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Butterflies

SakuxSasu
von

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Ankunft in der Fremde

Ankunft in der Fremde
 

“Hart Backbord! Runter auf 8 Knoten und dann bereitmachen zum Aufstoppen!!”

Das typische Geschrei der Möwen, das Klappern der Masten an den Segelstangen und das Geplapper der Menschen und Markschreier, all diese Geräusche wirkten befremdlich auf die Ohren der Mannschaft um Kapitän Barni. Seine ‘Mariposa’ hatte den langen Weg vom westlichsten Punkt in Germanien über die stürmische raue See ein weiteres Mal überstanden.
 

Sakura wehte der Geruch von fremden Gewürzen um die Nase und es tat gut, nach mehreren Wochen auf See etwas anderes als Meersalz zu riechen. Bald würde sie ein Land betreten, das nur wenige Menschen ihrer alten Heimat jemals zu Gesicht bekommen hatten. Die Seeleute, die die lange und gefährliche Reise bis hierher überlebt hatten, waren stets mit den abenteuerlichsten Geschichten um das ‘Feuerreich’ nach Germanien zurückgekehrt. Aber sie machte sich da keinerlei Illusionen und nach Jahren des Studiums der Naturwissenschaften war ihr klar, das viele Phänomene auf einfachste Weise zu erklären waren.
 

Trotz aller logischen Gedanken, die in ihrem Kopf umher schwirrten war ihr etwas mulmig im Bauch als sie an die Reling des Schiffes gelehnt die fremde Stadt musterte. Der Schiffsjunge neben ihr hielt die einen Seite der Ankerkette und starrte mit riesigen auf das treiben im Hafen.

“Das ist Wahnsinn! Ich kann einfach nicht fassen, das ich wirklich im Feuerreich bin! Raku, sie dir das an, die Menschen und …und”

Er war derart überwältigt, dass er sogar seine eigentliche Scheu vor der zumeist doch so kalt wirkenden Sakura verlor.

“Steht da nicht rum wie die Weiber beim Quatschen! Werft den Anker und seht zu, dass ihr den Bug vertäut, faules Gesindel!”

Schnell fingen die beiden an, ihrer Arbeit nachzukommen. Seit Sakura sich in einfache Leinen gekleidet und ihre vollen, vor kurzem noch bis zum Gesäß reichenden Haare, abgeschnitten und unter einer verbeulten Mütze versteckt hatte, musste sie sich daran gewöhnen, wie Dreck behandelt zu werden. Es gab nur eine Art von Menschen die noch unter ihr standen: Frauen. Es hatte sie zur Weißglut getrieben, dass sie sich als Junge hatte ausgeben müssen, um an Bord anheuern zu können. Und diese herablassenden Bemerkungen des Kapitäns machten die Sache nur noch schlimmer. Wäre sie auch nur halb so grausam, für wie die Leute sie immer gehalten hatten, läge der gute Mann schon längst tot auf dem Meeresgrund und die Mannschaft stände unter ihrer Kontrolle.

Manchmal war sie diese Möglichkeit ernsthaft durchgegangen, immer dann, wenn ihr die mangelhafte Organisation gehörig gegen den Strich gegangen war und sie irgendeine völlig überflüssige Aufgabe erledigen musste. Dann erinnerte sie sich daran, dass auch solche Menschen irgendwo Freunde hatten, die um sie trauern würde, sobald sie von dessen Tod erführen. In diesen Momenten war sie besonders einsam.
 

Doch nun war das ganze endlich vorbei. Ihr Leben als Raku würde sie aufgeben, sobald sie dieses Schiff verlassen hatte. Was in wenigen Minuten passieren würde. Sie und der schwitzende Junge neben ihr holten ihr Gepäck aus den kleinen Kajüten und liefen gemeinsam über die Planke von Bord, wo sich die Wege dann endgültig trennten. Dem Schiff weinte sie keine Träne nach, denn obwohl sie durch ihr Kriegertraining abgehärtet war, hatte ihr die Seefahrt doch etwas zu schaffen gemacht.
 

