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Tiefrote Küsse

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Kapitel 19

„Liebes, was hältst du davon, wenn du mal eine Pause einlegst?“ Marissandra war mal wieder ins Wohnzimmer zu Leila gekommen und sah diese mit einem freundlichen Lächeln an.

Leila saß immer noch auf der Couch, in die Decke gewickelt und durchstöberte ein Buch nach dem anderen. Inzwischen hatte sie sich noch drei andere geholt um dieses Mysterium etwas zu verstehen, dass da vor ihr lag. Aber dieses Mysterium schien ihr zu groß zu sein, als dass sie es in wenigen Stunden verstehen konnte. Sie war aber erleichtert als Marissandra ihr eine Pause anbot, denn sie kam nicht wirklich weiter. Ihre Fragen waren nicht weniger geworden, nicht wirklich. Die meisten Fragen kannte sie nicht mal, geschweige denn von den Antworten. Auch wenn in diesen Büchern eine Menge Informationen gestanden hatten, verwirrt war sie immer noch. „Das ist eine gute Idee.“

„Ich würde mich freuen, wenn du mir beim Kochen helfen würdest.“

Leila schob Bücher und Decke von sich und stand auf. „Das mache ich doch gerne. Aber ich bin glaub ich keine große Hilfe.“

„Das werden wir ja noch sehen“, meinte Marissandra mit einem sanften Lächeln, legte den Arm auf Leilas Rücken und führte sie aus dem Wohnzimmer in die Küche.

„Liam und Menas sind noch beschäftigt.“

„Ja, mein Herz.“

Leila war etwas über die Wärme in der Küche überrascht. Wenn sie in ihre eigene Küche trat, gab es nie diese wollige Wärme, die Gerüche, die zeigten, dass dort jemand lebte. Wenn sie ihren Kater nicht hätte, würde sie sich verdammt einsam fühlen.

„Würdest du das Gemüse schneiden?“, fragte Marissandra und deutete auf das Gemüse, das schon auf der Küchentheke bereit stand. Davor lagen schon ein Schneidebrett und ein Küchenmesser. Als hätte Marissandra gewusst, das Leila zusagen würde. Vielleicht hatte Marissandra auch zuerst alleine anfangen wollen, doch dann hatte sie sich vielleicht an den Gast Leila erinnert und wollte sie etwas in die häusliche Arbeit mit einspannen. Was Leila sehr schön fand. Früher hatte sie mit ihrer Mutter auch oft gekocht. Aber das war schon sehr lange her und sie war damals noch ein sehr kleines Mädchen gewesen. Aber die Erinnerungen an die gemeinsamen Stunden beim Kochen oder Backen, bedeuteten ihr viel.

Leila nickte, für sie war es in Ordnung Gemüse zu schnippeln. Für sich selber kochte sie nie wirklich. Aber ihre Freundinnen kamen oft zu ihr und ließen sich dann von ihr bekochen. Was Leila sehr gerne tat.

„Ich finde es schön dass du mir hilfst, Leila. Mir hat lange keiner mehr in der Küche geholfen.“

„Darf ich etwas fragen? Ich hoffe aber, es ist nicht unhöflich.“

„Nur zu, Liebes.“

Leila sah von ihrem Gemüse zu Marissandra, welche gerade den Herd einschaltete und eine Pfanne auf die Ceran-Platte stellte.

Leila starte auf das Messer in ihrer Hand, welches gerade still stand. „Liam hat es mir erzählt.“ Alles, hatte er ihr erzählt. So glaubte sie. Alles über ihn.

„Ich weiß, mein Kind. Er hat dir endlich erklärt wer wir sind.“

Leila nickte, ohne Marissandra anzusehen. „Er hat mir gesagt, dass er 578 Jahre alt ist. Wie…“ Doch irgendwie kam es ihr doch unhöflich vor, die Frau nach ihrem Alter zu fragen. Auch wenn sie so verdammt neugierig war.

