwartungsvoll sah er sie an. „Und?“ Nun war sie es die ihre Schultern zucken ließ. „Mal sehen.“ Er lächelte, das war ihm Antwort genug, denn es war ein indirektes Ja.
 

Der Morgen kam zu früh. Die ganze Nacht hatte es geregnet. Sie hatte nicht gut geschlafen. Genau genommen hatte sie gar nicht geschlafen, weswegen sich unter ihrer Augen dunkle Ränder abzeichneten. Ihren Knurrenden Magen ignorierte sie ebenfalls. Wann hatte sie das letzte mal gegessen? Kurz überkam sie Schwindel als sie sich erhob.

„Akemi!“ Mit einem schabenden Geräusch öffnete sich ihre Tür. „Herrin!“ Das Dienstmädchen trat zu der blonden heran, als sie sah wie Hana sich am Bettpfosten aufrecht hielt. „Hilf mir beim anziehen, ja?“ „Herrin..solltet Ihr nicht lieber, liegen bleiben?“ „Nein. Yukio muss heute gehen. Ich will ihn noch einmal sehen.“ Schwankend trat sie auf die Kommode zu.
 

Takeru begab sich aus seinem Zimmer. Sein Bruder würde heute, das Schloss für eine Weile verlassen, da wollte er ihn noch einmal sehen, auch wenn er das unter Folter nicht zugegeben hätte. Er schritt um die Ecke, stoppte rechtzeitig, ehe er wieder mit ihr zusammenstoßen konnte. „Kazumi.“ Erst jetzt sah die Hanyou auf, ihre Wangen färbten sich rot. „Takeru.“ Flüsterte sie.

Der Inuyoukai starrte auf das Mädchen. Warum wurden ihre Wangen rot? „Yukio geht heute.“ Sagte sie daher. Die Stille war unerträglich. „Ich bin auf dem Weg.“ Er musterte die Hanyou. „Und du?“ Sie lächelte. „Ich bin auf dem Weg zu Sayuri.“ Er nickte, schritt dann weiter.

Auf dem Hof, sah er seinen Bruder am Tore stehen. Er trug eine schlichte weiße Hose, einen weiß-blauen Haori und Stiefel. Ein ebenfalls blaues Band hielt die Hose an Ort und stelle. Ein Schwert war daran befestigt worden.

„Yukio.“ Der jüngere sah auf, als er die Stimme seines Bruders vernahm. „Takeru.“ Der Erbprinz hielt vor dem jüngeren an. Sie standen einfach nur da und sahen sich ausdruckslos an. „Wir sehen uns dann.“ Yukio lächelte auf die Worte seines Bruders hin, erkannte die verstecke Aufforderung darin, er solle wiederkommen. Auf sich aufpassen. „Ja, werden wir.“ Versprach er.
 

„Yukio!“ Beide wandten den Kopf. „Mutter.“ Begrüßten beiden gleichzeitig Hana, indem sie sich verneigten, schließlich befanden sie sich in der Öffentlichkeit.

„Du willst doch nicht gehen, ohne dich zu verabschieden.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Hier.“ Sie hielt ihm eine Kette hin. „Danke.“ Vorsichtig betrachtete er den Anhänger daran. Ein seltsames Muster. „Ein Kleeblatt, es soll dir Glück bringen.“ Kurz darauf spürte er ihre Arme um sich. „Wenn ich könnte würde ich dich nie wieder loslassen.“

Ernst sah sie ihn an, war einige Schritte zurück getreten. „Komme wieder, sonst gibt es Ärger.“ Er lachte nickend.
 

„Vater.“ Yukio fixierte etwas oder eher jemanden hinter Hana. Diese wandte sich langsam herum und verbeugte sich. Eine bedrückende Stille war entstanden. Hana betrachtete das Reittier neben dem Fürsten. „Ah-Un wird dich begleiten.“ Yukio nickte. Das Reittier war einst der Reisegefährte seines Vaters gewesen. „Ich danke Euch.“ Ah-Un setzte sich in Bewegung, als Yukio sich umwand und sich in die Luft erhob.

Hana winkte ihm zu. Es schmerzte sie ihn gehen zu lassen. Sie winkte so lange, obwohl er bereits nicht mehr zu sehen war. Doch sie war in dem glauben das er sie vielleicht noch sehen konnte.

Erst als sie abermals das Schwindelgefühl überkam, ließ sie die Hand sinken und taumelte. Sie griff nach dem nächst besten, dass sie zu fassen bekam und hielt sich fest.

„Mutter, alles in Ordnung?“ Takeru legte einen Arm auf den Rücken seiner Mutter, welche sich an seine Kleidung krallte. „Geht gleich.“ Murmelte sie, doch da wurde es schon schwarz.
 

Nur dumpf nahm sie Stimmen war. Eine weibliche, dann eine männliche. Es klirrte, dann war es still. Außerdem war das Rauschen des Meeres zu hören und das Tropfen von Regen auf dem Boden. Ihre Augen öffneten sich schwerfällig. Erst einige Sekunden später hatte sie klare Sicht und erkannte ihr Zimmer. Ihr Bett in dem sie lag.

„Du bist wach.“ Ihr Kopf wanderte nach rechts. Sie nickte, was ihr ein Schnauben einbrachte. Sesshoumaru saß im Sessel neben einem Tisch an ihrem Bett.

„Du redest noch immer nicht mit mir.“ Stellte er fest, seine goldenen Augen musterte sie aufmerksam. „Du bist Ohnmächtig geworden.“ Er griff nach den Trauben, die auf einer Schale auf dem Tisch standen. „Iss.“ Auffordernd hielt er ihr ein Bündel Trauben hin. Sie schüttelte den Kopf. „Takashi sagte, du hättest zu wenig gegessen.“ Einen Wimpernschlag später saß er am Bettrand. „Iss! Sonst helfe ich nach.“ Ihre Augen huschten zu ihm. Zögernd griff sie nach den Trauben und drehte sie in der Hand.

Wie sollte sie essen, wenn er sie die ganze Zeit beobachtete? Er wusste wirklich wenig über Menschen.

„Hana, iss!“ Zögernd zupfte sie eine Traube vom Stiel und schob sie sich in den Mund. Sie spürte wie ihr Magen zu knurren begann, als sie die Traube herunter schluckte, es schien als würde er nach mehr verlangen.

„Kagome und Inuyasha sind eine Weile weg.“ Sie machte ein fragendes Gesicht, was ihn wiederrum knurren ließ. „Du machst deine Worte war.“ Sie zuckte lediglich mit den Schultern. Es brauchte ihn doch nicht interessieren ob sie redete oder nicht, schließlich hatte ihn auch nicht interessiert was sie wollte, als er Yukio weg geschickt hatte.

Ein seufzen von ihm ließ sie zu ihm sehen. Es war selten das man dieses Geräusch von ihm hörte, schließlich war er die Selbstbeherrschung in Peron.

„Was kann ich tun, damit du mir verzeihst?“ Obwohl er noch immer ausdruckslos wirkte, klang seine Stimme leicht nachdenklich und verzweifelt.

Nun war sie es die Nachdenklich sich mehrere Trauben hintereinander in den Mund schob. Ging es ihm wirklich so nah, dass sie nicht mit ihm sprach? Wollte er eine ernste Antwort hören? Sie hatte Yukio versprochen sich mit ihm zu vertragen.

Sie lächelte. Sie hätte da schon eine Antwort auf seine Frage, doch sie hatte Angst das sie ihn verärgern könnte.

„Ich denke ich kann dir verzeihen..“ Seine Augenbraue verschwand hinter dem silbrigen Pony.

„Aber?“ Fragte er.

Hana schon sich eine weitere Traube in den Mund. Sie seufzte. „Solltest du noch einmal so etwas tun, dann geh ich! Wirklich! Ich habe keine Lust mehr deine Launen zu ertragen. Ich habe keine Lust mehr mit ansehen zu müssen, wie traurig unsere Kinder sind!“ Sie zupfte die letzte Traube ab. „Ich schwöre dir hier und jetzt auf unsere Kinder, solltet es noch einmal so eskalieren wie jetzt, dann bin ich weg.“ Und das war keine Drohung, das war ein Versprechen.

Sesshoumaru hatte sie nachdenklich angesehen. „Ich werde mir deine Worte merken.“

„Gut.“ Sie ließ sich in dem Kissen zurück sinken.

Was keiner von beiden in diesem Moment wusste, dass dieser Tag kommen würde. Er würde kommen, die Frage war nur wann?

Kapitel 8: Liebe liegt in der Luft

Kapitel 8: Liebe liegt in der Luft
 


 

Die Sonne schien auf das Schloss. Endlich hatte es aufgehört zu regnen. Der Wind war angenehm auf der Haut und die Blätter raschelten rhythmisch bei jeder Brise. Durch das Blätterdach brachen einige Sonnenstrahlen und erwärmten die grüne Wiese. Es war ein angenehmer Tag. Das erste was sie getan hatte, nachdem sie aufgestanden war, war sich anzukleiden und in den Garten zu gehen. Sie konnte nichts dafür. Sie liebte die Natur, war mit ihr verbunden. Nachdenklich drehte sie die Feder in ihrer Hand und starrte auf das leere Pergament vor sich.

