Eifersüchtig
Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas noch mal tun würde, aber ich habe einen Lime geschrieben. Meine Schäfchen sind Schuld, denen dieser Oneshot demnach auch gewidmet ist :)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Liebe Grüße,
Ur
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Leon nippte an seinem Barcardi. Bunte Lichter zuckten durch den Raum und die Tanzfläche war brechend voll mit sich zur Musik bewegenden Menschen. Er trank bereits seinen siebten Barcardi und war dementsprechend gut gelaunt und seine Sehfähigkeit war ein wenig verlangsamt. Felix hatte sich kurz aufs Klo verabschiedet, obwohl die Zeitangabe ›kurz‹ im Na und!? eher relativ war. Meistens stand man ziemlich lange an, bevor man endlich einmal eine Kabine für sich bekam. Es gab eindeutig zu viele Pärchen hier, die es für eine gute Idee hielten, in einer der Kabinen wild miteinander rumzumachen. Leon fand die Vorstellung, auf einer öffentlichen Toilette mit Felix innige Zungenküsse auszutauschen, nicht sonderlich verlockend. Es war eine jener seltenen Gelegenheiten, an denen sie allein weggingen. Meistens waren Leute dabei, die Felix aus dem Schwulenreferat der Uni kannte, oder aber Chris und seine Konsorten waren dabei. Mittlerweile hatte sich Leon beinahe an Chris‘ Anwesenheit gewöhnt. Zumindest solange, wie Chris nichts zu Felix sagte und keine blöden Bemerkungen über Leon riss.
Leon war dauernd eifersüchtig auf alles und jeden. Felix sprach mit einem gutaussehenden Kommilitonen? Leon war eifersüchtig. Felix traf sich mit Chris? Leon war eifersüchtig. Felix brachte seiner Gitarre für eine Viertelstunde mehr Aufmerksamkeit entgegen als Leon? Er war eifersüchtig. Er hatte das Gefühl, dass diese Emotionen nie verschwinden würden. Manchmal hatte er den beunruhigenden Eindruck, dass er von Felix niemals genug haben könnte. Egal wie viel Zeit sie miteinander verbrachten und egal wie nah sie beieinander hockten – oder wahlweise auch Sex hatten – Leon wollte eigentlich gern in Felix hineinkriechen, sich dort zusammen rollen und da bleiben. Diese kitschigen Gedanken behielt er selbstredend immer für sich. Es wäre immerhin noch schöner, wenn er sich von Felix noch mehr weichspülen lassen würde als es ohnehin schon der Fall war. Er hatte sogar eine winzige, romantische Ader an sich entdeckt, die er über zwei Monate lang argwöhnisch beobachtet hatte, eher er ihr nachgegangen war und für Felix gekocht hatte. Zugegebenermaßen, seine Pfannkuchen waren nicht unbedingt die besten Pfannkuchen gewesen, die die Welt je gesehen hatte… eventuell waren sie auch ganz furchtbar geworden, mit zu viel Mehl und zu viel Zucker im Teig, aber Felix hatte alle drei Pfannkuchen aufgegessen und sich noch eine halbe Stunde nach dem Essen über die Kerze auf dem Tisch gefreut.
Leon beobachtete kurze Zeit ein heftig knutschendes Pärchen inmitten der tanzenden Menge und er stellte wieder einmal für sich fest, dass er in einem dermaßen gequetschten Gewusel aus Menschen nicht hingebungsvoll mit seinem Freund herummachen wollen würde. Genauso wenig wie auf öffentlichen Toiletten. Wobei auf der Tanzfläche immer noch die Gefahr bestand, dass irgendein von Dreistigkeit besessener Grabscher Felix an den Hintern fasste. Felix war nie eifersüchtig. Und falls er es doch war, dann zeigte er es nicht. Wahrscheinlich wusste er einfach, dass Frauen keinerlei Konkurrenz für ihn darstellten und dass Leon ohnehin an keinem anderen Mann auf dieser Welt interessiert war. Wenn er mit sich selbst zusammen wäre, dann würde es ihm womöglich auch so gehen. Letztendlich war er eben doch ein treudoofer, verliebter Idiot. Aber solange sich diese erniedrigenden Eigenschaften auf Felix bezogen, war alles in Ordnung. Er musste es ja niemandem erzählen – außer Nicci vielleicht, die ihn ohnehin immer durchschaute.