Als sie sich durch die Menschenmengen auf dem Markt wühlte, kam sie an mehreren Ständen vorbei, deren Waren sie nicht genau identifizieren konnte. Ein kurzes und für niemanden erkennbares Lächeln huschte über ihr Gesicht. Genau deswegen hatte sie diese Reise auf sich genommen. Das unbekannte hatte sie gereizt, die neuen Möglichkeiten für die Zukunft hier sollten ihre Vergangenheit begraben. Die Blicke, die sie über den Mark schweifen ließ, sogen alle Eindrücke geradezu in sich auf, während ihr Unterbewusstsein Strukturen und taktische Überlegungen, mit denen diese Stadt errichtet worden war, analysierten.

Etwas weiter abseits, hinter den Ständen mit Töpfen, Tellern und sonstigen Haushaltsgeräten, saß ein kleines Mädchen auf einer schmutzigen Decke und sah auf den Boden, auf dem viele kleine Schmuckstücke ausgebreitet waren. Diese erregten Sakuras Aufmerksamkeit, sie trat näher heran und betrachtete eine Auswahl an silbernen Ringen. Die Kleine auf der Decke hob den Kopf und sah sie mit großen, hellblauen Augen an.

“Kann ich ihnen irgendwie helfen?” fragte sie schüchtern, ehe sie wieder auf den Boden sah und nervös mit ihrem Ärmel zu spielen begann. Sakura schätze sie auf höchstens 7 Jahre. Sie besah sich noch einmal die wirklich gut gearbeiteten Ringe, als ihr der Siegelring unter ihrem Handschuh plötzlich furchtbar schwer vorkam. Wie hatte sie ihn bloß noch so lange tragen können? Er schien Tonnen zu wiegen und Sakura kam eine Idee. Sie striff den Handschuh von der linken Hand und nahm den schweren goldenen Ring, in den das Siegel ihres alten Lebens in einen Smaragd eingraviert war, vom Finger.

“Ja Kleine, du kannst mir helfen. Ich würde gern einen von deinen Ringen gegen diesen hier tauschen.”

Die großen Augen des Mädchens weiteten sich beim Anblick des Rings noch weiter und richteten sich dann unsicher auf Sakuras Gesicht. Ohne ein Wort zu sagen sprang sie auf und begann, in ihrer kleinen Tasche zu wühlen, bis sie eine viereckige Holzschachtel hervor zog.

“Wenn sie ihren Ring wirklich tauschen wollen, müssen sie dafür den hier nehmen! Das ist der schönste, den meine Schwester je gemacht hat!”

Neugierig warf Sakura einen Blick in die Schachtel, die das nun völlig aufgebrachte Mädchen ihr entgegenhielt. Darin lag ein robuster silberner Ring, den ein fein gearbeiteter Schmetterling zierte. Einen mit so viel Liebe und Sorgfalt gearbeiteten Ring hatte sie noch nie gesehen.

Normalerweise hätte sie diskutiert und niemals diesen Ring, der zwar aus bloßen Silber gemacht war, aber trotzdem für die Kleinen ein solche Bedeutung zu haben schien, genommen, aber das Glitzern in den Augen des Kindes ließen sie ihre Hand ausstrecken, um den Austausch der Ringe vorzunehmen.

Als sie schließlich ihren neuen Ring in der Hand hielt und auf ihren Finger steckte, durchlief sie ein Glücksgefühl, wie sie es schon lange nicht mehr gespürt hatte.
 

Sakura hatte die enge Gasse gerade wieder verlassen, da erschütterte ein gewaltiges Beben den Boden zu ihren Füßen. Die Menschen fingen an zu schreien und fluchtartig den Markt zu verlassen, als die Fenster in den umliegenden Häusern zerbarsten und ein Scherbenregen hernieder ging. Jedoch war Panik in den überfüllten Straßen das schlimmste, was passieren konnte.