Was sollte sie ihrer Schwester schreiben?

Sollte sie Lügen? Sagen das es ihr gut ging? Alles in Ordnung war? Das alle nett waren?

Oder sollte sie ihr sagen, dass ihr Verlobter sie am liebsten in der Hölle aussetzen würde, anstatt sie zur Frau zunehmen?

Seufzend legte sie die Schreibutensilien beiseite.

„Ein schöner Tag.“ Míriêl sah auf. Sie hatte gar nicht gehört, dass sich ihr jemand genähert hatte, dennoch nickte sie dem Neuankömmling zu. „Stimmt. Endlich kein Regen mehr.“ Die Person vor ihr lächelte. „Etwas dagegen wenn ich mich zu dir setze?“ Er deutete neben sie.

„Nein.“
 

„Wie gefällt es dir hier?“ Überrascht schaute die Elbin zu ihrem Gesprächspartner herüber. Eine ganze Weile hatte keiner etwas gesagt, sodass seine frage sie unvorbereitet traf. „Gut.“ „Aber?“ Fragte er sofort nach und lächelte. Wahrscheinlich konnte er sich denken was sie sagen wollte und er behielt recht. „Naja, Takeru…Ich meine er kann mich nicht leiden und das zeigt er mir auch immer wenn er kann.“

Ihr Gegenüber, wandte sein Gesicht dem ihren zu. „Mach dir nichts draus. Niemand versteht ihn wirklich.“ Míriêl nickte. „Aber ich soll mein Leben mit ihm verbringen. Wie soll das gehen, wenn ich Angst haben muss, dass er mir jeden Moment den Kopf abreist?“ „Willst du denn dein Leben mit ihm verbringen?“ Sie schüttelte prompt den Kopf. Nein das wollte sie nicht.

„Er hat dich nicht verdient, du bist zu nett.“ Er grinste sie schelmisch an. „Und viel zu niedlich für ihn.“ „Äh.“ Míriêl errötete. Noch nie hatte ihr jemand ein Kompliment gemacht, falls es eins sein sollte und dann ausgerechnet von ihm? Sie kannte ihn gar nicht.

„Danke.?“ Es war mehr eine Frage, als eine Antwort.

Seine goldenen Irden huschten zu dem leeren Pergament. „Du schreibst?“ Míriêl folgte seinem Blick. „Ja, ich wollte meiner Schwester schreiben, doch ich weiß nicht was ich ihr sagen soll.“ „Du wirst sicher etwas finden, dass du ihr schreiben kannst.“ Er erhob sich. Míriêl lächelte. „Danke.“

Er wandte sich noch einmal um. „Wofür?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Einfach dafür das du dich mit mir normal unterhalten hast, Yuuki.“ Er nickte. „Immer wieder gerne.“

Sie seufzte, sah ihm nach. Konnte Takeru nicht auch ein wenig so sein wie Yuuki? Er schien ein netter junger Mann zu sein. Er war nett zu ihr, obwohl er sie nicht kannte.
 

„Also.“ Sayuri rückte näher zu ihrer Cousine, welche den beiden kämpfenden zusah. „Was?“ Fragte diese. „Wann gibst du zu, dass du Takeru magst.“ Prompt errötete sie. „Tu ich nicht!“ „Natürlich.“ Winkte Sayuri listig lächelnd ab. „Hör auf immer solche Andeutungen zu machen!“ Fauchte Kazumi. Konnte Sayuri nicht einmal still sein? Immer musste sie sie aufziehen. Sayuri zuckte mit den Schultern. „Da ist doch nichts dabei. Außer das er Verlobt ist, steht dir nichts im Weg.“ „Ich liebe ihn nicht.“ Behaarte sie. Sayuri´s Augenraue zog sich listig nach oben. „Aber du magst ihn?“ „Hä?“ „Na das hast du nicht abgestritten.“

Ein Schatten ließ beide aufsehen. „Oh schon verloren?“ Takeru blickte seine Schwester an. Knurrte. Vorlautes Gör. „Naja.“ Sayuri erhob sich. „Ich lasse Euch mal alleine.“ Sie zwinkerte Kazumi zu. Damit lief sie zu ihrem Vater herüber, der gerade im Schloss inneren verschwand.

„Warte.“ Kazumi fasste Takerus Hand, als sich dieser ebenfalls umdrehen wollte. „Soll ich mir deine Wunden ansehen?“ Der Hundeprinz sah auf das sitzende Mädchen hinab. Ohne sein zu tun bewegte sich sein Kopf nach oben und nach unten.
 

„Ich......du müsstest dein Oberteil öffnen.“ Kazumi errötete. Sie war nervös und das sie mit ihm alleine in seinem Zimmer war machte das Ganze auch nicht besser. Er lag mit geschlossenen Augen auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Sie kniete neben ihm auf dem Bett, neben sich eine Schale mit Wasser und einem sauberen Tuch.

„Tu das.“ Sie war froh, dass er ihren erschrockenen Gesichtsausdruck nicht sah.

Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Haori, versuchte sich nur auf seine Wunden zu konzentrieren. Aber wie sollte das gehen? Sie konnte nicht verhindern das ihr Blick einmal über seinen gesamten Oberkörper wanderte.

Erst sein Knurren holte sie zurück. „Was gibt es zu starren?“ „Entschuldige.“ Hastig griff sie nach dem Tuch, wrang es aus und tupfte vorsichtig über die Kratzer an seiner rechten Hüfte, ehe sie sich vorlehnte und die linke Hüfte verarztete.

„Warum so nervös?“ Kazumi erstarrte in ihrer Bewegung. Wie lange sah er sie an? Sie hatte es gar nicht mitbekommen.

„Ich..“ Was sollte sie sagen? Sie konnte ihm schlecht sagen, das sie seinen Oberkörper anziehend fand. Das sie es faszinierend fand, wie sich seine Muskeln unter seiner Haut bewegten, dass sie gerne mit ihren Fingern darüber fahren würde.

„Nichts.“ Sie legte das Tuch in die Schale zurück. „Du lügst.“ Stellte er nüchtern fest. Kurz blitzte etwas in seinen Augen auf, etwas das Kazumi nicht einordnen konnte. Aber sie wusste das, egal was es war, es würde ihr nicht gefallen. Und sie behielt recht, denn er setzte sich auf, fasste sie an den Oberarmen. „Mach ich dich nervös?“ Kazumis Nackenhaare stellten sich auf. Warum sah er sie so an? Wie das Raubtier seine Beute? Warum hatte seine Stimme einen solch eigenartigen Ton angenommen? Sie schüttelte den Kopf auf seine Frage, verräterisch schnell. „Nicht?“ Er strich ihr eine verwirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

Er wusste nicht was ihn dazu trieb, doch alles in ihm schrie danach sie zu berühren, in den Arm zunehmen. Sein Instinkt drängte ihn dazu, seine Zähne in ihre Haut zu bohren und sie als seine zu markieren. Ihr Duft strömte ihm entgegen und brachte sein Blut in Wallung.

„Du solltest besser gehen.“ Seine goldenen Irden waren Blutrot geworden. Immer wieder entrann ein Knurren seiner Kehle. Langsam entzog sich Kazumi ihm. „Du hast recht.“ Rückwärts lief sie auf die Tür zu, sie wollte ihn nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Erst als sie das Holz an ihrem Rücken spürte, wandte sie sich hastig um und verließ den Raum.
 

Er starrte ihr nach. Takerus Krallen hatten sich in das Bett unter ihm gebohrt. Was war los mit ihm? Warum drängte sich sein inneres Biest jedes mal an die Oberfläche, wenn er sie sah? Das sollte nicht sein! Das durfte nicht sein!

Seufzend ließ er sich in seine Ursprungsposition zurück sinken. Er sollte etwas tun, und das am besten schnell. Sonst würde er noch verrückt werden.
 

„Was meintest du mit, Inuyasha und Kagome sind weg?“ Sesshoumaru sah zu seiner Frau herüber, welche noch immer am Eingang des Saals stand. War sie nur deswegen gekommen? „Inuyasha sagte, sie würden eine Weile in Kagomes Zeit gehen.“ „Warum?“ Sie sah zu ihm herüber. „Wegen ihrer Mutter.“ „Was ist mit ihr?“

Knurrend fixierte er Hana. Warum musste Frauen immer so neugierig sein? „Krank.“ „Was hat sie denn?“ Er antwortete nicht, für sie das Zeichen das er es nicht wüsste, aber das würde Mr. Universum wohl kaum zugeben.

Hana spielte mit dem Verband um ihren Finger. Es war seltsam, obwohl sie ihm sagte das sie ihm verzeihen würde und hat, war sie ihm noch immer böse, wollte ihn nicht sehen. Es war wie eine unsichtbare Wand zwischen ihnen, die sie Meterweit trennte. So sollte es nicht sein.