»Ist der Hocker hier noch frei?«, erkundigte sich eine ihm unbekannte Stimme in diesem Moment direkt neben seinem Ohr und Leon zuckte ein wenig erschrocken zusammen. Er war dermaßen in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie sich ein schwarzhaariger junger Mann mit Nasenring und braungrünen Augen direkt neben ihn gestellt hatte. Er deutete mit einem Lächeln auf den Barhocker, der neben Leon an dem kleinen Stehtisch noch frei war. Leon selbst lehnte an einem zweiten Hocker.
»Ähm…«, begann er ein wenig perplex, weil ihn normalerweise niemand einfach so ansprach und eigentlich war dieser Hocker nicht frei, aber er war zu sehr in Gedanken vertieft gewesen, um jetzt schnell genug zu schalten.
»Cool«, entgegnete der Typ, als hätte Leon ihn herzlich eingeladen, sich zu ihm zu setzen. Er schwang sich auf den Hocker und fächelte sich Luft mit der rechten Hand zu, dann warf er Leon einen gut gelaunten Blick zu.
»Ich bin Arne «, erklärte er und reichte Leon seine Hand über den Tisch. Leon starrte ihn verwirrt an, dann streckte er Arne seine Hand entgegen und schüttelte sie kurz.
»Leon«, sagte er etwas stumpfsinnig und leerte seinen Restbarcardi in einem Zug. Aus den Lautsprechern dröhnte Lady Gagas ›Telephone‹.
»Leon«, wiederholte Arne, als wollte er prüfen, wie sich der Name auf seiner Zunge machte. »Bist du öfter hier?«
Bildete Leon es sich nur ein, oder war Arne mit seinem Hocker gerade gefühlte zwei Meter näher an ihn heran gerückt? Vielleicht hatte er schon einen Barcardi zu viel getrunken.
»Ja, schon«, antwortete er und fuhr sich ein wenig unsicher durch die Haare.
»Und was machst du alleine hier?«
Jetzt saß Arne praktisch mit dem Barhocker auf Leons Schoß und Leons Kopf zog sich ein Stück zurück, als sich sein eigentlich ungewolltes Gegenüber vorbeugte.
»Ich…«
Seit wann war er um Antworten verlegen? Vermutlich seit er noch nie von einem anderen Mann angebaggert worden war. Und auch wenn es etwas gedauert hatte, bis Leon es bemerkt hatte, so war es doch ziemlich offensichtlich, dass Arne genau das tat. Er baggerte. Und jetzt hatte er auch noch eine Hand auf dem Knie.
»Er ist nicht alleine hier«, ertönte eine ziemlich säuerliche Stimme hinter Leons Rücken hervor und Leon wäre bei seinem angetrunkenen Versuch, sich möglichst schnell zu Felix umzudrehen, beinahe vom Barhocker gefallen. Er ruderte kurz mit den Händen durch die Luft und war ein wenig dankbar, als Felix ihm von hinten die Arme um die Hüfte schlang und ihn festhielt. Felix‘ Kinn legte sich auf seine Schulter und Leon hatte nur eine ungefähre Ahnung, wie sein Freund Arne wohl gerade mustern mochte.
»Oh«, sagte Arne und sah ziemlich enttäuscht aus. Seine braungrünen Augen musterten Felix‘ hübsches Gesicht und er erhob sich geschlagen von dem geklauten Barhocker. Leon atmete erleichtert aus.
»‘tschuldigung«, kam es noch etwas undeutlich von Leons kurzzeitiger Gesellschaft, dann verschwand Arne eilends in der Menge auf der Tanzfläche. Felix rührte sich nicht von der Stelle, sondern drückte sich noch ein wenig fester an Leons Rücken.
»Ich will ins Bett«, verkündete Felix‘ Stimme direkt neben Leons Ohr und ein Schauer kroch ihm den Nacken hinunter.
»Ok«, sagte er automatisch und ließ sich vorsichtig von dem Barhocker gleiten, wobei sich Felix‘ Arme von ihm lösten und Leon bedauerte kurz den Verlust der Körperwärme an seiner Rückseite, ehe er sich mit Felix zusammen in Richtung Garderobe bewegte. Felix sprach nicht, während sie für ihre Jacken anstanden, er sprach auch nicht, als sie sich durch die kühle Nacht in Richtung von Leons Wohnung bewegten und das einzige Indiz dafür, dass Felix nicht sauer auf ihn war, waren ihre miteinander verhakten Finger, die Felix ein wenig fester zu halten schien als normalerweise.