„Ich bin 814 Jahre alt.“ In der Stimme Marissandras lag ein Lächeln. Sie nahm es ihr also nicht übel, dass sie nach dem Alter der Frau fragen wollte. „Liebes, du kannst mich alles fragen, was dir auf dem Herzen liegt.“

Leila lächelte in sich hinein und fing wieder an, das Gemüse zu schälen und in kleine Stücke zu schneiden. Sie fand es wirklich schön bei Marissandra zu sein, vernahm das Lied das die Frau summte und fand es irgendwie sehr vertraut, als hätte sie es in ihrem Leben schon mal gehört, wusste aber nicht woher. Es kam ihr vertraut und doch fremd vor. Wie irgendwie alles, was sie bisher hier in diesem Haus erlebt hatte. Es waren so viele neue Dinge, die sie erlebte, ihr aber kaum Angst einjagten. Liam war bei ihr und es schien, als würde er sie beschütze wollen, als wolle er einfach auf sie aufpassen und alles Unheil von ihr forthalten.
 

Au, wollte sie sagen und sah auf Hand herunter. Sie hatte sich mit dem Messer in den Finger geschnitten. Es hatte wehgetan, doch das war es nicht was sie jetzt verwunderte. Völlig gebannt sah sie ihrem eigenen Blut zu, welches am Messer klebte und auch auf das Schneidebrett getropft war. Irgendwie fesselte sie die rote Flüssigkeit vollkommen, als hätte sie Blut noch nie zu vor gesehen. Der metallische Geruch stach ihr sofort in die Nase und schien sich bis tief in ihrer Lunge auszubreiten, bis der Geruch jede ihrer Zelle erreicht hatte.

Sie konnte mit eigenen Augen mit ansehen, wie sich diese Wunde wieder verschloss. Das konnte nicht wahr sein. Ihre Wunde schloss sich vor ihren Augen?

„Was…“ Sie wusste nicht was sie sagen wollte, sie wollte aufschreien und es nicht wahrhaben.

„Liebes, was…“ Doch dann stoppte Marissandra ihre Worte sofort wieder, denn sie vernahm ebenfalls den Geruch von Blut.

Leila drehte sich um und sah Marissandra überrascht an. In der einen Hand hielt sie das Messer. Sie wollte etwas sagen, fragen, doch alles war vollkommen verwirrt. In ihrem Kopf war ein einziges Chaos und sie wusste einfach nicht was jetzt stimmte. Sie war sich nicht sicher, was sie da eben gesehen hatte. Noch mal starrte sie auf ihren Finger, doch die Wunde war nun vollkommen verschlossen. Wenn das Blut auf der Klinge des Messers nicht zu sehen war, würde sie nicht glauben, dass sie das wirklich eben gesehen hatte.

„Leila, das…“

Leilas Atmung ging hektisch, in ihren Augen erkannte Marissandra pures Entsetzen. „Was ist mit mir los?“ Sie blickte auf das Messer in ihre Hand und glaubte nicht, was sie eben gesehen hatte. Vielleicht…

„Tu das nicht, Liebes.“

Doch da hatte Leila sich mit voller Kraft das Messer in die Hand gerammt. Sie stockte, denn vor Schmerz hatte es ihr den Atem verschlagen. Es tat höllisch weh, doch der Schmerz verschwand wieder schnell und sie beobachtete mit wachen Augen, wie sie sich das Küchenmesser wieder aus der Hand zog. Sie sah die Wunde an, ignorierte all das Blut und sah wie sich die Wunde langsam, aber dennoch wieder schloss.

Verwirrt schüttelte sie den Kopf, ihre Hand umklammerte das Messer so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Das alles verwirrte sie. Sie wusste nicht mehr was stimmte und was nicht. Was war richtig und was falsch? Wer war sie?

„LIAM!“, schrie Marissandra als sie bemerkte, dass sie Leila selber nicht beruhigen konnte. Sie schien gerade vollkommen in ihre eigene verwirrte kleine Welt versunken zu sein. In diese Welt konnte Marissandra auch nicht eindringen, denn Leila verschloss ihr Wesen vor der Fähigkeit Marissandras.
 