„Wie geht es deinem Finger?“ Lange Klauen nahmen ihre Hand. Sie sah auf.

„Gut, es geht schon wieder.“ Er nickte, betrachtete die Blonde eindringlich. Auch er spürte diese unsichtbare Mauer, es machte ihn wahnsinnig. Am liebsten wollte er sie in den Arm nehmen, doch würde sie das wollen? Würde sie ihn wegstoßen? Noch nie war er so gefühlsbetont und verwirrt gewesen.

„Ich denke, ich werde gehen, dann kannst du weiterarbeiten.“ Erst einen Moment später ließ er ihre Hand los. „Erwarte mich nachher. Ich hole dich ab.“

Hana zog die Augenbrauen zusammen. „Wohin?“ Der Inuyoukai schüttelte den Kopf. „Später.“
 

Wie ein Tiger im Käfig lief sie auf und ab. Die Sonne war gerade untergegangen und Sesshoumaru war noch immer nicht da. Hatte er es vergessen? Vergessen das er sie abholen wollte, wohin auch immer? Sie schüttelte den Kopf. Nein, er vergas nie was er sagte oder gar versprach. Ein Klopfen ließ sie innehalten. Ihr Herz beschleunigte sich vor Aufregung.

„Bist du fertig.“ „Ja.“ Sie trat zu ihm. Ließ es zu das er ihre Hand nahm und sie durch die Gänge führte. Einen Weg entlang den sie noch nie gegangen war. Wohin sie wohl gingen???

Er führte sie eine Wendeltreppe hinauf, welche zu einem der Türme des Schlosses führte. Oben gab es nur eine Tür. Ihr Herz klopfte schneller und für einen Augenblick dachte sie sie hätte ihn lächeln gesehen. „Waru…“ „Shh.“ Sesshoumaru legte ihr einen Finger auf den Mund. „Schließe deine Augen.“ „Ja.“

Sie wurde an den Händen gefasst. Das knarrende Geräusche, ließ sie wissen, das die Tür geöffnet wurde. Ihre Schritte, welche über dem kalten Steinboden halten, verstummten. Teppich?

Irgendetwas warmes war zu ihrer linken Seite. Sie fühlte sich eigenartig. Nicht nur, das sie nichts sah, sie kannte sich in dem Raum auch gar nicht aus.

Wieder das knarren der Tür. Jemand war gegangen oder hatte die Tür geschlossen. „Du kannst die Augen öffnen.“

Sie wusste nicht, über was sie als erstes Staunen sollte. Über den wunderschönen Kamin, in dem das Feuer knisterte und dem Raum erhellte? Den Fenstern die weit offen waren, sodass man den Mond betrachten konnte? Dem Tisch, mit Kerzen und die Stühle davor? Dem leckeren Essen, welches auf dem Tisch stand? Sie schaute zu dem Fürsten. Oder aber darüber, dass er so etwas tat? Er war es odch gewesen oder?

„War das deine Idee? Wieso?“ Flüsterte sie, von der romantischen Stimmung berauscht.

Er strich ihr eine Strähne des Haares zurück. Seine goldenen Irden schimmerten wie flüssiges Gold, im Licht des Kaminfeuers. „Ich schätze das was ich habe auch wenn das nicht immer den Anschein macht.“

Kapitel 9: Menschenmädchen

Kapitel 9: Menschenmädchen
 


 

Lautlos ging er durch den Wald. Das drachenartige Reittier hinter sich ignorierend. Die Nacht hatte er in einer Höhle verbracht, auch wenn er nicht geschlafen hat. Da hatte er es in seinem Zimmer im Schloss eindeutig besser gehabt.

Er seufzte. Rumjammern würde auch nichts bringen. Er würde einfach jetzt seine Schwester besuchen und dann die Grenzen des westlichen Landes abgehen. Alles in allem wäre er wohl in einem menschlichen Tempo einige Wochen unterwegs. Und dann?

Sollte er zurück gehen? Was sollte er sonst machen? Wie sollte er den einige Jahre hier draußen leben? Was sollte er machen?

Er fuhr sich mit der Hand über die Haare. Hätte er mal auf seine Mutter und seinen Bruder gehört. Jetzt war es zu spät.

Seine Schritte wurden langsamer, ehe sie verebbten. Seine Augen in den Himmel gerichtet.

Der Wind brauschte auf, ehe sich seine Augen kurz weiteten und dann wieder verengten.

Lautlos wandte er sich in die Richtung aus der der Wind kam. Sollte er nachsehen gehen? Oder sollte er einfach ignorieren was ihm der Wind zugetragen hatte?

Er schüttelte den Kopf, folgte dann den verschiedenen Gerüchen, schweiß, Angst, Blut.

Aus dem Gebüsch heraus verfolgte er das geschehen.
 

Sie schrie als die beiden Männer sie von dem Pferd rissen. Ihre Arme protestierten pochend.

„Na komm schon, zier dich nicht so.“ Die beiden Männer lachten schäbig. „Lasst mich.“ Wild schlug das junge Mädchen um sich. Ihre schwarzen Haare hingen ihr wirr im Gesicht. In den Schokoladenbrauen Augen spiegelte sich Angst und Furcht. „Nicht!“ Schrie sie auf, als die Männer sie zu Boden drückten und ihr den zerlumpten Kimono vom Leibe rissen.

„Halte still dann tut es auch nicht weh.“ Lachte einer der Männer, der sich auf ihren Hüften gesetzt hatte. Der andere stand daneben und hielt die Umgebung im Auge.

„Nicht.“ Wisperte sie, als sie die Hände des Mannes an ihrem Oberschenkel fühlte.
 

Yukio roch ihre Tränen. Es sah nicht wirklich zaghaft aus, was die Männer dort mit dem Mädchen taten. War es so das sie es nicht wollte, oder war es etwas normales unter Menschen?

Kurz spielte er mit dem Gedanken zu gehen, doch die braunen Augen die immer wieder durch den Wald huschten und manchmal an ihm hängen blieben hinderten ihn. Pure Panik war darin zu erkennen.

Sicher sie hatte ihn nicht gesehen, aber sie hoffte das jemand kommen würde.

Also war es doch so das sie das ganze dort nicht wollte? Er seufzte. Er konnte nicht einfach gehen, seine Mutter wäre ihm bis an ihr Lebensende böse, wenn er dem Menschenmädchen nicht helfen würde.

Lautlos verließ er sein Versteck und trat zu den Männern auf den Weg. „Gibt es Probleme?“ Seine ruhige Stimme ließ die drei erschreckt herumfahren und inne halten.

„Geh Junge, das ist nichts für dich. Verschwinde Dämon.“ Yukio lächelte. Was wusste dieser Mensch schon von ihm? Er musste keine Mädchen zwingen, damit sie mit ihm schliefen.

„Ich denke ihr solltet besser gehen.“ Die beiden Männer lachten auf. „Wie du meinst.“ Die beiden zogen das Mädchen empor, das sich nach Leibeskräften wehrte.. „Das Mädchen bleibt!“

Yukios Stimme wurde schneidender. „Vergiss es Junge, sie ist unsere Beu…“ Der Mann brach ab, als Yukio plötzlich vor ihm stand. Die eine Hand an der Kehle des Mannes, welchen er mühelos in die Luft hob. Die andere Hand hielt das Handgelenk des zweiten Mannes fest. „Das Mädchen bleibt!“ Knurrte er.

„E-ein Inuyoukai!“ Stotterte der andere, da sein in der Luftbaumelnder Kumpane keine Luft mehr bekam. Grob schubste er das Mädchen zu Boden und damit weg von sich. „Ihr könnt sie haben, bitte verschont uns.“

Yukios goldene Irden behielten die beiden Männer im Augen, während er nach hinten schritt, bis er neben dem knienden Mädchen ankam.

„Verschwindet! Lasst euch nie wieder im Westen blicken!“ Das ließen sich die beiden Räuber nicht zweimal sagen. Schnell schwangen sie sich auf die Pferde und zogen davon. Eine Weile sah er ihnen hinterher.
 

Er wandte sich um. Das Mädchen rutschte ein Stück von ihm weg. Ihre Augen beobachteten jede seiner Bewegungen. „Du brauchst keine Angst zu haben.“ Er sah wie sie zusammenzuckte.

Nachdenklich betrachtete er sie. Was waren Menschen für merkwürdige Geschöpfe?

„Ich werde dir nichts tun.“ Warum sollte er auch, schließlich hatte er sie gerade eben gerettet, warum sollte er sie dann jetzt töten?

Er roch ihre Angst, als er neben ihr in die Knie ging. Sie zitterte am ganzen Körper. „Bitte Herr,….“ Sie wollte noch nicht sterben und nun? War sie in den Händen eines Dämons. Sicherlich würde er ihr die Haut vom Körper reißen. „Woher kommst du?“ Die Frage schien sie ehrlich zu verwundern.