Mit einem Sprung klammertet sich Sakura an einem der Balkone fest und zog sich immer höher, was sich in anbracht der starken Schwingungen als ziemlich schwierig erwies. Der Fluchtweg bei Gefahren, den ihr Gehirn bereits am Anfang unbewusst auskalkuliert hatte, erwies sich als äußerst nützlich. Schließlich kam Sakura auf einem abseits gelegenen Brunnen wieder zum stillstand. Ein kluger Mensch wäre dort stehen geblieben, bis das vermeintliche Erdbeben ein Ende gefunden hatte, doch als sie ein kleines Kind entdeckte, dass von den Massen der flüchtenden Menschen niedergetrampelt zu werden drohte, gab es für sie kein Halten mehr. Geschickt drängelte sie sich zurück, zog den Jungen in ihre Arme und brachte ihn in Sicherheit.

Langsam ebbte das Beben ab und als sie sich ein weiters Mal der langsam zur Ruhe kommenden Menge zuwandte, viel ihr ein junger Mann ins Auge, der sicheren Posten auf einer niedrigen Mauer bezogen hatte und mit scharfem Blick die Menge systematisch durchkämmte. Als wenn er den kalten Blick ihrer grünen Augen auf sich gespürt hätte, wandte er sich in ihre Richtung um und sah sie direkt an. Nein er sah sie nicht nur an, sein Blick bohrte sich direkt durch sie hindurch. Sakura schreckte aus ihrer Trance auf als sich das leise Schluchzen des kleine Junge neben ihr in ein lautes Brüllen verwandelte.

“AAAAAAAKIIIIIII!!!!!”

Dieses Geschrei schien auch die Aufmerksamkeit des Fremden auf sich zu ziehen. Urplötzlich tauchte er an dem kleinen Brunnen auf und der Junge schmiss sich an sein Bein.

Ob das ein glückliches Familien-Wiedersehen war, konnte man schlecht sagen, denn der pummelige blonde Junge mir der Schweinsnase und den abstehenden Ohren hatte nichts mit den braunen, verwaschen wirkenden Haaren und den befremdlichen blauen Augen des Mannes zu tun, dessen feine Gesichtszüge Sakura nun aufmerksam musterten. ‘Falsch’ war das erste, was dieser in den Sinn kam, als sie seine faszinierende Erscheinung betrachtete.

Die beiden hätten sich wohl noch länger gegenseitig angestarrt, wäre da nicht diese kleine Nervensäge gewesen, die unablässig am T-Shirt des Mannes zupfte und um Aufmerksamkeit bat. Dieser packte den Jungen nun bei der Schulter.

“Vielleicht könntest du dich für die Rettung auch bedanken und dann deinen Mund halten,” sprach er in einem ruhigen Ton, ohne den Blick von ihr zu nehmen.

“T’schuldigung “kam auch prompt die genuschelte Antwort des Kleinen.

Die Bevölkerung der Stadt hatte sich inzwischen beruhigt, doch um den Brunnen herum machten sie einen Bogen. Die Aura der beiden nach außen hin so ruhig wirkenden Personen hatte für unbeteiligte etwas Kaltes, wohingegen ein genauerer Beobachter das Knistern wahr genommen hätte.

“Seine Eltern wollen die Retterin ihres Sohnes bestimmt kennenlernen. Kommen sie mir.”

Eigentlich schien er nicht der gesprächige Typ zu sein und Sakura wunderte sich, überhaupt Sätze aus seinem Mund zu hören. Wenn sie ihren Kopf einschaltete, fielen ihr tausend gute Gründe ein, das Angebot dieses gutaussehende, falschwirkenden, fremden Mannes, der, wie ihr eine Stimme in ihrem Kopf zuflüsterte, wohl Aki hieß, abzuschlagen.

Als sie sich kurze Zeit später mit den beiden auf dem Weg zu einem Hof kurz hinter der Stadt befand, konnte sie jedoch keine Reue empfinden, einmal nicht auf ihren Verstand gehört zu haben.
 