»Alles ok?«, fragte Leon eine Ecke vor seiner Haustür.
»Hmhm«, kam es gebrummt von Felix. Felix brummte für gewöhnlich nie, das war eher Leons Ding. Er wollte nicht noch mal nach Felix‘ Laune fragen, also schloss er schweigend die Haustür auf und stieg seinem Freund voran die Treppen hinauf in den ersten Stock, wo sich seine Wohnung befand.
Gerade, als er der Wohnungstür einen Stups mit dem Fuß gegeben hatte, damit sie zufiel, fand er sich sehr plötzlich an eben jene geschlossene Tür gedrückt wieder. Ein eindringlich starrendes Paar ihm sehr bekannter, brauner Augen blickte ihm entgegen und Leon schluckte. Er hatte keine Ahnung, was in Felix gefahren war, aber es machte ihn jedes Mal ziemlich kribbelig, wenn Felix derart fordernd wurde.
»Ist wirklich alles ok?«, brachte er hervor und seine Stimme klang eindeutig etwas kratzig. Felix‘ Nasenspitze berührte seine eigene. Ihm wurde in seiner Jacke plötzlich sehr heiß. Ob es gesund war, wenn man nach so langer Zeit einer Beziehung immer noch so nervös wurde…?
Leon wurde ziemlich ruppig aus seiner Jacke geschält.
»Schuhe«, sagte Felix knapp und Leon schluckte erneut, ehe er mehr schlecht als recht aus seinen Schuhen schlüpfte und sie mit zwei Tritten in die Flurecke katapultierte.
Felix‘ Lippen geisterten über seinen Mund und Leons Augenlider fielen auf Halbmast, während sich ein altbekanntes Kribbeln in seiner Magengegend breit machte. Eine Zungenspitze huschte über seinen Mundwinkel und er öffnete seine Lippen unweigerlich ein Stück. Felix‘ Finger griffen nach seinen Handgelenken und Leon fand sich im nächsten Augenblick noch dichter an die kalte Wohnungstür gepinnt, seine Arme links und rechts neben seinem Kopf und Felix‘ Knie zwischen seinen Beinen.
Eine Zunge huschte über seine Ohrmuschel, Zähne gruben sich in seinen Hals und Leon gab ein erregtes Keuchen von sich und sein Kopf kippte in den Nacken und gegen die Tür. Und dann küsste Felix ihn endlich. Seine vollen Lippen pressten sich fordernd auf Leons Mund und Leon ruckte kurz an seinen Handgelenken, um Felix näher zu sich ziehen zu können, doch Felix ließ nicht locker.
»Stillhalten«, grollte er und – Himmel Herrgott machte es Leon an, wenn Felix diesen Tonfall anschlug – Leon gab seinen Widerstand auf. Seine Hose fühlte sich bereits unanständig eng an und als Felix seinen Oberschenkel gegen Leons Schritt bewegte, entlockte ihm die Reibung von Stoff auf Haut ein unterdrücktes Keuchen.
Leon drehte den Kopf zur Seite, als Felix‘ Zunge sich nun mit seinem Hals beschäftigte. Die weichen Lippen tupften Küsse auf sein Schlüsselbein, hinter sein Ohr und auf die aufgeregt pulsierende Halsschlagader.
»Du bist meins«, hörte er Felix‘ leise Stimme und sein warmer Atem bescherte Leon eine Gänsehaut. Vielleicht war es auch der Inhalt der Worte. Sie klangen beinahe ein wenig gefährlich, als würde Felix darauf warten, dass er ihm widersprach. Aber natürlich würde er das nicht tun. Was für ein Unsi–
»Keiner darf dich angraben außer mir«, knurrte er und erst in diesem Moment schlug die Erkenntnis in Leons angetrunkenem Gehirn ein, dass Felix eifersüchtig war. Auf diesen Kerl, dessen Namen Leon schon längst wieder vergessen hatte. War es normal, dass diese Feststellung ihn dermaßen anturnte, dass er am liebsten hier und jetzt seine Hose losgeworden wäre?