Yukio verstand die Welt nicht mehr. Warum hatte sie Angst vor ihm? Er hatte ihr doch gesagt das er ihr nichts tun würde. „Woher du kommst, will ich wissen.“ Das Mädchen vor ihm zitterte wie Espenlaub. Mit ihren Händen hielt sie sich ihren Kimono zusammen und starrte starr auf den Boden. „Ich komme aus einem kleinen Dorf, Herr.“Ihre Stimme nicht mehr als ein flüstern. „Aus welchem?“ „Kuma, Herr. Das Dorf aus dem ich komme.“ „Wo liegt es?“ Sie deutete links an ihm vorbei. „Es ist ein ganzes Stück dorthin.“

Abermals zuckte sie wie geohrfeigt zusammen, als sich der Inuyoukai vor ihr erhob und ihr seine Klaue hinhielt.

„Komm, ich bringe dich dorthin.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht.“Flüsterte sie, wobei sich mehrere Tränen ihren Weg über die Wangen bahnten.

„Wieso?“ „Ich…..Meine Eltern….Sie verkauften mich. Ich kann nicht zurück.“ Kurz huschte verärgernis über sein Gesicht. Was hatten Menschen nur für eigenartige Bräuche?? Warum verkauften Eltern ihr eigenes Kind?

„Komm.“ Er wartete nicht auf eine Antwort sondern ging wieder in die Richtung aus der er gekommen war. Zitternd erhob sie sich auf ihre Beine.

Was hatte er vor? Alles in ihr schrie danach davonzulaufen, doch er war schneller. Sie hatte noch nie einen solchen Dämon gesehen, doch von Erzählungen wusste sie das es diese Wesen nicht leiden konnten wenn man sich ihnen wiedersetzte. Vielleicht würde er sie frei lassen, wenn sie tat was er sagte?
 

Erst gegen Abend hielt Yukio an. Er vernahm deutlich das erleichterte seufzen des Menschenmädchens hinter sich. Stimmt, er hatte gar nicht daran gedacht, dass Menschen weniger aushielten wie Dämonen. „Wir bleiben die Nacht hier.“

Sie befanden sich auf einer Lichtung, umgeben von Bäumen. „Herr.“ Yukio verdrehte die Augen, er roch noch immer ihre Angst. Menschen waren wirklich kompliziert. Seine Mutter war nicht so, oder ist es ihm nur nie aufgefallen?

„Du kannst schlafen.“ Er ließ sich an einem Baumstamm nieder und schloss die Augen. Sie seufzte abermals, ehe er das rascheln des Stoffes auf dem Gras vernahm.

„Wie heißt du?“ Das schwarzhaarige Mädchen sah zu ihm. Hatte er sie gefragt wie sie hieße? Wollte er sie doch nicht töten? Sonst würde er wohl kaum nach ihrem Namen fragen.

„Chiyo, Herr.“ Er sah zu ihr herüber. Die goldenen Irden musterten Chiyo eingehend. „Ich werde dich im nächsten Dorf absetzen.“ Sie zuckte zusammen. „Warum?“ Sie schien verwirrt. „Ich dachte….“ Sie brach ab. „Was dachtest du?“ Chiyo zögerte. „Ich dachte Dämonen würden Menschen töten, aber Ihr…..Ihr seid……nett.“ Sein tiefes Lachen ertönte. „Wie ich schon sagte, ich werde dich nicht töten, also hör auf zu zittern. – Und jetzt schlaf.“

Chiyo rollte sich auf der Wiese zusammen und versuchte dabei so viel wie möglich ihres Körpers unter dem Fetzen zu verstecken. Er wollte sie im nächsten Dorf absetzen? Das hörte sich doch sehr tröstlich an, wie sie fand. Waren nicht alle Dämonen gleich? Trotzdem das zittern blieb.
 

„Ich sagte du brauchst keine Angst zu haben.“ Chiyo sah flüchtig zu ihm, ohne ihm dabei in die Augen zu blicken. „Ich…es geht Herr. I-ich habe nicht mehr so viel Angst.“ Yukio zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Warum zitterst du dann?“ Chiyo sah zu Boden. „Ich…mir ist kalt, Herr.“ Kalt? Ihr war kalt? So kalt war es doch gar nicht, wie er fand. Menschen waren wirklich empfindliche Geschöpfe. Er zuckte mit den Schultern. Morgen würde er sie in dem Dorf vor dem Schloss im Norden absetzen, dann konnten sich ihres gleichen um das Mädchen kümmern. Was sollte er auch schon mit ihr anfangen?
 

„Hatschi!“ Chiyo seufzte. bestimmt hatte sie sich gestern Nacht erkältet. Außerdem war sie müde und stolperte des Öfteren über Wurzeln oder ähnliches. Sie blickte seitlich. Der Drache der seit dem Morgen einfach da war, lief neben ihr her. Es schien nicht so als, ob er sie fressen wollen würde. „Chiyo.“ „Ja, Herr?“ „Setze dich auf Ah-Un wir sind zu langsam.“ Chiyos Nackenhaare stellten sich auf. Sie sollte sich auf das „Ding“ setzen? „Aber..“

Ein erschrockener Laut entfuhr ihr, als sie plötzlich an den Hüften gepackt und auf den Drachen gesetzt wurde. Wieder einmal wurde ihr klar, wie schnell Dämonen sein mussten, immerhin war er gute Fünf Meter von ihr entfernt gewesen. „Tu was ich sage. Er tut dir nichts.“ Genervt wandte sich der Inuyoukai ab. Es war wirklich langwierig mit dem Menschenmädchen zu reisen. Er hätte schon längst bei seiner Schwester sein können.

Es würde, nun wo sie auf Ah-Un ritt, noch einen guten Tag dauern, bis sie das Dorf erreichten. Er würde dafür sorgen, dass sie ein Unterschlupf und etwas zu essen bekam und ab dann wäre sie für sich selbst verantwortlich. Er blickte seitwärts. Und er müsste dafür sorgen, dass sie etwas zum anziehen bekam. Sie würde bestimmt kein Geld dabei haben um es bezahlen zu können.

Hätte sein Bruder das gleiche getan? Oder gar sein Vater? Seine Mutter sagte das er noch der „normalste“, wenn man das so nennen konnte, war. Er würde ihr davon erzählen, wenn er wieder zuhause wäre.

Er seufzte abermals.

Kapitel 10: Yuuki in Erklärungsnot

@ Bienchen: Vielen Dank für dein Kommi. Freut mich das es dir gefallen hat^^. Entschuldige das es etwas länger gedauert hat. Lg Stella
 

Kapitel 10: Yuuki in Erklärungsnot
 


 

Ihr Lachen hallte über den Innenhof. Sie wusste nicht wann sie sich das letzte mal so amüsiert hatte. Yuuki war ein wirklich lustiger Geselle. Ganz anders als ihr Verlobter. Bei Yuuki fühlte sie sich ungezwungen und frei. Außerdem schien er die Zeit, in der die beiden einfach nur redeten auch zu genießen.

Mit Faszination betrachtete sie seine Hundeohren die bei ihrem Lachen jedes mal aufgeregt zuckten.

„Darf ich dich etwas fragen?“ Sie richtete sich wieder ein eine sitzende Position, als das Lachen einem Lächeln platz machte.

„Natürlich. Alles.“ Ihre grünen Augen fixierten seine Ohren. „Darf ich….darf ich deine Ohren anfassen?“ Yuuki schien überrascht. „Äh meine Ohren?“ Sie nickte. Yuuki rutschte ein Stück näher an die Elbin heran. „In Ordnung.“ Míriêl´s Augen funkelten.

Sie kniete sich vor den Hanyou und ließ vorsichtig ihre Finger über die Ohren gleiten. „Wie weich.“ Flüsterte sie. Abermals ließ sie die Ohren durch ihre Finger gleiten, dann rutschte sie zurück.

„Warum haben nur du, deine Schwester und dein Vater diese Ohren?“ Yuuki sah in den Himmel. „Weil wir Halbblüter sind.“ Die Elbenprinzessin zog die Augenbrauen kraus. „Halbblüter?“ Er nickte. „Halb Mensch, halb Dämon.“ „Oh. Aber das ist doch nicht schlimm.“ Yuuki schüttelte den Kopf. „Wir können froh sein unter Sesshoumarus Schutz zu stehen. Halbdämonen werden von Dämonen getötet und von Menschen gefürchtet.“ Míriêl zuckte ungewollt zusammen. „Du meinst ihr würdet gejagt werden, wenn Sesshoumaru euch nicht beschützen würde?“ Yuuki nickte. „Deswegen siehst du keine Halbdämonen außerhalb dieses Schlosses. Dämonen die Menschen beschlafen, töten die Halbblüter ehe sie zur Welt kommen.“ Die Elbin hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Das ist grausam!“ „Wem sagst du das.“

Spielerisch stupste Yuuki die Elbin an, welche prompt das Gewicht verlor und nach hinten fiel. Im fall griff sie nach Yuukis Haori und zog den überraschten Hanyou mit sich. Beide erröteten schlagartig, als sie sich der Situation bewusst wurden. Wie mochte das aussehen, wenn er über ihr kniete.