Liam hörte den Schrei seiner Mutter nur zu deutlich. Sie hatte ein sehr gutes Organ, darauf konnte er sich immer verlassen, allerdings wusste er jetzt gerade nicht warum sie nach ihm schrie. Menas und er waren gerade dabei ihre Sachen zu packen, Taschen mit Waffen zu beladen, die sie dann ins Auto legen würde. Heute würden sie auf Jagd gehen. Sie würden diesen Typen fassen. Er würde nicht eher schlafen können, bevor er diesen Hostus vernichtet hätte.

„Geh du hoch, ich mach das…“, meinte Menas, doch da war Liam schon aus dem Zimmer, die Treppe nach oben gestürmt. Wenn seine Mutter so schrie, war es kein gutes Zeichen. Irgendetwas Schlimmes war geschehen oder stand ihnen noch bevor. Er riss die Tür zur Küche auf, wo der Schrei hergekommen war.

Vor ihm standen Marissandra und Leila. Leila sah ihn vollkommen entsetzt an. Marissandra stand neben ihr, wirkte hilflos und wütend zu gleich und so wie seine Mutter ihn ansah, wusste er sofort, dass sie wütend auf ihn war. Sie hatte dann immer diesen einen bestimmten Blick drauf, den kannte er schon als er noch ein Kind war. Gott, wie lange war das nun schon her, doch an diesem Blick hatte sich nichts geändert. Irgendetwas hatte er wieder angestellt, was ihr gar nicht gefiel.

Doch etwas stimmte an diesem Bild der beiden Frauen in der Küche nicht. Vielleicht das kein Wort gesprochen wurde.

Oder das Messer, welches Leila in der Hand hielt.

„Liam, sie…“

„Schon gut“, meinte er zu seiner Mutter, stoppte ihre Worte und öffnete ihr die Küchentür. „Ich kümmere mich darum.“

„Das will ich auch hoffen“, sagte sie, legte das Küchentuch zur Seite und verließ die Küche ohne ihren Sohn oder Leila noch mal anzusehen. Sie gehörte ja nun wirklich zu den verständnisvollen Wesen ihrer Art, sie war ruhig und besonnen, kümmerte sich um ihre Kinder, doch sie wusste nicht wie sie eben hätte reagieren sollen, als Leila sich provokativ in den Arm stach. So was konnte sie sich nun wirklich nicht ruhig mit ansehen. Darum sollte sich Liam kümmern, er hatte sich für diese Frau entschieden und er sollte Leila alles erklären, ihr beistehen und ihr helfen. Leila hatte Angst, deswegen war sie wütend auf Liam. Sie hatte eine Angst, die Marissandra kannte. Angst vor etwas Neuen, vor etwas Unbekannten.
 

Liam sah Leila ruhig an, sah auch das Messer in ihrer Hand und war kein Schritt weiter in ihre Richtung gegangen, er blieb einfach stehen und hoffte, dass Leila sich von selber wieder beruhigen würde. Allerdings war es der wütende Blick, der ihn zurückhielt. Doch er erkannte noch mehr in ihren Augen. War es Furcht? Ganz eindeutig hatte sie Angst vor etwas und sofort spürte er das Verlangen in sich, dass er sie an sich drücken und ihr die Furcht nehmen wollte.

„Leila, lass es mich erklären.“ Er wusste was passiert war, ohne dass es ihm jemand gesagt hatte. Er hätte es kommen sehen müssen, doch er war zu sehr mit der Suche dieses Hostus beschäftigt gewesen. Leila hatte er dabei vollkommen vergessen, dabei sollte er sich doch vor allem ihr verpflichtete fühlen. Doch die ganze Zeit spuckte ihm diese Rache im Kopf herum.

„Was…“ Ihre Lippen bebte und sie schaffte es nicht die richtigen Worte zu finden, also nahm sie das Messer fester in ihre Hand, die Knöchel traten an ihrem Handrücken weiß hervor. Sie sah Liam fragend an, als sie sich das Messer langsam über ihren Unterarm zog.

Als sie die rote Linie sah, das Blut das tropfte, fiel ihr wieder ein, dass ihr von Blut schwindelig wurde. Der Griff um das Messer wurde lockerer und es flog klirrend auf die Fließen.