Als Felix Leons Hände endlich los ließ, schlang er sie sofort um ihn, zog seinen Freund noch näher an sich und presste seine Lippen auf Felix‘ Mund. Felix war eifersüchtig. Wegen ihm. Es schien Felix sehr wichtig zu sein, an Ort und Stelle sein Revier zu markieren. Zumindest saugte er sich an Leons Hals fest und hinterließ sicherlich mehr als einen Knutschfleck in seiner Halsbeuge, aber Leon hatte keine Zeit dazu, sich daran zu stören, weil er sich lieber damit beschäftigte, Felix die Jacke vom Oberkörper zu zerren und anschließend fahrig an seinem Reißverschluss zu nesteln. Er wurde beduselig geküsst und zwar auf eine dermaßen besitzergreifende Art und Weise, wie Felix ihn noch nie vorher geküsst hatte, und Leon hatte den dunklen Eindruck, dass er womöglich jetzt und hier in seiner Hose kommen könnte, wenn Felix ihn lang genug weiter so knutschte. Leon gab die peinlichsten Geräusche von sich, als hätte er seit Jahren keinen Sex mehr bekommen. Aber die Gewissheit, dass Felix eifersüchtig wegen ihm war, legte seine Monate lang trainierte Beherrschung komplett auf Eis. Er drückte sich so nah an Felix wie er nur konnte, seine Finger waren scheinbar nicht imstande genug nackte Haut unter dem Shirt zu berühren und als Felix ihn in Richtung Schlafzimmer zerrte, folgte er seinem Freund nur zu gern.
Sie hinterließen eine Spur aus Kleidungsstücken auf dem Fußboden, bis Felix ihn mit einem Ruck nach hinten schubste und Leon auf seinem Bett landete. Er trug nur noch seine Boxershorts und fragte sich beeindruckt, wie er sich auf dem Weg hierher von seinen Socken befreit hatte…
Felix betrachtete ihn durch die die dämmrige Dunkelheit, die nur von einer Straßenlaterne weiter unten gemindert wurde. Seine braunen Augen huschten eingehend über Leons Körper und er spürte, wie er unter dem Blick seines Freundes ganz kribbelig wurde. Das Gefühl wurde noch stärker, als Felix sich langsam vorbeugte und auf allen Vieren über ihn auf das Bett krabbelte. Die hellbraunen Haare fielen ihm ins Gesicht und er musterte Leon nun aus der Nähe.
Leon hielt die Luft an, als Felix sich rittlings auf seinen Schoß setzte und mit seinen Fingerspitzen über Leons Oberkörper strich, als wäre er etwas Zerbrechliches, unendlich Wertvolles.
»Felix«, krächzte Leon probehalber, weil er die Spannung kaum noch ertragen konnte. Außerdem trug Felix‘ Gewicht auf seinem Schritt nicht gerade dazu bei, dass sich seine Erregung in irgendeiner Weise minderte.
»Pscht«, nuschelte Felix und legte seine Hände an Leons Wangen. Leon starrte hoch in das Gesicht, das ihm nie langweilig wurde, egal wie lange er es betrachtete. Dann küsste Felix ihn wieder und wieder, bis Leons Gedanken sich komplett abgeschaltet hatten und er nur noch fühlte. Felix‘ Hände an seinen Wangen, die Daumen, die darüber strichen, das Gewicht auf seinem Schoß…
Seine Hände schoben sich wie von selbst über Felix‘ nackten Rücken und blieben auf seinem Hintern liegen, um Felix näher zu ziehen. Seinem Freund entwischte ein seltenes Stöhnen und Leon war sich sicher, dass er jeden Augenblick explodieren würde, wenn jetzt nicht auf der Stelle etwas passierte, das ihm Erleichterung verschaffte. Als würde Felix seine Gedanken lesen, dirigierte er Leon vollends aufs Bett und verschwand dabei von Leons Schritt, was ihm ein unwilliges Geräusch einbrachte.
»Hüfte hoch«, verlangte Felix und schob seine Finger unter den Bund von Leons Boxershorts. Leon ließ sein Becken so hastig in die Höhe schnellen, dass es ihm womöglich peinlich gewesen wäre, wenn er imstande gewesen wäre klar zu denken.
Im nächsten Augenblick lag er nackt vor Felix und er konnte kaum so schnell schauen, wie Felix sich ebenfalls seiner Unterwäsche entledigte. Felix schien sich vorgenommen zu haben, Leon so wahnsinnig wie möglich zu machen, denn im nächsten Augenblick hatte er Leons Beine auseinander gedrückt und saugte sich an Leons empfindlichster erogener Zone fest.