Er spürte ihr schnell schlagendes Herz. Sein Blick fiel auf ihren Hals, wo ihre Pulsader pochte. Er musste sich zusammenreißen sich nicht nach vorne zu beugen und ihr einen Kuss an eben jene Stelle zu hauchen.

„Ich….“ Setzte der Hanyou an, brach dann jedoch ab und wandte das Gesicht nach hinten.

Plötzlich war es als würde die Temperatur um einige Grad in den Keller fallen. Goldene Augen musterten die beiden im Gras liegenden Wesen. Das Gesicht ausdruckslos wie immer. „Yuuki.“ Emotionslos hallte die Stimme den anderen entgegen. „Komm mit!“
 

Mit unguten Gefühl war der Hanyou dem Fürsten in den Audienzsaal gefolgt. Er fühlte sich wie ausgeliefert, erst recht als er den Erbprinz bemerkte. Dieser zog lediglich eine Augenbraue empor, um seine Verwunderung auszudrücken. Während Yuuki vor dem Pult anhielt, schritt Sesshoumaru elegant drum herum und ließ sich dann nieder. Die kühlen emotionslosen Augen machten den Hanyou nervös. Nie zuvor hatte er sich sehnlicher seinen Vater oder gar seine Tante herbeigewünscht. Die einzigen Personen die es wagten dem Fürsten die Stirn zu bieten.

„Yuuki.“ Drang dann die monotone Stimme zu ihm. „Erkläre dich!“

Das war ganz klar ein Befehl. Was sollte er sagen? So wie es war? Würde man ihm glauben? Was wenn nicht?

„Es war nicht so, wie es aussah.“ Begann er schließlich. Spürte die Blicke seines Cousins auf sich. „Wie dann?“ „Ich habe mich nur mit ihr unterhalten.“ Die skeptische hochgezogene Augenbraue, verriet dem Hanyou, dass er am besten mehr erklären sollte.

„Wie redeten, ich gab ihr einen stupser woraufhin sie das Gleichgewicht verlor und sich an mir festhalten wollte.“

Lange mustere der Fürst seinen Neffen. „Ist das so?“ Yuuki nickte. „Natürlich. Ich würde Euch nie belügen Sesshoumaru-sama.“

Der Fürst nickte kaum merklich.

„Du magst sie?“ Yuuki erstarrte. War das ein Test? Oder unterschrieb er gerade sein Todesurteil?

„Ich... Naja sie ist ein nettes Mädchen.“ Das war sie auch und an der Aussage war auch nichts was ihm den Kopf kosten könnte.

„Du willst sie zur Gefährtin?“ Abermals erstarrte der Hanyou.

Takeru beobachtete alles mit nicht erkennbarem Interesse. Von wem redeten die beiden? Und warum schien es seinem Vater so brennend zu interessieren?

„Antworte!“ Sesshoumarus Stimme wurde um einiges schärfer. „Nun, ich weiß nicht. Natürlich ist sie nett, doch ich kenne sie kaum.“ „Trotzdem fühlst du dich zu ihr hingezogen!“ Der Hanyou ließ den Kopf hängen. „Ja Sesshoumaru-sama, ich fühle mich zu ihr hingezogen.“

Das Knurren des Fürsten, ließ ihn unwillkürlich einige Schritte nach hinten treten.

„Du weißt das sie Takerus Verlobte ist.“ Yuuki nickte.
 

Takeru erstarrte. Yuuki fühlte sich zu seiner Verlobten hingezogen? Er betrachtete die beiden. Das war seine Chance dieses Gör endlich loszuwerden. „Chichi-ue.“ Takeru verneigte sich eilig, als sich sein Vater ihm zuwandte. „Wenn es Yuukis Wunsch ist dieses G….Wenn es sein Wunsch ist Míriêl zur seiner Gefährtin zu machen, dann soll er das tun. Ihr wisst das ich ihr gegenüber abgeneigt bin.“

Sesshoumaru betrachtete seinen Sohn, dann seinen Neffen. „Yuuki, geh!“ Der Fürst wartete bis der Hanyou das Zimmer verlassen hatte. „Jaken!“ Die Tür öffnete sich wieder. „Sesshoumaru-sama?“ „Hole Míriêl!“ „Wie Ihr wünscht.“ Der Krötendämon schloss die Türe.
 

„Takeru!“ Der Erbprinz versteifte sich bei der schneidenden Stimme seines Vaters. „Chichi-ue?“ „Sollte die Verlobung mit Míriêl beendet werden, wer soll dir einen Erben gebären?“ Takeru hielt inne. Was sollte er ihm sagen? Er hatte das Gefühl das alles was nun passieren würde, an seiner Antwort hing. Weswegen er schlecht sagen konnte, dass er keine Gefährtin wollte.

„Ich denke, es wird sich die passende finden lassen, Chichi-ue.“ Das Schnauben seines Vaters verwirrte ihn. War das die falsche Antwort gewesen?

Oder war es die richtige Antwort? Er konnte seinen Vater so verdammt schlecht einschätzen.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn das nun die falsche Antwort gewesen war und er nun weiterhin mit dem Gör verlobt wäre…. Irgendwann würde er ihr den Kopf abreisen.
 

„Sesshoumaru-sama?“ Jaken öffnete abermals die Tür. „Míriêl-hime wäre nun da.“ „Schicke sie hinein!“

Jaken verschwand von der offenen Tür, ehe die Elbin eintrat und die Tür hinter sich schloss.

Sie zitterte am ganzen Körper, was sich auch nicht verbesserte, als sie ihren Verlobten erblickte.

Was war los? Hatte sie etwas getan?

„Míriêl.“ Sesshoumaru musterte das Mädchen. Sie schien verloren in der Mitte des Raumes. „Ja, Sesshoumaru…-sama?“ Das hatte sie aufgeschnappt und hoffte das dies die richtige Anrede war. „Yuuki mag dich.“ Die Elbin errötete. „Das hat er gesagt?“ „Wie es scheint magst du ihn ebenfalls.“ Zögerlich nickte sie. „Er ist sehr nett zu mir.“

Sie warf einen raschen Blick zu Takeru. Dieser sah angespannt zu ihr. Seine goldenen Irden funkelten eisig.

„Wie nett?“ Unwillkürlich sah sie dem Fürsten ins Gesicht. „Bitte? – Ich meine, wir haben lediglich geredet.“ Was dachte er denn?

„Míriêl.“ „Ja?“ „Die Verlobung mit Takeru wird, mit deinem zustimmen für null und nichtig erklärt.“

Takeru seufzte. Alles hing nun an diesem Gör. Würde sie die falsche Antwort geben, könnte sie sich auf das schlimmste gefasst machen. „Ich stimme zu.“ Sesshoumaru nickte, begann dann etwas zu schreiben. „Jaken!“ Sesshoumaru wartete nicht bis dieser die Tür vollends geöffnet hatte und fragte was er denn wollte. „Hole Yuuki!“
 

Takeru lächelte innerlich. Würde diese elende Verlobung endlich aufgehoben werden? Er würde alles für seinen Vater tun, damit dieser der Verlobung ein Ende setzt. Er betrachtete seinen Vater, wie er ein leeres Pergament beschrieb. Einen Brief? An wen? Fragen ziemte sich nicht, neugierig war er trotzdem.
 

Yuuki hatte sich neben Míriêl gestellt. Was wollten der Fürst von ihnen? „Míriêl.“ Diese zuckte zusammen. „Ja?“ Sesshoumaru faltete den Brief. „Ich werde deinem Vater, Nachricht schicken, dass die Verlobung mit Takeru null und nichtig ist.“ Die Elbin nickte. „Stattdessen werde ich ihm Mitteilen, dass du mit dem Sohn meines Halbbruder Verlobt bist.“ Während Takeru nach dem ersten Teil nicht mehr zugehört hatte, erstarrte seine Ex-Verlobte und sein Cousin beim zweiten teil.

„Aber…“ Setzte sie an. Er konnte doch nicht einfach so darüber bestimmen. „Yuuki. Trage die Verantwortung.“ Der Hanyou verneigte sich. „Sesshoumaru-sama.“

„Geht!“
 

„Yuuki.“ Míriêl lief dem Hanyou hinterher, wagte es jedoch erst zu sprechen als sie ein Stück gelaufen waren „Hmh?“ Er verlangsamte seine Schritte. „Das kann er doch nicht machen.“ Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich kann froh sein, dass ich noch lebe.“ Er grinste frech zu ihr herüber. „Keine Sorge, ich tue dir schon nichts.“ Míriêl errötete. „D-das meine ich nicht. Er hat uns nicht gefragt.“ „Ist es denn schlimm?“ Sie blieb abrupt stehen, ihre Wangen wurden noch etwa röter. „D-das habe ich nicht gesagt!“ „Also ist es nicht schlimm?“ „I-ich…darum geht es nicht!“Hastig lief sie an ihm vorbei, verschwand hinter der nächst besten Ecke. Yuuki sah ihr nach. Er grinste noch immer.
 