„Leila, verdammt…“ Liam war nun ebenfalls wütend, griff nach einem Küchentuch und wickelte es ihr um den Arm. Er konnte sie nicht bluten sehen. Das eine Mal hatte ihm wirklich gelangt. Er wollte nicht dass sie je wider verletzt wurde, dabei war es egal, ob sie sich diese Wunden selber zufügte.

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte sie ihn wütend.

„Warum musst du nur so melodramatisch sein?“, fragte er sie und sah sie ebenfalls wütend an. Da standen sie beide eine Weile in der Küche und sahen sich beide wütend an und beide wussten, dass sie jetzt nichts Falsches sagen wollten. Denn wenn sie etwas sagen würden, wäre es auf jeden Fall unangebracht, da beide wütend waren.

Liam bückte sich, hob das Messer wieder auf und legte es in die Spüle. „War es das wirklich wert?“, fragte er murmelnd, denn die Frage galt eher ihm selber. Er hätte konsequent bleiben müssen und ihr alles erzählen müssen. Doch die Momente mit ihr, die schöne Stunde gemeinsam im Wohnzimmer auf der Couch waren sehr schön gewesen. So schön, dass er diesen Moment einfach nicht zerstören wollte.

Bevor er ihr noch etwas sagen konnte, nahm er ihre Hand und zog sie mit aus der Küche. Warum musste Leila sich gerade jetzt in den Arm schneiden?

Er hatte gerade ganz andere Dinge im Kopf. Dieser Hostus spukte in seinem Kopf herum. Er wollte sich darum kümmern, ihn vernichten. Denn dann war Leila gerächt, denn das war es er wollte. Rache. Rache, für das was man ihr angetan hatte, wobei sie gar nichts dafür konnte.

Aber nein, Leila musste sich ja unbedingt in dem Arm schneiden. Melodramatischer ging es nun echt nicht und er hasste Szenen und das hier war eine der schlimmsten Sorte.
 

„Liam, du tust mir weh“, murmelte sie leise, doch da hatten sie schon sein Schlafzimmer erreicht und er ließ ihre Hand los.

Er seufzte und sah sie entschuldigend an, doch sie schaute sich in seinem Zimmer etwas um, ignorierte seinen harten Blick. Sie war noch nie in seinem Schlafzimmer gewesen, fiel es ihm ein. Er brauchte sie und wollte ihr ganz bestimmt nicht weh tun, das war das Letzte was er wollte. Manchmal hatte er seine unmenschliche Stärke aber einfach nicht unter Kontrolle, vor allem wenn er wütend war. Er hatte zu wenig mit Menschen eigentlich zu tun und anderen würde es nicht so leicht weh tun. Doch da fiel ihm ein, dass Leila ja nun auch nicht mehr sterblich war.

Er sah sie an und wollte ihr irgendetwas sagen, wusste selber noch nicht genau was, doch in ihren Augen stand immer noch die Wut, aber sie loderte nicht mehr so sehr wie in der Küche. Die Flammen waren etwas erloschen, wenn auch immer noch vorhanden.

„Ich will Antworten.“

„Und ich habe eigentlich was anderes zu tun“, bedeutete er ihr und versuchte dabei ruhig zu klingen. „Ich…“ Doch dann sah er sie wieder an, wie sie auf ihrer Unterlippe biss und sich einen wüsten Kommentar unterdrückte. Nein, er würde ihr nicht von seiner Jagd nach dem Hostus erzählen. Er wollte sie nicht noch mehr mit hineinziehen. Leila steckte wegen seiner Unachtsamkeit schon viel zu tief in dieser Sache. Nun musste er sie beschützen, endlich einmal.

Er trat näher an sie ran und griff nach ihren beiden Händen. „Leila, Liebes“, fing er sanft an. „Ich werde dir all deine Fragen beantworten.“

Sie nickte, denn sie wusste das eigentlich. Liam hielt seine Versprechen, das spürte sie instinktiv. Sie mochte das Gefühl, wenn er sie berührte, wie sanft sein Daumen über ihren Handrücken streichelte. Der Blick, mit dem er sie ansah, war gütig, sanft und zärtlich. Aber dennoch wollte sie endlich Antworten haben. Sie wollte wissen, was hier los war. Was mit ihr los war. „Ich weiß. Aber…“ Dennoch war sie ungeduldig, neugierig. Sie hatte vielleicht schon viel zu lange gewartet. Wie lange würde er sie noch in seinem Haus haben wollen, ohne dass sie endlich die Antworten bekam, die sie brauchte.