An der Innenseite der Oberschenkel.
Noch mehr Knutschflecken, dachte er dumpf in den Tiefen seines erlahmten Gehirns. Sein Herz hämmerte, ihm war furchtbar heiß und er konnte es nicht verhindern, dass sein Unterkörper auf der Matratze herum rutschte und vergeblich um Aufmerksamkeit bettelte. Felix war immer schon ein elender Sadist gewesen. Leon nahm sich benebelt vor, es ihm beizeiten heimzuzahlen. Aber nicht jetzt. Jetzt wollte er einfach nur…
»Verdammte scheiße, Felix«, keuchte er und biss sich so heftig auf die Unterlippe, dass es wehtat, als Felix sich endlich den wichtigen Dingen widmete.
Diese Lippen gehörten eindeutig verboten und Leon hatte nach all der Zeit in ihrer Beziehung immer noch nicht herausgefunden, wie Felix diese Dinge mit seiner Zunge anstellte. Leons Welt versank in einer Flut aus Fingern, Felix‘ Mund und seinem eigenen Stöhnen, das er nun bei bestem Willen nicht mehr dämpfen konnte. Und vor allem würde er nicht lange aushalten, wenn Felix mit seinen Fingern…
»Meins«, murmelte Felix gegen seinen Bauch, seine Finger und sein Mund waren plötzlich verschwunden und Leon wurde wieder geküsst. »Meins allein.«
Leon schlang seine Beine um Felix‘ Unterkörper und zog ihn an sich, was auch Felix ein überraschtes Stöhnen entlockte. Leon hob seine Hände, umfasste nun seinerseits Felix‘ Gesicht und starrte in die glasigen Augen über ihm.
»Deins allein«, bestätigte er mit rauer Stimme und Felix‘ Gesichtsausdruck wurde von so viel Liebe überschwemmt, dass Leons Herz stolperte und dann noch schneller zu hämmern begann. In diesem Moment schien Felix all seine Beherrschung über Bord zu werfen und Leon bekam nur in einem Schleier aus Erregung mit, wie Felix im Nachtschrank herumkramte. Und dann endlich, endlich, endlich ließ Felix sich von Leon zeigen, dass er tatsächlich nur ihm allein gehörte – und wie war der Idiot überhaupt auf die Idee gekommen, dass das anders sein könnte? So laut wie in dieser Nacht war Felix seit langem nicht mehr gewesen und wie ein Mantra sagte er immer und immer wieder »Meins«, als müsste er sich selbst davon überzeugen. Leon tupfte das Wort mit fahrigen Küssen von Felix‘ Lippen und wäre er nicht so angetrunken und extrem angeturnt von Felix‘ Dominanz gewesen, dann wäre es ihm vermutlich peinlich gewesen, wie schnell er über die Klippe stürzte. Immerhin riss er Felix beinahe sofort mit sich und anschließend lagen sie keuchend nebeneinander und sich an den Händen haltend im Dunkeln auf dem Bett.
»Du warst noch nie eifersüchtig«, japste Leon und rang nach Atem. Er drehte den Kopf und sah Felix von der Seite an.
»Nee… ist’n Scheißgefühl«, erwiderte Felix und wandte Leon sein Gesicht zu. Er sah beinahe ein wenig verlegen aus und Leon wollte ihn schon wieder beduselig küssen. Stattdessen drückte er kurz Felix‘ Finger.
»So geht’s mir dauernd«, brummte er. Felix lächelte.
»Soll ich dich das nächste Mal auch an die Wohnungstür pinnen, wenn ich eifersüchtig bin?«, erkundigte sich Leon und Felix lächelte verschmitzt.
»Tu dir keinen Zwang an«, schnurrte er und rückte mit dem Kopf ein Stück nach vorn, um Leon einen Kuss auf die Stirn zu geben.
»Ich glaube, dem nächsten Kerl, der dich anbaggert, muss ich eine reinschlagen«, überlegte Felix laut. Leon blinzelte erstaunt, dann presste er die Lippen aufeinander. Es war eindeutig nicht normal, dass er bei der Aussicht darauf schon wieder scharf wurde.
»Ist es blöd, dass ich mich darauf schon freue?«