Das könnte noch interessant werden. Er setzte sich wieder in Bewegung, diese Nachricht würde er erst einmal seiner Schwester mitteilen. Er grinste breiter, als er sich ihr Gesicht vorstellte. Oh ja, diese Bild würde er sich für immer einprägen.

Kapitel 11: Besuch im Norden

Kapitel 11: Besuch im Norden
 


 

Das Menschenmädchen, saß ruhig auf Ah-Un. Der Inuyoukai beobachtete Chiyo ab und an aus den Augenwinkeln. Nicht mehr lange und er würde das Dorf erreichen, indem er sie zurücklassen wollte.

Yukio sah in den Himmel. Die Sonne schien hoch am Zenit, was bedeutete das es schon fast Mittag sein müsste.

Wieder sah er zu dem Mädchen. Es war nun schon zwei Tage her, seit sie mit ihm reiste. Er war froh, wenn er sie endlich los war, denn dann könnte er endlich zu seiner Schwester. Außerdem wollte er sich nicht um jemanden Kümmern, wollte seine Freiheit genießen solange er noch konnte.

Yukio sah nach vorne. „Dort ist das Dorf, indem du ab nun wohnen wirst.“ Chiyo sah auf. Vom weiten erkannte man einige braune Flecken, was wahrscheinlich die Hütten waren, außerdem stieg über einigen Dächern der Hütten Rauch auf. „Ja, Herr. – Danke.“ Yukio seufzte. „Ist schon in Ordnung.“
 

Die beiden unterschiedlichen Wesen wurden misstrauisch von den Bewohnern des Dorfes gemustert. Es war keine Frage das der männliche ein Youkai war und das andere Wesen eine Menschenfrau.

Sie alle hielten in ihren Tätigkeiten inne und verfolgten die beiden, während diese zielstrebig in die Mitte des Dorfes schritten.

Yukio sah sich um. Chiyo würde es hier sicher gut gehen. Ah-Un hatte er am Rande des Dorfes stehen lassen, eine richtige Entscheidung, wenn er die Dorfbewohner betrachtete. Das hätte sie sicher nur noch mehr verschreckt.

„Euren Dorfältesten?“ Yukio sah in die Runde. Sein Blick fiel auf einen jungen Mann, der hervor trat. „Ich bin der Sohn des Dorfältesten. Kommt, Herr. Ich bringe Euch und Eure Begleitung zu ihm.“ „Danke. – Komm Chiyo!“
 

Yukio betrachtete den weißhaarigen alten Mann, welcher vor ihm mit einer Teetasse saß. Der alte Mann hustete. „Also, edler Herr, was kann ich für Euch tun?“ Der Inuyoukai deutete auf Chiyo, welche sich an einer der Wände niedergelassen hatte. „Dieses Mädchen ist Heimatlos. Ich traf sie im Wald, vor zwei Tagen. Ich will das Ihr Euch ihrer annimmt!“ Der Dorfälteste nickte. „Natürlich. Wir können immer fleißige Hände gebrauchen.“ Nein zu sagen, wäre wohl unvorteilhaft für seine schon schlechte Gesundheit gewesen. „Sie kann zunächst in meinem Hause nächtigen, bis wir etwas für sie gefunden haben.“ Yukio nickte. Das hörte sich doch gut an.

„Außerdem soll sie einen neuen Kimono bekommen!“ Forderte der Prinz dann. Abermals nickte der Alte. „Natürlich. Ich werde den Schneiderinnen sagen, das sie etwas fertigen sollen.“ „Das wäre gut. – Hier ist die Bezahlung.“ Yukio schob dem alten Greis über dem Tisch einen kleinen Leinenbeutel zu. Es klapperte. Gold. „Das sollte für Kleidung und Nahrung reichen.“

Yukio erhob sich. Er hatte das Mädchen untergebracht, ab nun war sie für sich selbst verantwortlich. Es war nicht mehr seine Sache.

Ohne weitere Worte, schritt er aus der Hütte, zurück zum Dorfrand.

„Wartet!“

Chiyo hetzte ihm hinterher. Sie musste sich doch noch bedanken, immerhin hatte er sie gerettet. „Was?“ Der Dämon wandte ihr weiterhin den Rücken zu. „Ich wollte mich bedanken.“ Sie hörte ihn schnauben. „Nicht nötig, geh jetzt zurück.“ Damit ließ er sie alleine stehen.
 

Yukio war froh, als er endlich an dem Schloss seiner Schwester ankam. Zuerst würde er ein Bad nehmen. Nicht das er etwas gegen Menschen hatte, aber der Geruch nach Schweiß, Dreck und sonstigem taten seiner Nase nicht gut.

Er lächelte unwillkürlich, als sie bereits auf dem Hof auf ihn wartete. „Nii-san.“ „O-Nee-chan.“ Kohana lächelte ihrem Bruder freudig entgegen. Es war selten, dass jemand sie besuchen kam. Sie verneigte sich, wie es gehörte, auch wenn er ihr Bruder war, er stand in der Rangliste höher wie sie. „Möchtest du mit Naoki-sama etwas bereden?“ Er verneinte, beugte sich dann vor. „Lass uns hinein gehen, wo wir ungestört sind.“ Er spürte die Blicke der Soldaten und Bediensteten deutlich und er hatte nicht vor irgendetwas vor ihnen preiszugeben.
 

Kohana strahlte ihren Bruder an. Sie lächelte fröhlich. „Was bringt dich zu mir?“ Yukio seufzte, ehe er schelmisch grinste und mit den Schultern zuckte. „Vater hat mich des Schlosses verwiesen.“ Die Augen seiner Schwester weiteten sich. „Er hat dich hinaus geworfen? Warum?“ Yukio seufzte abermals. „Ich tat etwas das ihm wohl nicht ganz passte, weswegen ich nun das Land erkunden und erwachsener werden soll. – Völliger Blödsinn wenn du mich fragst.“ „Was hast du getan?“ „Naja, ich hatte des Öfteren Frauenbesuche. In der Nacht.“ Weiter würde er darauf nicht eingehen, er wollte ganz und gar nicht mit seiner Schwester darüber reden. Kohana nickte. „Und was wirst du jetzt machen?“ „Ich werde die Grenzen abgehen und dann wieder zurück gehen. Mutter wird schon dafür sorgen, dass Vater mich wieder aufnimmt.“

Die Tür zur Bibliothek wurde geöffnet. „Naoki-sama.“ Kohana verneigte sich vor ihrem Gefährten, während ihr Bruder nur den Kopf neigte. Der Fürst trat an die Geschwister heran. „Yukio, wie geht es dir?“ „Gut, ich hatte etwas Zeit, da wollte ich meine Schwester besuchen. Ich hoffe doch das das für Euch in Ordnung ist.“ „Natürlich, natürlich. Bleibst du über Nacht?“

„Wenn das keine Umstände macht.“ Naoki schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Serena und Akira freuen sich sicher ebenfalls ihren Onkel zu sehen.“

„Wie machen sie sich?“ Yukio sah zwischen seiner Schwester und Naoki hin und her.

„Akira ist ein fleißiger Junge, eher ruhig.“ Antwortete der Fürst. „Ich trainiere des Öfteren mit ihm.“ Yukio nickte.

„Serena ist dagegen ein kleiner Wirbelwind. Sie redet ohne Punkt und Komma, wenn sie die Gelegenheit bekommt.“ Naoki zuckte mit den Schultern. „Ich denke das wird sich noch legen.“

Der Fürst wandte sich an seine Frau. „Zeige deinem Bruder doch bitte das Gästezimmer. Sicher möchte er sich etwas herholen. Ich werde den Köchen sagen, das sie für eine weitere Person kochen sollen.“

„Hai, Naoki-sama.“
 

„Hier kannst du nächtigen, Yukio.“ Seine Schwester hatte ihn in des Gästetrakt geführt. Sie hatte ihm das größte der Zimmer zugewiesen. „Wir sehen uns dann nachher.“ Sie wandte sich um.

„Kohana!“ „Hmh?“ Yukio zog seine Schwester in das Zimmer und schloss die Tür. „Bist du glücklich?“

Er bemerkte wie sich die Augen seiner Schwester weiteten. Merkte wie sie sich versteifte. „Ja.“

„Sicher?“ Er fasste sie an den Oberarmen. „Sieh mich an.“ Bis jetzt hatte sie es vermieden ihn anzusehen und das nicht nur der Etikette wegen. „Sicher?“ Fragte er abermals. Die beiden blauen Augenpaare verhakten sich. Zögerlich nickte sie. „Ja. Gräme dich nicht meinetwegen. Ich bin glücklich.“

„Liebst du ihn?“ Sie nickte prompt mit dem Kopf. „Ja, Yukio. Ich habe zwei tolle Kinder mit ihm. Er behandelt mich nett, noch nie hat er mir einen Grund gegeben traurig zu sein.“ „Du kannst immer zu mir kommen, wenn etwas ist.“ Kohana lächelte. „Ich weiß.“ Zögerlich ließ sie sich gegen seine Brust fallen und genoss diese rein Fürsorgliche Umarmung.
 