Sie löste den Blick von seinen Augen und sah auf die Hand, die ihre streichelte. Sie sah die Wunde an, das was noch von der Wunde übrig war, denn sogar die rosafarbene Narbe, die sie jetzt dort sah, verblich langsam. Nein, sie wollte nicht länger warten. Sie wollte jetzt antworten. Sie war Wissenschaftlerin und sie brauchte diese Antworten einfach jetzt, warum verstand Liam das einfach nicht.

Sie entzog ihm ihre Hand und ging einen Schritt zurück, blickte ihn wieder an.

Er sah sofort, dass sie wieder ernst war und sich nicht so einfach besänftigen ließ.

„Verdammt, Liam… ich will Antworten… Was bin ich… wer bin ich… was bist du… Ich verstehe das einfach nicht und du bist anscheinend der Einzige in diesem Haus, der mir meine Fragen beantworten kann“, sagte sie aufgebracht. Sie wollte nicht so klingen, aber die Worte kamen ihr einfach über die Lippen.

Er sah sie an und nickte. Sie hatte Recht, das wusste er und er sollte ihr die Antworten geben, doch er hatte es nicht übers Herz gebracht, ihr das alles zu sagen. Ja, er hatte Angst. Er, der Krieger hatte einfach Angst vor ihrer Reaktion. Er wollte nicht dass sie von ihm zurückwich, so wie sie es jetzt tat.

Auch wenn er nicht daran denken, sondern bei der Sache bleiben sollte, fand er, dass sie mal wieder unglaublich hinreizend aussah, wie sie sich vor ihm aufregte.

„Aber du tust es nicht.“ Sie schüttelte den Kopf, um ihre Worte zu verdeutlichen. „Nein. Du siehst anscheinend keinen Grund darin, mir zu sagen…“

Doch weiter kam sie nicht.

Liam hatte ihren Wortschwall gestoppt, in dem er sie einfach geküsst hatte. Er hatte seine Lippen auf die ihren gedrückt und somit ihre Worte gestoppt. Seine Hand lag auf ihrem Hinterkopf und er hielt sie dort leicht fest. Er lächelte, streichelte ihr sanft über die Wange, als sich die Lippen voneinander hörten. Seine Stirn lehnte gegen ihre und sein warmer Atem streichelte ihre Lippe.

„Ich bin im Reden nicht so gut, wie du sicherlich schon gemerkt hast“, gestand er ihr. „Meine Spezialität ist es nun mal Taten sprechen zu lassen.“ Er leckte mit seiner Zunge über ihre Unterlippe, bevor er sie noch mal küsste.

„Das ist nicht fair“, meinte sie zu ihm und spürte wie ihre Knie weich wurden.

Liam lächelte und hielt sie weiterhin in seinen Armen fest. „Leila, ich muss jetzt los. Aber ich verspreche dir, wenn ich wieder komme, wirst du alles erfahren.“

„Alles?“, fragte sie ihn zögernd.

Er nickte und lächelte, küsste sie auf die Stirn. „Ja, ich werde dir all die Antworten geben, die du haben willst. Wir werden nicht eine Frage auslassen.“
 

Er verließ sie, ließ sie wirklich alleine zurück. Sie blieb in seinem Zimmer und sah sich alles genau an. Es sah toll aus, antike Möbelstücke standen in dem weißgestrichenen Zimmer. Das Parkett war dunkel, fast schwarz, hin und wieder sah man ein paar hellere Kerben. Das große antike Himmelbett war der Mittelpunkt des Schlafzimmers. Dunkelrote Vorhänge hingen an dem dunklen Holz herunter. Sie schob sie zur Seite und schneeweiße Bettwäsche fand sie darin. Irgendwie überraschte sie das, sie hätte nicht gedacht bei ihm schneeweiße Bettwäsche zu finden. Vielleicht weil er ein Vampir war oder wie auch immer er das selber nannte.