Der pausbäckige Junge redete die gesamte Strecke lang, bis von einem Waldstück her ein breitschultriger Mann mit vielen Muskeln und einem grausam geschnittenen Bart auf sie zukam.

Aus der Predigt, die dieser dem kleinen Hayame hielt, erfuhr Sakura, das er von zu hause ausgebüchst war und alle Angestellten des Hofes seines Vaters auf die Suche geschickt worden waren. Kein Wunder, das dieser bullige Berg von einem Mann so sauer war, wenn er anstatt bei der momentanen Ernte zu helfen, plötzlich ein Kind suchen solle. Das Aki ein Wanderarbeiter sein sollte, erschien Sakura sehr befremdlich. Aber es sah so aus, als würde diesen das alles völlig kalt lassen. Er betrachtete lieber die dunklen Wolken im Osten, die nach Sakuras Meinung ein heftiges Gewitter enthalten mussten.
 

Der Abend, den Sakura auf dem Hof von Hayames Vater Ohara-san verbrachte, klang erst weit nach Mitternacht aus, sodass sie auch zum Übernachten eingeladen wurde. Natürlich hatte sie den Alkohol dankend abgelehnt. Daran hatte sie zu viele negative Erinnerungen, wenn ihr Vater sich auf Festen betrank und in seinem Rausch zahllose Diener grundlos geschlagen oder getreten hatte.

Glücklicherweise war dieses Fest, das als Dankeschön an die Wanderarbeiter und Erntehelfer, die in den vergangen Wochen die gesamte Ernte eingebracht hatten, gedacht war, friedlich geblieben. Am nächsten Morgen würden sie weiterziehen. Auch Aki würde das tun. Je länger Sakura über ihn nachdachte, desto undurchdringlicher und interessanter erschien er ihr. Den ganzen Abend über hatte er keinen Ton gesagt, den Sake abgelehnt und gelangweilt Löcher in die Luft gestarrt. Wenn sie das richtig gesehen hatte, war sein Blick in Momenten, in denen er sich unbeobachtet fühlte, zu ihr hinüber gehuscht. Aber da konnte sie sich auch irren.

Was auch immer es mit ihm auf sich hatte, sie würde es schon noch herausfinden. Vielleicht machte sie sich morgen einfach auf den gleichen Weg wie er? Mit diesem Gedanken schlief sie ein und ihr vermeintliches Gewitter, dass sich als erstes schneegeladenes Tiefdruckgebiet dieses Jahres herausstellen sollte, hüllte die Landschaft draußen in einen dicken puderigen Schleier…
 

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Hmmm, kommt nur mir das so vor oder ist in diesen Kapitel das mit der Charakterbeschreibung etwas schief gelaufen? Hab’s mir immer und immer wieder durchgelesen und verbessert, aber irgendwie kremig ich es anders nicht hin…

Naja, falls das hier jemand ließt (wofür ich natürlich sehr dankbar wäre<3) hoffe ich auf Verbesserungsvorschläge! (Oder Dinge, die gut waren und ich wieder machen sollte, für Ratschläge bin ich immer offen)
 

Auf jeden Fall einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffentlich ein Wiedersehen

°°)



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-29T11:30:12+00:00 29.12.2009 12:30
Ich fand das Kapitel sehr gut, ich denk mal das die FF echt klasse wird. =)
Aber wieso findest du,dass die Personenbeschreibung nicht so gut ist? Es war ausreichend und man konnte sich die Personen gut vorstellen. Nur bei Aki hat mir ein bisschen was gefehlt. Ich bin gespannt was da noch zwischen den beiden entwickelt. Sasuke ist Aki aber nicht!? Ich mein könnte ja sein, Saku tarnt sich schließlich auch oft. Ich denk aber mal eher nicht. Bis zum nächsten mal- GloomyMoon7
Ps. Ich bitte um ENS ^_^


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