„Onkel!!!“ Silbernes Haar war zu sehen. Yukio empfing seine Nichte lächelnd, hob sie auf seine Arme. Nach Menschlichen Maßstäben wäre sie ungefähr auf Acht geschätzt worden. „Onkel!“ Begeistert umarmte sie diesen. „Ich freue mich auch dich zu sehen Serena.“ Yukio lachte. Die kleine war wirklich ein Sonnenschein.

„Onkel.“ Yukio sah auf Akira herab. „Oh bitte nicht.“ Bat der seinen Neffen, als dieser sich verneigen wollte. Wirklich das musste nicht sein. „Wie geht’s dir?“ Er ging neben Akira in den Speisesaal. „Ich bin fleißig.“ „Das habe ich bereits gehört. – Kommt ich habe einen riesigen Hunger.“

„Setz dich.“ Naoki deutete neben ihm. „Vielen Dank.“

Schweigend begannen sie zu essen.

„Kohana erzählte mir, das Sesshoumaru-sama dich des Schlosses verwiesen hat.“ „Das ist wahr. Ich tat etwas was er nicht wirklich gut fand. Ihr wisst ja wie schnell er aus der Haut fährt.“ Naoki lachte. „Da hast du recht. Mein Cousin hat sich anscheinend nicht verändert.“

Yukio lächelte ebenfalls.

Seine Mutter sagte immer, „Stille Wasser sind tief.“ er wusste nicht wirklich wie sie das meinte, doch anscheinend traf es auf seinen Vater zu.

„Wie geht es Takeru? Sayuri? Mutter?“

Yukio seufzte. „Wo soll ich da anfangen? Mutter und Vater streiten sich noch immer. Sayuri ist Sayuri.“ Kohana lächelte. Sayuri war wahrlich ein Wildfang. „Takeru ist verlobt. Soweit der letzte Stand.“ „Mit wem?“ „Míriêl, sie ist die Tochter von Elwing und Thranduil.“ Naoki schaute überrascht zu dem jungen Inuyoukai. „Du meinst sie ist eine Elbenprinzessin?“ Yukio nickte. „Leider hat Takeru einen überaus festen Standpunkt dazu. Alles wäre ihm lieber, als das Mädchen zu heiraten.“ Kohana schüttelte den Kopf. „Er sollte froh sein, das er jemanden wie Míriêl hat. Sie ist ein gut erzogenes Mädchen.“
 

Der Abend verging wie im Fluge, vor allem für Kohana. Yukio versprach ihr öfter zu kommen und auch das er Mutter erzählen würde, das es ihr gut ginge.

Irgendwann hatten sie sich dann alle auf ihre Zimmer zurück gezogen.

Yukio lag, aus dem Fenster schauend, auf dem Bett. Es tat so gut ein Bett zu haben und Baden zu können. Morgen würde er weiter ziehen, je schneller er fertig war, desto schneller könnte er wieder nachhause.

Der Inuyoukai seufzte.

Wahrscheinlich wäre er doch noch etwas länger geblieben, wenn er gewusst hätte, was ihn morgen auf seiner Reise erwarten würde.

Kapitel 12: Die Wahl der inneren Bestie

Kapitel 12: Die Wahl der inneren Bestie
 


 

Schmunzelnd , saß sie auf einem der Kissen vor dem Kamin und las. Das Buch in ihren Händen, hatte Kagome ihr damals mitgebracht. Einen Liebesroman…so teilweiße. Kurz ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Seit Sesshoumaru ihr dieses Zimmer gezeigt hatte, verbrachte sie viel Zeit darin.

Ihre blauen Augen hefteten sich wieder auf die Seiten des Buches. So vertieft, las sie Zeile um Zeile, das sie nicht wahrnahm wie die Tür geöffnet wurde. Goldene Augen sahen ihr beim Lesen zu, ehe es dem Besitzer der Augen zu blöd wurde, einfach nur am Türrahmen zu stehen.

„Was liest du?“ Hana schreckte auf. „Oh, ich habe dich nicht bemerkt.“ Sesshoumaru nickte, das war ihm auch schon aufgefallen. „Was liest du?“ Hana sah wieder auf das Buch. „Ein Roman.“ Sie sah zu ihm. „Schlimm?“ Der Daiyoukai trat an seine Frau heran. „Worum geht es?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ein Mädchen wird verletzt aufgefunden. Ein junger Mann kümmert sich um sie und irgendwann verlieben sie sich. Ein wirklich schönes Buch.“ Sie sah auf den Buchnamen. „Die Templerin“ Sesshoumaru ließ sich neben ihr nieder. „Míriêl und Takeru sind nicht weiter verlobt.“ Ihr Kopf zuckte zu ihm. „Warum?“ Sie spürte wie ihr Herz schnell in ihrer Brust schlug. „Míriêl ist nun mit Yuuki verlobt, ich habe das bereits mit ihrem Vater mitgeteilt.“ Hana nickte, ehe sich ein Lächeln auf ihre Lippen schlich. Takeru war darüber wahrscheinlich sehr erfreut. Er konnte das Elbenmädchen noch nie leiden.

„Und jetzt?“ Sie befürchtete er hätte bereits jemand anderen gefunden. „Takeru wird sich eine Gefährtin suchen müssen.“ „Du meinst er darf selbst entscheiden?“ Er nickte, kurz darauf warf sie sich ihm in seine Arme. „Danke.“ Flüsterte sie.
 

Zur gleichen Zeit war Yuuki bei seiner Schwester angekommen. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Tür zu ihrem Zimmer. „Kazumi!“ Er strahlte. Die Hanyou sah auf. „Hmh?“ „Ich habe zwei Neuigkeiten für dich.“ Kazumi legte die Bürste beiseite. „Welche?“ „Takeru ist nicht mehr mit Míriêl verlobt.“ Lächelnd sah er wie ihre Augen sich weiteten. „Nicht?“ Ihre Stimme zitterte und sie wusste selbst nicht warum. „Nein ist sie nicht. Sie ist nun mit mir verlobt.“ „Was?“ Keuchte Kazumi. Wie war das möglich? „Onkel Sesshoumaru wird dich umbringen.“ Yuuki schüttelte den Kopf. „Keineswegs er hat es selbst entschieden. – Komm setz dich. Ich erzähle dir wie es war.“ Die beiden Geschwister ließen sich auf dem Bett der Hanyou nieder.
 

Am meisten jedoch freute sich wohl Takeru. Dieser saß noch immer an seinem Pult im Audienzsaal und lächelte vor sich hin. Er konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr ihn dieses Ereignis erfreute. Endlich war er dieses Gör los.

Die Tür wurde geöffnet.

Rasch sah der Erbprinz wieder auf die Blätter die vor ihm lagen, als er sah wer den Saal betrete. „Verehrter Vater.“

Angesprochener fixierte seinen Sohn. „Takeru.“ Der Inuyoukai sah auf, der Blick mit welchem sein Vater ihn betrachtete, gefiel ihm überhaupt nicht. „Ja?“ Fragte er dennoch, ihn zu ignorieren wäre unhöflich gewesen.

Sesshoumaru ging hinüber zu seinem Pult. „Du solltest dir eine Gefährtin suchen.“ Takeru nickte. Wenn es sein müsste würde er das, Hauptsache er könnte selbst entscheiden wenn er nimmt. Immerhin hatte sein Vater auch selbst entscheiden können. Da war es nur fair.

„Natürlich Vater, ich werde Euch unverzüglich Bescheid geben.“

Abermals wurde die Tür geöffnet. „Onkel Sesshoumaru-sama?“ Kazumi trat zögerlich ein. Es war ihr immer ein wenig unwohl in der Gegenwart ihres Onkels.

„Kazumi.“ Die Hanyou trat näher an den Fürsten, wobei ihre Blicke immer wieder zu Takeru huschten. Hätte sie gewusst das er auch anwesend war, wäre sie wahrscheinlich nicht gekommen.

„Ich wollte fragen, ob Ihr etwas von Mutter und Vater gehört habt?“
 

Takeru musterte seine Cousine. Ihr Duft schlug ihm entgegen und er bemerkte wie sich wieder etwas in ihm zu regen begann. Nur mit Müh und Not unterdrückte er das Knurren, das seine Kehle verlassen wollte. Seine Augen waren Blutrot und seine Krallen schabten über den Holztisch.

Sein innerstes schrie danach, seine Cousine zu nehmen und zu der seinen zu machen, aber das war doch absurd!

Verdammt, was war nur los mit ihm? Jedes mal überkam es ihn, wenn er Kazumi sah. Das musste aufhören.

Mit sich ringend, bemerkte er nicht wie sein Vater zu ihm herüber sah. Erkenntnis blitzte in den goldenen Augen auf, dann wandte er sich wieder an seine Nichte.