Neben dem Bett standen an beiden Seiten Nachtische, auf denen Lampen im Tiffany-Stil standen. An der anderen Seite des Raumes, stand eine Kommode, mit großen breiten Schubladen. Es sah aus wie ein alter Apothekerschrank.

Sie konnte dem nicht widerstehen und setzte sich auf den Rand des Bettes. Die Laken unter ihren Händen waren verdammt weich.

Das hier war Liams Schlafzimmer und sie war hier drinnen. Sie wusste nicht ob er sie hier eingesperrt hatte, damit sie hier wirklich drinnen blieb. Es war ihr auch egal, denn eigentlich wollte sie gar nicht weggehen. Sie würde hier warten bis Liam mit ihren Antworten kam. Sie brauchte diese Antworten und sie hoffte, dass er sie ihr endlich gab.

Sie lehnte sich nach hinten, kuschelte sich in die weichen Laken und schloss die Augen. Sie wollte die Augen nur für einen Moment schließen.
 

Doch als sie die Augen wieder öffnete, hörte sie Lärm im Flur. Sofort schreckte sie auf, da sie zuerst nicht wusste, wo sie sich befand. Dann fiel ihr wieder ein wo sie sich befand, in Liams Schlafzimmer.

Der Lärm im Flur hörte nicht auf und dann wurde die Tür aufgerissen. Sie stand kerzengerade vor dem Zimmer und blickte Liam an, der von Menas ins Zimmer gebracht wurde. Sein Bruder stützte ihm und beide sahen ziemlich fertig aus. Dann sah Leila dass Liams Shirt blutgetränkt war. Blut tropfte auch seinen Arm herab auf das dunkle Parkett des Zimmers.

„Was ist passiert?“, fragte sie vollkommen geschockt.

„Leila…“, stöhnte Liam.

Menas brachte Liam zum Bett, ließ ihn sich jedoch nicht hinlegen. Er hielt ihn fest und zog ihm seine Lederjacke aus.

„Was ist passiert?“, fragte sie außer sich. Sie verstand nicht, warum Liam blutete. Seine Wunden mussten doch auch heilen, so wie ihre vor ein paar Stunden. Sie wusste gar nicht wie spät es war, wie lange hatte sie in seinem Bett gelegen, seinen Geruch eingeatmet.

Die schwere Jacke fiel auf den Boden, dem folgte das T-Shirt. Liam stöhne bei jeder Bewegung auf. Erst dann ließ Menas seinen Bruder auf das Bett fallen.

„Was ist… was ist passiert?“, fragte Leila und trat vorsichtig an seine Seite.

„Leila… ich... es tut mir Leid…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  bella-swan1
2010-02-22T11:55:46+00:00 22.02.2010 12:55
Hi super Kapi.
Wieso blutet Liam plötzlich?
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS.^^
Von: abgemeldet
2010-02-19T13:22:03+00:00 19.02.2010 14:22
wow das nenne ich ja mal einen fiesen cliff:P
ich find das immer wieder so couel wenn leila endlich einen grund wissen will , dass liam sie dann immer wieder küsst hihihi
naja bin dann mal gespannt wie es weiter geht
lg ajumy
p.s. ist es denn nicht anstregend für dich tiefrote küsse und vom schnee berührt zuschreiben?^^
Von:  kaya17
2010-02-17T21:06:12+00:00 17.02.2010 22:06
Ah voll super :D Ich bin sooooo neugierig wie es weiter geht
Von: abgemeldet
2010-02-17T18:04:02+00:00 17.02.2010 19:04
Also wirklich!
Einfach an so einer Stelle aufhören, das ist ja sowas von fies!
Das Kappi ist dir super gelungen
Ich versteh Leilas Verrwirrtheit, wenn sich ihre Wunde einfach so schließt, aber süß, wie Liam sie beruhigt
Bin gespannt, wies weitergeht^^
lg fireflys
Von: abgemeldet
2010-02-16T21:18:36+00:00 16.02.2010 22:18
ah
du kannst jz nich einfach aufhören

aber das er sie geküsst hat fand ich ja voll süß
och das kappi is soo tollig
schreib schnell weiter
lg<3
nami ^-^


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