„Wenn ich etwas weiß, lasse ich es dich wissen. – Nun geh.“ Kazumi nickte. „Danke.“ Noch einmal sah sie zu Takeru hinüber, verschwand dann aber eilig.

Sie wollte keine Minute länger als nötig bleiben.
 

Sesshoumaru wartete, bis sich Takeru beruhigt hatte. Ihm war keineswegs entgangen, dass er …….sehr speziell auf seine Cousine reagierte. Wäre es seiner nicht unwürdig gewesen, so hätte Sesshoumaru bestimmt laut aufgeseufzt.

„Takeru.“ Der Erbprinz, dessen Augen nun wieder golden waren, schaute nach vorn, um so den Rücken seines Vaters ansehen zu können. „Verehrter Vater?“

Sesshoumaru wandte den Kopf, um seinen Jungen betrachten zu können. „Du solltest handeln, ansonsten verlierst du irgendwann die Kontrolle.“

„Wie…..“ „Ich meine damit, dass du Kazumi bald zu deiner Gefährtin nehmen solltest.“

Takerus Augenbrauen zogen sich zusammen. „Aber ich kann dieses Gör nicht ausstehen.“ Er bemerkte selbst wie dumm sich das in seinen Ohren anhörte.

Sesshoumaru knurrte. „Sei kein Narr! – Man sieht und bemerkt es.“ „Verehrter Vater?“ Der Erbprinz war wirklich etwas verwirrt. Was meinte sein Vater?

„Deine innere Bestie hat bereits deine Gefährtin gewählt. – Wehre dich nicht dagegen, sondern handle.“

Takeru nickte, obwohl er sich mit dem Gedanken, dass sein inneres Biest seine Cousine als Gefährtin ausgewählt hat, überhaupt nicht einverstanden war.

„Takeru.“ „Hmh?“ „Geh und denke nach. Ich erwarte ein Ergebnis von dir.“ Der Erbprinz schluckte unwillkürlich. Wollte sein Vater, das er nun zu seiner Cousine lief und um sie herum schwänzelte? Das konnte er vergessen. „Wie Ihr wünscht.“

Der Erbprinz erhob sich.
 

Frustriert hatte sich Takeru auf den Balkon seiner Mutter geschlichen. Die Freude über die Entlobung hielt nur kurz, denn nun wollte sein Vater, dass er seine Cousine zur Gefährtin nahm.

Dieses Gör sollte er zu seiner Frau machen? Zur künftigen Fürstin? Dieses vorlaute, widerspenstige, schlecht erzogene Mädchen? Takeru schüttelte den Kopf. Er hatte sich das ganze etwas anders vorgestellt.

Er vernahm das öffnen der Tür. „Takeru?“ Ertönte da auch schon die Stimme seiner Mutter. Schritte ließen ihn wissen, dass sie zu ihm kam. „Was ist?“ Fragte sie auch sofort. „Nichts.“ Hana seufzte. „Du stehst doch nicht ohne Grunde Gedankenverloren auf meinem Balkon?“ Der Inuyoukai lächelte. „Ihr habt recht.“ Lügen konnte er seiner Mutter gegenüber eh noch nie und das wollte er auch gar nicht. „Also, was ist los? Was hat dein Vater nun schon wieder getan?“ Dabei legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.

Der Prinz wandte überrascht den Kopf. „Wie kommt Ihr darauf, das Vater damit etwas zu tun hat?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich kenne ihn halt. – Also?“

Takeru nickte. „ Er will das ich zu Kazumi gehe.“ „Wieso?“ Er seufzte. „Meine innere Bestie wählte sie als Gefährtin.“ Ein Oh war alles was sie verlauten ließ. „Und das ist schlimm für dich? – Magst du sie?“ „Ich…..“ Der Inuyoukai brach ab. Eine gute Frage, möchte er seine Cousine?

Hana lächelte wissend. „Naja, wir werden sehen, was die Zeit bringt. – Ich gehe rein, es ist etwas frisch.“

„Tut das. – Ich werde mich nun auch zurück ziehen.“
 

„Takeru?“ De Erbprinz setzte sich in seinem Bett auf, als Kazumi sein Zimmer betrat. „Ich wollte sehen ob alles in Ordnung ist.“ Er nickte. „Du sahst vorhin überhaupt nicht gut aus.“ Sie stand unschlüssig an der Tür. Was hatte sie nur geritten her zu kommen? Aber sie hatte sich sorgen gemacht und wollte wisen wie es ihm geht.

„Mir geht es gut.“ War alles was er sagte, denn ihr Geruch vernebelte bereits wieder seine Sinne. „Okay.“ Die Hanyou zupfte nervös an ihrem Kimono. „Ich gehe dann jetzt wieder.“

Takeru erstarrte. Gehen? Irgendwie löste dieses Wort etwas in ihm aus. Ihm war klar das sie damit meinte, das sie in ihr Zimmer gehen wollte und doch wollte er nicht das sie ging. Er verlor die Kontrolle.

„Warte.“ Sekunden später stand er neben ihr und hielt sie am Arm zurück. Zögerlich drückte er seine Nase an ihre Halsbeuge.

Kazumi erstarrte. Sie fühlte seine muskulöse Brust an ihrem Rücken. Sein Gesicht das in ihren Haaren vergraben war, spürte sie auf ihrer Schulter.

„Takeru?“ Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme zitterte. „Du riechst so gut.“ Murmelte er.

Takeru gab dem Drang nach. Ruckartig drehte er sie zu sich, zog sie dann an sich und drückte seine Lippen auf ihre.

Sie waren genauso weich, wie beim ersten mal.

Kazumi keuchte unwillkürlich auf, als er sie an sich zog, wehrte sich aber nicht. Ihr Herz schlug schnell. Was war nur mit ihm? Warum tat er das? Sonst war er auch nicht so.
 

Takeru löste sich von ihr, langsam kam er zur Besinnung. Was hatte er nur getan? Er sollte schnell etwas tun.

„Geh!“ Er drehte ihr den Rücken zu. „Aber…“ Kazumi war verwirrt. Was hatte er denn schon wieder. Erst küsste er sie und dann behandelte er sie wieder grob.

„Geh!“ Seine Stimme wurde ungehalten, weswegen sie den Kopf hängen ließ und verschwand.

Was sie nicht wusste, dass der Erbprinz genauso verwirrt über sein Verhalten war wie sie, das es ihm Leid tat, das er wieder so grob zu ihr war.

Und er roch zwar ihre Tränen, sah jedoch nicht wie sie sich verträumt mit dem Finger über die Lippen strich.

Beide seufzten gleichzeitig. >Was sollte das?< Fragten sich die beiden.



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Sayuri2810
2014-06-15T16:36:23+00:00 15.06.2014 18:36
Die Geschichte ist einfach der Hammer bitte schreib endlich weiter biiiitteeee

Von:  Nikki-chan91
2013-02-07T17:54:18+00:00 07.02.2013 18:54
hey die story ist echt klasse... bitte schreib weiter
Von:  serinanaru
2012-11-11T10:53:39+00:00 11.11.2012 11:53
Deine Geschichten sind einfach nur super und ich fieber jedesmal richtig mit vorallem bei Hana und Takeru ^^.. aber wie ich leider gesehen habe hast du bei dieser hier auf pausiert gestellt und das vor über einem Jahr :(
Schreibst du irgendwann weiter oder eher nicht ?

Lg Serinanaru
Von:  Hetkala
2011-06-12T20:48:07+00:00 12.06.2011 22:48
hey, ich habe mich sehr gefreut, dass deine Story weitergeht und hoffe, dass noch einiges kommt. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht.

LG Hetkala
Von:  Bienchen
2011-04-18T15:01:35+00:00 18.04.2011 17:01
mal wieder zwei neue und tolle Kapitel
es hat mich gefreut als ich die nachricht bekommen hatte, dass du weiter geschrieben hast
ich bin mal gespannt wie es wohl weiter geht
freu mich schon auf die nächsten kapitel
lg
bienchen
Von:  GarudaPhoenix
2011-03-02T15:53:59+00:00 02.03.2011 16:53
Hallöchen ;-)

oh je ... da hat sich Yukio aber ganz schön was eingebrockt. und hana ist viel zu gutmütig. ;-) eigentlich müsste er selber die suppe auslöffeln. aber es passt zu ihr, dass sie so ausflippt und sesshomaru im prinzip ein ultimatum stellt. gefällt mir irgendwie ... :-)
bin mal gespannt wie es weitergeht.
lg
Von:  GarudaPhoenix
2011-02-18T13:49:26+00:00 18.02.2011 14:49
Hallöchen
man man takeru kann sich schon anstellen ... als ob die kleine was dafür kann... schon n bissl fies was er da abzieht.
bin mal gespannt wie es weitergeht.

lg
achso, ich hoffe du verzeihst mir, wenn ich net zu jedem kapitel einen kommentar schreiben kann, hab manchmal viel zu wenig zeit, da bin ich schon froh wenn ich zum lesen komm ;-)


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